DE4340245A1 - Verfahren zum Herstellen einer Eckverbindung zwischen Holzrahmenschenkeln von Fenstern oder Türen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Eckverbindung zwischen Holzrahmenschenkeln von Fenstern oder TürenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Herstellen
einer Eckverbindung zwischen zwei Holzrahmenschenkeln
von Fenstern oder Türen, bei der die Endstirnseite eines
Querschenkels auf Stoß auf die Längsholzfläche eines im
Winkel dazu angeordneten Längsrahmenschenkels aufliegt, ist
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei einer bekannten Herstellungsart von Eckverbindungen
zwischen Holzrahmenschenkeln (DE-PS 8 18 845) ist zwischen
dem Kopf der Spannschraube und einem Stufenboden der
Querbohrung des Längsschenkels eine Schraubenfeder
eingespannt, um beide Teile unter einem dauerhaften Druck
zusammenzuspannen, um dadurch ein Lockerwerden durch
die wechselnden Folgen des trockenen Wetters und des
Regens zu vermeiden. Zwar ist eine solche Eckverbindung
problemlos wieder lösbar, sie ist aber aufgrund der
elastischen Nachgiebigkeit der Schraubenfeder nicht sicher
genug, insbesondere gegen Herausfallen einer Glasscheibe als
Futter.
Bei einer anderen bekannten Eckverbindung dieser Art (DE-
OS 21 52 321) dient das Lösen der Eckverbindung bzw. der
Holzrahmenschenkel dazu, die Scheibe austauschen zu
können, beispielsweise bei einem Glasschaden. Die Scheibe
selbst wird über einen Köder in eine entsprechende Nut der
Rahmenschenkel eingesetzt, eine Nut die bei montiertem
Rahmen auf dessen Innenseite rundum läuft.
Die früher allein übliche und heute noch meist verbreitete
Herstellung einer Eckverbindung von Holzrahmenschenkeln
erfolgt durch Zusammenschieben einer Schlitz- und
Zapfenanordnung, wobei insbesondere die einander
benachbarten Schlitz- und Zapfenflächen miteinander
verleimt werden. Eine solche Verbindung bietet zwar eine
außerordentliche Festigkeit aufgrund der Flächenverleimung,
hat aber den Nachteil des verhältnismäßig hohen
Fertigungsaufwands und der Unlösbarkeit dieser Verbindung,
d. h. ein Trennen der Rahmenschenkel-Eckverbindung ist nur
durch Zerstören derselben möglich. Zudem kann eine
Lackierung des Fensterrahmens erst nach der Verleimung
erfolgen, d. h. , die Montage der Eckverbindung ist vor der
Lackierung erforderlich. Weitere nicht unerhebliche Nachteile
bestehen darin, daß im Verbindungsbereich Stellen
verbleiben, die weder vom Leim noch von der Farbe
abgedeckt werden und deshalb durch Wasser zum Faulen
oder Quellen neigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer
Eckverbindung, mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs, hat demgegenüber folgende Vorteile, erstens
einer wesentlich schnelleren und präziseren Herstellung,
zweitens der Möglichkeit ohne vollständige Zerstörung der
Eckverbindung aufgrund der verhältnismäßig glatten und
geringen Berührungsflächen diese wieder zu lösen und
drittens nicht zuletzt aufgrund des vorher Lackierens und
Trocknen lassen der Rahmenschenkelhalbzeuge, diese
vorzufertigen und dann erst nach Bedarf und an der Baustelle
zu montieren. Das Anlösen des Lackes an den
Verbindungsflächen, sowie unmittelbar danach Anschluß das
Zusammenspannen der Rahmenschenkel mittels Ankerbolzen
und Spannschraube, kann sowohl in der Werkstatt als auch
auf der Baustelle erfolgen. Zusätzliche Spannwerkzeuge sind
nicht erforderlich. Durch das Zusammenspannen mittels der
Spannschraube wird nicht nur eine bleibende Spannung an
der Verbindungsstelle erzielt, sondern auch die zu Beginn der
Verklebung erforderliche hohe Preßkraft. Diese Spannung
bleibt erhalten, so daß hier kaum undichte Stellen entstehen,
in die gegebenenfalls Wasser gelangen könnte, durch welches
eine Leim- oder Klebeverbindung mit der Zeit zerstört würde.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß derartige, bereits
fertig zugeschnittene und im Baukastensystem zulieferbare
Rahmenschenkel erst kurz vor Einsetzen der Glasscheiben an
der Baustelle montierbar sind.
