DE4334743C1 - Kopfschutz für Piloten bei Schleudersitzausschüssen - Google Patents
Kopfschutz für Piloten bei SchleudersitzausschüssenInfo
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Description
Bei Rettungsausschüssen mit bekannten Schleudersitzen treten oft Verlet
zungen am Hals oder an der Wirbelsäule eines Piloten auf. Diese sind da
durch bedingt, daß
- - nicht immer ein optimales Anliegen des Kopfes an der Kopfstütze im Mo ment des Ausschusses vorhanden ist,
- - bei Durchschüssen durch das Kabinendach ein Helmkontakt mit dem Kabi nendach erfolgt,
- - bei Doppelausschüssen der passiv herausgeschossene Pilot auf den Aus schuß unvorbereitet ist,
- - während der Phase des Ausschusses, wo der Pilot noch mit dem Sitz ver bunden ist, eine mangelnde Sitzstabilisierung besonders bei der Ent faltung des Steuerschirmes eintritt,
- - insbesondere bei Hochgeschwindigkeitsausschüssen kein ausreichender Schutz vor dem Luftstrom besteht,
- - für den Gesichtsbereich ein möglicher Kontakt mit umherfliegenden Trümmern des Kabinendaches erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen höchstmöglichen Kopf
schutz bei Schleudersitzausschüssen ohne Gefährdung des Piloten zu
schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß beim Ausschuß
des Schleudersitzes durch die aufblasbaren Gassäcke der Kopf an allen
Seiten fixiert ist. Weiterhin bieten die Gassäcke einen Windschutz von
vorne und einen Splitterschutz. Zusätzlich werden die Atemmaske und das
Helmvisier in ihrer Lage am Kopf gehalten. Der Erfindungsgegenstand ba
siert auf erprobter Airbag-Technologie, ist kostengünstig herzustellen
und leicht am Schleudersitz anzubringen. Nach erfolgter Stabilisierung
des Schleudersitzes im Luftstrom können die beiden Stützarme, welche die
Gassäcke tragen, in an sich bekannter Weise durch Schneidschnüre abge
trennt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Oberteil eines Schleudersitzes mit einem Piloten und einem
rohrförmigen Gaserzeuger;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht der Einzel
teile des Rohrgaserzeugers,
Fig. 3 eine Ansicht wie in Fig. 1 mit aufgeblasenen Gassäcken und
Fig. 4 eine Ansicht von oben auf den Rohrgaserzeuger mit den aufgebla
senen Gassäcken, die den Kopf des Piloten einschließen.
Fig. 1 zeigt den Oberteil eines Piloten 10, der mit Schultergurten 11
angeschnallt auf einem Schleudersitz 12 sitzt. Unterhalb der Schulter
gurte 11 ist ein Rohrgaserzeuger 13 etwa in Halshöhe des Piloten 10 in
einem Winkel gegen die Längsachse des Schleudersitzes 12 angeordnet.
Fig. 2 zeigt die Einzelheiten des Rohrgaserzeugers 13. Dieser hat eine
rohrförmige Brennkammer 14, die in der Mitte durch eine Trennwand 15 in
zwei Teile geteilt ist, in denen in bekannter Weise zur Erzeugung von
Treibgas Festtreibstoff 16 enthalten ist. Die Brennkammern 14 werden an
ihren Enden durch Rückhalte-Lochscheiben 17 abgeschlossen. Es besteht
zur Anzündung von dem Festtreibstoff 16 in beiden Brennkammerteilen 14
eine gemeinsame Anzündeinheit 19, die nach dem Anzünden zur Erzeugung
eines beiderseits symmetrischen Gasaustritts als Druckausgleich zwischen
den Brennkammern 14 dient. Nach Anzündung des Festtreibstoffs 16 treten
die Treibgase an den Enden des Rohrgaserzeugers 13 durch Filter 21 in
Rohrkrümmer 22 ein, die zu Gassäcken 23 führen. Die Vorderteile der Gas
säcke 23 sind mit Stützarmen 24 verbunden, die in nicht dargestellter
Art aus zwei Teilen bestehen, von denen ein Teil mit dem Rohrkrümmer 22
fest verbunden ist und der zweite Teil, an dem der Gassack 23 angesetzt
ist, teleskopartig durch die Treibgase ausfahrbar ist. Außen an den
Stützarmen 24 sind Zusatzeinrichtungen 25 angebracht. In diesen können
nach außen wirkende Schneidschnüre zum Abtrennen der Stützarme 24 mit
den Gassäcken 23 angebracht werden. Dieses ist erforderlich vor dem Los
lösen des Piloten 10 von dem Schleudersitz 12 und kann automatisch durch
die sitzintegrierte Logik mit übernommen werden. Außerdem können in den
Zusatzeinrichtungen 25 z. B. noch Einrichtungen zur Kabinendach-Perforie
rung untergebracht werden. Schließlich ist noch ein Verbindungsgurt 27
ersichtlich, dessen Funktion bei der Fig. 3 beschrieben wird. Die Stütz
arme 24 können auch mit Gelenkteilen ausgefahren werden.
