DE4326886C2 - Vorrichtung zum Absaugen und Aufbereiten von Blut aus Operationsfeldern - Google Patents
Vorrichtung zum Absaugen und Aufbereiten von Blut aus OperationsfeldernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Absaugen und
Aufbereiten von Blut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei verschiedenen Operationen verliert der Patient größere
Mengen Blut im Operationsfeld, das wieder ersetzt werden muß.
Dies gilt insbesondere, wenn von der Operation stark Blut
führende Gefäße oder Organe, wie beispielsweise das Herz,
betroffen sind. Um Fremdblutinfusionen wegen der damit
verbundenen Gefahren einer Infektionsübertragung und anderer
Komplikationen weitmöglichst zu vermeiden, ist eine Rückge
winnung des vom Patienten im Operationsfeld verlorenen Blutes
erforderlich. Zu diesem Zweck muß das Blut abgesaugt und
anschließend aufbereitet werden. Die Aufbereitung hat im
wesentlichen darin zu bestehen, daß das abgesaugte Blut ent
schäumt, d. h. von freier Luft gereinigt wird. Daneben ist eine
Filterung des Blutes von Fremdstoffen und eine Anreicherung mit
gelöstem Sauerstoff sinnvoll. Das aufbereitete Blut kann dem
Patienten normalerweise ohne Komplikationsgefahren wieder
zugeführt werden. Bei der Aufbereitung ist natürlich darauf zu
achten, daß keine unerwünschten Veränderungen des Bluts
auftreten.
Eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus
der DE-OS 32 22 345 bekannt. Dort wird das abgesaugte Blut-Luft-
Gemisch auf die steile Wandung des Blutreservoirs gerichtet, um
eine Trennung der Luft von dem Blut zu erleichtern. Beim
Auftreffen auf die Wandung des Blutreservoirs wird eine
Verringerung der Strahldicke des ankommenden Blut-Luft-Gemisches
erreicht. Bis das ankommende Blut-Luft-Gemisch den unterhalb
seines Auftreffpunktes auf die Wandung befindlichen Blutsee
erreicht hat, ist keine ausreichende Entlüftung des Blutes
möglich. Die zwischen dem Auftreffen auf die Wandung und dem
Einfließen in den Blutsee für die Entlüftung zur Verfügung
stehende Zeit hängt auch stark von dem bei der bekannten
Vorrichtung variablen Spiegel des Blutsees ab.
Eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist auch
aus der US-PS 45 47 186 bekannt. Dort wird das ankommende Blut-
Luft-Gemisch in dem Blutreservoir jedoch ausschließlich durch den dort
wirkenden Unterdruck entlüftet. Hiermit ist keine ausreichende
Befreiung des Blutes von Luftblasen möglich.
Aus der EP-OS 0 312 125 ist eine Vorrichtung zum Absaugen und
Aufbereiten von Blut aus Operationsfeldern bekannt, die einen
Blutsauger aufweist, der über eine Blutleitung mit einem
teilweise gasgefüllten Blutreservoir in Verbindung steht. Diese
Vorrichtung entspricht dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bis auf
die Tatsache, daß das Blutreservoir nicht als Unterdruck-kammer
ausgebildet ist. Vielmehr wird das Blut mit Hilfe von
Rollenpumpen abgesaugt. In dem Blutreservoir wird das von oben
ankommende bereits entlüftete Blut über die seitlichen Wandungen
geführt, um zu verhindern, daß sich neue Luftblasen ausbilden.
In Verbindung mit einer Herz-Lungen-Maschine, die die Herz- und
Lungenfunktion bei einem Patienten während der Operation wahr
nimmt, ist eine Vorrichtung zum Absaugen und Aufbereiten von
Blut mit mindestens einem Blutsauger, der über eine Blutleitung
mit einem teilweise gasgefüllten Blutreservoir in Verbindung
steht, bekannt. Auch hierbei ist im Gegensatz zum Oberbegriff
des Anspruchs 1 das Blutreservoir nicht als Unterdruck-kammer
ausgebildet. Mehrere Blutsauger stehen über Blutschläuche mit
einem teilweise gefüllten Blutreservoir in Verbindung. Jedem der
Blutschläuche ist dabei eine sogenannte Rollenpumpe zugeordnet.
