DE4321207C2 - Schaltungsanordnung zur Laufzeitmessung von reflektierten Lichtimpulsen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Laufzeitmessung von reflektierten LichtimpulsenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Schaltungsanordnung zur Laufzeitmessung von
reflektierten Lichtimpulsen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist in Entfernungs- und
Geschwindigkeitsmeßgeräten, die nach dem Prinzip der Laufzeitmessung von
reflektierten Lichtimpulsen arbeiten, anwendbar, wo es zur Bestimmung der
Laufzeit bzw. Laufzeitdifferenz von direkten und/oder reflektierten Lichtsignalen
auf eine eindeutige Zeitpunktbestimmung der detektierten Signale ankommt.
Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen zur Laufzeitmessung
von reflektierten Lichtimpulsen wird grundsätzlich der empfangene
Strahlungsimpuls in einen elektrischen Empfangsimpuls gewandelt, dann verstärkt
und komparativ verglichen, so daß bei Schwellwertüberschreitung ein digitaler
Impuls erzeugt wird, aus dessen erster Flanke der Zeitpunkt der Detektion des
Strahlungsimpulses gewonnen wird.
Eine eindeutige Zeitpunktbestimmung der detektierten Strahlungsimpulse wird
einerseits durch die unterschiedliche Spitzenleistung und die Impulsform, abhängig
von der Distanz, der Reflexivität und der Schiefstellung der reflektierenden Fläche
und andererseits durch Schaltstörungen, die mit zunehmender Integration von elek
tronischen, optischen und mechanischen Komponenten zunehmen, erschwert.
Besonders ungünstig wirken sich digitale Schaltstörungen (korreliertes Rauschen),
die z. B. durch den komparativen Vergleich entstehen oder von der digitalen Aus
gangsstufe rückgekoppelt werden, aus. Diese überlagern sich additiv dem elek
trischen Empfangsimpuls und verzerren dessen zeitsignifikante Flanke so, daß kein
relevanter Zeitpunkt ableitbar ist. Besonders bei kleinen optischen Impulsleistungen
mit damit verringertem Anstieg erweist sich das als ein Problem.
Um eine große Genauigkeit bei der Laufzeitmessung von reflektierten
Lichtimpulsen zu erreichen ist es eine permanente Zielstellung, den Einfluß dieser
Größen zu minimieren bzw. auszuschließen.
Im Stand der Technik wird das korrelierte Rauschen durch zwei Methoden versucht
zu unterdrücken. Die erste Methode ist die konstruktive Abschirmung, die aber
einer zunehmenden technologischen Integration Grenzen setzt. Die zweite Methode
ist die zeitliche Auswertung von nur Stücken der zeitsignifikanten Flanke mit der
größten Steilheit, so daß Rauschamplituden, die sich in derselben Richtung
bewegen, unterdrückt werden, weil sich das Jittern mit größer werdender Steilheit
verringert.
In der AT 307 762 ist eine Anordnung beschrieben, bei welcher das Verstärker
ausgangssignal durch optische Blenden auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird.
Damit wird erreicht, daß der komparative Vergleich an der gleichen Stelle der zeit
signifikanten Flanke des direkten Lichtsignals als auch des reflektierten
Lichtsignals passiert, an der auch ein Rauschen durch den steilen Anstieg
unterdrückt werden kann. Das Regeln auf eine gleiche Amplitude kann natürlich
nur durch eine Abwärtsregelung geschehen, was den Nachteil hat, daß kleine
reflektierte Lichtsignale, die außerhalb des Abwärtsregelbereiches liegen, entweder
gar nicht mit dem direkten Lichtsignal in Übereinstimmung geregelt werden
können, oder sich der zeitsignifikante Punkt nicht auf dem steilen Teil der Flanke
befindet. Obwohl ein reflektierter Lichtimpuls detektiert wurde, muß dieser im
Interesse der angestrebten Genauigkeit verworfen werden. Die Genauigkeit wird
somit auf Kosten der Reichweite erzielt.
