DE4339469A1 - Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschine mit sich periodisch ändernden Arbeitskammern, insbesondere zur Verwendung als Verbrennungsmotor oder als Pumpe - Google Patents
Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschine mit sich periodisch ändernden Arbeitskammern, insbesondere zur Verwendung als Verbrennungsmotor oder als PumpeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kraft-
beziehungsweise Arbeitsmaschine mit sich periodisch
ändernden Arbeitskammern. Kraft- beziehungsweise Arbeits
maschinen der genannten Art sind bekannt und finden insbe
sondere als Verbrennungskraftmaschinen oder als Pumpen ihre
bevorzugte Anwendung.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem
stellung besteht darin, eine Kraft- beziehungsweise
Arbeitsmaschine mit sich periodisch ändernden Arbeits
kammern vorzuschlagen, bei der verglichen mit den bekannten
Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschinen strömungsgünstigere
Arbeitsbedingungen und somit (bezogen auf den Wirkungsgrad)
optimalere Arbeitsverhältnisse gewährleistet sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Mehrzahl von
achsparallel gelagerten, gleichsinnig und synchron zueinan
der umlaufenden kongruenten Drehkörpern vorgesehen ist, die
relativ zueinander derart achsparallel angeordnet und mit
einander gekoppelt sind, daß jeweils benachbarte Drehkörper
sich linienförmig berühren, und daß diese linienförmigen
Berührungen während des axialen Umlaufs der Drehkörper
erhalten bleiben, so daß im Zentrum zwischen den
Drehkörpern eine pulsierende Arbeitskammer entsteht.
Mit anderen als im Patentanspruch 1 gebrauchten Worten
besteht der Kern der vorliegenden Erfindung letztlich
darin, auf der Grundlage der (abgesehen von den noch zu
beschreibenden Dichtmitteln) ausschließlichen Verwendung
ortsfest drehender Antriebsteile eine pulsierende Arbeits
kammer, d. h., eine spezifische Volumenänderung der Arbeits
kammer dadurch zu realisieren, daß drei oder vier, gegebe
nenfalls auch noch mehr, Drehkörper relativ zueinander so
angeordnet sind und derart aufeinander abgleiten, daß sie
während des gesamten Umlaufs jeweils zwischen ihren sich
- bezogen auf die Dicke der Drehkörper - linienförmig
berührenden Umfangslinien (bei entsprechender seitlicher
Abdichtung ) mindestens eine Arbeitskammer dicht ein
schließen. Angewandt auf eine Verbrennungskraftmaschine
handelt es sich also um einen Drehkolbenmotor mit außen
achsigem System, bei dem jeweils während einer ganzen Um
drehung der Drehkörper das Kraftstoff-Gemisch beziehungs
weise das verbrannte Gemisch zum Beispiel in Verbindung mit
einem aus vier Drehkörpern bestehenden Motor im 2-Takt-
Betrieb zweimal und im 4-Takt-Betrieb einmal verdichtet be
ziehungsweise ausgestoßen wird. (Damit sind hohe Drehzahlen
einerseits und ein geringes Leistungsgewicht andererseits
erreichbar, und ein erfindungsgemäß konzipierter Motor ist
infolge der mehrfach vorhandenen kongruenten Drehkörper
rationell zu fertigen und einfach zu warten). Die allge
meine Konfiguration der Kraft- beziehungsweise Arbeits
maschine ist Gegenstand des Anspruchs 2.
Bei der Verwendung von vier Drehkörpern sind deren Achsen
relativ zueinander einem Quadrat entsprechend angeordnet
und die Querschnittsform je eines Drehkörpers entspricht
etwa der einer Ellipse, die aus vier homogen aneinander an
schließenden Viertelkreisbogen zusammengesetzt ist, wobei
die sich gegenüberliegenden Viertelkreisbogen jeweils
gleich sind (vergleiche Patentanspruch 3).
Bei der Verwendung von drei Drehkörpern sind deren Achsen
relativ zueinander einem gleichseitigen Dreieck entspre
chend angeordnet und die Querschnittsform ist bogendreieck
förmig ausgebildet und aus sechs homogen aneinander an
schließenden Sechstelkreisbogen zusammengesetzt, wobei die
sich schräg gegenüberliegenden Sechstelkreisbogen jeweils
gleich sind (vergleiche Patentanspruch 4).
