DE4321994A1 - Verfahren zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs- und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line Massen-Feststoffmessung für Klär- und Ent-Wässerungsprozesse aller Art, sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs- und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line Massen-Feststoffmessung für Klär- und Ent-Wässerungsprozesse aller Art, sowie Anlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern von Men
gen chemischer Hilfs- und Flockmittel in Abhängigkeit ei
ner on-line Massen-/Feststoffmessung für Klär- und Entwäs
serungsprozesse aller Art, insbesondere gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung betrifft ferner einer Anlage zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens, gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 7.
Es ist bei Klär- und Entwässerungsprozessen aller Art hin
länglich bekannt, zur Abwasseraufbereitung, Schlammeindic
kung und/oder Schlammentwässerung Hilfs- oder Flockmittel
einzusetzen, um durch Veränderung der Eigenschaften und
Größe der Bestandteile von Suspensionen eine beschleunigte
Ansammlung der Feststoffe und Gewinnung der Klarphase zu
erzielen.
Die Dosierung von Hilfs- oder Flockmitteln für Eindicker,
Klärer und Entwässerungsaggregate jeglicher Art erfolgt
entweder ungeregelt oder nur in einer groben Rasterung.
Üblicherweise werden die für einen Klär-, Eindick- oder
Trennprozeß benötigten Hilfs- oder Flockmittel mit einer
auf den durchschnittlichen Betriebszustand der Anlage aus
gelegten Menge beschickt. Ein Sicherheitszuschlag dient
einer ruhigeren und betriebssicheren Fahrweise der Aggre
gate.
Die Zugabe von chemischen Hilfsstoffen und/oder Flockmit
teln steht daher bei der konventionellen Betriebstechnik
in keiner genauen Abhängigkeit zur momentanen Massen-
/Feststoff-Charakteristik. Das ist gleichbedeutend mit ei
ner ständigen Über- oder Unterdosierung an Hilfsstoffen
und/oder Flockmitteln zur Suspension, sobald der Be
triebszustand anders ist als durchschnittlich oder der
Auslegung einer Anlage entsprechend.
Es sind verschiedene Vorgehensweisen bekannt, die auf eine
Lösung des Problems einer genaueren Zugabe von chemischen
Hilfsstoffen und/oder Flockmitteln gerichtet sind, die je
doch den heutigen Anforderungen nicht genügen.
Zum einen wird die Messung des Volumenstroms einer Trübe
oder Suspension vorgenommen, die Rückschlüsse auf den
Masse-/Feststoffgehalt zulassen. Dies ist jedoch nur bei
völlig konstanten Bedingungen hinsichtlich der Menge und
Art der Feststoffe in der Suspension oder Trübe möglich.
In der Praxis schwanken aber praktisch alle zu einem Ein
dicker, Klärer oder Entwässerungsaggregat strömenden Sus
pensionen hinsichtlich ihres Feststoffgehaltes, so daß
keine genaue Abhängigkeit von der Zulaufmenge zum tatsäch
lichen Feststoffgehalt besteht.
Zum anderen wird der Weg der Messung der Feststoffe je Vo
lumeneinheit (Massenkonzentration) gewählt.
Beispielsweise werden fotometrische Trübungsmeßmethoden
durchgeführt. Bei einer solchen Messung erweist es sich
aber als nachteilig, daß die erforderliche Fotozelle oder
der Sensor sehr anfällig gegenüber Verschmutzungen ist.
Außerdem ist der Meßbereich auf niedrigere Feststoffge
halte in einer Trübe oder Suspension begrenzt.
Eine Messung der Feststoffmenge erfolgt ferner bei her
kömmlichen Schlammpegelmessungen.