In dem Artikel "A Time-of-Flight Laser Reseiver for Moving Objects" (Raimo
Ahola, Risto Myllylä, IEEE Transaction, VOL. IM-35, Juni 1986, S. 216-221) wird
ein Empfänger beschrieben, dem ein Constant Fraction Discriminator (CFD)
nachgeschaltet ist. Dieser hat die Aufgabe, innerhalb der Anstiegsflanke den
zeitsignifikanten Punkt zu definieren. Das geschieht durch den komparativen
Vergleich der unverzögerten gedämpften zeitsignifikanten Flanke mit der
verzögerten ungedämpften zeitsignifikanten Flanke gleicher Quelle, wobei die
Amplitude des Empfangsimpulses im linearen Ansteuerbereich des
Empfangsverstärkers bei linearer Steilheit der zeitsignifikanten Flanke liegen muß.
Das kann durch Regelung erreicht werden.
Bei dieser Lösung findet der komparative Vergleich von kleinen reflektierten
Lichtsignalen bei einem schlechten Signal-/Rauschverhältnis statt, bei dem
außerdem das korrelierte Rauschen an Einfluß zunimmt, da der untere Teil der
zeitsignifikanten Flanke im Wesentlichen durch das Tiefpaßverhalten des
Empfangsverstärkers langsamer ansteigt. Zu Gunsten der angestrebten hohen
Genauigkeit, die nur bei einem hohen Signal-/Rauschverhältnis erreichbar ist, muß
auch bei dieser Lösung auf die Ausnutzung der Empfangerempfindlichkeit
verzichtet werden, was eine Einschränkung der Reichweite bedeutet.
In der Patentanmeldung DE 42 37 347 C1 ein Verfahren und eine Schaltungs
anordnung beschrieben, bei dem die Triggerzeitpunkte der aus einem direkten und
einem reflektierten Lichtsignal gewonnenen Komparatorsignale gemessen und dann
rechentechnisch der Abstand und die Breite der Komparatorsignale ermittelt
werden. Verknüpft mit Korrekturwerten ergibt sich die reale Laufzeit des
reflektierten Lichtsignals, die ein sehr genaues Maß für die Entfernung des
Meßobjektes ist.
Diese Lösung zeichnet sich gegenüber den vorgenannten, bei gleicher Empfänger
empfindlichkeit, durch eine größere Reichweite aus, da selbst die schwächsten noch
detektierbaren Signale genaue Meßergebnisse liefern. Das setzt jedoch voraus, daß
elektrisch-konstruktive Abschirmmaßnahmen getroffen werden, wodurch einer wei
teren technologischen Integration und Volumenredtiktion Grenzen gesetzt werden.
Es ist die Aufgabe der Erfindung eine neue Schaltungsanordnung zur
Laufzeitmessung von reflektierten Lichtimpulsen zu schaffen, die eine hohe
technologische Integration ermöglicht und für alle detektierbaren Impulsleistungen
eine eindeutige Zeitpunktbestimmung zuläßt. Es soll damit eine Volumenreduktion
von Entfernungs- und Geschwindigkeitsmeßgeräten, bei hoher Genauigkeit der
Messungen und unverminderter Reichweite möglich werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Sie wird dadurch gelöst, daß die Bildung des digitalen Ausgangssignals
zeitlich getrennt vom Empfang des optischen Impulses und dessen Vorverstärkung
erfolgt, so daß eine Rückkopplung von Schaltstörungen ohne Einfluß auf die Zeit
punktbestimmung ist.
Die zeitliche Trennung wird durch ein Verzögerungsglied bestimmter Verzöge
rungszeit erreicht, das zwischen Vorverstärker und digitaler Ausgangsstufe ange
ordnet ist und eine konstante Verzögerungszeit ΔTv besitzt. Das Verzögerungsglied
kann eine Verzögerungsstufe im Signalweg hinter dem Komparator (Fig. 1)
und/oder eine Verzögerungsstufe vor dem Komparator angeordnet sein. Der Unter
schied besteht darin, daß das Verzögerungsglied ein digitales oder ein analoges
Signal bzw. beide Signale verzögert. Ein digitales Verzögerungsglied läßt sich ein
facher verwirklichen. Die jeweils konkrete Anordnung des Verzögerungsgliedes ist
abhängig davon zu wählen, inwieweit die Schaltstörungen im wesentlichen nur
durch den komparativen Vergleich oder die Rückkopplung der Auswerteelektronik
oder durch beides verursacht werden.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel an Hand von Zeichnungen näher
beschrieben.
