DE4327864A1 - Mischgreifer für Kompostierungsanlagen - Google Patents

Mischgreifer für Kompostierungsanlagen

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mischgreifer für Kompostierungsanlagen, mit dem zu kompostierendes Material von oben auf Mieten aufgebracht werden kann, wobei das auf­ zubringende Material im Mischgreifer selbst zerkleinert wird und störende Bestandteile wie Flaschen, Dosen, Steine u.ä. zurückgehalten werden. Mit diesem Mischgreifer kann von oben das Kompostmaterial in andere Mietenbereiche umgesetzt und homogenisiert werden. Hierbei können auch ungewollt in das Kompostmaterial gelangte störende Gegenstände mittels des Mischgreifers entfernt werden. Der vorgeschlagene Mischgrei­ fer eignet sich besonders für die vollautomatische Bedienung von großflächigen, hoch oder niedrig aufgeschütteten Tafel­ mieten für kompostierbaren, organischen Abfall.
Der erfindungsgemäße Mischgreifer ist nach dem Grundprinzip eines Zweischalengreifers für Schüttgut ausgebildet und ist an einer Haltevorrichtung angebracht, die ihrerseits an der Laufkatze eines Laufkrans angebracht ist. Die Kranbahn die­ ses Laufkrans kann in beliebiger Höhe über der Mietenauf­ schüttung angeordnet sein. Die erwähnte Haltevorrichtung kann z. B. als fester Mast oder als drehbarer Teleskopmast nach dem Prinzip eines Stapelkrans für Stückgut oder als Drehausleger unten an der Laufkatze befestigt sein.
Es ist nach der DE 41 37 392 A1 bekannt, mittels eines bekannten Greifers, der an einem Laufkran angebracht ist, angelieferten Biomüll zu entladen, zu einem Häcksler zu bringen und das Häckselgut in Kompostierbunker zu entleeren. Bei dieser bekannten Anlage wird das Rottegut in bestimmten Zeitabständen je nach Verrottungsgrad mittels des Greifers in andere Bunker umgesetzt. Ziel dieser bekannten Anordnung soll sein, Kompostmieten höher und damit flächendsparend auf zuschichten und um die Wärmeentwicklung im Kompostmate­ rial zu begünstigen. Als Vorteil wird hierbei angeführt, daß die Kompostierung in hohen Bunkern schneller verläuft und - weil platzsparend - kostengünstiger sei.
Nachteile dieser bekannten Anlage ergeben sich dadurch, daß die Anlagenkosten von Bunkern höher sind als die für eine frei aufgeschüttete, überdachte Miete vergleichbarer Höhe und daß das zu kompostierende Gut grundsätzlich zuerst, z. B. in einer Häckseleinrichtung zerkleinert werden muß. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Anlage besteht darin, daß das Kompostmaterial beim Umsetzen in andere Bunker mit dem einfachen, bekannten Greifer nicht aufgelockert und nicht homogenisiert werden kann. Außerdem können unerwünschte Gegenstände wie z. B. Flaschen, Dosen, Steine u.ä. nicht durch den Greifer zurückgehalten, bzw. ausgesondert werden.
Es sind auch Mietenanordnungen bekannt, bei denen die Mieten strangweise nebeneinander angeordnet sind und bei denen mehrere Mietenumsetzgeräte die Gänge zwischen den Mieten befahren. Nachteilig bei diesen bekannten Anlagen sind die hohen Anlagenkosten durch die Mietenumsetzgeräte und die schlechte Grundflächennutzung, weil die Schütthöhe der Mieten begrenzt ist durch die Arbeitshöhe der ebenerdig fahrenden Mietenumsetzgeräte.
Allgemein sind bei Errichtung moderner, gekapselter bzw. überdachter Kompostierungsanlagen die Kosten für den umbau­ ten Raum der Rottehalle, die Kosten für den Maschinenpark zum Auf- und Umsetzen der Mieten und die Personalkosten in Betracht zu ziehen.