In den Fig. 3 und 4 ist die Wirkungsweise des Kopfschutzes mit den auf
geblasenen Gassäcken 23 dargestellt. Bei der Fig. 3 ist wegen der besse
ren Anschaulichkeit nur der hintere Gassack dargestellt. Die Gassäcke 23
haben zwei Kammern 23a und 23b, die nacheinander aufgeblasen werden
(siehe Fig. 4). Die ersten Kammern 23a werden nach dem Ausfahren der
Stützarme 24 nach vorne und seitlich des Kopfes 10a des Piloten 10 auf
geblasen, so daß sie den Kopf 10a seitlich, oben und unten umschließen.
Die zweiten Kammern 24b sind an die ersten Kammern 23a angeformt und um
schließen nach dem Aufblasen durch die Treibgase frontseitig den Ge
sichtsbereich des Kopfes 10a. Die Gassäcke 23 werden nach dem Aufblasen
durch den an den ersten Kammern 23a angebrachten Verbindungsgurt 27 und
durch an den zweiten Kammern 23b vor dem Gesichtsbereich des Kopfes 10a
angeordneten Klettverschlüssen 28 zusammengehalten. In den ersten Kam
mern 23a können definierte Druckregelventile 29 angeordnet sein, welche
vom Kopf 10a weggerichtet sind und eine Ladungsbemessung der Gassäcke
23 bewirken. Damit kann ohne Schaden die Treibladung überdimensioniert
sein.
Claims (8)
1. Kopfschutz für Piloten bei Schleudersitzausschüssen, dadurch ge
kennzeichnet, daß an einem Schleudersitz (12) etwa in Höhe des Halses
des Piloten (10) ein Rohrgaserzeuger (13), der an beiden Rohrenden mit
durch Treibgase aufblasbaren Gassäcken (23) in Verbindung steht, ange
ordnet ist, und daß die Gassäcke (23) mit durch die Treibgase ausfahrba
ren Stützarmen (24) verbunden sind.
2. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rohrgaserzeuger (13) zwei durch eine Trennwand (15) getrennte Brennkam
mern (14), aber nur eine für die Anzündung des Treibstoffes (16) erfor
derliche gemeinsame Anzündeinheit (19) aufweist.
3. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützarme (24) mit den Vorderteilen der Gassäcke (23) verbunden sind und
teleskopartig oder gelenkartig mit den Treibgasen ausfahrbar sind.
4. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gassäcke (23) zwei nacheinander aufblasbare Kammern aufweisen, wovon der
Aufblasbereich der ersten Kammer (23a) nach vorne, oben und unten ist
und die zweite Kammer (23b) die frontseitige Umhüllung des Gesichtsbe
reiches des Piloten (10) vornimmt.
5. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Gassäcke (23) nach dem Aufblasen mit einem vorne an der ersten
Kammer (23a) angebrachten Verbindungsgurt (27) zusammengehalten sind.
6. Kopfschutz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Seiten der zweiten Kammern (23b), die bei voller Füllung den Gesichtsbe
reich des Piloten (10) umschließen, Haftflächen, wie z. B. Klettver
schlußmaterial, angeordnet sind.
7. Kopfschutz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den
ersten Kammern (23a) zur Ladungsbemessung der Treibgase Druckregelventi
le (29) eingebaut sind.
8. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Zu
satzeinrichtungen (25) nach außen wirkende Schneidschnüre (26) zum Ab
trennen der Stützarme (24) zusammen mit den aufgeblasenen Gassäcken (23)
angeordnet sind.
Priority Applications (1)
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- 1993-10-12 DE DE19934334743 patent/DE4334743C1/de not_active Expired - Fee Related
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