DE4338466A1 - Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Erfassung auffälliger Atemgeräusche - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Erfassung auffälliger AtemgeräuscheInfo
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- A61B7/003—Detecting lung or respiration noise
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automati
schen Erfassung und Überwachung auffälliger Atemgeräusche, insbesondere
von bronchitis- oder asthmakranken und -gefährdeten Personen, über einen
längeren Zeitraum.
Die nichtinvasive, nichtbelastende Erhebung experimenteller Meßgrößen, durch
die bestimmte schädigende Umwelteinwirkungen auf Menschen objektiviert
werden können, bereitet besonders in der Humanexpositionsforschung nach
wie vor Probleme. Während für Parameter wie Puls und Blutdruck und selbst für
die Entgiftungskapazität der Leber nicht belastende Methoden existieren, gibt es
bis heute noch keine hinreichend einfache und belastungsfreie Methode, die
eine objektive Aufzeichnung von typischen Atemgeräuschen im Zusammenhang
mit ebenfalls objektiv gemessenen Immissionsgrößen erlaubt. Erst recht fehlt die
Möglichkeit, solche Werte kontinuierlich und unter normalen Lebensbedingun
gen (beim Kind z. B. während des Spielens im Kindergarten oder im Freien, auf
dem Schulweg usw.) entlang einer Zeitkoordinate zu registrieren und sofort oder
später auszuwerten und gegebenenfalls ein Schwellwertsignal auszulösen.
Aus der WO 90/04945 ist z. B. ein Diagnoseverfahren für Atemwegserkrankun
gen bekannt, bei dem zunächst vorzugsweise das Ausatmen der zu untersu
chenden Person über ein Mikrofon aufgezeichnet wird.
In einem nächsten Schritt wird das aufgezeichnete Atemgeräusch einer
Spektralanalyse unterzogen und das Ergebnis in einem Frequenz-Zeit-Dia
gramm dargestellt, wobei unterschiedlichen Intensitäten z. B. unterschiedliche
Farben im Diagramm entsprechen. Diese Darstellungsweise soll den Arzt bei der
Stellung der Diagnose unterstützen, da er hier eine zusätzliche optische Anzeige
der Atemfrequenzen erhält, aus deren Zeit- und Amplitudenverteilung ein
krankhaftes Atemgeräusch zu erkennen ist.
Eine kontinuierliche Aufzeichnung unter normalen Lebensbedingungen ist je
doch hiermit nicht möglich, da die Fülle der Daten deren Auswertung und
Speicherung sehr aufwendig macht. Die Auswertung muß hier optisch durch
den behandelnden Arzt erfolgen.
In der WO 91/03981 ist ein Verfahren zur automatischen Erfassung krankhafter
Atemgeräusche beschrieben, bei dem das Atemgeräusch einer zu überwachen
den Person in einem zusammenhängenden Frequenzbereich in Echtzeit
automatisch erfaßt, aufbereitet und ausgewertet wird, wobei die Schallwellen in
ihrer Amplitude und Dauer mit für krankhafte Atemgeräusche typischen
voreingestellten Werten verglichen werden und so das Auftreten eines krankhaf
ten Atemgeräusches erkannt wird.
Auch dieses Verfahren ist als Diagnoseverfahren für das Labor konzipiert und
somit nicht auf einfache Weise zur Erfassung und Aufzeichnung auffälliger
Atemgeräusche unter normalen Lebensbedingungen geeignet. Die von Person
zu Person unterschiedlichen charakteristischen Anzeichen für das Auftreten
krankhafter Atemgeräusche finden keine Berücksichtigung, so daß nicht in
jedem Fall eine zuverlässige Aussage über die Krankheitssituation möglich ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur automatischen Erfassung auffälliger Atemgeräusche anzuge
ben, die die Datenmenge bei der Auswertung bei gleichzeitiger Erhöhung der
Zuverlässigkeit erheblich verringern, so daß bei entsprechender Miniaturisierung
der Vorrichtung eine kontinuierliche und belastungsfreie Registrierung auffälliger
Atemgeräusche entlang einer Zeitkoordinate über einen Zeitraum von Stunden
oder Tagen unter normalen Lebensbedingungen möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem Verfahren gemäß Anspruch 1 und
der Vorrichtung gemäß Anspruch 15 gelöst.
