DE3730841A1 - Wirbelstrom-tachometer - Google Patents
Wirbelstrom-tachometerInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Tachometer und Beschleunigungsmesser
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Derartige Geräte messen die Ge
schwindigkeit oder Geschwindigkeitsänderungen mit Hilfe von Magnetfeldern,
die von Wirbelströmen erzeugt wurden.
Im Stand der Technik sind Geräte bekannt, mit denen die Geschwindigkeit
eines nichtmagnetischen, elektrisch leitfähigen bewegten Körpers dadurch be
stimmt werden kann, daß in dem Körper Wirbelströme induziert und die
Stärke des entstehenden Wirbelstrom-Magnetfeldes abgefühlt wurde. Beispiele
derartiger Geräte finden sich im US-Patent 33 59 492, von Kuhrt et al, dem
US-Patent 44 41 077 von Dodgen et al und in der veröffentlichten deutschen
Patentanmeldung 12 09 780, die alle Halleffektfühler einsetzen, um die Fluß
dichte des Wirbelstromfeldes abzufühlen, dessen Betrag direkt zur Geschwin
digkeit des bewegten Körpers proportional ist. Die deutsche Patentanmeldung
beschreibt auch, wie die zeitliche Änderung der Flußdichte des Wirbelstrom
feldes mit Hilfe einer Spule abgefühlt werden kann, um so das Gerät als Be
schleunigungsmesser oder Accelerometer einzusetzen.
Andererseits sind auch Geschwindigkeits-Meßvorrichtungen des Wirbelstromtyps
bekannt geworden, die Spulen als Feldsensoren verwenden und die Geschwin
digkeit dadurch bestimmen, daß die Frequenz der vorbeilaufenden Wirbelstrom
felder bestimmt wurde und nicht der Betrag ihrer Flußdichten; Beispiele der
artiger Geräte finden sich im US-Patent 39 32 813 von Gallant und im
US-Patent 44 39 728 von Rickman, Jr.
Ein Problem bei allen obengenannten Geräten besteht darin, daß sie keine aus
reichenden Magnetkreisstrukturen für ihre Magnetfeldsensoren aufweisen und
dadurch gezwungen sind, ein schwaches Wirbelstromfeld festzustellen. Da das
Wirbelstromfeld selbst nicht stark ist, bleibt der Betrag der Wirbelstrom-
Flußdichte an den Sensoren so gering, als daß die Abfühlung mit ausreichen
der Verläßlichkeit stattfinden könnte, wenn Störungen durch willkürliches Rauschen
oder durch andere Streupotentiale vorliegen. Die sich daraus ergebende geringe
Empfindlichkeit der Geräte ist besonders problematisch bei Vorrichtungen, wie
denen von Kuhrt et al, Dodgen et al und der deutschen Patentanmeldung, die
auf der Feststellung des relativen Betrags der Wirbelstrom-Flußdichte beruhen,
um ein Ausgangssignal zu erzeugen, das die Geschwindigkeit angibt.
Der strukturelle Mangel all dieser im Stand der Technik bekannten Geräte, der
dem Problem der geringen Empfindlichkeit hauptsächlich zugrundeliegt, besteht
darin, daß der Flußsensor von Hall- oder Spulentyp nichtin einen magnetischen
Kreis hoher Permeabilität eingebaut ist, der den vom Sensor festzustellenden
Wirbelstromfluß sammelt und konzentriert. In dem Gerät von Kuhrt et al
schließt der einzige Magnetkreis, zu dem der Hall-Sensor gehört, auch die
Quellenmagnete für das Hauptmagnetfeld ein, die einfach Lücken in dem Kreis
darstellen, wenn nicht ein hochpermeables Material, wie beispielsweise Alnico,
für den Permanentmagnet gewählt wird; dadurch werden alle anderen modernen
Magnete ausgeschlossen, wie beispielsweise Ferrite und Magnete mit Kobalt
und seltenen Erden, die hohe Energieprodukte und hohen Widerstand gegen
Entmagnetisierung aufweisen, aber nur eine geringe Permeabilität besitzen.
Die vergleichbaren Magnetkreise der anderen im Stand der Technik bekannten
Geräte enthalten große Luftlücken, durch die der bewegte Körper hindurch
tritt und fließen so einen Kreis mit hoher Permeabilität aus.
