DE4316793C1 - Spaltbare Nadel - Google Patents

Spaltbare Nadel

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DE4316793C1
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Raymund Dr Heiliger
Matthias Wilhelm Jansen
Bernd Gottfried Roosenboom
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Vygon GmbH and Co KG
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Vygon GmbH and Co KG
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Description

Die Erfindung betrifft eine in zwei Längshälften spaltbare Nadel, deren proximales Ende mit einer gleichfalls in zwei Längshälften spaltbaren Muffe versehen ist. Auf gegenüberliegenden Längsseiten weist die Muffe axial ausgerichtete Kerben auf. An jeder so definierten Muffenhälfte, die ein vorgespaltetes Endstück der Nadel ein­ schließt, ist ein radial vorstehender Flügel angeformt.
Allgemein bekannte derartige Nadeln sind beispielsweise in der Pädiatrie Bestandteil eines Kathetersortiments zur parenteralen Ernährung und Langzeittherapie mit intravenös zu applizierenden Medikamenten. Der vorzugsweise an ihrer Spitze mit einem Facettenschliff versehenen spaltbaren Nadel kommt dabei die Funktion zu, einen sicheren peripheren Gefäßzugang zu schaffen, um durch das Lumen der Nadel einen Katheter in die Vene einzuführen. Nachdem der beispielsweise aus thermosensiblem Polyurethan bestehende Katheter im Gefäß plaziert ist, hat die Nadel ihre Zugangs- und Leitfunktion erfüllt und ist zu entfernen. Die Entfernung läßt sich jedoch nicht dadurch bewerkstelligen, daß die Nadel koaxial über das proximale Ende des Katheters abgezogen wird, weil zur Konnektion des Katheters mit einer Zuleitung am betreffenden Katheterende ein Kupplungsstück unlösbar befestigt ist, das folglich einen koaxialen Nadelabzug verhindert. Aus diesem Grunde ist die Nadel auf gegenüberliegenden Längsseiten mit Einkerbungen ver­ sehen, die sich über die gesamte Nadellänge erstrecken und eine Aufspaltung in zwei Längshälften ermöglichen.
Zur erleichterten Bewerkstelligung des Spaltvorgangs dienen die radial vorstehen­ den Flügel, welche an der am proximalen Ende der Nadel vorgesehenen Muffe angeformt sind. Da auch die Muffe auf gegenüberliegenden Längsseiten entspre­ chend der Nadel mit axial ausgerichteten Kerben versehen ist, kann durch Schwenkbewegungen der Flügel der Spaltvorgang eingeleitet werden.
Die bekannten spaltbaren Nadeln sind mit folgendem wesentlichen Nachteil behaftet: Durch eine um die Mittelachse der Nadel erfolgende Schwenkbewegung der an der Muffe angeformten Flügel aufeinander zu wird nur die den Flügeln abgewandte Muffenhälfte auf Zug beansprucht, der, begünstigt durch die entsprechende Kerbe in dieser Muffenhälfte, zu deren Bruch führt. Dagegen wird durch die Schwenkbe­ wegung der Flügel die diesen zugewandte Muffenhälfte lediglich auf Druck be­ ansprucht, der zu einer Stauchung der betreffenden Muffenhälfte führt, so daß eine vollständige Durchspaltung der Muffe allein durch die Schwenkbewegung der Flügel aufeinander zu nicht zu bewerkstelligen ist. Bei den bekannten Ausführungsformen ist es deshalb erforderlich, nach einer Schwenkbewegung der Flügel aufeinander zu eine weitere Schwenkbewegung der Flügel voneinander weg vorzunehmen. Die erforderliche zweifache Schwenkbewegung hat den besonderen Nachteil, daß sich allein die erste, bei der die Flügel aufeinander zu bewegt werden, mit zwei Fingern einer Hand durchführen läßt, wogegen die zweite, bei der die Flügel voneinander weg bewegt werden müssen, je ein Fingerpaar beider Hände erfordert, um die Flügel hinreichend fest beim Spreizvorgang zu erfassen.
Mit den vorbeschriebenen Nachteilen ist auch eine aus der DE-AS 20 17 585 bekannte, in zwei Längshälften spaltbare Kanüle behaftet. Diese ist gleichfalls mit zwei Flügeln versehen, an deren jeweils dem anderen Flügel zugewandten Seite nach innen ragende Zungen ausgebildet sind. Diese axial versetzt zueinander angeordneten Zungen dienen ausschließlich zur besseren Führung und Halterung des Katheterschlauches.
Schließlich ist aus der WO 92/11 885 eine Katheterhalterung mit zwei Flügeln bekannt, wobei jeder Flügel auf seiner dem anderen Flügel zugewandten Seite mit einem Vorsprung versehen ist. Hierbei können die beiden Vorsprünge in eine im Kathetermantel vorgesehene Nut einrasten, um diese in axialer Richtung in bezug auf die Kanüle zu fixieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nadel der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß sich zumindest die gegenüber dem Nadelschaft relativ stabile Muffe mit nur zwei Fingern einer Hand durch eine einzige Schwenkbewegung der an der Muffe angeformten Flügel vollständig spalten läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Nadel der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art ausgegangen, welche erfindungsgemäß die in seinem kennzeich­ nenden Teil angegebenen Merkmale aufweist.
