DE4316793C1 - Spaltbare Nadel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine in zwei Längshälften spaltbare Nadel, deren proximales
Ende mit einer gleichfalls in zwei Längshälften spaltbaren Muffe versehen ist. Auf
gegenüberliegenden Längsseiten weist die Muffe axial ausgerichtete Kerben auf. An
jeder so definierten Muffenhälfte, die ein vorgespaltetes Endstück der Nadel ein
schließt, ist ein radial vorstehender Flügel angeformt.
Allgemein bekannte derartige Nadeln sind beispielsweise in der Pädiatrie Bestandteil
eines Kathetersortiments zur parenteralen Ernährung und Langzeittherapie mit
intravenös zu applizierenden Medikamenten. Der vorzugsweise an ihrer Spitze mit
einem Facettenschliff versehenen spaltbaren Nadel kommt dabei die Funktion zu,
einen sicheren peripheren Gefäßzugang zu schaffen, um durch das Lumen der
Nadel einen Katheter in die Vene einzuführen. Nachdem der beispielsweise aus
thermosensiblem Polyurethan bestehende Katheter im Gefäß plaziert ist, hat die
Nadel ihre Zugangs- und Leitfunktion erfüllt und ist zu entfernen. Die Entfernung
läßt sich jedoch nicht dadurch bewerkstelligen, daß die Nadel koaxial über das
proximale Ende des Katheters abgezogen wird, weil zur Konnektion des Katheters
mit einer Zuleitung am betreffenden Katheterende ein Kupplungsstück unlösbar
befestigt ist, das folglich einen koaxialen Nadelabzug verhindert. Aus diesem
Grunde ist die Nadel auf gegenüberliegenden Längsseiten mit Einkerbungen ver
sehen, die sich über die gesamte Nadellänge erstrecken und eine Aufspaltung in
zwei Längshälften ermöglichen.
Zur erleichterten Bewerkstelligung des Spaltvorgangs dienen die radial vorstehen
den Flügel, welche an der am proximalen Ende der Nadel vorgesehenen Muffe
angeformt sind. Da auch die Muffe auf gegenüberliegenden Längsseiten entspre
chend der Nadel mit axial ausgerichteten Kerben versehen ist, kann durch
Schwenkbewegungen der Flügel der Spaltvorgang eingeleitet werden.
Die bekannten spaltbaren Nadeln sind mit folgendem wesentlichen Nachteil behaftet:
Durch eine um die Mittelachse der Nadel erfolgende Schwenkbewegung der an der
Muffe angeformten Flügel aufeinander zu wird nur die den Flügeln abgewandte
Muffenhälfte auf Zug beansprucht, der, begünstigt durch die entsprechende Kerbe
in dieser Muffenhälfte, zu deren Bruch führt. Dagegen wird durch die Schwenkbe
wegung der Flügel die diesen zugewandte Muffenhälfte lediglich auf Druck be
ansprucht, der zu einer Stauchung der betreffenden Muffenhälfte führt, so daß eine
vollständige Durchspaltung der Muffe allein durch die Schwenkbewegung der Flügel
aufeinander zu nicht zu bewerkstelligen ist. Bei den bekannten Ausführungsformen
ist es deshalb erforderlich, nach einer Schwenkbewegung der Flügel aufeinander zu
eine weitere Schwenkbewegung der Flügel voneinander weg vorzunehmen. Die
erforderliche zweifache Schwenkbewegung hat den besonderen Nachteil, daß sich
allein die erste, bei der die Flügel aufeinander zu bewegt werden, mit zwei Fingern
einer Hand durchführen läßt, wogegen die zweite, bei der die Flügel voneinander
weg bewegt werden müssen, je ein Fingerpaar beider Hände erfordert, um die
Flügel hinreichend fest beim Spreizvorgang zu erfassen.
Mit den vorbeschriebenen Nachteilen ist auch eine aus der DE-AS 20 17 585
bekannte, in zwei Längshälften spaltbare Kanüle behaftet. Diese ist gleichfalls mit
zwei Flügeln versehen, an deren jeweils dem anderen Flügel zugewandten Seite
nach innen ragende Zungen ausgebildet sind. Diese axial versetzt zueinander
angeordneten Zungen dienen ausschließlich zur besseren Führung und Halterung
des Katheterschlauches.
