DE4332805A1 - Dauerwellmittel - Google Patents

Dauerwellmittel

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DE4332805A1 DE19934332805 DE4332805A DE4332805A1 DE 4332805 A1 DE4332805 A1 DE 4332805A1 DE 19934332805 DE19934332805 DE 19934332805 DE 4332805 A DE4332805 A DE 4332805A DE 4332805 A1 DE4332805 A1 DE 4332805A1
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    • C07C323/24Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups containing thio groups and nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the same carbon skeleton having the sulfur atoms of the thio groups bound to acyclic carbon atoms of the carbon skeleton
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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung wäßriger Mittel zur Durchführung der reduzierenden Stufe eines Verfahrens zur dauerhaften Verformung von Kera­ tinfasern, insbesondere von menschlichen Haaren.
Das Einbringen oder Entfernen von Krausen und Wellen und die Verstärkung einer bereits vorhandenen natürlichen Wellung sind wichtige Verfahren zur Behandlung von Keratinfasern. In der dekorativen Kosmetik wird für eine dauerhafte, d. h. den üblichen atmosphärischen Einwirkungen widerstehende, Wellung die Verformung mittels einer reversiblen Spaltung von im Haar vorhandenen Disulfid-Brücken durchgeführt. Dabei wird das Haar in einem ersten Schritt mit einer Zubereitung behandelt, die Reduktionsmittel ent­ hält. Aufgrund der so erzielten Spaltung der Disulfidbrücken werden die Haare weich und leicht verformbar. Nach einer Zwischenspülung werden die Haare zur Schließung der Disulfidbrücken mit einem Oxidationsmittel be­ handelt, wobei die gewünschte Formgebung durch Verwendung von beispiels­ weise Wicklern oder Papilloten erzielt wird.
Trotz der weiten Verbreitung dieses als Dauerwelle bezeichneten Verfahrens müssen nach wie vor Hilfsmittel eingesetzt werden, die hinsichtlich einer Reihe von Punkten nicht als optimal angesehen werden können.
Als Reduktionsmittel werden heute fast ausschließlich Thioglykolsäure oder deren Salze oder Ester verwendet. Die entsprechenden, leicht alkalisch eingestellten Zubereitungen zeigen zwar die gewünschte Reduktionsleistung, können jedoch das behandelte Haar schädigen, was sich beispielsweise in vermehrt auftretendem Haarbruch äußert. Vielfach belasten diese Mittel auch in ungewünschter Weise die Kopfhaut. Schließlich erfordert der unan­ genehme Geruch der verwendeten Reduktionsmittel eine intensive Parfümie­ rung der Produkte.
Es gab daher eine Reihe von Versuchen, verbesserte Reduktionsmittel oder Zubereitungen zu entwickeln. Diese Versuche führten jedoch nicht zu be­ friedigenden Ergebnissen.
So verringert eine saure Einstellung der Zubereitungen zwar die Schäden an Haar und Kopf haut, jedoch ist die Reduktionswirkung am Haar unzureichend, so daß die Wellungen zu weich sind und die Dauerwelle nur wenig haltbar ist. Die Verwendung anderer Reduktionsmittel führte entweder, wie beim Cystein, zu ungenügenden Umformleistungen oder war mit einer Reihe weiterer Probleme verbunden. Der Einsatz von Thioglycerin, das gute Um­ formungsleistungen zeigt, ist beispielsweise toxikologisch bedenklich. Andere, von ihrer Wirksamkeit her ausreichende Verbindungen wie bei­ spielsweise Thioglycolamide werden als sehr instabil gegen Oxidationsmit­ tel bzw. als extrem übelriechend bezeichnet und wirken sensibilisierend. Andere Lösungsmöglichkeiten sind beispielsweise in der europäischen Of­ fenlegungsschrift 261 387, der japanischen Patentanmeldung 57/62217 und der deutschen Offenlegungsschrift 38 33 681 offenbart. Informationen zu dieser Problematik sind auch dem "Handbuch der Kosmetik und Riechstoffe" von H. Janistyn, Dr. Alfred Hüthig Verlag Heidelberg, 2. Auflage, 1973, in Band III auf den Seiten 353 und folgenden, zu entnehmen.
Es wurde nun gefunden, daß mit Mitteln, die bestimmte Mercapto-Betaine als Reduktionsmittel enthaltend gute Verformungsleistungen erzielt werden können, ohne daß der sehr unangenehme Mercaptan-Geruch auftritt.
