DE4325790C1 - Entzerrer - Google Patents

Entzerrer

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Description

Die Erfindung betrifft einen Entzerrer für Hochfrequenz-Übertragungswege gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Entzerrer werden insbesondere in Breitbandkabelanlagen zum Aus­ gleich der frequenzabhängigen Dämpfung des Kabelnetzwerkes eingesetzt.
Herkömmliche Entzerrer dieser Art werden beispielsweise beschrieben in der DE-PS 8 78 379 sowie in der DE-AS 25 38 800 und in DE 35 42 655 C1.
Bei derartigen Entzerrern handelt es sich im Prinzip um einen Vierpol mit einem als einstellbares Dämpfungsglied dienenden T-Glied, das typischerwei­ se durch Ohmsche Widerstände, etwa in der Form eines handelsüblichen T- Stellers gebildet wird. Im Längszweig ist ein Reaktanzelement, üblicherweise ein Resonanzkreis aus in Serie geschalteten Induktivitäten und Kapazitäten vorgesehen, das die ohmschen Widerstände des Längszweiges überbrückt, und im Querzweig ist ein weiteres Reaktanzelement, typischerweise ein Re­ sonanzkreis aus parallel geschalteten Induktivitäten und Kapazitäten vorgese­ hen, das in Serie zu dem ohmschen Widerstand des Querzweiges geschaltet ist. Die beiden Resonanzkreise, die üblicherweise auf dieselbe Resonanzfre­ quenz abgestimmt sind, bestimmen die obere Grenzfrequenz oder Eckfre­ quenz des Übertragungsbereiches, bei der der Entzerrer praktisch unge­ dämpft ist. Oberhalb dieser Eckfrequenz weist der Entzerrer aufgrund der Wirkung der beiden Resonanzkreise ein ausgeprägtes Tiefpaßverhalten auf. Die ohmschen Widerstände sind so abgeglichen, daß sich im Übertragungsbe­ reich unterhalb der Eckfrequenz ein annähernd linearer Frequenzgang er­ gibt. Die Steilheit der Dämpfungskurve läßt sich mit Hilfe der ohmschen Wi­ derstände einstellen. Dabei werden die Widerstandselemente des T-Stellers in der Weise synchron verstellt, daß sich in jeder Einstellposition das ge­ wünschte lineare Dämpfungsverhalten ergibt und im gesamten Stellbereich eine gute, bezüglich Eingang und Ausgang symmetrische Anpassung an die Systemimpedanz erhalten bleibt.
Ein Nachteil der herkömmlichen Entzerrer besteht darin, daß die Eckfre­ quenz unveränderbar festliegt, so daß bei einer nachträglichen Frequenzbe­ reichserweiterung, beispielsweise bei einer Erweiterung des Frequenzbandes von Kabelfernsehanlagen von derzeit von 450 MHz auf 862 MHz, sämtliche Entzerrer ausgetauscht werden müssen. Zwar wäre es denkbar, die Entzerrer von vornherein auf die größere Eckfrequenz von 862 MHz auszulegen, doch würden dann die Übertragungsreserven in Netzen mit 450 MHz bzw. 606 MHz Grenzfrequenz, bezogen auf die zu überbrückenden Feldlängen zwischen zwei Verstärkern, beim Einstellen des Entzerrers verschenkt.
