DE4334227A1 - Energiesparendes Hydrauliksystem für aktive Fahrwerke - Google Patents
Energiesparendes Hydrauliksystem für aktive FahrwerkeInfo
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- B60G17/015—Resilient suspensions having means for adjusting the spring or vibration-damper characteristics, for regulating the distance between a supporting surface and a sprung part of vehicle or for locking suspension during use to meet varying vehicular or surface conditions, e.g. due to speed or load the regulating means comprising electric or electronic elements
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hydrauliksystem für ein aktives
Fahrwerk, umfassend Aktuatoren für eine Vorderachse und eine
Hinterachse eines Kraftfahrzeuges, eine Pumpe mit einem
Druckanschluß und einem Sauganschluß zur Versorgung der
Aktuatoren, Zuflußleitungen, Abflußleitungen von den
Aktuatoren zu einem Tank und Schaltventile zur Steuerung der
Aktuatoren.
Aus der DE-OS 41 23 704 Fig. 1 ist ein Hydrauliksystem bekannt,
bei dem eine Pumpe aus einem Tank einen Volumenstrom zur Ver
sorgung der Aktuatoren der Fahrzeugachsen fördert. Ein grund
sätzliches Problem aller aktiver Fahrwerkssysteme ist die Be
reitstellung der notwendigen Energie zur Versorgung des Sy
stems. So muß zur Horizontierung eines Fahrzeuges das Produkt
aus δp mal δV von einer Pumpe gefördert werden, die direkt
oder indirekt vom Antriebsmotor des Fahrzeugs betrieben wird.
Das entspricht einem Druckgefälle zwischen einem Aktuator
und dem drucklosen Tank, wobei die Pumpe derart ausgelegt
werden muß, daß sie auch die relativ seltenen Spitzenlasten,
die beispielsweise bei einer starken Federungsbewegung und
gleichzeitiger schneller Kurvenfahrt auftreten, bewältigen
muß. Die in das Hydrauliksystem investiert Energie wird über
die Drosselventile zur Ansteuerung der Aktuatoren in Wärme
umgewandelt und ist als Verlust zu bewerten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Energieeinsatz
für ein aktives Fahrwerkssystem zu verbessern, wobei der Auf
wand beschränkt bleiben soll.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Patentanspruch 1
gelöst.
Die Pumpe muß nicht mehr aus dem drucklosen Tank fördern,
sondern kann den Druck aus den Abflußleitungen der Aktuatoren
nutzen. Es entsteht ein in Grenzen geschlossenes Hydrauliksy
stem. Die Energiebilanz verbessert sich eindeutig, da nur noch
der Differenzdruck zwischen der Druckseite und der Saugseite
aufgebracht werden muß.
Zum Ausgleich von größeren Volumenstromschwankungen ist vor
teilhafterweise innerhalb der Stichleitung ein Druckspeicher
installiert. Zusätzlich weist eine in den Tank führende Ab
flußleitung ein Druckbegrenzungsventil auf. Das Druckbegren
zungsventil öffnet beispielsweise bei einer überlagerten Fe
derungsbewegung mit einer Seitenneigung bei einer Kurvenfahrt.
Zum Ausgleich des Volumens, das über das Druckbegrenzungsven
til oder Leckagen abgelassen wurde, kann eine zweite Pumpe zur
Versorgung der Aktuatoren unabhängig von der ersten Pumpe zu
geschaltet werden. Diese Pumpe muß logischerweise nur sehr
selten eingesetzt werden, so daß sie bei der Energiebilanz nur
eine untergeordnete Rolle spielt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist innerhalb einer
Abflußleitung ein Hydromotor angeschlossen, der über den Ab
flußvolumenstrom angetrieben wird, wobei der Motor wiederum
die zweite Pumpe zur Versorgung des Hydrauliksystems antreibt.
