DE4326842A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Lösemitteln aus Fluidgemischen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Lösemitteln aus FluidgemischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen und Reini
gen von Lösemitteln aus Fluidgemischen unter Anwendung der de
stillativen Verdampfungstechnik sowie der Pervaporations
membrantechnik.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens, mit einem Verdampfer und einem Mem
branmodul, welche mit einer Peripherie aus Druckerzeugern,
Kondensatoren und Pumpen derart geregelt werden können, daß die
gewünschte Reinheit und Konzentrierung eines oder mehrerer
Lösemittel aus dem Fluidgemisch erreicht wird.
Lösemittelgemische fallen bei den meisten Arbeitsprozessen,
insbesondere Beschichtungs-, Lackier- und Reinigungsvorgängen
sowie deren Reststoffverunreinigungen, als auch als Energieträ
ger (z. B. Methanol), oder als Wertstoffträger für Lebensmittel
und Pharmazie an.
Am Beispiel der Destillation von Lösemitteln aus Arzneipflan
zen soll im folgenden ohne Beschränkung der universellen An
wendbarkeit der erfindungsgemäßen Prinzipien das Verfahren und
die bereitgestellte Vorrichtung dargestellt werden.
Bei der Extraktion von Pflanzeninhaltsstoffen für die
Pharmazie und Lebensmittel wird bevorzugt ein Wasser/Alkohol
Gemisch zur optimalen Ausbeute sowohl lipophiler- als auch hy
drophiler Wirkstoffe eingesetzt. Zur Extraktherstellung wird
ein Alkoholgehalt bis zu 80% Volumen (v/v), bzw. ein Wasserge
halt bis zu 80% Gewicht (g/g) festgelegt. Zum Schutz vor Ge
sundheitsschäden und Umweltbelastungen wird Ethanol als lipo
philes Lösemittel den zwar wirksameren, aber toxischen Lösemit
teln wie Hexan, Methanol, Methylketon, Aceton, Butanol, Isopro
panol oder Chloroform usw. vorgezogen. Der Gesetzgeber schreibt
allerdings eine Deklaration mittels Alkoholwarnhinweis vor.
Aus den genannten gesetzlichen und gesundheitlichen- aber auch
technischen Gründen sind nur geringe Lösemittelrestmengen im
Produkt zulässig. Deshalb wird das fluide Extraktprodukt wieder
verdampft, um ein Konzentrat- und ein Lösemitteldestillat auf
zutrennen. Bei der Verwendung geringerer Alkoholkonzentrationen
sind Tenside oder Glycerolzusätze erforderlich, um die Solubi
sierung und Stabilisierung der lipophilen Inhaltsstoffe im Kon
zentrat sicherzustellen.
Nach dem Stand der Technik sind verschiedene gattungsgemäße
Verfahren zur Abtrennung der Lösemittel in Chemie, Kosmetik,
Pharmazie und Lebensmitteltechnik bekannt. Dazu sind thermische
Trennverfahren durch Verdampfung unter vermindertem Druck im
Labor mit Rotationsverdampfern und großtechnisch u. a. mit
Fallstrom-, Umlauf-, Gegenstromverdampfer und Blasendestilla
tion mit Rektifizierkolonnen oder -trennböden bekannt.
(Grassmann, Widmer: Einführung in die thermische Verfahren
stechnik; de Gruyter Verlag, Berlin; 2. Aufl. (1977); Satt
ler: Thermische Trennverfahren; VCH-Verlag Chemie, Weinheim
(1988)).
Alle Verfahren besitzen spezifische Nachteile. Bei Naturpro
dukten mit wechselnden natürlichen Eigenschaften und Prove
nienzen sind dies u. a. die Zerstörung thermolabiler Wertstoffe,
welche durch hohe Temperaturen und lange Verweilzeiten im Ver
dampfer geschädigt werden, die schwierige Reinigung bei Pro
duktwechsel, die Blasenbildung und Siedeverzug der alkoholi
schen Mischung, das Aufschäumen und Anhaften von Produktresten
an den Oberflächen, sowie die Verunreinigung der destillierten
Phase. Letzteres Destillatgemisch ist wegen der uneinheitli
chen Zusammensetzung nicht mehr für weitere Extraktionen ein
setzbar, da die Wiederverwendung nach den Vorschriften des
Arzneibuchs oder Lebensmittelgesetzen untersagt ist. Es dür
fen nur reine Lösemittel, z. B. 96 Vol.-% (v/v) Ethanol zur Ex
traktion eingesetzt werden. Infolge dessen belasten die Löse
mitteldestillatrückstände die Umwelt, da sie je nach Toxizität
als Sondermüll zu entsorgen sind oder Explosions- und feuerge
fährlich sind.