Dazu zeigen:
Fig. 1 die Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
Fig. 2 den Verlauf des detektierten optischen Impulses P opt(t)
Fig. 3 den Verlauf des analogen Verstärkerausgangssignals (mit überlagerten
Schaltstörungen bei einer Verzögerung ΔT v = 0) U a(t),
Fig. 4 den Verlauf des digitalen Ausgangssignals U d(t) bei einem analogen
Signalverlauf gemäß Fig. 3,
Fig. 5 den Verlauf des analogen Verstärkerausgangssignals (mit überlagerten
Schaltspannungen bei einer Verzögerung ΔTv< der Einschwingzeit Te)
U av(t),
Fig. 6 den Verlauf des digitalen Ausgangssignals U dv(t) bei einem analogen
Signalverlauf gemäß Fig. 5 und
Fig. 7 ein konkretes Ausführungsbeispiel für eine Schaltungsanordnung gemäß
Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte Schaltungsanordnung zeigt die Fotodiode 1 mit einem
nachgeordneten Vorverstärker 2, dessen Ausgang an einem Eingang des Kompa
rators 3 anliegt und dessen Ausgang über die erfindungsgemäß eingefügte Verzöge
rungsstufe 4 mit der digitalen Ausgangsstufe 5 verbunden ist. Die von der digitalen
Ausgangsstufe 5 erzeugten Schaltstörungen sind als die parasitäre Kapazität 6
dargestellt.
Die Fotodiode 1 empfängt den optischen Impuls, dargestellt in Fig. 2. Der empfind
liche, breitbandige Vorverstärker 2 verstärkt den Fotostrom und wandelt ihn in eine
Spannung um, die vom Komparator 3 mit der angelegten Schwellspannung Us ver
glichen wird. In den Triggermomenten Tp und Tn (Fig. 3, 4) werden über die digi
tale Verzögerungsstufe 4 an die digitale Ausgangsstufe 5 Schaltflanken übertragen,
wobei in Fall nach dem Stand der Technik die Verzögerungszeit ΔTv = 0 gesetzt
wurde. Die parasitäre Kapazität 6 koppelt im Schaltmoment Störungen mit der Ein
schwingzeit Te (Fig. 3, 4) von der digitalen Ausgangsstufe 5 auf die Fotodiode 1
und den Vorverstärker 2. Fig. 3 zeigt die Schaltstörungen, die dem Verstärkeraus
gangssignal Ua(t) überlagert sind. Durch das Pendeln um die Schwellspannung Us
wird die positive und die negative Flanke des digitalen Ausgangssignals Ud(t)
(Fig. 4) so zerhackt, so daß die Triggerzeitpunkte nur in den Zeitspannen Tp + ΔTe
bzw. Tn + ΔTe erkannt werden können und verworfen werden müssen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen die mit den Verzögerungszeiten ΔTv+ und ΔTv- beauf
schlagten Signale Uav(t) bzw. Udv(t). Die auf das Verstärkerausgangssignal gekop
pelten Störungen als auch das digitale Ausgangssignal erscheinen gegenüber den
Triggerzeitpunkten Tp und Tn verzögert, aber trotz der Störungen sind die Flanken
ohne Hazard und den Triggerzeitpunkten Tpv und Tnv eindeutig zuordenbar.
Tpv = Tp + ΔTv+
Tnv = Tn + A Tv-
Tnv = Tn + A Tv-
Beide Verzögerungszeiten müssen nicht gleich sein, weil der Impulsbreite Tnv-
Tpv durch das nachgeordnete Auswerteverfahren ein Korrekturwert zugeordnet
wird, der die Verzögerungszeit ΔTv+ kompensiert.