Besteht der Wunsch ein über das Druckbegrenzungsventil abge
flossenes Volumen zu ersetzen, so ist die zweite Pumpe zur
ersten Pumpe parallel geschaltet und mit einer Versorgungs
leitung verbunden. Alternativ ist die zweite Pumpe mit dem
Sauganschluß der ersten Pumpe verbunden ist, wodurch die erste
Pumpe im Vergleich zum Stand der Technik kleiner ausgeführt
sein kann.
Bei Geradeausfahrt kann man über ein Druckbegrenzungsventil
den Druckanschluß und den Sauganschluß der ersten Pumpe mit
einander verbinden und das gesamte Hydrauliksystem kurz
schließt.
Damit das Hydrauliksystem nicht über die Abflußleitungen
leerläuft ist vorteilhafterweise die zweite Pumpe mit einem
Rückschlagventil gekoppelt, so daß ein Durchfluß nur in
Förderrichtung der zweiten Pumpe möglich ist. Zusätzlich ist
die Abflußleitung zwischen dem Hydromotor und dem Sauganschluß
der ersten Pumpe mit einem Rückschlagventil versehen ist, so
daß der Hydromotor nur eine Drehrichtung ausführen kann. Es
besteht keine Gefahr, daß die zweite Pumpe gegen ihr eigenes
Rückschlagenventil saugt.
Im Normalbetrieb ist die zweite Pumpe stillgesetzt. Hierzu
kann der Hydromotor über eine Sperrventil abgekoppelt werden,
so daß die zweite Pumpe keinen zusätzlichen Volumenstrom in
das Hydrauliksystem einspeisen kann.
Der obere Systemdruck wird von den Druckbegrenzungsventilen
und der untere Systemdruck von den Reaktionskräften an den
Aktuatoren bestimmt. Im Ergebnis ist also auch in den Ablei
tungen ein relativ hoher Druck. Deshalb erfolgt die Ansteue
rung der Schaltventile elektromagnetisch.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung
näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 Hydrauliksystem mit einer zweiten Pumpe
Fig. 2 Hydrauliksystem mit einer zweiten Pumpe und
Hydromotorantrieb
In Fig. 1 ist ein Hochdruckvorrat, bestehend aus Pumpe 1a, Filter 1b, Rückschlagventil 1c und Überdruckventil 1d, insge samt mit 1 bezeichnet. Entsprechend einem Vierradfahrzeug sind vier Aktuatoren mit 3, 5, 7, 9 bezeichnet. Die Aktuatoren 3, 5 seien der Vorderachse zugeordnet, die Aktuatoren 7, 9 der Hinterachse. Jedem der Aktuatoren ist über eine Dros sel 3a, 5a, 7a, 9a ein Druckspeicher 3b, 5b, 7b, 9b zugeord net, und zwar sind diese Druckspeicher jeweils mit dem Druck raum des Aktuators verbunden.
In Fig. 1 ist ein Hochdruckvorrat, bestehend aus Pumpe 1a, Filter 1b, Rückschlagventil 1c und Überdruckventil 1d, insge samt mit 1 bezeichnet. Entsprechend einem Vierradfahrzeug sind vier Aktuatoren mit 3, 5, 7, 9 bezeichnet. Die Aktuatoren 3, 5 seien der Vorderachse zugeordnet, die Aktuatoren 7, 9 der Hinterachse. Jedem der Aktuatoren ist über eine Dros sel 3a, 5a, 7a, 9a ein Druckspeicher 3b, 5b, 7b, 9b zugeord net, und zwar sind diese Druckspeicher jeweils mit dem Druck raum des Aktuators verbunden.
Die Druckräume der Aktuatoren 3-9 sind über Proportionalven
tile 3c, 5c, 7c, 9c mit dem Hochdruckvorrat verbindbar und
zwar mit einem in Abhängigkeit von einem Steuersignal ein
stellbaren Querschnitt.
