DE4334543A1 - Verfahren zum Messen der Konzentration an paramagnetischen Bestandteilen von Gasen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Messen der Konzentration an paramagnetischen Bestandteilen von Gasen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen der Konzen
tration an paramagnetischen Bestandteilen in einem Gas
durch periodisch abwechselndes Einbringen des Gases und
eines Vergleichsmediums in einen Spalt in einem Magnetkreis
und durch Erfassen der dadurch verursachten periodischen
Änderungen des magnetischen Flusses in dem Magnetkreis.
Ein Verfahren der angegebenen Art ist aus der EP 0 177 629 B1
bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird der Konzentra
tionsunterschied an paramagnetischen Bestandteilen zwischen
einem Meßgas und einem Vergleichsgas gemessen. Hierzu wer
den die beiden Gase periodisch abwechselnd aus entgegenge
setzten Richtungen in den Luftspalt eingebracht, wobei eine
Grenzzone zwischen den beiden Gasen senkrecht zu den
Magnetfeldlinien periodisch durch den Luftspalt hin- und
herbewegt wird. Das bekannte Verfahren benötigt das stän
dige Zuführen eines geeigneten Vergleichsgases, um die
durch Diffusion sich ansonsten verwischende Grenzzone zwi
schen Meß- und Vergleichsgas aufrechtzuerhalten. Hierdurch
wird der Betriebsaufwand erhöht. Nachteilig ist weiterhin,
daß die möglichen Strömungsgeschwindigkeiten zum Verschie
ben der Gase in dem Spaltraum die Meßfrequenz derart
begrenzen, daß nur vergleichbar niedrige Werte erreicht
werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das ohne die ständige
Zufuhr eines Vergleichsgases durchführbar ist und das sich
durch eine hohe Meßfrequenz, eine hohe Empfindlichkeit und
geringes Rauschen auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß als
Vergleichsmedium ein Festkörper vorgesehen ist, der beim
Einbringen in den Spalt das dort befindliche Gas weitgehend
verdrängt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Vergleichsme
dium durch einen Festkörper gebildet, der im periodischen
Wechsel mit dem Gas in den Spalt des Magnetkreises gebracht
wird und dadurch die Bildung eines Vergleichswerts ermög
licht. Die Verwendung eines Festkörpers hat den Vorteil,
daß das Gas mit hoher Geschwindigkeit aus dem Spalt heraus
bzw. auch in diesen hinein transportiert werden kann,
wodurch eine hohe Meßfrequenz von 30 und mehr Hertz
erreichbar ist. Die ständige Zuführung eines Vergleichs
gases entfällt. Der Festkörper kann aus einem geeigneten
diamagnetischen und/oder paramagnetischen Werkstoff beste
hen und er kann eine geschlossene Kammer aufweisen, die mit
einem Vergleichsgas, beispielsweise 100% Sauerstoff,
gefüllt ist.
Vorzugsweise wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der
Festkörper kontinuierlich und mit konstanter Geschwindig
keit durch den Spalt des Magnetkreises bewegt, wobei in dem
Festkörper Ausnehmungen vorgesehen sind, die mit dem zu
messenden Gas gefüllt werden.
Um die Empfindlichkeit zu erhöhen und den Einfluß von Stör
größen zu reduzieren, können nach einem weiteren Vorschlag
der Erfindung zwei Magnetkreise vorgesehen sein, in die das
Gas oder ein Festkörper abwechselnd und in entgegengesetz
ter Folge eingebracht wird, wobei die Änderungen des magne
tischen Flusses in beiden Magnetkreisen verglichen wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens weist vorzugsweise einen auf einer Welle drehbar
gelagerten Rotationskörper auf, der mit seinem radial äuße
ren Randbereich den Spalt eines oder mehrerer Magnetkreise
durchgreift und der in regelmäßigen Abständen durch Ausneh
mungen oder Durchbrüche gebildete Kammern aufweist, in die
das Meßgas eingebracht wird. Zweckmäßig ist eine Ausgestal
tung, bei der der Rotationskörper aus einer zur Rotations
achse senkrechten und konzentrischen Kreisscheibe besteht,
die in gleichem Abstand von der Rotationsachse und in glei
chem Abstand voneinander mehrere durch achsparallele Boh
rungen gebildete Kammern aufweist und die zwischen zwei
Gehäusewänden angeordnet ist, in denen sich Polschuhe des
Magnetkreis es oder der Magnetkreise und Austrittsöffnungen
für die Zuführung des Gases befinden. Die Kammern im Rota
tionskörper können mit dünnen Deckeln aus diamagnetischem
Material verschlossen sein, wobei in den Deckeln Öffnungen
für die Gaszuführung vorgesehen sind. Hierdurch wird die
Scherwirkung zwischen dem eingefüllten Gas und den Gehäuse
wänden reduziert und störenden Turbulenzströmungen in der
Kammer entgegengewirkt. Zusätzlich kann zur Strömungsdäm
pfung die durch den Rotor gebildete Kammerwand mit einer
Profilierung versehen sein. Weiterhin kann erfindungsgemäß
vorgesehen sein, daß die Beschickung der Kammern mit fri
schem Gas unmittelbar auf der Seite des Spalts erfolgt, auf
der der Rotor aus dem Spalt austritt. Hierdurch läßt sich
die Zeitspanne bis zum erneuten Eintritt der mit frischem
Gas gefüllten Kammer in den Spalt des Magnetkreis es ver
gleichsweise lang bemessen, so daß die Gasbewegung in der
Kammer vor dem Erreichen des Spalts abklingen kann.
