DE4322753A9 - Gehäuse für Geräte der elektrischen Nachrichtentechnik - Google Patents
Gehäuse für Geräte der elektrischen NachrichtentechnikInfo
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Abstract
Gemäß der Erfindung wird ein störstrahlsicheres Gehäuse für Geräte der elektrischen Nachrichtentechnik vorgeschlagen, das innenseitig mit einem Blechformteil (13, 15) versehen ist, welches mit einer die Gehäuseaußenhaut (12, 14) bildenden Thermoplastschicht fest verbunden ist.
Description
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gehäuse für Geräte der elektrischen Nachrichtentechnik, z. B. Telefongehäuse,
und auf ein Verfahren zur Herstellung derartiger Gehäuse.
Durch das DE-GM 92 01 594 ist ein Gehäuse der eingangs genannten Art bekannt geworden, das aus zwei
Kunststoffschalen besteht, die innenseitig mit einer metallischen Abschirmung versehen sind. Die metallische
Abschirmung kann z. B. durch Bedampfen oder durch Galvanisieren aufgebracht werden.
Für erhöhte EMV-Anforderungen werden Metallschichten an den Innenseiten der Gehäuse benötigt, deren
Dicke etwa 20 μπι bis 40 μηι beträgt. Diese Schichtstärken
lassen sich durch eine Aluminium-Vakuumbedampfung nicht mehr sicher mit gleicher Schichtstärke
an allen Gehäusestellen produzieren. Galvanische Schichten erfordern eine zusätzliche Oberflächenbehandlung,
um die Designanforderungen zu erfüllen (Lack). Weiterhin ist die Umweltverträglichkeit sehr kritisch
und ein Recycling fast unmöglich.
Durch die DE-OS 34 29 353 ist ein Plastrahmen für Gerätegehäuse und Bauteile, insbesondere für mechanische
und elektromotorische Geräte, mit Teilelementen aus Nicht-Plaste bekannt geworden. Dabei ist vorgesehen,
daß ebene oder vorgeformte Flächenelemente ei-, nes Bauteils aus Nicht-Plaste in ein Spritzgießwerkzeug
lagebestimmt eingelegt und in einem an sich bekannten Arbeitsgang durch thermoplastischen Werkstoff verbunden
werden. Im Spritzgießwerkzeug werden dabei die Ränder der nicht plastischen Teile mit Thermoplast
umspritzt und miteinander verbunden. Dabei umfaßt der thermoplastische Werkstoff ein- oder zweiseitig die
jeweiligen Zuschnittkanten klauenartig. Notwendige Funktionselemente, z. B. stabilisierende Rippen oder
Augen für Auflagen und Schraubverbindungen, können durch thermoplastischen Werkstoff im gleichen Arbeitsgang
mit angeformt werden. Die nicht plastischen Einlegeteile flächiger Art werden in herkömmlicher
Weise als ebene Zuschnitte oder als vorgeformte Bauteile so hergestellt, daß auch notwendige Durchbrüche,
Ausnehmungen oder dergl. realisiert werden können.
Durch die DE-AS 14 04 394 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Wanne aus mehreren Lagen Kunststoff
bekannt geworden. Dabei wird zunächst als Innenschicht der Wanne eine verhältnismäßig dünne Platte
aus thermoplastischem Material im Tiefziehverfahren zur Wanne verformt, und danach werden entsprechend
den statischen Erfordernissen auf die verformte Innenschicht außen mehrere Schichten faserverstärkter härtbarer
Polymerisationsharze aufgebracht und gehärtet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Gehäuse der eingangs genannten Art im Hinblick auf verschärfte
Anforderungen für die Störsicherheit zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei Gehäusen der eingangs genannten Art gelöst durch ein innenseitiges
Blechformteil, das mit einer die Gehäuseaußenhaut bildenden Thermoplastschicht fest verbunden ist.
Die Verbindung erfolgt z. B. durch Haftung an der Oberfläche oder durch Verknüpfen mit weiter unten
beschriebenen Spritzgußelementen. Ein derartig aufgebautes Gehäuse besitzt eine stabile, metallische Innenschale.