Die Atemgeräusche der zu überwachenden Person werden, z. B. über ein Mikro
fon, in Echtzeit erfaßt, aufbereitet und ausgewertet. Die Aufbereitung umfaßt z. B.
Verstärkung, Rauschunterdrückung und Filterung. Bei der Auswertung werden
nur die für die zu überwachende Person bereits vor Beginn der Messung
individuell ermittelten charakteristische(n) Frequenz(en) berücksichtigt, an deren
Position im Frequenzspektrum der Atemgeräusche der zu überwachenden Per
son ein auffälliges Atemgeräusch durch ein signifikantes Merkmal zu erkennen
ist. Dieses signifikante Merkmal kann z. B. eine besonders hohe Amplitude an
dieser Frequenzposition sein, die bei dieser Person nur im Falle eines krankhaf
ten Ausbruches auftritt. Da die charakteristischen Frequenzen für jedes
Individuum unterschiedlich ausfallen könnten, ist es wichtig, diese individuell für
jede zu überwachende Person vorher zu bestimmen. Dies kann z. B. wie in An
spruch 12 oder 13 angegeben erfolgen.
Die an diesen charakteristischen Frequenzpositionen erfaßten Daten werden mit
für die zu überwachende Person individuell ermittelten Daten auf Erfüllung eines
oder mehrerer Kriterien für das Auftreten eines auffälligen Atemgeräusches ver
glichen. Diese individuell ermittelten Daten können z. B. Amplitudenwerte sein,
deren Über- oder Unterschreitung bei dieser Person ein Anzeichen (Kriterium)
für ein auffälliges Atemgeräusch sind. Die Bereitstellung der Meßinformation er
folgt entweder bei jedem Vergleich durch ein das Ergebnis des Vergleichs re
präsentierendes Signal oder nur bei Erfüllung des/der Kriterien für das Auftreten
eines auffälligen Atemgeräusches durch ein entsprechendes Signal. Das Signal
kann z. B. in analoger Form durch einen bestimmten Spannungswert oder auch
in digitaler Form bereitgestellt werden.
Die Reduktion der Auswertung auf diese charakteristische(n) Frequenz(en) führt
zu einer erheblichen Datenreduktion und Verringerung des Rechenaufwandes
und somit zu einer verbesserten Auswertemöglichkeit in Echtzeit.
Der Vergleich der Meßdaten mit für jede Person individuell ermittelten Ver
gleichswerten, wie auch die individuell ermittelten charakteristischen Frequen
zen, erhöhen die Zuverlässigkeit des Verfahrens.
Durch die erhebliche Datenreduktion - im Minimalfall werden z. B. die Daten an
nur einer charakteristischen Frequenzposition mit nur einem individuell
bestimmten Amplitudenwert verglichen - wird auch der apparative Aufwand stark
verringert, so daß es möglich ist, eine entsprechende Meßvorrichtung in
miniaturisierter Bauweise (Mikrosystem) auszuführen (vgl. Anspruch 16), die
dann über längere Zeit am Körper getragen werden kann, ohne die Bewegungs
freiheit des Trägers einzuschränken. Es wird somit eine kontinuierliche und be
lastungsfreie Registrierung auffälliger Atemgeräusche über einen Zeitraum von
Stunden oder Tagen unter normalen Lebensbedingungen möglich.
Eine Meßvorrichtung zur Durchführung des eben beschriebenen Verfahrens
besteht gemäß Anspruch 15 aus mindestens einem Mikrofon zum Erfassen des
Atemgeräusches, mindestens einer Signalverarbeitungseinheit, die einen oder
mehrere einstellbare Frequenzfilter zur Selektion der charakteristischen
Frequenz(en) enthält, einer Auswerteeinheit, in der selektierte Meßdaten mit
voreinstellbaren Vergleichswerten verglichen werden, einer Uhr, mit der das zeit
liche Auftreten auffälliger Atemgeräusche festgestellt werden kann, einer
Spannungsversorgung (z. B. Batterie), einer Speichereinheit zum Abspeichern
der Vergleichswerte und der Vergleichsergebnisse, sowie einer Steuereinheit.