Schließlich ist aus der WO 92/11 885 eine Katheterhalterung mit zwei Flügeln
bekannt, wobei jeder Flügel auf seiner dem anderen Flügel zugewandten Seite mit
einem Vorsprung versehen ist. Hierbei können die beiden Vorsprünge in eine im
Kathetermantel vorgesehene Nut einrasten, um diese in axialer Richtung in bezug
auf die Kanüle zu fixieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nadel der eingangs beschriebenen
Art so auszubilden, daß sich zumindest die gegenüber dem Nadelschaft relativ
stabile Muffe mit nur zwei Fingern einer Hand durch eine einzige Schwenkbewegung
der an der Muffe angeformten Flügel vollständig spalten läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Nadel der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art ausgegangen, welche erfindungsgemäß die in seinem kennzeich
nenden Teil angegebenen Merkmale aufweist.
Durch den erfindungsgemäßen Vorsprung bedarf es zur vollständigen Spaltung der
Muffe nur einer Schwenkbewegung der Flügel aufeinander zu. Während des ersten
Teils der Schwenkbewegung erfolgt in an sich bekannter Weise die Aufspaltung der
den Flügeln abgewandten Muffenhälfte. Ist diese vollzogen, gelangt der erfindungs
gemäße Vorsprung des einen Flügels zur Anlage gegen den anderen Flügel. Die
Schwenkachse der Flügel wird infolgedessen gezwungen, sich von der Nadelmittel
achse zu der Anlagestelle zu verlagern. Dies bedeutet, daß bei einer Fortsetzung
der Flügelschwenkbewegung nunmehr auch die den Flügeln zugewandte Muffen
hälfte auf Zug beansprucht wird und ebenso gespalten wird wie die zuvor bereits
gespaltene, den Flügeln abgewandte Muffenhälfte.
Mit einer einzigen, durch zwei Finger einer Hand ausgeführten Schwenkbewegung
der Flügel lassen sich so beide Muffenhälften nacheinander und dadurch ohne
erhöhte Kraftaufwendung sicher spalten.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an beiden
Flügeln auf ihren einander zugewandten Seiten jeweils ein Vorsprung so ausgebildet
und angeordnet, daß die Vorsprünge nach einer die Muffe aufspaltenden Schwenk
bewegung der Flügel aufeinander zu gegenseitig zur Anlage kommen und durch
eine um die Anlage fortgesetzte Schwenkbewegung der Flügel die Muffe durch
spaltbar ist.
Die spiegelbildlich symmetrische Ausgestaltung beider Flügel mit je einem Vor
sprung berücksichtigt die gleichfalls spiegelbildlich symmetrische Ausbildung beider
Muffenhälften und begünstigt dadurch einen fließenden Bewegungsablauf während
des Spaltvorgangs.
Um Reibungsverluste an den miteinander in Berührung kommenden Oberflächen der
Vorsprünge zu minimieren, sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß
der Querschnitt der Vorsprünge eine konvexe Außenkontur aufweist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Vorsprünge jeweils in
Form eines Kugelsegments oder eines parallel zur Achse der Nadel ausgerichteten
Zylindersegments ausgebildet sein.
Schließlich sieht eine Ausgestaltung der Erfindung noch vor, daß der Querschnitt
jedes Vorsprungs in der Schwenkebene der Flügel durch eine evolventenförmige
Kontur begrenzt ist.
Durch die evolventenförmige Kontur der betreffenden Vorsprungsquerschnitte
können die abstützungsaktiven Oberflächenteile der Vorsprünge, ohne zu gleiten,
gegeneinander abrollen und dadurch faktisch jede Reibung vermeiden.
Wenn angestrebt wird, die Muffe ebenso wie die Nadel kontinuierlich der Länge
nach zu spalten, läßt sich dies in vorteilhafter Weise dadurch erreichen, daß die
Höhe der Vorsprünge über ihre sich in axialer Richtung der Muffe erstreckende
Länge unterschiedlich groß ausgewählt wird. Dadurch beginnt der Spaltvorgang auf
der Muffenseite, welcher die maximale Vorsprungshöhe zugeordnet ist und setzt
sich nach einer entsprechenden Verwindung der Flügel mit den Vorsprüngen in
Richtung der Muffenseite fort, welcher die minimale Vorsprungshöhe zugeordnet
ist. Der gleiche Effekt ist aber auch in einfacher Weise dadurch zu bewerkstelligen,
daß die Wandstärke der Muffe und/oder die Kerbentiefe in der Muffe kontinuierlich
von einem zum anderen Muffenende hin zu- bzw. abnimmt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Nadel
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht
und
Fig. 2 eine Stirnansicht.