Die beiden Aktuatoren 3, 5 und die beiden Aktuatoren 7, 9 sind
durch je ein Quersperrsignal 11, 13 verbunden. In Reihe zu den
Quersperrventilen 11, 13 liegt je eine Drossel 11a, 13a. Die
Absperrventile 3d, 5d, 7d, 9d so federvorgespannt, daß sie bei
Ausfall der Pumpe in die Sperrstellung übergehen, während die
Quersperrventile 11, 13 so vorgespannt sind, daß sie bei Aus
fall der Pumpe in die Öffnungsstellung übergehen. Dies ist
erwünscht, weil bei Ausfall der Pumpe, wie auch bei anderen
Fehlersituationen die Aktuatoren 5-9 von dem Hochdruckvorrat 1
und einem Tank 15 getrennt sein sollen und andererseits in
solcher Situation die zu einer gemeinsamen Achse gehörenden
Aktuatoren 3, 5 bzw. 7, 9 miteinander über die jeweilige
Drossel 11, 13 verbunden sein sollen. Zum Ausgleich von
Druckschwankungen sind in den Hochdruckleitungen zu den Wege
ventilen 3-9 Druckspeicher 17, 19 vorgesehen.
Die Proportionalventile 3-9 werden durch Signale angesteuert,
wobei die Signale so erzeugt werden, daß auftretende Wank- und
Nickbewegungen und ggf. Vertikalbewegungen des Fahrzeugaufbaus
zumindest teilweise kompensiert werden.
Wenn die Regelung ausfällt, etwa infolge Abschaltens der Zün
dung oder infolge Auftretens eines Fehlers, werden die
Aktuatoren 3-9 von den Proportionalventilen 3c-9c durch die
zugehörigen Absperrventile 3d-2d getrennt, während die
Quersperrventile 11, 13 geöffnet werden. Man spricht für diese
Situation von einem Safe-Life-Verhalten. Die
Fahrzeugaufhängung ist dann weich. Bei einem Wanken infolge
einer Kurvenfahrt findet ein Flüssigkeitsaustausch zwischen
den einer gemeinsamen Achse zugehörigen Aktuatoren 3, 5 bzw.
7, 9 statt. Sämtliche Aktuatoren 3-9 sind über ihre Proportio
nalventile mit einer Abflußleitung 21 verbunden, die wiederum
direkt über eine Stichleitung 22 reinen Sauganschluß mit der
Pumpe 1a gekoppelt ist. Innerhalb der Abflußleitungen steht
ein Druck an, der u. a. von einem Druckbegrenzungsventil 23
bestimmt wird. Das Druckventil 23 öffnet die Abflußleitung zum
Tank 15 wenn ein Maximaldruck überschritten wird. Denkbar ist
dieser Vorgang, wenn das Fahrzeug eine Kurvenfahrt ausführt
und gleichzeitig federt. Normale Druckschwankungen werden von
einem Druckspeicher 25 ausgeglichen. Die Pumpe 1a muß in
weiten Betriebszuständen nur den Differenzdruck zwischen der
Stichleitung 2 am Sauganschluß und der Versorgungsleitung 27
am Druckanschluß erzeugen. Dabei tritt ein Energieventil ein,
der direkt proportional dem Druck in der Abflußleitung 21 ist.
Für den Fall, daß das Druckbegrenzungsventil 23 Öl aus dem
Hydrauliksystem abgelassen hat, muß eine Auffülleinheit vor
gesehen sein. Diese wird von einer zweiten Pumpe 29 gebildet,
die aus dem drucklosen Tank 15 in die Stichleitung 22 ein
sprießt. Ein Rückschlagventil 31 verhindert den Abfluß über
die Pumpe 29 aus dem Hydrauliksystem in den Tank 15. Die Pumpe
29 wird nur sehr selten eingesetzt werden müssen. Folglich
schlägt sie bei der Energiebilanz kaum zu Buche. Die Pumpe
kann direkt vom Fahrzeugmotor aber auch von einem separaten
Motor 33 angetrieben werden. Der grundlegende Aufbau der Fig. 2
ist identisch mit der Ausführung Fig. 1. Abweichungen
ergeben sich aus dem Antrieb der Pumpe 29. In dieser Variante
kommt ein zuschaltbarer Hydromotor 35 zum Einsatz, der über
ein Volumenstrom aus der Abflußleitung 21 angetrieben wird.