Die Erfindung betrifft daher wäßrige Mittel zur Durchführung der reduzie­ renden Stufe eines Verfahrens zur dauerhaften Verformung von Keratinfa­ sern, insbesondere von menschlichen Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Reduktionsmittel ein Mercapto-Betain der Formel (I),
HS-A-N⁺R1R2-B-COO⁻ (I)
in der A steht für eine Alkylen-Gruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, R1 und R2 unabhängig voneinander stehen für Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder mit dem sie tragenden Stickstoffatom zusammen Teil eines 5- bis 7-gliedrigen gesättigten Ringsystems sind, und B steht für eine Alkylen- oder Hydroxyalkylengruppe mit 1 bis 4 Kohlen­ stoffatomen, enthalten.
Diese erfindungsgemäßen wäßrigen Mittel werden im weiteren auch als Well­ lösungen bezeichnet.
Bevorzugte Gruppen A in den erfindungsgemäßen Mercapto-Betainen sind Ethy­ len-, Propan-1,3-diyl- und n-Butan-1,4-diyl-Gruppen. Eine Ethylengruppe als Gruppe A ist besonders bevorzugt.
Bevorzugte Gruppen R1 und R2 sind Methyl-, Ethyl- und Hydroxyethylgruppen. für den Fall, daß R1 und R2 zusammen mit dem sie tragenden Stickstoffatom ein Ringsystem bilden, handelt es sich bevorzugt um ein Piperidin-, Pyrro­ lidin- oder Morpholin-System. Verbindungen, bei denen sowohl R1 als auch R2 für eine Methylgruppe stehen, haben sich als besonders wirksam im Sinne der erfinderischen Lehre erwiesen.
Bevorzugte Gruppen B in den erfindungsgemäßen Mercapto-Betainen sind Me­ thylen-, Ethylen-, Propan-1,3-diyl-, n-Butan-1,4-diyl-Gruppen sowie Pro­ pan-1,3-diyl- und n-Butan-1,4-diyl-Gruppen, die eine Hydroxygruppe als Substituenten tragen. Methylen- und Ethylengruppen, insbesondere Methylen­ gruppen, sind besonders bevorzugt.
Wellösungen, die als Mercapto-Betain der Formel (I) N-(2-Mercaptoethyl)- N,N-Dimethylammonioacetat enthalten, haben sich als besonders gut geeignet erwiesen.
Die erfindungsgemäßen Wellösungen enthalten die Verbindungen der Formel (I) üblicherweise in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel. Als besonders vorteilhaft haben sich Wellösungen erwiesen, die die Verbindungen der Formel (I) in Mengen von 2 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Wellösungen können die Mercapto-Betaine der Formel (I) als alleinige(s) Reduktionsmittel enthalten. Es ist jedoch auch mög­ lich, diese Verbindungen in Kombination mit den üblicherweise als Reduk­ tionsmittel eingesetzten Mercapto-Verbindungen zu verwenden. Als weitere Reduktionsmittel werden bevorzugt Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, 3-Mer­ captopropionsäure, Cystein die physiologisch verträglichen Salze und Ester dieser Säuren, Cysteamin, Mercaptoethanol, Thioglycerin und anor­ ganische Sulfite verwendet. Als besonders geeignet hat sich die Kombina­ tion der Mercapto-Betaine der Formel (I) mit Thioglykolsäure oder deren Alkali- oder Ammoniumsalz erwiesen.
Neben den keratinreduzierenden Wirkstoffen können die erfindungsgemäßen Wellösungen alle Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, die für die gewünschte Zubereitungsform notwendig oder geeignet sind. Solche Hilfs- und Zusatz­ stoffe sind in erster Linie keratinerweichende Verbindungen, oberflächen­ aktive Stoffe, Konsistenzgeber, Überfettungsmittel, Komplexbildner, haar­ pflegende und haaravivierende Komponenten, Verbindungen zur Einstellung des gewünschten pH-Wertes, Verdickungsmittel, Duftstoffe, Lösungsvermitt­ ler, Farbstoffe und Trübungsmittel.
Erfindungsgemäß geeignete keratinerweichende Substanzen sind beispiels­ weise Harnstoff, Harnstoffderivate, Guanidiniumsalze, Alkalicarbonate, Ammoniumcarbonate, Glycerin und Glykolether, z. B. Propylenglykolmono­ methylether.
