DE4317479A1 - Hauptrahmenanordnung für Straßenfahrzeuge - Google Patents
Hauptrahmenanordnung für StraßenfahrzeugeInfo
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- B60R19/565—Fittings damping bouncing force in truck collisions, e.g. bumpers; Arrangements on high-riding vehicles, e.g. lorries, for preventing vehicles or objects from running thereunder on vehicle sides
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Body Structure For Vehicles (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Hauptrahmenanordnung für
Straßenfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Hauptan
spruches.
Die Hauptrahmenanordnung konventioneller Nutzfahr
zeuge besteht z. B. aus zwei oberhalb der Achsen
zwischen den Fahrzeugrädern liegenden Längsträgern,
die über Querträger verbunden sind (sogenannte
Leiterrahmen). Der Hauptrahmen erstreckt sich damit
in Fahrzeugquerrichtung nur über den zwischen den
Rädern liegenden Teil des Fahrzeugs. Die Ladefläche
hingegen erstreckt sich beidseitig über die Fahr
zeugräder, so daß unterhalb der Ladefläche noch ein
Hilfsrahmen eingefügt werden muß, der in der Drauf
sicht annähernd die Außenabmaße des Fahrzeugs be
sitzt. Außerdem sind sogenannte Zentralrahmen und
Fachwerkrahmen bekannt.
Der Hauptrahmen befindet sich, da er oberhalb der
Achsen angebracht ist, in einer Höhe, die höher als
die Motorhaubenhöhe eines Durchschnitts-Personen
kraftwagens ist. Bei einem Unfall zwischen einem PKW
und einem Nutzfahrzeug würde der PKW also, sofern
man nicht besondere Maßnahmen ergreift, zunächst un
gehindert unter das Nutzfahrzeug fahren, bis der
Kontakt zwischen der PKW-Fahrgastzelle und dem
Hauptrahmen des Nutzfahrzeugs eintritt. Da der
Hauptrahmen eines Nutzfahrzeuges ein äußerst starres
Bauteil darstellt, käme es in der Folge zu einer
starken Intrusion in die Fahrgastzelle des PKW und
den damit verbundenen Verletzungen der Insassen. Um
diesen Unfallmechanismus zu verhindern, fordert die
deutsche Gesetzgebung in § 36 Straßenverkehrs-Zu
lassungs-Ordnung, das Anbringen zusätzlicher Sicher
heitseinrichtungen, die sogenannten Unterfahrschutz
vorrichtungen. Diese werden am Heck des Nutzfahr
zeuges unterhalb des Hauptrahmens montiert und
reichen im Idealfall bis in Höhe einer PKW-Stoß
stange herab.
Zur Zeit werden ähnliche Einrichtungen
bei Nutzfahrzeugen auch für den seitlichen Bereich
zwischen den Rädern gefordert. So ist aus der
DE-28 23 951 C2 beispielsweise ein den Freiraum zwi
schen den Achsen eines Nutzfahrzeuges an beiden
Fahrzeugseiten abdeckender, entfernbarer Unterfahr
schutz bekannt. In der DE-30 29 240 C2 ist eine
Unterfahrschutzeinrichtung für ein Nutzfahrzeug be
schrieben, die gleichzeitig als Druckbehälter für
die Druckluftbremsanlage des Fahrzeugs fungiert.
