DE4337890A1 - Steuerungsmethode - Google Patents
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Description
Die bekannten Pressen zum Entwässern fasriger Feststoffe ba
sieren in der Praxis alle auf der Ringwalzen-, Schnecken-,
Filterband-, Walzen- oder Scheibentechnologie. Charakteri
stisch für die verschiedenen Typen sind gewisse Funktionspara
meter sowie die daraus resultierenden Idealeinsatzverhältnis
se. Die Schneckenpressen haben sich besonders bei der Behand
lung von Schlämmen stark durchgesetzt. Diese Pressen haben
jedoch deutliche Mängel, insbesondere dann, wenn das Preßgut
auf einen sehr hohen Trocknungsgrad gebracht werden soll. Ist
das Preßgut zudem noch abrasiver Natur, oder ändern sich seine
Friktionseigenschaften zeitabhängig, kann sich der Einsatz der
Schneckenpresse als problematisch erweisen. Der Grund dafür
liegt in dem Widerspruch zwischen dem Funktionsprinzip der
Schneckenpresse und dem zur Erzielung hohen Endtrockengehalts
erforderlichen großen Druck. Der hohe Druck muß zur Erzielung
konstanten Druckes durch Reduzieren des Querschnitts der Preß
gut-Austrittsöffnung mit einer besonderen regelbaren/selbst
regelnden Vorrichtung erzeugt werden. Im allgemeinen besteht
diese Vorrichtung aus einem gegen die Austragsöffnung der
Schnecke zu drückenden Konus oder einer auf der einen Seite
scharnierten Klappe, die in Materialfließrichtung von der be
sagten Seite gegen den Materialstrom gedrückt wird. Infolge
der Reduzierung des Querschnitts der Austrittsöffnung kommt es
mit ansteigendem Druck leicht zu einem Verstopfen der Schnec
ke.
Die Schneckenpresse ist jedoch sehr effektiv beim Abscheiden
freien Wassers, denn sie läßt sich auf einfache Weise mit sehr
hoher spezifischer hydraulischer Entwässerungskapazität bauen.
Druck läßt sich in der Schnecke auch durch Änderung der
Ganghöhe oder durch konische Ausbildung der Schneckenwelle
erzeugen, aber diese Lösung setzt, um stabil zu arbeiten, im
mer eine 100prozentige Füllung voraus und ist gleichfalls ver
stopfungsgefährdet.
Das aus der Schneckenpresse ausgetragene Gut kann bei Bedarf
zur weiteren Entwässerung in eine separate Hochdruckpresse ge
leitet werden, zum Beispiel in eine Trommel- oder Ringwalzen
presse. In letzterer kann unter der Preßwalze auf verhältnis
mäßig kleiner Fläche ein sehr hoher Druck erzeugt werden, mit
dem sich ein hoher Endtrockengehalt erzielen läßt. Allerdings
ist es schwierig, eine solche Presse mit hoher spezifischer
hydraulischer Entwässerungskapazität zu bauen, denn der
Preßvorgang unter der Walze ist nur von kurzer Dauer, und die
verfügbare unter Druck stehende Fläche ist recht begrenzt.
Eine solches Zwei-Pressen-System gestaltet sich allerdings
sehr kostspielig, denn zwei separate Pressen einschließlich
der sie verbindenden Fördereinrichtung sind im Verhältnis zur
Kapazität recht teuer.
Mit der Erfindung soll dieser Mangel beseitigt und eine Metho
de geschaffen werden, mit der sich das Niederdruck- und das
Hochdruckpressen auf effektive Weise zu einer vorteilhaften
Kombination vereinen lassen, die eine größere Entwässerungs
leistung als die Einzelapparate zusammengenommen hat.
Die kennzeichnenden Merkmale der erfindungsgemäßen Methode
sind im Anspruch 1, die Merkmale der bei der Erfindung einzu
setzenden Anlage im Anspruch 3 niedergelegt.