Ähnliche Probleme treten bei der Abtrennung organischer Löse
mittel aus Industrieabwässer, Schlämmen und Grundwasser auf. An
vielen Stellen sind beispielweise in der Umgebung von Chemieka
lienverarbeitungen und Deponien toxische Substanzen insbeson
dere Lösemittel in das Grundwasser gelangt, welche sehr
unterschiedliche- und nicht vorhersagbare Anteile von Lösemit
teln besitzen. Meist mangelt es an einer variablen, einfach zu
handhabenden und wirtschaftlichen Aufbereitungstechnologie,
welche anfallende Lösemittel zur Wiederverwendung sauber und
sortenrein bereitstellen. Extraktivrektifikationen mit Hilfs
stoffen und Trennbödenkolonnen erfordern aufwendige und kosten
intensive Anlagen, welche nach Menge und Definition des Gemi
sches exakt eingestellt sein müssen. Meist ziehen diese Verfah
ren eine weitere Kette an entsorgungspflichtigen Sonderabfäl
len nach sich. Deshalb werden die Lösemitteldestillate- und
-rückstände oft verbotswidrig mit dem Abwasser beseitigt, lei
der aus Unkenntnis der Verfahrenstechnik zur Wiederaufberei
tung.
Neben den gattungsgemäßen thermischen Trennverfahren wurden in
den letzten Jahren neue Werkstoffe für Membran-Trennverfahren
entwickelt. Diese finden nach dem Stand der Technik zunehmend
in der Umwelt- und Lebensmitteltechnik Anwendung. Beispielhaft
sei die Membrananwendung der Abtrennung von Alkohol aus Bier
mittels Dialyse (DE 41 03 812; EP 0021247; Weinwirtschafts
technik Nr. 9 (1986), S. 346) oder der Umkehrosmose (US-PS
4617127 und EP-A-0 162240) genannt. Letztere wird überwiegend
zur Wasseraufbereitung und Entsalzung eingesetzt (Rautenbach:
Membrantrennverfahren; Salle Sauerländer Verlag (1981)).
Die Pervaporation ist eine weitere Membrantrenntechnik. Sie
beruht auf der physikalischen Arbeitsweise der Sorption einer
Substanz an der Membran, deren Diffusion durch diese Membran,
sowie deren Desorption und Verdampfung auf der anderen Membran
seite. Sorption, Diffusion und Desorption werden als Permeation
bezeichnet, weshalb das flüssig/gasförmige Trennverfahren Per
vaporation heißt.
Bisher wird dieses Verfahren aufgrund seiner hohen Kosten und
schwierigen Handhabung nur in definierten Konzentrationsgemi
schen des Feeds eingesetzt. Es werden überwiegend Lösemittel-
Rektifikationen zur Trennung von Wasser aus alkoholischen Lö
sungen mit vernetztem Polyvinylalkohol (PVA) beschichteten Kom
positmembranen eingesetzt, um Ethanol mit 96% Reinheit unter
Trennung des Azeotrops bis zu 99% Ethanol zu entwässern. Mem
branaufbau und Membranbeschichtungsmaterialien sind aus der
einschlägigen Literatur bekannt. (Cabasso, Liu; J. Membr. Sci,
24, 101 (1985); EP 0096339 A2, EP 0096 340, DE 39 39 841; Huang
(ed.): Pervaporation Membrane Separation Processes, Elsevier
press (1991)).
Pervaporationsmembranen mit Polydimethylsiloxan (PDMS) Be
schichtung werden zur Abtrennung und Aufkonzentrierung von
organischen Lösemitteln aus wäßrigen Fluidgemischen beschrie
ben (Mulder, M.H.V. et.al.: Ethanol Water separation by perva
poration, J.Membr. Sci. Vol. 16 No. 1-3 (1983) S. 269-284 Else
vier Science).
