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Die Erfindung betrifft einen Behälter zur Aufnahme von Trinkgefäßen, wie Bechern oder Gläsern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In Restaurants, Bars, im Haushalt usw. werden die meisten Trink-Becher oder -Gläser heute nach ihrem Gebrauch, sofern sie nicht wiederholt verwendet werden können, getrennt von Getränkeflaschen, wie Bier-, Saft-, Wasser- oder Weinflaschen entsorgt. Es sind daher Bestrebungen vorhanden, den Umfang zu entsorgender Becher oder Gläser zu verringern, indem diese einem Mehrwegsystem zugeführt werden, in dem sie nach der Benutzung in einer Wascheinrichtung aufbereitet und dann wieder an eine Verbrauchsstelle zur erneuten Verwendung zurückgesandt werden sollen.
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Der Vorteil von Mehrwegbechern zeigt sich in einem Recyclingsystem aber erst nach mehr als 10 Umläufen. Ein Recycling vor Ort ist in vielen Fällen keine Lösung, da es meist an entsprechenden Einrichtungen in einer „to go“ - Einrichtung fehlt oder den Hygienevorschriften nicht ausreichend Genüge getan werden kann. Bei einem Pfandsystem ist es häufig erforderlich, die Becher wieder an der Getränkeausgabestelle abzugeben, was bei einem Straßenverkauf von den Verbrauchern häufig unterlassen wird.
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Es wäre daher wünschenswert, gebrauchte Becher, ähnlich wie Getränkeflaschen, in jeder Flaschenannahmestelle gegen Pfandgeld zurückgeben zu können, um sie einem Recycling- oder Säuberungsprozess unterwerfen zu können, der hochprofessionell, kostengünstig, umweltschonend und mit geringem logistischen Aufwand arbeitet.
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Des Weiteren sollten bestehende Recycling - Einrichtungen ohne großen Aufwand an die Aufbereitung von Getränkebechern oder -Gläsern angepasst werden können und der logistische Aufwand zum Rücktransport an Getränkeausgabestellen sollte gering gehalten werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Weitergehende Ausbildungsformen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft einen Behälter zur Aufnahme von Trinkgefäßen, insbesondere Bechern oder Trinkgläsern, mit einem ringförmigen Boden mit einer zentralen Erhebung, auf die ein Trinkgefäß mit seinem offenen Ende in Umkehrrichtung aufsetzbar ist, wobei die Erhebung unterseitig offen ist und einen Hohlraum bildet, in den der Flaschenhals einer Getränkeflasche eingreifen kann.
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Gemäß der Erfindung enthält der Boden einen umlaufenden Wandbereich zur Bildung eines Ringraums zwischen Wandbereich, Boden und Erhebung, in den der Öffnungsrand des Trinkgefäßes beim Aufsetzen auf die zentrale Erhebung eintreten kann.
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Ein solcher Behälter kann insbesondere auch auf den Flaschenhals von Getränkeflaschen aufgesetzt werden, die sich in einer Flaschenkiste befinden. Damit können Trinkgefäße auf einfache Weise in einer Flaschenkiste zusammen mit den Getränkeflaschen an eine Wascheinrichtung übergeben werden, wo sie dann getrennt voneinander aufbereitet werden.
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Der Behälter ist so ausgebildet, dass der offene Rand eines Trinkgefäßes in dem Ringraum aufgenommen ist, so dass evtl. noch vorhandene Restflüssigkeit aus dem Trinkgefäß im ringförmig ausgebildeten Boden aufgenommen werden kann, wenn der Boden in bevorzugter Ausgestaltung flüssigkeitsdicht ausgebildet ist. Dieser ist einerseits von einem umlaufenden Wandbereich umgeben und andererseits von einer zentralen Erhebung begrenzt, so dass sich ein wannenförmiger Aufnahmeraum für Flüssigkeit ergibt. Wenn ein solcher Behälter auf den Hals einer Flasche gesetzt wird, besteht keine Gefahr, dass Flüssigkeit aus dem Trinkgefäß an der Getränkeflasche herunterlaufen kann und gegebenenfalls aus der Flaschenkiste nach unten auslaufen kann.