Als oberflächenaktive Stoffe können anionische, amphotere, zwitterioni­ sche, kationische und nichtionogene Tenside verwendet werden.
Bevorzugte Aniontenside sind Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, Alkylarylsulfonate, Ethercarbonsäure, lineare Alkansulfonate, lineare α- Olefinsulfonate, α-Sulfofettsäuremethylester, Sulfosuccinate und Seifen mit C12-C22-Alkylgruppen.
Bevorzugte zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine, wie N- Kokosamidopropylbetain.
Bevorzugte nichtionogene Tenside sind Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Alkylphenole, Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl, weiterhin Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga.
Die erfindungsgemäß verwendbaren kationischen Tenside dienen gleichzeitig der Haaravivage. Bevorzugte Substanzen sind Fettalkyltrimethyl- und Di­ fettalkyldimethylammoniumsalze, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stea­ ryltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid und Lauryl­ dimethylbenzylammoniumchlorid, sowie Cetylpyridiniumchlorid und Talgalkyltris-(oligooxyalkyl)-ammoniumphosphat.
Als Konsistenzgeber für Emulsionen können beispielsweise Polyolfettsäure­ ester verwendet werden.
Übliche Überfettungsmittel sind beispielsweise Fettalkohole, Mineralöle und Lanolin.
Bevorzugte Komplexbildner sind Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Ethylen­ diamintetraessigsäure und Nitrilotriessigsäure.
Haarpflegende und haaravivierende Komponenten sind beispielsweise Lano­ linderivate, Polypeptide, Proteinhydrolysate auf pflanzlicher und tie­ rischer Basis, wie Keratinhydrolysate, Collagenhydrolysate, Sojaprotinhydrolysate und Weizenproteinhydrolysate, deren Umsetzungspro­ dukte mit Fettsäuren und quaternierte Derivate sowie Saccharide, wie z. B. Glucose. Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel kationische, anio­ nische, amphotere und nichtionische Polymere enthalten. Bevorzugte Poly­ mere sind quaternisierte Celluloseether, Vinylpyrrolidon-Copolymere, Acrylamid-Dimethyldiallylammoniumchlorid-Copolymere, Vinylacetat-Croton­ säure-Copolymere, Polyacrylsäuren zwitterionische Polymere gemäß DE- A-39 29 973, Polysiloxane sowie Polyvinylpyrrolidon.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel wird in bekannter Weise mit einem Puffersystem eingestellt. Es sind Puffersysteme bevorzugt, die aus Ammo­ niak und Ammoniumsalzen organischer Säuren, wie beispielsweise Citronen­ säure, und/oder Ammoniumcarbonat und/oder Ammoniumphosphat bestehen. Wei­ terhin können Natron- und Kalilauge sowie Amine mit niederen Alkyl- oder Hydroxyalkylketten, wie beispielsweise Mono-, Di- und Triethanolamin, und quartäre Ammoniumhydroxide zur Einstellung des pH-Wertes verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel weisen üblicherweise einen pH-Wert zwischen 2 und 12 auf. Mittel mit einem pH-Wert zwischen 7 und 10, insbesondere zwi­ schen 8 und 10, sind bevorzugt.
Als Verdickungsmittel können beispielsweise Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose, Xanthan-Gum, Guarmehl, Alginate und Polyacrylate verwendet werden.
Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel bei Verwendung der heterocyclischen Thiole als alleinige Reduktionsmittel praktisch keinen unangenehmen Ei­ gengeruch mehr aufweisen, wünscht der Konsument doch in der Regel parfü­ mierte Produkte. Daher werden die Mittel üblicherweise mit Duftstoffen versehen. Da viele von ihrer Duftnote her geeignete Parfümöle in den erfindungsgemäßen Mitteln nur unzureichend löslich sind, ist es häufig notwendig, spezielle Lösungsvermittler einzusetzen. Solche Lösungsver­ mittler sind beispielsweise ethoxylierte, gehärtete Rizinusöle und ethoxylierte Fettalkohole.
Um das optische Erscheinungsbild der Mittel zu verbessern, können diesen weiterhin Farbstoffe und Trübungsmittel zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind für alle üblichen Zubereitungsformen geeignet. Es ist bevorzugt, die Wellösung in Form einer Lotion, einer Creme, eines Gels oder eines Aerosols zu konfektionieren.
