DE4340595A1

DE4340595A1 - Vorrichtung und Verfahren zur mechanischen Trennung der Beschichtung von der Trägerschicht bei Compakt-Discs (CDs)

Info

Publication number: DE4340595A1
Application number: DE19934340595
Authority: DE
Original assignee: STROMMER CHRISTIAN; LEGNER ECKHARDT; RHABEK WALTER OTTO
Current assignee: STROMMER CHRISTIAN; LEGNER ECKHARDT; RHABEK WALTER OTTO
Priority date: 1993-11-29
Filing date: 1993-11-29
Publication date: 1995-06-01

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur mechanischen Trennung der Beschichtung von der Träger schicht (TT) einer Compakt-Disc (CD).

Eine solche zu entfernende Beschichtung besteht im allgemei nen aus einer Aluminiumschicht, Farbadditiven, und Schutz lack, die fest mit der Trägerschicht der CD, die aus Kunst stoff, im allgemeinen aus Polyacrylat, besteht, verbunden sind.

Im Stand der Technik werden bisher unbrauchbare CDs als Son dermüll behandelt, der kostenaufwendig entsorgt werden muß. Dabei geht die CD als ganzes verloren, und es treten, unter Berücksichtigung der Menge der weltweit erzeugten CDs, sehr hohe Materialverluste auf.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Recycling von CDs zur Ver fügung zu stellen, wobei die Trägerschicht der CD wiederver wendet werden kann.

Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche ge löst.

Bei der Lösung geht die Erfindung von dem Grundgedanken aus, die Beschichtung einer CD abzufräsen, so daß das Trägermate rial eingeschmolzen und wiederverwendet werden kann oder möglicherweise der Träger nach einer Polierbehandlung neu beschichtet werden kann. Die CDs werden auf einer Scheibe angeordnet, wobei die CDs mit einem oberhalb der Scheibe an geordneten Fräskopf kontaktiert werden, der die Beschichtung der CDs abtrennt. In einer bevorzugten Ausführungsform läuft die Scheibe mit den mittels Unterdruck gehalterten CDs unter dem Fräskopf hinweg, wobei die Beschichtung abgefräst wird, und wird dann in einer anderen Position durch Druckluft von der Scheibe entfernt bzw. ausgegeben. Das Material der abge trennten Beschichtung wird hinter dem Fräskopf abgesaugt.

Die Erfindung hat folgende Vorteile.

Das Verfahren läuft automatisch ab und hat einen hohen CD- Durchsatz. Es verhindert hohe Materialverluste und Umweltbe lastungen, die bei der Abgabe der CDs in den Sondermüll auf treten, und senkt die Produktionskosten von CD-Trägern. Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das mit ihr durchgeführte Verfahren leisten einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und zur Einsparung von Rohstoffen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform,

Fig. 2 einen Querschnitt durch die Halterungsscheibe gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Seitenansicht der Druckluftdüse gemäß Fig. 1, und

Fig. 4 eine vergrößerte Draufsicht einer Halterung gemäß Fig. 1.

Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs gemäßen Vorrichtung. Auf einer rotierenden Halterungsscheibe 2 sind acht Halterungen 3 angeordnet (eine unterhalb eines Fräskopfes 1 befindliche Halterung ist nicht dargestellt), die zur Aufnahme von CDs vorgesehen sind. Der Fräskopf 1 ist oberhalb und in einem solchen Abstand von der Halterungs scheibe 2 angeordnet, daß beim Durchlaufen einer CD unter dem Fräskopf 1 eine entsprechende Schichtdicke (0,05 bis 0,15 mm), die die Beschichtung enthält, von der CD abgetra gen wird. Dieses Material wird durch eine Absaugeinrichtung (nicht dargestellt) entfernt und die von der Beschichtung befreite CD (Träger) durch eine Druckluftdüse 4 aus der Hal terung 3 gedrückt. Die Druckluft wird durch einen in der entsprechenden Position 12 angeordneten Schalter 13 ein bzw. ausgeschaltet. Die CDs werden in einer Beschickungspo sition aus einem oberhalb der Halterungsscheibe 2 angeordne ten Magazin 5 der Halterung 3 zugeführt und werden während des Transports zum Fräskopf 1 mittels Saugnäpfen 6 durch Unterdruck gehaltert. Zu diesem Zweck ist die Halterungs scheibe 2 mittels einer Leitung 7 mit einer Vakuumpumpe ver bunden. Die Leitung 7 führt in ein stationäres Zentrum 14 der rotierenden Halterungsscheibe 2 (siehe Fig. 2), wobei über mindestens einen Anschluß 15 die Halterungen 3 während des Transports von der Beschickung bis zum Fräskopf 1 an das Vakuum angeschlossen sind. Beim weiteren Transport der CDs von dem Fräskopf 1 bis zur Druckluftdüse 4 liegt an den Hal terungen 3 kein Vakuum an.

Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Halterungsscheibe 2 gemäß Fig. 1 mit zwei Halterungen 3 und der Vakuumzuführung.

Die Halterungen 3 sind bezüglich der Oberfläche der Halte rungsscheibe 2 leicht eingesenkt und haltern somit die CDs auch am Rande, wobei die CD nach oben übersteht.

Fig. 3 stellt die Druckluftdüse 4 in der Seitenansicht dar. Eine oberhalb der Düse 4 angeordnete Platte 4a dient der besseren Leitung der Druckluft auf die zu entfernende CD.

Fig. 4 ist eine vergrößerte Darstellung der Halterung 3 ge mäß Fig. 1 in der Draufsicht. Vorzugsweise sind in einer Vertiefung 10, die 1 mm gegenüber der Oberfläche der Scheibe 3 abgesenkt ist, drei konzentrische Ringe von Saugnäpfen (nur drei sind dargestellt), angeordnet - je vierundzwanzig in den beiden äußeren Ringen und zwölf im inneren Ring. Diese sind Bohrungen 8 mit einem ersten Durchmesser von 0,7 mm. Anschließend an die Vertiefung 10 ist die Halterung 3 in einem Kreisring 11 um weitere 0,5 mm gegenüber der Vertie fung 10 abgesenkt und weist dort vier Saugnäpfe auf. Diese sind Bohrungen 9 mit einem zweiten Durchmesser von 3 mm. Der Durchmesser der Halterung 3 beträgt 122 mm und ist an den Durchmesser der üblichen CDs angepaßt. Für abweichende Maße von CDs können entsprechend angepaßte Halterungen 3 verwen det werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat eine hohe Produktivität. Das Magazin enthält bis zu 400 CDs, die durch ihr Gewicht nacheinander in die unter dem Magazin 5 vorbeilaufenden Hal terungen 3 fallen. Die Halterungsscheibe 2 rotiert mit etwa zwei Umdrehungen pro Minute, wobei die Beschichtung der CDs in 3,5 bis 4 Sekunden abgetrennt wird, so daß etwa 2×8 ab gefräste CDs pro Minute ausgeworfen werden.

In der bevorzugten Ausführungsform gemäß Fig. 1 läuft die Halterungsscheibe kontinuierlich um und der Fräskopf 1 hat eine stationäre Position mit eingestellter Höhe.

Es ist aber auch möglich, die Halterungsscheibe 2 diskonti nuierlich zu drehen, so daß die Halterungen 3 schrittweise unter einen in der Höhe verstellbaren Fräskopf 1 gefahren werden. Befindet sich eine CD unter dem Fräskopf 1, dann wird dieser auf die CD soweit abgesenkt, bis die Beschich tung von der CD abgefräst ist.

Im Rahmen der Erfindung ist es aber auch möglich, den Fräs kopf 1, die Druckluftdüse 4 und das Magazin 5 in einer Kreisbahn über eine stationäre Halterungsscheibe mit CDs zu fahren und so sie die Schichtabtragung von den CDs durch zuführen. Alternativ können die CDs auch mit einem linearen Fließband zugeführt und zu einer anschließenden Weiterver arbeitungsstation transportiert werden. In diesem Fall er streckt sich die Halterungsscheibe in Längsrichtung.