Eine in Fig. 1 abgebrochen dargestellte Nadel 1 ist auf gegenüberliegenden Längs
seiten mit nicht gezeigten Kerben versehen, die sich über die gesamte Länge der
Nadel 1 erstrecken, so daß diese in zwei Längshälften spaltbar ist.
Am proximalen Ende der spaltbaren Nadel 1 wird diese von einer Muffe 2 um
schlossen, in deren vorzugsweise durchsichtiges Material bereits vorgespaltete
Enden der Nadel 1 eingegossen sind. Wie Fig. 2 veranschaulicht, ist die Muffe 2
auf gegenüberliegenden Längsseiten mit Kerben 3, 4 versehen, die sich über die
Länge der Muffe 2 erstrecken. Durch die Kerben 3, 4 werden zwei Hälften 5, 6 der
Muffe 2 definiert, von denen jede über einen Ansatz 7 mit einem Flügel 8 versehen
ist. Diese von der Muffe 2 radial abstehenden Flügel 8 erstrecken sich über den
wesentlichsten Teil der Länge der Muffe 2 und sind so gegeneinander geneigt
angeordnet, daß sie einen Winkel von 55° einschließen.
Auf den einander zugewandten Seiten der Flügel 8 befinden sich in der Nähe der
Mittelachse der Nadel 1 angeordnete Vorsprünge 9. Durch die spiegelbildliche
Anordnung der Vorsprünge 9 kommen diese gegenseitig zur Anlage, sobald die
Flügel 8 um einen bestimmten Winkel gegeneinander geschwenkt sind. Bei dieser
um die Mittelachse der Nadel erfolgenden Schwenkbewegung wird, begünstigt
durch die Kerbe 3, die Muffe 2 in ihrem in der Zeichnung unteren Teil auf Zug
beansprucht und gespalten.
Bei fortgesetzter Schwenkbewegung der Flügel 8 unter weiterer Verkleinerung des
von den Flügeln 8 eingeschlossenen Winkels um eine nunmehr in den Anlagebe
reich der Vorsprünge 9 verlagerte Schwenkachse wird auch der in der Zeichnung
obere Teil der Muffe 2, begünstigt durch die Kerbe 4, auf Zug beansprucht und
gespalten.
Mit den Flügeln 8 als Griffen läßt sich schließlich mühelos die Nadel 1 über ihre
gesamte Länge in zwei vollständig getrennte Nadellängshälften spalten.
Claims (6)
1. In zwei Längshälften spaltbare Nadel, deren proximales Ende mit einer
gleichfalls in zwei Längshälften spaltbaren Muffe versehen ist, die auf
gegenüberliegenden Längsseiten axial ausgerichtete Kerben aufweist und die
in jeder so definierten Muffenhälfte ein vorgespaltenes Endstück der Nadel
einschließt, wobei an jeder Muffenhälfte ein radial vorstehender Flügel
angeformt ist und die axial ausgerichteten Flügel einen Winkel bis zu 90°
einschließen, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Flügel (8)
auf seiner dem anderen Flügel (8) zugewandten Seite in Nähe der Mittel
achse der Nadel (1) ein Vorsprung (9) vorgesehen ist.
2. Nadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Flügeln (8)
auf ihren einander zugewandten Seiten jeweils ein Vorsprung (9) ausgebildet
ist und daß die Vorsprünge (9) nach einer die Muffe (2) aufspaltenden
Schwenkbewegung der Flügel (8) aufeinander zu gegenseitig zur Anlage
kommen und durch eine um die Anlage fortgesetzte Schwenkbewegung der
Flügel (8) die Muffe (2) durchspaltbar ist.
3. Nadel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Quer
schnitt der Vorsprünge (9) eine konvexe Außenkontur aufweist.
4. Nadel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorsprünge (9) jeweils in Form eines Kugelsegments oder eines parallel zur
Achse der Nadel (1) ausgerichteten Zylindersegments ausgebildet sind.
5. Nadel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Querschnitt jedes Vorsprungs (9) in der Schwenkebene der Flügel (8) durch
eine evolventenförmige Kontur begrenzt ist.
6. Nadel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höhe der Vorsprünge (9) über ihre sich in axialer Richtung der Muffe (2)
erstreckende Länge unterschiedlich groß ist.
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