Im Bereich der Rollenpumpe wird der jeweilige Blutschlauch vor
einer festen äußeren Abstützung in U-Form geführt. Auf der
Innenseite der Abstützung ist ein rotierender Ausstreifer mit
zwei um 180°
versetzten, um eine gemeinsame Drehachse rotierenden Ausstreif
armen angeordnet. Am Ende der Ausstreifarme sind drehbar
gelagerte Rollen vorgesehen, die den Schlauch zusammendrücken
und in Absaugrichtung ausstreifen. Hierbei sind die Ausstreif
arme wechselweise aktiv, d. h., während der eine Ausstreifarm in
den Blutschlauch eingreift, ist der andere Ausstreifarm frei. Von
den Rollenpumpen wird das Blut über die Blutsauger abgesaugt und
dem Blutreservoir zugeführt. In dem Blutreservoir enden die
Blutschläuche im Inneren eines mit Silikonöl getränkten
Polyurethanschwamms. Die Oberflächenspannungsverhältnisse
zwischen dem Blut und dem Silikonöl sorgen für eine rasche
Entschäumung des abgesaugten Blutes, wobei die freie, mit dem
Blut angesaugte Luft von dem Blut abgetrennt wird. Das
entschäumte Blut wird aus dem Blutreservoir einem zweiten
Blutreservoir zugeführt, das gleichzeitig zur Aufnahme von
venösem Blut des Patienten vorgesehen ist. Anschließend wird das
Blut in einem Oxigenator mit gebundenem Sauerstoff angereichert
und dann über eine sogenannte arterielle Pumpe einer Arterie des
Patienten zugeführt. Der Oxigenator arbeitet nach dem Gegen
stromprinzip, wobei semipermeable Membranen als übertragungs
flächen für den Sauerstoffin das Blut vorgesehen sind.
Als nachteilig stellt sich bei der bekannten Vorrichtung heraus,
daß die Rollenpumpen über den Umlauf ihrer Ausstreifer eine
stark schwankende Saugleistung aufweisen. Es kann sogar kurzzei
tig zu einem Kurzschluß des Blutes über die Rollenpumpen kommen.
Darüberhinaus wird das Blut im Bereich der Rollenpumpen stark
schwankenden Drücken ausgesetzt. Hierbei werden Druckspitzen
erreicht, die unmittelbar zu einer Beschädigung des Blutes
führen können. Durch die Druckschwankungen, d. h. die pulsie
rende Pumpleistung der Rollenpumpen, wird auch eine Vermischung
des abgesaugten Bluts mit der ebenfalls abgesaugten Luft und
damit die unerwünschte Schaumbildung gefördert. Letztlich
erweist sich als Nachteil, daß die Saugleistungen der Rollen
pumpen bei der bekannten Vorrichtung nur von Hand einstellbar
sind. Ein Festsaugen der Blutsauger ist daher und aufgrund der
auftretenden Druckspitzen nur schwer zu vermeiden. Ein Fest
saugen der Blutsauger ist jedoch schnell mit einer Beschädigung
des angesaugten Gewebes verbunden. Das in das Blutreservoir
eintretende relativ stark verschäumte Blut erfordert bei der
bekannten Vorrichtung eine große Silikonöloberfläche zur
Entschäumung. Hierbei kommt es in relevantem Umfang zu einer
sogenannten Silikonisierung des Blutes, bei der unerwünschter
Weise Silikonöltröpfchen in das Blut gelangen. Dies kann zur
Auslösung einer Fettembolie bei dem Patienten führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 aufzuzeigen, in der das Blut
beim Absaugen und Aufbereiten schonend behandelt und so eine
unerwünschte Veränderung des Blutes beim Absaugen und
Aufbereiten weitmöglichst verhindert wird.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale
des Anspruchs 1 erreicht. Mit den Leitblechen wird das strömende
Blut auf geringe Schichtdicke ausgezogen, um eine besonders
große Oberfläche bereitzustellen, an der die mit dem Blut
vermischte Freiluft abgeschieden werden kann. Beim Fließen des
Blutes in geringer Schichtdicke treten zudem Scherkräfte auf,
die insbesondere Luftblasen mit einem Durchmesser von der
Größenordnung der Schichtdicke des strömenden Blutes rasch zum
Zerplatzen bringen. Durch die Verwendung der Leitbleche in
Zusammenwirken mit dem Unterdruck in dem Blutreservoir kann die
notwendigerweise eingesetzte Menge des Silikonöls drastisch
reduziert werden. Es ist sogar ein vollständiger Verzicht auf
den mit Silikonöl getränkten Polyurethanschwamm möglich.