Die zusätzlichen Einrichtungen sollen die prinzi
piellen Nachteile der konventionellen Hauptrahmen
anordnung im Hinblick auf die passive Sicherheit
teilweise ausgleichen. Dies ist mittels eines opti
mal konzipierten hinteren Unterfahrschutzes auch zu
einem Großteil möglich. Im Seitenbereich des Nutz
fahrzeuges kann der Unterfahrschutz jedoch nicht
unterhalb des Hauptrahmens angebracht werden, da
sich dieser nur über den Bereich zwischen den Rädern
erstreckt. Oberhalb des seitlichen Unterfahrschutzes
befindet sich lediglich der Hilfsrahmen des Nutz
fahrzeuges, der nicht geeignet ist, die im Crash-
Fall auftretenden enormen Kräfte aufzunehmen. Dem
entsprechend ist der seitliche Unterfahrschutz eines
Nutzfahrzeuges bei konventioneller Hauptrahmenan
ordnung sehr viel schwächer dimensioniert als der
hintere Unterfahrschutz und vermag den Belastungen
im Crash-Fall nur bei geringen Differenzgeschwindig
keiten oder kleinen Massen des Kollisionsgegners
standzuhalten. In der DE 28 23 951 C2 sind deshalb
ausdrücklich Fußgänger und Radfahrer als mögliche
Kollisionsgegner erwähnt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Hauptrahmenanordnung für Straßenfahrzeuge, ins
besondere Lastkraftwagen, Lastkraftwagenanhänger,
Sattelauflieger, Busse und landwirtschaftliche
Fahrzeuge und einer hohen passiven Sicherheit
zu schaffen.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran
sprüchen erläutert.
Die erfindungsgemäße Hauptrahmenanordnung plaziert
die struktursteifen Teile dort, wo sie den Bedürf
nissen der passiven Sicherheit schwächerer Verkehrs
teilnehmer am besten gerecht werden, nämlich an der
Außenseite des Fahrzeugs und in einer im Hinblick
auf die Kompatibilität mit schwächeren Verkehrsteil
nehmern vernünftigen Höhe. Außerdem ist es für die
passive Sicherheit wünschenswert, die Außenhaut des
Fahrzeugs so glatt wie möglich zu gestalten, da es
dann bei schrägen Anstößen zum sogenannten "Leit
plankeneffekt" kommt. Das schwächere Fahrzeug, ins
besondere ein Personenkraftwagen, gleitet in diesen
Fällen an der glatten Außenfläche wie an einer Leit
planke ab, so daß es zu einer geringen Geschwindig
keitsänderung und damit verbunden nur zu geringen
Deformationen des PKW′s und niedrigen Beschleuni
gungsbelastungen für die Insassen des PKW kommt.
Die Aufgabe, die Außenhaut des Nutzfahrzeuges im
kritischen Bereich möglichst steif und glatt zu
gestalten, wird durch die erfindungsgemäße Haupt
rahmenanordnung dadurch gelöst, daß die seitlichen
Längsträger des Hauptrahmens die Räder des Fahr
zeugs in der Draufsicht umfassen. Die Unterkante
des Hauptrahmens soll sich dabei in der gleichen
Höhe wie die Stoßstangenhöhe eines vollgebremsten
Durchschnitts-Personenkraftwagens befinden.
Da ein PKW vor einer Kollision mit einem anderen
Verkehrsteilnehmer in der Regel stark verzögert
wird, soll diese niedrige Höhe der Unterkante der
Hauptrahmenanordnung ein "Untertauchen" unter den
Hauptrahmen durch den PKW verhindern. Der Kontakt
zwischen PKW und Nutzfahrzeug findet im Regelfall
zwischen der Stoßstange des PKW und außenliegenden
Rahmen des LKW statt. Für die Unterkante des Haupt
rahmens ergibt sich aufgrund dieser Forderung heut
zutage eine Höhe von etwa 35 cm, wenn ein flächiger
Kontakt mit der PKW-Front angestrebt wird.
Das seitliche Umfassen der Räder ist bei Omnibussen
auch im Hinblick auf die Sicherheit an Haltestellen,
speziell Schulbus-Haltestellen, sinnvoll. Bei dem
engradigen Lenkmanöver beim Einfahren in die Halte
stelle ist ein großer Einschlagwinkel der Vorder
räder erforderlich. Die vordere Lauffläche des
kurveninneren Rades ragt entsprechend weit aus der
übrigen Seitenfläche heraus. Dadurch können sehr
nahe bei dem Omnibus stehende Fußgänger von dem Vor
derrad erfaßt und überrollt werden. Bei Anwendung
der erfindungsgemäßen Hauptrahmenanordnung wird
dieses verhindert.