In diesem Sinne ist es vorteilhaft, eine Anlage zur Kompostierung zu betreiben, bei der die Kompostmiete flächig ohne Zwischenräume und Gänge einfach aufgeschüttet ist. Dies ist allerdings nur dann von Vorteil, wenn die Aufschüttung bis in Höhen erfolgen kann, die den Höhen von Bunkern, bzw. Silos entsprechen. Außerdem ist es hierbei erforderlich, den Boden unter der Miete mit einem integrierten Belüftungs­ system auszustatten, um die für den Rotteprozeß nötigen Mikroorganismen mit Sauerstoff zu versorgen.
Eine solche frei aufgebrachte Tafelmiete kann nun entweder von der Seite oder von oben bedient werden.
Ein einfacher Greifer, wie er in der erwähnten DE 41 37 392 eingesetzt wird, arbeitet von oben, ist aber nicht in der Lage, Kompostmaterial bei der Aufgabe zu zerkleinern, zu durchmischen und zu homogenisieren und unerwünschte Gegen­ stände zurückzuhalten, bzw. auszusondern.
Von der Seite her arbeitet ein Kompostaufbereitungsgerät, das in der EP 0294796 A2 beschrieben ist und das an der Front eines Radladerfahrzeuges angebracht ist. Hierbei wird mittels einer Fräsvorrichtung das auf einer Schaufel liegende Kompostgut zerkleinert und seitlich auf die flache Mietenaufschüttung geworfen. Diese bekannte Gerät kann nur seitlich arbeiten und ist wegen der begrenzten Arbeitshöhe nur bei flachen Mietenaufschüttungen im Kleinbetrieb einsetzbar.
Die vorliegende Erfindung geht nun davon aus, frei aufgeschüttete Kompostmieten in beliebigen Höhen von oben her zu bedienen. Dabei macht es sich die Erfindung zur Aufgabe, einen Mischgreifer für Kompostierungsanlagen zu schaffen, der folgende Bedingungen erfüllen soll:
  • - Er soll an einer Haltevorrichtung angebracht sein, die die gesamte Grundfläche der Miete überfahren kann,
  • - er soll in der Lage sein, das zu kompostierende Material auf die Miete aufzubringen, wobei gleichzeitig hierbei das Material zerkleinert werden soll,
  • - er soll beim Aufbringen des Materials auf die Miete stö­ rende Gegenstände wie z. B. Flaschen, Steine, Dosen u.ä. selbsttätig zurückhalten,
  • - er soll das auf die Miete aufgebrachte Rottegut ver­ mischen, zerbröseln, homogenisieren und auf andere Mieten­ bereiche umsetzen können,
  • - er soll das herangebrachte Rottegut von Fahrzeugen abneh­ men und den Fertigkompost zum Abtransport aus der Miete entnehmen können und
  • - er muß auch vollautomatisch mittels einer programmierbaren Steuereinrichtung arbeiten können, wobei das Steuerpro­ gramm auch die Umsetzung von Kompostmaterial in andere Mietenbereiche enthalten kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Misch­ greifer für Kompostierungsanlagen gemäß der Beschreibung, den Zeichnungen und den Patentansprüchen.
Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer überdachen Rotte­ halle, in der Kompostmaterial in Form einer Tafel­ miete aufgeschüttet ist, die von dem erfindungsge­ mäßen Mischgreifer bedient wird,
Fig. 2 eine Draufsicht der Anordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Mischgreifers mit zwei Fräserwellen je Greiferschale,
Fig. 4 die Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Misch­ greifers gemäß der Erfindung mit drei Fräserwellen je Greiferschale und zwar in der geöffneten Endstellung,
Fig. 5 eine Ansicht des Mischgreifers gemäß Fig. 4, jedoch in geschlossener Endstellung,
Fig. 6 eine Ansicht des Mischgreifers gemäß Fig. 5 in der Funktionsstellung beim Entleeren seiner Füllung auf die Miete,
Fig. 7 eine Seitenansicht einer Mischgreifer-Ausführung mit je drei zahnradgetriebenen Fräserwellen an jeder Greiferschale und
Fig. 8 eine Ansicht von unten der Darstellung gemäß Fig. 7.
