DE4321403A1

DE4321403A1 - Pressenpartie mit feststehendem Heizelement

Info

Publication number: DE4321403A1
Application number: DE19934321403
Authority: DE
Inventors: Karl Dr Steiner
Original assignee: JM Voith GmbH
Current assignee: JM Voith GmbH
Priority date: 1993-06-26
Filing date: 1993-06-26
Publication date: 1994-01-20

Description

Die Erfindung betrifft eine Pressenpartie einer Papiermaschine, insbesondere ein feststehendes Heiz- und Preßelement zur Entfeuchtung der Papierbahn.

Beim Pressen einer Papierbahn wird bekanntlich die feuchte Papierbahn im allgemeinen zusammen mit einem endlosen Filzband durch den von zwei Walzen gebildeten Preßspalt hindurchgeführt, wobei eine der beiden Papierseiten mit einer der Walzen in Berührung kommt und die andere Papierseite am Filz anliegt. Bekannt sind auch Doppelfilzpressen, in denen die Papierbahn zwischen zwei Filzen durch den Preßspalt läuft. In beiden Verfahren steht zum Pressen der Papierbahn nur eine sehr kurze Wegstrecke zur Verfügung da sich zwei entgegengesetzt gerundete Flächen nahezu linienförmig treffen.

Weiterhin sind sogenannte Langspalt- oder "Flexonippressen" bekannt. Diese Pressen bieten den Vorteil, daß das Papier zwischen zwei annähernd parallel geführten Rundungen angepreßt wird und so eine relativ lange Preßdauer ermöglicht ist. Pressen dieser Art sind jedoch sehr aufwendig in der Konstruktion und dadurch auch entsprechend teuer in der Herstellung.

Aufgabe der Erfindung ist es die oben genannten Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und eine Vorrichtung darzustellen, die zur Entfeuchtung einer Papierbahn in der Pressenpartie dient, die zum einen kostengünstig herzustellen ist und zum anderen eine gute Effektivität bezüglich der Feuchtung besitzt.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Die Erfindung ist anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren stellen im einzelnen folgendes dar:

Fig. 1 zeigt den derzeitigen Stand der Technik. Es ist eine beheizte Walze 1 zu sehen, die mit einer Gegenwalze 2 einen Preßspalt 5 bildet. Die Papierbahn 3 wird von links über die Walze 1 zugeführt und durch den Preßspalt geleitet, während ein Band von oben an den Preßspalt zugeführt wird und sich an der Walze 2 anlegt. Nach Durchlaufen des Preßspaltes wird das Band 4 von der Bahn 3 wieder getrennt und zurückgeführt, während die Bahn 3 zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet wird. In der gezeigten Version ist ein relativ hoher Aufwand notwendig um die Walze 1 zu beheizen, z. B. durch Dampf oder heiße Flüssigkeit oder ähnliches.

Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung einer ähnlichen Presseneinrichtung. Es ist eine Walze 1, die mit einer gegenüberliegenden Walze 2 einen Preßspalt 5 bildet, zu sehen, von links kommend wird in diesem Fall auf der Seite der Walze 1 ein Band 4 oder ein Filz herangeführt, der die Papierbahn trägt und über die Walze 1 führend in den Preßspalt 5 weiterleitet, wobei direkt nach dem Preßspalt das Band 4 von der Bahn, welche an der Walze 2 anliegt, abgelöst wird und die Bahn zur weiteren Verarbeitung danach von der Walze 2 abgelöst wird und weitergeführt wird. Erfindungsgemäß ist auf der Oberseite der Walze 1 anliegend ein feststehendes Heizelement 10 zu sehen, welches aus einem Heizkörper 11 besteht, der sich der Krümmung der Walze 1 anpaßt und direkt auf der Oberfläche der Papierbahn 3 aufliegt und diese erhitzt. Der Heizkörper 11 wird von elastischen Anpreßelementen 12, z. B. Federn, gegen die Walze 1 angepreßt, indem er sich an einem darüberliegenden Tragjoch 13, welches abschwenkbar ausgebildet ist, abstützt.

Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäß in Sektoren über die Maschinenbreite aufgeteiltes Heizelement 10, welches auf einer Walze 1 aufliegt. Die Sektoren sind über die Maschinenbreite angeordnet und ermöglichen auf diese Weise eine sektionale Anpassung der Heizleistung entsprechend den Anforderungen der Papierherstellung.

Die Aufteilung des Heizelementes in Sektoren kann sowohl in einzelnen Rechtecken oder auch rautenförmig erfolgen.

Fig. 4 zeigt nochmals eine Situation ähnlich Fig. 2, zum Unterschied hierin ist der Heizkörper 11 in der Form eines Preßschuhes ausgebildet.