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Um den Behälter vollständig von der von unten in seine Erhebung eingeführten Flasche abzugrenzen, ist die Erhebung oberseitig vorzugsweise geschlossen. Die Erhebung kann auch oberseitig offen sein, wenn sichergestellt ist, dass die Wandhöhe der Erhebung und auch die Höhe des umlaufenden Wandbereichs so groß gewählt sind, dass das gesamte regelmäßig zu erwartende Restflüssigkeitsvolumen eines Trinkgefäßes in dem wannenförmigen Ringraum aufgenommen werden kann.
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Die Erhebung ist vorzugsweise mit ihrer Innenseite eng an die Form einer Getränkeflasche angepasst, deren Flaschenhals in die Erhebung eintritt. Damit wird einerseits der benötigte Platz für den Behälter in einer Getränkekiste nicht unnötig eingeschränkt und andererseits lässt sich der Behälter auch als Verkaufseinheit einer spezifischen Flasche und daran angepasstem Trinkgefäß verwenden. Wenn der Behälter für eine Verkaufseinheit verwendet wird, kann der Boden auch geöffnet sein oder Durchbrüche enthalten, für den Fall, dass der Behälter und das Trinkgefäß nicht einem Recyclingsystem zugeführt werden sollen.
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In einer weiteren Ausgestaltung eines als Verkaufseinheit ausgebildeten Behälters kann der Wandbereich auch zylinderförmig ausgebildet sein, dessen oberer Rand wenigstens bis zur Höhe der Erhebung oder der Oberseite einer eingesetzten Getränkeflasche geführt ist. Der Behälter kann auch vorzugsweise etwa die Gesamthöhe einer Flasche aufweisen, deren Flaschenhals von unten in den Hohlraum des Behälters eingeführt wird. Wenn der entsprechend zylindrische Behälter eine ober- und eine unterseitige Abdeckung als Stoßdämpfungselement erhält, ergibt sich ein geschlossener Zylinder, in den eine Getränkeflasche und wenigstens ein Trinkgefäß gesichert eingesetzt ist. Das Trinkgefäß folgt dabei im Querschnitt vorzugsweise der Flaschenform, um die gesamte Verkaufseinheit kompakt zu gestalten.
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In bevorzugter weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der zylindrische umlaufende Wandbereich auch doppelwandig ausgeführt sein, wobei im Zwischenraum der Wände ein Kühl- oder Isolierelement aufgenommen ist, das den Inhalt der eingesetzten Flasche über einen längeren Zeitraum gekühlt halten kann.
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Soweit ausreichend Platz vorhanden ist, können in den Behälter auch mehrere Trinkgefäße ineinander gestapelt eingesetzt werden.
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Bei Verwendung von teleskopierbaren Trinkgefäßen kann ein solches Trinkgefäß bei Aufsetzen auf einen Flaschenhals gleichzeitig die Erhebung und den Boden des Behälters und sogar den umlaufenden Wandbereich bilden. Auf ein derartiges teleskopierbares Trinkgefäß lassen sich dann weitere Trinkgefäße aufsetzen. Der Behälter ist damit auch als Trinkgefäß verwendbar und umgekehrt.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Explosionsansicht einer Ausführungsform der Erfindung,
- 2 eine Querschnittsansicht mit einem eingesetzten Becher,
- 3 eine Querschnittsansicht mit zwei eingesetzten Bechern,
- 4 eine Ansicht mit teleskopierbarer Erhebung,
- 5 eine Seitenansicht von 4,
- 6 einen Becher mit teleskopierbarem Deckel,
- 7 eine weitere Explosionsansicht,
- 8 eine Schnittansicht eines zylindrischen Behälters
- 9 eine weitere Schnittansicht eines zylindrischen Behälters
- 10 eine weitere Ausführungsform eines zylindrischen Behälters.
