DE4325967A1 - Brandschutzziegel - Google Patents
BrandschutzziegelInfo
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- C04B35/71—Ceramic products containing macroscopic reinforcing agents
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Description
Die Erfindung betrifft einen mit einem intumeszierenden Dämmschichtbild
ner beschichteten Brandschutzziegel.
Beim Bau von feuersicheren Räumen müssen bei den für Kabel, Rohre,
Lüftungsschächte bzw. -öffnungen usw. nötigen Mauerdurchbrüchen
Brandschutzmaßnahmen getroffen werden, um ein Ausbreiten von Feuer zu
verhindern.
Es ist bekannt, Lüftungsöffnungen bzw. -schächte mit Brandschutzlamina
ten brandsicher auszurüsten. Mauerdurchbrüche für Kabel- bzw. Rohr
durchführungen werden durch Zumauern oder Verschließen mit Brand
schutzkitten, Brandschutzmörteln, Siliconschäumen oder intumeszierenden
Massen, gegebenenfalls in Verbindung mit Mineralwollplatten, gegen das
Durchschlagen von Feuer geschützt.
Der Nachteil dieser Brandschutzmaßnahmen ist jedoch, daß sie nachträg
lich, nach Fertigstellung der Mauern, eingebaut und meist aufwendig an
gepaßt werden müssen, wobei Verschmutzungen, etwa durch mit vor Ort
herzustellenden und zu vergießenden Mörteln und staubenden Mineralwoll
teilen auftreten. So ist beispielsweise in EP 0 321 644 ein Brandschutz
stopfen aus einem nachgiebig verformbaren, intumeszierenden Schaum
stoff beschrieben, der nach Fertigstellung der Mauer eingebaut werden
muß und bei dem zusätzlich noch, um Kabel- oder Rohrleitungen hindurch
führen zu können, durchgehende Bohrungen durchgeführt werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Möglichkeit zu finden,
Brandschutzmaßnahmen für Kabel- bzw. Rohrdurchführungen und Lüf
tungsöffnungen so zu gestalten, daß sie gleich beim Maueraufbau mitein
gebaut werden können, und daß nach Fertigstellung der Wände bzw. Dec
ken, diese Mauerdurchbrüche ohne zusätzlichen Aufwand gegen das
Durchschlagen von Feuer geschützt sind.
Diese Aufgabe konnte nun durch einen Mauerziegel mit durchgehenden Lö
chern, welcher mit einem intumeszierenden Dämmschichtbildner be
schichtet ist, gelöst werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Brandschutzziegel mit
durchgehenden Löchern, der dadurch gekennzeichnet ist, daß seine Ober
flächen zur Gänze oder teilweise mit einem intumeszierenden Dämm
schichtbildner beschichtet sind.
Als Brandschutzziegel können verschiedenste Mauerziegel, beispielsweise
aus Ton, Blähton, Beton, Leichtkalkbeton, Stein usw., mit einem oder
mehreren durchgehenden Löchern verwendet werden, die dann mit einem
intumeszierenden Dämmschichtbildner beschichtet werden. Die Form und
Größe der Ziegel kann beliebig gewählt werden. Die Ziegel weisen ein oder
mehrere durchgehende Löcher in einer beliebigen Anordnung und mit einem
beliebigen Querschnitt auf. Der Querschnitt dieser Löcher kann dabei jede
beliebige Form, beispielsweise rund, oval, quadratisch oder rechteckig,
besitzen. Die Löcher eines Ziegels können aber auch unterschiedliche Quer
schnitte aufweisen. Die Größe der Querschnitte kann ebenfalls beliebig, je
nach späteren Verwendungszweck, gewählt werden. Üblicherweise werden
im Handel erhältliche Ziegel verwendet, es können aber auch Spezial
anfertigungen für besondere Anwendungsgebiete, wie etwa zur Durchfüh
rung von Computerkabeln, eingesetzt werden.
Als aufschäumende bzw. intumeszierende Brandschutzmassen bzw.
Dämmschichtbildner eignen sich alle im Brandfall aufschäumenden Massen.
Solche Massen sind in Form von Dispersionen, Lösungen, Lacken, Mörteln,
Kitten oder Pasten bekannt. Beispiele dafür sind Brandschutzmassen auf
Basis von Blähgraphit oder von Alkalisilikaten, Massen auf Basis flammfest
eingestellter, mit stickstoffhaltigen oder phosphorhaltigen Blähmitteln
modifizierter Polyvinylazetatdispersionen, auf Basis mittels Latexdispersio
nen modifizierter, wäßriger Alkalisilikate oder auf Basis flammfest modifi
zierter, stickstoffhaltige oder phosphorhaltige Blähmittel enthaltender
Polyurethane.
Die Brandschutzmassen können auch Bindemittel wie z. B. Polyvinylacetat,
Polyvinylacrylat, Polyvinylchlorid-Mischpolymerisate oder Polychlorprene
und Kohlenstoff- bzw. Krustenbildner, wie z. B. Zucker, Melasse, Polyi
mide, Polyacrylnitril, Phenolharze, Melaminharze oder Phosphonate enthal
ten. Es sind sowohl Brandschutzmassen auf wäßriger Basis als auch auf
Lösungsmittelbasis einsetzbar. Derartige intumeszierende Brandschutz
massen bzw. Dämmschichtbildner sind beispielsweise in EP-B-0 153 564
beschrieben. Sie sind auch kommerziell erhältlich, beispielsweise eine
Masse auf Basis von Blähgraphit als Intumex® bei Chemie Linz.