Ein sogenannter Plankenrahmen erhöht dabei die seit
liche Sicherheit beim Transport von gefährlichen
Gütern, z. B. Tankwagen, und erscheint hier beson
ders sinnvoll.
Ein weiterer häufiger Unfallablauf besteht darin,
daß Fußgänger und Radfahrer beim Abbiegen von Nutz
fahrzeugen von deren Seite erfaßt, zu Boden ge
worfen und anschließend von den Hinterrädern über
rollt werden. Die Erfahrung mit derartigen Unfällen
unter Beteiligung von Omnibussen zeigt, daß bei
einer glatten Außenhaut des Fahrzeugs der erste Kon
takt für die geschädigte Person verhältnismäßig
glimpflich abläuft. Die schweren Verletzungen ent
stehen in der Regel erst dann, wenn der auf dem
Boden liegende Fußgänger oder Radfahrer unter das
Fahrzeug gerät und dann von den Rädern überrollt
wird. Diesen Unfallablauf soll die unterhalb der
erfindungsgemäßen Hauptrahmenanordnung befindliche
elastische Schürze verhindern, indem die auf der
Straße liegende Person seitlich weggedrückt wird.
Die elastische Schürze sollte deshalb stabil genug
sein, um die dazu erforderlichen Kräfte aufbringen
zu können. Andererseits verbietet sich eine gänzlich
starre Konstruktion des unterhalb des Hauptrahmens
gelegenen Teils, damit ein Kontakt mit zwischen
Vorder- und Hinterachse des Fahrzeugs gelegenen
Fahrbahnunebenheiten nicht zu einer Beschädigung des
Fahrzeugs führt.
Die erfindungsgemäße Hauptrahmenanordnung in mög
licher Kombination mit einer darunter liegenden
Schürze besitzt, abgesehen von dem Gewinn an
passiver Sicherheit, anderweitige Vorzüge. Da die
Räder des Fahrzeugs nahezu vollständig außen umfaßt
werden, wird das Rollgeräusch der Reifen nach außen
abgeschirmt. Aus dem gleichen Grunde wird die Sprüh
nebelbildung, die maßgeblich durch das durch die
Räder hochgewirbelte Oberflächenwasser verursacht
wird, verhindert.
Da die erforderlichen passiven Sicherheitselemente
nicht zusätzlich an einem Rahmen anzubringen sind,
wird auch der Rahmen leichter, zumal jetzt auch mit
Aluminium-Strangpreßprofilen gearbeitet werden
kann. Zu erwähnen ist noch, daß der Außenrahmen eine
bessere Anordnung der zahlreichen Aggregate ermög
licht; z. B. könnte auch der Motor quer eingebaut
werden.
Ein weiterer Unfalltyp, bei dem bis dato noch kein
akzeptabler Sicherheitsstand erreicht ist, sind
Auffahrunfälle zwischen Lastzügen, wie sie sich ins
besondere auf der Autobahn häufig ereignen. In
diesem Zusammenhang bereitet es Probleme, daß sich
die Hauptrahmen von Zugfahrzeugen und Anhängern der
zeit nicht auf gleicher Höhe befinden. Bei Zugfahr
zeugen ist die Hinterachsfederung seitlich am Haupt
rahmen des Fahrzeugs befestigt, wohingegen die Fede
rung eines Nutzfahrzeuganhängers in der Regel an
Lagerböcken unterhalb des Hauptrahmens montiert ist.