Es können auch mehrere Mikrofone mit nachgeschalteter Signalverarbeitungs
einheit an der Körperoberfläche der zu überwachenden Person (vorzugsweise
im Bereich der Lunge) angebracht werden, deren Daten jedoch einer gemein
samen Auswerteeinheit zugeführt werden. Die Signalverarbeitungseinheit dient
der Verstärkung, eventuell der Digitalisierung, der Rauschunterdrückung und
der Filterung der eingehenden Signale, wobei durch einstellbare Frequenzfilter
(analoger oder digitaler Art) die charakteristische(n) Frequenz(en) herausgefiltert
werden. Die Vergleichswerte und die Vergleichsergebnisse, d. h. die das
Ergebnis der Vergleiche repräsentierenden Signale oder die nur bei Erfüllung
gewisser Vergleichskriterien bereitgestellten Signale, werden jeweils in einer
Speichereinheit abgelegt, wobei mit jedem Signalwert eine durch die Uhr
vorgegebene Zeitinformation abgespeichert werden kann. Nach dem Ende der
Meßzeit (mehrere Stunden oder Tage) kann die im Speicher abgelegte
Information extern gelesen und somit in Verbindung mit der abgespeicherten
Zeitinformation ein Rückschluß auf das zeitliche Auftreten auffälliger Atemgeräu
sche der überwachten Person gezogen werden.
Mit der Vorrichtung können charakteristische Geräusche im Atemweg der
überwachten Personen als typische Merkmale im Zeit- und Frequenzbereich er
kannt, von externen und nicht relevanten Schallereignissen isoliert und als
objektive Parameter erfaßt werden. Diese für den Betroffenen individuellen, ob
jektiven Parameter lassen sich mit ihrem Wert und ihrer Änderungstendenz zeit
bezogen speichern.
Die Vorrichtung wird vorzugsweise als Minisensor (vgl. Anspruch 16) am Körper
der Personen wenig belastend für längere Zeit getragen und dann extern
gelesen. Damit lassen sich Korrelationen zu extern gemessenen Parametern (z. B.
lufthygienische Daten) herstellen und nötigenfalls geeignete medizinische Be
handlungen einleiten.
Insgesamt ergibt sich durch diese Erfindung eine den Probanden wenig
belastende Methode zur Erfassung, Registrierung und Auswertung von Luft
schadstoffwirkungen auf den Atemtrakt.
Ein solcher intelligenter monolithischer Bronchitissensor ist insbesondere
geeignet zur automatischen Überwachung der Atemwege von bronchitis- bzw.
asthmakranken und -gefährdeten Personen; als Frühwarngerät über einen be
vorstehenden Anfall für Risikogruppen, das ständig oder bei bestimmten Wetter-
oder Schadstofflagen mitgeführt bzw. am Körper getragen werden kann; für ex
perimentell-epidemiologische Untersuchungen zur Incidenz von chronischer
Bronchitis und Asthma bronchiale in Smogsituationen und in Abhängigkeit von
der Konzentration von Luftschadstoffen im Lebensraum von Kindern; zur
Senkung des Verbrauchs an Medikamenten und damit auch zur Verringerung
von Risiken und Nebenwirkungen durch diese.
Besondere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen an
gegeben.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird gemäß Anspruch 2 bei jedem Vergleich
ein das Ergebnis des Vergleichs repräsentierender Wert gespeichert. Dieser
Wert läßt eine Aussage darüber zu, ob der jeweilige Meßwert größer, gleich oder
kleiner als der Vergleichswert war. Durch die Speicherung der Vergleichsergeb
nisse ist es möglich, nach Ablauf einer Meßzeit von mehreren Stunden oder Ta
gen aus den gespeicherten Werten eine Information über die Häufigkeit, den
Zeitpunkt und den Zeitverlauf des Auftretens auffälliger Atemgeräusche der un
tersuchten Person zu gewinnen. Natürlich ist es auch möglich, zusätzlich bei je
dem Vergleich eine exakte Zeitinformation abzuspeichern.
Eine vorteilhafte Verringerung des Speicheraufwandes ergibt sich, wenn, wie in
Anspruch 3 angegeben, nur bei Erfüllung des Kriteriums (oder der Kriterien) für
das Auftreten eines auffälligen Atemgeräusches der zu untersuchenden Person
ein bestimmter Wert zusammen mit einer Zeitinformation gespeichert wird. Es ist
in diesem Falle natürlich auch möglich, nur die Zeitinformation (als das Ereignis
repräsentierender Wert) zu speichern, so daß jede gespeicherte Zeitinformation
ein Indiz für das Auftreten eines auffälligen Atemgeräusches zu dem jeweiligen
Zeitpunkt ist. Die Zeitinformation kann eine absolute oder relative Zeitangabe
darstellen, die es ermöglicht auf den absoluten Zeitpunkt rückzuschließen. Somit
läßt sich nach Ablauf der Meßzeit feststellen, ob und zu welcher Zeit auffällige
Atemgeräusche aufgetreten sind.
