DE4321363A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abbrand von Ruß auf keramischen Diesel-Partikelfiltern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Abbrand von Ruß auf keramischen Diesel-Partikelfiltern

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DE4321363A1 DE19934321363 DE4321363A DE4321363A1 DE 4321363 A1 DE4321363 A1 DE 4321363A1 DE 19934321363 DE19934321363 DE 19934321363 DE 4321363 A DE4321363 A DE 4321363A DE 4321363 A1 DE4321363 A1 DE 4321363A1
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regeneration rußbeladener keramischer Diesel-Partikelfilter.
Rußpartikeln (anorganisch Komponenten, graphitische C-Komponenten sowie höhere aliphatische, alizyklische und aromatische Kohlenwasserstoffe) kön­ nen bei allen technischen Verbrennungen mit kohlenstofftragenden Verbin­ dungen auftreten.
Besonders schädlich ist bei der Partikelemission von Dieselmotoren das Auf­ treten rußadsorbierter polykondensierter aromatischer Kohlenwasserstoffe (gesundheitsgefährdend bis cancerogen, z. B. 3 bis 4 Benzpyren und Nitro­ aromaten).
Im Hinblick auf derzeitige und zukünftig zu erwartende Emissionsgrenzwerte (Partikel) reichen motorische Maßnahmen alleine nicht aus. Dazu sind nach­ motorische Abgasbehandlungsmethoden erforderlich.
Dabei stützt sich die überwiegende Mehrzahl von Rußminderungsverfahren auf den Einbau von Partikelfiltern (Oberflächenfilter, Tiefenfilter) in den Abgas­ kanal.
Durch den Rußablagerungsprozeß verstopft das Filter im Lauf der Zeit immer mehr, was zu einer beträchtlichen Erhöhung des Abgasgegendruckes (Filter­ staudruck) und damit zu einer teilweise erheblichen Reduzierung der Maschi­ nenleistung führt.
Daher ist in bestimmten Zeitintervallen eine Filterregeneration durch Abbrand des angesammelten Dieselrußes erforderlich.
Aus chemisch-thermodynamischer Sicht ist dazu der bei Dieselmaschinen grundsätzlich vorhandene Gehalt an freiem Sauerstoff ausreichend. Die abso­ luten thermodynamischen Gleichgewichte liegen bei allen in Frage kommen­ den Abgasbedingungen (Rußkonzentration, Sauerstoff-Partikeldruck, Gesamt­ druck und Temperatur) in Richtung quantitativer Oxidation zu Kohlendioxid und Wasser.
Infolge reaktionskinetischer Kriterien (Aktivierungsenergie zur Rußzündung) werden bei rußbeladenen Partikelfiltern die thermodynamisch favorisierten Zustände rein thermisch erst ab ca. 600°C hinreichend schnell realisiert.
Diese Temperaturen stehen im Regelfall in Abgasen von Dieselmotoren nicht zur Verfügung. Daher wurde in der Vergangenheit versucht, durch Katalysato­ ren (Filterbeschichtung oder direkter Bestandteil des Filterkörpers-Vollmateri­ als) die Zündtemperatur des Rußes soweit abzusenken, daß die normaler­ weise nutzbaren Abgastemperaturen bei Dieselmotoren (ab ca. 200°C) zum Rußabbrand herangezogen werden können.
Beschrieben werden dabei Ver­ fahren, wo als katalytisch aktive Materialien Mischoxide (z. B. DE-OS 29 51 316, DE-OS 31 41 713, EP-A 0 160 482) oder Edelmetalle in Zeolith­ materialien (z. B. DE 37 16 446 C2) zum Einsatz kommen.
Hinsichtlich der großen Schwankungsbreiten der Abgastemperaturen bei die­ selangetriebenen Fahrzeugen erwiesen sich die mittel Mischoxidkatalysato­ ren erreichbaren Absenkungen der Rußzündtemperaturen als nicht ausrei­ chend für einen zuverlässigen Rußabbrand.
