DE4317492A1 - Spreizdübel aus Kunststoff - Google Patents
Spreizdübel aus KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel aus Kunststoff gemäß dem Oberbegriff des An
spruches 1.
Für weiche Vollbaustoffe, beispielsweise Gasbeton, werden Spreizdübel aus Kunststoff
verwendet, die einen längsgeschlitzten Spreizbereich mit quer zur Längsachse verlau
fenden Rillen auf dessen Außenfläche sowie einen im Spreizbereich auslaufenden
axialen Schraubkanal aufweisen. Die Rillen sind in einem Abstand zueinander an
geordnet, so daß zwischen den Rillen genügend Material verbleibt, um in festen Bau
stoffen wie Beton eine ausreichende Reibfläche zur Erzielung hoher Haltewerte zu er
halten. Die Rillen an der Außenfläche des Spreizbereiches dienen dabei zur Aufnahme
des plastisch verformten Materials bei der Aufspreizung des Dübels im Bohrloch.
Dieses Funktionsprinzip ist jedoch für weiche Vollbaustoffe wie Gasbeton wenig ge
eignet, da die Wandung des Bohrloches aufgrund ihrer Nachgiebigkeit nicht in der
Lage ist, den zur plastischen Verformung des Dübelmaterials notwendigen Spreizdruck
aufzunehmen. Wegen der fehlenden Verpressung des Dübelmaterials an der Bohr
lochwandung sind mit dem bekannten Spreizprinzip in weichen Baustoffen keine hohen
Haltewerte zu erzielen. Andererseits ist die Anlagefläche wiederum so groß, daß nur
eine geringe Eindringtiefe des Spreizbereiches in die Bohrlochwandung des Baustoffes
erreicht werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel für weiche Vollbaustoffe
wie Gasbeton zu schaffen, der einfach herstell- und montierbar ist und hohe Haltewerte
in diesen Baustoffen ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale er
reicht. Durch die V-förmigen, spitze Zähne ausbildenden Rillen läßt sich der Spreiz
bereich des Dübels sehr stark in die Bohrlochwandung des weichen Baustoffes ein
drücken. Durch den Verzahnungseffekt zwischen dem Spreizdübel und dem Veranke
rungsgrund ergibt sich eine auf Formschluß beruhende Verankerung, die einen mehr
um das fünffache höheren Haltewert gegenüber herkömmlichen Spreizdübeln in wei
chen Baustoffen ermöglicht. Durch einen Flankenwinkel zwischen 60 und 120 Grad,
vorzugsweise 90 Grad, ergibt sich außerdem an den zur Bohrlochmündung weisenden
Seitenflanken der Rillen eine radiale Kraftkomponente, die bei einer am Dübel angrei
fenden Zugkraft das in den Rillen befindliche Material verpreßt. Aufgrund des konzen
trisch um die Mittelachse verlaufenden Rillengrundes wirkt sich dieser Effekt auf dem
gesamten Umfang des Spreizbereichs aus. Bei einem Flankenwinkel von 90 Grad er
gibt sich ein Optimum zwischen dem Eindringwiderstand der Zähne in die Dübelwan
dung einerseits und der Erzeugung der radialen Kraftkomponente zur Verpressung des
zwischen den Rillen befindlichen Materials andererseits.
Um einen möglichst guten Verzahnungseffekt zwischen dem Spreizbereich und der
Bohrlochwandung zu erhalten, ist es zweckmäßig, die Rillentiefe so auszubilden, daß
sie etwa ein Viertel des Dübeldurchmessers beträgt.
Die Führung der Befestigungsschraube beim Eindrehen in den Spreizdübel erfolgt über
einen axialen Schraubkanal, der außerhalb des Spreizbereiches etwa dem Außen
durchmesser der Befestigungsschraube entspricht. Dieser Schraubkanal verjüngt sich
mit Beginn des Spreizbereiches, wobei die Verjüngung vorteilhafterweise so gestaltet
ist, daß sie im ersten Drittel des Spreizbereiches ausläuft. Damit verbleiben zwei Drittel
des Spreizbereiches als Aufspaltung mit planen Schlitzflächen, die eine starke Auf
spreizung des Dübels und somit eine gute Verzahnung mit der Dübelwandung ermög
lichen.
Zur Versteifung des Dübels im Spreizbereich können die Rillenausläufe im Schlitzbe
reich durch Stege begrenzt sein. Bei einem geringfügigen Überstand dieser Stege bzw.
eines Teils der Stege bilden diese auch eine Sicherung gegen Verdrehen des Dübels
beim Eindrehen der Befestigungsschraube.
Zur Erhöhung der Steifigkeit des Spreizdübels ist es auch zweckmäßig, den Spreiz
dübel im Spritzgußverfahren aus einem Glas- bzw. Carbonanteil aufweisenden harten
Kunststoffmaterial herzustellen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den Spreizdübel,
Fig. 2 das vordere Ende des Spreizdübels nach Fig. 1 in einer um 90 Grad
gedrehten Ansicht,
Fig. 3 den Querschnitt entlang der in Fig. 2 angegebenen Schnittlinie A-B und
Fig. 4 den in ein Bohrloch eines Mauerwerks eingesetzten und mittels einer
Befestigungsschraube aufgespreizten Spreizdübel.
