DE4330529A1 - Stoßräumverfahren und Vorrichtung zu seiner Durchführung - Google Patents
Stoßräumverfahren und Vorrichtung zu seiner DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Stoßräumverfahren, bei dem
eine Räumnadel entlang einer zu bearbeitenden Werk
stückfläche linear bewegt wird, sowie ein Verfahren zu
seiner Durchführung.
Bei den üblichen Räumverfahren wird eine Räumnadel, die
an beiden Enden gefaßt ist, entlang einer zu bearbei
tenden Werkstückfläche bewegt, wobei die unterschied
lich weit vorstehenden Zähne der Räumnadel die zu er
zeugende Nut jeweils um einen geringen Betrag ver
tiefen. Hierbei wird die Räumnadel ein einziges mal an
der Werkstückfläche entlang geführt, um die Nut in
einem einzigen Arbeitsschritt zu erzeugen. Die dazu
verwendeten Räumnadeln haben eine große hänge und sind
an beiden Enden gefaßt. Nachdem die Räumnadel an dem
Werkstück entlang geführt worden ist, wird das Werk
stück entfernt und die Räumnadel wieder in die Aus
gangsposition gebracht. Die Anwendung dieses Räumver
fahrens setzt voraus, daß über und unter dem Werkstück
ein erheblicher Freiraum vorhanden ist, dessen hänge
derjenigen der Räumnadel entspricht.
In neuerer Zeit ist ein Stoßräumverfahren entwickelt
worden, bei dem eine kürzere Räumnadel verwendet werden
kann, die nur an einem Ende gefaßt ist. Diese Räumnadel
wird stoßend betrieben, jedoch ist wegen der kurzen
Länge der Räumnadel die zu erzeugende Nuttiefe be
grenzt. Wenn Nuten größerer Tiefe hergestellt werden
sollen, wird das Werkstück mit weiteren Räumnadeln be
arbeitet, deren Zähne weiter vorstehen als diejenigen
der ersten Räumnadel. Diese bei dem Stoßräumverfahren
erforderliche mehrstufige Bearbeitung setzt voraus, daß
das Werkstück zwischen den Bearbeitungsvorgängen um
gesetzt wird oder daß die die Räumnadeln tragende Vor
richtung umgesetzt wird.
Aus DE-AS 12 64 214 ist ferner ein Nutstoßverfahren
bekannt, bei dem ein Stoßwerkzeug, das einen einzigen
Zahn aufweist, entlang der Werkstückfläche ständig hin
und her bewegt wird, wobei eine Ausstellvorrichtung
vorgesehen ist, die den Zahn vorschiebt, um die Nut
tiefe zu vergrößern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stoßräum
verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Durchführung
zu schaffen, um mit einer einzigen, relativ kurzen
Räumnadel Nuten größerer Nuttiefe herzustellen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß bei
dem Stoßräumverfahren mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 1 und bei der Vorrichtung zu seiner Durchfüh
rung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4.
Nach der Erfindung wird eine kurze Räumstoßnadel in
mehreren Stoßvorgängen an der zu bearbeitenden Werk
stückfläche entlang geführt, wobei sie nach jedem Stoß
vorgang ein kurzes Stück vorbewegt wird, so daß der
nächste Stoßvorgang durch dieselbe Räumnadel unter ver
größerter Nuttiefe durchgeführt wird. Zwischen den
Stoßvorgängen wird lediglich die Räumnadel zurück
gezogen, es ist jedoch keine Umsetzung des Werkstücks
erforderlich und auch nicht der Einsatz einer anderen
Räumnadel. Das Räumverfahren kann daher kostengünstig
und mit geringem Zeit- und Maschinenaufwand durchge
führt werden.