Um ein schnelles Füllen der Kammern zu erreichen und stö
rende Strömungskräfte an dem Rotor zu vermeiden, sind
erfindungsgemäß auf beiden Seiten des Rotors einander
gegenüberliegend Öffnungen für die Zuführung und die Abfüh
rung des Gases vorgesehen. Vorzugsweise sind die Zuführ-
und Abführöffnungen in Umfangsrichtung geneigt und derart
einander gegenüberliegend angeordnet, daß beim Anschluß der
Öffnungen an eine Kammer zwei Strömungspfade entstehen, die
in radialer Richtung gesehen einander queren, ohne sich
gegenseitig zu stören.
Der Rotor kann erfindungsgemäß aus Quarz oder Plexiglas
hergestellt sein. Das Feld der Magnetkreise ist statisch
und kann sowohl durch Elektromagneten als auch durch Perma
nentmagneten gebildet sein. Die Änderungen des Magnetflusses
werden durch Spulen ermittelt, die jeweils in dem Magnet
kreis angeordnet sind. Die beim Betrieb der Vorrichtung
auftretenden Feldänderungen generieren in den Spulen eine
Induktionsspannung, die verstärkt und ausgewertet wird. Zum
Antrieb des Rotationskörpers kann ein Motor vorgesehen
sein. Anstelle eines Motors kann der Rotationskörper auch
mit Hilfe des Gases angetrieben werden, indem der Rotor von
dem Gas mit geeigneter Geschwindigkeit tangential von bei
den Seiten angeströmt wird.
Ein Ausführungsbeispiels der Erfindung ist in der Zeichnung
9 dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Transparentdarstellung einer
Vorrichtung zur Messung des Gehaltes an parama
gnetischen Bestandteilen in einem Gas und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Rotors und des Rotor
gehäuses der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist einen kreis
scheibenförmigen Rotor 1 auf, der auf einer Welle 2 befe
stigt ist, die in Lagern 3 drehbar gelagert ist. Der Rotor
1 befindet sich innerhalb zweier Magnetkreise 4, 5, die
nebeneinander angeordnet sind und aus rechteckigen Ringen
aus ferromagnetischem Stahl bestehen. In den Magnetkreisen
4, 5 sind einander gegenüberliegend jeweils zwei Induk
tionsspulen 6, 7 angeordnet, die in ihrem Kern jeweils
einen bipolaren Permanentmagneten 8, 9 haben. Von den ein
ander zugekehrten Polen der Permanentmagnete 8, 9 führen
Polschuhe 10, 11 auf beide Seiten des scheibenförmigen
Rotors 1. Die Polschuhe 10, 11 bilden mit ihren dem Rotor 1
benachbarten Enden einen Spalt, durch den sich die Rotor
scheibe hindurch bewegt, wobei zwischen dem Rotor 1 und den
Polschuhen 10, 11 ein kleines, eine Berührung von Rotor 1
und Polschuhen 10, 11 vermeidendes Spiel vorgesehen ist.
Das obere Ende der Welle 3 ragt zwischen den Magnetkreisen
4, 5 hindurch nach außen und trägt dort ein Antriebsrad 12,
das über einen Zahnriemen 13 von einem Antriebsrad 14 eines
Motors 15 antreibbar ist. Die beiden Antriebsräder 12, 14
und der Motor 15 sind außerhalb eines Abschirmkäfigs 16
angeordnet, der die Magnetkreise 4, 5 mit Abstand umgibt.
Durch einen Halter 17 ist der Motor 15 an dem Abschirmkäfig
16 befestigt. Zum Messen der Rotordrehzahl ist eine Licht-
oder Induktionsschranke 18 vorgesehen.