Da die Räder von Zugfahrzeug und Anhänger im all
gemeinen etwa die gleiche Größe aufweisen und sich
damit auch die Oberkanten der jeweiligen Achse etwa
auf der gleichen Höhe befinden, führt dies zwangs
weise dazu, daß der Hauptrahmen eines Anhängers
höher als derjenige des Zugfahrzeugs liegt. Bei Auf
fahrunfällen zwischen Lastzügen dringt der hoch
liegende Hauptrahmen des vorausfahrenden Anhängers
deshalb oberhalb des Hauptrahmens des nachfolgenden
Zugfahrzeugs in dessen verhältnismäßig nachgiebige
Fahrerkabine ein. In der Folge wird der Fahrer des
nachfolgenden Lastzugs bereits bei geringen Stoß
differenzgeschwindigkeiten in der Fahrerkabine ein
geklemmt und oftmals schwer verletzt. Der Unterfahr
schutz des vorausfahrenden Anhängers, der bei ge
nügend starker Auslegung prinzipiell geeignet wäre,
ein derartiges Eindringen zu verhindern, befindet
sich zumeist nicht, wie in diesem Fall gefordert
wäre, in Höhe der hinteren Außenkontur des Hängers
und kann ein derartiges Eindringen deshalb nicht
verhindern.
Die erfindungsgemäße Hauptrahmenanordnung verhindert
ein derartiges Eindringen des Rahmens in die Fahrer
kabine, da die auf gleicher Höhe befindlichen außen
liegenden Außenrahmen von vorausfahrendem Anhänger
und nachfolgendem Zugfahrzeug aufeinandertreffen.
Ein weiterer Gesichtspunkt besteht in diesem Zu
sammenhang darin, daß es nach derzeitigem Erkennt
nisstand kaum praktisch möglich ist, den Unterfahr
schutz eines Anhängers derart stabil zu gestalten,
daß er den Belastungen bei einem Auffahrunfall zwi
schen Lastzügen standzuhalten vermag.
Aufgrund der höheren mechanischen Belastung durch
den normalen Fahrbetrieb ist der Hauptrahmen eines
Nutzfahrzeugs im Vergleich zu den entsprechenden
Strukturen in einem PKW in der Gänze stabiler und
damit im Hinblick auf das Crash-Verhalten steifer
ausgeführt. Steife Karosseriestrukturen haben im
Crash-Fall geringe Verformungswege und damit große
Beschleunigungen des Fahrzeugs zur Folge. Mit den
Beschleunigungen steigen gleichfalls die dadurch
verursachten biomechanischen Beanspruchungen des In
sassen an.
Da die erfindungsgemäße Hauptrahmenanordnung vor
sieht, die außenliegenden Rahmen von Zugmaschinen
und Anhänger in gleicher Höhe anzubringen, ist es
möglich, die nunmehr bekannten Kontaktzonen in Front-
und Heckbereich der Hauptrahmen gezielt in Richtung
eines im Kollisionsfall optimalen Verformungsver
haltens zu gestalten.
Die Erfindung sieht deshalb vor, den Rahmen an Front
und Heck mit Deformationselementen zu besetzen.
Alternativ oder ergänzend hierzu kann der Rahmen
selbst in Front- und Heckbereich so gestaltet sein,
daß er sich im Falle einer Auffahrkollision zwischen
Lastzügen verformt und dadurch kinetische Energie in
Verformungsarbeit umwandelt. Das Deformationsver
halten soll derart ausgelegt sein, daß eine erheb
liche Deformation erst durch Kräfte, wie sie bei
Stößen zwischen zwei etwa gleich schweren Nutzfahr
zeugen auftreten, hervorgerufen wird. Den deformier
baren Strukturen kommt die Aufgabe zu, die im Fall
einer Kollision zwischen zwei Nutzfahrzeugen auf
tretenden Beschleunigungen für beide Fahrzeuge zu
begrenzen, indem Verformungsweg zur Verfügung ge
stellt wird.