Anspruch 4 gibt eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens an, bei dem bei Erfüllung des/der Kriterien für ein auffälliges
Atemgeräusch ein akustisches und/oder optisches und/oder elektrisches
und/oder mechanisches Warnsignal ausgelöst wird. Es kann sich dabei z. B. um
einem Wecksignal entsprechende Schallsignale, um das Blinken einer
Leuchtdiode oder auch um einen Körperreiz auslösende Spannungsimpulse
oder mechanische (taktile) Reize auf der Haut handeln, die durch eine entspre
chende Signaleinheit (Anspruch 17) abgegeben werden. Auch eine Kombination
der unterschiedlichen Möglichkeiten kann eingesetzt werden. Das entspre
chende Signal sollte von der zu untersuchenden Person in jedem Fall ohne Ver
zögerung deutlich wahrgenommen werden können, so daß diese Person damit
vor einem bevorstehenden Anfall gewarnt werden kann.
Da die auffälligen Atemgeräusche nur während des Ein- bzw. Ausatmens
auftreten, werden bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
nach Anspruch 5 die Erfassung, Aufbereitung und Auswertung der Atemgeräu
sche auf die Ein- und Ausatemvorgänge beschränkt. Damit kann bei einer
entsprechenden Vorrichtung, wie sie z. B. in Anspruch 18 beschrieben ist, der
Energieverbrauch während der Meßzeit verringert werden. Dies wird in
Anspruch 18 durch eine Stand-by-Schaltung erreicht, die in der Zeit zwischen
zwei Atemzyklen die Vorrichtung in den sog. Schlafmodus schaltet.
Vorzugsweise wird gemäß Anspruch 6 die Atemfrequenz der zu überwachenden
Person zunächst fest eingestellt. Eine Veränderung der Atemfrequenz während
der Messung (z. B. verursacht durch erhöhte Anstrengungen der Person) wird
aufgrund der charakteristischen Geräusche des Ein- bzw. Ausatemvorgangs
automatisch erkannt und der voreingestellte Wert der Atemfrequenz entspre
chend angepaßt. Dies kann z. B. dergestalt erfolgen, daß zunächst die Erfas
sung der Atemgeräusche nur während durch die voreingestellte Atemfrequenz
vorgegebenen festen Zeitfenstern erfolgt (Erfassung nur des Ein- und Ausatem
vorgangs). Enden z. B. die für das Ausatmen charakteristischen Geräusche be
reits zu einem früheren Zeitpunkt innerhalb des geöffneten Zeitfensters, so wird
der Wert der eingestellten Atemfrequenz entsprechend erhöht. In gleicher Weise
wird der Wert der Atemfrequenz verringert, wenn der Einatemvorgang innerhalb
des Zeitfensters erst zu einem späteren Zeitpunkt einsetzt. Auf diese Weise kön
nen die Pausen zwischen zwei Atemzyklen optimal zur Energieeinsparung aus
genutzt werden.
In der bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 7 wird die bei der
Auswertung zu berücksichtigende charakteristische Frequenz (oder auch
mehrere charakteristische Frequenzen) durch geeignete einstellbare Filter aus
dem erfaßten Frequenzbereich herausgefiltert, so daß nur die Daten der
interessierenden Frequenzen der Auswertung zugeführt werden.
Gemäß Anspruch 8 wird als Kriterium für das Auftreten auffälliger Atemgeräu
sche die Überschreitung eines Amplitudenschwellwertes bei einer charakteristi
schen Frequenz gewählt. Der Amplitudenschwellwert (als Vergleichswert)
entspricht einem für die zu untersuchende Person vor der Messung individuell
ermittelten Wert, dessen Überschreitung bei dieser Person ein Anzeichen für das
Auftreten eines auffälligen Atemgeräusches ist.
