DE4332028A1 - Radiallager für ein Automatikgetriebe - Google Patents
Radiallager für ein AutomatikgetriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Automatgetriebe für Kraftfahrzeuge mit
zumindest einer lastschaltbaren Kupplung und zumindest zwei mit einer
Drehzahldifferenz zueinander rotierenden Getriebegliedern, zwischen
welchen ein Radiallager angeordnet ist, wobei im Bereich des Radial
lagers aus einem Druckmittelzulaufkanal der auf dem äußeren Getriebe
glied angeordneten Kupplung Druckmittel zugeleitet wird.
In Automatgetrieben für Personen- und Nutzkraftfahrzeugen, die aus
mehreren Planentensätzen bestehen, werden die unterschiedlichen Gang
stufen unter anderem dadurch geschaltet, daß Getriebeglieder der
Planentensätze über eine schaltbare Kupplung aneinandergekuppelt
werden. Im Automatgetrieben sind zur Realisierung einer kompakten
Bauweise Getriebeglieder, wie z. B. Wellen oder Naben und Hohlwellen
konzentrisch ineinander angeordnet und mittels Radialgleitlagern
aufeinander gelagert (Prospekt "ZF-Automatgetriebe 4 HB 18, F43 563-RT"
3438-386). Im Bereich dieser Gleitlagerung wird der lastschaltbaren
Kupplung Druckmittel zugeführt, wobei zur Abdichtung des Druckmittel
übertritts zwischen den Getriebegliedern Gleitringdichtungen in Form
von geschlitzten Kolbenringen angeordnet sind. Diese zumeist aus
Sinterwerkstoffen hergestellten Gleitringdichtungen sollen zum einen
ausreichend abdichten, zum anderen sollen sie aber auch nicht mit
einer Vorspannung ausgelegt sein, die unerwünscht starken Verschleiß
an den Anlaufflächen hervorruft. Weiterhin tritt insgesamt bei einer
Lagerung der Getriebeglieder mittels eines Gleitlagers unerwünschte
Reibung auf, die zu einem vorzeitigen Verschleiß der Gleitlager führen
kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenann
ten Nachteile zu vermeiden und folglich eine Lagerung der Getriebe
glieder zu schaffen, bei der geringe Reibung auftritt und über die das
Druckmittel im wesentlichen ohne Druckverluste der lastschaltbaren
Kupplung zuführbar ist.
Diese Aufgabe wird nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
dadurch gelöst, daß das Radiallager als Wälzlager mit einem auf dem
inneren Getriebeglied angeordneten, beidseitig Borde aufweisenden
Innenring ausgebildet ist, wobei die Borde des Innenrings von Borden
des Außenrings übergriffen werden und an ihren Wälzkörpern zugewandten
Stirnflächen Gleitdichtringe führen, die einen im wesentlichen recht
eckigen Querschnitt haben, gegenüber einer Umfangsfläche des Innen
rings einen Ringspalt bilden und an ihrem Außenumfang, an einem dem
Inneren des Wälzlagers abgewandten Teilabschnitt mit einer Ausnehmung
versehen sind. Zunächst ist durch die Verwendung eines vorzugsweise
als Nadellager ausgebildeten Wälzlagers die Reibung minimiert. Über
dieses Wälzlager wird in vorteilhafter Weise das zur Betätigung der
Kupplung dienende Druckmittel vom inneren in das äußere Getriebeglied
geleitet. Die innerhalb des Wälzlagers angeordneten, an Borden des
Innenringes geführten Gleitdichtringe sorgen dafür, daß das Druck
mittel ohne Druckverluste in das äußere Getriebeglied und somit in die
Kupplung gelangen kann. Die Funktion dieser als Kolbenringe ausgebil
deten Gleitdichtringe ist dadurch wesentlich verbessert, daß sie an
ihrer inneren Mantelfläche einen Ringspalt gegenüber dem Innenring des
Wälzlagers bilden, so daß eine Radialkraft auf den jeweiligen Gleit
dichtring wirkt, wenn sich innerhalb des Lagers ein Druck aufbaut.
Durch diese radial nach außen wirkende Kraft wird erreicht, daß sich
der Gleitdichtring dichtend an den Außenring an legt. Tritt eine Lecka
ge am Außendurchmesser des Gleitdichtringes auf, so kann es passieren,
daß die Druckkraft auf diesen äußeren Durchmesser des Gleitdichtringes
größer ist als diejenige am Innendurchmesser. Wenn dieser Fall ein
tritt und die Vorspannung des als Kolbenring ausgebildeten Gleitdicht
ringes nicht sehr hoch ist, legt sich der Gleitdichtring nicht dich
tend an das äußere Getriebeelement an. Um dieses Problem zu beseiti
gen, ist erfindungsgemäß am Außenumfang, an dem dem Inneren des Wälz
lagers abgewandten Teilabschnitt, zumindest eine Ausnehmung vorgese
hen. Dadurch ist die am Außendurchmesser befindliche Druckfläche
gegenüber der am Innendurchmesser vorhandene Druckfläche reduziert, so
daß sich mit Sicherheit der Gleitdichtring dichtend an den Außenring
anlegt.