Außerdem liegen in den Fällen, in denen der einzig für die Magnetfeldsensoren
vorhandene Magnetkreis auch die Permanentmagnete enthält, wie in den Geräten
von Kuhrt et al und Dodgen et al, eine große Anzahl von Grenzflächen geringerer
Permeabilität zwischen den verschiedenen Komponenten des Magnetkreises und
setzen damit dessen Gesamtpermeabilität weiter herab und damit auch seine
Wirksamkeit, um den vom Sensor abgefühlten Fluß zu konzentrieren. Schließ
lich wird in derartigen Geräten der abgefühlte Wirbelstromfluß dem Fluß des
Magnetfeldes vom Permanentmagneten überlagert, so daß wegen der zu er
wartenden Variationen im Permanentmagnetfeld die Verläßlichkeit herabgesetzt
wird.
Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, bei Tachometern und
Beschleunigungsmessern der eingangs genannten Art die Meßempfindlichkeit
zu erhöhen und die Empfindlichkeit gegenüber Störungen herabzusetzen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst;
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung schlägt einen Magnetkreis für die Sensoren des Wirbelstrom
feldes vor, der einen schleifenförmigen Flußpfad aufweist und sowohl hoch
permeabel ist als auch frei vom Fluß der Permanentmagnete oder anderer
Quellen magnetomotorischer Kräfte, die das Hauptmagnetfeld erzeugen. Vor
zugsweise besteht der Flußpfad aus einem hochpermeablen Magnetmaterial
ohne weitere Luftspalte und ohne größere Anzahl von Grenzflächen mit ge
ringer Permeabilität, als notwendig sind, um den Flußpfad mit dem Feldsen
sor zu koppeln. Der ringförmige Magnetkreis wirkt als Flußkollektor und er
höht den Betrag des Wirbelstromflusses, der vom Feldsensor abgefühlt werden
kann, so daß sich eine stark erhöhte Empfindlichkeit ergibt und die Anfällig
keit gegenüber Störungen herabgesetzt ist.
Meßempfindlichkeit und Verläßlichkeit werden weiterhin verbessert, indem der
Feldsensor so angeordnet wird, daß er den Wirbelstromfluß transversal zum
Fluß des Hauptfeldes mißt, daher das Hauptfeld nicht abfühlt und so auch
nicht von Änderungen darin beeinflußt wird.
Die Merkmale der vorliegenden Erfindung lassen sich bei Wirbelstrom-Geschwin
digkeits- oder Beschleunigungs-Messern einsetzen, die entweder zum Drehtyp oder
zum Lineartyp gehören. Beim Drehtyp ist der bewegte Körper normalerweise
eine elektrisch leitfähige, vorzugsweise nichtmagnetische Festkörperscheibe,
während beim Lineartyp der bewegte Körper ein elektrisch leitfähiger, vorzugs
weise nichtmagnetischer Festkörperstab oder -streifen ist. Kupfer oder Alu
minium seien als nicht beschränkende Beispiele für nichtmagnetische Materialien
genannt, aus denen der bewegte Körper hergestellt werden kann. Es sind auch
Anwendungen denkbar, bei denen mit Vorteil ein magnetisch durchlässiger, be
wegter Körper Verwendung finden kann, z. B. aus Stahl oder einem anderen
elektrisch leitfähigen Material.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand von Zeichnungen erläu
tert, in denen
Fig. 1 in Form einer als Explosiv-Zeichnung dargestellten perspektivischen
Teilansicht eine beispielhafte Ausführungsform eines Tachometers/
Accelerometers vom Drehtyp zeigt, die gemäß der vorliegenden Er
findung aufgebaut ist; und
Fig. 2 in Seitenansicht einen Teil des Gerätes gemäß Fig. 1 zeigt, in dem die
Komponenten im zusammengebauten betriebsfertigen Zustand darge
stellt sind.
Die Figuren zeigen einen Tachometer/Accelerometer vom Drehtyp, der gemäß
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist. Das Gerät enthält einen elektrischen
leitfähigen bewegten Festkörper oder eine Scheibe 10, die sich in eine Rich
tung 12 zusammen mit einer Welle 14 dreht, deren Winkelgeschwindigkeit oder
deren zeitliche Änderung der Winkelgeschwindigkeit gemessen werden soll. Eine
entsprechende lineare Version des gleichen Gerätes würde einfach anstelle der
Scheibe 10 und der Welle 14 einen elektrisch leitfähigen bewegten Streifen
eines Festkörpers verbinden, der längs der abzufühlenden Bewegungsrichtung
bewegt sind.