Der Mischgreifer gemäß der Erfindung weist zwei Greifer­ schalen 1 auf, die nach dem Prinzip eines Zweischalengrei­ fers für Schüttgut geöffnet und geschlossen werden können, wie dies in Fig. 4 und Fig. 5 dargestellt ist. Beide Greiferschalen 1 sind je nach Ausführungsform oben entweder an zwei Drehpunkten, namlich an einem ersten Drehpunkt 1.5 und einem zweiten Drehpunkt 1.6 oder gemeinsam an einem Zentral- Drehpunkt 1.4 an einer Haltevorrichtung 4 schwenk­ bar angebracht. Jede Greiferschale 1 weist eine Rückwand 1.1 und zwei parallele Seitenwände 1.2 auf. Die offene Vorderseite jeder Greiferschale 1 weist Schließkanten 1.3 auf, die in geschlossenem Zustand des Mischgreifers, zusam­ men mit den Seitenwänden 1.2 und den Rückwänden 1.1 einen Raum bilden zur Aufnahme einer Greiferfüllung 6 gemäß Fig. 6. Es ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, daß der Boden jeder Greiferschale 1 aus einer Fräseranordnung 2 besteht. Diese weist mehrere, in den Seitenwänden 1.2 drehbar gela­ gerte, parallele Fräserwellen 2.1 auf, deren Drehachsen parallel zur Drehachse des Zentral- Drehpunktes 1.4 bzw. zu den Drehachsen des ersten Drehpunktes 1.4 bzw. zu denen des zweiten Drehpunktes 1.6 ausgerichtet sind.
Auf diesen Fräserwellen 2.1 sind jeweils mehrere Fräs­ scheiben 2.2 und/oder mehrere Häckselräder 2.3 befestigt, die gegeneinander so dicht angeordnet sind, daß bei geschlossenem Mischgreifer die in ihm befindliche Mischer­ füllung 6 nicht ohne weiteres nach unten durchfallen kann. Erst wenn die Fräserwellen 2.1 gedreht werden, fällt das durch die Häckselräder 2.3 bzw. die Frässcheiben 2.2 zer­ kleinerte Rottegut nach unten aus dem Mischgreifer heraus. Die beiden Greiferschalen 1 sind mit ihren oberen Enden an einer Haltevorrichtung 4 schwenkbar angebracht, die mittels eines vertikal bewegbaren Elementes, z. B. in Form eines Mastes oder eines Auslegers mit einer Laufkatze 17 verbunden ist. Diese Laufkatze 17 ist verfahrbar in Richtung der Pfeile 33 auf einem Hauptträger 15 angeordnet, der in Richtung der Pfeile 32 auf den Kranlaufbahnen 14 verfahren kann. Der Hauptträger 15 bildet zusammen mit der Laufkatze 17 und einem der erwähnten vertikal bewegbaren Elemente einen Laufkran mit hochliegender Kranbahn. In Fällen, in denen eine hochliegende Kranbahn nicht installiert werden kann, ist es möglich, einen Kran in Portalbauweise einzu­ setzen, dessen Kranschienen ebenerdig angeordnet sind. An der Haltevorrichtung 4 ist ein Schließantrieb 5 ange­ bracht, der die beiden Greiferschalen 1 öffnet und schließt. Solche Schließantriebe bzw. Schließvorrichtungen sind bekannt z. B. als Einseil- bzw. Zweiseil-Greiferanord­ nungen oder als pneumatisch bzw. hydraulisch betätigte Schließvorrichtungen.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines Schließantriebes 5 gezeigt, der zwei hydraulische Arbeitszylinder 5.1 auf­ weist. An der Kolbenstange eines jeden Arbeitszylinders 5.1 ist eine Zahnstange 5.3 befestigt, die mit einem Zahnrad des Zahnradpaares 5.2 kämmt. Die Drehachse des Zahnradpaares 5.2 ist mit der des Zentral- Drehpunktes 1.4 identisch.