Für eine gleichmäßige Wirkung der Mittel ist eine gleichmäßige Verteilung auf dem Haar notwendig. Dies ist beispielsweise dadurch zu erzielen, daß die Verflüssigungstemperatur der als Mikroemulsion oder thermolabiles Gel eingestellten Wellösung so gewählt wird, daß eine Verflüssigung allein aufgrund der Körperwärme eintritt. Dadurch wird eine Tröpfchenbildung an den Haarspitzen vermieden. Es kann daher bevorzugt sein, die erfindungs­ gemäßen Mittel so zu formulieren, daß ihr Verflüssigungspunkt bei einer Temperatur zwischen etwa 20 und 30 °C, und insbesondere bei einer Tempe­ ratur von etwa 28 °C, liegt. Der gewünschte Verflüssigungspunkt läßt sich in für den Fachmann bekannter Weise durch die Konzentrationen von konsistenzgebenden Komponenten wie beispielsweise ethoxylierten Fettalko­ holen, Polyolfettsäureestern, Fettalkoholen und/oder Paraffinen einstel­ len. So führt zum Beispiel eine höhere Konzentration an ethoxylierten Fettalkoholen üblicherweise zu höheren Verflüssigungspunkten.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von wäßrigen Mitteln zur Durchführung der reduzierenden Stufe eines Verfahrens zur dauerhaften Verformung von Keratinfasern, insbesondere von menschlichen Haaren, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als Reduktionsmittel ein Mercapto- Betain der Formel (I),
HS-A-N⁺R1R2-B-COO⁻ (I)
in der A steht für eine Alkylen-Gruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, R1 und R2 unabhängig voneinander stehen für Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder mit dem sie tragenden Stickstoffatom zusammen Teil eines 5- bis 7-gliedrigen gesättigten Ringsystems sind, und B steht für eine Alkylen- oder Hydroxyalkylengruppe mit 1 bis 4 Kohlen­ stoffatomen, enthalten.
Übliche Dauerwellverfahren bestehen, wie bereits oben erwähnt, aus einem reduktiven Schritt, einer Zwischenspülung und einem oxidativen Schritt (Fixierung). Gewünschtenfalls können die Haare zusätzlich noch einer Vor­ und/oder einer Nachbehandlung unterzogen werden. Die erfindungsgemäßen Mittel können im Rahmen dieser Behandlung mit allen üblichen Fixier-, Vor- und Nachbehandlungsmitteln kombiniert werden.
Vorbehandlungsmittel dienen zum Schutz der Haare und vergrößern gewünsch­ tenfalls deren Quellfähigkeit. Solche, in der Regel auf Wasser-Basis formulierte, Mittel enthalten üblicherweise oberflächenaktive Substanzen, kationische oder anionische Polymere, Quellmittel, Parfümöle, Lösungsver­ mittler für Parfümöle, Stoffe zum Einstellen des gewünschten pH-Wertes, egalisierend wirkende Komponenten wie Sorbit oder Glucose und/oder Farb­ stoffe.
Nachbehandlungsmittel sollen die Quellung des Haares abbauen, das Haar härten, sprödes Haar weicher erscheinen lassen, die Kämmbarkeit verbessern und die statische Aufladbarkeit des Haares herabsetzen. Entsprechende wäßrige Mittel enthalten üblicherweise oberflächenaktive Substanzen, an­ ionische oder kationische Polymere, Rückfettungsmittel, die Haarfestigkeit erhöhende Komponenten, wie beispielsweise die in der deutschen Offenle­ gungsschrift 36 27 746 beschriebenen Wirkstoffkombinationen aus Alumini­ um(III)-Salzen und Hydroxydi- oder -tricarbonsäuren, vernetzend wirkende Komponenten, Parfümöle und/oder Lösungsvermittler.
Übliche Bestandteile der wäßrigen Fixierlösungen sind Oxidationsmittel, oberflächenaktive Verbindungen, Stabilisatoren, anionische oder kationi­ sche Polymere, Substanzen zur Einstellung des, üblicherweise sauren, pH- Wertes, Pflegekomponenten, Verdickungsmittel, Parfümöle und/oder Lösungs­ mittel.
Vorbehandlungsmittel, Wellösung, Fixierlösung und Nachbehandlungsmittel können unabhängig voneinander sowohl kationisch als auch anionisch formu­ liert werden. Unter einer kationischen Formulierung soll eine solche Lö­ sung verstanden werden, in der nur kationische Polymere und/oder katio­ nische oberflächenaktive Verbindungen enthalten sind, oder in der diese gegenüber anionischen Polymeren und anionischen oberflächenaktiven Ver­ bindungen deutlich überwiegen. Eine entsprechende Definition gilt für die anionischen Formulierungen.