Durch die Verwendung zeolithgestützter Edelmetallkatalysatoren konnte das Abbrandverhalten zwar deutlich verbessert werden, jedoch erwies sich auch dieses Verfahren als noch nicht optimal geeignet. Allen derzeit beschriebenen rein katalytischen Verfahren ist gemeinsam, daß diese ohne zusätzliche Maß­ nahme nicht zu einem zuverlässigen Rußabbrand bei allen fahrzeugspezifi­ schen Betriebsbedingungen führen.
Dazu können entweder chemische Promotoren (Additive im Brennstoff oder separate Eindüsung in den Abgaskanal vor dem Partikelfilter) angewandt, oder Maßnahmen zu einer Zusatzheizung der Filter (bzw. des Rußes) getrof­ fen werden.
Da der Umgang mit chemischen Promotoren nicht in allen Fällen unproblema­ tisch ist, kommt den additivfreien Verfahren eine wichtige Bedeutung zu.
Anzustreben sind dabei Filter (bzw. Ruß-Aufheizverfahren, die nach Möglich­ keit ohne zusätzlich katalytisch aktive Substanzen wirksam sind.
Aufgrund gegebener technischer Randbedingungen ist es dabei vorteilhaft, schnelle Temperaturerhöhungen zur Rußzündung zu realisieren. Da dies mit konventionellen Widerstand-Heizelementen nur bedingt möglich ist, bieten sich in diesem Zusammenhang elektromagnetische Hochfrequenzverfahren an.
Bei den normalerweise üblichen HF-Heizverfahren (Frequenzbereich ca. 0,5 GHz bis 6 GHz, in Ausnahmefällen auch darüber) wird eine Volumenheizung angestrebt (beispielsweise Mikrowellen-HF-Verfahren zur raschen Sinterung bei keramischen Werkstoffen.
Entsprechende volumenspezifische Aufheizungen von rußbeladenen kerami­ schen Partikelfiltern zum Rußabbrand mittels Mikrowellen (elektrische und magnetische Verlustleistungen) werden in der Literatur beschrieben (z. B. SAE-Paper 890174, SAE-Paper 90037). Im Gegensatz dazu besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die mikrowellenspezifischen Absorptionseigenschafen von filterabgelagertem Dieselruß (ausschließlich dielektrische Verluste) bei gleichzeitig minimal möglichem Wärmeübergang in das keramische Filtermaterial (bestimmende Größe: Wärmeleitfähigkeit der Filterkeramik) dahingehend zu nutzen, daß der überwiegende Anteil der HF (MW)-Leistung zur Rußheizung bis zur Zündgrenze genutzt wird.
Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, eine großvolumige Filterauf­ heizung so gut wie möglich zu verhindern.
Zum einen ist eine derartige Vorgehensweise infolge des notwendigen Kriteri­ ums einer möglichst raschen (und effizienten) Partikelaufheizung erforderlich.
Zum anderen ist zu berücksichtigen, daß alle keramischen Materialien bei steigender Temperatur ansteigende Werte der elektrischen Leitfähigkeit auf­ weisen und damit verstärkt Mikrowellenleistung absorbieren.
Die in den Patentansprüchen angegebene Lösung der Aufgabe wird nachfol­ gend erläutert: Bei der Absorption von HF-Energie durch (dielektrische) Mate­ rialien führt der allgemeine physikalische Temperaturgang der elektrischen Leitfähigkeit zu dem bekannten Effekt des "Thermal Runaway", weil es durch die positive Rückkopplung von Temperaturerhöhung und anwachsender HF- Absorption zu einer katastrophalen Keramik-Überhitzung kommen kann.
Falls einmal ein solcher, sich selbst verstärkender Effekt in Gang gekommen ist, ist dieser durch keinerlei Maßnahmen (zeitliches Regelproblem!) mehr zu kontrollieren und es kommt zu einer irreversiblen Schädigung des Filtermate­ rials bis hin zum Totalausfall.
In der Praxis kann der Effekt des "Thermal Runaway" dadurch vermieden wer­ den, daß die HF-Energie entweder gepulst eingestrahlt wird oder bei längerer HF-Einwirkung die eingestrahlte HF-Energie (resp. Ruß-Verbrennungsenthal­ pie) bezüglich möglicher Wärmeabfuhr (Strahlung und Konvektion) sorgfältig ausbalanciert wird. Im Regelfall wird letzteres Kriterium durch Anpassung der HF-Energie an den jeweiligen Gasdurchsatz (Konvektionskühlung) erreicht.