In ein Kläraggregat oder Sedimentationsbecken werden in
verschiedenen Höhen elektronisch angeregte "Stimmgabeln"
installiert und je nach Klarheit der umgebenden Phase
(Feststoff/Flüssig-/Suspension) läßt sich ungefähr auf
einen mehr oder weniger großen Wasser- oder Feststoffge
halt schließen. Nachteilig bei dieser Methode ist, daß die
Zeiten zwischen dem Erkennen eines Signals und der Mög
lichkeit einer Korrektur verhältnismäßig lang sind. Auch
Zetapotential- und Isotopenmessungen sind zur Ermittlung
der Flockmittelzugabe versuchsweise eingesetzt worden.
Diese Versuche, feststoffhaltige Suspensionen in der be
trieblichen Praxis unter Kontrolle zu halten, haben sich
aber im allgemeinen nicht durchgesetzt.
Zur Messung der Feststoffe eignen sich grundsätzlich alle
physikalischen Meßmethoden, die es gestatten, on-line,
d. h. ohne zeitliche Verzögerung nach der Messung Massen-
oder Feststoffgehalte (Massenkonzentrationen) einer Sus
pension zu bestimmen.
Ein nach der DE 30 39 438 A1 bekannter Flüssigkeitsdichte-
Wandler, der im verhältnismäßig rauhen Ölbetrieb Eingang
gefunden hat, arbeitet nach dem Biegeschwing-Prinzip. Ein
zentrisch angeordnetes Meßrohr, durch das die Flüssigkeit
strömt, wird elektromagnetisch in Schwingung versetzt, und
schwingt auf einer harmonischen, der natürlichen Resonanz
frequenz, modifiziert durch die Flüssigkeit. Die Schwing
frequenz ist eine Funktion der Masse des Rohres pro Län
geneinheit und folglich auch eine Funktion der Dichte der
Flüssigkeit, die sich im Meßrohr befindet. Das Ausgangsma
terial des Meßwertaufnehmers ist ein Frequenzsignal, das
zur Weiterverarbeitung mit Mikroprozessorelektronik einem
Rechner eingebbar ist. Nach Messung der Schwingungsfre
quenz kann die Dichte der Flüssigkeit oder Suspension über
folgende Gleichung ermittelt werden:
Dichte D = K₀ + K₁T + K₂T²
wobei
D = Flüssigkeitsdichte (unkorrigiert) in kg/m³,
T = Periodendauer der Schwingung in µs,
= l/f, wobei "f" die Schwingungsfrequenz ist;
K₀, K₁, K₂ = sind Aufnehmerkonstanten, vom Kalibrierdatenblatt.
T = Periodendauer der Schwingung in µs,
= l/f, wobei "f" die Schwingungsfrequenz ist;
K₀, K₁, K₂ = sind Aufnehmerkonstanten, vom Kalibrierdatenblatt.
Eine Möglichkeit, Massenkonzentrationen direkt zu messen,
stellen die bekannten Verfahren dar, die nach dem Corio
lisprinzip arbeiten, gemäß der Gleichung
FC = 2 × m × ( × )
wobei
FC = Corioliskraft
m = Masse
= Winkelgeschwindigkeit, und
= Radialgeschwindigkeit im rotierenden bzw. schwingenden System.
m = Masse
= Winkelgeschwindigkeit, und
= Radialgeschwindigkeit im rotierenden bzw. schwingenden System.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Anlage zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs-
und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line Massen-
/Feststoffmessung (Massenkonzentration) für Klär- und Ent
wässerungsprozesse aller Art gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1 bzw. 7 zur Verfügung zu stellen, mit dem bzw.
mit der unter Berücksichtigung der jeweiligen Verfahrens
bzw. Anlagespezifik eine beträchtliche Einsparung der bis
lang üblichen Mengen an chemischen Hilfs- und Flockmitteln
möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die aus dem Pa
tentanspruch 1 bzw. 7 hervorgehende technische Lehre ge
löst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens bzw. der erfindungsgemäßen Anlage ergeben sich aus
den Patentansprüchen 2 bis 6 bzw. 7 bis 13.
Die Erfindung erweist sich insbesondere dadurch als vor
teilhaft, daß zunächst für eine Anlage die spezifische
Massenkonzentration für die jeweilige Anwendung des Klär-,
Sedimentations- oder Entwässerungsprozesses erstellt wird.