Generell ist die erfindungsgemäße Kraft- beziehungsweise
Arbeitsmaschine auch mit mehr als vier Drehkörpern zu
realisieren. Dabei gilt, daß für Drehkörper mit einer unge
raden Zahl von "Ecken" beziehungsweise "Ausbauchungen" oder
"Schultern" jeweils eine dieser Zahl entsprechende Anzahl
von Drehkörpern als Kolben erforderlich ist. Bei Dreh
körpern mit einer geraden Zahl n von Ecken (vergleiche zum
Beispiel Fig. 1) müssen jeweils 2n Drehkörper vorgesehen
werden.
Ganz generell gilt hierfür folgende Zuordnungstabelle:
Anzumerken ist, daß abgesehen von N=1 und N=2 auch mit
N=6, 10, 14, 18 . . .
keine realisierbaren Konstruktionen möglich sind.
Allgemein gilt für eine Drehkolben-Kraft- und -Arbeits
maschine der erfindungsgemäßen Art mit N Drehkörpern
(N < 2), deren Achsen senkrecht auf einem Kreis stehen,
folgendes: Die Umfangslinie eines Drehkolbens besteht aus
abwechselnd n großen Kreisbogen mit dem Radius R1N und n
kleinen Kreisbögen mit dem Radius R2N mit gemeinsamer
Tangente in den Übergangspunkten, wobei der Winkel eines
Kreisbogens gleich 360°/2n ist. (Bei zum Beispiel N=8 ist
der Winkel eines Kreisbogens 360°/2n=45°; bei N=7 beträgt
der Winkel 360°/2n=25,71°).
Für eine Kraft- oder Arbeitsmaschine kommen dabei vorzugs
weise Bauweisen mit n = 2 oder 3 in Frage, während bei Bau
arten mit n < 3 aufgrund des größeren "schädlicheren
Raumes" ohne weitere Maßnahmen nur an pumpenähnliche
Anwendungszwecke gedacht ist (zum Beispiel als hydrau
lischer Oszillationsgeber mit der Frequenz f × n, wobei f
der Umdrehungsfrequenz eines Kolbens beziehungsweise der
Umdrehungsgeschwindigkeit entspricht).
Im Hinblick auf die erforderliche Dichtwirkung zwischen den
sich linienförmig berührenden Drehkörpern ist vorgesehen,
exzentrisch angesteuerte Dichtlippen von außen in die
Spalten zwischen die jeweils gegenläufigen Drehkörper
einzuführen (vergleiche Patentanspruch 5).
Besondere Vorteile der erfindungsgemäßen Kraft- beziehungs
weise Arbeitsmaschine sind darin zu sehen, daß die Kolben
(Drehkörper) aufgrund ihrer Schwungmasse den Rundlauf
positiv beeinflussen. Auch ist ein besonders guter Wir
kungsgrad zu erzielen, weil in Verbindung mit der Brenn
raumexpansion alle seitlichen Brennraumwände genutzt werden
können. Die insgesamt gesehen relativ einfache Kolben
geometrie führt zu einem weitestgehend vibrationsfreien
Motor, der insbesondere zur Verwendung keramischer Bauteile
geeignet ist. Allgemein sei noch angemerkt, daß infolge der
einfachen Bauweise auch alle Nebenaggregate, wie zum Bei
spiel Nockenscheibe, Nockenwelle, Zündanlage, Öl- und
Wasserpumpe einfach zu integrieren sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 das Aufbau- und Arbeitsprinzip einer Kraftmaschine
in Gestalt einer aus vier Drehkörpern bestehenden
(Drehkolben-) Verbrennungskraftmaschine;
Fig. 2 das Aufbau- und Arbeitsprinzip einer Kraftmaschine
in Gestalt einer aus drei Drehkörpern bestehenden
(Drehkolben-) Verbrennungskraftmaschine, und zwar
anhand von vier Funktionsdarstellungen;
Fig. 3 eine aus drei Drehkörpern bestehende Verbrennungs
kraftmaschine als geometrisches Modell zur Ablei
tung der Arbeitsvolumina;
Fig. 4 eine aus drei Drehkörpern bestehende Kraftmaschine
nach Fig. 2/Fig. 3 mit einem Ausführungsbeispiel
für zwischen die Drehkörper von außen eingeführte
Dichtlippen.
