DE4315451A1 - Haftfeste, wasserundurchlässige und hydrolysebeständige Verbundschicht für Metall-, Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-Verbunde und Dispersion zu deren Herstellung - Google Patents
Haftfeste, wasserundurchlässige und hydrolysebeständige Verbundschicht für Metall-, Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-Verbunde und Dispersion zu deren HerstellungInfo
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- DE4315451A1 DE4315451A1 DE4315451A DE4315451A DE4315451A1 DE 4315451 A1 DE4315451 A1 DE 4315451A1 DE 4315451 A DE4315451 A DE 4315451A DE 4315451 A DE4315451 A DE 4315451A DE 4315451 A1 DE4315451 A1 DE 4315451A1
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- C09J4/00—Adhesives based on organic non-macromolecular compounds having at least one polymerisable carbon-to-carbon unsaturated bond ; adhesives, based on monomers of macromolecular compounds of groups C09J183/00 - C09J183/16
- C09J4/06—Organic non-macromolecular compounds having at least one polymerisable carbon-to-carbon unsaturated bond in combination with a macromolecular compound other than an unsaturated polymer of groups C09J159/00 - C09J187/00
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- A61K6/00—Preparations for dentistry
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- A61K6/71—Fillers
- A61K6/76—Fillers comprising silicon-containing compounds
Description
Die Erfindung betrifft eine haftfeste, wasserundurchlässige und hydrolysebe
ständige Verbundschicht für Metall-, Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-Ver
bunde und eine Dispersion zu deren Herstellung. Vorzugsweise findet die erfin
dungsgemäße Verbundschicht Verwendung für Verbunde, die ständigen mechanischen
und Temperaturwechsel-Beanspruchungen unter gleichzeitiger Feuchteeinwirkung
unterliegen, hier insbesondere für Verbunde in der Dentaltechnik.
In den letzten Jahren sind zahlreiche Vorschläge gemacht worden, Kunststoffe
spaltfrei mit Metalloberflächen zu verbinden. Grundprinzip dieser Verfahren
ist, daß in einem ersten Schritt eine anorganische (meist silikatische)
Schicht auf eine Metalloberfläche aufgebracht (Silikatisierung) und in einem
zweiten Schritt die Oberfläche mit einem funktionellen Alkoxysilan (Silani
sierung) bestrichen wird. Dabei stellt dieses Haftsilan (meist hydrolysiertes
γ-Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan) das Bindeglied zwischen der anorga
nischen silikatischen Schicht und einem methacrylathaltigen Dentalkunststoff
dar, wobei einerseits die freien OH-Gruppen des Haftsilans mit den Ober
flächen-OH-Gruppen der Silikatschicht unter Kondensationsreaktionen an die
Silikatschicht chemisch gebunden werden, während andererseits über die Meth
acrylatgruppe des Haftsilans eine Anbindung z. B. an einen Dentalkunststoff
erfolgt. Die bekannten Verfahren unterscheiden sich durch die Methoden des
unterschiedlichen Aufbringens der Silikatschicht, während das Aufbringen des
Haftsilans bei allen beschriebenen Verfahren nahezu identisch ist.
Die US-PS 4 364 731 beschreibt ein Verfahren zum Aufbringen einer Silizium
dioxidschicht auf metallische Dentalprothesenteile durch eine Hochfrequenz-Ma
gnetron-Sputtervorrichtung. Da hierfür eine Vakuumbeschichtungsanlage benötigt
wird, ist das Verfahren mit einem erheblichen apparativen Aufwand verbunden.
In der DE-PS 34 03 894 erfolgt das Aufbringen der Silikatschicht durch einen
deutlich einfacheren Flammenhydrolyseprozeß des Tetraethoxysilans, wobei al
lerdings gute Haftfestigkeiten des Kunststoffs auf dem Metall nur bei genauer
Einhaltung der Geräteparameter erhalten werden.
Weiterhin ist in DD 2 76 453 ein Verfahren beschrieben, bei dem eine Sili
kat-Chromoxid-Schicht durch eine Sol-Gel-Lösung auf eine Dentallegierungsober
fläche aufgebracht und durch einen nachfolgenden Temperprozeß (320°C, 2-8
min) verfestigt wird. Als kritisch erweisen sich dabei vor allem Dentallegie
rungen mit einem höheren Kupfergehalt (<5 Masse-%), da dann durch den Temper
prozeß an der Legierungsoberfläche schlecht haftendes Kupfer(II)-oxid gebildet
wird, wodurch der Metall-Kunststoff-Verbund geschwächt wird.
