DE4325030A1 - Schalter zur Strombegrenzung - Google Patents
Schalter zur StrombegrenzungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalter zur Strom
begrenzung, mit Stromanschlüssen und Kontakten, von denen
der eine ein Festkontakt und der andere ein Bewegkontakt
ist, und mit einem zugehörigen Antrieb zum Öffnen des
Bewegkontaktes bei Überschreiten einer vorgegebenen elek
trischen Stromstärke.
In Energieverteilungsnetzen soll im Kurzschlußfall der
fließende Strom möglichst gut begrenzt werden, um Schäden
an Leitungen und Verbrauchern zu verhindern, die sonst nur
durch massive Überdimensionierung auszuschließen sind.
Konventionelle mechanische Niederspannungsschalter bezie
hen die für das Ausschalten erforderliche mechanische
Energie aus einem Federspeicher. Gegebenenfalls kann eine
zusätzliche Unterstützung durch das Eigenmagnetfeld des
Kurzschlußstromes erfolgen. Die Öffnungsgeschwindigkeit
bei solchen Schaltern wird begrenzt durch den komplexen
mechanischen Aufbau einerseits und der begrenzten Feder
energie andererseits. Dadurch ist die strombegrenzende
Wirkung derartiger Schalter limitiert.
Aus der WO-A-91/12643 und der EP-A 0 487 920 sind strombe
grenzende Anordnungen als Vorschaltgeräte für Schalter be
kannt, die speziell den sog. Kaltleiter- oder PTC-Effekt
(positive temperature coefficient) ausnutzen. Dabei werden
Hochstromwiderstände verwendet, die im wesentlichen aus
einer mit Ruß gefüllten Polyethylenschicht bestehen,
welche den PTC-Effekt aufweist. Zur Gewährleistung des
PTC-Effektes soll bei einem solchen als Schutzelement ver
wendbaren Hochstromwiderstand der Polymer-Widerstandskör
per mit seinen Grundflächen mit einer Elektrode verbunden
sein, wobei eine Druckeinrichtung vorhanden ist, die einen
Druck senkrecht auf die Elektroden und die Grundflächen
des Widerstandskörpers der leitfähigen Polymerschicht
ausübt.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen Schalter
zur Strombegrenzung anzugeben, der nach anderem physikali
schen Prinzip arbeitet.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Schalter der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Antrieb zum
Öffnen des Bewegkontaktes ein thermodynamischer Antrieb
ist. Mit einem solchen Antrieb ist es möglich, auf thermi
schem Wege ausreichende Schaltenergien aufzubringen.
Bei der Erfindung sind die Kontakte in einem abgeschlos
senen Isolierstoffgehäuse angeordnet und zwischen den
Kontakten ein scheibenförmiger Widerstandskörper ange
ordnet. Vorzugsweise ist zwischen Widerstandskörper und
Bewegkontakt im Isolierstoffgehäuse ein Expansionsvolumen
vorhanden. Der Widerstandskörper kann dabei aus graphit
haltigem Kunststoff, beispielsweise auf der Basis von
Polyethylen, bestehen, oder durch eine Vielzahl von Koh
lenstoffasern gebildet sein, die in eine folien- oder
filzartige Konsistenz gebracht sind.
In Abweichung zum Stand der Technik wird also bei der
Erfindung die zur Kontakttrennung erforderliche mechani
sche Schaltenergie elektrothermisch aufgebracht. Hierzu
heizt die im Kurzschlußfall auftretende stromstarke Ent
ladung zunächst ein eingeschlossenes Gasvolumen auf. Die
entstehende Druckwelle beaufschlagt einen beweglichen
Kolben und verrichtet an ihm die mechanische Kontakt
öffnungsarbeit.
Vorteilhafterweise wird bei der Erfindung durch die Ver
wendung eines großflächigen Widerstandskörpers mit gegen
über einem Metall wesentlich höherem elektrischen Wider
stand durch die flächige Verbreitung des Stromflusses
einerseits eine lokalisierte Aufschmelzung der Elektroden
verhindert. Andererseits wird damit eine gleichmäßige
Aufheizung des Gasraumes begünstigt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Aus
führungsbeispielen anhand der Zeichnung in Verbindung mit
den weiteren Unteransprüchen.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung einen
elektrothermischen Schalter für Niederspannungsanwendun
gen.
Der Figur ist ein Isolierstoffgehäuse mit 1 bezeichnet,
das beispielsweise einen rotationssymmetrischen Hohlzylin
der um eine Achse I bildet. Das hohlzylindrische Isolier
stoffgehäuse 1 ist durch einen Flansch 6 abgeschlossen.
In das Isolierstoffgehäuse 1 ist rotationssymmetrisch zur
Achse I ein Festkontakt 2 eingepaßt, der einen Stroman
schluß 2a in Achsrichtung aufweist. Im Abstand dazu ist
ein Bewegkontakt 3, dessen Stromanschluß 3a ebenfalls in
Achsrichtung I verläuft, längsbeweglich in das Isolier
stoffgehäuse 1 eingepaßt. Zwischen dem Festkontakt 2 und
dem Bewegkontakt 3 ist ein scheibenförmiger Widerstands
körper 4 derart angeordnet, daß er ohne Zwischenraum auf
der Oberfläche des Festkontaktes 2 anliegt. Die Außenkon
tur des Widerstandskörpers 4 ist dazu exakt in das
Isolierstoffgehäuse 1 eingepaßt.
