DE4332380A1 - Verfahren zum selbsttätigen Füllen von Gefäßen - Google Patents
Verfahren zum selbsttätigen Füllen von GefäßenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Füllen
von Trinkgefäßen mit schäumender Flüssigkeit, insbesondere
Bier.
Allgemein werden Biergläser durch manuelles Betätigen eines
Füllventils mit Bier gefüllt, wobei der Füllvorgang in
mehreren Etappen vorgenommen werden muß. Das Bier schäumt
beim Einfüllen im Glas, so daß man das Füllen solange unter
brechen muß, bis sich der Schaum soweit gesetzt hat, daß
nachgefüllt werden kann.
Wie oft ein Glas nachgefüllt werden muß, ist sehr unterschied
lich. Es wird beeinflußt vom Druck im Bierfaß, der Temperatur
des Bieres, der Form der Gläser und der Biersorte (Pils, Alt
bier, Weizenbier usw.).
Biertrinker legen Wert auf ein sorgfältig gezapftes Bier,
bei dem das Glas bis zum Eichstrich mit klarem Bier gefüllt
ist, über dem sich eine feinporige und möglichst dauerhafte
Schaumkrone befindet. Ein derart sorgfältig gefülltes Glas
muß im Durchschnitt 4-6mal nachgefüllt werden. Es ist also
eine zeitraubende Tätigkeit, so daß bei gutem Bierumsatz mehrere
Personen pausenlos mit dem Füllen von Gläsern beschäftigt
sind.
Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht,
ein Verfahren zu schaffen, das selbsttätig Biergläser in
gleicher oder besserer Qualität und Geschwindigkeit füllt
als ein guter Bierzapfer von Hand, wobei die einzige manuelle Tätigkeit
darin besteht, leere Gläser in die Einrichtung zu stellen
und gefüllte zu entnehmen. Unterschiedlichen Biertemperaturen,
Biersorten, Bierdrücken und Glasformen soll sich das Verfahren
selbsttätig anpassen.
Es sind Fülleinrichtungen bekannt, die auf Knopfdruck oder durch
Münzeinwurf eine vorgegebene Biermenge in einem Füllvorgang
in ein Glas fließen lassen. Ein solches Füllverfahren läßt
sich nur mit stark unterkühltem schwach schäumenden Bier
durchführen. Derart gefüllte Biere werden von anspruchsvollen
Biertrinkern abgelehnt, da sie weder geschmacklich noch
optisch mit in mehreren Etappen gefüllten Bieren vergleichbar
sind. Eine derartige Fülleinrichtung entspricht deshalb nicht
der Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung.
In der OS 23 09 438 ist eine Fülleinrichtung für Thekenbe
trieb beschrieben, bei der Biergläser mit einem Fördergerät
absatzweise umlaufen und durch ein manuell oder elektrisch
betätigtes Füllventil gefüllt werden. Bei dieser Einrichtung
können zwar Füllzeiten und -pausen eingestellt werden. Es be
darf jedoch der ständigen Beobachtung des Bedienungspersonals,
weil die Einrichtung weder auf unterschiedlichen Druck und
Temperatur noch auf unterschiedliche Glasformen und Bier
sorten selbsttätig reagiert, so daß bei jeder Änderung einer
der vorstehenden Einflußgrößen ein Nachregulieren erforderlich
ist, um ein Überlaufen zu vermeiden.
Ein selbsttätiges Beenden des Füllvorganges bei Erreichen des
Eichstriches ist auch nicht vorgesehen. Von einem vollautoma
tischen Füllen im Sinne der vorliegenden Erfindung kann hier
also keine Rede sein.
Auch die in der OS 25 34 554 beschriebene Füllanlage erfüllt
nicht die Forderung des Anmeldungsgegenstandes nach vollauto
matischem Bierzapfen.
Für jeden Glastyp müssen Teilmengen und Füllintervalle von
Hand eingestellt werden. Auch diese Anlage reagiert nicht
selbsttätig auf Druck- und Temperaturschwankungen sowie
unterschiedliche Biersorten.
Da ständig kontrolliert und nachreguliert werden muß, kann
auch hier von vollautomatischem Füllen im Sinne der vor
liegenden Erfindung keine Rede sein.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Fülleinrich
tung.
Fig. 2 zeigt die gleiche Einrichtung in der Schnittebene
A-A.