Das Zahnradpaar 5.2 ist in der Haltevorrichtung 4 gelagert und jeweils ein Zahnrad ist mit einer Greiferschale 1 fest verbunden, so daß durch den gemeinsamen Hub beider Arbeits­ zylinder 5.1 beide Greiferschalen 1 um den Zentral- Drehpunkt 1.4 geschwenkt werden können. Die Energie- und Steuerleitungen für diesen Schließantrieb sind mit den zu­ gehörigen Aggregaten verbunden, die auf der Laufkatze 17 angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform eines Schließ­ antriebes gemäß Fig. 3 sind an jeder Greiferschale 1 je zwei Fräserwellen 2.1 angeordnet, die mittels eines Kettentriebes 2.5 jeweils von einem Fräserantrieb 3 in Drehung versetzt werden. Die Fräserantriebe 3 können auf beliebige Weise platzsparend innen oder außen an den Greiferschalen 1 ange­ bracht werden. Es ist auch möglich, jede Fräserwelle 2.1 mit einem hydraulischen oder einem pneumatischen Drehantrieb zu versehen und die hierfür benötigten druckerzeugenden Aggregate an der Haltevorrichtung 4 anzubringen. Außerdem ist es möglich, die Schließantriebe 5 in Form von drehrich­ tungsänderbaren und drehzahlregelbaren Getriebemotoren an der Haltevorrichtung 4 anzubringen und die Fräserwellen 2.1 mittels nach unten geführten Kettentrieben oder Gelenkwellen anzutreiben. Auf jeden Fall sollen die Fräserwellen in beiden Drehrichtungen drehzahlgeregelt antreibbar sein.
Der erfindungsgemäße Mischgreifer arbeitet, unabhängig von der besonderen Ausführungsform bezüglich der Anzahl der Fräserwellen 2.1 und der Anordnung der Greiferschalen- Dreh­ punkte, nach folgendem Arbeitsprinzip:
Zum Aufnehmen von Rottegut bzw. Kompost wird der Mischgrei­ fer in Richtung der Pfeile 36 geöffnet und in dieser Stellung auf das auf zunehmende Material aufgesetzt. Je nach der Kraft, die auf den Mischgreifer von oben angebracht wird, entweder durch sein Gewicht oder eine, von oben auf die Haltevorrichtung 4 ausgeübten Kraft, gelangt beim Schließen der Greiferschalen in Richtung der Pfeile 37 eine bestimme Materialmenge als Greiferfüllung 6 in den Misch­ greifer. Die Greiferfüllung 6 kann nun weitertransportiert werden. Zum Entleeren der Greiferfüllung 6 z. B. auf ein Fahrzeug zum Abtransport kann der Mischgreifer einfach über dem Fahrzeug geöffnet werden. Soll dagegen zu verrottendes Gut auf die Miete aufgesetzt werden, wird der geschlossene Mischgreifer über die Miete gebracht und in einer bestimmten Höhe über dieser festgehalten, Dann werden die Fräseran­ triebe 3 eingeschaltet. Nun gelangt das im Mischgreifer befindliche Material infolge seiner Schwerkraft in den Bereich der Fräserwellen 2.1 und wird durch Frässcheiben 2.2 und/oder die Häckselräder 2.3 zerkleinert. Das so zerkleinerte Gut fällt durch die Zwischenräume zwischen den Fräserwellen 2.1, bzw. zwischen den Häckselrädern 2.3 und/oder den Frässcheiben 2.2 hindurch nach unten. Hierbei werden störende Gegenstände wie z. B. Flaschen, Dosen u.ä. zurückgehalten, weil deren Abmessungen größer sind als die erwähnten Zwischenräume in der Fräseranordnung 2.