Die Ansprüche 9 und 10 geben besondere Ausführungsformen des erfindungs
gemäßen Verfahrens an, bei denen die das Ergebnis der Vergleiche repräsentie
renden Werte in einer Form gespeichert werden, in der sie eine Information über
die Amplitude des jeweiligen Meßwertes bei der jeweiligen Frequenz oder auch
über die Summe der Amplitudenwerte bestimmter charakteristischer Frequen
zen enthalten. Bei beiden Ausführungsformen kann somit aus den gespeicher
ten Werten eine Information über die Intensität des jeweiligen Anfalls gezogen
werden.
Das Auftreten starker Störgeräusche während der Meßzeit, die die Messung
beeinträchtigen können, wird gemäß Anspruch 11 durch Überschreitung eines
voreingestellten Amplitudenschwellwertes erkannt und die Signalverarbeitung in
diesem Fall unterbrochen. Tritt das Störgeräusch in der Pause zwischen zwei
Atemzyklen auf, wird die Erfassung und Auswertung beim darauf folgenden Ein-
und Ausatemvorgang nicht durchgeführt, tritt das Störgeräusch während der
Erfassung und Auswertung auf, wird die Auswertung für diesen Ein- und
Ausatemvorgang abgebrochen und nicht berücksichtigt.
Die für die zu untersuchende Person charakteristische(n) Frequenz(en) und in
dividuell ermittelten Daten (z. B. Amplitudenschwellwerte) werden in der
Ausführungsform nach Anspruch 12 durch eine getrennte Aufzeichnung und
Auswertung der Atemgeräusche dieser Person vor Beginn der Messung
gewonnen. Dies kann z. B. mittels einer Auskultation durch einen Arzt erfolgen.
In der Ausführungsform nach Anspruch 13 werden vor Beginn der Messung zu
nächst aus dem Atemgeräusch der zu untersuchenden Person deren Normfre
quenzen ermittelt. Über diese individuell gemessenen Normfrequenzen werden
aus einem sogenannten Nomogramm die für diese Person zu erwartenden cha
rakteristischen Frequenzen (Pathofrequenzen) bestimmt, die beim erfindungs
gemäßen Verfahren berücksichtigt werden (vgl. Ausführungsbeispiel).
Gemäß Anspruch 14 werden die Atemgeräusche an einer oder mehreren Stellen
der Körperoberfläche (z. B. an verschiedenen Stellen im Bereich der Lunge) der
zu überwachenden Person erfaßt. Die an verschiedenen Stellen erfaßten Daten
werden zusammengeführt, so daß die Auswertung und Speicherung gemeinsam
erfolgen kann.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach Anspruch 16 ist diese in miniaturisierter Bauweise ausgeführt und auf
einem oder mehreren Chips integriert. Damit ist es, wie bereits weiter oben be
schrieben, möglich, die Vorrichtung als Sensor über einen größeren Zeitraum
am Körper zu tragen, ohne in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein. Eine
Überwachung der Atemgeräusche der zu untersuchenden Person unter
normalen Lebensbedingungen wird dadurch ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens werden nun anhand eines Ausführungsbeispiels in Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispieles des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
Durch das Mikrofon (1) werden die Atemgeräusche aufgenommen. Während in
2 eine Synchronisation auf die Atemfrequenz des Trägers erfolgt, werden
gleichzeitig die vom Mikrofon (1) abgegebenen Signale durch Frequenz- und
Amplitudenfilter darauf untersucht, ob sie Störgeräusche sind. In diesem Fall
wird eine weitere Signalverarbeitung unterbunden. Nur Signale im interessieren
den Frequenz- und Amplitudenbereich werden einer Merkmalsextraktion (3) zu
geführt. Hier werden die Frequenz- und Amplitudensignale mit individuell ein
stellbaren Merkmalen verglichen und diese Vergleichsergebnisse gequantelt zur
weiteren Bearbeitung bereitgestellt. In 7 erfolgt eine Wandlung z. B. in ein
akustisches Signal, durch das der Träger des Bronchitissensors vor einem
bevorstehenden Anfall rechtzeitig gewarnt wird. Außerdem werden die in 3 auf
bereiteten Signale zur zeitgerechten Speicherung dem Speicher (5) zugeführt, in
dem sie über einen längeren Zeitraum abgelegt werden können. Das Auslesen
der gespeicherten Werte erfolgt dann seitens einer Zentrale über 6, z. B. durch
eine Ankopplung an ein Telefon. Die Einheit 4 ist funktionell eine Uhr, die extern
gesetzt werden kann, die Synchronisation mit der Atemfrequenz und damit die
Störunterdrückung in 2 sowie die Merkmalsextraktion in 3 unterstützt und für die
Abbildung der zu speichernden Werte auf eine kontinuierliche oder diskontinu
ierliche Zeitskala dient. Die Umsetzung der kompakten, externen Initialisierungs-
und Steuerinformationen auf die Subsysteme des Sensorsystems erfolgt über
die Steuereinheit 8.