Wellösung, Fixierlösung, Vor- und Nachbehandlungsmittel werden dem Anwen­ der üblicherweise als getrennte Produkte zur Verfügung gestellt. Es ist jedoch auch möglich, die Produkte in einer Mehrkomponentenpackung zu ver­ treiben, die sowohl Well- und Fixierlösung als auch Vor- und/oder Nachbe­ handlungsmittel enthält.
Gleichfalls ist es möglich, die Wellösung sowohl als einheitliche Lösung zu formulieren als auch in Form eines Wellaktivators, der das oder die Reduktionsmittel enthält, und einer Basislösung aus Pflegemitteln, Sub­ stanzen zur pH-Wert-Einstellung, Stabilisatoren und anderen Hilfsmitteln die erst unmittelbar vor der Anwendung mit dem Wellaktivator vereinigt wird.
Neu und damit ebenfalls Gegenstand der Erfindung sind die Mercapto-Betaine der Formel (I).
Die Herstellung dieser Mercapto-Betaine kann nach dem im folgenden be­ schriebenen Syntheseverfahren ausgehend von dem entsprechenden N-(2-Mer­ captoalkyl)-N,N-dialkylamin erfolgen; bezüglich Einzelheiten wird auf den Beispielteil verwiesen. In einem ersten Verfahrensschritt wird das N-(2- Mercaptoalkyl)-N,N-dialkylamin mit einem Alkansäureanhydrid, vorzugsweise Acetanhydrid, zum N-(2-Alkanoylthioalkyl)-N,N-dialkylamin acyliert. Dieses Zwischenprodukt wird dann mit einem Halogenalkansäurealkylester, vorzugs­ weise Bromessigsäuremethylester, halogeniert. Das so erhaltene Produkt wird dann in saurem wäßrigen Medium bei erhöhter Temperatur (vorzugsweise zwischen 70 und 100 °C) hydrolysiert, wobei als Säuren beispielsweise Ha­ logenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Toluolsulfonsäure oder andere Sulfonsäuren verwendet werden können. Chlorwasserstoffsäure hat sich als besonders geeignete Säure erwiesen. Das Ende der Hydrolyse wird durch das Erreichen der gewünschten SH-Zahl be­ stimmt.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläu­ tern.
Beispiele I. Synthese a) N-(2-Mercaptoethyl)-N,N-dimethylammonioacetat i) N-(2-Acetylthioethyl)-N,N-dimethyl-N-methoxycarbonylmethylammonium­ bromid
Zu einer gerührten Lösung von 29 g (0,2 Mol) N-(2-Acetylthioethyl)-N,N- dimethylamin in 50 ml Nitromethan wurden unter Eis/Wasser-Kühlung langsam 45,9 g (0,3 Mol) Bromessigsäuremethylester zugetropft. Nach zweitägigem Stehen bei Raumtemperatur wurde das Nitromethan unter vermindertem Druck abdestilliert. Der Rückstand wurde mit tert.Butylmethylether verrieben; der verbleibende kristalline Rückstand wurde mit tert.Butylmethylether nachgewaschen. Es wurden 53,9 g (91% d.Th.) eines Produktes mit dem Schmelzpunkt 105-107 °C erhalten. Die Struktur der neuen Verbindung N-(2- Acetylthioethyl)-N,N-dimethyl-N-methoxycarbonylmethylammoniumbromid wurde durch 1H- und 13C-NMR-Spektren belegt.