Damit können die erforderlichen Dicken der innensejtigen Metallbeschichtung problemlos gelöst werden.
Überdies können derartige Blechformteile dazu dienen, eine bessere Wärmeverteilung bzw. Wärmeabfuhr
zu ermöglichen. Außerdem ist eine derartige Bauweise günstig im Hinblick auf eine einfache Entsorgung.
Vorzugsweise beträgt die Dicke des Blechformteiles ca. 0,2 mm bis 0,3 mm. Derartige Blechformteile ermöglichen
eine sehr gute Wärmeabfuhr und Stabilität für den Spritzgußprozeß.
In Ausgestaltung der Erfindung sind das vorgeprägte Blechformteil und die aus Thermoplast gebildete Gehäuseaußenhaut
durch Umspritzen an Kanten oder dergl. miteinander fest verbunden. Diese Bauweise er-
;o möglicht eine innige und zuverlässige Verbindung des
Blechformteiles mit der Gehäuseaußenwand, die noch dadurch verbessert werden kann, daß das Blechformteil
und die Gehäuseaußenwand zusätzlich noch durch besondere Befestigungselemente miteinander verbunden
!5 sind.
Ein einfaches und leicht durchführbares Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses der eingangs genannten
Art ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
;ϊο a) das Blechformteil wird in einem Tiefziehwerkzeug
entsprechend der gewünschten Form geprägt,
b) das so vorgefertigte Blechformteil wird in ein Spritzgußwerkzeug eingelegt, das entsprechend
der gewünschten Außenkontur des Gehäuses ausgebildet ist,
c) das eingelegte Blechformteil wird, unter Freilassung von auf dem Blechformteil vorgesehenen
Durchbrüchen, entsprechend der gewünschten Außenkontur des Gehäuses mit einem Thermoplast
umspritzt.
Dabei werden die Durchbrüche entsprechend den
EMV-Anforderungen bereits bei der Vorfertigung des Blechformteiles im Tiefziehwerkzeug angebracht. Das
Spritzgußwerkzeug ist entsprechend der gewünschten Außenform des Gehäuses ausgebildet.
Je nach der gewünschten Außenform des Gehäuses kann das Spritzgußwerkzeug entsprechend geändert
werden. Ein neues bzw. anderes Spritzgußwerkzeug erstellt leicht ein neues Design bei gleicher Innenschale.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Blechformteil vor dem Umspritzen an der Innenseite
des Gehäuses im Bereich von Aussparungen mit Funktionselementen versehen wird und daß die Funk-
A5 tionselemente beim Spritzgießvorgang durch das durch
die Aussparungen durchtretende Spritzgut mit der Gehäuseaußenhaut verbunden werden. Auf diese Weise
können notwendige Funktionselemente ohne besondere Befestigungselemente an der Innenseite des Gehäujo
ses befestigt werden.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß das Blechformteil mit zusätzlichen Öffnungen
versehen wird und daß das beim Spritzgießvorgang durch diese Öffnungen durchtretende Spritzgut zusätzliehe
Verbindungselemente zwischen dem Blechformteil und der Außenhaut bildet. Damit kann auf einfache
Weise die Verbindung zwischen dem Blechformteil und der Gehäuseaußenhaut verbessert werden.
In der Zeichnung sind in den Fig. 1 bis 3 Ausführungsbeispiele
des Gegenstandes gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine geschnittene, perspektivische Darstellung
einer Gehäuseschale eines Fernsprechgerätes,
Fig. 2 zeigt in einem vergrößerten perspektivischen
Teilquerschnitt die Verbindung einer oberen Gehäuseschale gemäß Fig. 1 mit einer unteren Gehäuseschale,
und
Fig. 3 zeigt in einem Teilquerschnitt eine andere Art
der Verbindung von zwei Gehäusehälften.