Fig. 1 zeigt das Aufbau- und Arbeitsprinzip einer aus
(N =) vier Drehkörpern bestehenden Drehkolben-Verbren
nungskraftmaschine. Dieser Drehkolbenmotor, der weder einen
Außenläufer, noch eine kurz- oder langhubige Kurbelwelle
kennt, ist eine reine Drehkolbenmaschine mit vier gleich
sinnig (vergleiche Pfeil X) drehenden, im Gegeneingriff
aufeinander abgleitenden Drehkörpern 1, deren Achsen
senkrecht auf den Eckpunkten eines liegenden Quadrats
stehen. Gemeinsam bilden sie die seitliche Umgrenzung eines
in horizontaler Richtung pulsierenden Brennraums (Arbeits
raums) 2, der oben und unten durch je eine - nicht darge
stellte - Dichtplatte abgeschlossen ist. In der Mitte
dieser Platte und/oder um die Mitte herum verteilt sitzen
zum Beispiel jeweils Bohrungen für den Ein- beziehungsweise
Auslaß des zu verbrennenden/verbrannten Kraftstoff-
Gemisches und für die Zündkerze(n); diese Konzeption kann
selbstverständlich auch anderweitig realisiert und verifi
ziert werden.
In der Aufsicht ähneln die Drehkörper 1 elliptischen Schei
ben; jedoch besteht die Umfangslinie je eines Drehkörpers
aus vier kontinuierlich aneinander anschließenden Viertel
kreisbogen (mit den Radien R14 und R24), von denen immer
die beiden sich gegenüberliegenden Viertelkreisbogen gleich
groß sind (vergleiche Darstellung VII in Fig. 1).
Die Kompressionsverhältnisse sind bei dem in Fig. 1 und
Fig. 2 dargestellten Motoren mit N=4 beziehungsweise N=3
abhängig vom Quadrat des Quotienten der beiden
Kreisbogenradien und von dem sogenannten "schädlichen
Raum", der zum Zeitpunkt der größten Kompression und nach
dem Ausstoßen zwischen den Drehkörpern 1 stehen bleibt,
sowie von der Dichtheit des Brennraums 2.
In jeder Umdrehungsphase gleiten die Drehkörper 1 immer zu
den beiden benachbarten Drehkörpern 1 um 90° verdreht und
diese ständig berührend aufeinander ab, so daß die Berüh
rungslinien zwischen ihnen stetig und kontinuierlich wan
dern und demzufolge Dichtleisten an dieser Stelle eventuell
entfallen. Damit die vier Drehkörper 1 gleichsinnig (ver
gleiche X) und mit jeweils exakt gleicher Winkelgeschwin
digkeit drehen, sind sie mittels eines Getriebes synchroni
siert, das unter anderem vier torsionssteif mit den Kolben
wellen verbundene Zahnräder aufweist.
Bezugnehmend auf Fig. 1 soll die Funktionsweise der im 4-
Takt-Betrieb arbeitenden Drehkolben-Verbrennungskraft
maschine über die aufeinander folgenden Arbeitsphasen er
läutert werden:
In der Position I sind die vier Drehkörper 1 bezogen auf
ihre (querschnittsbezogenen) Längsachsen relativ zueinander
sternförmig ausgerichtet. Der Brennraum beziehungsweise der
Arbeitsraum 2 hat dabei ein minimales Volumen.
Drehen die Drehkörper 1 gleichsinnig (vergleiche X) um ihre
Drehachsen, so gleiten sie aufeinander ab und vergrößern
dabei den Arbeitsraum. Im Arbeits- beziehungsweise Bewe
gungsablauf zwischen den Positionen I und III wird nun das
Kraftstoffgemisch angesaugt.
Die Drehkörper 1 drehen weiter, bis sie - vergleiche Posi
tion III - mit ihren Längsachsen ein Quadrat bilden und so
einen maximalen Arbeitsraum definieren; die Ansaugphase ist
beendet.
