DE4341239A1 - Sicherheitsmeßfühler - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsmeßfühler
zur Durchflußüberwachung eines strömenden Mediums
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Meßfühler, insbesondere zur Durchflußüberwachung,
sind aus den Schriften DE 32 13 902 A1 oder der
DE 37 13 981 A1 bekannt. Diese Schriften befassen sich
mit der Konstruktion des Meßsystems. Über besondere
Konstruktionsmerkmale, wie sie z. B. für den Einsatz
in explosionsgefährdeten Bereichen erforderlich sind,
geben diese Schriften aber keine Hinweise.
Die Durchflußüberwachung strömender, explosiver Me
dien erfordert besondere technische Daten und Maß
nahmen des Explosionsschutzes. Insbesondere muß
zwischen dem Sensorsystem und dem äußeren elektri
schen Anschluß eine flammendurchschlagsichere Ein
richtung vorhanden sein. Bei elektrischen Systemen
müssen die Anschlußdrähte durch diese Sicherung
hindurch in den Außenraum geführt sein.
Meßfühler der in Frage stehenden Art sind in der Regel
für den Einbau in beengten Verhältnissen vorgesehen.
Sie sind daher klein und gedrängt aufgebaut, und es
bereitet Schwierigkeiten, die vorgeschriebenen
Einrichtungen zu realisieren. Als eine bekannte
technische Lösung wird als solche Einrichtung ein
PTFE (Teflon)-Stab verwendet, der in das Gehäuse
eingepreßt ist, und durch den die Anschlußdrähte durch
Bohrungen von einer Mindestlänge von 40 mm hindurchge
führt sind. Die Realisierung dieser Lösung ist
kostenaufwendig und bei kleinen Systemen kaum zu reali
sieren. Es sind auch Lösungen bekannt geworden, bei
denen organische Gießharze, z. B. Epoxidharz, verwendet
sind. Diese Harze haben jedoch den Nachteil, daß sie
langwirkenden Temperatureinwirkungen nicht widerstehen,
daß sie brennbare Eigenschaften haben, daß sie che
misch angegriffen werden können und daß sie bei dem
Zulassungsverfahren eine Anwendungseinschränkung für
den Meßfühler mit sich bringen.
Es sind auch Lösungen bekannt, bei denen Durchführun
gen mit Hilfe von Keramikwerkstoffen, insbesondere
Glaskeramiken, realisiert wurden. Diese Lösungen
haben jedoch den Nachteil, daß empfindliche sensori
sche Systeme bei der erforderlichen Wärmenachbehand
lung beschädigt werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine flammendurchschlag
sichere Einrichtung für einen Meßfühler nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 zu realisieren, der die ge
nannten Nachteile nicht aufweist, von der Temperatur
und von der chemischen Belastbarkeit her höchste
Resistenz besitzt, und der in einem einfachen Ver
fahren in das Meßgehäuse eingebracht werden kann,
ohne daß eine Wärmenachbehandlung erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1
genannten Merkmale gelöst.
Die Verwendung von Mineralstoffmischungen, die von
dem pulverförmigen Zustand durch Zusatz von Wasser
in den fließfähigen Zustand versetzt werden und danach
ohne Wärmenachbehandlung durchhärten, erzeugen
Gießkörper, die insbesondere in metallische
Innenräume eingebracht, alle Anforderungen erfüllen.
Neben einer hohen Temperaturresistenz werden sie
auch chemisch, insbesondere von organischen Substan
zen, nicht angegriffen. Von besonderer Bedeutung
sind hier die Werkstoffe auf der Basis von Oxiden
und/oder Silikaten oder Karbiden des Aluminiums,
Zirkons, Magnesiums oder Siliziums, die vorzugs
weise durch Zusatz von Wasser anrührbar sind.
