DE4331544A1 - Vorrichtung zum Durchführen von Stoffaustausch zwischen einem Mediumsstrom und einem Schüttgutbett - Google Patents
Vorrichtung zum Durchführen von Stoffaustausch zwischen einem Mediumsstrom und einem SchüttgutbettInfo
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- B01J8/00—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
- B01J8/18—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles
- B01J8/24—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles according to "fluidised-bed" technique
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Description
Bei der Behandlung von Flüssigkeiten oder Gasen im Stoffaus
tausch mit den Partikeln eines Schüttgut-Fließbetts sorgt man
durch Böden, die gleichmäßig verteilte Öffnungen aufweisen,
für gleichmäßige Verteilung des Mediums und des Schüttguts
über den Querschnitt des den Behandlungsraum einschließenden
Behälters. Bei diesen Böden kann es sich um Platten mit
Löchern oder Schlitzen handeln. Dieser Begriff soll aber auch
anders ausgebildete Böden wie beispielsweise Düsenböden,
bodenartig angeordnete Rohre mit Löchern oder Schlitzen sowie
Tragroste umfassen. Die Steiggeschwindigkeit des Mediums kann
so bemessen sein, daß sich oberhalb des Bodens ein Schüttgut-
Fließbett bildet. Jedoch sollen auch solche Fälle umfaßt
werden, bei denen die Steiggeschwindigkeit zur Ausbildung
eines Fließbetts zu gering ist, das Schüttgut aber durch die
Einwirkung der aus den Bodenöffnungen austretenden Mediums
strahlen in ständiger, das gesamte Schüttgutbett erfassender
Bewegung gehalten wird. Um schädliche Ablagerungen zu vermei
den, ist es dabei in der Regel erforderlich, eine gewisse
Mindestgeschwindigkeit des Mediums einzuhalten. Andererseits
kann es im Hinblick auf die gewünschte Aufenthaltsdauer des
Mediums im Schüttgutbett erwünscht sein, die Mediumsgeschwin
digkeit so gering zu halten, daß die Mindestgeschwindigkeit
erreicht oder sogar bereichsweise unterschritten wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung der genannten Art zu schaffen, bei der selbst bei gerin
gen Mediumsgeschwindigkeiten schädliche Ablagerungen vermieden
werden.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht in den Merkmalen des
Anspruchs 1 und vorzugsweise der Unteransprüche.
Während üblicherweise die Bodenöffnungen so gerichtet sind,
daß die Mediumsstrahlen nach oben und quer zur Hauptrichtung
des Bodens verlaufen, so daß zwischen den Öffnungen Zonen
geringer oder fehlender Strömungsgeschwindigkeit entstehen, in
denen die Gefahr von Ablagerungen groß ist, wird erfindungsge
mäß durch die Ausrichtung der Öffnungen zur Bodenfläche eine
Strömung geschaffen, die parallel zur Bodenfläche verläuft
oder sogar schräg dagegen gerichtet ist, so daß sich Partikeln
nicht ablagern können bzw. abgelagerte Partikeln weggeschwemmt
werden. Es vollzieht sich auf diese Weise eine ständige
Reinigung der Bodenfläche. In vielen Fällen genügt es, wenn
nur einige der insgesamt vorhandenen Öffnungen in solcher
Weise ausgerichtet sind, jedoch können auch sämtliche Öffnun
gen so orientiert sein, daß sich diese Reinigungswirkung
ergibt.
Die Führung der Strömung zumindest teilweise etwa parallel zur
Bodenrichtung setzt voraus, daß entweder die Richtung der
Mediumsöffnungen oder die Richtung der den Mediumsöffnungen
jeweils zugeordneten Bodenabschnitte oder beide gegenüber
herkömmlichen Anordnungen geändert werden. Bei einem im
wesentlichen horizontal verlaufenden Boden können beispiels
weise die Öffnungen oder einige Öffnungen in Form von Düsen
mit etwa horizontaler Austrittsrichtung ausgebildet sein. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der
Boden geneigte Flächenabschnitte auf, wobei die zugehörigen
Mediums strahlen von unten her an diese Flächenabschnitte
herangeführt sind. Dies gestattet es trotz bodenparalleler
Strömung, der Strömungsrichtung eine aufwärts gerichtete
Komponente zuzuordnen. Dieser Gedanke findet seine Ausbildung
vorzugsweise darin, daß paarweise voneinander weggeneigte
Flächenabschnitte Öffnungen enthalten, die jeweils zu dem
anderen Flächenabschnitt gerichtet sind. Dadurch vermeidet man
die Notwendigkeit, die Öffnungen anders als quer zu den sie
enthaltenden Flächenabschnitten anzuordnen. Beispielsweise
können die Öffnungsachsen rechtwinklig zu den sie enthaltenden
Flächenabschnitten verlaufen und schließen die paarweise
angeordneten Flächen einen Öffnungswinkel von nicht mehr als
etwa 90° miteinander ein. Vorzugsweise ist dieser Winkel etwas
kleiner als 90°, damit die Strömung trotz Strahlausbreitung
intensiv an den zu reinigenden Flächen vorbeistreicht. Jedoch
kann der Winkel auch etwas über 90° liegen, wenn infolge der
Strahlausbreitung trotzdem eine hinreichende Reinigungswirkung
gesichert ist. Dadurch, daß die Öffnungsrichtung quer zur
Flächenrichtung verlaufen kann, bleibt die Möglichkeit erhal
ten, die Öffnungen als einfache Bohrungen oder Schlitze
auszubilden. Die Öffnungen benachbarter Flächenabschnitte
werden zweckmäßigerweise versetzt zueinander angeordnet.