Dieses bei PKW als "Knautschzone" bezeichnete Kon
zept wird durch die neuartige Hauptrahmenanordnung
erstmals auch bei Kollisionen zwischen zwei Nutz
fahrzeugen oder einem Nutzfahrzeug und einem fest
stehenden Hindernis anwendbar. Aufgrund des enormen
Massenunterschiedes zwischen Nutzfahrzeugen und
Personenkraftwagen ist es nicht möglich, die Ver
formbarkeit dieser Strukturen gleichermaßen für den
Zusammenstoß zwischen einem Nutzfahrzeug und einem
PKW für einen Zusammenstoß zwischen zwei Nutzfahr
zeugen zu optimieren. Da der Personenkraftwagen be
reits eine Knautschzone besitzt, die geeignet ist,
den Insassen bei einem Zusammenstoß mit einem Nutz
fahrzeug zu schützen, soll die deformierbare Struk
tur am Hauptrahmen des Nutzfahrzeuges im Hinblick
auf einen Zusammenstoß zwischen zwei Nutzfahrzeugen
im oberen Bereich optimiert sein.
Eine mögliche Ausführungsform einer derartigen
deformierbaren Struktur besteht aus einer an der
Rahmenaußenseite angebrachten, Sandwich-Platte mit
innenliegender Honigwabe-Struktur.
Eine mögliche Ausführungsform eines deformierbaren
Rahmens besteht speziell im Frontbereich darin,
seitlichen Rahmenträgern des Nutzfahrzeuges in ein
Hohlprofil übergehen zu lassen bei dem im
Crash-Fall Faltenbeulung auftritt.
Bei Nutzfahrzeugen ist im Gegensatz zu Personen
kraftwagen die Fahrerkabine als eigenständige Kon
struktion klar vom Hauptrahmen des Fahrzeugs ge
trennt. Die Erfindung sieht vor, diesen Umstand dazu
auszunutzen, die im Unfall auftretende Beschleuni
gungsbelastung für den Fahrer zu reduzieren. Die Be
festigung des Fahrerhauses ist deshalb so ausgebil
det, daß sie bei Kräften, wie sie im Falle einer
Kollision mit einem etwa gleich schweren Nutzfahr
zeug auftreten, eine Relativbewegung zwischen Haupt
rahmen und Fahrerkabine zuläßt, so daß sich für das
Fahrerhaus ein geringerer Maximalwert der kolli
sionsbedingten Beschleunigung ergibt als für den
Hauptrahmen und die damit stark verbundenen Teile
des Fahrzeugs.
Der Sicherheitsgewinn durch die erfindungsgemäße
Hauptrahmenanordnung beruht auf der "Schildwirkung"
des umlaufenden Rahmens. Bei der Übertragung dieses
Konzepts auf Lastzüge gilt es, die seitlichen Über
gänge an den Knickstellen zwischen Zugfahrzeug und
Hänger ebenfalls möglichst glatt zu gestalten. Dies
soll bei Sattelaufliegern mit der erfindungsgemäßen
Hauptrahmenanordnung dadurch erreicht werden, der
der Hauptrahmen des Sattelaufliegers im vorderen
Bereich gekröpft ist und der tieferliegende Rahmen
bereich an der Vorderseite halbrund ausgekehlt ist.
Aufgrund dieser speziellen Geometrie ist es möglich,
daß zwischen den außenliegenden Hauptrahmenanord
nungen von Sattelzugmaschine und Sattelauflieger in
Geradeausfahrt nur ein geringer Spalt verbleibt, so
daß die Rahmen von Sattelzugmaschine und Sattelauf
lieger im unteren Bereich eine nahezu glatte Fläche
bilden. Der Knickwinkel zwischen Sattelzugmaschine
und Sattelauflieger wird bei dieser Konstruktions
weise dadurch begrenzt, daß die innenliegende
Rahmenvorderkante des Sattelaufliegers gegen den
seitlichen Bereich des Rahmens der Zugmaschine
stößt. Durch eine geeignete Lage des Aufliege- und
somit Drehpunktes der Anordnung lassen sich verhält
nismäßig große Winkel zwischen Zugfahrzeug und
Sattelauflieger realisieren. Vorzugsweise soll der
Momentanpol der Drehbewegung etwa auf der Längsachse
des Fahrzeugs in einem Abstand von weniger als der
halben Fahrzeugbreite zur Hinterkante des Fahrzeugs
gelegen sein. Knickt der Gelenkzug bei Kurvenfahrt
seitlich ein, so stellt sich zwischen der kurven
inneren Vorderkante des Aufliegerrahmens und der
Rahmenseitenfläche des Zugfahrzeugs ein seitlicher
Abstand ein. Aufgrund der soeben beschriebenen Aus
gestaltung der Vorderseite des Aufliegerrahmens
nimmt dieser seitliche Abstand lediglich solange zu,
bis die Hälfte des maximalen Knickwinkels erreicht
ist und verringert sich danach bis er beim maximalen
Knickwinkel wiederum verschwindet. Auf diese Weise
wird also auch bei Kurvenfahrt ein durchgehend ver
hältnismäßig glatter Verlauf der Rahmenaußenstruktur
erreicht.