Durch die Kombination einer solchen Klebeverbindung mit
verbleibender Vorspannung entsteht bekanntlich eine
besondere Festigkeit, wie es in anderen Bereichen der
Technik bereits bekannt ist. Besonders die Kombination Stahl
und Beton beim sogenannten Spannbeton, zeigt, daß aufgrund
der Vorspannung des Stahls eine erhebliche Verbesserung
der Betonfestigkeit entsteht, die erheblich sinkt, sobald die
Vorspannung abgebaut wird. Untersuchungen haben gezeigt,
daß dieses physikalische Phänomen bedingt auch auf
Holzverleimungen übertragbar ist, mit dem Vorteil, daß
sobald diese Vorspannung durch Lockern der Spannschraube
abgebaut ist, die Eckverbindung ohne vollständige Zerstörung
beispielsweise zum Einsetzen einer neuen Glasscheibe wieder
lösbar ist. Im übrigen ist selbst bei Verwendung von
Glasleisten diese Fertigungsart günstiger als die üblicherweise
verwendete Zapfenverbindung mit Vollverleimung.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
vor Montage der Rahmenschenkel zur Eckverbindung in eine
vorhandene Nut die Füllung, beispielsweise eine Glasscheibe
eingelegt, mit den obengenannten Vorteilen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist zur Querführung bei der Herstellung der
Schenkelverbindung ein Absatz an der Berührungsfläche der
einander gegenüberliegenden zu verbindenden Flächen von
Querschenkel und Längsschenkel vorgesehen. Hierdurch
können vor allem zusätzliche Führungselemente wie sie bei
der bekannten gattungsgemäßen Eckverbindung erforderlich
sind, eingespart werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht
in einer Eckverbindung zwischen Holzrahmenschenkeln von
Fenstern oder Türen in Durchführung obengenannten
Verfahrens, bei der die Endstirnseite des Querschenkels mit
Stoß an der Längsholzfläche des im Winkel dazu angeordneten
Längsschenkels aufliegt, wobei folgende Merkmale
miteinander kombiniert sind:
- - Im Querschenkel ist eine Quersackbohrung vorhanden zur Aufnahme eines im Durchmesser der Quersackbohrung entsprechenden Ankerbolzens
- - im Ankerbolzen ist eine radial durchgehende Gewindebohrung vorhanden,
- - im Längsschenkel ist eine quer verlaufende Querbohrung vorhanden, die mit einer mindestens bis zur Quersackbohrung im Querschenkel verlaufenden Stichbohrung fluchtet,
- - einer Gewindeschraube als Spannschraube, die von den zwei Bohrungen aufgenommen in die Gewindebohrung greift und einen Kopf aufweist, mit dem der Längsschenkel an den Querschenkel spannbar ist und
- - einer Klebeverbindung an den Berührungsflächen der Schenkel innerhalb der Eckverbindung mittels einem anlösbaren Lack als Klebemittel.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Quersackbohrung und/oder die Querbohrung durch eine
Kappe bzw. einen Stopfen nach außen verschließbar. Ein
solcher Stopfen ist farblich der Farbe des Rahmenschenkels
anpaßbar.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht
in der Kombination eines solchen Holzrahmens mit
Metallrahmenprofilen, insbesondere aus Aluminium, die ohne
zusätzliche Eckverbindungen an die Holzrahmenschenkel,
insbesondere über Klemmnippel montierbar sind.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der
Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist
in der Zeichnung stark vereinfacht und als nur ein Eckstück
eines im übrigen nicht dargestellten kompletten
Fensterrahmens dargestellt.
Ein erster Holzrahmenschenkel wird als Querschenkel 1 nach
Anlegen seiner Stirnseite an einen zweiten
Holzrahmenschenkel als Längsschenkel 2 über eine
Gewindeschraube 3 festgespannt, die hierfür in die
Radialgewindebohrung 4 eines aus Metall bestehenden
Ankerbolzens 5 greift, welcher in einer Quersackbohrung 6
des Querschenkels 1 angeordnet ist. Die Quersackbohrung 6
ist über einen Stopfen 7 verschließbar.
Beim Herstellen der erfindungsgemäßen Eckverbindung durch
das erfindungsgemäße Verfahren werden zuerst die
Rahmenschenkel, nämlich der Querschenkel 1 und der
Längsschenkel 2 lackiert und getrocknet. Vor dem
Zusammenspannen von zwei einander zugeordneten
Schenkeln 1 und 2 wird im Berührungsbereich 8 der bereits
getrocknete Lack durch ein Lösungsmittel an gelöst, wonach
dann der Querschenkel 1 durch die Gewindeschraube 3 und
den Ankerbolzen 5 mit seiner Stirnseite fest an die
entsprechende Längsseite des Längsschenkels 2 gespannt
wird, wonach der Lack wieder trocknet und eine sowohl
durch die Schraubenverbindung als auch durch die
Klebeverbindung sehr feste Eckverbindung der Schenkel 1
und 2 entsteht. Damit beim Zusammensetzen außer über die
Gewindeschraube 3 eine präzise Querführung gegeben ist, ist
ein Falz 9 am Längsschenkel vorgesehen, an dem der
Querschenkel mit einer entsprechenden Fläche anliegt. Die
Spannschraube 3 ist in einer Querbohrung 11 des
Längsschenkels 2 und in einer Stichbohrung 10 des
Querschenkels 1 geführt und weist einen Kopf 12 mit
Innensechskant für den Eingriff eines entsprechenden
Werkzeugs auf.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und
der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
1 Querschenkel
2 Längsschenkel