ΔTv+ und ΔTv- müssen so gewählt werden, daß die Einschwingzeit der Störungen
ΔTe überbrückt werden kann, also ΔTv< ΔTe (Fig. 4, 6).
Fig. 7 zeigt ein konkretes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schal
tungsanordnung, bei welcher das Verzögerungsglied dem Komparator nachgeordnet
ist.
Die gesamte Schaltung, hier vereinfacht dargestellt, ist auf einer Leiterplatte in Auf
setztechnik aufgebaut und es werden Signale im mV-Bereich mit Zeitauflösungen
im ns-Bereich verarbeitet.
Der Vorverstärker 2 ist mit dem Komparator 3 im Differenzbetrieb gekoppelt. Das
hat den Vorteil, daß die Empfindlichkeit und die Störunterdrückung beider ausge
nutzt wird. Die Schwellspannung Us wird im Wesentlichen vom Rauschen der Ver
stärkerausgangsspannung Ua(t) bestimmt. Die Verzögerungsstufe 4 besteht aus vier
schnellen C-MOS-Gattern, wobei sich durch die ausgangsseitige Parallelschaltung
drei Gatterlaufzeiten addieren. Der Komparator 3 und die Verzögerungsstufe 4 sind
so eng benachbart und die Gatter der Verzögerungsstufe auf einem Chip
angeordnet, daß eine parasitäre Störkopplung zwischen 3, 4 und 1, 2 praktisch nicht
existiert.
Die digitale Ausgangsstufe 5, bestehend aus der Parallelschaltung der Gatteraus
gänge zum Zweck des Treibens hoher Ströme im ns-Bereich und angeschlossenen
Leiterzügen sowie einer Koaxialleitung, ist die wesentliche Störquelle.
Die Verzögerungszeit ist nicht nur auf die Verzögerungsstufe 4 beschränkt, sondern
ergibt sich aus der Summe der Verzögerungszeiten des Komparators 3 und der
hintereinandergeschalteten Gatter. In diesem Fall beträgt sie einige Nanosekunden
und ist größer als die zeitliche Länge ΔTe der Störung, so daß die zeitliche Lage
beider Flanken des digitalen Ausgangssignals gegenüber einem Referenzzeitpunkt
im Subnanosekundenbereich aufgelöst werden kann.
Claims (4)
1. Schaltungsanordnung zur Laufzeitmessung von reflektierten Lichtimpulsen,
bestehend aus einem Strahlungsdetektor, welcher die empfangenen direkten und
reflektierten Lichtsignale in elektrische Signale umwandelt, einem
Vorverstärker, einem Komparator zur Bildung von digitalen Ausgangssignalen
und einer digitalen Ausgangsstufe, welche aus den Triggerzeitpunkten der
digitalen Ausgangssignale die Laufzeit der reflektierten Lichtsignale ermittelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Signalweg zwischen dem Vorverstärker (2) und der digitalen
Ausgangsstufe (5) ein Verzögerungsglied (4) geschaltet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verzögerungsglied (4) eine zwischen Komparator (3) und digitaler
Ausgangsstufe (5) geschaltete Verzögerungsstufe ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verzögerungsglied (4) eine zwischen den Vorverstärker (2) und den
Komparator (3) geschaltete Verzögerungsstufe ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verzögerungsglied aus einer zwischen den Vorverstärker (2) und den
Komparator (3) geschalteten und einer zwischen den Komparator (3) und der
digitalen Ausgangsstufe (5) geschalteten Verzögerungsstufe besteht.
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DE3419117C2 (de) * | 1984-05-23 | 1986-09-04 | Rheometron AG, Basel | Optoelektrisches Entfernungsmeßgerät mit einem Zeitdiskriminator zur genauen Ermittlung der Zeitfolge elektrischer Impulse |
DE4237347C1 (de) * | 1992-11-05 | 1994-06-23 | Jenoptik Jena Gmbh | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Erfassung und Auwertung von Signalen bei der Messung von Entfernungen und Entfernungsänderungen |
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1993
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