Aus DD 2 69 270 A1 ist ein Entzerrer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, der insgesamt als steckbares Bauelement ausgebildet ist und bei dem die Induktivitäten der den Längs- und Querzweigen zugeordneten Reso­ nanzkreise und der Ohm′sche Widerstand im Querzweig einstellbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Änderung des Übertragungsfre­ quenzbereiches von Hochfrequenz-Übertragungswegen mit möglichst gerin­ gem Umrüstungsaufwand zu ermöglichen, wobei in jedem Frequenzbereich ein Betrieb des Netzwerkes mit optimaler Einstellung der Entzerrer möglich sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Entzerrer mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Der erfindungsgemäße Entzerrer zeichnet sich dadurch aus, daß mehrere Paare von Reaktanzgliedern und Schaltglieder zum Umschalten zwischen den verschiedenen Paaren der Reaktanzglieder vorhanden sind. Jedes Paar, das aus einem in den Längszweig einschaltbaren Reaktanzglied und einem in den Querzweig einschaltbaren Reaktanzglied besteht, ist für eine andere Grenz­ frequenz des Übertragungsbereiches ausgelegt. Bei einer nachträglichen Än­ derung des Frequenzbereichs brauchen deshalb die einzelnen Entzerrer des Netzwerkes lediglich auf das entsprechende Paar von Reaktanzgliedern um­ geschaltet zu werden, ohne daß die Entzerrer insgesamt ausgetauscht wer­ den müssen. Hierdurch wird der Arbeitsaufwand beim Umrüsten des Netz­ werkes auf einen anderen Frequenzbereich erheblich verringert.
Die Schaltglieder sind dabei so auszulegen, daß parasitäre Reaktanzen mög­ lichst vermieden werden und eine gute Anpassung gewährleistet ist. Unter diesem Gesichtspunkt werden derzeit mechanische Schaltglieder als beson­ ders bevorzugt angesehen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran­ sprüchen.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäßen Entzer­ rers;
Fig. 2 und 3 Schaltskizzen zur Erläuterung der grundlegenden Funk­ tionsweise des Entzerrers;
Fig. 4 den Frequenzgang für unterschiedliche Einstellungen des Entzerrers bei fester Eckfrequenz;
Fig. 5 den Frequenzgang des erfindungsgemäßen Entzerrers bei Einstellungen auf unterschiedliche Eckfrequenzen;
Fig. 6 ein Beispiel einer mechanischen Realisierung des Ent­ zerrers in der Draufsicht;
Fig. 7 einen Schnitt durch einen Frequenzbereichsschalter des Entzerrers;
Fig. 8 und 9 weitere Beispiele für mechanische Realisierungsmög­ lichkeiten des Entzerrers; und
Fig. 10 bis 12 Schaltskizzen zur Illustration von möglichen Abwandlun­ gen des Entzerrers.
Der in Fig. 1 gezeigte Entzerrer 10 weist ein einstellbares Dämpfungsglied in Gestalt eines T-Stellers 12 auf, dessen Wi­ derstandselemente R₁ und R₃ in Serie in einen Längszweig 14 zwischen ein­ gangs- und ausgangsseitige Koax-Anschlüsse 16, 18 geschaltet sind. Der Längszweig 14 enthält außerdem einen mit den Widerständen R₁ und R₃ in Serie geschalteten Übertrager Tr1. Ein Widerstandselement R₂ des T-Stel­ lers 12 ist mit dem Punkt zwischen den Widerstandselementen R₁ und R₃ verbunden und liegt in einem auf Masse geschalteten Querzweig 20 des Ent­ zerrers. Die Mitte des Übertragers Tr1 ist parallel zu dem Widerstandsele­ ment R₂ mit dem Querzweig 20 verbunden.
Mit Hilfe von gekoppelten Schaltgliedern 22, 24 ist wahlweise jeweils eines von drei Reaktanzelementen L1a, C1a; L1b, C1b; L1c, C1c parallel zu dem T- Steller 12 und dem Übertrager Tr1 in den Längszweig 14 einschaltbar. Die Reaktanzelemente werden im gezeigten Beispiel jeweils durch einen Serien­ resonanzkreis mit einer Induktivität L1a, L1b, L1c und einer Kapazität C1a, C1b, C1c gebildet.