Das Maß der seitlichen Vorbewegung der Räumnadel ent
spricht vorzugsweise etwa der Zahnspitzendifferenz zwi
schen den endseitigen Zähnen der Räumnadel. Die Räum
nadel beginnt somit den nächsten Stoßvorgang mit der
relativ niedrigen Zahnspitze an derjenigen Stelle, die
zuletzt durch die relativ hohe Zahnspitze am anderen
Ende der Räumnadel bearbeitet wurde. Somit wird mit
Hilfe einer einzigen kurzen Räumnadel der gleiche Ef
fekt erzeugt, der üblicherweise mit einer sehr langen
Räumnadel erreicht wird. Die Verwendung der kurzen
Räumnadel hat den Vorteil, daß ein langer Auslauf
bereich hinter dem Werkstück nicht erforderlich ist, so
daß das Verfahren auch bei schwierigen Werkstücken und
bei begrenzten Platzverhältnissen durchgeführt werden
kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es auch, die
Nuttiefe zu korrigieren, indem bei dem letzten Stoßvor
gang die Andrückvorrichtung nur so weit vorgeschoben
wird, wie es der endgültigen Nuttiefe entspricht. Bei
den bekannten Räumverfahren muß jeweils die Räumnadel
über ihre gesamte Länge durch das Werkstück hindurch
bewegt werden. Wenn die Zähne abgenutzt sind, ergibt
sich eine von der vorgesehenen Nuttiefe abweichende
Nuttiefe. Durch gesteuertes Bewegen der Andrückvorrich
tung kann dies bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kor
rigiert werden.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt der Stoßräumvorrichtung und
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II von
Fig. 1.
Die Stoßräumvorrichtung weist ein langgestrecktes Füh
rungsteil 10 auf, das eine nutförmige Führungsbahn 11
enthält, welche die Räumnadel 12 aufnimmt. Die Räum
nadel 12 besteht aus einem im wesentlichen rechteckigen
Stab 13, dessen Rückenfläche 14 sich in Stablängsrich
tung erstreckt. Auf der der Rückenfläche 14 gegenüber
liegenden Seite befinden sich zahlreiche hintereinander
angeordnete Zähne 15. Diese Seite verläuft in Bezug auf
die Rückenfläche 14 unter einem geringen Neigungswin
kel, so daß die Zahnspitzen der oberen Zähne 15 von der
Rückenfläche 14 einen größeren Abstand haben als die
Zahnspitzen der unteren Zähne 15. Anders ausgedrückt:
die Zahnhöhe (bezogen auf die Rückenfläche 14) vergröß
ert sich in Längsrichtung der Räumnadel von unten nach
oben, wobei am unteren Ende die geringste Zahnhöhe vor
handen ist und am oberen Ende die größte Zahnhöhe.
Das Führungsteil 10 erstreckt sich in eine Bohrung 16
des Werkstücks 17 hinein oder durch diese hindurch,
wobei das Führungsteil sich in der Bohrung 16 abstützt.
Die zu bearbeitende Werkstückfläche 18 ist derjenige
Teil der Bohrung 16, in den eine Nut eingearbeitet wer
den soll.
Das obere Ende der Räumnadel 12 ist mit einer Stoß
stange 20 verbunden, die in einer Längsführung 21 der
Räumstoßmaschine geführt ist. Die Stoßstange 20 ist
derart gesteuert, daß sie die Räumnadel über die ge
samte Länge der Verzahnung durch das Werkstück hindurch
schiebt und anschließend wieder auf demselben Wege zu
rückzieht.
Auf der den Räumzähnen 15 abgewandten Seite der Räum
nadel 12 befindet sich im inneren des Führungsteils 10
die Andrückvorrichtung 22. Diese Andrückvorrichtung
besteht aus einem langgestreckten Keil von geringem
Keilwinkel. Der Keilwinkel beträgt weniger als 1 : 30
und vorzugsweise 1 : 50. Die gerade Fläche 23 der An
drückvorrichtung 22 liegt vollflächig an der Rücken
fläche 14 der Räumnadel an, während die Keilfläche 24
voll flächig an einer Schrägfläche 25 des Führungsteils
10 anliegt. Je tiefer die Andrückvorrichtung 22 ge
drückt wird, umso mehr werden die Räumzähne 15 aus der
Kontur des Führungsteils 10 herausgedrückt. Das obere
Ende der Andrückvorrichtung 22 ist mit einer Zustell
stange 26 der Räumvorrichtung verbunden, die sich ge
steuert in Längsrichtung bewegt. Am oberen Ende der
Andrückvorrichtung 22 befindet sich eine seitlich ab
stehende Nase 27, die sich in einer Nut 28 des Füh
rungsteils 10 bewegt.
