DE4325180C2 - Schließeinheit für eine Spritzmaschine und Verfahren zum Betrieb derselben - Google Patents
Schließeinheit für eine Spritzmaschine und Verfahren zum Betrieb derselbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schließeinheit nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren
zum Betrieb derselben nach dem Oberbegriff des Patentan
spruches 2.
Im allgemeinen umfassen bekannte Spritzgießmaschinen eine
Maschinenbasis, eine Schließeinheit, eine Spritzgießeinheit
und ein hydraulisches/elektrisches Steuersystem. Die in der
Fig. 1 gezeigte Schließeinheit A weist eine vordere feste
Formaufspannplatte A1, eine hintere Stützplatte A2, zwei
Paare von Führungssäulen A3, die parallel zueinander ver
laufen und mit den vier Ecken der Platten A1 und A2 verbun
den sind und eine bewegbare Formaufspannplatte A4 auf, die
entlang der Führungssäulen A3 bewegt werden kann. Die be
wegbare Formaufspannplatte A4 und die Stützplatte A2 sind
miteinander durch einen Satz von nach innen gebogenen Knie
hebelmechanismen A5 verbunden, die durch einen hydrauli
schen Zylinder A6 so angetrieben werden, daß die bewegbare
Formaufspannplatte A4 in Vorwärtsrichtung zum Schließen der
Spritzgießform oder in Rückwärtsrichtung zum Öffnen der
Spritzgießform bewegt werden kann. Da es verschiedene
Spritzgießformen mit unterschiedlichen Formhöhen gibt, muß
die Stützplatte A2 von Zeit zu Zeit eingestellt werden, um
an unterschiedliche Formhöhen angepaßt zu werden, wobei
sich jeweils eine geeignete Schließkraft ergibt. Aus diesem
Grunde ist an der Stützplatte A2 ein Formhöheneinstellmechanis
mus angeordnet. Jedes hintere Ende der Führungssäulen A3
weist ein Trapezgewinde A31 auf, auf dem ein Stellglied in
der Form eines Zahnrades mit Innengewinde A32 montiert ist.
Die Stützplatte A2 weist mehrere Rollen A21 auf, um die ein
Zahnkranz A22 verläuft. Der Zahnkranz A22 kämmt mit den
Zahnrädern A32. Der Zahnkranz A22 wird durch einen Hydrau
likmotor A7 angetrieben, der an der Stützplatte A2 befe
stigt ist. Wenn sich der Hydraulikmotor A7 dreht, wird der
Zahnkranz A22 gedreht, so daß die Zahnräder A32 ebenfalls
in Drehung versetzt werden. Dann drehen sich die Zahnräder
A32 auf den Trapezgewinden A31, wobei die Stützplatte A2
bewegt wird, so daß sich eine geeignete Formhöhe ergibt.
Der nach innen verlaufende Kniehebelmechanismus kann eine
Formschließoperation B1 und eine Formöffnungsoperation B2
ausführen, wie dies die Fig. 2 zeigt, wobei die Länge des
Hebelteiles B12 durch die Größe der Stützplatte B15 be
grenzt ist. Die Länge des Hebelteiles B11 hängt von dem
Raum ab, der für einen Auswurfmechanismus B16 erforderlich
ist. Störungen zwischen dem Hebelteil B11 und dem Auswurf
mechanismus B16 sind zu vermeiden. Aus diesem Grunde ist
die räumliche Anordnung der Hebelteile sehr bedeutend. Es
können sonst nicht die vollen Vorteile des Kniehebelmecha
nismus ausgenutzt werden. Da überdies die Hebelteile B13
und B14 am äußeren Rand der bewegbaren Formaufspannplatte
und der Stützplatte B15 angeordnet sein müssen, befindet
sich der Stützpunkt des Kniehebelmechanismus am äußeren
Rand, wohingegen der Druck der bewegbaren Formaufspann
platte auf den mittleren Bereich, d. h. auf den Kontaktbe
reich mit der Spritzgießform ausgeübt wird. Als ein Ergeb
nis wird die Formplatte einer größeren Deformation unter
worfen, weshalb die Qualität des erzeugten Produktes beein
trächtigt wird. Im allgemeinen weist eine kleine Spritz
gießmaschine einen Fünfpunkt-Kniehebelmechanismus C (siehe
Fig. 3) auf. Bei einer vergleichbaren Entfernung der be
wegbaren Formaufspannplatte von der festen Formaufspann
platte wird bei einem Fünfpunkt-Kniehebelmechanismus C ein
kleinerer Verstärkungswert der mechanischen Kraft bewirkt
als bei einem Vierpunkt-Kniehebelmechanismus D (Fig. 3).