Mit Hilfe von weiteren gekoppelten Schaltgliedern 26, 28 ist wahlweise eines von drei weiteren Reaktanzgliedern L2a, C2a, L2b, C2b; L2c, C2c in Serie zu dem Widerstandselement R₂ in den Querzweig 20 einschaltbar. Die letzt­ genannten Reaktanzelemente werden jeweils durch einen Parallelresonanz­ kreis aus einer Induktivität L2a, L2b, L2c und einer Kapazität C2a, C2b, C2c gebildet. Die Schaltglieder 22, 24, 26 und 28 sind derart mechanisch mitein­ ander gekoppelt, daß die mit dem gleichen Index a, b oder c versehenen Paa­ re von Reaktanzgliedern jeweils gleichzeitig in den Längs- und Querzweig eingeschaltet sind, während die beiden jeweils übrigen Paare vollständig aus der Schaltung abgekoppelt sind.
Die Wirkungsweise des oben beschriebenen Entzerrers 10 soll nachfolgend anhand der Schaltskizzen in Fig. 2 und 3 erläutert werden. In den Fig. 2 und 3 ist im Längszweig 14 und im Querzweig 20 jeweils nur eines der Reaktanzglieder gezeigt, und bei den Bezugszeichen ist der Index zur Unter­ scheidung der verschiedenen Paare von Reaktanzgliedern fortgelassen. Die Widerstandselemente des T-Stellers sind als einfache Festwiderstände sym­ bolisiert. In Fig. 2 ist der Übertrager Tr1 aus Gründen der Vereinfachung fortgelassen.
Der T-Steller 12 wirkt als Pegelsteller, mit dem eine durch die Widerstands­ werte der Widerstandselemente R₁, R₂ und R₃ besummte Dämpfung erreicht wird.
Die beiden Resonanzkreise L₁, C₁ und L₂, C₂ sind auf eine übereinstimmen­ de Resonanzfrequenz abgestimmt, die mit der Eckfrequenz Fe des Entzerrers übereinstimmt. Bei dieser Eckfrequenz bildet der Serienresonanzkreis L₁, C₁ einen Kurzschluß, der den T-Steller 12 überbrückt, und der Parallel­ resonanzkreis L₂. C₂ koppelt den T-Steller 12 von Masse ab. Die Schaltung weist somit im Idealfall bei der Eckfrequenz keine Einfügedämpfung auf. Bei sehr tiefen Frequenzen wird dagegen durch die Sperrwirkung der Kapazität C₁ und durch die Massekopplung über die Induktivität L₂ erreicht, daß die Dämpfungswirkung des T-Stellers 12 voll wirksam wird. Bei mittleren Fre­ quenzen ergibt sich ein annähernd linearer Frequenzgang, wie durch die Gra­ phik in Fig. 4 veranschaulicht wird. Die verschiedenen Kurven in Fig. 4 entsprechen unterschiedlichen Einstellungen des T-Stellers 12, wie durch den Pfeil A in Fig. 4 symbolisiert wird. Es ist zu erkennen, daß bei der Eck­ frequenz Fe des Entzerrers eine sehr kleine, von der Einstellung des T-Stel­ lers 12 unabhängige Dämpfung erreicht wird. Die Verstellung des T-Stellers 12 über den Stellbereich hat zur Folge, daß die Dämpfungskurven gemäß Fig. 4 gleichsam um den festen Punkt bei Fe gedreht werden. Wenn der Ent­ zerrer 10 in einem Hochfrequenznetzwerk eingesetzt wird, so wird die Dämpfungskurve des Entzerrers mit Hilfe des T-Stellers so eingestellt, daß die frequenzabhängige Dämpfung des Netzwerkes durch die Dämpfung des Entzerrers kompensiert wird, so daß sich für das übertragene Signal letztlich eine frequenzunabhängige Dämpfung und somit die gewünschte Verzerrungs­ freiheit ergibt.