Zunächst erfaßt der Arzt während einer Auskultation vor dem Anlegen des Sen
sors die pathologischen Bronchiengeräusche der zu kontrollierenden Person.
Die dafür typischen Schallfrequenzen (Pathofrequenzen) werden extern
aufgezeichnet. Nur diese charakteristischen Frequenzen und deren daraus er
mittelte typische Merkmale werden dann dem Sensor als innerer Standard
eingegeben und für die Signalerkennung zur Verfügung gestellt. Entlang einer
Zeitachse tastet der Sensor nur diese charakteristischen Frequenzen ab. Sobald
Interferenz mit den vorgegebenen Merkmalen auftritt, wird dieser Zustand als
Signal registriert bzw. gespeichert. Die Uhrzeit und eventuell die Zeitdauer
dieses Interferenzereignisses sind hinreichende Parameter für die automatische
Überwachung der Atemwege bezüglich der in Frage stehenden pathologischen
Zustände.
Bei Personen, wie z. B. potentiell gefährdeten Kindern, bei denen der vorab be
nötigte innere Standard des pathologischen Geräusches nicht individuell
gewonnen werden kann, ist die jeweilige Pathofrequenz einer Eichkurve zu ent
nehmen, die zuvor auf statistischem Wege und unter Berücksichtigung der Grö
ßen- und Altersabhängigkeit erstellt wurde.
Für diesen Personenkreis wird zunächst das Frequenzspektrum der Normatem
geräusche individuell gewonnen. Für diese Frequenzen (z. B. für das Ausat
mungsgeräusch) kann auch am zuverlässigsten und genauesten eine Eichkurve
der alters- und größenabhängigen Normgeräuschsfrequenzen erstellt werden.
Auch der charakteristische Abstand zwischen diesen Normfrequenzen und den
erwarteten Pathofrequenzen kann statistisch ermittelt werden. Auf dieser
Grundlage kann man mit der individuell gemessenen Normfrequenz in ein
entsprechendes Nomogramm gehen, dort die für das Individuum erwartete Pa
thofrequenz ablesen und diese dem Sensor als inneren Standard vorgeben, das
heißt, die Filter den charakteristischen Frequenzen entsprechend einstellen.
Der gesamte Sensor ist als Mikrosystem ausgebildet. Die Aufnahme des
Geräusches erfolgt durch ein kapazitiv auslesbares Chipmikrofon (1). Der Auf
nahmebereich beträgt z. B. 20 bis 2000 Hz, wodurch bereits bei der Aufnahme
der interessierenden Signale eine erste Filterwirkung im System erreicht wird. Ei
ne weitere individuelle Einstellung erfolgt durch nachgeschaltete programmier
bare Filter (2).
Für derartige Mikrosysteme ist das Problem des Energieverbrauches relevant.
Deshalb nimmt der Sensor nur während des Ein- und Ausatmens Information
auf und verarbeitet diese. In der Zwischenzeit wird ein sogenannter Schlafmodus
(Stand-by-Modus) gefahren, der Sensor bereitet sich auf die nächste Meßzeit
vor.
Der Zustand der Atemwege der überwachten Person wird durch die Geräusche
beim Ein- und Ausatmen charakterisiert. Die Atemzüge sind markant. Die
Atemfrequenz kann bei Inbetriebnahme des Gerätes eingestellt werden. Sie ent
spricht dem Abstand zweier aufeinanderfolgender, relativ ähnlicher Signalgrup
pen (Atemimpulse gewonnen aus dem Frequenz/Amplitudenspektrum). Eine
Nachführung der Änderung der Atemfrequenz (Veränderung des zeitlichen Ab
standes zwischen zwei Atemzügen) wird aufgrund entsprechender Messungen
automatisch durchgeführt (vgl. auch Anspruch 6).