Bei dieser bekannten Spritzgießmaschine wird die Antriebs
kraft durch ein hydraulisches System erzeugt. Ein solches
hydraulisches System ist im Hinblick auf die Wartung nach
teilig. Auch gibt es Nachteile bei der Positionssteuerung.
Außerdem verursacht eine hydraulische Pumpe Geräusche,
Schwingungen und Ölverschmutzungen, die negative Auswirkun
gen auf die Arbeitsumgebung haben. Wenn die Spritzgießform
automatisch eingestellt wird, muß die Stützplatte mit einem
Sensor ausgerüstet sein und muß ein Zweistufenverfahren zur
Bewegung oder ein statistisches Konzept verwendet werden
und muß ein Prüf- und Fehlerverfahren zum Auffinden der
richtigen Formhöhen angewendet werden. Die zuvor genannten
Verfahren und Schritte benötigen sehr viel Zeit und eine
komplizierte Software und komplizierte Berechnungsoperatio
nen. Ein Auswurfzylinder benötigt sehr viel Raum, was den
Entwurf des Kniehebelmechanismus verkompliziert und zudem
den Raum zwischen der bewegbaren Formaufspannplatte A4 und
der Stützplatte A2 (Fig. 1) negativ beeinträchtigt.
Aus der US 5 052 908 ist eine Schließeinheit für eine
Spritzgießform bekannt, bei der zwei Servomotoren zum An
trieb von Stellgliedern mit Spindel und Mutter verwendet
werden, die unterschiedliche Gewindehöhen aufweisen, um
eine schnelle und eine langsame Formschließfunktion auszu
führen. Dadurch wird auch eine voll elektrisch betriebene
Schließeinheit geschaffen, wobei für die Arbeitsumgebung
Geräusche, Schwingungen oder Ölverschmutzungen vermieden
werden. Die zuvor genannte Schließeinheit verwendet jedoch
zwei Servomotoren zum Schließen der Spritzgießform, was
nachteilig ist. Aus der US 4 938 682 geht eine Schließein
heit für eine Spritzgießform hervor, bei der ein Servomotor
zum Antrieb der Schließeinheit verwendet wird. Dieser übt
seine Kraft auf konische Teile zur Ausführung der Schließ
funktion und zur Erzeugung einer ausgeglichenen Schließ
kraft aus. Diese konischen Teile können jedoch nicht zu ei
nem besseren Ausgleich führen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
eine Schließeinheit der eingangs genannten Art und ein Ver
fahren zum Betrieb derselben dahingehend zu verbessern, daß
die Einstellung für die Formhöhen schnell ausgeführt wird
und daß eine ausgeglichene Schließkraft erzeugt werden
kann.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und
2 genannten Merkmale gelöst.
Der wesentliche Vorteil besteht darin, daß die erfindungs
gemäße Schließeinheit und das Verfahren zum Betrieb dersel
ben eine schnelle und automatische Einstellung der Schließ
kraft der Formhälften ermöglichen. Vorteilhafterweise wer
den durch die vorliegende Erfindung eine ausgeglichene
Schließkraft und eine bessere Positionierung erreicht. Mit
der vorliegenden Erfindung können die Qualität und die Ge
nauigkeit der hergestellten Produkte verbessert werden. Die
Schließeinheit ermöglicht eine effektive Raumausnutzung.