Damit im gesamten Frequenzbereich bis zur Eckfrequenz Fe eine Anpassung des Entzerrers an die Systemimpedanz Z₀ des Netzwerkes gewährleistet ist, muß für die Komponenten der Resonanzkreise die folgende Beziehung gelten:
C₁ = C₂ = 1/(2πFeZ₀)
L₁ = L₂ = Z₀/(2πFe)
Diese Beziehung muß für jedes Paar von Serien- und Parallelresonanzkreisen mit den Indizes a, b und c in Fig. 1 gelten, wobei für die Eckfrequenz Fe je­ weils unterschiedliche Werte einzusetzen sind, entsprechend den unter­ schiedlichen Frequenzbereichen, in denen das Netzwerk betrieben werden soll, während für die Systemimpedanz Z₀ stets die unveränderte Impedanz des Netzwerkes, beispielsweise 75 Ω einzusetzen ist.
Fig. 5 zeigt, wie sich die Umschaltung zwischen den drei verschiedenen Paaren von Serien- und Parallelresonanzkreisen mit Hilfe des durch die Schaltglieder 22-28 gebildeten Frequenzbereichsschalters auf den Frequenz­ gang auswirkt. Dabei ist in Fig. 5 für jede Stellung des Frequenzbereichs­ schalters die Dämpfungskurve für die Einstellung des T-Stellers am oberen und am unteren Ende des Stellbereichs dargestellt. Es ist zu erkennen, daß sich bei jeder Stellung des Frequenzbereichsschalters wieder eine annähernd lineare Dämpfungscharakteristik ergibt, jedoch jeweils mit unterschiedlichen Eckfrequenzen Fe1, Fe2 und Fe3. Auf diese Weise läßt sich mit Hilfe des Fre­ quenzbereichsschalters die Eckfrequenz Fe entsprechend dem jeweils ge­ wünschten Übertragungsfrequenzbereich des Netzwerkes einstellen.
Beispielsweise soll angenommen werden, daß die Resonanzfrequenzen des Serienresonanzkreises L1a, C1a und Parallelresonanzkreises L2a, C2a der Eckfrequenz Fe1 entsprechen. Wenn nun das Netzwerk in einem relativ klei­ nen Übertragungsfrequenzbereich mit Fe1 als oberer Frequenzgrenze des Übertragungsbereiches betrieben werden soll, so wird der Frequenzbereichs­ schalter (Schaltglieder 22-28) so eingestellt, daß die Resonanzkreise L1a, C1a und L2a, C2a in den Längszweig 14 bzw. den Querzweig 20 eingekoppelt werden. Bei voller Ausnutzung des Stellbereiches des T-Stellers 12 erhält man dann eine relativ steile Dämpfungskurve entsprechend der Kurve a in Fig. 5. Wenn dann eine Frequenzbereichserweiterung mit Fe3 als Obergrenze des Übertragungsfrequenzbereiches vorgenommen werden soll, so werden mit Hilfe des Frequenzbereichsschalters die Resonanzkreise L1c, C1c und L2c, C2c anstelle der Resonanzkreise L1a, C1a, L2a, C2a eingekoppelt, und man erhält bei unveränderter Einstellung des T-Stellers 12 die flachere Dämpfungskurve gemäß der Kurve c in Fig. 5. Somit läßt sich in jedem der vorgesehenen Übertragungsfrequenzbereiche ein annähernd linearer Fre­ quenzgang bei unverändertem Stellbereich des T-Stellers erreichen.
Der in dem Schaltbild nach Fig. 3 gezeigte Übertrager Tr1 hat die Funktion, die Linearität der Dämpfungskurven insbesondere bei der Einstellung des T- Stellers auf kleine Dämpfungswerte zu verbessern. Bei tiefen Frequenzen ist der in Fig. 3 angegebene Spannungsabfall Up über dem Parallelresonanz­ kreis L₂, C₂ sehr klein, und der Übertrager Tr1 bewirkt lediglich eine Pha­ sendrehung der Ausgangsspannung Ud um 180° in bezug auf die Eingangs­ spannung Ud des Übertragers. Bei sehr hohen Frequenzen wird dagegen Ud sehr klein, so daß sich die Phasendrehung praktisch nicht auf das Ausgangs­ signal auswirkt. Bei mittleren Frequenzen bewirkt der Übertrager Tr1 durch die Phasendrehung eine Reduktion der Ausgangsspannung und eine etwas größere Dämpfung, so daß sich ein linearerer Frequenzgang ergibt.