Diese Massenkonzentration dient dann als Steuerungsgröße
für eine zum Flocken notwendige Flockmittelmenge.
Das für die Messung der Feststoff- oder Massenkonzentra
tion benutzte Gerät kann mit einem Mikroprozessor versehen
sein.
Weiterhin kann ein PC mit einem Regler oder eine statisti
sche Prozeßkontrolle (SPC) mit einem Regler kombiniert
sein. Es ist auch die Kombination beider zuvor genannten
Variationen möglich.
Der Regler ist mit einer regelbaren Dosiervorrichtung ver
netzt. Die Dosiereinrichtung kann vorzugsweise auch aus
einem Motorstellventil in Verbindung mit einer Mengenmes
sung gebildet sein. Ebenso kann die Dosiereinrichtung vor
zugsweise aus einer frequenzgesteuerten Pumpe in Verbin
dung mit einer Mengenmessung bestehen.
Vorteilhafterweise wird zur Optimierung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens das Proportional-Verhältnis Fracht zu
Flockmittel durch Messung der Klarphase im Klarlauf des
Eindickers verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist aufgrund der on-line
Masse-/Feststoffmessung nur wenige Sekunden Totzeit auf,
d. h. eine Verzögerung zwischen Messung und Regelung ist
praktisch nicht gegeben. Vorteilhaft gegenüber herkömmli
chen optischen Meßverfahren erweist sich weiterhin die li
neare Abhängigkeit, und daß eine Verschmutzung von Foto
zellen kein Rolle spielt.
Flockmittel sind anorganische Stoffe, organische Stoffe
oder Kombinationen davon; Beispiele für anorganische
Flockmittel sind Eisenverbindungen, Al-Verbindungen; Bei
spiele für organische Flockmittel sind kationische Poly
mere, anionische Polymere und nichtionische Polymere. Po
lyelektrolyte sind ebenfalls organische Flockmittel. Alle
diese Flockmittel finden eine weite Anwendung in den unten
genannten Bereichen.
Chemische Hilfsmittel werden überall dort eingesetzt, wo
man die Struktur von Suspensionen oder auch Dispersionen
verändern will; Beispiele dafür sind Tenside, oberflächen
aktive Verbindungen, Dispergatoren, Schäumer, Entschäumer,
Netzmittel, Flotationsmittel, Kristallwachstumshemmer und
-förderer, Teilchenvergrößerer, Entwässerungshilfsmittel
und Retentionsmittel.
Die genannten chemischen Hilfsstoffe und Flockmittel sind
in folgenden Bereichen erfindungsgemäß einsetzbar:
In kommunalen Kläranlagen,
in der chemischen Industrie,
bei der Papier- und Zellstoffherstellung, (Papiermaschinensysteme sowie Stoff-Fänger),
in der metallbe- und -verarbeitenden Industrie,
bei chemisch/physikalischen Bodensanierungsverfahren,
bei sonstigen industriellen Abwässern,
bei mineralischen Aufschlußverfahren und Laugenprozessen,
und bei Siebhandpressen, Zentrifugen und Kammerfilterpres sen.
In kommunalen Kläranlagen,
in der chemischen Industrie,
bei der Papier- und Zellstoffherstellung, (Papiermaschinensysteme sowie Stoff-Fänger),
in der metallbe- und -verarbeitenden Industrie,
bei chemisch/physikalischen Bodensanierungsverfahren,
bei sonstigen industriellen Abwässern,
bei mineralischen Aufschlußverfahren und Laugenprozessen,
und bei Siebhandpressen, Zentrifugen und Kammerfilterpres sen.
Wie Betriebsversuche ergeben haben, kann mit der Erfindung
die Wirtschaftlichkeit für Klär-, Eindick- und Entwässe
rungsprozesse in überraschender Weise stark erhöht werden.