Der Kniehebelmechanismus ist leicht einbaubar, weshalb eine
relativ einfache Wartung möglich ist. Die Schließeinheit
ermöglicht vorzugsweise einen so glatten Betrieb, daß Be
schädigungen ihrer Bestandteile vermeidbar sind. Die bes
sere Positionierung, die vereinfachte Wartung und ein rela
tiv geringer Energieverbrauch lassen sich insbesondere im
Vergleich zu hydraulischen Formschließsystemen erzielen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer bekannten
Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine;
Fig. 2 eine Darstellung einer Schließeinheit einer her
kömmlichen Spritzgießmaschine, wobei die Form
schließposition und die Formöffnungsposition ge
zeigt sind;
Fig. 3 einen Fünfpunkt-Kniehebelmechanismus und einen
Vierpunkt-Kniehebelmechanismus der Schließeinheit
einer herkömmlichen Spritzgießmaschine;
Fig. 4-1 eine Ansicht von oben auf eine erfindungsgemäße
Schließeinheit, wobei die Formöffnungsposition
dargestellt ist;
Fig. 4-2 eine Ansicht von oben auf eine erfindungsgemäße
Schließeinheit, wobei die Formschließposition
dargestellt ist;
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung einer vorgespannten
hydraulischen Kolben/Zylindereinheit der erfin
dungsgemäßen Schließeinheit;
Fig. 6-1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Schließeinheit, wobei die Formöffnungsposition
dargestellt ist;
Fig. 6-2 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Schließeinheit, wobei die Formschließposition
dargestellt ist;
Fig. 7 eine Ansicht von der Seite der Stützplatte auf
die erfindungsgemäße Schließeinheit;
Fig. 8 eine Seitenansicht von der Seite der Stützplatte
auf eine Auswurfvorrichtung der erfindungsgemäßen
Schließeinheit;
Fig. 9 ein Diagramm, das die relative Position zwischen
der Mutter und der bewegbaren Formaufspannplatte
der erfindungsgemäßen Schließeinheit zeigt;
Fig. 10 ein Ablaufdiagramm der Schritte der Formeinstel
lung und der Einstellung der Schließkraft für die
Form;
Fig. 11 eine Aufsicht auf die Schließeinheit einer her
kömmlichen Spritzgießmaschine und
Fig. 12 eine Teildarstellung im Schnitt einer Antriebs
riemenscheibe und eines keilförmigen Verbindungs
teiles einer herkömmlichen Schließeinheit.
Die Fig. 4-1 und 4-2 zeigen die vorliegende Schließein
heit in der Formöffnungsposition bzw. in der Formschließpo
sition. Die vorliegende Schließeinheit umfaßt eine Maschi
nenbasis 1 (siehe Fig. 6-1 und 6-2), eine vordere feste
Formaufspannplatte 2, eine hintere Stützplatte 3, zwei
Paare von Führungssäulen 4, die parallel zueinander ange
ordnet sind und fest an den jeweiligen vier Ecken der Vor
richtung montiert sind, einen Gleitblock 5, und eine beweg
bare Formaufspannplatte 6. Die bewegbare Formaufspannplatte
6 und die Stützplatte 3 sind miteinander durch einen sich
nach außen biegenden Kniehebelmechanismus 7 verbunden, der
durch einen Servomotor 8 in Bewegung versetzt wird, der an
der Stützplatte 3 montiert ist. Der Servomotor 8 treibt den
sich nach außen biegenden Kniehebelmechanismus 7 über ein
auf der Welle des Servomotors 8 montiertes Antriebsteil 9,
einen Steuerriemen 10, eine Riemenspannrolle 11, ein ange
triebenes Rad 12 (siehe Fig. 6-1 und 7) und ein Stell
glied mit Spindel 16 und Mutter 17 an, das in einem Lager
13 (Fig. 4-1) mit einem Lagerdeckel 14 und einem Trenn