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1 zeigt einen als Drehkörper ausgebildeten Behälter 1, der eine zentrale Erhebung 2 und einen Wandbereich 3 aufweist. Die Erhebung ist im Wesentlichen zylindrisch oder leicht konisch und innenseitig hohl ausgebildet. In die Erhebung lässt sich von der Unterseite des Behälters 1 der Flaschenhals einer Getränkeflasche 5, wie Bierflasche, Saftflasche, Wasserflasche, Sektflasche oder ähnlicher Flaschen einführen. Im dargestellten Fall ist die Form der Erhebung 2 an die Außenform der einzuführenden Flasche angepasst, so dass die Erhebung eng an der einzuführenden Flasche anliegt.
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Zwischen der Erhebung 2 und dem Wandbereich 3 befindet sich ein Boden, auf den ein Becher 4 durch Aufsetzen auf die Erhebung aufgesetzt werden kann. Der Becher kann unmittelbar auf dem Boden aufgesetzt sein, aber auch lediglich auf der Oberseite der Erhebung 2 aufliegen.
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Der Raum zwischen der Erhebung 2, dem Boden und dem Wandbereich 3 bildet eine Bodenwanne 6. Wenn ein Becher 4, der noch Restflüssigkeit enthält, auf den Behälter 1 aufgesetzt wird, wird diese Flüssigkeit somit von der Bodenwanne 6 aufgenommen und kann daher weder die Außenseite der in die Erhebung eingeführten Flasche noch eine Flaschenkiste, in die die Flasche eingestellt ist, beschmutzen. Die Höhe des umlaufenden Wandbereichs 3 sollte so hoch gewählt werden, dass üblicherweise zu erwartende Restmengen aus einem Becher 4 vollständig in der Bodenwanne 6 aufgenommen werden.
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2 zeigt eine Schnittansicht von 1. Hier ist der Wandbereich 3 des Behälters 1 bis zur Oberseite der Erhebung 2 geführt. Der eingesetzte Becher 4 ist daher vollständig in dem Raum zwischen der Erhebung 2 und dem Wandbereich 3 aufgenommen. Die Bodenwanne 6 befindet sich zwischen der Erhebung 2 und dem Wandbereich 3 und nimmt den offenen Rand des Bechers 4 auf, so dass Restflüssigkeit aus dem Becher 4 in die Bodenwanne 6 auslaufen kann.
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3 zeigt eine Darstellung mit einem Behälter mit einem Wandbereich 3 und einer Bodenwanne 6, bei dem zwei Becher 7 und 8 ineinander gestapelt in den Raum zwischen Wandbereich 3 und Erhebung eingesetzt sind. Die stirnseitige Öffnung des Wandbereichs 3 ist hierbei mit einem Deckel 9 abgedeckt. Dieser kann als einfacher Klemmdeckel ausgeführt sein, aber auch als stoßdämpfendes flexibles Element. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn statt Kunststoff- oder Pappbecher, Trinkgläser in den Behälter eingesetzt werden.
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Die 4 - 6 zeigen eine Ausführung, bei der die Erhebung durch einen teleskopierbaren Deckel 10 ersetzt ist, der gemäß 6 als Deckel auf einem Becher 4 dient. Ein solcher teleskopierbarer Deckel 10 besteht aus flexibel miteinander verbundenen konischen Kreisringen, die mit einem Boden und einem umlaufenden Rand 11 verbunden sind. Der teleskopierbare Bereich des Deckels 10 bildet damit die Erhebung entsprechend 2. Der Rand 11 definiert dabei den Wandbereich der Darstellung von 1. Somit kann ein Becher 4 auf einen teleskopierbaren Deckel 10 aufgesetzt werden, der zwischen seinem teleskopierbaren Bereich und dem Rand 11 auch eine gewisse Menge an Restflüssigkeit aufnehmen kann. Damit kann ein gemäß 6 ausgebildeter Becher mit Deckel als Behälter gemäß 1 verwendet werden.