Drehen nun die Drehkörper 1 weiter, so verkleinert sich der
Arbeitsraum 1 wieder, d. h. das angesaugte Kraftstoffgemisch
wird verdichtet - vergleiche Position IV.
Die Drehkörper 1 werden weiter gedreht, bis sie - analog
zur Ausgangsposition I - den minimalen Arbeitsraum/Brenn
raum 2 definieren. Damit ist die größte Verdichtung er
reicht und das Kraftstoffgemisch wird gezündet - vergleiche
Position V.
Das Kraftstoffgemisch verbrennt; die Verbrennungsgase deh
nen sich aus und drücken - und zwar anders als zum Beispiel
beim Wankel-Motor - seitlich auf alle vier Drehkörper 1.
Diese vergrößern wiederum den Arbeitsraum 2 - vergleiche
Position VI.
Die Drehkörper gleiten nun so weit aufeinander ab, bis sie
mit ihren Längsachsen ein Quadrat bilden - vergleiche Posi
tion VII (mit Pfeil ZP).
Beim Weiterdrehen der Drehkörper 1 wird das Volumen wieder
verkleinert, und dabei wird gleichzeitig das verbrannte
Kraftstoffgemisch ausgestoßen - vergleiche Position VIII.
Wenn die Drehkörper 1 nun so weit gedreht sind, daß sie
wiederum (wie bei Position I) sternförmig zueinander
stehen, hat der Arbeitsraum 2 wieder ein minimales Volumen.
Das verbrannte Kraftstoffgemisch ist verdrängt und ein
neuer Ansaug-Takt kann beginnen.
Fig. 1 zeigt das Aufbauprinzip einer aus vier Drehkörpern
bestehenden Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschine ent
sprechend dem funktionalen Ablauf.
Dieser Ablauf soll im folgenden anhand der (größeren)
Darstellung nach Fig. 2 I . . . Fig. 2 IV in Verbindung mit
einer aus drei Drehkörpern bestehenden (im Vier-Takt-
Betrieb arbeitenden) Verbrennungskraftmaschine ein weiteres
Mal erläutert werden. Die Verbrennungskraftmaschine gemäß
Fig. 2 weist (N =) drei aus sechs Sechstelkreisbogen (mit
den Radien R13 und R 23) bestehende, grob etwa dreieck
förmige Kolben 10 auf. Die Übergänge zwischen den
Sechstelkreisbogen sind dabei kontinuierlich und homogen,
so daß sich eine gleichmäßige Mantellinie der Kolben 10 er
gibt. Die Mittelachsen der Kolben 10 sind dabei relativ zu
einander so angeordnet, daß sich ein Dreieck ergibt, dessen
Eckpunkte den Achsen der Kolben 10 (beziehungsweise
Drehkörper) entsprechen.
Fig. 2 I zeigt eine Ausgangsposition der Verbrennungskraft
maschine. Die Kolben 10 sind relativ zueinander so gedreht
(vergleiche Pfeil Y), daß die Ecken beziehungsweise Aus
bauchungen der Drehkörper zueinander so liegen, daß sich
ein minimales Arbeitsvolumen 11 einstellt. Diese Position
ist der Beginn der Ansaugphase, d. h. des ersten Taktes. Das
Auslaßventil schließt und das Einlaßventil öffnet.
Gemäß der Fig. 2 II dehnt sich der Brennraum (Arbeitsraum)
11 aufgrund der Drehungen der Kolben 10 aus und saugt
gleichzeitig frische Verbrennungsluft an.
Entsprechend der Darstellung nach Fig. 2 III ist die An
saugphase, d. h. der erste Takt beendet und der Arbeitsraum
11 ist bis zu seinem Maximum ausgedehnt. Das Einlaßventil
schließt nunmehr und die Verdichtungsphase, d. h. der zweite
Takt, beginnt.
Anschließend (vergleiche Fig. 2 IV) verkleinert sich der
Arbeitsraum 11 wieder und verdichtet das unverbrannte
Luft-/Brennstoff-Gemisch bis zur Zündfähigkeit.
Am Ende der Verdichtungsphase wird das Luft-/Brennstoff-
Gemisch gezündet und es beginnt der dritte Takt, d. h. die
Verbrennung und die Brennraumexpansion (die Geometrie des
Arbeitsraums 11 und der Kolben 10 relativ zueinander ent
spricht dabei der nach Fig. 2 I).