ii) N-(2-Mercaptoethyl)-N,N-dimethylammonioacetat
30 g (0,1 Mol) des nach i) hergestellten N-(2-Acetylthioethyl)-N,N-dime­ thyl-N-methoxycarbonylmethylammoniumbromids wurden in einer Mischung aus 600 ml Wasser und 88 g 36%iger Salzsäure gelöst und 45 Minuten lang zum Sieden erhitzt. Anschließend wurde die Lösung unter vermindertem Druck bei Raumtemperatur eingedampft, der Rückstand in 300 ml Wasser gelöst und mit 10%iger Natronlauge (Verfahrensvariante: mit wäßriger Ammoniaklösung) auf pH 6,5 neutralisiert. Anschließend wurde das Wasser bei Raumtemperatur mit dem Rotationsverdampfer abdestilliert. Der Rückstand wurde zweimal mit Isopropanol, dem wenig Methanol zugesetzt war, aufgenommen. Die beiden trüben Lösungen wurden jeweils filtriert, sodann vereinigt und mit einem Rotationsverdampfer vom Lösungsmittel befreit. Es wurden 25 g eines harz­ artigen, farblosen, fast geruchlosen Produktes mit einer SH-Zahl von 10,6 und einem Wassergehalt von 9,7 Gew.-% erhalten, das zu ca. 52% aus N-(2- Mercaptoethyl)-N,N-dimethylammonioacetat bestand, das mittels chromato­ graphischer Methoden (saure Austauschsäule) in Reinform isoliert werden konnte (1H-NMR-Spektrum in D2O: δ=2,9 ppm, m, 2H; δ=3,2 ppm, s, 6H; 3,75 ppm, m, 2H; δ=3,9 ppm, s, 2H).
II. Wellversuche
Bei Untersuchungen zur Bestimmung des Wellvermögens nach den dem Fachmann bekannten Methoden wurde gefunden, daß die Welleistungen der erfindungsgemäßen Wellösungen höher sind als die Welleistungen entspre­ chender Wellösungen mit Thiomilchsäure. Die Schädigung des Haares war da­ bei äußerst gering; das Haar wies nach der Behandlung auch keinen unange­ nehmen Mercaptan-Geruch auf.
III. Anwendungsbeispiele
Die Mengenangaben in den Beispielen sind in allen Fällen Gewichts-%.
a: Wellösungen
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
Beispiel 4
b: Fixierlösungen
Beispiel 1
Beispiel 2

Claims (11)

1. Wäßriges Mittel zur Durchführung der reduzierenden Stufe eines Ver­ fahrens zur dauerhaften Verformung von Keratinfasern, insbesondere von menschlichen Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß es als Reduktions­ mittel ein Mercapto-Betain der Formel (I), HS-A-N⁺R1R2-B-COO⁻ (I)in der A steht für eine Alkylen-Gruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, R1 und R2 unabhängig voneinander stehen für Alkyl- oder Hydroxyalkyl­ gruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder mit dem sie tragenden Stickstoffatom zusammen Teil eines 5- bis 7-gliedrigen gesättigten Ringsystems sind, und B steht für eine Alkylen- oder Hydroxyalkylen­ gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Formel (I) A eine Ethylengruppe ist, R1 und R2 unabhängig voneinander Methyl-, Ethyl- oder Hydroxyethylgruppen sind und B steht für eine Methylen- oder Ethylengruppe.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Mercapto-Betain der Formel (I) N-(2-Mercaptoethyl)-N,N-Dime­ thylammonioacetat enthält.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es die Verbindung der Formel (I) in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, ins­ besondere von 2 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, ent­ hält.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es eine weitere Mercapto-Verbindung als Reduktionsmittel enthält.
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mercapto-Ver­ bindung ausgewählt ist aus der Gruppe Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, 3-Mercaptopropionsäure, Cystein, den physiologisch verträglichen Sal­ zen und Estern dieser Säuren, Cysteamin, Mercaptoethanol, Thioglycerin und anorganischen Sulfiten.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mercapto- Verbindung Thioglykolsäure oder ein Alkali- oder Ammoniumsalz der Thioglykolsäure ist.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es einen pH-Wert von 2-12, insbesondere von 7-10, aufweist.
9. Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Durch­ führung der reduzierenden Stufe eines Verfahrens zur dauerhaften Ver­ formung von Keratinfasern, insbesondere von menschlichen Haaren.
10. Mercapto-Betaine der Formel (I), HS-A-N⁺R1R2-B-COO⁻ (I)in der A steht für eine Alkylen-Gruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, R1 und R2 unabhängig voneinander stehen für Alkyl- oder Hydroxyalkyl­ gruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder mit dem sie tragenden Stickstoffatom zusammen Teil eines 5- bis 7-gliedrigen gesättigten Ringsystems sind, und B steht für eine Alkylen- oder Hydroxyalkylen­ gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
11. N-(2-Mercaptoethyl)-N,N-dimethylammonioacetat.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1999052496A1 (de) * 1998-04-15 1999-10-21 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Haarverformungsmittel

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WO1999052496A1 (de) * 1998-04-15 1999-10-21 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Haarverformungsmittel

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