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7 zeigt eine Explosionsansicht einer Flasche 14, eines zylinderförmigen Behälters 13, eines Trinkglases 12 und eines Deckels 9. Während die Flasche 14 von unten in den Behälter 13 einführbar ist, kann das Trinkglas von oben in den Behälter 13 eingesetzt werden. Der Behälter kann mit einem Deckel 9 oberseitig abgeschlossen werden.
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8 zeigt eine zusammengestellte Schnittansicht der Ausführung von 7. Die Flasche 14 ist von unten in die Erhebung 2 eingeführt. Im Zwischenraum zwischen dem Zylinder 13, der den Wandbereich des Behälters bildet, und der Erhebung befindet sich das Glas 12, das oberseitig durch den Deckel 9 geschützt ist.
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9 zeigt eine ähnliche Ansicht von 8, bei der der Zylinder sich als Wandbereich bis zur Flaschenunterseite erstreckt. In den Raum zwischen Erhebung und Wandbereich lässt sich ein Glas 15 einsetzen, das über die gesamte Höhe der Flasche verläuft und somit in der Lage ist, im Gebrauch den gesamten Inhalt der Flasche aufzunehmen. Die Unterseite des Zylinders ist mit einem Deckel 19, der auch flexibel ausgebildet sein kann, abgedeckt, wobei die verwendeten Deckel umlaufende Flansche aufweisen können, die die oberen und unteren Stirnbereiche des Zylinders schützen können. Auch in dieser Ausführungsform befindet sich zwischen Erhebung 18 und Wandbereich 17 eine Bodenwanne 16 zur Aufnahme von Restflüssigkeit. Wenn eine Wiederverwertung des Zylinders oder eine Recyclingbehandlung des Glases nicht gewünscht ist, kann die Bodenwanne 16 auch Durchbrüche aufweisen. Damit wird dann eine Verkaufseinheit gebildet, die eine Getränkeflasche, wie Wein- oder Sektflasche zusammen mit einem Trinkglas bereitstellt, die insbesondere für Geschenkzwecke verwendbar ist.
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10 zeigt eine Weiterbildung der Darstellung von 9, bei der der zylindrische Wandbereich doppelwandig mit einer Außenwand 21 und einer Innenwand 23 ausgeführt ist. In dem Hohlraum zwischen der Außenwand 21 und der Innenwand 23 ist ein Kühlmittel 22 aufgenommen. Dieses kann die eingesetzte Flasche 20 für längere Zeit kühl halten, wenn es zuvor abgekühlt worden ist. Statt eines Kühlmittels reicht es in vielen Fällen aus, den Hohlraum mit einem wärmedämmenden Stoff, wie Styropor, auszufüllen.
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Die Erfindung ist sowohl bei Bechern aus Kunststoff oder Pappe, als auch bei Gläsern zum Einsatz kommen. In der in den 1 - 4 gezeigten Art lässt sich die Erfindung insbesondere für den Transport von Bechern oder Gläsern in üblichen Getränkekisten verwenden, ohne dass Verschmutzungen der in die Getränkekiste eingesetzten Flaschen zu befürchten ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälter
- 2
- Erhebung
- 3
- Wandbereich
- 4
- Becher, Trinkglas
- 5
- Flasche
- 6
- Bodenwanne
- 7
- Becher
- 8
- Becher
- 9
- Deckel
- 10
- Deckel
- 11
- Rand
- 12
- Trinkglas
- 13
- Zylinder
- 14
- Flasche
- 15
- Trinkglas
- 16
- Bodenwanne
- 17
- Wandbereich
- 18
- Erhebung
- 19
- Deckel
- 20
- Flasche
- 21
- Außenwand
- 22
- Kühlmittel
- 23
- Innenwand
- 24
- Flansch