Eine Suspension bestehend aus Kohle, Asche und Wasser
wurde durch einen Rundeindicker geführt. Die Feststoffkon
zentration schwankte zwischen 60 und 400 Gramm pro Liter.
Neben diesen stark schwankenden Feststoffgehalten variier
ten aber auch die Mengen an allen drei Komponenten: Kohle,
Wasser und Asche.
Aufgrund dieser schwierigen Betriebsverhältnisse wurde die
zum Erreichen einer bestimmten Sedimentationsgeschwindig
keit benötigte Flockmittelmenge auf einen durchschnittli
chen Wert eingestellt, der erfahrungsgemäß alle schwanken
den Betriebszustände erfaßte.
In die Zulaufleitung zum Eindicker wurde ein Gerät zur Be
stimmung der Massenkonzentration an Feststoff in einer
Suspension installiert. Diese on-line-Messung wurde mit
einem Durchfluß-Meßgerät durchgeführt, das auf dem Reso
nanzschwingungsprinzip basierte.
Kombiniert wurde diese Messung mit einer mikroprozessor
gesteuerten Regelung. Hierbei diente erfindungsgemäß die
Massen- oder Feststoffkonzentration der Suspension als
Eingangsgröße. Nach einem 14-tägigen Betriebsversuch er
reichte die Einsparung an Flockmitteln 20 bis 30%.
Die Erfindung wird nun anhand der einzigen Figur der
Zeichnung erläutert, die eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anlage zeigt.
Eine Feststoffsuspension (Pfeil A) strömt durch ein Zulaufrohr 10 eines
Klärers, Eindickers oder Entwässerungsaggregates 19 in der Figur von links
nach rechts und tritt in das Entwässerungsaggregat 19 ein (Pfeil B). An
einem Meßpunkt im Zulaufrohr 10, an dem ein homogenes Gemisch der Feststoff
suspension gewährleistet ist, wird an der Einrichtung 11, 12 die Volumen
strom-Masse-/Feststoffmessung vorgenommen. Das im Meßrohr 12 der Einrichtung
12 zur Feststoffmessung gemessene Signal, das noch kein genormtes Signal ist,
wird einer Prozessorsteuerung 13 zugeführt und dort in eine Massenkonzentra
tion in Gramm pro Liter umdefiniert. Die Prozessorsteurung umfaßt auch eine
Reglerstruktur. Außerdem ist in der Prozessorsteuerung 13 eine über einen
langen Zeitraum (mehrere Monate bis Jahre) erstellte lineare Funktion der
Massenkonzentration der Suspension und von labormäßig ermittelten Hilfs- und
Flockmittelmengen abgespeichert.
Im Zulaufrohr 10 stromaufwärts vom Meßpunkt der Einrichtung 11 zur Feststoff
messung kann, je nach Anlagenspezifik, auch ein Volumenstrommesser 11
(m³/h) vorgesehen sein, dessen Ausgangssignal ebenfalls der Prozessorsteuerung
13 eingegeben wird.
Das von der Prozessorsteuerung 13 umdefinierte Meßsignal in Form der Massen
konzentration in g/l stellt eine variable Führungsgröße für die in der Pro
zessorsteuerung enthaltene Reglerstruktur dar.