Zur Herstellung einer Nut in dem Werkstück 17 wird das
untere Ende des Führungsteils 10 passend in die Bohrung
16 eingesetzt, während die Räumnadel sich im hochgezo
genen Zustand befindet. Dann wird die Räumnadel 12
durch die Stoßstange 20 niedergedrückt, wobei die Zähne
15 an der Werkstückfläche 18 angreifen. Da die Zahn
spitzen der oberen Zähne weiter außen liegen als die
Zahnspitzen der unteren Zähne, wird die Nut durch jeden
der Zähne um ein geringes Maß, z. B. 2/10 mm, vertieft.
Während des ersten Stoßvorganges befindet sich die An
drückvorrichtung 22 etwa in dem in Fig. 1 dargestellten
Zustand. Nach Beendigung des ersten Stoßvorganges wird
die Andrückvorrichtung 22 hochgezogen, so daß die Zähne
15 von der Werkstückfläche 18 freikommen. Anschließend
wird die Räumnadel 12 hochgezogen. Dann wird die An
drückvorrichtung 22 abgesenkt, und zwar auf eine größe
re Tiefe als bei dem ersten Stoßvorgang. Dabei werden
die Zahnspitzen weiter aus dem Führungsteil 10 heraus
gedrückt als beim ersten Stoßvorgang. Wird nun die
Räumnadel bei dem zweiten Stoßvorgang nach unten be
wegt, wird die Nut durch die Räumzähne 15 vertieft. Das
Maß des seitlichen Ausstellens der Räumnadel 12 zwi
schen zwei Stoßvorgängen entspricht der Zahnhöhendif
ferenz zwischen dem obersten und dem untersten Zahn der
Räumnadel. Auf diese Weise beginnt der zweite Stoßvor
gang dort, wo der erste aufgehört hat. Zahlreiche Stoß
vorgänge können nacheinander durchgeführt werden. Die
Steuerung der Räumnadel 12 und der Andrückvorrichtung
22 erfolgt vollautomatisch durch die Räummaschine, so
daß vom Beginn des Räumvorganges bis zu seinem Ende
manuelle Eingriffe nicht erforderlich sind.
Claims (6)
1. Stoßräumverfahren, bei dem eine Räumnadel (12) mit
zahlreichen Zähnen (15) mit in Längsrichtung fort
laufend weiter abstehenden Zahnspitzen stoßend an
einer Werkstückfläche (18) entlang geführt wird,
um darin eine Nut zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Räumnadel (12) nach jedem Stoßvorgang in
Längsrichtung zurückgezogen und dann in Richtung
auf die zu bearbeitende Werkstückfläche (18) seit
lich vorbewegt wird, wobei der nächste Stoßvorgang
mit der selben Räumnadel (12) die Nut vertieft.
2. Stoßräumverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Maß der seitlichen Vorbewegung
der Räumnadel der Zahnspitzendifferenz zwischen
den endseitigen Zähnen der Räumnadel entspricht.
3. Stoßräumverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine die Räumnadel (12) gegen
den Nutgrund abstützende Andrückvorrichtung (22)
nach jedem Stoßvorgang zurückgezogen wird, um die
Räumnadel (12) bei ihrer Zurückbewegung zu entla
sten.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Stoßräumverfah
rens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem
Führungsteil (10), das eine linear bewegbare Räum
nadel (12) mit zahlreichen Zähnen (15) mit in
Längsrichtung fortlaufend weiter abstehenden Zahn
spitzen abstützt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsteil (10) eine verstellbare An
drückvorrichtung (22) enthält, die die Räumnadel
nach jedem Stoßvorgang um ein vorbestimmtes Maß
seitlich vorschiebt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Andrückvorrichtung (22) aus einem
längsverschiebbaren Keil besteht, dessen Keilflä
che (24) eine geringe Steigung von weniger als 1
30, vorzugsweise von etwa 1 : 50, aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Andrückvorrichtung (22) der
art gesteuert ist, daß sie während der Rückzugs
bewegung der Räumnadel (12) im zurückgezogenen
Zustand ist.
Priority Applications (2)
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ITMI941815A0 (it) | 1994-09-02 |
DE4330529C2 (de) | 1995-12-14 |
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IT1275000B (it) | 1997-07-29 |
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