In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäße Mischgreifers dargestellt, bei dem der Greiferboden aus drei Fräserwellen 2.1 je Greiferschale 1 besteht. Jede Fräser­ welle 2.1 ist bestückt mit Häckselrädern 2.3, zwischen denen jeweils eine Frässcheibe 2.2 angeordnet ist. Die Häcksel­ räder 2.3 sind außen auf bekannte Weise mit quer-, bzw. Schiefstehenden Schneiden versehen. Die drei Fräserwellen 2.1 jeder Greiferschale 1 sind mittels dreier Zahnräder 2.4 miteinander gekoppelt, von denen eines durch einen Fräser­ antrieb 3 angetrieben ist. Dieser Fräserantrieb 3 kann z. B. in Form eines elektrischen Getriebemotors an der Rückwand 1.1 oder an einer Seitenwand 1.2 der betreffenden Greifer­ schale 1 angebracht werden. In Fig. 7 ist dargestellt, wie das zerkleinerte Gut in Richtung der Pfeile 35 nach unten fällt, wenn die Fräserwellen 2.1 in Richtung der Pfeile 34 angetrieben werden. Bei Umkehrung der Drehrichtung der Pfeile 34 fällt das Gut aus den benachbarten Zwischenräumen zwischen den Fräserwellen nach unten. Auf diese Weise kann das Aufgabegut zerkleinert und der Kompost beim Umsetzen, entsprechend seinem Kompostierungsgrad, durchmischt und zerbröselt werden.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Mischgreifers gezeigt, bei dem jede Greiferschale 1 mit zwei Fräserwellen 2.1 versehen ist, an deren Ende je ein Ketten­ rad befestigt ist. Beide Kettenräder werden mittels eines Kettentriebes 2.5 von einem Fräserantrieb 3 angetrieben, der z. B. in Form eines elektrischen Getriebemotors mit Drehrich­ tungsänderung, gekapselt an der betreffenden Greiferschale angebracht ist.
Die Anzahl der Fräserwellen 2.1 und die Außendurchmesser der Häckselräder 2.3 und die der Frässcheiben 2.2 richten sich nach dem Füllvolumen des Mischgreifers und der Art des ange­ lieferten Rottegutes. Es wird davon ausgegangen, daß z. B. Holzbretter, Balken, dickes Astwerk u.ä. vorher ausgesondert wird. Größere Gegenstände, die trotzdem vom Mischgreifer aufgenommen werden, gelangen nicht zwischen die Häckselräder und die Frässcheiben sondern verbleiben im Mischgreifer und können aus diesem einfach entleert werden.
Werden die Fräserantriebe 3 als hydrostatische oder pneuma­ tische Drehantriebe ausgebildet, so können die Drehzahlen bzw. die Drehmomente der Fräserwellen stufenlos verstellt werden.
Es ist auch möglich, die Fräseranordnung 2 so zu gestalten, daß die Außendurchmesser der Häckselräder 2.3, bzw. der Frässcheiben 2.1 von außen in Richtung der Schließkanten 1.3 der Greiferschalen 1 abnehmen. Dies begünstigt die Material­ aufnahme beim Schließen des Mischgreifers.
Die Haltevorrichtung 4 ist in allen Zeichnungen schematisch dargestellt. Ihre besondere Ausgestaltung richtet sich im Einzelfall danach, wie der Mischgreifer selbst mit der Lauf­ katze 17 verbunden ist. Die Aufhängung des Mischgreifers mittels Seilen, die von einem Hubwerk, bzw. einem Schließ­ werk auf der Laufkatze 17 bedient werden, ist grundsätzlich möglich. Um jedoch den Mischgreifer bei der Gutaufnahme festhalten zu können, bzw. von oben eine bestimmte Kraft auf ihn ausüben zu können, damit er sich in das Material hinein­ graben kann, wird vorgeschlagen, die Haltevorrichtung 4, wie erwähnt, am unteren Ende eines an der Laufkatze angebrachten Mastes oder eines Auslegers anzubringen.