Bei nichtmagnetischen Materialien hängt eine Einkopplung von HF-Leistung von der komplexen Dielektrizitätskonstanten (DK) ab:
ε = ε′ + i ε′′ (1)
bzw. vom dielektrischen Verlustwinkel δ:
tan δ = ε′′/ε′ (2)
ε ist i.a. eine Funktion der Temperatur und der Frequenz.
Die volumenspezifische Absorption von HF-Energie innerhalb eines absorp­ tionsaktiven Materials ist gegeben durch:
Pabs = πνε′′tanδ/E/² (3)
mit ν der Frequenz und E der mittleren elektrischen Feldstärke im absorbie­ renden Volumen.
Für Materie, deren Verluste durch die elektrische Leitfähigkeit definiert werden, gilt:
ε′′ = σ/2πν (4)
mit der elektrischen Leitfähigkeit σ in (Ω m)-1. Damit ergibt sich für die um­ setzbare Verlustleistungsdichte (Watt/m³):
Pabs = 1/2σtanδ/E/² (5).
Das in ein absorbierendes Volumen eindringende elektromagnetische Feld wird durch Absorption geschwächt. Damit ergibt sich je nach Materie und Fre­ quenz des elektromagnetischen Feldes eine begrenzte Eindringtiefe dc:
mit c = 3 · 10⁸ m/sec (Lichtgeschwindigkeit)
und εo = 8,859 · 10-12 Asec/Vm (die geläufige Formel für die Eindringtiefe in gute elektrische Leiter - "Skin-Effekt" - erhält man durch die Grenzwertbetrach­ tung tan²δ » 1!).
Die Zeitabhängigkeit der Aufheizung von filterabgelagertem Dieselruß wird in einer ersten Näherung durch ein Randwertproblem für die instationäre Wärmeleitungsgleichung beschrieben. Unter den vorliegenden Bedingungen ist die Eindringtiefe der elektrischen Felder groß gegen die Schichtdicke der Rußbelegung, so daß die durch die Absorption der Mikrowellenstrahlung pro Zeit- und Volumeneinheit entstehende Wärmemenge über die Schichtdicke konstant ist. Die anfängliche Temperaturerhöhung, bei der noch kein wesent­ licher Wärmeaustausch mit der Umgebung stattfindet, ist dann durch
gegeben, mit der elektrischen Verlustleistungsdichte im Ruß Q und der spezifi­ schen Wärme cR (Dichte ρR) von Ruß. Neben dieser anfänglich gleichförmi­ gen Erwärmung muß die Wärmeabgabe an das Filter berücksichtigt werden. Diese wird wesentlich durch die Zeitkonstante
und den Quotienten
bestimmt, mit der Wärmeleitfähigkeit vom Ruß λR (Keramik λK) und der Dicke D der Rußschicht. Mit diesen Konstanten gilt für die Erwärmung der Rußschicht an der Gasseite bei Vernachlässigung der Wärmeleitung des Gases:
Da die Materialdaten der Rußschicht und des Keramikfilters im wesentlichen festliegen, kann die Erwärmung der Rußschicht nur durch die eingekoppelte Leistung Pd und die Schichtdicke D beeinflußt werden. Die Betriebspara­ meter für die Filterregeneration sollten so gewählt werden, daß ohne starke Erwärmung des Filters die Zündtemperatur in der Rußschicht erreicht wird. Den Gleichungen (8) bis (10) zufolge sollte hierfür die Schichtstärke der Ruß­ belegung an der Filtereintrittsfläche mehrere 100 µm betragen. Ferner muß die elektrische Feldstärke der eingestrahlte Mikrowelle bei einigen kV/cm liegen, um die erforderliche Verlustleistungsdichte zu erzielen. Diese Feldstär­ ken lassen sich mit vertretbarem Aufwand nur durch den Einsatz von Mikro­ wellenresonatoren oder Hohlleitern mit kapazitiver Feldverdichtung realisie­ ren. Unter den genannten Bedingungen erfolgt die Erwärmung der Rußschicht bis über die Zündtemperatur in Zeiträumen deutlich unter einer Sekunde.