In EP 0384 016 A1 und EP 0388 354 A1 ist die Abtrennung von
Ethanol aus Bioreaktoren und deren Aufreinigung durch Perva
porationsmembranen mit unterschiedlichem Stützschichtaufbauten
u. a. aus Aluminiumfolien beschrieben. Hierbei werden Lösungs
mittel wie Ethanol, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Toluol,
Ether und Ester von dem wasserhaltigen Träger zuerst durch eine
Membran erhitzt und durch die zweite inverse Selektiermembran
abgetrennt. Die aus dem Bioreaktor als Feed anfallenden 6%igen
ethanolhaltigen Fluidgemische sollen mit einer Ethanolkon
zentration von 40% im Dampfstrom mittels Pervaporationsmembra
nen erhalten werden. Der beschriebene Aufkonzentrierungsfaktor
von 10 bis 20fach kann jedoch aus energetischen Gründen nicht
nachvollzogen werden. Zusätzlich erschwert wird die Reproduzie
rung der Ergebnisse durch Verschmutzungen und Zusetzen der
Membran.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren,
welches unter produktschonender Temperaturbelastung und
Zeitdauer ein sauberes, steriles Lösungsmittel aus Fluidgemi
schen zur Wiederverwendung bereitstellt.
Die Aufgabe wird durch das erfindungsgemäß beschriebene Verfah
ren und die Bereitstellung einer neuen Vorrichtung zu dessen
Durchführung gelöst. Hierbei wird ein Verdampfer, vorzugsweise
Dünnschichtverdampfer, und eine Pervaporationsvorrichtung,
vorzugsweise kapillare polymere Kompositmodule, kontinuierlich
und gasdicht in Reihe mit verschiedenen Drücken (Δp) betrie
ben. Es wird beispielsweise ein Dünnschichtverdampfer mit einer
produktschonenden Temperatur durch einen Heizthermostat bei
+35°C bis +60°C, vorzugsweise +40°C, beheizt und bei einem
angelegten Druck von 40 bis 120 mbar, vorzugsweise 60 bis 80
mbar, gegenüber einem Kondensator mit Kühlthermostat von +4°C
bis -100°C, vorzugsweise -1°C bis -30°C, betrieben. Zwischen
Verdampfer und Kondensator befindet sich ein Pervaporations
membranmodul, welches permeatseitig einen geringeren Druck (Δp)
von 10 bis 50 mbar gegenüber dem Verdampfer besitzt. Dadurch
diffundieren an der Permeatseite Lösemitteldämpfe, welche in
einer Tiefkühlfalle vor einer Vakuumpumpe kondensieren. Je nach
technischer Vorrichtung kann die Kondensation durch einen star
ken Temperaturunterschied von -10°C bis -100°C (ΔT) gegenüber
dem Verdampferkondensator verstärkt werden.
Das Membranmodul besteht aus Kapillaren mit einer polymeren
Stützschicht (100 bis 120 µm dick) und asymmetrischen finger
förmigen Ableitstruktur und besitzt eine selektive Beschichtung
aus Polydimethylsiloxan (PDMS) mit einer berechneten Schicht
dicke von 2 µm. Dadurch erhält die Komposit-Pervaporationsmem
bran eine hohe Permeabilität für organische Lösemittel.
Wie schon in EP 0 384 016 A1, Chem. Ing. Technik Bd. 60-8,
1988) S. 590-603, WO A- 8 601 425 und J.Membr. Sci.
Nr. 1-3, (1983) S. 269-284 bekanntgemacht, besitzt die Mem
bran einen hohen Diffusionskoeffizienten für das Lösemittel
Ethanol und möglichst geringe Permeabilität für alle anderen
wasserlöslichen Komponenten. Sie können handelsüblich als
spiral-, wickel-, platten-, oder Hohlfasermodule in Glas-,
Kunststoff-, Keramik-, oder Metallträgern ausgeführt sein.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen in der
kontinuierlichen Feedzugabe des Lösungsmittelgemisches in den
Verdampfer, mit gering belastenden Temperaturen und geringer
Verweilzeit. Die Störungen beim Verdampfen wie Siedeverzug,
Aufschäumen und Anhaften an der Oberfläche sind durch die zu
sätzliche Trennmembran für die Reinheit des Lösemitteldestil
lats ohne Bedeutung. Aus dem Dampfgemisch permeieren durch die
Selektivmembran gereinigt die leichter diffundierenden Lösemit
telanteile in höherer Konzentration als das retentierte
Destillatgemisch.
Neben der Konzentrationsdifferenz (ΔC) wird das Verfahren
hauptsächlich durch die Druckdifferenz (Δp) bestimmt, da die
postmembranöse Seite einen Druckunterschied von 5 bis 50 mbar
gegenüber dem Verdampfungsdruck von 40 bis 120 mbar aufweist.