Wenn mit Verunreinigungen des von unten an einen Boden heran
geführten Mediums gerechnet werden muß, die einer bestimmten
Größenordnung angehören, ist es zweckmäßig, die Öffnungen
beträchtlich größer auszuführen, damit die Öffnungen nicht
verstopft werden können. Dies gilt insbesondere für den Fall,
daß das Medium zur Erhöhung der Einwirkungsdauer mehrfach im
Kreislauf durch den Reaktor geführt werden muß, wobei Partikeln
des im Austausch mit dem Medium stehenden Schüttguts
mitgeschwemmt werden können, oder wenn mehrere Böden mit
jeweils zugeordneten Cutbetten übereinander angeordnet sind,
wobei jeweils Schüttgutpartikeln von einem Boden zu dem nächst
höheren Boden gelangen können. In diesen Fällen sollen nach
der Erfindung die Bodenöffnungen einen Durchmesser haben, der
mehrfach größer ist als der Durchmesser der vom Medium mögli
cherweise herangeführten Partikeln ist, damit die Öffnungen
nicht etwa durch mehrere zusammengelagerte Partikeln verstopft
werden können. Dies ist ein Merkmal, das ggf. unabhängig von
den Merkmalen des Anspruchs 1 Schutz verdient, weil es üblich
ist, bei Böden, welche Schüttgutbetten tragen, die Bodenöff
nungen kleiner all den Partikeldurchmesser zu machen. Zwar
nimmt die Erfindung in Kauf, daß bei Abschaltung des Mediums
stroms das Schüttgut oder ein Teil desselben durch den Boden
nach unten fällt; jedoch hat sie erkannt, daß sich das Schütt
gut im Laufe des Prozesses wieder aufbaut oder durch kurzzei
tig überhöhte Strömungsgeschwindigkeit wieder aufbauen läßt.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungs
beispiel veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt und
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung.
Die Behälterwand 1 schließt einen Behandlungsraum 2 ein, der
unten durch einen Boden 3 begrenzt ist, dem von unten ein
flüssiges oder gasförmiges Mediums angedeutet durch die Pfeile
4, zugeführt wird. Oberhalb des Bodens 1 befindet sich Schütt
gut, dessen Partikeln 5 durch die Aufwärtsströmung des Mediums
in der Schwebe gehalten werden als Fließbett oder zumindest
durch die Mediumsbewegung umgewälzt werden. Die Mediumsge
schwindigkeit ist so gewählt, daß sie geringer ist als die
Sinkgeschwindigkeit der Partikeln, so daß die Partikeln in der
Regel innerhalb des Schüttgutbetts 6 zurückbleiben.
Bei den Partikeln kann es sich beispielsweise um Trägermateri
al für mit dem Medium physikalisch, chemisch oder biologisch
reagierende Stoffe handeln. Beispielsweise kann es sich bei
der Entnitratisierung von nitratbelastetem Wasser um poröse
Feststoffpartikeln beispielsweise aus Bims, Kies, Kohle oder
Ton vorbestimmter Körnung handeln, auf denen eine Mikroflora
aufrechterhalten wird, die die gewünschte Beeinflussung des
Mediums vollzieht. Dabei wird das Wasser zur Erzielung einer
hinreichenden Einwirkungszeit im Kreislauf mehrfach durch den
Reaktor geführt oder es werden mehrere derartige Reaktoren
hintereinander geschaltet, beispielsweise durch Anordnung
mehrerer Böden übereinander in einem Behälter oder durch
Verbindung mehrerer einzelner Reaktoren.
Unter dem Schüttgut können auch solche Partikeln sein, deren
Größe oder spezifisches Gewicht so gering ist, daß sie vom
Medium aus dem Schüttgutbett heraus mitgeschwemmt werden
können und im Kreislauf von unten her dem Boden wieder zugeführt
werden. Bei herkömmlichen Böden führt dies zu Verstop
fung, weil die Bodenöffnungen kleiner sind als die Partikeln.