Durch den erfindungsgemäßen Vorsprung bedarf es zur vollständigen Spaltung der Muffe nur einer Schwenkbewegung der Flügel aufeinander zu. Während des ersten Teils der Schwenkbewegung erfolgt in an sich bekannter Weise die Aufspaltung der den Flügeln abgewandten Muffenhälfte. Ist diese vollzogen, gelangt der erfindungs­ gemäße Vorsprung des einen Flügels zur Anlage gegen den anderen Flügel. Die Schwenkachse der Flügel wird infolgedessen gezwungen, sich von der Nadelmittel­ achse zu der Anlagestelle zu verlagern. Dies bedeutet, daß bei einer Fortsetzung der Flügelschwenkbewegung nunmehr auch die den Flügeln zugewandte Muffen­ hälfte auf Zug beansprucht wird und ebenso gespalten wird wie die zuvor bereits gespaltene, den Flügeln abgewandte Muffenhälfte.
Mit einer einzigen, durch zwei Finger einer Hand ausgeführten Schwenkbewegung der Flügel lassen sich so beide Muffenhälften nacheinander und dadurch ohne erhöhte Kraftaufwendung sicher spalten.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an beiden Flügeln auf ihren einander zugewandten Seiten jeweils ein Vorsprung so ausgebildet und angeordnet, daß die Vorsprünge nach einer die Muffe aufspaltenden Schwenk­ bewegung der Flügel aufeinander zu gegenseitig zur Anlage kommen und durch eine um die Anlage fortgesetzte Schwenkbewegung der Flügel die Muffe durch­ spaltbar ist.
Die spiegelbildlich symmetrische Ausgestaltung beider Flügel mit je einem Vor­ sprung berücksichtigt die gleichfalls spiegelbildlich symmetrische Ausbildung beider Muffenhälften und begünstigt dadurch einen fließenden Bewegungsablauf während des Spaltvorgangs.
Um Reibungsverluste an den miteinander in Berührung kommenden Oberflächen der Vorsprünge zu minimieren, sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der Querschnitt der Vorsprünge eine konvexe Außenkontur aufweist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Vorsprünge jeweils in Form eines Kugelsegments oder eines parallel zur Achse der Nadel ausgerichteten Zylindersegments ausgebildet sein.
Schließlich sieht eine Ausgestaltung der Erfindung noch vor, daß der Querschnitt jedes Vorsprungs in der Schwenkebene der Flügel durch eine evolventenförmige Kontur begrenzt ist.
Durch die evolventenförmige Kontur der betreffenden Vorsprungsquerschnitte können die abstützungsaktiven Oberflächenteile der Vorsprünge, ohne zu gleiten, gegeneinander abrollen und dadurch faktisch jede Reibung vermeiden.
Wenn angestrebt wird, die Muffe ebenso wie die Nadel kontinuierlich der Länge nach zu spalten, läßt sich dies in vorteilhafter Weise dadurch erreichen, daß die Höhe der Vorsprünge über ihre sich in axialer Richtung der Muffe erstreckende Länge unterschiedlich groß ausgewählt wird. Dadurch beginnt der Spaltvorgang auf der Muffenseite, welcher die maximale Vorsprungshöhe zugeordnet ist und setzt sich nach einer entsprechenden Verwindung der Flügel mit den Vorsprüngen in Richtung der Muffenseite fort, welcher die minimale Vorsprungshöhe zugeordnet ist. Der gleiche Effekt ist aber auch in einfacher Weise dadurch zu bewerkstelligen, daß die Wandstärke der Muffe und/oder die Kerbentiefe in der Muffe kontinuierlich von einem zum anderen Muffenende hin zu- bzw. abnimmt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Nadel dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht und
Fig. 2 eine Stirnansicht.
Eine in Fig. 1 abgebrochen dargestellte Nadel 1 ist auf gegenüberliegenden Längs­ seiten mit nicht gezeigten Kerben versehen, die sich über die gesamte Länge der Nadel 1 erstrecken, so daß diese in zwei Längshälften spaltbar ist.
Am proximalen Ende der spaltbaren Nadel 1 wird diese von einer Muffe 2 um­ schlossen, in deren vorzugsweise durchsichtiges Material bereits vorgespaltete Enden der Nadel 1 eingegossen sind. Wie Fig. 2 veranschaulicht, ist die Muffe 2 auf gegenüberliegenden Längsseiten mit Kerben 3, 4 versehen, die sich über die Länge der Muffe 2 erstrecken. Durch die Kerben 3, 4 werden zwei Hälften 5, 6 der Muffe 2 definiert, von denen jede über einen Ansatz 7 mit einem Flügel 8 versehen ist. Diese von der Muffe 2 radial abstehenden Flügel 8 erstrecken sich über den wesentlichsten Teil der Länge der Muffe 2 und sind so gegeneinander geneigt angeordnet, daß sie einen Winkel von 55° einschließen.
Auf den einander zugewandten Seiten der Flügel 8 befinden sich in der Nähe der Mittelachse der Nadel 1 angeordnete Vorsprünge 9. Durch die spiegelbildliche Anordnung der Vorsprünge 9 kommen diese gegenseitig zur Anlage, sobald die Flügel 8 um einen bestimmten Winkel gegeneinander geschwenkt sind. Bei dieser um die Mittelachse der Nadel erfolgenden Schwenkbewegung wird, begünstigt durch die Kerbe 3, die Muffe 2 in ihrem in der Zeichnung unteren Teil auf Zug beansprucht und gespalten.
Bei fortgesetzter Schwenkbewegung der Flügel 8 unter weiterer Verkleinerung des von den Flügeln 8 eingeschlossenen Winkels um eine nunmehr in den Anlagebe­ reich der Vorsprünge 9 verlagerte Schwenkachse wird auch der in der Zeichnung obere Teil der Muffe 2, begünstigt durch die Kerbe 4, auf Zug beansprucht und gespalten.
Mit den Flügeln 8 als Griffen läßt sich schließlich mühelos die Nadel 1 über ihre gesamte Länge in zwei vollständig getrennte Nadellängshälften spalten.