Die Verbrennung ist nun in vollem Gange und die Kolben wer
den in ihrer Drehung beschleunigt (vergleiche Fig. 2 II).
Entsprechend der Ablaufkonfiguration nach Fig. 2 III, be
deutet dies das Ende der Verbrennung und der Brennraum
expansion mit nachfolgendem Öffnen des Auslaßventils und
Beginn des vierten Taktes, d. h. des Ausstoßens der ver
brannten Gase. Nunmehr wird der Arbeitsraum 11 wieder
kleiner, wodurch die Abgase ausgestoßen werden (analog Fig.
2 IV). Das Ende der Ausstoßphase und des Vier-Takt-Zyklus′
ist erreicht. Das Auslaßventil schließt und das Einlaßven
til öffnet; ein neuer Vier-Takt-Zyklus kann (vergleiche
Fig. 2 I) beginnen. Da in dieser Kolbenstellung ein kom
pletter Vier-Takt-Zyklus (Ansaugen - Verdichten - Verbren
nen - Ausstoßen) stattgefunden hat, die Kolben sich jedoch
erst zu zwei Drittel einer ganzen Umdrehung gedreht haben,
erfolgen während jeder ganzen Kolbenumdrehung im Durch
schnitt eineinhalb Zündungen. Mit anderen Worten ausge
drückt, durchläuft der Motor während zweier ganzer Kolben
umdrehungen drei Vier-Takt-Zyklen, so daß auf Dauer alle
Kolbenflächen symmetrisch abgenutzt werden, auch wenn der
Motor im oben beschriebenen Vier-Takt-Betrieb arbeitet.
(Die Gaswechselzeiten können natürlich zwecks Drehzahler
höhung und besserem Füllungsgrad auch abweichend bemessen
sein).
Im Nachfolgenden soll in Verbindung mit der in Fig. 2 dar
gestellten Drehkolben-Verbrennungskraftmaschine (mit N =
drei Kolben 10) ein Zwei-Takt-Betrieb (in 30°-Schritten)
näher beschrieben werden:
In der Phase I (Fig. 2 I) liegt minimales Brennraumvolumen
vor; in entsprechender Umkehrung bedeutet dies, daß die
Kompression gleichzeitig ihren Maximalwert annimmt. Die
Zündung erfolgt (je nach Einstellung) kurz vor, während
oder kurz nach diesem Zeitpunkt.
In der Phase II (Fig. 2 II) drückt das verbrennende Gemisch
gegen die Brennraumseitenwände und versetzt die Drehkörper,
d. h. die Kolben 10, in Drehbewegung. Der Brennraum 11
vergrößert dabei sein Volumen; das verbrannte Gemisch (Gas)
kann expandieren.
In der Phase II (Fig. 2 III) hat der Brennraum 11 sein
Maximum erreicht. Das Gemisch ist verbrannt und beginnt
durch den Auslaß auszuströmen, während Frischgas durch die
Einlaßöffnungen nachströmt. Zur Unterstützung dieses in
Verbindung mit Zwei-Takt-Motoren bekannten "Überströmens"
wird das Gemisch - in bei Zwei-Takt-Motoren üblicher Art
und Weise - vorverdichtet, damit es in der zur Verfügung
stehenden kurzen Zeitspanne in ausreichender Menge durch
die relativ engen Einlaßquerschnitte in die Brennkammer 11
einströmen kann; hier verdrängt es dann die restlichen Ab
gase. Damit keine heißen Abgase in den Ansaugtrakt gelangen
können, wird beim Zwei-Takt-Verfahren in der Regel kurz vor
dem Einlaß der Auslaß geöffnet, so daß der noch vorhandene
Überdruck in der Brennkammer 11 abbauen kann, bevor der
Einlaß öffnet. Nun folgt eine Zeit der Überschneidung,
während der sowohl der Ein- als auch der Auslaß geöffnet
sind. Nunmehr schließt der Auslaß, während der Einlaß noch
kurz geöffnet bleibt; dadurch erhöht sich der Füllungsgrad
des Brennraums 11 vor der Verdichtung (analog zum
Kurbelgehäuse der bekannten Zwei-Takt-Motoren, bei denen
das Gemisch in Verbindung mit der Kolbenunterseite vorver
dichtet wird, damit dieses überströmen kann, lassen sich
die Außenräume um die Drehkolben herum für eine zyklische
Vorverdichtung nutzen, denn das Volumen der Außenräume
oszilliert ebenfalls gegenläufig zur Brennraumgröße).