Erfindungsgemäß sind jedoch die Öffnungen 7, die im Boden 3
vorgesehen sind, im Durchmesser mehrfach größer als die
Partikeln, mit denen man rechnen muß.
Ferner besteht - gerade auch bei mikrobiologischen Prozessen -
die Gefahr, daß Schüttgut sich in der ruhigeren Zone zwischen
benachbarten Öffnungen absetzt und festhaftende und in sich
fest verbundene Ablagerung bildet. Dies stört nicht nur die
Strömungsverhältnisse im Reaktor, sondern kann auch zu Ände
rungen des Austauschprozesses führen, weil in den größeren,
nicht bewegten Ablagerungen sich andere Verhältnisse einstel
len können als in den in Umwälzung begriffenen Partikeln.
Diese Ablagerungen vermeidet die Erfindung dadurch, daß der
Boden 3 zusammengesetzt wird aus einer Vielzahl von Flächen
elementen 8, die jeweils mit einem benachbarten Flächenelement
8 einen sich nach oben öffnenden Winkel α von etwa 90° oder
weniger bilden. Die Öffnungen 7 sind im unteren Bereich dieser
Flächenelemente angeordnet, so daß die aus ihnen austretenden
Strahlen 9 an dem jeweils benachbarten derart entlangstrei
chen, daß Schüttgutpartikeln 5, die sich einem solchen Flä
chenelement nähern, fortgeschwemmt werden. Dabei sollen die
Öffnungen 7 so ausgeführt sein, daß möglichst die gesamte
Bodenfläche unter dem reinigenden Einfluß solcher Mediums
strahlen steht.
Damit ein Strahl den reinigenden Einfluß auf die ihm zugewie
sene Fläche ausüben kann, ist die ihn aussendende Öffnung
möglichst nahe dieser Fläche angeordnet. Ferner ist die
Strahlmittenrichtung parallel oder zu dieser Fläche hin
gerichtet. Mindestens soll der Winkel zwischen der Strahl
mittenrichtung und der zu reinigenden Fläche nicht größer sein
als der halbe Strahlausbreitungswinkel, so daß zumindest der
Randbereich des Strahls die zu reinigende Fläche noch hinrei
chend überstreicht.
Wenn die Öffnungen 7 als Bohrungen ausgeführt sind, sollen sie
geringen Abstand voneinander haben. Statt dessen können sie
auch als Schlitze oder als Langlöcher ausgebildet sein.
Vorzugsweise sind sie gemäß Fig. 2 im Wechsel angeordnet, damit
sie sich gegenseitig ergänzen.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Durchführen von Stoffaustausch zwischen
einem Mediumstrom und einem Schüttgutbett, die zur Aufnah
me des Schüttgutbetts (6) einen Öffnungen (7) enthaltenden
Boden (3) aufweist, von dessen Öffnungen (7) das Schüttgut
insbesondere als Fließbett in Bewegung haltende Mediums
strahlen ausgehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Medi
umsstrahlen (9) wenigstens teilweise parallel zu der oder
gegen die obere Bodenfläche gerichtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden (3) geneigte Flächenabschnitte (8) aufweist und
Mediumsstrahlen (8) von unten an diese Flächenabschnitte
herangeführt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in paarweise voneinander weg geneigten Flächenabschnitten
(8) Öffnungen (7) enthalten sind, die jeweils zu dem
anderen Flächenabschnitt gerichtet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnungsachsen rechtwinklig zu den sie enthaltenden
Flächenabschnitten verlaufen und die Flächenpaare einen
Öffnungswinkel (α) von nicht mehr als etwa 90° einschlie
ßen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnungen (7) benachbarter Flä
chenabschnitte (8) versetzt zueinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Öffnungen (7)
wesentlich größer ist als der zu erwartende größte Durch
messer der von dem Medium herangeführten Partikeln.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934331544 DE4331544C2 (de) | 1993-09-16 | 1993-09-16 | Vorrichtung zum Durchführen von Stoffaustausch zwischen einem Mediumsstrom und einem Schüttgutbett |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934331544 DE4331544C2 (de) | 1993-09-16 | 1993-09-16 | Vorrichtung zum Durchführen von Stoffaustausch zwischen einem Mediumsstrom und einem Schüttgutbett |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4331544A1 true DE4331544A1 (de) | 1995-03-30 |
DE4331544C2 DE4331544C2 (de) | 1996-09-26 |
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ID=6497899
Family Applications (1)
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DE19934331544 Expired - Fee Related DE4331544C2 (de) | 1993-09-16 | 1993-09-16 | Vorrichtung zum Durchführen von Stoffaustausch zwischen einem Mediumsstrom und einem Schüttgutbett |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4331544C2 (de) |
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- 1993-09-16 DE DE19934331544 patent/DE4331544C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4331544C2 (de) | 1996-09-26 |
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