Zur Erzeugung hoher Feldstärken bei Hohlleitersystemen sind folgende Konfi­ gurationen möglich:
  • - Feldverdichtung (E-Vektor) in Reckteck-Hohlleitersystemen, z. B. R26 für Standard 2,46 GHz-Technologie (H₁₀-Geometrie).
  • Zusätzliche Feldkonzentrationen im Hohlleiter durch kapazitive Ankopplung (Stubs).
  • - Anregung elektrischer oder magnetischer Grundmodus (z. B. E₀₁₀, H₁₁₁) oder höherer Moden in Hohlraumresonatoren (zylindrisch).
In beiden Fällen ist es grundsätzlich möglich, die zu einer raschen Rußaufhei­ zung erforderlichen lokalen hohen Feldstärken zu erreichen.
Die im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele zum hochfrequenz­ induzierten Abbrand von keramischen Filterelementen abgelagertem Diesel­ ruß basieren auf der 2,46 GHz-Technologie.
Die Wahl dieser Frequenz stellt kein Ausschlußkriterium für andere typische Mikrowellenfrequenzen dar. Auswahlkriterium der 2,46 GHz-Technologie zum Zwecke der Verfahrensdemonstration war ausschließlich die problemlose Verfügbarkeit wesentlicher Komponenten (Haushalts-Mikrowellengeräte).
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Ver­ suchsergebnissen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung des grundlegenden physikalischen Randwert­ problems (Wirkungsprinzip).
Fig. 2 eine Vorrichtung zum Rußabbrand für motorische Anwendungen (Rechteckhohlleiter).
Fig. 3 eine Vorrichtung zum Rußabbrand für motorische Anwendungen (Rechteckbohlleiter/Zylinderresonator).
Fig. 4 ein Verfahrensfließbild zur Rußminderung (Laboraufbau).
Fig. 5 ein Diagramm darstellend die Abhängigkeit der Rußbeladung (Corning Codierit Partikelfilter) von der Zeit bei Vollastbetrieb des Dieselmotors und
Fig. 6 ein Diagramm von Versuchsergebnissen zum Rußabbrand.
Die Abmessungen eines Hohlleitersystems sind entscheidend bezüglich der prinzipiellen Wellenausbreitungsmöglichkeit bei vorgegebener Frequenz.
Man unterscheidet zwischen transversal-elektrischen (Emn) und transversal­ magnetischen (Hmn)-Wellen. Die Indizes m, n bezeichnen die Anzahl der Wellenmaxima (Amplituden) in X- bzw. Y-Richtung. Die stabilste Wellenform in einem Rechteckhohlleiter ist die sogenannte H₁₀-Welle. Diese hat die größte kritische Wellenlänge (Grenzwellenlänge λk). Der Hohlleiter läßt sich daher so dimensionieren, daß bei der gewünschten Frequenz keine Ausbreitung eines anderen Wellentyps möglich ist.
Die Grenzwellenlänge berechnet sich wie folgt:
λk=2/[(m/a)² + (n/b)²]1/2 (11)
für die H₁₀-Welle gilt (m = 1, n = 0)
λk= 2 · a (12)
Dämpfungsarme Rechteck-Hohlleitersysteme weisen im Normalfall ein Breiten- zu Höhenverhältnis a/b = 2 auf.
Es ist zusätzlich zu beachten, daß die Hohlleiterwellenlänge λH größer ist als die Freiraumwellenlänge λo. Verlustfrei gilt:
λH = λo/[(1-λok)²]1/2 (13)
Für 2,46 GHz ergibt sich somit eine Hohlleiter-Wellenlänge (R26) des H10-Grundmodes von 171,97 mm.
Noch höhere Feldstärken lassen sich bei anderen Geometrien von Hohlraum­ resonatoren erzielen. Obwohl prinzipiell beliebige Formen und Moden mög­ lich sind, erscheint der E₀₁₀-Mode des Zylinderresonators aufgrund der Feld­ verteilung besonders geeignet.