Für die erfindungsgemäßen Brandschutzziegel werden bevorzugt Dämm
schichtbildner auf Basis von stickstoffhaltigen Blähmitteln eingesetzt. Wei
ters bevorzugte Dämmschichtbildner sind solche, die phosphorhaltige
Blähmittel, besonders bevorzugt Ammoniumphosphat enthalten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Brandschutzziegel erfolgt durch Be
schichten der Mauerziegel mit den im Brandfall aufschäumenden bzw. in
tumeszierenden Dämmschichtbildnern, wobei die Eindringtiefe des Dämm
schichtbildners von der Art des Dämmschichtbildners selbst sowie von der
gewählten Ziegel- und der Beschichtungsart abhängt. Eine einfache Art der
Beschichtung ist beispielsweise das ein- oder mehrmalige Tauchen der
Ziegel in eine Lösung oder Dispersion des Dämmschichtbildners und an
schließendes Trocknen. Es ist weiters möglich, die Ziegel unter Druck bzw.
im Vakuum oder mit Hilfe einer Sprüheinrichtung oder durch Bestreichen zu
imprägnieren bzw. zu beschichten. Die Beschichtung kann aber auch durch
Auftragen des Dämmschichtbildner in Form einer Paste oder als Lack
erfolgen. Die Beschichtung der Ziegel kann zur Gänze oder teilweise er
folgen.
Bei einer teilweisen Beschichtung werden beispielsweise nur die durchge
henden Löcher und/oder die Vorder- und Rückseite der Ziegel beschichtet.
Bevorzugt werden die Ziegel aber zur Gänze, d. h. alle Oberflächen, mit ei
nem Dämmschichtbildner beschichtet.
Der so hergestellte erfindungsgemäße Brandschutzziegel kann dann gleich
während des Wand- bzw. Deckenbaues ohne zusätzlichen Aufwand mit
eingebaut werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines Brand
schutzziegels, der an seinen Oberflächen zur Gänze oder teilweise mit ei
nem intumeszierenden Dämmschichtbildner beschichtet ist, zur brand
schützenden Abdichtung von Mauerdurchbrüchen, etwa für Lüftungsöff
nungen oder Kabeldurchführungen.
Der erfindungsgemäße Brandschutzziegel kann daher als Lüftungsstein, et
wa zur Gewährleistung der Luftzirkulation zwischen zwei Räumen, bei
Trennwänden oder Türen, oder zur Abdeckung von Lüftungsschächten,
eingesetzt werden.
Der erfindungsgemäße Brandschutzziegel kann auch, je nach Anzahl und
Querschnittgröße der durchgehenden Löcher, zur Durchführung eines oder
mehrerer Kabel unterschiedlicher Dicke verwendet werden.
Ein Tonziegel mit 30 Löchern, die in 4 Reihen angeordnet waren, wobei die
Löcher der obersten und der untersten Reihe einen runden Querschnitt mit
15 mm Durchmesser aufwiesen und die Löcher der beiden mittleren Reihen
einen runden Querschnitt mit 20 mm aufwiesen, sowie ein Tonziegel mit
18 Löchern, angeordnet in 2 Reihen, mit einem rechteckigen Querschnitt
von 10 mm Breite und 30 mm Höhe (Die Maße der Tonziegel betrugen je
weils 250×120×60 mm) wurden jeweils 2 mal in einer wäßrigen Disper
sion des Dämmschichtbildners (Intumex C) getaucht und anschließend
trocknen gelassen. Die so imprägnierten Ziegel wurden anschließend in die
Wand eines Ofens eingebaut, der nach der DIN-Norm 4102 (ÖNORM
B3800) aufgeheizt wurde. An der brandzugewandten Seite waren die Lö
cher des Brandschutzziegels bereits nach 15 min ca. zur Hälfte, nach etwa
20 Minuten komplett verschlossen.
Claims (6)
1. Brandschutzziegel mit durchgehenden Löchern, dadurch gekennzeich
net, daß seine Oberflächen zur Gänze oder teilweise mit einem intu
meszierenden Dämmschichtbildner beschichtet sind.
2. Brandschutzziegel, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der intumeszierende Dämmschichtbildner stickstoffhaltige Blähmittel
enthält.
3. Brandschutzziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
intumeszierende Dämmschichtbildner phosphorhaltige Blähmittel ent
hält.
4. Verfahren zur Herstellung eines Brandschutzziegels nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Mauerziegel mit einem intumeszie
renden Dämmschichtbildner beschichtet wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines Brandschutzziegels nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Mauerziegel durch Tauchen in eine
Dispersion oder Lösung eines intumeszierenden Dämmschichtbildners
mit anschließendem Trocknen beschichtet wird.
6. Verwendung eines Brandschutzziegels nach Anspruch 1, zur brand
schützenden Abdichtung von Mauerdurchbrüchen für Lüftungsöffnun
gen oder Kabeldurchführungen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT0126193A AT399148B (de) | 1993-06-28 | 1993-06-28 | Brandschutzziegel |
DE4325967A DE4325967A1 (de) | 1993-06-28 | 1993-08-03 | Brandschutzziegel |
Applications Claiming Priority (2)
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DE4325967A DE4325967A1 (de) | 1993-06-28 | 1993-08-03 | Brandschutzziegel |
Publications (1)
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ID=25595348
Family Applications (1)
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Also Published As
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