Erreicht wird die vorgenannte Zielsetzung indem man eine Nie
derdruck- und eine Hochdruckpresse so in Reihe schaltet, daß
sich das Hochdruckende der Niederdruckpresse unmittelbar an
die Eintragsöffnung der Hochdruckpresse fügt. Mit Hilfe eines
passenden Steuersystems wird der Niederdruckteil in bezug auf
die Volumenkapazität stets etwas schneller gefahren als der
Hochdruckteil, so daß der Niederdruckteil Druck in die Ein
tragsöffnung des Hochdruckteils hinein erzeugt. Dabei entsteht
Druck sowohl im Niederdruckteil als auch, im Falle der Ring
walzenpresse, in dem vor dem Walzenspalt liegenden Trommel
teil, und diese zusätzliche unter Druck stehende Lochfläche
kann für die Entwässerung genutzt werden. Dabei braucht die
Preßgut-Austrittsöffnung in keiner Weise reduziert zu werden,
und die Druckerzeugung kann von einem Steuersystem auf Grund
der Geschwindigkeitsdifferenz und/oder gestützt auf Drucksen
soren geregelt werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Beispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen, in denen eine der
möglichen Nutzungsweisen dargestellt ist, im einzelnen be
schrieben.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage als Teilschnitt
seitlich betrachtet.
Fig. 2 zeigt die Anlage stirnseitig betrachtet.
In Fig. 3 ist dargestellt, wie in der Anlage das zu entwäs
sernde Gut aus der Schneckenpresse in die Ringwalzenpresse ge
leitet wird.
Fig. 4 zeigt eine mit Schneckenpresse und Zweiwalzenpresse
verwirklichte Anlage.
Der Niederdruckteil 2 wird von einer Schneckenpresse gebildet,
an deren Austrittsöffnung als Hochdruckteil eine Ringwalzen
presse 1 gefügt ist. Die Drehzahl der Schnecke wird von dem
System 3 gesteuert, das im Beispielfall von zwei Drucksensoren
6 und 7 Meßsignale erhält. Da es sich im dargestellten Falle
um eine Ringwalzenpresse mit Mehrfachpressung handelt, wird
mit dem verlängerten Element 4 verhindert, daß das in den
Hochdruckteil eingetragene Gut unmittelbar zur Austrittsöff
nung des Hochdruckteils hin entweicht. Vorpreßdruck entwickelt
sich somit in der Schnecke 2 und in dem Raum 5; dieser Bereich
ist punktiert dargestellt. Wird mit einer nur einmal pressen
den Ringwalzenpresse gearbeitet, so erstreckt sich der punk
tierte Bereich über die gesamte Preßbreite, und das Entweichen
des Preßgutes am anderen Ende wird durch ein entsprechendes
Sperrelement wie auf der Eintrittsseite verhindert. Die Ring
walzenpresse eignet sich besonders gut als Hochdruckpresse
hinter der Schneckenpresse, da bei ihr das Preßgut auf jeden
Fall mit einer Schnecke eingetragen werden muß, und da bei ihr
die Möglichkeit gegeben ist, zumindest in der Trommel und an
der Walze eine große zusätzliche Druckfläche zu schaffen.
Sind höhere Drücke erforderlich, so wird statt der Ringwal
zenpresse zum Beispiel eine Zweiwalzenpresse eingesetzt, Fig.
4. Bei der Zweiwalzenpresse, bei der das Preßgut zwischen zwei
übereinander befindliche Walzen 8, 9 geleitet wird, ist die
Walzenspaltfläche kleiner, die Pressung entsprechend kürzer
und dadurch bedingt bei entsprechenden Kraftverhältnissen der
Preßdruck höher. Die Schnecke 2 drückt das Gut in den Einzieh
bereich 5 zwischen den Walzen 3 und 4, wobei sich der unter
Druck stehende Bereich vom Einziehbereich auf den gesamten
Querschnitt der Schneckenaustrittsöffnung ausdehnt, was
punktiert dargestellt ist.
Das Verfahren funktioniert in beiden Fällen zum Beispiel in
der Weise, daß gestützt auf einen im Schneckengehäuse befind
lichen Drucksensor 6 die Schneckendrehzahl je nach Gutstrom so
geregelt wird, daß ein möglichst hoher Füllungsgrad gewähr
leistet ist. An Hand eines in der Hochdruckpresse angeordneten
Sensors 7 wiederum wird durch Senken der Drehzahl oder Redu
zieren des Walzenspaltes die Volumenkapazität der Hochdruck
presse gesenkt wenn der Druck im Bereich 5 sinkt und umge
kehrt.