Fig. 6 und 7 zeigen ein Beispiel einer praktischen Realisierung des Ent­ zerrers 10 mit der Schaltung nach Fig. 1. Der Frequenzbereichsschalter hat in diesem Fall die Form einer als Drehteller ausgebildeten Platine 30, die ge­ mäß Fig. 7 den Boden eines drehbaren Gehäuseoberteils 32 bildet und ge­ mäß Fig. 6 mit den Parallel- und Serienresonanzkreisen L1a, . . ., L2c bestückt ist. Das zugehörige Gehäuseunterteil 34 (Fig. 7), der T-Steller 12 und der Übertrager Tr1 (Fig. 6) sind auf einer gemeinsamen Hauptplatine angeord­ net, die nicht gezeigt ist. Die Kapazitäten C1a, . . ., C2c werden durch SMD- Kondensatoren gebildet, und die Induktivitäten L1a, . . ., L2c werden durch ge­ druckte Leiterbahnen auf der Platine 30, beispielsweise Mäanderbahnen oder dergleichen gebildet. Die Induktivitäten L₁ der Serienresonanzkreise sind je­ weils auf zwei Spulen L1a1, L1a2, etc. aufgeteilt, die beiderseits des zugehöri­ gen Kondensators C1a angeordnet sind. Durch diese Maßnahme wird eine bessere Anpassung des Wellenwiderstands erreicht. Die elektrischen Zulei­ tungen sind als gedruckte Leiterbahnen auf der nicht gezeigten Hauptplatine und der Platine 30 ausgebildet und so gestaltet, daß sie möglichst induktivi­ tätsarm sind, so daß parasitäre Reaktanzen vermieden und die Anpassung des Entzerrers möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Die Schaltglieder 22, 24, 26 und 28 sind bei dieser Ausführungsform als Durchkontaktierungen in der Platine 30 ausgebildet, die mit federbelasteten Kontaktstiften 36 in dem Gehäuseunterteil zusammenwirken. Durch diese Ausführung der Kontakte läßt sich eine gute Anpassung an der Kontaktstelle erreichen.
Gemäß Fig. 7 ist die Platine 30 durch Rastklauen 38 an dem Gehäuseober­ teil 32 gehalten, und das Oberteil 32 ist seinerseits so mit dem Unterteil 34 verrastet, daß es mit Hilfe einer Handhabe 40 drehbar ist. Die Umschaltung des Frequenzbereichs erfolgt dadurch, daß das Oberteil 32 und damit die Pla­ tine 30 mit Hilfe der Handhabe 40 in 120°-Schritten gedreht werden.
Die gezeigte Anordnung hat den Vorteil, daß zwischen dem T-Steller 12 und dem Übertrager Tr1 einerseits und den jeweils wirksamen Serien- und Paral­ lelresonanzkreisen andererseits nur kurze Übertragungswege bestehen.