Je nach Anforderung an Reinheit, Konzentration und Mengenanteil
des abzutrennenden Lösemittels aus dem Gemisch ist das erfin
dungsgemäße Verfahren mit der beschriebenen Vorrichtung im sin
gulären oder kontinuierlichen Verfahren vom kleinen Labormaß
stab bis hin zur großtechnischen Anlage zu betreiben. Dabei
soll ohne Beschränkung der universellen Anwendbarkeit der er
findungsgemäßen Prinzipien davon ausgegangen werden, daß die
abzutrennenden Bestandteile ein oder mehrere organische Lö
sungsmittel, wie Monoalkohole und chlorierte Kohlenwasserstoffe
und der noch vorhandene zusätzliche Bestandteil eine wasserlös
liche Phase beeinhaltet.
Für den Anwender ist die hohe Flexibilität des Pervaporations-
Systems entscheidend: Die Vorbereitung und Reinigung der Modu
laggregate bei Wechsel des eingesetzten Pflanzenextrakts kann
steril in kurzer Zeit erfolgen. Andererseits können auch Per
meatqualitäten zur erneuten Extraktion wiedereingesetzt werden,
welche fraktioniert bestimmte Wirkstoffe enthalten, die anson
sten durch Verwerfen des Destillats verloren wären. Das zurück
gewonnene Lösungsmittel erfüllt falls gewünscht die Anforder
ungen der Arznei- und Lebensmittel Vorschriften, da es steril
und analysenrein bereitgestellt werden kann.
Überraschenderweise und bisher dem Fachmann nicht vorhersehbar
ist mit dem erfindungsgemäß beschriebenen Verfahren und der
dargestellten Vorrichtung erkannt worden, daß durch die
unmittelbare gasdichte druckgetriebene Kombination eines Dünn
schichtverdampfers mit der Pervaporationmembrantechnik, eine
neue bisher nicht bekannte Vorrichtung zur Abtrennung und Rei
nigung von Lösemitteln bereitgestellt wird, welche auch wirt
schaftliche Kriterien befriedigt.
Ohne die generellen Möglichkeiten der erfindungsgemäßen Vor
richtung einzuschränken, wird die vorliegende Erfindung durch
folgende Beispiele weiter veranschaulicht:
Ein roher oder filtrierter Fluidextrakt aus Kamillenblüten (1 : 3)
wird mit 48 Vol.-% (v/v) Ethanol eingesetzt.
Die feedfördernde Membranpumpe auf 1 ltr./h eingestellt. Der
drehzahlregelbare Dünnschichtverdampfer rotiert bei 400 Umdre
hungen pro Minute mit 3 Pendelwischern. Der Heizmantel wird
mit einem Umlaufwasserbadthermostat mit +41°C beheizt. Das
Verdampfervakuum erbringt eine digital kontrollierte Wasser
strahlpumpe mit 60-85 mbar. Die Vorrichtung wird mit oxida
tionshemmendem Stickstoffgas vorgefüllt und durch das Entspan
nungsventil permanent überschichtet. In das Verdampferbrüden
rohr gasdicht zwischengeschaltet befindet sich die Pervapor
ationsvorrichtung.
Diese besteht aus einer Kapillaren Komposit Membran mit einer
Fläche von 0,68 m, welche aus einer polymeren Stützschicht
von 100 bis 120 µm mit einer Beschichtung aus Polydimethylsilo
xan (PDMS) aufgebaut ist. Das Modul wird retentatseitig mit 60
bis 80 mbar belastet und permeatseitig mit einer Vakuum Pumpe
auf 5 bis 35 mbar gehalten. Das Permeat wird bei -25°C durch
einen Tiefkühlthermostat kondensiert.