Das Funktionieren der Methode ist in keiner Weise an die oben
beschriebenen Pressenkonstruktionen gebunden, sondern die Me
thode kann in zahlreichen anderen Kombinationen zur Anwendung
gebracht werden, sofern sich die Komponenten nur technisch an
einanderfügen lassen.
Bei der Kegel(scheiben)presse werden zwei gelochte Scheiben so
gegeneinander gepreßt, daß die Kegelflächen am Preßspalt par
allel zueinander verlaufen und somit ein längerer Preßspalt
als bei der Zweiwalzenpresse erzielt wird. Diese Presse eignet
sich als Hochdruckpresse für sensible, vorsichtigere Entwässe
rung erforderndes Gut.
Kettengurtpressen sind Hochdruckpressen, bei denen man den
Walzenspalt durch einen stabilen Kettengurt zu verlängern
trachtet, der einen Teil der Preßkraft in den vor dem Walzen
spalt befindlichen Raum zwischen Gurt und Walze verlagert.
Schaltet man hinter die Schneckenpresse als Hochdruckpresse
eine Kettengurtpresse, so läßt sich eine sehr große zusätzli
che Druckfläche unter Beibehalt guter Einzugseigenschaften
erzielen.
Die Kolbenpresse kann je nach Situation und Einsatzweise ent
weder eine Niederdruck- oder eine Hochdruckpresse sein. Sie
kann sowohl den verschiedensten Hochdruckpressentypen vorge
schaltet als auch zumindest der Schneckenpresse als Hochdruck
presse nachgeschaltet sein, wobei dann mehrere Kolben vorhan
den sein können.
Statt mit Drucksensoren kann zum Beispiel mit Kraftmessung an
der stirnseitigen Sperrscheibe der Trommel oder an dem Element
4 gearbeitet werden. Der Schneckendruck kann auch über die
Axialkraft der Schneckenwellen-Lagerung, das Wellenmoment oder
die Leistungsaufnahme des Antriebsmotors erfaßt werden.
Claims (6)
1. Methode zum Abscheiden von Flüssigkeit von Feststoff,
wobei zum Abscheiden des freien Wassers eine Niederdruckpres
se, beispielsweise eine Schneckenpresse, und zur Nachentwäs
serung eine Hochdruckpresse, beispielsweise eine Ringwalzenp
resse eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Nieder
druckpresse (2) und die Hochdruckpresse (1) so in Reihe ge
schaltet sind, daß sich das Hochdruckende der Niederdruck
presse unmittelbar an die Eintrittsöffnung der Hochdruckpresse
fügt, und daß der Niederdruckteil Druck erzeugt, der im Nie
derdruckteil und bis in den Hochdruckteil hinein wirkt.
2. Methode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
einem Steuersystem die Niederdruckpresse mit einer höheren Vo
lumenkapazität als die Hochdruckpresse gefahren wird, so daß
der vom Niederdruckteil entwickelte Druck im Niederdruckteil
und bis in den Hochdruckteil hinein wirkt.
3. Anlage zum Arbeiten nach der Methode gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Schneckenpresse (2)
besteht, die so montiert ist, daß ihr Austrag unmittelbar in
eine Ringwalzenpresse (1) eingetragen wird.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
der mit Mehrfachpressung arbeitenden Ringwalzenpresse zwischen
Trommel und Walze Elemente (4) angeordnet sind, die den Groß
teil der Querschnittsfläche zwischen Trommel und Walze decken
und verhindern, daß der von der Niederdruckpresse erzeugte
Druck zum Austrittsende der Trommel hin entweicht.
5. Anlage zum Arbeiten nach der Methode gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Schneckenpresse (2)
besteht, die so montiert ist, daß ihr Austrag unmittelbar in
eine Zweiwalzenpresse (8, 9) eingetragen wird.
6. Anlage nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl der Niederdruckpresse (2) und der Hochdruck
presse (1) oder die Größe des Einziehbereichs von einem Regel
system (3) zum Beispiel gestützt auf Druck- oder Kraftsensoren
(6, 7) geregelt wird.
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