ring 15 gehalten wird. Das Stellglied kann die Mutter 17
derart antreiben, daß sie sich geradlinig entlang der Spin
del 16 bewegt, und so eine Kraft auf den Vierpunkt-Kniehe
belmechanismus 7 ausübt. Bei der vorliegenden Schließein
heit wird der Servomotor 8 zum Antrieb des Stellgliedes und
der Mutter 17 verwendet. Dadurch wird eine bessere Positio
niergenauigkeit neben einer Vereinfachung des Zusammenbaus
und der Wartungsanforderungen erreicht. Der Vierpunkt-Knie
hebelmechanismus 7 weist einen Antriebsarm 18, der mit ei
ner Druckplatte 27 verbunden ist, einen Arm 19, der fest
mit der Vorderseite der Stützplatte 3 verbunden ist, einen
hinteren Arm 20, einen vorderen Arm 21, einen mit der be
wegbaren Formaufspannplatte 6 verbundenen Arm 22 und vier
Wellenzapfen 23, 24, 25 und 26 mit ölfreien Lagern auf. Um
die Kraft des Stellgliedes zu verringern und um eine ausge
glichene Schließkraft zu erzeugen, werden bei der vorlie
genden Schließeinheit zwei Stellglieder verwendet. Um die
zuvor genannten Funktionen sicher erhalten zu können, muß
die auf die beiden Stellglieder ausgeübte Kraft gleich groß
sein und müssen Fehler der Windungsganghöhen zwischen den
beiden Stellgliedern und ein unvermeidbarer Stoß beim Öff
nen der Form absorbiert werden. Aus diesem Grunde sind zwei
abgedichtete und zusammenwirkende, vorgespannte hydrauli
sche Zylinder zwischen der Mutter 17 und der Druckplatte 27
angeordnet, die als Puffereinrichtung 28 verwendet werden.
Die Fig. 5 zeigt eine vergrößerte Darstellung der vorge
spannten Puffereinrichtung 28 bzw. der hydraulischen Kol
ben/Zylindereinheit, von denen jede einen Kolben 29, eine
Dichtung 30, ein gegenüber einem hohen Druck resistentes
Fluid 31 und zwei Deckelplatten 32 umfaßt, die an beiden
Enden der Druckplatte 27 montiert sind und vorzugsweise ei
nen Zylinder für den Kolben 29 bilden. Die vorgespannte
Puffereinrichtung 28 ist zusammen mit dem Kolben 29 mit der
Hilfe einer Schraube 33, einer Unterlegscheibe 34 und einer
Feder 35 montiert. Rohrverbindungselemente 36 und eine Lei
tung 37 werden verwendet, um die beiden vorgespannten Puf
fereinrichtungen 28 in einem ausgeglichenen Druckzustand
zu halten. Bei der Schließeinheit wird der sich nach außen
biegende Kniehebelmechanismus 7 durch zwei Spindeln 16 be
tätigt, so daß die üblicherweise auf eine einzige Spindel
ausgeübte Kraft verringert wird. Um auf die beiden Spindeln
16 eine ausgeglichene Kraft auszuüben, um die Windungsgang
höhenfehler zwischen den beiden Spindeln 16 zu kompensieren
und um einen Stoß zu absorbieren, der unvermeidbar während
der Öffnung der Form oder der Verriegelung der Form ausge
übt wird, sind die beiden zusammenwirkenden, vorgespannten
hydraulischen Puffereinrichtungen 28 zwischen der Mutter 17
und der Druckplatte 27 angeordnet.
Anstelle des herkömmlichen hydraulischen Motors wird bei
der Schließeinheit ein elektrischer Motor verwendet. Dieser
elektrische Motor ist ein an der Stützplatte 3 befestigter
Formhöheneinstellmotor 38, der einen Zahnkranz 40 antreibt,
der durch mehrere Rollen 39 gehalten wird. Der Zahnkranz 40
ist mit mehreren Zahnrädern 41 mit einem Innengewinde ge
koppelt, die die Stützplatte 3 so antreiben, daß sie sich
hin- und herbewegt. Die Form kann schnell mit der Hilfe ei
nes Servomotorkodierers und eines Stromsensors (nicht dar
gestellt) eingestellt werden.