Das Bestreben, das Zentrum der Drehbewegung zwischen
Zugfahrzeug und Hänger möglichst dicht an das Heck
des Zugfahrzeugs zu legen, läuft statischen Überle
gungen zuwider, die eine Lage des Auflagepunktes des
Sattelaufliegers vor den Hinterachsen des Zugfahr
zugs fordern. Die Erfindung beinhaltet deshalb eine
Vorrichtung, die den Momentanpol der Drehbewegung
gegenüber dem Aufliegepunkt nach hinten vorlegt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Nutzfahrzeug mit einer Haupt
rahmenanordnung in der Seiten
ansicht,
Fig. 2 die Hauptrahmenanordnung des Nutz
fahrzeugs gemäß Fig. 1 in der Drauf
sicht,
Fig. 3 eine Befestigungseinrichtung für den
Sattelauflieger,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung
eines Nutzfahrzeugs mit Hauptrah
menanordnung nach Fig. 1 und 2
zusammen mit einem daran befestigten
Sattelanhänger mit einer Haupt
rahmenanordnung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Hauptrahmenanordnung
1, bestehend aus dem umlaufenden Hauptrahmen 2,
einem an der Vorderseite des Fahrzeugs angebrachten
Deformationselement 3 und einer unterhalb des Haupt
rahmens 2 befestigten elastischen Schürze 4. Da es
sich bei dem abgebildeten Fahrzeug um eine Sattel
zugmaschine handelt, wurde im Heckbereich des Fahr
zeugs auf die Anbringung eines Deformationselemen
tes vergleichbar dem Deformationselement 3 ver
zichtet. Die Räder 5a, 5b und 5c sowie 5′a, 5′b und
5′c des Fahrzeugs befinden sich innerhalb des
umlaufenden Hauptrahmens 2. Auf dem Hauptrahmen 2
befindet sich ein Führerhaus 10, das über eine
Dämpfungsvorrichtung 11 mit dem Hauptrahmen 2 ver
bunden ist. Im heckwärtigen Bereich des Fahrzeugs
befindet sich die Aufnahmevorrichtung 12 für einen
Sattelauflieger.
Die Fig. 2 zeigt die Hauptrahmenanordnung des Fahr
zeugs aus Fig. 1 in der Draufsicht. Das Führerhaus 10
samt Dämpfungsvorrichtung 11 sowie die Aufnahmevor
richtung 12 für den Sattelauflieger sind in der Dar
stellung der Übersichtlichkeit halber weggelassen
worden. Die Räder des Fahrzeugs sind über Achs
stummel 4a, 4b, 4c, 6′a, 6′b, 6′c am Hauptrahmen 2
befestigt. Etwa in der Mitte des Fahrzeugs befindet
sich ein Motor 7, der über querlaufende Hilfsträger
8a, 8b am Hauptrahmen 2 befestigt ist. Der Motor 7
treibt über den Antriebsstrang 9 die vorderen Hin
terräder an. Innerhalb des Antriebstranges 9 be
findet sich ein Differential. Die vorderen Hinter
räder 5b, 5′b können über eine nicht näher dar
gestellte Bremseinrichtung einseitig abgebremst
werden und ermöglichen somit eine Kurvenfahrt des
Fahrzeugs.