3 Spannschraube
4 Gewindebohrung
5 Ankerbolzen
6 Quersackbohrung
7 Stopfen
8 Berührungsbereich
9 Falz
10 Stichbohrung
11 Querbohrung
12 Kopf von 3
2 Längsschenkel
3 Spannschraube
4 Gewindebohrung
5 Ankerbolzen
6 Quersackbohrung
7 Stopfen
8 Berührungsbereich
9 Falz
10 Stichbohrung
11 Querbohrung
12 Kopf von 3
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen einer Eckverbindung zwischen
zwei Holzrahmenschenkeln von Fenstern oder Türen bei der
die Endstirnseite eines Querschenkels mit Stoß an der
Längsholzfläche eines im Winkel dazu angeordneten
Längsschenkels aufliegt,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - Längsprofilieren (Hobeln) der einzelnen Holzrahmenschenkel in Wuchsrichtung des Holzes (auch Falzen und Kehlen),
- - Ablängen zu Längs- bzw. Querschenkeln (Sägen),
- - Konterprofilieren (Fräsen oder Stoßen) der beiden Stirnseiten des Querschenkels, entsprechend der ihm auf Stoß zuzuordnenden profilierten Längsholzflächen des Längsschenkels,
- - Anordnen von Quersackbohrungen nahe den Enden des Querschenkels zur Aufnahme von Ankerbolzen (Bolzen mit einer quer durchgehenden Gewindebohrung),
- - Anordnen von Stichbohrungen von der Stirnseite des Querschenkels her, welche die Quersackbohrungen kreuzen (fluchtend mit der Gewindebohrung) für den Durchgang einer Spannschraube,
- - Anordnen einer Querbohrung nahe des Endes (Türrahmen) bzw. der Enden (Fenster- oder Türflügel bzw. Fensterrahmen) des Längsschenkels, welche nach der Montage mit der Stichbohrung fluchtet zur Aufnahme der Spannschraube,
- - Oberflächenbehandeln durch Lackieren der einzelnen Schenkel und Trocknen derselben,
- - Zuordnen von Längs- und Querschenkeln entsprechend vorgegebener Kommission,
- - Anlösen der Lackierung mittels eines Lacklösers an den für die Montage benachbarten Flächen der einander zugeordneten Schenkel,
- - Montieren der Eckverbindung durch Verschrauben der Schenkel mittels Spannschraube und Ankerbolzen, unter Zusammenpressen der benachbarten Flächen und Trocknen lassen des nunmehr als Kleber dienenden Lacks.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
vor der Montage der Eckverbindung in eine zur Aufnahme
einer Tür- oder Fensterfüllung vorgesehene Nut die Füllung
(Scheibe mit Köder) eingelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Herstellung der Verbindung
über einen Falz (9) am Querschenkel und eine
entsprechende Querfläche am Längsschenkel eine
Querführung genutzt wird.
4. Eckverbindung zwischen Holzrahmenschenkeln von
Fenstern oder Türen in Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Endstirnseite des
Querschenkels (1) mit Stoß an der Längsholzfläche des im
Winkel dazu angeordneten Längsschenkels (2) aufliegt,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - im Querschenkel (1) ist eine Quersackbohrung (6) vorhanden zur Aufnahme eines im Durchmesser dieser Quersackbohrung entsprechenden Ankerbolzens (5),
- - im Ankerbolzen (5) ist eine radial durchgehende Gewindebohrung (4) vorhanden,
- - im Längsschenkel (2) ist eine quer verlaufende Querbohrung (11) vorhanden, die mit einer mindestens bis zur Quersackbohrung (6) im Querschenkel (1) verlaufenden Stichbohrung (10) fluchtet,
- - einer Gewindeschraube als Spannschraube (3), die von den zwei Bohrungen aufgenommen in die Gewindebohrung (4) greift und ein Kopf (12) aufweist, mit dem der Längsschenkel (1) an den Querschenkel (2) spannbar ist und
- - einer Klebeverbindung an den Berührungsflächen (8) der Schenkel (1, 2) innerhalb der Eckverbindung mittels einem anlösbaren Lack als Klebemittel.
5. Eckverbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Quersackbohrung (6) und/oder die Querbohrung
(11) nach außen durch eine Kappe (7) bzw. einen Stopfen
verschließbar ist.
6. Eckverbindung nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Rahmenschenkel (1, 2)
Metallrahmenprofile (Aluminiumprofile) ohne eigene
Eckverbindung montiert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934340245 DE4340245A1 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Verfahren zum Herstellen einer Eckverbindung zwischen Holzrahmenschenkeln von Fenstern oder Türen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934340245 DE4340245A1 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Verfahren zum Herstellen einer Eckverbindung zwischen Holzrahmenschenkeln von Fenstern oder Türen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4340245A1 true DE4340245A1 (de) | 1995-06-01 |
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ID=6503460
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---|---|---|---|
DE19934340245 Withdrawn DE4340245A1 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Verfahren zum Herstellen einer Eckverbindung zwischen Holzrahmenschenkeln von Fenstern oder Türen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4340245A1 (de) |
Cited By (4)
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-
1993
- 1993-11-26 DE DE19934340245 patent/DE4340245A1/de not_active Withdrawn
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