Nach 3maligem Überleiten des Feed Rohextraktes mit jeweils
einer Kontaktzeit von von weniger als 30 Sekunden an der Ver
dampferoberfläche werden folgende Werte gaschromatographisch
ermittelt:
Ethanolgehalt Vol.-% (v/v) | |
Feed Rohextrakt | |
48,2 Vol.-% | |
Sumpf Konzentrat | 22,4 Vol.-% |
Destillat nach Dünnschichtverdampfer | 72,2 Vol.-% |
Permeat nach Pervaporationsmembran | 85,7 Vol.-% |
Mittels der in Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung und Para
metern wurde ein Kamillenextrakt mit 48 Vol.-% (v/v) Ethanol
einmal mit geringerem Feedfluß von 0,2 Ltr./Stunde einem
Dünnschichtverdampfer, welcher mit 41°C beheizt wird, zuge
führt und über die Selektiermembran mit asymmetrischer kapilla
rer Porenstruktur und PDMS Beschichtung pervaporiert. Zuvor
wird im Sumpfbehälter 10% bis 30% Propylenglykol als lipophiler
Stabilisator vorgelegt. Man erhält folgende Werte:
Ethanolgehalt Vol.-% (v/v) | |
Rohextrakt Feed | |
48,3 Vol.-% | |
Sumpf Konzentrat | 32,4 Vol.-% |
Destillat nach Dünnschichtverdampfer | 73,25 Vol.-% |
Permeat nach Pervaporationsmembran | 91,7 Vol.-% |
Es werden folgende Werte gemäß der Vorrichtung wie in Beispiel
1 nach 20 maligem Überleiten ermittelt:
Ethanolgehalt Vol.-% (v/v) | |
Feed Rohextrakt | |
48,2 Vol.-% | |
Sumpf Konzentrat | 2,2 Vol.-% |
Destillat nach Dünnschichtverdampfer | 57,2 Vol.-% |
Permeat nach Pervaporationsmembran | 83,7 Vol.-% |
Ethanolische Destillate aus Pflanzenextrakten werden mit der
Vorrichtung wie in Beispiel 1 betrieben. Davon abweichend wird
das Feedgemisch mit einem höheren Produktstrom (15 ltr./h) und
Temperaturen von +50°C bis +60°C über die Dünnschichtverdampfer
- Pervaporationsmembran - Vorrichtung getrennt. Hierbei wird
das destillierte Retentat mindestens 20malig kontinuierlich im
Kreislauf über die Vorrichtung geleitet.
Es werden folgende Werte ermittelt:
Es werden verunreinigte Lösemittelgemische aus der Konzentrat
herstellung von pflanzlichen Extrakten, überwiegend Arznei- und
Gewürzextrakten, bestehend aus Wasser : Methanol mit der Vor
richtung aus Beispiel 1 mit einem feedseitigen Produktstrom
durch Schlauchpumpen (70 Ltr./h) im Verdampfer bei 100 mbar
und +55°C verdampft und über eine komposite Kapillar-Membran
mit selektiver PDMS Beschichtung und bei einem permeatseitigen
Druck von 25 mbar und einer Kondensationstemperatur von -24°C
pervaporiert. Es werden folgende Werte erhalten:
Fig. 1 zeigt das Fließschema der erfindungsgemäßen Dünnschichtverdamp
fungs-Pervaporationsvorrichtung, bestehend aus:
einer feedseitigen Förderpumpe (1), einem Vorlagebehälter (4), zu einem regelbaren Dünnschichtverdampfer mit Thermostat (2). Direkt gasdicht verbunden mit einem Membran-Pervaporations- Kompositmodul (3) mit Kühlthermostat (5) und Kondensatbehälter (6) vor einer Vakuumpumpe (8).
einer feedseitigen Förderpumpe (1), einem Vorlagebehälter (4), zu einem regelbaren Dünnschichtverdampfer mit Thermostat (2). Direkt gasdicht verbunden mit einem Membran-Pervaporations- Kompositmodul (3) mit Kühlthermostat (5) und Kondensatbehälter (6) vor einer Vakuumpumpe (8).
Einem Kondensatbehälter für das Destillat mit Thermostat und
Feed-Rückführung (7) und einer Vakuumpumpe (10).
Am Kondensatbehälter des Destillat (7) und am Sumpf-Retentat-
Behälter nach dem Dünnschichtverdampfer (11) befindet sich
eine Ventilvorrichtung zur Kreislauf-Rückführung zum Feedbe
hälter (4), mit Ventilen für Schutzgas- oder Spülmittelzufüh
rung (9).