Die Fig. 3 zeigt die Befestigungsvorrichtung 12,
mittels derer ein Sattelauflieger 31 an der Haupt
rahmenanordnung 1 befestigt wird in der Draufsicht.
Der Sattelauflieger 31 besitzt im Bereich der
Kröpfung eine in der Draufsicht ausgekehlte Vorder
kante 32. Damit der Sattelauflieger 31 in der
Draufsicht noch näher an den Schwerpunkt der Haupt
rahmenanordnung 1 heranrücken kann, sind die hin
teren Kanten 33, 33′ der Hauptrahmenanordnung 1
leicht abgeschrägt.
Die Befestigungsvorrichtung 12 besteht aus einem
lediglich in Fig. 1 dargestellten Aufnahmeschuh 13,
der fest auf einem Zahnrad 14 montiert ist. Dieses
Zahnrad 14 ist über eine Welle 15 drehbar auf einer
Scheibe 16 gelagert. Das Zahnrad 14 steht in Ein
griff mit einem weiteren Zahnrad 18, das über einen
Bolzen 17 fest mit einer Scheibe 20 verbunden ist.
Die Scheibe 20 ist fest mit dem Hauptrahmen 2 ver
bunden. Die Scheibe 16 ist mittels einer Kugel
lagerung 19 drehbar auf der Scheibe 20 gelagert.
Die Befestigung des Sattelaufliegers 31 im Aufnahme
schuh 13 ist starr, so daß eine Drehbewegung des
Sattelaufliegers gegenüber der Hauptrahmenanord
nung 1 eine ebenso grobe Drehbewegung des mit dem
Schuh 13 verbundenen Zahnrades 14 zur Folge hat.
Durch das Abrollen des Zahnrades 14 auf dem mit der
Hauptrahmenanordnung 1 fest verbundenen Zahnrad 18
kommt es zu einer Rotation der Scheibe 16 um den
Bolzen 17, die eine Lageveränderung der mit der
Scheibe 16 starr verbunden Achse 15 des Zahnrades
14 zur Folge hat.
Die Fig. 3 zeigt strichpunktiert eine veränderte
Lage des Zahnrades 14 sowie die zugehörige Lage
des Sattelaufliegers 31. Das Zentrum der Drehbe
wegung befindet sich etwa in Höhe der Ausgangslage
des Kontaktpunktes zwischen dem Zahnrad 14 und dem
Zahnrad 18.
Die Fig. 4 zeigt das Fahrzeug aus Fig. 1 zusammen
mit einem zugehörigen Sattelauflieger.
Claims (16)
1. Hauptrahmenanordnung für ein Straßenfahrzeug,
insbesondere Lastkraftwagen, Lastkraftwagen
anhänger, Lastkraftwagen-Sattelauflieger od.
dgl., dadurch gekennzeichnet, daß ein wesent
licher Anteil der Strukturfestigkeit durch
einen umlaufenden Hauptrahmen (1) erbracht
wird, der in der Draufsicht nahezu die Augen
abmessungen des Fahrzeugs besitzt und daher
möglichst auch die Räder des Fahrzeugs seit
lich umfaßt, wobei die Unterkante dieses
Hauptrahmens (1) in einer Höhe verläuft, die
der Höhe der Stoßstangenunterkante eines
vollgebremsten Durchschnitts-Personenkraft
wagens, vorzugsweise etwa 35 cm, entspricht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Verwendung herkömmlicher
Achsen der Hauptrahmen nur im unmittelbaren
Bereich der Räder innen verläuft und die
nicht lenkbaren Räder werden aber mit ver
gleichbarem Profil des Außenrahmens abnehm
bar abgedeckt (2).