Hierdurch wird die Gefahr einer Fettembolie durch in den
Blutkreislauf des Patienten gelangendes Silikonöl reduziert bzw.
ganz ausgeschlossen.
Bei der neuen Vorrichtung wirkt keine Pumpe unmittelbar auf das
Gemisch aus Blut und der mit dem Blut angesaugten Luft ein. Die
Saugwirkung geht vielmehr von der unter Unterdruck stehenden
Gasfüllung des Blutreservoirs aus. Auf diese Weise wird eine
sehr gleichmäßige Saugleistung mit geringer Druckbeanspruchung
des Blutes erreicht. Zugleich wirkt sich der in dem
Blutreservoir herrschende Unterdruck positiv bei der
Entschäumung des abgesaugten Blutes aus. Durch den Unterdruck
wächst das Volumen der einzelnen Luftblasen an, wodurch sie
einen größeren Auftrieb erfahren, damit schneller an die
Blutoberfläche gelangen und auch schneller
zerplatzen.
Das Blutreservoir kann zum Anschluß an eine regelbare Vakuum
quelle vorgesehen sein und/oder die Vorrichtung kann eine
Druckregeleinrichtung für den Unterdruck in dem Blutreservoir
aufweisen, um mit Hilfe eines Drucksensors einen vorgebbaren
Unterdruck in dem Blutreservoir einzustellen. Eine möglichst
konstante Saugleistung mit der das Blut schonend aus dem
Operationsfeld in das Blutreservoir gefördert wird, setzt einen
möglichst konstanten Unterdruck in dem Blutreservoir voraus. Zu
diesem Zweck ist der Anschluß des Blutreservoirs an eine regel
bare Vakuumquelle möglich. Für die Regelung des Druckistwertes
auf einen vorgegebenen Drucksollwert ist ein Drucksensor in dem
Blutreservoir vorzusehen. Zusätzlich zu der regelbaren Vakuum
quelle, aber insbesondere, falls eine nicht regelbare Vakuum
quelle zur Verfügung steht, kann die Vorrichtung auch eine
Druckregeleinrichtung für den Unterdruck in dem Blutreservoir
aufweisen. Vakuumquellen mit weitgehend konstanter Saugleistung
bzw. weitgehend konstantem endseitigen Unterdruck sind in vielen
Operationssälen als Grundausstattung vorgesehen.
Vorzugsweise ist bei der neuen Vorrichtung eine Mehrzahl von
Blutsaugern vorgesehen, die über eine Mehrzahl von Blutleitungen
mit einer Mehrzahl von Blutreservoirs in Verbindung steht, wobei
jedes Blutreservoir zum Anschluß an eine separate regelbare
Vakuumquelle vorgesehen ist und/oder die Vorrichtung eine
separate Druckregeleinrichtung für den Unterdruck in jedem
Blutreservoir aufweist, um jeweils mit Hilfe eines Drucksensors
unterschiedliche vorgebbare Unterdrücke in den Blutreservoirs
einzustellen. Bei einer Mehrzahl von Blutsaugern ist es häufig
sinnvoll, unterschiedliche Saugleistungen vorzusehen. So können
beispielsweise mit einem Blutsauger hoher Leistung große Blut
mengen schnell abgesaugt werden, während ein anderer Blutsauger
geringer Leistung eine geringere Tendenz zum Festsaugen an
Gewebe aufweist und so auch zum Absaugen kleinerer Blutmengen
geeignet ist. Um die unterschiedlichen Saugleistungen zu
erreichen, sind dem einzelnen Blutsaugern eigene Blutreservoirs
zuzuordnen, in denen jeweils ein bestimmter Unterdruck einge
stellt wird. Unterschiedliche Saugleistungen lassen sich
behelfsmäßig auch durch ein einziges Blutreservoir und unter
schiedlich lange Blutleitungen zwischen dem Blutreservoir und
den Blutsaugern einstellen. Hierbei weist der Blutsauger die
geringste Saugleistung auf, der über die längste Blutleitung mit
dem Blutreservoir in Verbindung steht.