Gemäß Anspruch 2 soll die Ausnehmung als umlaufende schräge Anphasung
des Gleitrings ausgebildet sein. Ein derartiger Teilabschnitt für eine
Druckentlastung des Gleitdichtrings läßt sich mit einfachen Mitteln
herstellen.
Weiterhin soll nach Anspruch 3 die umlaufende Ausnehmung eine, im
Längsschnitt des Gleitdichtrings gesehen, rechteckige Kontur aufwei
sen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die nach Anspruch 3
ausgebildete ringförmige Ausnehmung an ihrem den Wälzkörpern abgewand
ten Teilbereich mit gleichmäßig am Umfang verteilten zinnenartigen
Vorsprüngen versehen sein. Durch diese Lösung läßt sich in vorteilhaf
ter Weise eine Druckentlastung erreichen, wobei der Gleitdichtring an
seinem Außendurchmesser und an den zinnenartigen Vorsprüngen im Außen
ring gleitet, so daß aufgrund der nur geringfügig reduzierten Gleit
fläche kaum eine Änderung in dessen Verschleißverhalten eintritt.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung ver
wiesen, in der drei Ausführungsbeispiele vereinfacht dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Teilansicht eines Druckmittelübertritts zwischen
einem als Welle ausgebildeten Getriebeglied und einem
als Hohlwelle ausgebildeten äußeren Getriebeglied,
wobei unterschiedliche Ausbildungen von Gleitdicht
ringen verwendet werden und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Anordnung eines Gleit
dichtrings, der in der nach Fig. 1 dargestellten An
ordnung Verwendung finden soll.
In der Fig. 1 ist mit 1 eine als inneres Getriebeglied dienende Welle
bezeichnet, die eine Axialbohrung 2 und eine Radialbohrung 3 aufweist.
Weiterhin ist ein Teilabschnitt einer Hohlwelle 4 dargestellt, die mit
einer radialen Druckmittelbohrung 5 versehen ist. Diese Wellenanord
nung ist für ein nicht näher dargestelltes Automatgetriebes eines
Kraftfahrzeugs vorgesehen, wobei die Vollwelle 1 und die Hohlwelle 4
mit unterschiedlichen Antriebselementen des Automatgetriebes oder des
Drehmomentwandlers verbunden sein können, wie es aus dem gattungsbil
denden Stand der Technik hervorgeht. Die Axialbohrung 2 und die Radi
albohrung 3 sind an ein nicht näher dargestelltes Steuersystem ange
schlossen, wobei die radiale Druckmittelbohrung 5 über eine Leitung 6
zu einer schematisch dargestellten Betätigung einer lastschaltbaren
Kupplung 7 führt. Zwischen der als äußeres Getriebeglied dienenden
Hohlwelle 4 und der Welle 1 ist ein doppelreihiges Nadellager 8 an
geordnet, das einen spanlos hergestellten Außenring 9 und einen eben
falls spanlos hergestellten Innenring 10 aufweist. Die Reihen von
Wälzkörpern 11 sind in einem Käfig 12 geführt.
Sowohl der Außenring 9 als auch der Innenring 10 weisen spanlos ge
formte Borde 13 bzw. 14 auf. Der Bord 13 des Außenrings 9 übergreift
dabei den Bord 14 des Innenrings 10. An einer den Wälzkörpern 11
zugewandten Stirnfläche des Bords 14 liegt jeweils ein Gleitdichtring
16 an, der mit seiner äußeren Umfangsfläche am Außenring 9 gleitet und
einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist. Beide Gleit
dichtringe 16 und 17 bilden an ihrer inneren Umfangsfläche einen
Ringspalt 18, in den das über die Axialbohrung 2 und die Radialbohrung
3 zugeführte Druckmittel gelangt. Der in der linken Bildhälfte darge
stellte Gleitdichtring 16 weist an seinem äußeren Umfang, und zwar dem
Inneren des Nadellagers 8 abgewandt, eine umlaufende rechteckige
Ausnehmung auf. Anstelle dieser im Querschnitt gesehen rechteckigen
Ausnehmung 19 ist der Gleitdichtring 17 mit seiner schrägen Anphasung
20 versehen.