Ein erstes Ausblenden oder Unterdrücken von Störgeräuschen erfolgt über die
Einschränkung des beobachteten Frequenzbandes auf z. B. 20 bis 2000 Hz. Die
Signalverarbeitung wird außerdem gesperrt, wenn zwischen zwei Atemimpulsen
oder während der Atmung Signale auftreten, die einen eingestellten Schwellwert
überschreiten und deshalb eine einwandfreie Erkennung und Auswertung der
Atemzüge erschweren oder verhindern würden.
Die aus dem Frequenz/Amplitudenspektrum gewonnenen Daten werden, unter
Umständen nach Anwendung geeigneter Transformationsalgorithmen (z. B.
Laplace oder Fourier-Transformationen), mit den individuell ermittelten voreinge
stellten Daten verglichen. Bei Überschreitung individuell ermittelter eingestellter
Werte wird der Zeitpunkt ihres Auftretens gespeichert. Dadurch wird die
Registrierung bzw. Überwachung auf wenige Werte eingeschränkt, wodurch der
Speicheraufwand und der Leistungsverbrauch des Sensors erheblich gesenkt
werden können.
Das Einlesen in den Speicher erfolgt in der üblichen Weise: Ein Zähler zählt die
belegten Speicherplätze bzw. gibt den nächsten Speicherplatz an. Das Auslesen
erfolgt von außen gesteuert unter Nutzung des Zählers, der beim Auslesen zu
rückgesetzt bzw. auf Null gesetzt wird.
Claims (18)
1. Verfahren zur automatischen Erfassung auffälliger Atemgeräusche,
insbesondere von bronchitis- oder asthmakranken und -gefährdeten Per
sonen, bei dem die Atemgeräusche einer zu überwachenden Person in
einem zusammenhängenden Frequenzbereich in Echtzeit automatisch
erfaßt, aufbereitet und ausgewertet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem erfaßten Frequenzbereich bei der Auswertung eine oder mehrere vorher bestimmte charakteristische Frequenz(en) berücksichtigt werden, an deren Position im Frequenzspektrum des Atemgeräusches der zu überwachenden Person ein auffälliges Atemgeräusch durch ein signi fikantes Merkmal zu erkennen ist,
daß bei der Auswertung die an diesen Frequenzpositionen erfaßten Daten mit für die zu überwachende Person individuell ermittelten Daten auf Erfül lung eines oder mehrerer Kriterien für das Auftreten eines auffälligen Atem geräusches verglichen werden,
und daß entweder bei jedem Vergleich ein das Ergebnis des Vergleichs re präsentierendes Signal oder nur bei Erfüllung des/der Kriterien ein dieses Ereignis repräsentierendes Signal bereitgestellt werden.
dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem erfaßten Frequenzbereich bei der Auswertung eine oder mehrere vorher bestimmte charakteristische Frequenz(en) berücksichtigt werden, an deren Position im Frequenzspektrum des Atemgeräusches der zu überwachenden Person ein auffälliges Atemgeräusch durch ein signi fikantes Merkmal zu erkennen ist,
daß bei der Auswertung die an diesen Frequenzpositionen erfaßten Daten mit für die zu überwachende Person individuell ermittelten Daten auf Erfül lung eines oder mehrerer Kriterien für das Auftreten eines auffälligen Atem geräusches verglichen werden,
und daß entweder bei jedem Vergleich ein das Ergebnis des Vergleichs re präsentierendes Signal oder nur bei Erfüllung des/der Kriterien ein dieses Ereignis repräsentierendes Signal bereitgestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei jedem Vergleich ein das Ergebnis des Vergleichs repräsentieren der Wert gespeichert wird,
so daß nach Ablauf einer Meßzeit von mehreren Stunden oder Tagen aus den gespeicherten Werten eine Information über die Häufigkeit und den Zeitverlauf des Auftretens auffälliger Atemgeräusche gewonnen werden kann.
