DE4335776C2 - Verfahren zum Erzeugen elektrischer Energie im Bereich bewegter technischer Rollkörper und Vorrichtung hierzu - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen elektrischer Energie im Bereich bewegter technischer Rollkörper und Vorrichtung hierzuInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen elektrischer Energie im
Bereich bewegter technischer Rollkörper, insbesondere aus Metall, deren
Abrolleigenschaften an den Lager- bzw. Abwälzpunkten überwacht werden
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die Reibung technischer Rollkörper wird dadurch hervorgerufen, daß das
Material des technischen Rollkörpers anelastisch (nachfolgend), normaler
weise im atomaren oder Molekülbereich, deformiert werden und sich
hierbei im Bereich der Abwälz- oder Rollpunkte solcher Körper Druck- und
Spannungskräfte ergeben. Zur Aufrechterhaltung oder Beschleunigung der
Rotationsgeschwindigkeit der Rollkörper muß prinzipiell Energie aufge
wendet werden, die die Rollreibungskräfte kompensieren und hierbei zur
Erwärmung der technischen Rollkörper, bzw. deren Unterlagen beiträgt.
Oftmals führen Fehlverhalten solcher technischer Rollkörper zu
verheerenden Unfällen, die nur durch permanentes Kontrollieren der
Abrolleigenschaften entsprechender Rollkörper oder deren Unterlagen zu
verhindern sind. Gegenwärtig werden die Abrolleigenschaften technischer
Rollkörper nicht permanent kontrolliert.
Die DE 39 37 966 A1 beinhaltet ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Bestimmung der Kraftschlußverhältnisse zwischen Fahrzeugreifen und
Fahrbahn. Dazu sind im Reifenprotektor mindestens ein Sensor
angeordnet, der beim Durchlaufen des Reifenlatsches die Verläufe der
lokalen Spannungen bzw. Dehnung bzw. Verformungen in horizontaler
Richtung und in Normalrichtung erfaßt. Die Meßsignale des Sensors
werden an eine Auswerteeinrichtung übertragen. Dort wird aus diesen
Meßsignalen sowohl der derzeit beanspruchte Kraftschlußbeiwert als auch
der maximal mögliche Kraftschlußbeiwert zwischen dem Fahrzeugreifen
und der Fahrbahn ermittelt. Mit diesem Verfahren werden aber keine
Rollreibungskräfte gemessen.
Durch die DE 35 36 474 A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung des Reib
momentes eines Meßlagers bekanntgeworden, bei dem man einen Lager
ring des Meßlagers mit konstanter Drehzahl dreht, während man den
anderen Lagerring über einen Meßkopf mit einer als Kraftaufnehmer
wirkender Feder verbindet, wobei der Kraftaufnehmer ein Signal als Maß
für das Reibmoment des Meßlagers erzeugt und die Bewegung des Meßkopf-
Kraftaufnehmer-Systems möglichst wenig dämpft. Zur Kalibrierung der
gesamten Meßeinrichtung wird das Meßlager durch ein Luftlager ersetzt,
wobei man bei dieser Luftlageranordnung ein der Federverformung
proportionales Signal und ein der Meßkopfbeschleunigung proportionales
Signal erzeugt und daraus ein weiteres Signal ableitet. Bei der Reibmoment
messung des Meßlagers werden anschließend die gewonnenen Signale
summiert, wobei das Ergebnis ein Maß für das auftretende Reibmoment ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der
genannten Gattung, die die Rollreibung verursachenden anelastischen
Deformationen und die hierbei auftretenden Kräfte in den Bereichen der
Lager- bzw. Abwälzpunkte eines technischen Rollkörpers in elektrische
Energie umzuwandeln, um dadurch elektrische Energie zu gewinnen und
die Abrolleigenschaften solcher Rollkörper zu kontrollieren.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß in den Merkmalen des
Anspruches 1 und 2. Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist in Anspruch 4 gekennzeichnet. Weitere erfindungsgemäße Ausge
staltungen sind in den übrigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, daß zumindest ein
Teil der Rollreibungskräfte im Wirkungsbereich dieser Kräfte bei bewegten,
technischen Rollkörpern in elektrische Energie umgewandelt und diese
hierbei erzeugte elektrische Energie zur Kontrolle der Abrolleigenschaften
oder der Form der Rollkörper im Bereich solcher Rollkörper verwendet
werden kann.