Ein Hilfsstoff- bzw. Flockmittelbehälter 16 ist ausgangsseitig mit dem Eingang
einer Flockmittelpumpe 15 verbunden, deren Ausgang unter Zwischenschaltung
eines eine Dosiereinrichtung darstellenden Motorstellventils 17 mit dem
Eingang eines induktiven Durchflußmengenmessers 18, der ausgangsseitig einer
seits mit dem Eingang der Prozessorsteuerung 13 und andererseits mit dem
Zulaufrohr 10 der Feststoffsuspension stromabwärts der Einrichtung 11, 12
zur Masse-/Feststoffmessung verbunden ist. Die von der Prozessorsteuerung 13
in jedem Meßmoment der Einrichtung 11, 12 zur Feststoffmessung ermittelte
Momentankonzentration der Feststoffsuspension am Meßpunkt und der vom induk
tiven Durchflußmengenmesser 18 der Prozessorsteuerung 13 zugeführte Mengen
meßwert der Flockmittelzufuhr wird von der Regelstruktur der in der Prozessor-
Steuerung 13 gespeicherten, über einem langen Zeitraum erstellten linearen
Funktion der Massenkonzentration der Suspension und der labormäßig ermittelten
Flockmittelmengen in eine Stellgröße umgeformt, die über den mit der Ausgangs
seite der Prozessorsteuerung 13 eingangsseitig verbundenen Dosiereingang des
Motorstellventils 17 zugeführt wird. Auf diese Weise ist es möglich, eine
exakte Dosierung der Hilfsstoff- oder Flockenmittelmengenzufuhr in das Zulauf
rohr 10 des Entwässerungsaggregates 19 praktisch ohne Totzeit entsprechend dem
Meßpunkt der Einrichtung 11, 12 zur Feststoffmessung ermittelten Meßsignals augen
blicklich vorzunehmen und somit eine Einsparung an der erforderlichen Menge an
dem chemischen Hilfs- oder Flockmittel von z. B. 20-30% über einen fest
gelegten Zeitraum hinweg zu erzielen.
Am Entwässerungsaggregat 19 ist ein Klarlauf (Überlaufrinne) 20 zur Aufnahme
der Klarphase im Entwässerungsaggregat vorgesehen. Eine Überwachungseinrichtung 21
die den Grad der Klarheit in der Klarphase zum Klärer-/Eindicker-/Entwässerungs
aggregat 19 erfaßt, ist ausgangsseitig mit der Eingangsseite der Optimierungs
einrichtung 14 des Prozessorsteuerung 13 zur Optimierung der variablen Führungs
größe und zur Optimierung der Stellgröße und
damit der Dosierung der Zufuhr der Menge des chemischen Hilfs- oder Flockmittels
in das Zulaufrohr 10 verbunden.
Bezugszeichenliste
10 Zulaufrohr
11 Volumenstrommesser
12 Meßrohr
11, 12 Einrichtung zur Feststoffmessung
13 Prozessorsteuerung
14 Optimierungseinrichtung
15 Flockmittelpumpe
16 Flockmittelbehälter
17 Motorstellventil
18 Induktiver Durchflußmengenmesser (IDM)
19 Klärer, Eindicker, Entwässerungsaggregat
20 Klarlauf (Überlaufrinne)
21 Überwachungseinrichtung der Klarphase
M Motor
11 Volumenstrommesser
12 Meßrohr
11, 12 Einrichtung zur Feststoffmessung
13 Prozessorsteuerung
14 Optimierungseinrichtung
15 Flockmittelpumpe
16 Flockmittelbehälter
17 Motorstellventil
18 Induktiver Durchflußmengenmesser (IDM)
19 Klärer, Eindicker, Entwässerungsaggregat
20 Klarlauf (Überlaufrinne)
21 Überwachungseinrichtung der Klarphase
M Motor
Claims (13)
1. Verfahren zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs-
und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line-Mas
sen-/Feststoffmessung für Klär- und Entwässerungs
prozesse aller Art, bei der bei automatischer Kom
pensation von Temperatur- und Druckwerten fortlau
fend die Massen-/Feststoffgehalte (12)
(Massenkonzentration) ermittelt, ein der Masse
(Massenkonzentration) entsprechendes Meß-Signal er
zeugt und der ermittelte Wert ablesbar angezeigt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das ermittelte, eine Funktion der Massen- /Feststoffgehalte (12) darstellende Meß-Signal als Führungsgröße einer Prozessorsteuerung (13), in der eine über einen langen Zeitraum erstellte lineare Funktion der Massen-/Feststoffgehalte (12) und von labormäßig ermittelten chemischer Hilfs- und Flock mittelmengen gespeichert ist, zugeführt wird,
- - daß der Ist-Wert des Verbrauchs der Hilfs- und Flockmittelmenge erfaßt und der Prozessorsteuerung (13) eingegeben wird,