In der Phase IV (Fig. 2 IV) sind die Ein- und Auslaßöff
nungen in den - nicht dargestellten - Dichtplatten durch
die weiterdrehenden Kolben 10 verdeckt und der Brennraum 11
verkleinert sich wieder. Dadurch wird das eingeströmte Ge
misch für den nächsten Verbrennungszyklus endverdichtet.
Zusammenfassend ist darauf hinzuweisen, daß der Brennraum
11 während einer jeden vollen Kolbenumdrehung dreimal die
genannten Phasen I bis IV durchläuft und somit drei ganzen
Zwei-Takt-Verbrennungszyklen unterliegt (bei - wie gesagt -
drei Kolben pro Brennraum).
- - Beim ersten Takt gilt:
Phase I über Phase II bis Phase III; - - beim zweiten Takt gilt:
Phase III über Phase IV bis Phase V = Phase I.
Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, daß auch der
anhand von Fig. 1 gezeigte und erläuterte Motor mit vier
Kolben (Drehkörpern) ebenfalls im Zwei-Takt-Betrieb arbei
ten kann. Und es soll auch darauf hingewiesen werden, daß
der erfindungsgemäß konzipierte Motor (bei entsprechender
Gasregelung) von Vier-Takt-Betrieb auf den Zwei-Takt-
Betrieb und umgekehrt geschaltet werden kann. Analog zu
bekannten Verbrennungsmotoren wie zum Beispiel Schiffs
dieseln mit Umsteuerbarkeit der (Motor-)Laufrichtung
lassen sich auch die vorstehend beschriebenen Motoren in
beiden Drehrichtungen betreiben.
Mathematisch betrachtet läßt sich das anhand von Fig. 2 er
läuterte und anhand von Fig. 3 geometrisch zerlegte Modell
wie folgt darstellen beziehungsweise ableiten:
Das Arbeitsvolumen nach Fig. 3 I . . . IV errechnet sich jeweils nach folgenden Gleichungen, wobei - bezugnehmend auf die Bezugszeichen nach Fig. 3 - folgende Legende gilt:
Das Arbeitsvolumen nach Fig. 3 I . . . IV errechnet sich jeweils nach folgenden Gleichungen, wobei - bezugnehmend auf die Bezugszeichen nach Fig. 3 - folgende Legende gilt:
Legende zu Fig. 3 und die nachfolgenden Ableitungen:
Da Achsdreieck der Kolben
Dh Hilfsdreieck der Kolben (infolge Pulsation)
ga Grundseite des Achsdreiecks
gh Grundseite des Hilfsdreiecks
ϕ (x) Kolbendrehwinkel
Δϕ (Pulsation Achs-/Hilfsdreieck)
ha Abstand Mittelpunkt Achsdreieck/dazugehörige Grundseite
hh Abstand Mittelpunkt Hilfsdreieck/dazugehörige Grundseite
R13 großer Sechstelkreisbogenradius
R23 kleiner Sechstelkreisbogenradius
RM konstruktiver Wirkkreis der Kolben
FDh Fläche des Hilfsdreiecks
F1 Fläche der Kreissektorabschnitte mit Radius R23 (innerhalb Dh)
F2 Fläche der Kreissektorabschnitte mit Radius R13 (innerhalb Dh)
F3 Fläche von über Dh hinausgehenden Ecken
F4 Fläche der Kreissektoren mit Radius R13 einschließlich F3
F11 Fläche des pulsierenden Arbeits-/Brennraums
Dh Hilfsdreieck der Kolben (infolge Pulsation)
ga Grundseite des Achsdreiecks
gh Grundseite des Hilfsdreiecks
ϕ (x) Kolbendrehwinkel
Δϕ (Pulsation Achs-/Hilfsdreieck)
ha Abstand Mittelpunkt Achsdreieck/dazugehörige Grundseite
hh Abstand Mittelpunkt Hilfsdreieck/dazugehörige Grundseite
R13 großer Sechstelkreisbogenradius
R23 kleiner Sechstelkreisbogenradius
RM konstruktiver Wirkkreis der Kolben
FDh Fläche des Hilfsdreiecks
F1 Fläche der Kreissektorabschnitte mit Radius R23 (innerhalb Dh)
F2 Fläche der Kreissektorabschnitte mit Radius R13 (innerhalb Dh)
F3 Fläche von über Dh hinausgehenden Ecken
F4 Fläche der Kreissektoren mit Radius R13 einschließlich F3
F11 Fläche des pulsierenden Arbeits-/Brennraums
Die Fläche des Brennraums ermittelt sich somit zu
- gilt für den Bereich 0 ϕ 60° -
- gilt für den Bereich 0 ϕ 60° -
Anhand von Fig. 4 soll nachfolgend ein Ausführungsbeispiel
für eine Dichtung zwischen den Drehkörpern (Kolben) einer
Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschine erläutert werden.