In dem Blutreservoir kann stromab hinter den Leitblechen ein
Feinfilter zum Zurückhalten von Fremdkörpern und verbliebenen
Luftblasen vorgesehen sein. Mit dem Blut werden auch Fremdkörper
aus dem Operationsfeld abgesaugt. Diese Fremdkörper werden
normalerweise durch den mit Silikonöl getränkten Polyurethan
schwamm zurückgehalten. Zur Sicherheit, und insbesondere wenn
der Polyurethanschwamm in Fortfall kommt, ist jedoch ein Fein
filter in dem Blutstrom, vor dem Auslauf des Blutreservoirs
anzuordnen. Dieses Feinfilter kann zugleich in dem entschäumten
Blut verbliebene Luftblasen zurückhalten. Hierbei erweist sich
eine Filterweite von ca. 40 µm als geeignet.
Vorzugsweise ist weiterhin stromab jedes Blutreservoirs ein
Luftblasendetektor vorgesehen. Hierbei kann es sich um an sich
bekannte Ultraschall-Transmissionssensoren handeln, die beim
Auftreten von Luftblasen den betroffenen Blutstrom sofort
stoppen.
Als Auslauf des Blutreservoirs kann eine regelbare Blutpumpe zum
Abführen des entschäumten Blutes vorgesehen sein. Mit der
Blutpumpe und einem Füllstandsensor ist der Füllstand in dem
Blutreservoir automatisch einstellbar. Ein Abschalten der Pumpe
vermag darüberhinaus ein Weiterleiten von Blut, das noch mit
Luftblasen vermischt ist, zu verhindern.
Die Ausläufe einer Mehrzahl von Blutreservoirs können zusam
mengeführt werden, wobei die Blutpumpe stromab hinter der
Durchführung angeordnet ist und wobei stromauf vor der
Zusammenführung in jedem Auslauf ein separat ansteuerbares
Ventil vorgesehen ist, um in jedem Blutreservoir mit Hilfe
jeweils eines Füllstandsensors einen vorgebbaren Füllstand
bereich einzuhalten. Aus welchem Blutreservoir die Blutpumpe das
Blut abzieht wird dabei durch die Ventile in den Ausläufen der
Blutreservoirs festgelegt. Bei den Ventilen kann es sich um
elektromagnetisch betätigbare Schlauchklemmen handeln, bei denen
das Blut nur mit dem Schlauch und nicht mit anderen Teilen des
Ventils in Berührung kommt. Der Füllstandsensor in dem Blut
reservoir kann verschieden ausgebildet sein. Vorteilhafterweise
ist der Füllstandsensor zumindest geeignet, zwei verschiedene
Füllstände zu erfassen. Beim Überschreiten des ersten Füll
standes wird das dem Blutreservoir zugeordnete Ventil geöffnet
und die Blutpumpe eingeschaltet. Beim Erreichen des höheren
zweiten Füllstandes wird die Pumpenleistung der Blutpumpe
erhöht, um eine übermäßige Füllung des Blutreservoirs mit Blut
zu verhindern. Beim Unterschreiten der beiden Füllstände werden
die jeweiligen Schritte rückgängig gemacht. Bei den Füllstand
des Blutreservoirs kontinuierlich erfassenden Füllstandsensoren
kann auch eine an sich bekannte PID-Regelung Anwendung finden.