In der Fig. 2 ist eine weitere Variante eines mit 21 bezeichneten
Gleitdichtrings dargestellt, wobei dieser eine Ausnehmung 22 aufweist,
die durch zinnenartige, gleichmäßig am Umfang verteilte Vorsprünge 23
unterbrochen ist.
Mit dem in der Fig. 1 dargestellten Nadellager lassen sich die Reib
leistungsverluste erheblich verringern. In vorteilhafter Weise wird
das in der Axialbohrung 2 und der Radialbohrung 3 anstehende Druck
mittel über das Nadellager der Kupplung 7 zugeleite. In vorteilhafter
Weise sind die Gleitdichtringe 16 und 17 bzw. 21 unmittelbar in das
Nadellager 8 integriert, so daß ein Übertritt des Druckmittels zwi
schen den Getriebegliedern 1 und 4 ohne Druckverluste realisierbar und
eine sowohl als Lagerung als auch als Abdichtung dienende Einheit in
das Getriebe integrierbar ist. Mittels der Ausnehmungen 19, 20 und 22
und des Ringspaltes 18 werden die druckabhängig an den Gleitdicht
ringen 16, 17 und 21 auftretenden Radialkräfte so beeinflußt, daß
stets die nach außen wirkende Radialkraft am größten ist. Die Flächen
verhältnisse für die Außenfläche Aa und für die Innenfläche Ai können
in vorteilhafter Weise folgendermaßen sein: 0,2 Ai 1. Hieraus
folgt für die druckwirksame Breite ba am Außendurchmesser des Gleitdicht
ringes:
Bezugszeichenliste
1 Welle
2 Axialbohrung
3 Radialbohrung
4 Hohlwelle
5 radiale Druckmittelbohrung
6 Leitung
7 schaltbare Kupplung
8 Nadellagerung
9 Außenring
10 Innenring
11 Wälzkörper
12 Käfig
13 Bord von 9
14 Bord von 10
15 Stirnfläche
16 Gleitdichtring
17 Gleitdichtring+
18 Ringspalt
19 Ausnehmung
20 Anphasung
21 Gleitdichtring
22 Ausnehmung
23 Vorsprüng
2 Axialbohrung
3 Radialbohrung
4 Hohlwelle
5 radiale Druckmittelbohrung
6 Leitung
7 schaltbare Kupplung
8 Nadellagerung
9 Außenring
10 Innenring
11 Wälzkörper
12 Käfig
13 Bord von 9
14 Bord von 10
15 Stirnfläche
16 Gleitdichtring
17 Gleitdichtring+
18 Ringspalt
19 Ausnehmung
20 Anphasung
21 Gleitdichtring
22 Ausnehmung
23 Vorsprüng
Claims (4)
1. Automatgetriebe für Kraftfahrzeuge mit zumindest einer lastschalt
baren Kupplung (7) und zumindest zwei mit einer Drehzahldifferenz
zueinander rotierenden Getriebegliedern (1 und 4), zwischen welchen
ein Radiallager (8) angeordnet ist, wobei im Bereich des Radiallagers
(8) aus einem im inneren Getriebeglied (1) vorgesehenen Druckmittel
zulaufkanal (2, 3) der auf dem äußeren Getriebeglied (4) angeordneten
Kupplung (7) Druckmittel zugeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
das Radiallager als Wälzlager (8) mit einem auf dem inneren Getriebe
glied (1) angeordneten, beidseitig Borde (14) aufweisenden Innenring
(10) ausgebildet ist, wobei die Borde (14) des Innenrings (10) von
Borden (13) eines Außenrings (9) übergriffen werden und an ihren
Wälzkörpern (11) zugewandten Stirnflächen Gleitdichtringe (16, 17, 21)
führen, die einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt haben,
gegenüber einer Umfangsfläche des Innenrings (10) einen Ringspalt (18)
bilden und an ihrem Außenumfang, an einem dem Inneren des Wälzlagers
(8) abgewandten Teilabschnitt mit zumindest einer Ausnehmung (19, 20,
22) versehen sind.
2. Automatgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmung als umlaufende schräge Anphasung (20) des Gleitdichtrings
(17) ausgebildet ist.
3. Automatgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
umlaufende Ausnehmung (19) eine im Längsschnitt des Gleitdichtrings
(16) gesehen, rechteckige Kontur aufweist.
4. Automatgetriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
axialer Teilbereich der Ausnehmung (22) mit gleichmäßig am Umfang
verteilten zinnenartigen Vorsprüngen (23) versehen ist.
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