Alternative mechanische Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Entzer­ rers 10 sind in Fig. 8 und 9 gezeigt. Bei diesen beiden Ausführungsfor­ men sind jeweils nur zwei Paare von Parallel- und Serienresonanzkreisen L₁, C₁, L₂ und C₂ entsprechend Eckfrequenzen von 450 MHz und 862 MHz vor­ gesehen. Die Platine 30 hat jeweils eine quadratische Form und umgibt den handelsüblichen T-Steller 12, der ebenfalls einen quadratischen Grundriß be­ sitzt. Leiterbahnen auf der nicht gezeigten Hauptplatine sind jeweils punk­ tiert eingezeichnet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 sind jeweils die ein Paar bildenden, d. h., auf die gleiche Eckfrequenz abgestimmten Parallel- und Serienresonanz­ kreise einander gegenüberliegend angeordnet. In dem in Fig. 8 gezeigten Zustand ist die Eckfrequenz von 862 MHz eingestellt. Die Umschaltung auf die Eckfrequenz von 450 MHz erfolgt durch Drehen der Platine 30 um 90° im Uhrzeigersinn.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 sind die Schaltglieder 22, 24, und 26 als Steckbrücken ausgebildet, und das Umschalten des Frequenzbereichs er­ folgt durch Umstecken dieser Steckbrücken. Das Schaltglied 28 entfällt, da die Parallelresonanzkreise L₂, C₂ für beide Eckfrequenzen ständig mit Masse verbunden sind.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele mit me­ chanischen Frequenzbereichsschaltern beschränkt. Beispielsweise können zur Umschaltung des Frequenzbereichs auch elektronische Schaltglieder vor­ gesehen sein.
Anstelle der Parallel- und Serienresonanzkreise können auch andere Arten von Reaktanzelementen vorgesehen sein. So zeigt Fig. 10 das Schaltbild ei­ nes vereinfachten Entzerrers, bei dem im Längszweig 14 lediglich eine Kapa­ zität C₁ als Reaktanzelement und im Querzweig 20 lediglich eine Induktivität L₁ als Reaktanzelement vorgesehen ist. Die Anpassung an die Systemimpe­ danz Z₀ wird in diesem Fall erreicht, wenn die Beziehung:
Z₀² = L₁/C₁
eingehalten wird. Ein kabeläquivalenter Frequenzgang läßt sich durch die fol­ gende Dimensionierung erreichen:
C₁ = 1/(πFeZ₀)
L₁ = Z₀/(πFe)
Fe ist in diesem Fall die Frequenzobergrenze des Übertragungsbereiches des Netzwerks. Aufgrund des vereinfachten Schaltungsaufbaus entspricht die Fre­ quenz Fe hier aber nicht einer Eckfrequenz, bei der die Dämpfung im Ideal­ fall verschwindet. Dennoch läßt sich auch bei diesem vereinfachten Entzerrer durch Umschalten auf andere Paare L₁, C₁ eine einfache Anpassung an unter­ schiedliche Übertragungsbereiche erreichen.
Umgekehrt können anstelle der Parallel- und Serienresonanzkreise gemäß Fig. 1 im Längszweig und im Querzweig selbstverständlich auch Reaktanz­ glieder höherer Ordnung vorgesehen sein.
Da der Frequenzbereichsschalter des erfindungsgemäßen Entzerrers unver­ meidlich Zuleitungen einer gewissen Länge voraussetzt, muß bei der prakti­ schen Realisierung die Auswirkung von Leitungselementen auf die Anpassung des Entzerrers berücksichtigt werden. In den Schaltbildern nach Fig. 11 und 12 werden solche Leitungselemente durch Streifenleitungen (Micro­ strip) mit einer Länge von 5,08 mm (200 mil) und einer Breite von 0,25 mm (10 mil) simuliert. Es hat sich gezeigt, daß solche Leitungen generell die An­ passung beeinträchtigen, doch kann eine relativ gute Anpassung erreicht werden, wenn gemäß Fig. 11 die Kapazität auf zwei Kondensatoren beider­ seits der Induktivität aufgeteilt wird. Noch bessere Ergebnisse erhält man, wenn gemäß Fig. 12 die Kapazitäten außerhalb der Streifenleitungen 42 an­ geordnet werden. In beiden Fällen ist die Induktivität L₁ um die Induktivität der Streifenleitungen 42 zu verringern. Entsprechend ist auch die Induktivi­ tät L₂ um die Induktivität der betreffenden Zuleitungen zu verringern. Wei­ terhin hat es sich für die Anpassung als günstig erwiesen, wenn zwischen dem Übertrager und dem T-Steller eine nicht gezeigte 5 mm (200 mil) lange 75 Ω-Leiterbahn eingefügt ist.