Der mit dem oben genannten Verfahren erhaltene Gieß
körper ist daher insbesondere für die Anwendung
in explosionsgefährdeten Bereichen geeignet. Durch
das gute Fließverhalten paßt sich der Gußkörper
besonders gut in Hinterschneidungen des Metallkörpers
ein, so daß auch hochdruckfeste und spaltfreie Durch
führungen entstehen. Werden für die Durchführungs
drähte keramik- oder glasseideumhüllte Drähte verwen
det, so vermischt sich das keramische Gießmaterial
mit dem Isolationsgewebe, so daß Drahtdurchführungen
entstehen, die Einschmelzeigenschaften aufweisen.
Durch den Zusatz von Keramikfasern in dem Keramik-
Vergießmaterial kann die natürliche Bruchempfind
lichkeit des Materials herabgesetzt werden und eine
Anpassung an den Wärmeausdehnungskoeffizienten
des umgebenden Metalls erzielt werden. Es ist auch
denkbar, der Keramik-Vergießmasse andersgeartete
Fasern sowie organischer, wie metallischer Art zu
zusetzen, um besondere Dehnungseigenschaften zu
erzielen. Insbesondere um die Druck- und Diffusions
dichtigkeit des keramischen Materials zu optimieren,
können Substanzen eingesetzt werden, die zum Teil noch in
dem Material vorhandene Poren auffüllen. Hierzu sind ins
besondere Werkstoffe auf organischer Basis, wie z. B.
Silikon, oder auf anorganischer Basis, wie z. B. Kiesel
säure, geeignet.
Durch die Zugabe von Kieselsäure oder vergleichbaren Sub
stanzen, die verkieselnde Eigenschaften haben, wird bei
nicht oder schlecht härtenden Mineralien eine ausreichende
Härtung ermöglicht. Insbesondere können auch mineralische
Substanzen verwendet werden, wie sie für hydraulische Binde
mittel bekannt sind. Eine besondere Mischung stellt die
Kombination von Titandioxid und Betonit dar, die ohne Brenn
vorgang Verwendung findet.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutet.
Der Sicherheitsmeßfühler besteht nach Fig. 1 aus dem Meß
fühlergehäuse 1. Im Bereich der Anschlußdrähte 2 ist das
Meßgehäuse geöffnet. Mit Hilfe des Gewindes 3 wird es in
einen Behälter hineingeschraubt. Stirnseitig weist das Meß
gehäuse einen zylindrischen Meßstift 4 auf. Innerhalb dieses
Meßstiftes ist das Meßsystem 5 eingebracht. Es ist in Harz
eingebettet 6. Der Innenbereich des Meßgehäuses weist zahl
reiche Hinterschneidungen in der Metallwandung auf 7. Der
an das Harz 6 anschließende Innenbereich des Meßgehäuses
ist mit Vergießmaterial 8 aufgefüllt. Durch die Mineral
stoffmischung hindurch sind die polyimidisolierten Drähte des
Meßsystems 9 hindurchgeführt. Im geöffneten Bereich des Meß
gehäuses 10 ist eine Platine vorgesehen, an die die Anschluß
drähte des Meßsystems 5 herangeführt sind. Auf der Platine
sind Bauelemente aufgebracht, die der Signalverarbeitung des
von dem Sensor gelieferten elektrischen Signals dienen. Der
offene Bereich des Sensorgehäuses 10 ist durch ein gefülltes
Epoxidharz aufgefüllt. Die Anschlußdrähte 2 des so beschriebe
nen Sicherheitsmeßfühlers sind entweder direkt durch eine
Verschraubung in den Außenraum geführt oder sind
mit einem Steck/Klemmanschluß 12 verbunden.
Um die Anschlußdrähte 9 der sensorischen Funktions
elemente 5 innerhalb der Mineralstoffmischung
parallel zueinander zu führen, wird das Meß
system 5 zusammen mit den Anschlußdrähten 9 und
einer als Abstandhalter dienenden Lochscheibe im
Harz 6 eingebettet. Nach dem Durchhärten werden
die Drähte parallel gespannt und die Mineralstoff
mischung eingebracht. Die Entspannung erfolgt erst
nach Durchhärten der Mischung.