Bei der Schließeinheit kann die Schließkraft schnell und
automatisch gemäß den Schritten der Fig. 11 eingestellt
werden. Zuerst werden die folgenden Faktoren anhand der
Gleichung
erhalten, wobei F die Formschließkraft, δx die Dehnung der
Führungssäulen, E den E-Modul, A die Querschnittsfläche der
Führungssäulen und L die Länge der Führungssäulen bedeuten.
Die Schließkraft F und die Formhöhe müssen bekannt sein, um
in Abhängigkeit von der Dehnung der Führungssäulen 4 δx die
erforderliche Schließposition zu errechnen. Dann kann die
Formschließposition (die Entfernung δm der Position der
Mutter 17) unter Bezugnahme auf das Kurvendiagramm der
Fig. 10 herausgefunden werden, das die Beziehung zwischen
der Mutter 17 und der bewegbaren Formaufspannplatte 6
zeigt. Die Mutter 17 kann dann mit einem kleinen Drehmoment
und einer kleinen Geschwindigkeit angetrieben werden, bis
die Formschließposition erreicht ist. Der Servomotor 8
führt eine Positionierbremsung durch und der Formhöhenein
stellmotor 38 dreht sich vorzugsweise im Uhrzeigersinn, bis
die beiden Formhälften einander berühren. In diesem Fall
vergrößert sich der Strom im Formhöheneinstellmotor 38 bei
Erreichen eines mechanischen Totpunktes beträchtlich. Ein
Signal eines Stromsensors schaltet dann den Formhöhenein
stellmotor 38 aus. In dem Fall, in dem die Mutter 17 die
Formschließposition nicht erreichen kann, erzeugt der Ser
vomotor 8 weiter ein kleines Drehmoment und der Formhöhen
einstellmotor 38 wird vorzugsweise entgegen dem Uhrzeiger
sinn gedreht, d. h. sowohl der Formhöheneinstellmotor 38 als
auch der Servomotor 8 drehen sich, bis die Mutter 17 die
Schließposition der Form erreicht. Dann werden der Formhö
heneinstellmotor 38 und der Servomotor 8 gleichzeitig ge
bremst. Obwohl der Servomotor 8 eine genaue Steuerung be
wirken kann, kann es passieren, daß die beiden Formhälften
nicht genau schließen, weil ein durch den Formhöhenein
stellmotor 38 verursachter Fehler vorliegt. Um einen klei
neren Spalt zwischen den Formhälften zu beseitigen, muß
sich der Formhöheneinstellmotor 38 vorzugsweise wieder im
Uhrzeigersinn drehen. Der Strom des Formhöheneinstellmotors
wird sofort auf einen vorgegebenen Wert vergrößert und dann
wird der Formhöheneinstellmotor 38 ausgeschaltet, um die
Formeinstellung durch ein Signal des Stromsensors zu been
den. Mit anderen Worten werden, sobald der Kniehebelmecha
nismus 7 auf einen geradlinigen Zustand eingestellt wird,
der mit einem Berührungsgrenzschalter ermittelt wird, die
Führungssäulen 4 verlängert (das Inkrement der Verlängerung
beträgt δx), so daß eine gefordert Schließkraft F aufge
bracht wird und die Einstellung schnell beendet wird. Eine
Auswurfvorrichtung 42 kann, wie dies die Fig. 8 und 9
zeigen, vorteilhafterweise zwischen dem doppelten Kniehe
belmechanismus 7 angeordnet sein, so daß der Raum zwischen
der Stützplatte 3 und der bewegbaren Formaufspannplatte
ausgenutzt und die Länge der Schließeinheit verkürzt wird.