Die Eigenfrequenz eines Zylinderresonators mit Radius R im E₀₁₀-Mode ist unabhängig von dessen Länge gegeben durch
ν = 2.405c/2πR (14)
Bei einer Resonanzfrequenz von 2.46 GHz ergibt dies einen Radius von 47 mm. Die Güte bei Leistungsanpassung (halbe Leerlaufgüte) berechnet sich zu
Q = (σ/ε₀ν)1/2 2.405/(4* (1+R/L)) (15).
Um den Grundmode stabil zu betreiben, darf die Länge L maximal 2R betra­ gen. In diesem Fall ergibt sich für einen Messingresonator die Güte Q = 7750.
Aus der Güte und der Verlustleistung Pd im Resonator kann die maximale Feldstärke gemäß
E² = 2Zo/ (2.405π J₁² (2.405)) QPd/LR (16)
berechnet werden. Es wird also eine ca. fünfzigfache Feldüberhöhung gegen­ über dem R26 Hohlleiter erzielt (bei 800 W Verlustleistung ca. 9 kV/cm). Die Anregung des Resonators kann grundsätzlich über Antennen (induktiv oder kapazitiv) oder durch Koppellöcher erfolgen. Eine bevorzugte Anordnung zeigt Fig. 4. Hier dient eine jeweils in beiden Stirnflächen angebrachte zentrale Kreislochblende sowohl der Anregung des Resonators als auch der Abgas­ führung. Die Lage und die Dimensionierung des Koppellochs sind entschei­ dend für die Leistungsanpassung.
Nachweis Wirkungsprinzip
Zum Nachweis des grundsätzlichen Wirkungsprinzips (Fig. 1) wurde ein Pro­ benkörper (Corning Glass Cordierit-Keramik, Honeycomb-Struktur mit offenen Kanälen) mit Dieselruß beschichtet.
Gemäß einer Versuchsvorrichtung (nicht gezeigt) wurde der Probenkörper in einem zur Demonstration des Wirkungsprinzips offen betrieben R26-Recht­ eckhohlleiter positioniert und dem Mikrowellenfeld eines, 2,46 GHZ- Magnetrons ausgesetzt.
Während des Versuchsbetriebs wurde der Honeycom-Probenkörper mit einer Gasmischung bestehend aus ca. 8% Sauerstoff und ca. 92% Stickstoff durchströmt.
Die Ankopplung des Mikrowellenfeldes erfolgte spontan nach Leistungs­ abgabe des Magnetstroms. Gleichzeitig wird spontan eine Rußzündung be­ obachtet.
Kontrollversuche mit reinem Cordierit-Träger ohne Rußbeschichtung bei sonst identischen Versuchsbedingungen ergaben keine Mw-Leistungsaufnahme durch den Probenkörper.
Damit konnte die Gültigkeit der grundsätzlichen physikalisch-chemischen Überlegungen (siehe Fig. 1) experimentell verifiziert werden.
Die Fig. 2 und 3 zeigen Vorrichtungen, die zur Verfahrensdemonstration unter Verwendung eines Dieselmotors herangezogen werden können.
Verwendet wurde ein 300 cm³ Einzylinder-Direkteinspritzmotor mit maximaler Wellenleistung von 4,2 kWatt bei 3000 mm-1 Umdrehungszahl. Lastvariatio­ nen der Maschine sind realisierbar über einen wellengekoppelten Einphasen- Wechselstromgenerator mit elektronisch variabler Last.
In den Demonstrationsversuchen wurde ein Corning Glass Cordierit-Diesel­ partikalfilter ohne katalytische Unterstützung des Rußabbrandes unter Ver­ wendung der 2,46 GHz-Technologie eingesetzt (Positionierungen der Parti­ kelfilter; siehe Fig. 2, 3).
Fig. 4 zeigt ein vereinfachtes Verfahrensfließbild der Experimentalanalyse, die mit einer kompletten Abgasanalytik (on-line) ausgerüstet ist (Fourier- Transform-Infrarotspektroskopie, Infrarot-Absorptionsspektroskopie, Chemilumineszenz).