Das entschäumte Blut kann stromab hinter der Blutpumpe einem
zweiten Blutreservoir zugeführt werden, das auch für venöses
Blut des Patienten vorgesehen ist, wobei stromab hinter dem
zweiten Blutreservoir ein das Blut mit gebundenem Sauerstoff
anreichernder Oxigenator angeordnet ist. Auch die neue Vorrich
tung zur Absaugung und Aufbereitung von Blut kann integrierter
Bestandteil einer Herz-Lungen-Maschine sein. Dabei ist es
sinnvoll, das abgesaugte und aufbereitete Blut mit dem venösen
Blut des Patienten zusammen zuführen und das Blut dann gemeinsam
mit Sauerstoff anzureichern, bevor es in eine Arterie des
Patienten zurückgepumpt wird. Je nach Umfang der im Operations
feld freigesetzten Blutmengen kann das abgesaugte Blut bis zu 50
% des insgesamt extern umgepumpten Blutes des Patienten
ausmachen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 die Vorrichtung zum Absaugen und Aufbereiten von Blut
in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 die Vorrichtung zum Absaugen und Aufbereiten von Blut
in einer zweiten Ausführungsform als integraler
Bestandteil einer Herz-Lungen-Maschine und
Fig. 3 das Blutreservoir einer weiteren Ausführungsform der
Vorrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist einen Blutsauger
1 auf, der über eine Blutleitung 2 mit einem Blutreservoir
verbunden ist. In dem Blutreservoir 3 herrscht Unterdruck, der
durch eine Vakuumquelle 4 hervorgerufen wird. In einer Abpump
leitung 5 sind verschiedene Bestandteile einer Druckregelein
richtung 6 bis 14 vorgesehen, mit deren Hilfe der Unterdruck in
dem Blutreservoir 3 konstant gehalten wird. Zu der Druckregel
einrichtung 6 bis 14 gehört ein Sollwertgeber 6, mit dem ein
Sollwert für den Unterdruck in dem Blutreservoir 3 vorgebbar
ist. Der Istwert des Unterdrucks wird mit einem Drucksensor 7
ermittelt. Den Vergleich des Istwerts mit dem Sollwert führt
eine Steuereinheit 8 durch, die in Abhängigkeit von dem
Vergleichsergebnis ein Ventil 9 in der Abpumpleitung 5 betätigt.
Zwischen dem Ventil 9 und dem Blutreservoir 3 ist ein Druckmin
derer 10 vorgesehen. Vor und hinter dem Druckminderer 10 sind
zwei weitere Drucksensoren 11 und 12 in der Abpumpleitung
angeordnet. Die Differenz zwischen den von den Drucksensoren 11
und 12 ermittelten Drücken ist ein Maß für den Durchsatz an
abgepumpter Luft durch die Abpumpleitung 5. Diese Differenz wird
von der Steuereinheit 8 berücksichtigt. Letztlich gehört zu der
Druckregeleinrichtung 6 bis 14 eine Belüftungsleitung 13, in der
ein Ventil 14 angeordnet ist, das ebenfalls von der Steuerein
heit 8 betätigt wird. Um einen vorgegebenen Unterdruck in dem
Reservoir 3 einzustellen, wird das Ventil 9 von der Steuerein
heit 8 soweit geöffnet, daß der gewünschte Unterdruck erreichbar
ist. Wird dabei die von den Sensoren 12 und 11 registrierte
Druckreferenz besonders groß bedeutet dies, daß Luft ungehindert
in das Blutreservoir 3 einströmen kann und entsprechend ein
Nichterreichen des gewünschten Unterdrucks unerheblich ist. Eine
vergleichsweise kleine Druckdifferenz weist auf ein abgedichtetes
Reservoir 3 hin, das beispielsweise bei einem Festsaugen des
Blutsaugers 1 auftritt. In diesem Fall ist ein Belüften des
Blutreservoirs 3 über die Belüftungsleitung 13 sinnvoll. In der
Abpumpleitung 5 ist zwischen der Einmündung der Belüftungslei
tung 13 und dem Blutreservoir 3 ein Sterilfilter 15 vorgesehen.