Claims

1. Vorrichtung zur mechanischen Trennung der Beschichtung von der Trägerschicht bei Compakt-Discs (CDs) mit:

a) einem rotierenden Fräskopf (1) und,
b) einer Halterungsscheibe (2) mit mindestens einer Halterung (3) zur Aufnahme von CDs,
c) wobei der Fräskopf (1) und je eine auf einer Halte rung (3) gehalterte CD gegeneinander bewegt werden, so daß die Beschichtung von der CD abgetrennt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Ma gazin (5), das die CDs den Halterungen (3) zuführt und/oder einer Einrichtung (4) zum Entfernen der CDs nach der Trennung der Beschichtung von der Trägerschicht der CD.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß die Halterungsscheibe (2) unter dem Fräskopf (1) rotiert.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß der Fräskopf (1) oberhalb der Halterungsscheibe (2) in einer Kreisbahn geführt wird.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (3) die CDs mit Unterdruck halten, der auf der Halterungsscheibe (2) vermittels einer Vakuumleitung (7) erzeugt wird.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (3) kreisförmig sind, und mit kreisför migen Saugknöpfen (6) versehen sind, die die CDs ansau gen.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugnäpfe (6) in drei konzentrischen Kreisen ange ordnete Bohrungen (8) mit einem ersten Durchmesser und auf einem inneren Kreis angeordnete Bohrungen (9) mit einem zweiten Durchmesser sind, wobei der erste Durch messer größer als der zweite Durchmesser ist.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (8) mit einem ersten Durchmesser auf einem Kreisring (10) liegen, der um 1 mm gegenüber der Ober fläche der Halterungsscheibe (2) abgesenkt ist, und die Bohrungen (9) mit dem zweiten Durchmesser auf einem Kreisring (11) liegen, der gegenüber dem Kreisring (10) um 0,5 mm abgesenkt ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Entfernen der CDs eine Druckluftdüse (4) ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekenn zeichnet durch eine Einrichtung zum Entfernen der abge trennten Beschichtung, die vorzugsweise benachbart zum Fräskopf (1) angeordnet ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Entfernen der abgetrennten Be schichtung eine Absaugeinrichtung ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsscheibe (2) Vorsprünge (12) aufweist, die benachbart zu den Halterungen (3) sind und in einer Position gegenüber der Einrichtung zum Entfernen der CDs (4) einen Schalter (13) betätigen, der vorzugsweise Druckluft einschaltet.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an den Halterungen (3) nach dem Durchlaufen des Fräskopfes (1) bis zur Zuführung einer neuen CD kein Unterdruck anliegt.

14. Verfahren unter Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit den Schritten:

a) Zuführen einer CD vorzugsweise aus dem Magazin (5) in einer Beschickungsposition zu einer Halterung (3), wobei die CD vorzugsweise durch Unterdruck an gesaugt wird,
b) gegebenenfalls Transportieren der CD zum Fräskopf (1), und
c) Bewegen der CD und des Fräskopfes (1) gegeneinander, wobei die Beschichtung von der Trägerschicht der CD abgetrennt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

d) Entfernen der abgetrennten Beschichtung durch die Absaugeinrichtung,
e) Transportieren der CD zur Druckluftdüse (4), wo durch Betätigen des Schalters (13) Druckluft auf die CD einwirkt, die sie von der Halterung (3) entfernt, und
f) Transportieren der freien Halterung (3) in die Be schickungsposition gegenüber dem Magazin (5).

16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeich net, daß die Halterungsscheibe (2) kontinuierlich um läuft.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsscheibe (2) diskonti nuierlich umläuft und der Fräskopf (1) zum Trennen der Beschichtung auf die CD abgesenkt wird.