Infolge dieser Anordnung kann eine Tafelmiete 12 systema­ tisch reihenweise von oben aufgeschichtet und umgesetzt werden, wobei dieser Vorgang von Hand oder vollautomatisch durchgeführt werden kann.
In Fig. 2 ist dargestellt, wie die Mietenbedienung erfolgt. In Richtung des Pfeiles 30 wird mittels eines Zuförderbandes 18 das Rottegut in eine Aufgabemulde 19 gefördert. Der Mischgreifer wird geöffnet über diese Aufgabemulde gebracht, aus der er das Rottegut aufnimmt. Der Mischgreifer enthält jetzt die Greiferfüllung 6. Ist die Grundfläche der Rottehalle 10 leer, wird eine erste hohe Reihe H1 aufge­ schichtet und zwar quer zu den Kranbahnen 14. Auf diese Weise werden nacheinander hohe Reihen H1 bis z. B. H5 auf­ geschichtet. Mit der Aufschichtung der ersten hohen Reihe H1 beginnt deren Rotteprozeß. Jede angelieferte Menge Rottegut benötigt ca. 10 Wochen Zeit, um zu Fertigkompost zu reifen. Während dieser Zeit nimmt bekanntlich das Volumen des Rotte­ gutes ständig ab. Wenn z. B. einmal wöchentlich die Tafelmiete umgesetzt wird, so bedeutet dies, daß z. B. die vorher aufgebrachte hohe Reihe H5 als niedrigere Reihe N! vom Mischgreifer umgesetzt und dabei aufgelockert und homogenisiert wird. Die hohe Reihe H4 wird sodann auf den Platz der vorigen hohen Reihe H5 umgesetzt und schließlich gelangt die erste hohe Reihe H! auf den Platz der seitheri­ gen zweiten hohen Reihe H2. Nun kann eine neue erste hohe Reihe H1 aufgesetzt werden.
Infolge dieser Betriebsweise ist es möglich, mit relativ geringer Grundfläche auszukommen, weil der Volumenschwund des Rottegutes ausgenutzt wird. Wird nämlich die Höhe der Reihen in Richtung des Endes der Rottehalle beibehalten zum Zwecke der Beschleunigung des Rotteprozesses, so benötigen die Mietenreihen nach vorne zu immer weniger Grundfläche. Die Bezeichnung der Reihen bezieht sich hierbei auf die unterschiedlichen Rottegraden. Die Reihen selbst sind nicht durch Zwischenräume getrennt. Sie gehen einfach ineinander über.
Das Rottegut erreicht während der Kompostierung zeitlich nacheinander folgend, bestimmte, definierte Rottegrade. Je nach Rottegrad kann nun bei dieser Anlage einer Tafelmiete Kompost mit einem bestimmten Rottegrad aus einer der erwähn­ ten Mieten-Reihe mit dem Mischgreifer entnommen und am Ende der Rottehalle in einen Abgabetrichter 20 entleert werden. Dieser ist über einem Abförderband 21 angebracht, das den Kompost in Richtung des Pfeiles 31 auf ein Fahrzeug über­ gibt.
Die Bodenfläche 11 ist gasdurchlässig ausgebildet. Auf der Unterseite dieser Bodenfläche können Luftkanäle und/oder besondere Belüftungseinrichtungen vorgesehen werden.