Claims (6)

1. In zwei Längshälften spaltbare Nadel, deren proximales Ende mit einer gleichfalls in zwei Längshälften spaltbaren Muffe versehen ist, die auf gegenüberliegenden Längsseiten axial ausgerichtete Kerben aufweist und die in jeder so definierten Muffenhälfte ein vorgespaltenes Endstück der Nadel einschließt, wobei an jeder Muffenhälfte ein radial vorstehender Flügel angeformt ist und die axial ausgerichteten Flügel einen Winkel bis zu 90° einschließen, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Flügel (8) auf seiner dem anderen Flügel (8) zugewandten Seite in Nähe der Mittel­ achse der Nadel (1) ein Vorsprung (9) vorgesehen ist.
2. Nadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Flügeln (8) auf ihren einander zugewandten Seiten jeweils ein Vorsprung (9) ausgebildet ist und daß die Vorsprünge (9) nach einer die Muffe (2) aufspaltenden Schwenkbewegung der Flügel (8) aufeinander zu gegenseitig zur Anlage kommen und durch eine um die Anlage fortgesetzte Schwenkbewegung der Flügel (8) die Muffe (2) durchspaltbar ist.
3. Nadel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Quer­ schnitt der Vorsprünge (9) eine konvexe Außenkontur aufweist.
4. Nadel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (9) jeweils in Form eines Kugelsegments oder eines parallel zur Achse der Nadel (1) ausgerichteten Zylindersegments ausgebildet sind.
5. Nadel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt jedes Vorsprungs (9) in der Schwenkebene der Flügel (8) durch eine evolventenförmige Kontur begrenzt ist.
6. Nadel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Vorsprünge (9) über ihre sich in axialer Richtung der Muffe (2) erstreckende Länge unterschiedlich groß ist.
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