Das Sterilfilter 15 verhindert das Eindringen von Keimen in das
Blutreservoir 3 über die Abpumpleitung 5. Durch den mit der
Druckregeleinrichtung 6 bis 14 eingestellten Unterdruck in dem
Blutreservoir 3 wird Blut über den Blutsauger 1 und die Blut
leitung 2 in das Blutreservoir 3 eingesaugt. Im Blutreservoir 3
erfolgt eine Aufbereitung des Blutes. Hierzu ist eingangsseitig
ein mit Silikonöl getränkter Polyurethanschwamm 16 vorgesehen.
Anschließend läuft das Blut über wechselseitig geneigte,
kaskadenförmig angeordnete Leitbleche 17 nach unten ab. Hierbei
wird das Blut auf eine geringe Schichtdicke ausgezogen, so daß
durch den in dem Blutreservoir wirkenden Unterdruck eine wirk
same Entschäumung des mit ebenfalls angesaugter Luft vermischten
Blutes erfolgt. Der Unterdruck wirkt insofern beschleunigend bei
der Entschäumung, als daß die Größe der Luftblasen mit sinkendem
Druck anwächst und die vergrößerte Druckdifferenz zwischen dem
Inneren der Luftblasen und deren Umgebung ein Platzen der Luft
blasen beschleunigt. Eine weitere Beschleunigung des Platzens
der Luftblasen tritt durch die Scherkräfte ein, die auf die
Luftblasen beim Abfließen des Blutes über die Leitfläche 17
einwirken. Diese Scherkräfte treten für alle Luftblasen auf,
deren Durchmesser von derselben Größenordnung wie die Schicht
dicke des abfließenden Blutes ist. Das entschäumte Blut 18
sammelt sich unterhalb der Leitbleche 17 am Grund des Blutreser
voirs 3. Es versteht sich, daß die Leitbleche 17 aus jedem
Material hergestellt sein können, das sich gegenüber dem zu
entschäumenden Blut neutral verhält.
Am Grund des Blutreservoirs 3 ist vor einem Auslauf 19 ein
Feinfilter 20 zum Zurückhalten von Fremdkörpern und in dem Blut
18 verbliebenen Luftblasen vorgesehen. In dem Auslauf 19 ist
eine Rollenpumpe 21 vorgesehen, mit der das Blut 18 aus dem
Blutreservoir 3 abgezogen wird. Die Rollenpumpe 21 wird von
einer Steuereinheit 22 in Abhängigkeit von dem Signal eines
Füllstandsensors 23 angesteuert. Zwischen dem Blutreservoir 3
und der Rollenpumpe 21 ist noch ein Luftblasendetektor 24
vorgesehen, der ebenfalls mit einem Eingang der Steuereinheit 22
verbunden ist. Sobald der Luftblasendetektor 24 Luftblasen in
dem entschäumten Blut 18 registriert, wird über die Steuerein
heit 22 die Rollenpumpe 21 gestoppt. Normalerweise wird die
Rollenpumpe 21 von der Steuereinheit 22 in Gang gesetzt, sobald
von dem Füllstanddetektor 23 das Erreichen eines ersten Füll
stands 25 registriert wird. Beim Unterschreiten des Füllstands
25 wird die Rollenpumpe 21 entsprechend abgeschaltet. Beim
Überschreiten eines zweiten Füllstands 26 wird die Pumpleistung