- - daß durch die Prozessorsteuerung (13) je nach Meß prinzip eine Umrechnung der jeweiligen Mischdichte in eine Massenkonzentration erfolgt, und
- - daß die Massenkonzentration entsprechend der ge speicherten linearen Funktion der Masse und der la bormäßig ermittelten Hilfs- oder Flockmittelmenge als Stellgröße für die Hilfs- oder Flockmittelmen genzufuhr verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugung des der Dichte entsprechenden Meß-
Signals vorgenommen wird, indem in an sich bekannter
Weise nach dem Biegeschwingungsprinzip eine vorbe
stimmte Menge der Flüssigkeit oder Suspension in
Schwingung versetzt, die Schwingungsfrequenz gemes
sen und die Flüssigkeits- oder Suspensionsdichte D
gemäß folgender Gleichung
Dichte D = K₀ + K₁T + K₂T²wobeiD = Flüssigkeitsdichte (unkorrigiert) in
kg/m³,
T = Periodendauer der Schwingung in µs,
= l/f, wobei "f" die Schwingungsfrequenz ist;
K₀, K₁, K₂ = sind Aufnehmerkonstanten, vom Kalibrierdatenblatterrechnet
und wobei aus dem Volumenstrom und dem gemessenen Dichtewert die Masse (Massenkonzentration) ermittelt wird.
T = Periodendauer der Schwingung in µs,
= l/f, wobei "f" die Schwingungsfrequenz ist;
K₀, K₁, K₂ = sind Aufnehmerkonstanten, vom Kalibrierdatenblatterrechnet
und wobei aus dem Volumenstrom und dem gemessenen Dichtewert die Masse (Massenkonzentration) ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Prozessorsteuerung zugeführte Führungs
größe nach dem Coriolis-Prinzip gemäß der Gleichung
FC = 2 × m × ( × )errechnet wird,
wobeiFC = Corioliskraft
m = Masse
= Winkelgeschwindigkeit und
= Radialgeschwindigkeit im rotierenden bzw. schwingenden System.
m = Masse
= Winkelgeschwindigkeit und
= Radialgeschwindigkeit im rotierenden bzw. schwingenden System.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Optimierung der Führungsgröße der Prozessor
steuerung (13) ein den Grade der Klarheit der Klar
phase (21), Überwachung der Klarphase wiederspie
gelndes Meßsignal zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erstellung der linearen Funktion der
Massen- oder Feststoffgehalte der Suspension und
der labormäßig ermittelten Hilfs- und Flockmittel
mengen unter Festlegung von Meßbereichsgrenzen er
folgt, die durch sämtliche Betriebszustände bedingte
Schwankungsbreiten berücksichtigen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Durchschnitts-Massengehalt der Suspension
aus den einzelnen Komponenten der Suspension ermit
telt wird.
7. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den An
sprüchen 1 bis 6 mit einem eine Feststoffsuspension
führenden Zulaufrohr (10) zum Klärer, Eindicker oder
Entwässerungsaggregat (19), mit einer mit dem Zu
laufrohr (10) verbundenen Einrichtung zur
Masse-/Feststoffmessung (12) und mit einem Flockmit
telbehälter (16) mit einer Flockmittelpumpe (15),
die über eine Prozessorsteuerung (13) mit der Ein
richtung zur Feststoff-Messung (12) schaltungsmäßig
verbunden ist, und deren Ausgang mit dem Zulaufrohr
(10) stromabwärts der Verbindungsstelle des Zulauf
rohres und der Einrichtung zur Feststoff-Messung
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Einrichtung zur Masse-/Feststoff-Messung (12) ausgangsseitig mit der Eingangsseite der Pro zessorsteuerung (13) verbunden ist, in der die über einen langen Zeitraum erstellte lineare Funktion der Masse-/Feststoffgehalte und von labormäßig ermittel ten Hilfs- und Flockmittelmengen niedergelegt sind,
- - daß im Ausgang der Flockmittelpumpe (15) eine re gelbare Dosiereinrichtung (17) nachgeschaltet ist, die eingangsseitig mit dem Aus gang der Prozessorsteuerung (13) und ausgangsseitig mit einem induktiven Durchflußmengenmesser (18) ver bunden ist, der ausgangsseitig einerseits mit dem Eingang der Prozessorsteuerung (13) und andererseits mit dem Zulaufrohr (10) stromabwärts der Einrichtung (11, 12) zur Massen-/Feststoff-Messung verbunden ist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Prozessorsteuerung (13) eine Optimierungsein
richtung (14) zur Überwachung der Klarphase (21) be
inhaltet.
9. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dosiereinrichtung (17) von einem Motorstellven
til gebildet ist.
10. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Masse-/Feststoff-Messung (11,
12) von einem mit dem Zulaufrohr (10) strömungsmäßig
verbundenen zentrisch angeordneten, an sich bekann
ten Meßrohr (12) gebildet ist, das elektromagnetisch
in Schwingung versetzbar und auf der natürlichen Re
sonanzfrequenz, modifiziert durch die Flüssigkeit,
schwingt, wobei die Schwingfrequenz eine Funktion
der Masse des Meßrohres (12) pro Längeneinheit ist.
11. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Masse-/Feststoff-Messung (11,
12) aus zwei geraden, parallel durchgehenden Meßroh
ren besteht, in denen die Masse fließt und mit den
Meßrohren in Schwingungen versetzbar ist, wobei bei
einer gegebenen Frequenz f die Phasendifferenz Δϕ
der Schwingungen bei Ein- und Auslauf proportional
zum Massedurchfluß ist.
12. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Masse-/Feststoffmessung von ei
nem mit dem Zulaufrohr (10) verbundenen Volumen
strom-Messer (11) gebildet ist, der ausgangsseitig
mit der Eingangsseite der Prozessorsteuerung (13)
verbunden ist.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
ein den Grad der Klarheit in der Klarphase im Klä
rer/Eindicker/Entwässerungsaggregat (19) erfassende
Überwachungseinrichtung (21) ausgangsseitig mit der
Eingangsseite der Optimierungseinrichtung (14) und
der Prozessorsteuerung (13) zur Optimierung der Füh
rungsgröße der Prozessorsteuerung verbunden ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4321994A DE4321994A1 (de) | 1993-07-01 | 1993-07-01 | Verfahren zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs- und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line Massen-Feststoffmessung für Klär- und Ent-Wässerungsprozesse aller Art, sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
DE4333579A DE4333579A1 (de) | 1993-07-01 | 1993-10-01 | Verfahren zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs- und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line Massen-/Feststoffmessung für Klär- und Entwässerungsprozesse aller Art, sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4321994A DE4321994A1 (de) | 1993-07-01 | 1993-07-01 | Verfahren zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs- und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line Massen-Feststoffmessung für Klär- und Ent-Wässerungsprozesse aller Art, sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4321994A1 true DE4321994A1 (de) | 1995-01-12 |
Family
ID=6491754
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4321994A Withdrawn DE4321994A1 (de) | 1993-07-01 | 1993-07-01 | Verfahren zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs- und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line Massen-Feststoffmessung für Klär- und Ent-Wässerungsprozesse aller Art, sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
DE4333579A Withdrawn DE4333579A1 (de) | 1993-07-01 | 1993-10-01 | Verfahren zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs- und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line Massen-/Feststoffmessung für Klär- und Entwässerungsprozesse aller Art, sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4333579A Withdrawn DE4333579A1 (de) | 1993-07-01 | 1993-10-01 | Verfahren zum Steuern von Mengen chemischer Hilfs- und Flockmittel in Abhängigkeit einer on-line Massen-/Feststoffmessung für Klär- und Entwässerungsprozesse aller Art, sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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