Zwischen der dem Festkontakt 2 abgewandten Oberfläche des
Widerstandskörpers 4 und dem Bewegkontakt 3 befindet sich
eine Trennfläche 8, welche einen variablen Zwischenraum
kennzeichnet. Zusätzlich ist in die Wand des Isolierstoff
gehäuses 1 umlaufend ein Expansionsvolumen 9 vorhanden.
Der Bewegkontakt 3 wird mit seinem Stromanschluß 3a durch
einen Federbalg 5 auf die Trennfläche 8 des Widerstands
körpers 4 aufgedrückt. Der Federkörper 5 definiert dabei
eine mechanische Vorspannung, bei deren Überwinden
der Bewegkontakt 3 in horizontaler Richtung verschoben
wird. Die Verschiebung kann dabei durch einen im Isolier
stoffgehäuse 1 umlaufenden Ring 10 begrenzt werden, wobei
sich durch entsprechende Dimensionierung eines ringförmi
gen Ansatzteils 3b am Bewegkontakt 3 einerseits und des
umlaufenden Ringes 10 andererseits eine geeignete Hub
strecke d vorgeben läßt.
Der Stromanschluß 3a weist in der Figur an seinem äußeren
Ende eine Kerbe 7a auf, die in eine zugehörige Klinke 7b
eingreifen kann. Damit sind Mittel zur Arretierung des
Bewegkontaktes im geöffneten Zustand realisiert.
Der beschriebene Schalter kann in übliche Energievertei
lungsnetze eingeschaltet werden. Dabei fließt der Strom
über den Stromanschluß 2a, den Festkontakt 2, den Wider
standskörper 4 auf den Bewegkontakt 3 und von dort über
den Stromanschluß 3a weiter ins Netz. Im Kurzschlußfall
heizt die stromstarke Entladung über den Festkontakt 2 und
den daran anliegenden scheibenförmigen Widerstandskörper
zunächst flächenhaft das eingeschlossene Gasvolumen auf.
Die somit entstehende Druckwelle verschiebt den Beweg
kontakt 3 bis zum Anschlag, wobei über die Klinke 7a und
Kerbe 7b eine Verriegelung im geöffneten Zustand erfolgt.
Der Widerstandskörper 4 kann aus leitfähigem Kunststoff
bestehen, beispielsweise das bekannte elektrisch leitfähig
gemachte Polyethylen. Dazu kommen im vorliegenden Fall zur
Füllung insbesondere Graphit in Frage. Der Widerstands
körper 4 kann aber auch durch Graphitfasern gebildet sein,
die durch eine entsprechende Bearbeitung in eine folien-
oder filzartige Konsistenz gebracht wurden.
In weiteren Ausführungsformen kann die Raumform von der
Rotationssymmetrie abweichen und beispielsweise rechteckig
mit flächenhaften Widerstandskörpern vorhanden sein. Es
können auch mehrere Widerstandskörper hintereinander
geschaltet sein. Weiterhin können auch entsprechende Mit
tel zur Belüftung des Gehäuseinneren vom Isolierstoffge
häuse 1 vorgesehen sein.
Claims (10)
1. Schalter zur Strombegrenzung, mit Stromanschlüssen und
Kontakten, von denen der eine ein Festkontakt und der
andere ein Bewegkontakt ist, und mit einem zugehörigen
Antrieb zum Öffnen des Bewegkontaktes bei Überschreiten
einer vorgegebenen elektrischen Stromstärke, da
durch gekennzeichnet, daß der
Antrieb ein thermoelektrischer Antrieb ist.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kontakte (2, 3) in
einem abgeschlossenen Isolierstoffgehäuse (1) angeordnet
sind und daß zwischen den Kontakten (2, 3) ein scheiben
förmiger Widerstandskörper (4) vorhanden ist.
3. Schalter nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen Widerstandskörper
(4) und Bewegkontakt (3) im Isolierstoffgehäuse (1) ein
Expansionsvolumen (9) vorhanden ist.
4. Schalter nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Widerstandskörper (4)
aus graphithaltigem Kunststoff, beispielsweise auf der
Basis von Polyethylen, besteht.
5. Schalter nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Widerstandskörper (4)
durch eine Vielzahl von Kohlenstoffasern gebildet ist, die
in eine folien- oder filzartige Konsistenz gebracht sind.
6. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
Isolierstoffgehäuse (1), Kontakte (2, 3) und Widerstands
körper (4) jeweils einen rotationssymmetrischem Quer
schnitt haben.
7. Schalter nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß Isolierstoffgehäuse (1),
Kontakte (2, 3) und Widerstandskörper rotationssymmetrisch
und kolinear zu den Stromanschlüssen (2a, 3a) angeordnet
sind.
8. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Mittel (5) zur Ein
stellung der Federkraft des Bewegkontaktes (3).
9. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Mittel (5) zur Hub
begrenzung und Arretierung des Bewegkontaktes.
10. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Mittel zur Belüftung
des Gehäuseinneren.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934325030 DE4325030A1 (de) | 1993-07-26 | 1993-07-26 | Schalter zur Strombegrenzung |
DE4425330A DE4425330A1 (de) | 1993-07-26 | 1994-07-18 | Schalter zur Strombegrenzung |
PCT/DE1994/000862 WO1995003619A1 (de) | 1993-07-26 | 1994-07-25 | Schalter zur strombegrenzung |
US08/586,705 US5859579A (en) | 1993-07-26 | 1994-07-25 | Current--limiting switch |
EP94921596A EP0750788B1 (de) | 1993-07-26 | 1994-07-25 | Schalter zur strombegrenzung |
JP50486195A JP3636461B2 (ja) | 1993-07-26 | 1994-07-25 | 電流制限開閉器 |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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Country | Link |
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