DE4341218A1

DE4341218A1 - Sicherungsbügel für Kindersitze in Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE4341218A1
Application number: DE19934341218
Authority: DE
Inventors: Friedel Heining; Manfred Rossmannek; Joerg Prof Dr Ing Lensing
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-12-03
Filing date: 1993-12-03
Publication date: 1995-06-08

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Sicherungsbügel für Kindersitze in Kraftfahrzeugen mit integriertem Gassack-Gurt-Aufprallschutz system.

Bei einem Unfall wird automatisch ein ballonartiger Hohlkörper aufgeblasen und gleichzeitig die Gurtspannung kontrolliert gestrafft bzw. nachgiebig gestaltet.

Derartige Gassäcke - auch als Airbag bezeichnet - werden bereits seit längerem serienmäßig in Kraftfahrzeugen eingebaut und haben sich bewährt. Während bei Kraftfahrzeugen die Reaktionskraft durch das Steuerrad bzw. Armaturenbrett geleitet wird, fehlt bei Kindersitzen diese Möglichkeit da die Distanz zur Rückenlehne des Vordersitzes enorm ist und damit die Entfaltungszeit und der Gassack zu groß werden. Dabei wird der Kopf, der bei Kindern besonders gefährdet ist, bereits so weit abgewinkelt sein, daß eine Schädigung der Halswirbel (Genickbruch) gegeben ist. Aus diesem Grunde muß auch ein Anziehen und Nachgeben der Haltegurte in Abstimmung mit der Entfaltung des Gassackes erfolgen.

Deshalb ist es Aufgabe dieser Erfindung, ein Gassackstützsystem und Gurthaltesystem zu schaffen, welches sich einfach herstellen läßt und besonders anwendungsfreundlich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:

a) ein schwenkbarer Sicherungsbügel mit integriertem Gassack und Gurthaltesystem wird heruntergeklappt und rastet zwischen den Beinen des Kindes ein;
b) das Gurthaltesystem mit Aufrollautomatik bzw. einstellbaren Gurtlängen wird in Abstimmung mit der Entfaltung des Gassackes eingesetzt.

Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert.

Dabei zeigt

Fig. 1 eine räumliche Ansicht des Sicherungsbügels am Kindersitz.

Fig. 2 eine Seitenansicht des Sicherungsbügels am Kindersitz.

Der im heruntergeklappten Zustand einsatzbereit dargestellte Sicherungsbügel (1) schützt das Kind im Kraftfahrzeug bei einem Unfall. Dazu wird der Gassack (2) bei einem Unfall automatisch aufgeblasen und der am Sicherungsbügel (1) bzw. dessen Lasche (6), (7) befestigte Gurt (4) kontrolliert gehalten. Der zusammengefaltete Gassack (2) und die hier nicht dargestellte Aufblasvorrichtung wird im Tisch (3) des Sicherungsbügels (1) untergebracht. Es ist zu gewährleisten, daß der Gassack (2) nur kurzzeitig aufgeblasen bleibt und nach dem Aufblasen wieder erschlafft. Zusätzlich dient ein Gurthaltesystem (4) mit Aufrollautomatik oder einstellbaren Gurten für eine annähernd optimale Sitzposition.

Um im Falle eines Unfalles den gefürchteten Genickbruch des Kindes zu vermeiden, ist zu gewährleisten, daß die Nachgiebigkeit des verriegelten Gurtsystems (4) auf die Entfaltung des Gassackes (2) abgestimmt wird. Dabei sorgt, je nach Gewicht und Alter des Kindes, eine einstellbare kritische Kraft in den sich längenden Gurten (4) für eine kontrollierte stark gebremste Vorwärtsbewegung des Kindes und zwar so lange, bis der Gassack (2) in seiner Entfaltung großflächig auf das Kind trifft und für eine gesteigerte angemessene Verzögerung sorgt.

Ferner ist dafür zu sorgen, daß der Sicherungsbügel (1) nur durch eine leichte Zugkraft heruntergeklappt werden kann und eine sichere verletzungsfreie Verriegelung erhält.

Dazu wird das untere Ende der Lasche (6) gut gepolstert und z. B. als Hülse ausgebildet, die über einen versenkten Dorn zwischen den Beinen des Kindes einrastet. Das "Ganze" muß, der Größe des Kindes entsprechend, verstellbar sein.

Auf die aufklappbare Tischklappe (5) kann wegen der Verletzungsgefahr verzichtet werden, wenn z. B. der Spieltisch (3) am Ende einen hochstehenden Absatz (5) erhält, der ggf. noch durch Teleskopstäbe (9) bzw. Schieber vergrößert werden kann. Die Teleskopstäbe (9) bzw. Schieber können durch den Gassack (2) herausgezogen werden. In allen Fällen ist konstruktiv zu gewährleisten, daß im Falle eines Unfalls die Reaktionskraft sicher in den Sicherungsbügel geleitet werden kann.

Der große Vorteil dieser Erfindung besteht darin, daß mit einer Schwenkbewegung das Kind optimal gesichert ist.

Claims

1. Sicherungsbügel für Kindersitze in Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem schwenkbaren Sicherungsbügel (1) mit einem integrierten Gassack (2) und einem Gurtsystem (4) als Aufprallschutz, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Unfall der Gassack (2) automatisch aufgeblasen wird und sich als räumliches Gebilde vor dem Kind großflächig anordnet und daß das Gurtsystem in Abstimmung mit der Entfaltung des Gassackes zum Aufprallschutz beiträgt.

2. Sicherungsbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tischklappe (5) bzw. zusätzlich die Teleskopstäbe (9) des Gassackbehälters im Sicherungsbügel als Abstützung des aufgeblasenen Gassackes und somit zur Aufnahme der Reaktionskraft dient. Dabei kann die Tischklappe (5) auch feststehend ausgebildet werden.

3. Sicherungsbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lasche (6) am Sicherungsbügel im Kindersitz zwischen den Beinen des Kindes, je nach Größe verstellbar, einrastet.

4. Sicherungsbügel nach Anspruch 1 und 3 dadurch gekennzeichnet, daß das Gurthaltesystem durch das untere Ende (7) der Lasche (6) geführt wird und somit möglichst nahe (einstellbar) am Körper des Kindes anliegt.

5. Sicherungsbügel nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gurthaltesystem am oberen Ende der Schultern (8) in der Höhe auf die Kindergröße einstellbar ist.

6. Sicherungsbügel nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Gassack- und Aufblasvorrichtungsbehälter als Spieltisch ausgebildet wird.

7. Sicherungsbügel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsbügel nur durch eine leichte Zugkraft herunter- und heraufgeklappt werden kann.