Die Fig. 5 zeigt nochmal eine Pressenpartie im Stand der Technik mit mehreren aneinander gekoppelten Presseneinheiten, insbesondere sogenannte FNP-Pressen. Während die Fig. 6-12 verschiedene Anordnungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen feststehenden Heizelementes darstellen.

Die Fig. 13a und 13b zeigen mögliche Ausführungsformen eines Heizelementes in Form eines Anpreßschuhes.

Fig. 13a zeigt einen Querschnitt, in dem ein geschlossenes als Abdichtung wirkendes PU-Band 20 zu sehen ist, in dem ein H-förmig ausgebildeter Träger 21 verläuft, auf dessen Oberseite zwei abdichtende Seitenwände 22.1 und 22.2 liegen, zwischen denen ein Schuhkolben 23 angebracht ist. Der Träger 21 mit den Dichtleisten 22.1 und 22.2 und dem Schuhkolben 23 bilden einen Druckraum 24 der sich durch Heben und Senken des Schuhkolben vergrößert und verkleinert. Auf der Oberfläche des Schuhkolbens ist ein Schuhdeckel 25 mit dem dazwischenliegenden PU-Band 20 befestigt. Der Schuhdeckel selbst ist der Krümmung der Gegenwalze angepaßt und sektioniert oder über die gesamte Länge beheizbar.

Fig. 13b zeigt eine ähnliche Anordnung, mit dem Unterschied, daß das PU-Band nicht um das gesamte Joch verläuft, sondern zum einen zwischen Schuhdeckel und Kolben und zum anderen zwischen Joch und einer darüberliegenden Grundplatte 26 verläuft, die zusammen mit den Seitenleisten 22.1 und 22.2 und dem Schuhkolben 23 den Druckraum bilden. Erfindungsgemäß wird der Schuhdeckel, z. B. durch darin angebrachte Bohrungen 25.1 oder einen entsprechend größeren Hohlraum im Schuhdeckel durch Dampf oder heißes Fluid, beheizt.

Fig. 14 zeigt die Situation an einem Preßspalt zwischen den Walzen 1 und 2. Es wird eine Papierbahn 3 auf einem ersten Filz F₁ laufend auf die Walze 1 aufgeführt und zwischen einem Heizschuh S₁ und der Walze 1 durchgeleitet.

Erfindungsgemäß löst sich die Papierbahn am Ende des Schuhes kurzzeitig von dem Filz F₁ und reduziert so die Rückbefeuchtung, wird jedoch sofort wieder auf den Filz F₁ aufgenommen in den Preßspalt zwischen der Walze 1 und 2 eingeleitet, wobei auf der Seite der Walze 2 ein zweiter Filz F₂ verläuft, der nach dem Preßspalt die Papierbahn übernimmt und zu einem zweiten Schuh S₂ führt, an dem ebenfalls eine kurzzeitige Ablösung der Bahn an der Stelle A₂ stattfindet und so die Rückbefeuchtung der Papierbahn reduziert. Um diese Ablösungen an den Stellen A₁ und A₂ zu bewirken ist es notwendig, daß die Geschwindigkeiten der Filze F₁ und F₂ unterschiedlich sind und zwar muß der Filz F₁ mit der Geschwindigkeit V₁ und der Filz F₂ mit der Geschwindigkeit V₂ vorgetrieben werden unter der Bedingung, daß V₂ < V₁ ist.

Claims

1. Pressenpartie einer Papiermaschine mit folgenden Merkmalen:

1.1 Es ist ein endloses Band zum Transport der Papierbahn vorgesehen;
1.2 das endlose Band umschlingt teilweise eine sich drehende Walze auf der dem Papier abgewandten Seite;
1.3 es ist auf der Papierseite eine Vorrichtung zum Erwärmen und/oder Anpressen der Papierbahn vorgesehen;
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
1.4 als Vorrichtung zum Anpressen und/oder Erwärmen der Papierbahn ist ein feststehendes Schuh- oder Heizelement mit glatter Oberfläche vorgesehen;
1.5 die Oberfläche des Schuh- oder Heizelementes verläuft annähernd parallel zur gegenüberliegenden Walzenoberfläche.

2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das feststehende Element in Sektionen unterteilt vorgesehen ist und die Sektionen individuell abgestimmt temperiert vorgesehen sind.

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Heizfläche als elastisches, beheiztes und poliertes Blech vorgesehen ist.

4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Heizfläche mit unterschiedlichem Druck an die gegenüberliegende Walze angepreßt werden kann.

5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Heizfläche mittels Dampf, oder elektrisch aufgeheizt vorgesehen ist.