daß bei jedem Vergleich ein das Ergebnis des Vergleichs repräsentieren der Wert gespeichert wird,
so daß nach Ablauf einer Meßzeit von mehreren Stunden oder Tagen aus den gespeicherten Werten eine Information über die Häufigkeit und den Zeitverlauf des Auftretens auffälliger Atemgeräusche gewonnen werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur bei Erfüllung des/der Kriterien ein dieses Ereignis repräsentieren der Wert einschließlich einer Information, die einen Rückschluß auf das zeitliche Auftreten des Ereignisses zuläßt, gespeichert wird/werden, so daß nach Ablauf einer Meßzeit von mehreren Stunden oder Tagen aus den gespeicherten Wegen eine Information über die Häufigkeit und den Zeitverlauf des Auftretens auffälliger Atemgeräusche gewonnen werden kann.
daß nur bei Erfüllung des/der Kriterien ein dieses Ereignis repräsentieren der Wert einschließlich einer Information, die einen Rückschluß auf das zeitliche Auftreten des Ereignisses zuläßt, gespeichert wird/werden, so daß nach Ablauf einer Meßzeit von mehreren Stunden oder Tagen aus den gespeicherten Wegen eine Information über die Häufigkeit und den Zeitverlauf des Auftretens auffälliger Atemgeräusche gewonnen werden kann.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Erfüllung des/der Kriterien für ein auffälliges Atemgeräusch ein
akustisches und/oder optisches und/oder elektrisches und/oder mecha
nisches Warnsignal ausgelöst wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassung, Aufbereitung und Auswertung nur während des Ein
und/oder Ausatmens erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ein- und/oder Ausatemvorgang aufgrund der typischen Atemge
räusche erkannt und ein voreingestellter Wert des zeitlichen Abstandes der
Atemzyklen, während dessen keine Erfassung, Aufbereitung und Auswer
tung erfolgt, bei Veränderung der Atemfrequenz selbständig angepaßt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der Auswertung zu berücksichtigende(n) Frequenz(en) durch
geeignete Filter aus dem erfaßten Frequenzbereich herausgefiltert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als ein Kriterium für das Auftreten auffälliger Atemgeräusche die
Überschreitung eines Amplituden-Schwellwertes gewählt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werte in einer Form gespeichert werden, in der sie eine Information
über den jeweils erfaßten Amplitudenwert bei der jeweiligen Frequenz ent
halten.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werte in einer Form gespeichert werden, in der sie eine Information
über die Summe der Amplitudenwerte bestimmter charakteristischer Fre
quenzen enthalten.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftreten starker Störgeräusche während der Meßzeit durch
Überschreitung eines voreingestellten Amplitudenschwellwertes erkannt
und die Signalverarbeitung in diesem Fall unterbrochen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für die zu untersuchende Person charakteristische(n) Frequenz(en)
und individuell ermittelten Daten durch eine getrennte Aufzeichnung- und
Auswertung der Atemgeräusche dieser Person vor Beginn der Messung
gewonnen werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für die zu untersuchende Person charakteristische(n) Frequenz(en)
vor Beginn der Messung aus einem Nomogramm gewonnen werden,
nachdem aus dem Atemgeräusch der zu untersuchenden Person die
Normfrequenzen bestimmt wurden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Atemgeräusche an einer oder mehreren Stellen der Körperoberflä
che der zu überwachenden Person erfaßt werden, und die erfaßten Daten
gemeinsam ausgewertet und gespeichert werden.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 14,
bestehend aus
- - mindestens einem Mikrofon zum Erfassen des Atemgeräusches,
- - mindestens einer Signalverarbeitungseinheit, die einen oder mehrere einstellbare Frequenzfilter zur Selektion der charakteristischen Fre quenz(en) enthält,
- - einer Auswerteeinheit, in der selektierte Meßdaten mit voreinstellbaren Vergleichswerten verglichen werden,
- - einer Uhr,
- - einer Spannungsversorgung und
- - einer Speichereinheit zum Abspeichern der Vergleichswerte und Vergleichsergebnisse,
- - einer Steuereinheit zur Umsetzung kompakter, externer Initialisierungs- und Steuerinformationen auf die Subsysteme des Sensorsystems.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie in miniaturisierter Bauweise ausgeführt und auf einem oder
mehreren Chips integriert ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Signaleinheit aufweist, die bei Bedarf ein akustisches
und/oder optisches und/oder elektrisches und/oder mechanisches Signal
abgibt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Stand-By-Schaltung aufweist, mit der der Energieverbrauch
der Vorrichtung in der Zeit zwischen zwei Atemzyklen reduzierbar ist.
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