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rahmen an der Front und
am Heck mit Deformationselementen (3) besetzt
oder aber selbst deformierbar ist oder beide
genannten Eigenschaften besitzt, wobei das
Deformationsverhalten derart ausgelegt ist,
daß eine erhebliche Deformation im oberen Be
reich erst durch Kräfte, wie sie bei Stören
zwischen zwei etwa gleichschweren Nutzfahr
zeugen auftreten und im unteren Bereich durch
Kräfte, wie sie bei Stößen mit Pkw auftreten,
hervorgerufen wird.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
unterhalb des Hauptrahmens (1) eine elasti
sche Schürze (4) befindet, die bis auf die
Höhe, in der sich der Körperschwerpunkt eines
auf der Fahrbahn liegenden Fußgängers befin
det, vorzugsweise also etwa 10-15 cm herab
reicht.
5. Anordnung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Hauptrahmen aus Stahl- oder
Leichtmetall-Strangpreßprofilen hergestellt
ist.
6. Anordnung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß im Hauptrahmen Ausschnitte für
Türen, Klappen od. dgl. vorgesehen sind, die
aber den Plankeneffekt nicht vermindern.
7. Anordnung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß auf der Basis des außen liegenden
Hauptrahmens das Nutzfahrzeug selbst als Con
tainer ausgebildet ist.
8. Anordnung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Hauptrahmenbereich im seitlichen
Bereich mit zusätzlichen Erkennungsmitteln
ausgerüstet ist.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Er
reichung einer sicheren Kompatibilität eine
Höhenregulierung für den Hauptrahmen vorge
sehen ist.
10. Anordnung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Reifen über mehrere Ventile
verfügt, so daß immer eines unterhalb des
Hauptrahmens zugänglich ist.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Be
festigung eines Fahrerhauses (10) bei
Kräften, wie sie im Falle einer Kollision mit
einem etwa gleichschweren Nutzfahrzeug auf
treten, eine Relativbewegung zwischen Haupt
rahmen (2) und Fahrerkabine (10) zuläßt, so
daß sich für das Fahrerhaus (10) ein ge
ringerer Maximalwert der kollisionsbedingten
Beschleunigung als für den Hauptrahmen (2)
und die damit starr verbundenen Teile des
Fahrzeugs ergibt.
12. Anordnung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen-
und Baustellenfahrzeugen der Aufbau im Ge
lände angehoben werden kann, um die erforder
liche Bodenfreiheit zu gewährleisten oder der
mittlere (Pkw) und/oder untere (Fußgänger
2-Radfahrer) Schutzrahmenring abgeklappt,
hochgeklappt oder abgenommen werden können.
13. Anordnung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Hauptrahmenanordnung auch auf
den Zuggabelbereich eines Anhängers ausge
dehnt ist.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche für einen Sattelanhänger, dadurch
gekennzeichnet, daß er im vorderen Bereich
zum Aufliegepunkt hin nach oben gekröpft ist
und die Vorderkante (32) des tieferliegenden
Teils des Hauptrahmens in der Draufsicht
eine ausgekehlte Form besitzt.
15. Anordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Be
festigung eines Sattelanhängers (31) an einem
Zugfahrzeug mittels eines Zahnradgetriebes
oder mittels eines Gelenk- oder Hebeltriebes
oder durch Kurvenscheiben der Momentanpol der
Drehrichtung des Sattelaufliegers gegenüber
dem Zugfahrzeug näher in Richtung des Zug
fahrzeughecks verlegt wird als der Auflage
punkt des Sattelaufliegers auf der Zug
maschine.
16. Anordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lenkwirkung in der Hauptsache durch eine
unterschiedliche Drehgeschwindigkeit der
links- und rechtsseitigen Fahrzeugräder be
wirkt wird, die beispielsweise dadurch be
wirkt wird, daß die über ein Differential
verbundenen Antriebsräder einer Achse der
Zugmaschine einseitig abgebremst werden.
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