Es ist eine beliebige Anzahl Füllstationen kreisbogen
förmig angeordnet. Sie bestehen aus Tellern (1) zur Aufnahme
der Gläser (4) und den mit den Tellern verbundenen Waage
balken (2), die durch das Gewicht der leeren Gläser die End
schalter (3) betätigen.
Ein Elektromotor (5) bewegt über eine Kurbel (6) mit Rolle (7)
einen Schwenkarm (8) mit Füllventil (9) nacheinander über
jede Füllstation.
Für jede Füllstation ist ein Endschalter (10) im Schwenkbereich
der Kurbel (6) so angeordnet, daß bei Erreichen des Schalters
(10) der Schwenkarm (8) mit dem Füllventil (9) über einer der
Füllstationen befindet.
Das Füllventil (9) ist über eine Schlauchleitung (16), die durch
die Drehachse (11) des Schwenkarmes (8) geführt ist, mit einem
nicht dargestellten Bierfaß verbunden.
Mit dem Schwenkarm (8) ist über die Drehachse (11) ein Tragarm (12)
verbunden und so angeordnet, daß sich die daran befestigten
2 optoelektronischen Lichttaster (13; 14) in gleicher Achse
mit dem Füllventil (9) befinden.
Zur Betätigung des Füllventils (9) sind 2 Elektromagnete (15; 17)
vorgesehen.
Das Füllventil (9) erzeugt in bekannter Weise bei Betätigung
in Richtung "A" eine geringe und bei Betätigung in Richtung
"B" eine starke Schaumbildung.
Wirkungsweise:
Die leeren Trinkgläser (4) werden auf die Teller (1) gestellt und geben damit über die Schalter (3) der nicht dargestellten elektrischen Steuerung das Signal zum Beginnen des Füllvor ganges. Der Motor (S) schwenkt den Arm (S) mit dem Füllventil (9) über das zu füllende Glas (4).
Die leeren Trinkgläser (4) werden auf die Teller (1) gestellt und geben damit über die Schalter (3) der nicht dargestellten elektrischen Steuerung das Signal zum Beginnen des Füllvor ganges. Der Motor (S) schwenkt den Arm (S) mit dem Füllventil (9) über das zu füllende Glas (4).
Sobald der Schalter (10) das Erreichen der Füllposition an
zeigt, stoppt der Motor (5), und das Füllventil (9) wird durch
den Magneten (15) in Richtung "A" geöffnet. Jetzt wird das
Glas bei geringer Schaumbildung solange mit Bier gefüllt, bis
der Schaum den oberen Glasrand erreicht.
Der Lichttaster (14) erkennt den Schaum und veranlaßt die
Steuerung, den Magneten (15) abzuschalten und das Füllventil
(9) zu schließen.
Normalerweise ist das Flüssigkeitsniveau nach dem ersten
Füllvorgang noch nicht bis zum unteren Lichttaster (13) an
gestiegen, so daß nach einer einstellbaren Zeit von 30-90 sec.
ein weiterer Füllvorgang erfolgt, der ebenfalls unterbrochen
wird, wenn der Schaum den oberen Glasrand erreicht.
Das Nachfüllen wird so oft wiederholt, bis das Flüssigkeits
niveau die Ebene des Lichttasters (13) erreicht hat.
Jetzt wird nach Abschalten des Magneten (15) der Magnet (17)
1-3 sec. betätigt und damit das Füllventil in Stellung "B"
geöffnet, wodurch die Schaumkrone auf dem gefüllten Glas
vergrößert wird.
Damit ist der Füllvorgang beendet, und das Glas kann ent
nommen werden.
Wenn weitere Füllstationen mit Gläsern besetzt werden, fährt
das Füllventil (9) während der Wartezeiten zu diesen Stationen
in der Reihenfolge ihrer Belegung und füllt auch diese
Gläser in der vorbeschriebenen Weise.
Es können unterschiedliche Glasgrößen und -formen durch
einander benutzt werden, der Teller (1) muß lediglich in der
Höhe so eingestellt werden, daß der obere Rand des jeweiligen
Glases (4) auf der Höhe des oberen Lichttasters (14) ist.
Unterschiedliche Temperatur- und Druckverhältnisse im Bier
sowie wechselnde Biersorten erfordern kein manuelles Nach
justieren. Das Verfahren stellt sich selbsttätig auf die
unterschiedlichen Gegebenheiten ein.