Gemäß Fig. 2, die das Gerät im zusammengebauten Zustand darstellt, liegt der
Umfangsteil der Scheibe 10 so, daß er durch einen Luftspalt 16 zwischen einem
Paar von Permanentmagneten 18 hindurchläuft, wobei ein Hauptmagnetfeld 20
den bewegten Körper 10 in einer Richtung durchsetzt, die im allgemeinen
senkrecht zur Bewegungsrichtung des Körpers im Luftspalt 16 liegt. Ein Joch
22 aus magnetischem Material, beispielsweise Eisen, schließt den Magnetkreis
der Magnete 18 des Hauptfeldes ab. Wenn die Scheibe 10 in die Richtung 12
durch den Luftspalt 16 rotiert, induziert das Hauptfeld 20 Wirbelströme 24
in dem leitfähigen Material der Scheibe, die ihrerseits ein Wirbelstrom-Magnet
feld 26 erzeugen. Würde sich die Scheibe in umgekehrter Richtung drehen,
so würden die Richtungen der Wirbelströme 24 und des Wirbelstromfeldes 26
ebenfalls bezüglich der in Fig. 1 dargestellten Richtungen umgedreht werden.
Unmittelbar benachbart zum Luftspalt 16, auf mindestens einer seiner Seiten
und vorzugsweise auf beiden Seiten, wie dargestellt, liegt ein zugehöriger
Flußkollektorring 28 aus magnetischem Material, beispielsweise Eisen, der
einen Flußpfad in Form einer Schleife definiert; mindestens der Teil die
ser Schleife, der dem Hauptmagnetfeld 20 ausgesetzt ist, wird dabei so aus
gerichet, daß er im wesentlichen senkrecht zum Hauptfeld verläuft. Der
Fluß vom Hauptmagnetfeld verläuft also nicht längs der Flußpfadschleife
des Ringes, sondern durchsetzt den Schleifenpfad senkrecht. Jeder Ring ist
jedoch so ausgerichtet, daß der Fluß des Wirbelstromfeldes 26 längs des
geschleiften Flußpfades des Ringes verläuft.
Jedem Ring 28 können ein oder mehrere unterschiedliche Typen von Magnet
feldersensoren zugeordnet werden, und zwar abhängig davon, ob das Gerät
zur Messung der Geschwindigkeit, der Beschleunigung oder beider Größen ein
gesetzt werden soll. In den Figuren sind beispielsweise Halleffektsensoren
30 oder andere Magnetfeldsensoren (wie beispielsweise magnetoresistive Sen
soren) in den Luftspalten der jeweiligen Ringe eingebaut, um die Geschwi
digkeit abzufühlen, während Spulen 32 Teile der jeweiligen Ringe umgeben,
um die Beschleunigung zu messen. Abhängig von der gewünschten Funktion
kann entweder Typ von Feldsensoren allein eingesetzt werden oder zusammen,
um sowohl die Geschwindigkeit als auch die Beschleunigung messen zu können.
Die Halleffektsensoren 30 und die Spulen 32 sind so ausgerichtet, daß sie
den Fluß des Wirbelstromfeldes 26 messen, der längs der Schleifenflußpfade
der jeweiligen Ringe 28 verläuft, und zwar in einer Richtung, die senkrecht
zu der Richtung liegt, in der das Hauptfeld 20 den bewegten Körper 10
durchdringt; auf diese Weise sind die Sensoren ebenso wie die Ringe 28 im
Betrieb vom Hauptfeld isoliert und dessen Fluß wird dem Wirbelstromfluß
nicht überlagert.
Der Betrag der Flußdichte des Wirbelstromflusses, der längs des Schleifen
flußpfades in jedem Ring 28 verläuft, ist im wesentlichen direkt proportio
nal zur Geschwindigkeit am Umfangsteil der Scheibe 10, der durch den
Luftspalt 16 verläuft und somit auch in ähnlicher Weise proportional
zur Winkelgeschwindigkeit der Welle 14; damit ist auch die Ausgangs
spannung jedes Halleffektsensors in ähnlicher Weise dazu proportional.