der Rollenpumpe 21 von der Steuereinheit 22 erhöht, um ein
weiteres Ansteigen des Blutes 18 in dem Blutreservoir 3 zu
verhindern. Auf diese Weise wird der Füllstand des Reservoirs 3
immer oberhalb des Füllstands 25 gehalten, wobei ein deutliches
Überschreiten des Füllstands 16 verhindert wird. Im Anschluß an
die Rollenpumpe 21 kann das entschäumte Blut 18 dem Patienten
wieder zugeführt werden.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung zum
Absaugen und Aufbereiten von Blut aus Operationsfeldern, bei der
die Vorrichtung integraler Bestandteil einer Herz-Lungen-
Maschine ist. Darüberhinaus sind statt einem Reservoir 3 und
einem Blutsauger 1 drei parallel zueinander geschaltete Blut
reservoirs 3 und drei voneinander unabhängige Blutsauger l
vorgesehen. Jedem Blutreservoir 3 ist eine separate Druck
regeleinrichtung 6 bis 14 zugeordnet, die hier nicht näher
dargestellt sind und die an eine gemeinsame Druckquelle 4
angeschlossen sind. Auch der innere Aufbau der Blutreservoirs 3
stimmt mit demjenigen gemäß Fig. 1 überein. Allerdings sind die
Füllstandssensoren 23 hier in der Lage, den Füllstand des Blutes
in den Blutreservoirs 3 kontinuierlich zu bestimmen. Anhand der
Signale der Füllstandssensoren 23 betätigt die Steuereinheit 22
die Rollenpumpe 21, die zentral für alle drei Blutreservoirs
vorgesehen ist. Dabei kommt ein PID-Regelalgorhitmus zur Anwen
dung. Vor der Rollenpumpe 21 ist ein Kreuzstück 27 vorgesehen,
das die Ausläufe 19 der drei Blutreservoirs 3 zu einer einzigen
Abzugsleitung 28 zusammenfaßt. In jedem Auslauf 19 ist ein als
elektromagnetisch betätigbare Schlauchklemme ausgebildetes
Ventil 29 vorgesehen. Die Ventile 29 werden von der Steuerein
heit 22 betätigt, so daß auf diese Weise die Saugleistung der
Rollenpumpe 21 auf die einzelnen Blutreservoirs 3 verteilt wird.
Die Steuereinheit 22 berücksichtigt beim Betätigen der Ventile
29 und der Pumpe 21 sowohl den aktuellen Fullstand in den drei
Reservoirs als auch die aktuelle Füllstandsänderung.
Neben dem Ventil 29 ist in jedem Auslauf 19 ein Luftblasen
detektor 24 vorgesehen, der beim Auftreten von Luftblasen das
ihm nachgeschaltete Ventil 29 unmittelbar sperrt. Im Anschluß an
die Rollenpumpe 21 ist in der Abzugsleitung 28 ein weiteres
Blutreservoir 30 vorgesehen. Das Blutreservoir 30 dient auch zur
Aufnahme von venösem Blut des Patienten, das über eine Blutlei
tung 31 herangeführt wird. Im Anschluß daran gelangen das
entschäumte und das venöse Blut gemeinsam zu einem Oxigenator
32, in dem das Blut mit gelöstem Sauerstoff angereichert wird.
Anschließend wird das angereicherte Blut mit Hilfe einer
arteriellen Blutpumpe 33 in eine Arterie des Patienten
zurückgepumpt.