Der in Fig. 1 dargestellte Spreizdübel 1 weist einen Spreizbereich 2 auf, der durch
einen Längsschlitz 3 gebildet ist. Der Spreizbereich 2 weist an seiner Außenfläche quer
zur Längsachse des Spreizdübels 1 verlaufende Rillen 4 auf, deren Nutgrund 5 kon
zentrisch um die Mittelachse verläuft. Die benachbarten Seitenflanken 6 zweier Rillen 4
bilden eine Spitze 7, wobei der Flankenwinkel α zwischen 60 Grad und 120 Grad, vor
zugsweise 90 Grad, beträgt.
Für das Einschrauben einer Befestigungsschraube ist der Spreizdübel 1 mit einem
Schraubkanal 8 versehen, der im hinteren Bereich des Spreizdübels einen dem
Außendurchmesser der Befestigungsschraube entsprechenden Durchmesser aufweist.
Dieser Schraubkanal 8 verjüngt sich mit Beginn des Spreizbereiches 2 in Richtung zum
vorderen Dübelende 9, wobei die Verjüngung 10 im ersten Drittel des Spreizbereiches
2 ausläuft. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Spreizdübel 1 einen Dübel
rand 11 und am Umfang verteilte Drehsicherungsrippen 12 auf.
Zur Stabilisierung des Spreizbereiches 2 sind die Rillenausläufe im Schlitzbereich 3
durch dünne Stege 13 begrenzt.
In der gegenüber der Fig. 1 um 90 Grad verdrehten Ansicht des vorderen Teils des
Spreizdübels 1 gemäß Fig. 2 und der Schnittzeichnung gemäß Fig. 3 ist erkennbar,
daß die Stege 13 die Schlitzflächen 14 zur vollen Dübelbreite ergänzen. Durch einen
geringfügigen Überstand 15 dieser Stege 13, vorzugsweise in versetzter Form, wirken
diese Stege 13 auch als zusätzliche Drehsicherung.
Zur Verspreizung des Dübels 1 in einem Bohrloch 16 eines aus weichem Vollbaustoff
bestehenden Mauerwerks 17 wird in den in das Bohrloch 16 eingeschobenen Spreiz
dübel 1 die Befestigungsschraube 18 eingedreht. Dabei werden die durch die Rillen 4
gebildeten Zähne in die Bohrlochwandung des Mauerwerks 17 so stark eingedrückt,
daß sich eine Formschlußverbindung zwischen Spreizdübel 1 und dem Mauerwerk
ergibt. Über den Rand 11 und den Kopf 19 der eingedrehten Befestigungsschraube 18
ist der zu befestigende Gegenstand 20 gegen das Mauerwerk 17 verspannt.
Claims (6)
1. Spreizdübel aus Kunststoff mit einem geschlitzten, auf seiner Außenfläche quer
zur Längsachse verlaufenden Rillen aufweisenden Spreizbereich und einem im
Spreizbereich auslaufenden axialen Schraubkanal zum Einschrauben einer
Befestigungsschraube, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen (4) ein V-
förmiges Profil mit einem konzentrisch um die Mittelachse verlaufenden Rillen
grund (5) aufweisen, und daß die beiden benachbarten Seitenflanken (6) zweier
Rillen (4) eine Spitze (7) bilden, wobei der Flankenwinkel (α) zwischen 60 Grad
und 120 Grad, vorzugsweise 90 Grad, beträgt.
2. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillentiefe
etwa ein Viertel des Dübeldurchmessers beträgt.
3. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schraub
kanal (8) auf dem ersten Drittel des Spreizbereiches (2) ausläuft.
4. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillenaus
läufe im Schlitzbereich (3) durch dünne Stege (13) begrenzt sind.
5. Spreizdübel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (13)
geringfügig über den Durchmesser des Spreizdübels (1) überstehen.
6. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizdübel
(1) aus einem Glas- bzw. Carbonanteil aufweisenden harten Kunststoffmaterial
besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934317492 DE4317492A1 (de) | 1993-05-26 | 1993-05-26 | Spreizdübel aus Kunststoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934317492 DE4317492A1 (de) | 1993-05-26 | 1993-05-26 | Spreizdübel aus Kunststoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4317492A1 true DE4317492A1 (de) | 1994-12-01 |
Family
ID=6488943
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934317492 Withdrawn DE4317492A1 (de) | 1993-05-26 | 1993-05-26 | Spreizdübel aus Kunststoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4317492A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0723085A1 (de) * | 1995-01-23 | 1996-07-24 | HILTI Aktiengesellschaft | Spreizdübel |
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-
1993
- 1993-05-26 DE DE19934317492 patent/DE4317492A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (5)
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