Schließlich ist es auch möglich, die Induktivitäten L₁ und L₂ unmittelbar durch Streifenleitungen oder Leiterschleifen geeigneter Länge zu realisieren.

Claims (10)

1. Entzerrer für Hochfrequenz-Übertragungswege mit einem einstellbaren Dämpfungsglied (12) in T-Form und wenigstens je einem Reaktanzglied im Längszweig (14) und im Querzweig (20) des Entzerrers (10), welche Reak­ tanzglieder auf die Frequenzobergrenze des Übertragungsbereiches abge­ stimmt sind, gekennzeichnet durch mehrere Paare von Längs- und Quer-Re­ aktanzgliedern (L1a, C1a und L2a, C2a; L1b, C1b und L2b, C2b; L1c, C1c und L2c, C2c) und Schaltglieder (22, 24, 26, 28) zum Umschalten zwischen den verschiedenen Paaren von Reaktanzgliedern.
2. Entzerrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Längszweig (14) ein Übertrager (Tr1) angeordnet ist, dessen Mitte mit dem Querzweig (20) verbunden ist.
3. Entzerrer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längs-Reaktanzglieder als Serienresonanzkreise (L1a, C1a; L1b, C1b; L1c, C1c) und die Quer-Reaktanzglieder als Parallelresonanzkreise (L2a, C2a; L2b, C2b; L2c, C2c) ausgebildet sind, deren Resonanzfrequenz Fe1, Fe2, Fe3 für jedes Paar von Reaktanzgliedern identisch und von Paar zu Paar verschieden ist.
4. Entzerrer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schaltglieder (22, 24, 26, 28) als mechanische Schaltglie­ der ausgebildet sind.
5. Entzerrer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das einstellba­ re Dämpfungsglied (12) und gegebenenfalls der Übertrager (Tr1) auf einer Hauptplatine und die Reaktanzglieder auf einer relativ zur Hauptplatine be­ weglichen Hilfsplatine (30) angeordnet sind und die Schaltglieder durch Kontakte zwischen der Hauptplatine und der Hilfsplatine (30) gebildet wer­ den.
6. Entzerrer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsplati­ ne (30) als Drehteller ausgebildet ist, auf der die zu einem Paar gehörenden Reaktanzglieder jeweils in einem Sektor angeordnet sind, der durch Drehen der Hilfsplatine (30) in eine dem Dämpfungsglied (12) zugewandte Position gebracht werden kann.
7. Entzerrer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsplati­ ne (30) um eine durch die Mitte des einstellbaren Dämpfungsgliedes (12) verlaufende Ach­ se drehbar ist und daß die zu einem Paar gehörenden Reaktanzglieder jeweils auf zwei einander in bezug auf das einstellbare Dämpfungsglied (12) gegenü­ berliegenden Seiten der Hilfsplatine angeordnet und durch Drehen der Hilfsplatine (30) um 90° wahlweise mit dem einstellbaren Dämpfungsglied und gegebenenfalls dem Übertrager verbindbar sind.
8. Entzerrer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltglie­ der (22, 24, 26) als umsteckbare Steckbrücken ausgebildet sind.
9. Entzerrer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Reaktanzglieder aus SMD-Kondensatoren und Induktivitä­ ten in der Form von gedruckten Leiterbahnen aufgebaut sind.
10. Entzerrer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivi­ täten mindestens der Serienresonanzkreise auf zwei gedruckte Leiterbahnen (L1a1, L1a2; L1b1, L1b2; L1c1, L2c2) aufgeteilt sind, die beiderseits des zu­ gehörigen Kondensators (C1a, C1b, C1c) angeordnet sind.
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