Bezugszeichenliste
1 zwei Greiferschalen
1.1 Rückwand
1.2 zwei Seitenwände
1.3 Schließkanten
1.4 Zentral-Drehpunkt
1.5 erster Drehpunkt
1.6 zweiter Drehpunkt
2 Fräseranordnung
2.1 Fräserwellen
2.2 Frässcheiben
2.3 Häckselräder
2.4 Zahnräder
2.5 Kettentriebe
3 zwei Fräserantriebe
4 Haltevorrichtung
5 Schließantrieb
5.1 Arbeitszylinder
5.2 Zahnradpaar
5.3 Zahnstangen
6 Greiferfüllung
10 überdachte Rottehalle
11 gasdurchlässige Bodenfläche
12 Tafelmiete
12.1 hohe Reihen H1 bis H5
12.2 niedrige Reihen N1 bis N5
14 Kranlaufbahnen
15 Hauptträger
17 Laufkatze
18 Zuförderband
19 Aufgabemulde
20 Abgabetrichter
21 Abförderband
30 Pfeil für Antransport Rottegut
31 Pfeil für Abtransport Rottegut
32 Pfeil für Fahrtrichtung Hauptträger
33 Pfeil für Fahrtrichtung Laufkatze
34 Pfeil für Drehrichtung Fräserwellen
35 Pfeil für Auswurf Rottegut
36 Pfeil für Öffnen Mischgreifer
37 Pfeil für Schließen Mischgreifer

Claims (7)

1. Mischgreifer für Kompostierungsanlagen, der zwei Greifer­ schalen (1) aufweist, die an einem Zentral-Drehpunkt (1.4), bzw. einem ersten Drehpunkt (1.5) und einem zweiten Drehpunkt (1.6) schwenkbar an einer Haltevorrich­ tung (4) angebracht sind und die jeweils eine Rückwand (1.1) und zwei Seitenwände (1.2) aufweisen, gekennzeichnet durch durch folgende Merkmale:
  • - der Boden jeder Greiferschale (1) ist als Fräseranord­ nung (2) ausgebildet, die mehrere parallele Fräser­ wellen (2.1) aufweist, die an den beiden Seitenwänden (1.2) drehbar gelagert sind, auf denen jeweils mehrere Häckselräder (2.3) und/oder Frässcheiben (2.2) befestigt sind und die miteinander mit einem Fräser­ antrieb (3) verbunden sind, dessen Drehrichtung umkehr­ bar und dessen Drehzahl und/oder dessen Drehmoment stufenlos regelbar ist,
  • - an der Haltevorrichtung (4) ist ein Schließantrieb (5) angeordnet, der mit beiden Greiferschalen (1) funktionsmäßig verbunden ist und
  • - die Haltevorrichtung (4) ist am unteren Ende eines Mastes bzw. an einem Ausleger einer Laufkatze ange­ ordnet, die auf dem Hauptträger eines Laufkranes ver­ fahrbar ist, der seinerseits über einer Tafelmiete (12) verfahrbar ist.
2. Mischgreifer nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Fräserwellen (2.1) direkt mittels Zahnräder (2.4) miteinander gekoppelt sind.
3. Mischgreifer nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,daß die Fräserwellen (2.1) über Kettentriebe (2.5) miteinan­ der gekoppelt sind.
4. Mischgreifer nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Schließantrieb (5) zwei Arbeitszylinder (5.1) aufweist, von denen jeweils einer mit einer Greiferschale (1) über eine Zahnstange (5.3) verbunden ist, die mit einem, an der betreffenden Greiferschale (1) befestigten Zahnrad eines Zahnradpaares (5.2) kämmt.
5. Mischgreifer nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Fräserantrieb (3) einer Greiferschale (1) an dieser selbst gekapselt angebracht ist.
6. Mischgreifer nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Fräserantrieb (3) einer Greiferschale (1) an der Haltevorrichtung (4) in Form eines hydrostatischen Antriebs angeordnet ist, der über Steuer- und Medien­ leitungen mit hydraulischen Drehantrieben verbunden ist, die jeweils an den Fräserwellen (2.1) angebracht sind.
7. Mischgreifer nach Anspruch 1 bis 6 dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Außendurchmesser der Häckselräder (2.3) bzw. der Frässcheiben (2.2) jeweils von der Rückwand (1.1) der Greiferschalen (1) nach vorn in Richtung der Schließ­ kanten (1.3) kleiner werdend, ausgebildet sind.
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