Vorteilhaft können aus dieser periodisch erzeugten elektrischen Energie
oder des elektrischen Signals die Abrolleigenschaften technischer Roll
körper abgeleitet werden, so daß bei auftretenden Abweichungen oder
Veränderungen dieser Signale, beispielsweise hinsichtlich der Zeit, der
Form oder der Lage, innerhalb des Lagers oder des Abrollpunktes sofort
entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden können. Dadurch
kann ein auftretendes Fehlverhalten des technischen Rollkörpers sofort
erkannt werden, wodurch die Sicherheit solcher technischer Rollkörper,
insbesondere in Lagern oder sonstigen Abwälzpunkten von hochwertigen
technischen Geräten oder Maschinen, wesentlich gesteigert werden kann.
Dies wird dadurch erzielt, daß elektromechanische Wandler, die die im
atomaren bzw. molekularen Bereich auftretenden Verformungskräfte der
Rollreibung im Bereich des Abwälz- bzw. Lagerpunktes solcher Rollkörper
dadurch aufzunehmen imstande sind, daß diese sich ihrerseits verformen
und bei ihrer Verformung elektrische Energie erzeugen und somit einen
elektrischen Impuls abzugeben imstande sind; dazu gehören zum Beispiel
Piezoelemente. Derartige Wandler werden in oder an der Materialwandung
des technischen Rollkörpers bzw. in der Unterlage im Bereich des Abwälz
punktes derart integriert, daß die durch Rollreibung an einem Rollkörper
und/oder dessen Unterlage periodisch umlaufenden Kräfteverteilungen in
Form der periodisch auftretenden elastischen Verformungskräfte auf die
Wandler direkt durch die Verformung des Rollkörpers bzw. dessen
Unterlage übertragen werden, wodurch die Wandler in Abhängigkeit der
Rotationsgeschwindigkeit des Rollkörpers oder dessen Unterlage periodisch
elektrische Energie bzw. ein elektrisches Signal abgeben.
Die hierbei erzeugte elektrische Energie kann zusätzlich oder für sich zur
Sicherheitskontrolle von technischen Geräten genutzt werden, wobei z. B. die
Rotationsgeschwindigkeit als Abrolleigenschaft eines technischen Roll
körpers permanent an einer Kontrollstation überprüft wird und hierdurch
ein Fehlverhalten in den Bereichen solcher Körper sofort zu erkennen ist
(z. B. in Fahrzeugen oder Fluggeräten, Geschwindigkeitsmessungen, zu
großes Lagerspiel, etc.).
Die wesentliche Steigerung der Sicherheitskontrolle eines technischen
Gerätes durch die Kontrolle dessen technischer Rollkörper führen dazu, daß
bei einer Abweichung der elektrischen Energie und der hieraus
gewonnenen Informationen ein Fehlverhalten in dem Bereich des ent
sprechenden Rollkörpers sofort angezeigt wird und entsprechende Maß
nahmen zur Vermeidung von Folgeschäden getroffen werden können.
Die Quantität der hierbei erzeugten elektrischen Energie wird durch die
Anzahl solcher elektromechanischer Wandler, dem Material und dem
Druck- bzw. der Zugkraft auf diese elektromechanischen Wandler, im
Druck- und Spannungsbereich der Rollkörper und/oder deren Unterlagen
vorgegeben. Die derart erzeugten elektrischen Energien können sowohl
direkt, über Transformationssysteme an den Verbraucher oder einen ent
sprechenden Speicher geleitet werden.
Unter dem Begriff elektromechanische Wandler sind alle Materialien und
Systeme zu verstehen, die durch Druck- bzw. Zugkräfte innerhalb der ato
maren Gitterstruktur eines Rollkörpers bzw. innerhalb seiner abrollenden
oder sich abwälzenden Oberfläche elektrische Energien abgeben können;
derzeit gehören dazu Piezoelemente, die durch die auftretenden Verfor
mungskräfte der Rollreibung ihrerseits entsprechend verformt werden.
Unter technische Rollkörper sind alle Systeme, zum Beispiel Lager oder son
stige entsprechende Abwälzpunkte, zu verstehen, an denen elastische
Verformungskräfte durch Rollreibung technischer Geräte oder Aggregate
auftreten.
Kurzbeschreibung der Zeichnung, in der schematisch zeigen:
Fig. 1 einen Rollkörper, der auf einer gestreckten Unterlage entspre
chend bewegen wird, wobei in der Zeichnung die elektromecha
nischen Wandler nur an dem Rollkörper angeordnet sind und
Fig. 2 einen beliebigen Rollkörper, dessen Unterlage den Rollkörper
umfaßt, wobei die elektromechanischen Wandler in den Unter
lagen des Rollkörpers und in diesem selbst angeordnet sind.
In Fig. 1 sind elektromechanische Wandler 1 in einem Rollkörper 2 derart
eingebracht, daß durch Einwirken der Rollreibungskräfte auf den Roll
körper 2 diese Kräfte auf die elektromechanischen Wandler 1 übertragen
und hierdurch diese elektromechanischen Wandler 1 einer Druck- und/oder
Zugkraft ausgesetzt werden, wodurch diese elektrische Energie abgeben.