Das Beispiel betrifft eine aus drei Drehkörpern 10 be
stehende Kraftmaschine nach Fig. 2; es ist jedoch ohne
weiteres verständlich, daß die im folgenden erläuterte
Dichtung gleichermaßen auch bei allen weiteren erfin
dungsgemäß konstruierten Kraft- beziehungsweise Arbeits
maschinen integriert werden kann. (Ebenso ist die Anordnung
der Dichtstreifen in den Dichtpleuels nur als Ausführungs
beispiel anzusehen).
Auszugehen ist davon, daß dann, wenn an den Berührungs
linien zwischen den Kolbenflanken infolge von Fertigungs
mängeln, Ablagerungen oder Verschleiß die notwendige
Dichtheit nicht mehr gewährleistet ist, zwischen diese Be
rührungslinien ein synchron mit dem pulsierenden Brennraum
11 bewegtes Dichtelement 20 eingesetzt beziehungsweise
eingeschoben ist. Die Dichtelemente 20 weisen je ein Paar
von Dichtstreifen 21 (beziehungsweise Dichtfedern) auf, die
- senkrecht zur Zeichenebene betrachtet - an den Kolben 10
anliegen. Die Kolben 10 liegen somit nicht mehr - wie an
hand der Fig. 1, 2 und 3 dargestellt - unmittelbar aneinan
der an, sondern nur mittelbar über die Dichtstreifen 21.
Diese Dichtstreifen 21 sind ihrerseits im Kopf eines Dicht-
Pleuels 22 integriert, das über einen Exzenterzapfen 23 mit
einer Exzenterwelle 24 gekoppelt ist. Die Exzenterwelle 24
ist ihrerseits mit den Achsen der Kolben 10 so gekoppelt,
daß das Dicht-Pleuel 22 bei entsprechender Abstimmung des
Exzenterhubs stets richtig zu den Kolben 10 liegt und die
Dichtstreifen 21 stets eine optimale Dichtung gewährlei
sten. Zur Verbesserung der Dichtwirkung weist das Dicht-
Pleuel 22 eine zum Kopfstück hin offene Spreizfuge 25 auf,
so daß die beiden Dichtstreifen 21 federnd an den Kolben
flanken anliegen. Die Spreizfuge 25 kann gegebenenfalls
auch mittels einer Wellenblattfeder vorgespannt werden.
Es versteht sich von selbst, daß der Hub der Exzenterwellen
24 in Richtung Motor- beziehungsweise Brennraumzentrum
genauso groß sein muß, wie es dem Hub der Berührungslinien
der Kolbenflanken entspricht. Zu bemerken ist noch, daß die
Exzenterwellen 24 mit n-facher Kolbendrehgeschwindigkeit
rotieren, wobei n der Zahl der Ecken beziehungsweise Aus
buchtungen eines Kolbens 10 (beziehungsweise 1 nach Fig. 1)
entspricht.