Auf der anderen Seite ist die an jeder Spule 32 erzeugte Spannung im wesent
lichen direkt proportional zur zeitlichen Änderung des Betrags der Flußdich
te des Wirbelstromflusses und stellt somit ein direkes Maß der zeitlichen
Geschwindigkeitsänderung der Welle 14 dar. Die Spulen 32 ermöglichen es
daher dem Gerät, als Accelerometer oder Beschleunigungsmesser eingesetzt
zu werden.
Obwohl das Gerät ordnungsgemäß funktioniert, wenn nur ein einziger Ring
28 mit den zugehörigen Magnetfeldsensoren auf einer Seite des Luftspalts
16 vorgesehen ist, ermöglicht der Einsatz zweier Ringe mit zugehörigen
Sensoren auf einander gegenüberliegenden Seiten des Luftspalts 16 die
Summierung der Ausgangssignale der Sensoren, so daß Änderungen des Aus
gangs aufgrund von Positionsänderungen des Körpers 10 innerhalb des Luft
spalts und in Richtung des Hauptfeldes 20 auf ein Minimum herabgesetzt
werden.
Die summiertgen und verstärkten Ausgangssignale der Halleffektsensoren 30,
die ein Maß für die Geschwindigkeit der Welle 14 darstellen, fallen bei
einer Richtungsänderung der Bewegung der Scheibe auf den Wert Null ab
und gehen stetig auf die neuen Werte über. In ähnlicher Weise fangen die
Ausgangssignale der Spulen 32 auf den Wert Null ab, wenn die Geschwindig
keit konstant ist und gehen stetig in die neuen Werte über, wenn die Be
schleunigung von positiven zu negativen Werten übergeht und umgekehrt.
Claims (4)
1. Tachometer/Accelerometer zur Erzeugung eines elektrischen Signals,
das ein Maß für die Geschwindigkeit oder die Geschwindigkeitsän
derung eines elektrisch leitfähigen bewegten Körpers (10) darstellt,
mit Vorrichtungen (18, 20) zur Erzeugung eines ersten Magnetfelds
(20), das den bewegten Körper in einer Richtung durchsetze, die im
wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung des Körpers liegt, um
dadurch Wirbelströme (24) in dem Körper zu erzeugen, die ihrer
seits ein zweites Magnetfeld (26) hervorrufen und mit einem Ma
gnetfeldsensor (30), der den Fluß des zweiten Magnetfelds (26) ab
füllt und ein Signal erzeugt,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Magnetfeldsensor (30) ein Magnetkreis zugeordnet ist, der
einen Ring (28) aus magnetischem Material enthält, um einen Schlei
fenflußpfad zu definieren, daß der Ring (28) so ausgerichtet ist, daß
der Fluß des zweiten Magnetfeldes (26) längs des Schleifenflußpfades
verläuft und der Ring (28) so dem Magnetfeldsensor (30) zugeordnet
ist, daß der Sensor auf den Fluß anspricht, der längs des Schlei
fenflußpfades verläuft und daß der Schleifenflußpfad im wesent
lichen frei von Luftspalten in seinem Magnetmaterial ist, die nicht
vom Magnetfeldsensor (30) ausgefüllt werden, und außerdem im
wesentlichen frei von Flußanteilen des ersten Magnetfeldes (20)
die längs des Schleifenflußpfades verlaufen.
2. Tachometer/Accelerometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetfeldsensor (30) so ausgerichtet ist, daß er den Fluß
des zweiten Magnetfeldes (26) in einer Richtung mißt, die im wesent
lichen senkrecht zur Richtung liegt, in der das erste Magnetfeld
(20) den bewegten Körper (10) durchsetzt.
3. Tachometer/Accelerometer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetfeldsensor (30) und der Ring (28) aus magnetischem
Material eine von zwei im wesentlichen identischen Anordnungen
darstellen, die auf gegenüberliegenden Seiten des bewegten Körpers
(10) angeordnet sind.
4. Tachometer/Accelerometer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetfeldsensor (30) Vorrichtungen enthält, um den Rela
tivbetrag der Flußdichte des zweiten Magnetfeldes (26) zu messen
und um ein Signal abzugeben, das diesen Betrag darstellt.
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8141 | Disposal/no request for examination |