In dem von den Polschuhen 10, 11 bestrichenen Bereich des
Rotors 1 sind vier zylindrischen Kammern 22 angeordnet, die
sich im gleichen Abstand voneinander befinden. Drei der
Kammern 22 sind mit beiderseitigen Öffnungen versehen,
durch die die Kammern mit einem zu messenden Gas gefüllt
werden können. Die Zuführung des Gases erfolgt durch
Anschlußelemente 19, 20, die sich beiderseits des Rotors 1
befinden und jeweils mit einem Gasanschluß verbunden sind.
Die vierte Kammer 22 in dem Rotor 1 ist geschlossen und zur
Bildung eines Empfindlichkeitssignals beispielsweise für
die Sauerstoffmessung mit 100% Sauerstoff gefüllt. Je nach
Anwendungsfall kann jedoch die vierte Kammer auch mit einem
anderen paramagnetischen Werkstoff versehen sein.
Wie aus Fig. 2 zu sehen, ist der Rotor 1 von einem Gehäuse
24 umgeben, das allseits geschlossen ist und mit Hilfe von
Labyrinthdichtungen 25 gegenüber der Rotorwelle 2 abgedich
tet ist. In das Gehäuse 1 sind die Anschlußelemente 19, 20
eingesetzt. Das Anschlußelement 19 dient der Zuführung von
zu messendem Gas. Über das Anschlußelement 20 wird aus der
Kammer 22 verdrängtes Gas abgeführt. Die Anschlußelemente
19, 20 kommunizieren über dem Rotor 1 zugekehrte Öffnungen
und diesen gegenüberliegende Öffnungen in die Kammer 22
verschließenden Deckeln 23 immer dann mit der Kammer 22,
wenn diese die Anschlußelemente 19, 20 passiert.
Claims (9)
1. Verfahren zum Messen der Konzentration an paramagneti
schen Bestandteilen in einem Gas durch periodisch
abwechselndes Einbringen des Gases und eines Ver
gleichsmediums in einen Spalt in einem Magnetkreis und
durch Erfassen der dadurch verursachten periodischen
Änderungen des magnetischen Flusses in dem Magnetkreis,
dadurch gekennzeichnet, daß als Vergleichsmedium ein
Festkörper vorgesehen ist, der beim Einbringen in den
Spalt das dort befindliche Gas weitgehend verdrängt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Festkörper kontinuierlich und mit konstanter
Geschwindigkeit durch den Spalt des Magnetkreises
bewegt wird, wobei in dem Festkörper Ausnehmungen vor
gesehen sind, die mit dem zu messenden Gas gefüllt wer
den.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Magnetkreise vorgesehen sind,
in die das Gas oder ein Festkörper abwechselnd und in
entgegengesetzter Folge eingebracht wird, wobei die
Änderungen des magnetischen Flusses in beiden Magnet
kreisen verglichen wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Mes
sen der Konzentration an paramagnetischen Bestandteilen
in einem Gas durch periodisch abwechselndes Einbringen
des Gases und eines Vergleichsmediums in einen Spalt in
einem Magnetkreis und durch Erfassen der dadurch verur
sachten periodischen Änderungen des magnetischen Flus
ses in dem Magnetkreis, gekennzeichnet durch einen auf
einer Welle drehbar gelagerten Rotationskörper auf, der
mit seinem radial äußeren Randbereich den Spalt eines
oder mehrerer Magnetkreise durchgreift und der in
regelmäßigen Abständen durch Ausnehmungen oder Durch
brüche gebildete Kammern aufweist, in die das Meßgas
eingebracht wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotationskörper aus einer zur Rotationsachse
senkrechten und konzentrischen Kreisscheibe besteht,
die in gleichem Abstand von der Rotationsachse und in
gleichem Abstand voneinander mehrere durch achsparal
lele Bohrungen gebildete Kammern aufweist und die zwi
schen zwei Gehäusewänden angeordnet ist, in denen sich
Polschuhe des Magnetkreises oder der Magnetkreise und
Austrittsöffnungen für die Zuführung des Gases befin
den.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kammern im Rotationskörper mit
dünnen Deckeln aus diamagnetischem Material verschlos
sen sind, wobei in den Deckeln Öffnungen für die Gaszu
führung vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschickung der Kammern mit
frischem Gas unmittelbar auf der Seite des Spalts
erfolgt, auf der der Rotor aus dem Spalt austritt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten des Rotors einan
der gegenüberliegend Öffnungen für die Zuführung und
die Abführung des Gases vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuführ- und Abführöffnungen in
Umfangsrichtung geneigt und derart einander gegenüber
liegend angeordnet sind, daß beim Anschluß der Öffnun
gen an eine Kammer zwei Strömungspfade entstehen, die
in radialer Richtung gesehen einander queren, ohne sich
gegenseitig zu stören.
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Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1993
- 1993-10-11 DE DE19934334543 patent/DE4334543B4/de not_active Expired - Fee Related
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