Folgende Ausgestaltungen der vorliegenden Schließeinheit
sind möglich:
- a) Es wird ein Servomotor zum Antrieb eines Stellgliedes zum Antrieb des Kniehebelmechanismus verwendet.
- b) Es werden zwei Servomotoren zum Antrieb von zwei Stellgliedern verwendet, die unterschiedliche Win dungsganghöhen besitzen, so daß eine schnelle und eine langsame Formschließfunktion in der Schließein heit erreichbar sind.
- c) Es können Ketten und Zahnräder zur Betätigung des Formhöheneinstellmechanismus verwendet werden.
Claims (2)
1. Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine mit
einer festen Formaufspannplatte (2), einer Stützplatte
(3) und einer entlang von Führungssäulen (4), die die
feste Formaufspannplatte (2) und die Stützplatte (3)
verbinden, bewegbaren Formaufspannplatte (6), wobei
zwischen der festen Formaufspannplatte (2) und der
bewegbaren Formaufspannplatte (6) die Formhälften der
Spritzgießform anordenbar sind und wobei ein Servomotor
(8) mittels Stellgliedern mit Spindel (16) und Mutter
(17) einen Kniehebelmechanismus (7) zum Öffnen und
Schließen der Spritzgießform antreibt, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Puffereinrichtung (28) zwischen
den Muttern (17) der Stellglieder und einer durch sie
bewegten Druckplatte (27) zum Betätigen des
Kniehebelmechanismus (7) angeordnet ist und aus
abgedichteten, vorgespannten hydraulischen
Kolben/Zylindereinheiten (29, 32) besteht, wobei die
Kolben/Zylindereinheiten (29, 32) über eine Leitung (37)
miteinander in Verbindung stehen.
2. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach
Anspruch 1, wobei ein die Höhe der Spritzgießform
einstellender Formhöheneinstellmotor (38) vorgesehen ist,
mit folgenden Schritten:
- a) Eingabe eines Wertes für die Schließkraft und eines Wertes für die Formhöhe zur Berechnung der Dehnung x der Führungsstangen (4) und zum Auffinden einer entsprechenden Formschließposition der Mutter (17) auf den Spindeln (16) der Stellglieder mittels eines Kurvendiagramms, das die Position der Muttern (17) relativ zur bewegbaren Formaufspannplatte (6) angibt, Bewegen der Muttern (17) durch den Servomotor (8) mit einem kleinen Drehmoment und einer kleinen Geschwindigkeit bis die ermittelte Schließposition erreicht ist, an welcher der Servomotor (8) eine Positionierbremsung durchführt, Anlaufen des Formhöheneinstellmotors (38) und Bewegen der Stützplatte (3), des Kniehebelmechanismus (7) und der beweglichen Formaufspannplatte (6) auf die feste Formaufspannplatte (2) zu solange, bis sich die Formhälften berühren, wobei dies durch einen starken Stromanstieg des Formhöheneinstellmotors (38) angezeigt wird und wodurch der Formhöheneinstellmotor ausgeschaltet wird,
- b) für den Fall, daß die Muttern (17) ihre Formschließposition nicht erreichen können, weil die Formaufspannplatten (2, 6) bereits zu weit zusammengefahren sind, erzeugt der Servomotor (8) weiter ein kleines Drehmoment zum Bewegen der Mutter (17), wobei gleichzeitig der Formhöheneinstellmotor (38) die Stützplatte (3), den Kniehebelmechanismus (7) und die bewegbare Formaufspannplatte (6) von der festen Formaufspannplatte (2) wegbewegt solange, bis die Muttern (17) ihre Schließposition erreicht haben, wonach beide Motoren (8, 38) zum Stillstand gebracht werden, der Formhöheneinstellmotor (38) durch erneutes Anlaufen in entgegengesetzter Richtung die beiden Formhälften zur Berührung bringt, wodurch der Strom im Formhöheneinstellmotor (38) ansteigt und dieser ausgeschaltet wird.
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