Eine alternative Ausführungsform des Blutreservoirs 3 zeigt
Fig. 3 im Querschnitt. Hierbei ist das Blutreservoir 3 durch
das Feinfilter 20 in zwei Kammern aufgeteilt. Die
eingangsseitige Kammer strömt das Blut durch die Blutleitung 2
ein und trifft dabei auf die Leitbleche 17 und den zwischen dem
ersten und dem zweiten Leitblech 17 angeordneten
Polyurethanschwamm. Nach dem Ablaufen über die Leitbleche 17
gelangt das Blut seitlich durch das Feinfilter 20 in die zweite
Kammer des Blutreservoirs 3. In der zweiten Kammer ist der
Füllstandsensor 23 angeordnet, der auf diese Weise in seiner
Funktion nicht durch verschäumtes Blut behindert wird. Auch der
Ablauf 19 und die Absaugleitung 5 sind im Bereich von der
Blutleitung 2 durch das Feinfilter 20 abgetrennten zweiten
Kammer des Blutreservoirs 3 vorgesehen. So wird sicher
verhindert, daß Blut in die Absaugleitung 5 gelangt. Hierzu
trägt auch die geometrische Ausbildung des Polyurethanschwamms
16 bei, der einen direkten Kurzschluß des in das Blutreservoir
gelangenden Bluts zu der Absaugleitung 5 verhindert. Der
Drucksensor 7 ist bei der Ausführungsform des Blutreservoirs 3
gemäß Fig. 3 im übrigen im Bereich der Absaugleitung 5 und
nicht direkt in dem Blutreservoir 3 vorgesehen. Dies hat
insbesondere dann Vorteile, wenn das Blutreservoir 3 als
Einwegartikel ausgebildet ist. Entsprechend ist es auch zu
bevorzugen, daß der Füllstandsensor 23 kein fester Bestandteil
des Blutreservoirs 3 ist sondern beispielsweise über ein
Sichtfenster den Füllstand des Bluts in dem Blutreservoir 3
erfaßt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Absaugen und Aufbereiten von Blut aus
Operationsfeldern, mit mindestens einem Blutsauger, der über
eine Blutleitung mit einem teilweise gasgefüllten Blutreservoir
in Verbindung steht, wobei das Blutreservoir als Unterdruck
kammer ausgebildet ist, wobei der in dem Blutreservoir (3)
herrschende Unterdruck das Blut über die Blutleitung (2) und den
Blutsauger (1) ansaugt und wobei in dem Blutreservoir
Einrichtungen zum Entschäumen des abgesaugten Bluts vorgesehen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Blutreservoir (3) eine
Mehrzahl von abwechselnd gegeneinander geneigten, ebenen
Leitblechen (17) kaskadenförmig übereinander angeordnet ist,
wobei über die Leitbleche (17) und von den Leitblechen (17) das
Blut (18) mit geringer Schichtdicke abläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Blutreservoir (3) zum Anschluß an eine regelbare Vakuumquelle (4)
vorgesehen ist und/oder die Vorrichtung eine Druckregeleinrich
tung (6 bis 14) für den Unterdruck in dem Blutreservoir (3) auf
weist, um mit Hilfe eines Drucksensors (7) einen vorgebbaren
Unterdruck in dem Blutreservoir (3) einzustellen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Mehrzahl von Blutsaugern (1) vorgesehen ist, die über eine Mehr
zahl von Blutleitungen (2) mit einer Mehrzahl von Blutreservoirs
(3) in Verbindung steht und daß jedes Blutreservoir (3) zum
Anschluß an eine separate regelbare Vakuumquelle (4) vorgesehen ist
und/oder die Vorrichtung eine separate Druckregeleinrichtung (6
bis 14) für den Unterdruck in jedem Blutreservoir (3) aufweist,
um jeweils mit Hilfe eines Drucksensors (7) unterschiedliche
vorgebbare Unterdrücke in den Blutreservoirs (3) einzustellen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Blutreservoir (3), stromab hinter den
Leitblechen (17) ein Feinfilter (20) zum Zurückhalten von
Fremdkörpern und verbliebenen Luftblasen vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß stromab jedes Blutreservoirs (3) ein
Luftblasendetektor (24) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß im Auslauf (19) des Blutreservoirs (3) eine
regelbare Blutpumpe (21) zum Abführen des entschäumten Bluts
(18) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausläufe (19) einer Mehrzahl von Blutreservoirs (3) zusammen
geführt werden, wobei die Blutpumpe (21) stromab hinter der
Zusammenführung (27) angeordnet ist, und daß stromauf vor der
Zusammenführung (27) in jedem Auslauf (19) ein separat ansteuer
bares Ventil (29) vorgesehen ist, um in jedem Blutreservoirs (3)
mit Hilfe jeweils eines Füllstandsensors (23) einen vorgebbaren
Füllstandbereich einzuhalten.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das entschäumte Blut (18) stromab hinter der Blutpumpe (21)
einem zweiten Blutreservoir (30) zugeführt wird, das auch für
venöses Blut des Patienten vorgesehen ist, und daß stromab
hinter dem zweiten Blutreservoir (30) ein das Blut mit Sauer
stoff anreichernder Oxigenator (32) angeordnet ist.
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