Claims (6)
1. Verfahren zum Abtrennen von Lösemitteln aus einem Fluidge
misch, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fluidgemisch verdampft wird und die Dämpfe an einer gasdicht
angebundenen Selektier-Membran vorbeigeleitet werden, deren
permeatseitiger Partialdruck geringer ist als der des Dampf
gemisches, wodurch ein Permeat abgetrennt wird, dessen Kon
zentration höher ist, als der des destillierten Retentats.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fluidgemisch mit einem kontinuierlichen Verdampfer, vor
zugsweise Dünnschichtverdampfer, Fallstrom- oder Umlaufver
dampfer verdampft wird, deren Sumpfkonzentrat im Kreislauf
derart geführt wird, daß mehrfach verdampft wird, um die
Dämpfe an einer Selektier-Membran, vorzugsweise Komposite
Kapillare Membran vorbeiströmen zu lassen, um aufgrund des
Druck- und Temperaturgefälles ein Permeat abzutrennen, wel
ches aus der gewünschten Menge, Konzentration und Reinheit
der leichter diffundierenden Lösemittel Komponente des
Dampfgemisches besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man verunreinigte Lösemittel-Destillate aus pflanzli
chen Fluid Extrakten einfach oder mehrfach im Kreislauf ver
dampft, welche als Lösemittel C₁-C₃ Monoalkohole mit einem
Anteil von 12% bis 80% (v/v) besitzen. Die Rektifikation wird
ohne Hilfsstoffe und Kolonnen durchgeführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Lösemittel aus Lebensmittelextrakten,
welche thermosensible Wirkstoffe besitzen, bevorzugt Papri
ka, Gingko, Hopfen, Kamille, Steinklee, Pfeffer, Koriander,
Kümmel, Thymian, Fenchel mit einem fließfähigen Lösemittel
anteil von 12 bis 80% (v/v) selektiv abtrennt und das Löse
mittel frei von Fremdstoffen und Verunreinigungen rein
zurückgewinnt.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Dünnschichtverdampfer
mit Pendel- oder Rollenwischern regelbar zwischen 100 und
1400 Umdrehungen pro Minute, bevorzugt 200 bis 400 Umdrehun
gen pro Minute, bei einem Partialdruck von 50 bis 100 mbar,
vorzugsweise 60 mbar bis 80 mbar an der mit +30°C bis +60°C,
vorzugsweise +35°C bis +45°C, beheizten Oberfläche entlang
streift. Hinter dem Verdampfer befindet sich in einer gas
dicht geschlossenen Verbindung eine Komposit-Trennmembran
mit innenliegender selektiver Trennschicht und nach außen
weisender poröser Stützschicht, deren Permeatseite mit einem
geringeren Druck gegenüber der Retentatseite von 5 bis 50
mbar gehalten wird. Das Permeat wird ebenso wie das destil
lierte Retentat des Verdampfers mittels einer Kühlfalle kon
densiert, und kann zusätzlich eine Temperaturdifferenz von
mindestens -10°C bis zu -100°C besitzen. Aus dem zugeführ
ten Fluidgemisch mit einem C₁-C₃ Monoalkoholanteil, wie
Ethanol, Methanol oder Isopropanol, von 12% bis 80% (v/v)
werden somit reine Lösemittel in hoher Konzentration und
Reinheit zwischen 60% und 96% (v/v) abgetrennt.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Lösemittel, bevorzugt C₁-C₃-
Monoalkohol wie Ethanol, Methanol oder Isopropanol von 12-
80% (v/v) aus Arzneipflanzenextrakten, bevorzugt Weisdorn,
Gingko, Paprika, Hopfen, Kamille, Steinklee, Pfeffer, Schaf
garbe, Passionsblume, Thymian, Eleutherococcus, Echinacea,
Mariendistel, und Johanniskraut abgetrennt wird, indem das
Lösemittel nach der Verdampfung nochmals über selektive in
verse Pervaporationsmembranen geleitet wird, um ein saube
res Destillat mit 60% bis 96% (v/v) Alkohol zu erhalten.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4326842A DE4326842A1 (de) | 1993-08-10 | 1993-08-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Lösemitteln aus Fluidgemischen |
CH02410/94A CH687855A5 (de) | 1993-08-10 | 1994-08-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von Loesemitteln aus Fluidgemischen. |
DE4430148A DE4430148A1 (de) | 1993-08-10 | 1994-08-25 | Verfahren und Vorrichtung zur Pervaporation rektifizierter organischer Lösemittel aus Fluidgemischen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4326842A DE4326842A1 (de) | 1993-08-10 | 1993-08-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Lösemitteln aus Fluidgemischen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4326842A1 true DE4326842A1 (de) | 1995-02-16 |
Family
ID=6494867
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4326842A Withdrawn DE4326842A1 (de) | 1993-08-10 | 1993-08-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Lösemitteln aus Fluidgemischen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH687855A5 (de) |
DE (1) | DE4326842A1 (de) |
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