Fig. 1 zeigt eine obere Gehäuseschale 10, die gemäß Fig. 2 mit einer unteren Gehäuseschale 11 zu einem
vollständigen Gehäuse zusammengesetzt wird. Die obere Gehäuseschale 10 besitzt eine aus Thermoplast bestehende
Gehäuseaußenhaut 12 und ein innenliegendes Blechformteil 13, und die untere Gehäuseschale 11 besitzt
eine außenliegende, aus Thermoplast bestehende Gehäuseaußenhaut 14 und ein innenliegendes Blechformteil
15. Die Gehäuseaußenhaut 12 bzw. 14 wurde in einem Spritzgußverfahren jeweils auf das vorgeprägte
Blechformteil 13, 15 aufgespritzt. Mit 16, 17 sind betriebsmäßig vorgesehene Durchbrüche bezeichnet.
Fig. 3 zeigt eine andere Verbindungstechnik zwischen zwei Gehäuseschalen 10', 11' im Bereich der Stoßfugen.
Die Blechformteile sind dabei mit 13' bzw. 15' bezeichnet.
Die Blechformteile 13, 15 und 13', 15' gemäß Fig. 2 und 3 besitzen außer den genannten Durchbrüchen 16,
17 weitere Aussparungen 18. Im Bereich dieser Aussparungen 18 befinden sich Funktionselemente 19 bis 22,
die beim Spritzgießvorgang an der Innenseite des Gehäuses befestigt werden, indem flüssiges Thermoplastmaterial
durch die öffnungen 18 hindurchtritt und die Funktionselemente 19 bis 22 festlegt Auf ähnliche Weise
kann durch weitere öffnungen 23 beim Spritzgußvorgang Material hindurchtreten, welches Befestigungselemente
24 zur Verbindung der Außenhaut 12,14 mit dem Blechformtei! 13,15 bildet.
Somit ist es möglich, in einem einzigen Spritzgußprozeß z. B. das komplette Gehäuse gemäß Fig. 2 mit Außenhaut
12,14, Blechformteilen 13,15 und Funktionselementen 19,20 herzustellen.
Claims (7)
1. Gehäuse für Geräte der elektrischen Nachrichtentechnik, z. B. Telefongehäuse, gekennzeichnet
durch ein innenseitiges Blechform teil (13, 15), das mit einer die Gehäuseaußenhaut bildenden Thermoplastschicht
(12,14) fest verbunden ist.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein ca. 0,2 mm bis 0,3 mm dickes Blechformteil (13,
15).
3. Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (13,15) und die
aus Thermoplast gebildete Gehäuseaußenhaut (12,
14) durch Umspritzen an Kanten oder dergl. miteinander
verbunden sind.
4. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (13,
15) und die Gehäuseaußenhaut (12, 14) durch besondere Befestigungselemente (24) miteinander
verbunden sind.
5. Verfahren zur Hersteilung eines Gehäuses nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) das Blechformteil (13,15) wird in einem Tiefziehwerkzeug
entsprechend der gewünschten Form geprägt,
b) das vorgefertigte Blechformteil (13,15) wird in ein Spritzgußwerkzeug eingelegt, das entsprechend
der gewünschten Außenkontur des Gehäuses ausgebildet ist,
c) das eingelegte Blechformteil (13, 15) wird, unter Freilassung von auf dem Biechformteil
(13, 15) vorgesehenen Durchbrüchen (16, 17), entsprechend der gewünschten Außenkontur
des Gehäuses mit Thermoplast (12, 14) umspritzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (13, 15) vor dem
Umspritzen an der Innenseite im Bereich von Aussparungen (18) mit Funktionselementen (19, 20, 21)
versehen wird und daß die Funktionselemente (19, 20,21) beim Spritzgußvorgang durch das durch die
Aussparungen (18) durchtretende Spritzgut mit der Außenhaut (12,14) verbunden werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (13, 15) mit
zusätzlichen Öffnungen (23) versehen wird und daß das beim Spritzgußvorgang durch diese öffnungen
(23) durchtretende Spritzgut zusätzliche Verbindungselemente (24) zwischen dem Blechformteil
(13,15) und der Außenhaut (12,14) bildet.
Hierzu 1 Seite(n) Zeichnungen
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