Das erfindungsgemäße optoelektronische Abtasten von Bier- und
Schaumniveau verhindert das Überlaufen beim Füllen
und sorgt für exakte Füllung des Glases bis zum Eichstrich.
Beide Faktoren führen zu erheblichen Kosteneisparungen.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorstehend
beschriebene Ausführungsform.
Es sind auch Ausführungen berücksichtigt, bei denen andere
bekannte Meßmethoden zum Erkennen der Bier- und Schaumhöhe
verwendet werden, oder bei denen das Füllventil (9) durch
einen Elektromotor statt durch Magnete (15; 17) betätigt
wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum selbsttätigen Füllen von Gefäßen,
vorzugsweise Trinkgläsern, mit schäumender Flüssig
keit, insbesondere Bier, in einem oder mehreren Schritten
derart, daß ein vorgegebenes Flüssigkeitsniveau mit
einer darauf befindlichen Schaumschicht erreicht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein unterer Lichttaster (13)
das Flüssigkeitsniveau und ein oberer Lichttaster (14) das
Schaumniveau erkennt und daß die Zustandsmeldungen der
Lichttaster über ein elektrisches Steuergerät den Füll
vorgang steuern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Füllvorgang einmal oder mehrere Male für eine ein
stellbare Zeit unterbrochen wird, wenn der obere Licht
taster (14) auf Schaum anspricht und der Flüssigkeits
spiegel das Niveau des unteren Lichttasters (13) noch
nicht erreicht hat; daß der Füllvorgang beendet wird,
wenn der obere Lichttaster (14) Schaum und der untere
Lichttaster (13) gleichzeitig den Flüssigkeitsspiegel
erkennt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Füllen mit einem Ventil (9) erfolgt, das von zwei
Elektromagneten betätigt wird, wobei bei Betätigung des
Ventils (9) durch den Magneten (15) in Stellung "A" eine
geringe und durch den Magneten (17) in Stellung "B" eine
starke Schaumbildung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß überwiegend durch Betätigung des Ventils (9) in
Stellung "A" gefüllt wird und daß nur bei Beendigung des
Füllvorganges der Magnet (17) für eine einstellbare Zeit
angesteuert und damit das Ventil (9) in Stellung "B" ge
öffnet und eine zusätzliche Schaumschicht auf den Flüssig
keitsspiegel des gefüllten Glases gegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Anordnung mehrerer Füllstationen mehrere Gläser
unter Ausnutzung der Wartepausen durch nur 1 Füllventil
(9) gefüllt werden können, ohne den Füllvorgang in den
einzelnen Füllstationen wesentlich zu verzögern.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigung des Füllventils (9) durch einen Elektro
motor über einen Kurbeltrieb erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934332380 DE4332380A1 (de) | 1993-09-23 | 1993-09-23 | Verfahren zum selbsttätigen Füllen von Gefäßen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934332380 DE4332380A1 (de) | 1993-09-23 | 1993-09-23 | Verfahren zum selbsttätigen Füllen von Gefäßen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4332380A1 true DE4332380A1 (de) | 1995-03-30 |
Family
ID=6498421
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934332380 Withdrawn DE4332380A1 (de) | 1993-09-23 | 1993-09-23 | Verfahren zum selbsttätigen Füllen von Gefäßen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4332380A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4429353A1 (de) * | 1994-08-19 | 1996-02-22 | Joachim Koeninger | Universeller Einschenkautomat sowie Aufbau und Steuerung desselben |
WO2016037612A1 (de) * | 2014-09-12 | 2016-03-17 | Pötsch Edmund | Vorrichtung und verfahren zur erfassung des volumens eines getränkebehälters anhand des füllstands |
JP2019104515A (ja) * | 2017-12-12 | 2019-06-27 | サッポロビール株式会社 | 飲料サーバー及び注出方法 |
-
1993
- 1993-09-23 DE DE19934332380 patent/DE4332380A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4429353A1 (de) * | 1994-08-19 | 1996-02-22 | Joachim Koeninger | Universeller Einschenkautomat sowie Aufbau und Steuerung desselben |
WO2016037612A1 (de) * | 2014-09-12 | 2016-03-17 | Pötsch Edmund | Vorrichtung und verfahren zur erfassung des volumens eines getränkebehälters anhand des füllstands |
JP2019104515A (ja) * | 2017-12-12 | 2019-06-27 | サッポロビール株式会社 | 飲料サーバー及び注出方法 |
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