Über ein Sperrventil 37 kann der in einem Bypass zur Abfluß
leitung 21 liegende Motor zu- oder abgeschaltet werden. Ein
weiteres Rückschlagventil 39 sorgt dafür, daß die Dreh- und
damit die Förderrichtung vom Hydromotor 35 sowie von der
Pumpe 29 bestimmt ist. Der Vorteil in dem Hydromotor 35 liegt
u. a. darin, daß man keine Fremdenergie benötigt.
Für beide Figuren gilt, daß die Schaltventile direkt elektro
magnetisch angesteuert werden. Der Druck in sämtlichen Lei
tungen ist so groß, daß eine hydraulische Ansteuerung der
Ventile über Federn und Druckdifferenzen nicht mehr sinnvoll
machbar wäre.
Claims (12)
1. Hydrauliksystem für ein aktives Fahrwerk, umfassend
Aktuatoren für eine Vorderachse und eine Hinterachse ei
nes Kraftfahrzeuges, eine Pumpe mit einem Druckanschluß
und einem Sauganschluß zur Versorgung der Aktuatoren,
Zuflußleitungen, Abflußleitungen von den Aktuatoren zu
einem Tank und Schaltventile zur Steuerung der
Aktuatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Abflußlei
tungen (21) mindestens eine Stichleitung (22) aufweisen,
die einen unter Druck stehenden Volumenstrom dem Saug
anschluß der Pumpe (1a) zuführt.
2. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Stichleitung (22) ein Druckspei
cher (25) installiert ist.
3. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine in den Tank (15) führende Abflußleitung ein
Druckbegrenzungsventil (23) aufweist.
4. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite Pumpe (29) zur Versorgung der
Aktuatoren (3-9) unabhängig von der ersten Pumpe (1a)
zugeschaltet werden kann.
5. Hydraulikleitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb einer Abflußleitung (21) ein
Hydromotor (35) angeschlossen ist, der über den Abfluß
volumenstrom angetrieben wird, wobei der Motor (35)
wiederum die zweite Pumpe (29) zur Versorgung des Hydrau
liksystems antreibt.
6. Hydrauliksystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Pumpe (29) zur ersten Pumpe (1a) parallel
geschaltet und mit einer Versorgungsleitung verbunden
ist.
7. Hydrauliksystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Pumpe (29) mit dem Sauganschluß der ersten
Pumpe (1a) verbunden ist.
8. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Druckbegrenzungsventil (1d) den Druckanschluß und
den Sauganschluß der ersten Pumpe (1a) miteinander ver
bindet und das gesamte Hydrauliksystem kurzschließt.
9. Hydrauliksystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Pumpe (29) mit einem Rückschlagventil (31)
gekoppelt ist, so daß ein Durchfluß nur in Förderrichtung
der zweiten Pumpe (29) möglich ist.
10. Hydrauliksystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abflußleitung zwischen dem Hydromotor (35) und
dem Sauganschluß der ersten Pumpe (1a) mit einem Rück
schlagventil (39) versehen ist, so daß der
Hydromotor (35) nur eine Drehrichtung ausführen kann.
11. Hydraulikleitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydromotor (35) über ein Sperrventil (37) abge
koppelt werden kann, so daß die zweite Pumpe (35) keinen
zusätzlichen Volumenstrom in das Hydrauliksystem ein
speisen kann.
12. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansteuerung der Schaltventile elektromagnetisch
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934334227 DE4334227A1 (de) | 1993-10-07 | 1993-10-07 | Energiesparendes Hydrauliksystem für aktive Fahrwerke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934334227 DE4334227A1 (de) | 1993-10-07 | 1993-10-07 | Energiesparendes Hydrauliksystem für aktive Fahrwerke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4334227A1 true DE4334227A1 (de) | 1995-04-13 |
Family
ID=6499644
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934334227 Ceased DE4334227A1 (de) | 1993-10-07 | 1993-10-07 | Energiesparendes Hydrauliksystem für aktive Fahrwerke |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4334227A1 (de) |
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