In Fig. 2 sind elektromechanische Wandler 1 in einer Welle 2 und deren
umfassende Unterlage 3 derart integriert, daß während der Abrollbewe
gung die fortlaufend wechselnden Rollreibungskräfte in den Rollkörpern 2
und deren Unterlagen 3 auf die elektromechanischen Wandler 1 periodisch
übertragen werden.
Die elektromechanischen Wandler können lediglich in den Unterlagen oder
den Rollkörpern oder in beiden angeordnet sein.
Mit derartigen elektromechanischen Wandlern 1 können eine Vielzahl von
Varianten von Lagern versehen werden, die von dessen Unterlage während
der Bewegung eingefaßt sind und in technischen Geräten zur Senkung der
Rollreibung sowie zur Überwachung der Rolleigenschaften angewendet
werden.
Claims (8)
1. Verfahren zum Erzeugen elektrischer Energie im Bereich bewegter
technischer Rollkörper (2, 3), insbesondere aus Metall, wobei die die
Rollreibung verursachenden anelastischen Deformationen und die hierbei
auftretenden Kräfte im Bereich der Lager- bzw. Abwälzpunkte der
Rollkörper (2, 3) periodisch auf elektromechanische Wandler (1) übertragen
und hierdurch zumindest teilweise in elektrische Energie umgewandelt
werden.
2. Verfahren zum Überwachen bewegter technischer Rollkörper, vorzugs
weise aus Metall, die von deren Abrollunterlage umfaßt werden, nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Rollreibung verursachenden anelastischen Deformationen und
die hierbei auftretenden Kräfte im Bereich der Lager- bzw. Abwälzpunkte
der Rollkörper (2, 3) auf in diesem Einwirkungsbereich der Verformungs
kräfte angeordnete elektromechanische Wandler (1) übertragen und in
elektrische Energie umgewandelt werden, so daß an den Wandlern (1)
periodisch ein elektrisches Signal abgenommen und ausgewertet werden
kann.
3. Verfahren zum Überwachen eines Lagers oder des Abwälzpunktes eines
sich um eine stationäre Achse drehenden oder rollenden technischen
Rollkörpers (2, 3), nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrisches Überwachungssignal bzw. elektrische Energie am sich
um eine stationäre Achse drehenden oder rollenden technischen Rollkörper
(2, 3) im Bereich des Lager- oder Abwälzpunktes des Rollkörpers (2, 3) auf der
Achse bzw. der Unterlage erzeugt wird, indem die die Rollreibung
verursachenden Verformungskräfte auf sich im Einwirkungsbereich dieser
Verformungskräfte befindliche, auf diese Verformungskräfte reagierende,
elektromechanische Wandler (1) übertragen und von diesen in elektrische
Energie umgewandelt werden, so daß an den Wandlern (1) ein periodisches
elektrisches Signal abgenommen und ausgewertet werden kann.
4. Vorrichtung zum Überwachen bewegter technischer Rollkörper, vorzugs
weise aus Metall, die von deren Abrollunterlage umfaßt sind, wobei in den
Bereichen der Lager- bzw. Abwälzpunkte der Rollkörper (2, 3) elektromecha
nische Wandler (1) angeordnet sind, die aufgrund der durch die Rollreibung
verursachten anelastischen Deformationen sowie der hierbei auftretenden
Kräfte ihrerseits periodisch verformbar und dadurch elektrische Energie zu
erzeugen bzw. ein elektrisches Signal abzugeben imstande sind.
5. Vorrichtung zum Überwachen eines Lagers oder des Abwälzpunktes
eines sich um eine stationäre Achse drehenden oder rollenden technischen
Rollkörpers (2, 3), vorzugsweise aus Metall, nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des Lager- oder Abwälzpunktes des Rollkörpers (2, 3) auf der
Achse bzw. der Unterlage elektromechanische Wandler (1) angeordnet sind,
die aufgrund der die Rollreibung verursachenden Verformungskräfte
auftretenden anelastischen Verformungen des Rollkörpers (2, 3) ihrerseits
periodisch verformt werden und dadurch elektrische Energie zu erzeugen
bzw. ein elektrisches Signal abzugeben imstande sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rollkörper und seine Unterlage Teil eines Rotationslagers ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Mantelwandung des Rollkörpers Bohrungen, vorzugs
weise in radialer Richtung, angeordnet sind, in denen je ein elektromecha
nischer Wandler (1) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der technische Rollkörper und dessen umfassende Unterlage von einem
Rotationslager gebildet ist, welches Teil eines technischen Gerätes ist.
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