Fig. 5 zeigt exemplarisch die Abhängigkeit der Filterbeladung von der Bela­ dungszeit für Vollastbedingungen des Dieselmotors.
Die Filterbeladung (Masse) ist in definierter Weise korrelierbar zum jeweiligen Abgasgegendruck (Filterstanddruck) bei bestimmten Betriebszuständen der Maschine. Insofern stellt die Messung des Filter-Differenzdruckes eine ganz wesentliche Größe zur Prozeßsteuerung des Mw-induzierten Partikelabbran­ des dar.
In den Versuchen zur Verfahrensdemonstration wurde weiterhin der Tempera­ turverlauf im Partikelfilter sowie die Filtereinlauf- und Auslauftemperaturen be­ stimmt (PT 100 Thermoelemente).
Weiterhin bestimmt wurde die Zusammensetzung des Abgases (on-line) vor und nach dem Partikelfilter.
Fig. 6 zeigt ein Versuchsdiagramm eines im Vollastbetrieb beladenen Partikel­ filters nach Reduktion der Maschinenleistung auf Leerlaufbetrieb und Anfah­ ren der Mw-Leistung.
Der rasche Temperaturanstieg im Filter verdeutlicht das sofortige Anspringen der Rußoxidation (Messung der Strahlungstemperatur der Rußschicht).
Der sukzessive Abbrand der Rußschicht kann anhand des Differenzdruckver­ laufes (o) festgestellt werden.
Damit konnte das grundsätzliche Wirkungsprinzip (Fig. 1) auf eine technische Einheit übertragen werden. In den Versuchen wurden mit einem Filter bis ca. 100 Beladungs/Abbrandzyklen gefahren, ohne daß das Filter geschädigt wurde.
Bei bestimmten Betriebsbedingungen wurde eine (bezogen auf den Normal­ abgasgehalt) erhöhte Produktion von Kohlenmonoxid festgestellt.
Im Hinblick auf entsprechende Emissionsgrenzwerte kann die Nachschaltung eines CO-Oxidationskatalytors angezeigt sein.
Dazu stehen handelsübliche Kontakte auf Edelmetallbasis zur Verfügung.

Claims (15)

1. Verfahren zur Regeneration rußbeladener keramischer Diesel-Partikel­ filter, dadurch gekennzeichnet, daß durch selektive Absorption von elektromagnetischer Hochfrequenzstrahlung durch die filterabgelager­ te Rußschicht deren Zündgrenze erreicht wird und der Rußabbrand im Sauerstoffüberschuß des Dieselabgases erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Rußaufheizung typische Mikrowellenfrequenzen eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Mikrowellen-Magnetrons der Standardtechnologie 2,46 GHz zur Anwendung kommen.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Rußheizung hohe lokale elektrische Feldstärken der magnetischen (H₁₀) oder elektrischen (E₀₁₀)-Grundmoden eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feldverstärkung des magnetischen H₁₀-Modes durch kapazitive Kopplung in einem Rechteckhohlleiter (Resonator) vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feldverstärkung in einem Hohlraumresonator des E₀₁₀-Modes ausgenutzt und dieser aus einem Rechteckhohlleiter im H₁₀-Mode durch Iriskopplung angeregt wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkopplung der Mw-Energie quasi-stationär erfolgt.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkopplung der Mw-Energie durch typische Kurzzeit-HF-Pulse er­ folgt.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Filtermaterial im verwendeten Frequenz- und Tempe­ raturbereich verschwindende Mw-Absorptionseigenschaften aufweist.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Filtermaterial eine geringstmögliche Wärmeleit­ fähigkeit aufweist.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Filtermaterial als Oberflächenfilter oder Tiefen­ filter ausgebildet ist.
12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterstützung des HF-Abbrandes die Ruß-Zündtemperatur durch katalytisch aktive Substanzen abgesenkt wird.
13. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend katalytisch aktive Materialien als Filter-Oberflächen­ beschichtung aufgebracht sind.
14. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend katalytisch aktive Materialien homogene Bestand­ teile des Filtermaterials darstellen.
15. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Rußfiltereinheit ein Kohlenmonoxid-Oxidationskatalysator nachgeschaltet wird.
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