Claims (5)
1. Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschine,
mit sich periodisch ändernden Arbeitskammern,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Realisierung der sich periodisch ändernden Arbeitskammer
eine Mehrzahl von achsparallel gelagerten, gleichsinnig und synchron zueinander umlaufenden kongruenten Dreh körpern vorgesehen ist,
die relativ zueinander derart achsparallel angeordnet und miteinander gekoppelt sind,
daß jeweils benachbarte Drehkörper sich linienförmig berühren, und
daß diese linienförmigen Berührungen während des Um laufs der Drehkörper erhalten bleiben,
so daß im Zentrum zwischen den Drehkörpern eine pulsie rende Arbeitskammer entsteht.
daß zur Realisierung der sich periodisch ändernden Arbeitskammer
eine Mehrzahl von achsparallel gelagerten, gleichsinnig und synchron zueinander umlaufenden kongruenten Dreh körpern vorgesehen ist,
die relativ zueinander derart achsparallel angeordnet und miteinander gekoppelt sind,
daß jeweils benachbarte Drehkörper sich linienförmig berühren, und
daß diese linienförmigen Berührungen während des Um laufs der Drehkörper erhalten bleiben,
so daß im Zentrum zwischen den Drehkörpern eine pulsie rende Arbeitskammer entsteht.
2. Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß N Drehkörper vorgesehen sind,
deren parallele Achsen relativ zueinander einem gleichseitigen N-Eck entsprechend angeordnet sind, und
deren Querschnittsform etwa bogen-n-eckförmig ist und aus 2n-tel Kreisbogen zusammengesetzt ist,
wobei von den aneinander anschließenden 2n-tel Kreisbogen immer jeder zweite gleich ist, und wobei gilt (wobei n die Anzahl der Ausbuchtungen längs der Umfangslinie eines Drehkörpers ist).
daß N Drehkörper vorgesehen sind,
deren parallele Achsen relativ zueinander einem gleichseitigen N-Eck entsprechend angeordnet sind, und
deren Querschnittsform etwa bogen-n-eckförmig ist und aus 2n-tel Kreisbogen zusammengesetzt ist,
wobei von den aneinander anschließenden 2n-tel Kreisbogen immer jeder zweite gleich ist, und wobei gilt (wobei n die Anzahl der Ausbuchtungen längs der Umfangslinie eines Drehkörpers ist).
3. Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vier Drehkörper vorgesehen sind,
deren parallele Achsen relativ zueinander einem Quadrat entsprechend angeordnet sind, und
deren Querschnittsform etwa einer Ellipse entsprechend aus vier Viertelkreisbogen zusammengesetzt ist,
wobei die sich gegenüberliegenden Viertelkreisbogen je eines einzelnen Drehkörpers jeweils gleich sind (Fig. 1).
daß vier Drehkörper vorgesehen sind,
deren parallele Achsen relativ zueinander einem Quadrat entsprechend angeordnet sind, und
deren Querschnittsform etwa einer Ellipse entsprechend aus vier Viertelkreisbogen zusammengesetzt ist,
wobei die sich gegenüberliegenden Viertelkreisbogen je eines einzelnen Drehkörpers jeweils gleich sind (Fig. 1).
4. Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei Drehkörper vorgesehen sind,
deren parallele Achsen relativ zueinander einem gleich seitigen Dreieck entsprechend angeordnet sind, und
deren Querschnittsform etwa bogendreieckförmig ist und aus sechs Sechstelkreisbogen zusammengesetzt ist,
wobei die sich schräg gegenüberliegenden Sechstelkreis bogen jeweils gleich sind (Fig. 2).
daß drei Drehkörper vorgesehen sind,
deren parallele Achsen relativ zueinander einem gleich seitigen Dreieck entsprechend angeordnet sind, und
deren Querschnittsform etwa bogendreieckförmig ist und aus sechs Sechstelkreisbogen zusammengesetzt ist,
wobei die sich schräg gegenüberliegenden Sechstelkreis bogen jeweils gleich sind (Fig. 2).
5. Kraft- beziehungsweise Arbeitsmaschine nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Bereich der linienförmigen Berührungen zwischen den Drehkörpern Dichtlippen eingesetzt sind.
daß in den Bereich der linienförmigen Berührungen zwischen den Drehkörpern Dichtlippen eingesetzt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934339469 DE4339469C2 (de) | 1993-11-19 | 1993-11-19 | Rotationskolbenmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934339469 DE4339469C2 (de) | 1993-11-19 | 1993-11-19 | Rotationskolbenmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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1993
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Patent Citations (3)
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