Diese anhand der Fig. 1 beschriebene Technik ist
nicht nur auf die Anwendung für Meßfühler zur Durch
flußüberwachung eingeschränkt, sondern sie kann auch
dazu verwendet werden, ein stirnseitig in einem Meß
gehäuse eingebautes Meßsystem, z. B. eine Spule eines
induktiven Initiators, sicher vom Außenraum zu
trennen Fig. 2. Der besondere Vorzug mineralischer
Vergußmaterialien besteht insbesondere auch darin,
daß die Vergußlänge kürzer gewählt werden
kann, als dies bei der Verwendung organischer
Blöcke zulässig wäre.
Claims (9)
1. Sicherheitsmeßfühler, der aus einem vorzugsweise
in eine Wandung einschraubbaren metallischen Meß
gehäuse besteht, wobei die Wandung Zonen unterschied
licher Explosionsgefährdung voneinander trennt,
dessen stirnseitiges Gehäuseteil eine metallisch
geschlossene Membran gegenüber dem explosions
gefährdeten Bereich darstellt, das nur im Bereich
der Zuführung der elektrischen Anschlußdrähte
geöffnet ist, das vorzugsweise als Drehteil ein
stückig gefertigt ist, mit sensorischen Funktions
elementen, die im Inneren des stirnseitigen Teils
des Meßgehäuses angebracht sind, die auf wärme
leitenden, induktiven oder akustischen Wirkungs-
Prinzipien beruhen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenraum des Meßgehäuses in dem Bereich,
der sich zwischen den elektrischen Funktionsele
menten und den von außen in das Gehäuse einge
führten Anschlüssen befindet, mit einem Werkstoff
ausgefüllt ist, der aus einer mit einer Flüssig
keit ansetzbaren, pulverförmigen Mineralstoff
mischung besteht, die im kalten Zustand erhärtet
und die keine thermische Nachbehandlung erfordert.
2. Sicherheitsmeßfühler nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Mineralstoffmischung auf
der Basis von Oxiden, und/oder Silikaten oder
Karbiden des Aluminiums, Zirkons, Magnesiums oder
Siliziums hergestellt ist.
3. Sicherheitsmeßfühler nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralstoff
mischung ca. 44% Silizium-Dioxid, 36% Silizium-
Silikat, 16% Zirkondioxid und 4% Kieselsäure
oder mindestens ein Mineral mit Betonit enthält.
4. Sicherheitsmeßfühler nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralstoff
mischung vorzugsweise durch Zusatz von Wasser
anrührbar ist.
5. Sicherheitsmeßfühler nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mineralstoffmischung auch organische
Zusätze oder Fasern, mineralische oder metalli
sche Fasern enthält.
6. Sicherheitsmeßfühler nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in das Meßgehäuse in seinem endseitigen,
den elektrischen Außenanschlüssen enthaltenden
Teil, eine vorzugsweise in Epoxidharz einge
bettete und mit elektrischen Bauelementen
versehene Platine eingebracht ist.
7. Sicherheitsmeßfühler nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Mineralstoffmischung hindurch
geführten Anschlußdrähte mit Glasseide, Keramik
seide, Polyimid oder Teflon elektrisch isoliert
sind.
8. Sicherheitsmeßfühler nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die sensorischen Elemente zusammen mit
ihren Anschlußdrähten und einem Abstandshalter,
der die Parallelführung der Drähte zueinander
sicherstellt, stirnseitig vorzugsweise mit
einem Epoxidharz eingegossen ist, daß
nach Durchhärten des Harzes die in einen
fließfähigen Zustand gebrachte Mineralstoff
mischung in das Gehäuse eingeführt ist, und
die Anschlußdrähte solange mit einem zweiten
Abstandshalter gespannt sind, bis die Härtung
der Mineralstoffmischung erfolgt ist.
9. Sicherheitsmeßfühler nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigung des Meßgehäuses mit der
Wandung durch einen mit dem Sicherheitsmeßfühler
zu einem Teil verbundenen Flansch besteht.
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