In der DE-PS 38 02 043 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem die Silikat
schicht durch einen Sandstrahlprozeß aufgebracht wird, indem dem Strahlkorund
eine gewisse Menge Siliziumdioxid einer mittleren Partikelgröße 5 µm zuge
setzt wird. Im Aufschlagbereich der Korundteilchen treten dabei örtlich Ener
giedichten auf, die ausreichend sind, die feinteiligen Silikatpartikel auf die
metallische Oberfläche aufzuschmelzen. Auch mit diesem Verfahren sind aus
reichende Verbundfestigkeiten nur durch genaueste Einhaltung der Bedienungs
parameter zu erreichen.
Die beschriebenen bekannten Verfahren erfordern alle einen teuren apparativen
Geräte- bzw. Chemikalienaufwand und mehrere Prozeßschritte. Außerdem sind die
Si-O-Si-Bindungen der Silikatschicht bei Verwendung im Dentalbereich durch
ständige Feuchtebelastung der Kunststoff-Metall-Verbunde im Mundmilieu einem
ständigen Hydrolyseangriff ausgesetzt, was bei längerer Einwirkung zu einer
Schwächung der Verbundfestigkeit führen kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine mit geringem apparativem
Aufwand preiswert herstellbare haftfeste, wasserundurchlässige, hydrolysebe
ständige Schicht anzugeben, die geeignet ist, Kunststoffe, insbesondere meth
acrylathaltige Dentalkunststoffe bzw. Klebstoffe, dauerhaft mit einer hohen
Haftfestigkeitrand schaltfrei an Metall-, Glas-, Keramik- bzw. organische Ober
flächen zu binden.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die in den Kennzeichen der Patentansprüche
aufgeführten Mittel gelöst.
Zur Herstellung der Verbundschicht wird eine Dispersion eingesetzt, die erfin
dungsgemäß aus einer Phenol-Formaldehyd-Dispersion (neben Phenol als Ausgangs
monomer für die Formaldehydreaktion können auch selbstverständlich Phenolderi
vate, wie Kresole und Resorzin als Reaktionspartner verwendet werden) mit
hydroxymethyliertem Phenol mit freien Methylolgruppen, Polyvinylformal bzw.
Polyvinylbutyral als plastifizierende Komponente, dispergiertem Acrylat
(Copolymer aus Acrylnitril und Butylacrylat sowie Ammoniumpolyacrylat),
destilliertem Wasser und Aceton besteht. Dieser Dispersion werden eine oder
mehrere ein- bzw. mehrfunktionelle Methacrylatverbindungen zugesetzt. Bei
diesen polymerisationsfähigen olefinisch ungesättigten Monomeren kann es sich
auch um Alkoxysilane mit mindestens einer polymerisationsfähigen olefinisch
ungesättigten Gruppe, wie z. B. Methacrylsäure-3-trimethoxysilylpropylester
oder Vinyltrimethoxysilan, handeln. Insbesondere enthält eine für die Erfin
dung zu verwendende Phenolharz-Dispersion, bezogen auf 100 ml Dispersion, 0,5
bis 5 g Phenolharz und Phenol mit freien Methylolgruppen, 0,05 bis 0,5 g Poly
vinylformal bzw. Polyvinylbutyral, 1 bis 5 g dispergiertes Acrylat, 10 bis
30 ml destilliertes nasser und 10 bis 30 ml Aceton, wobei der Gehalt an Phenol
mit freien Methylolgruppen, bezogen auf die Dispersion, 0,05 bis 0,2 Masse-%.
beträgt. Dieser Dispersion werden 2 bis 20 g einer oder mehrerer ein- bzw.
mehrfunktioneller Methacrylatverbindungen zugesetzt, so daß im Ergebnis eine
erfindungsgemäße Phenolharz-Methacrylat-Dispersion entsteht. Diese Dispersion
wird auf eine Metall-, Glas-, Keramik- bzw. organische Oberfläche aufge
strichen und einer Temperaturbehandlung zwischen 120 bis 220°C unterzogen.
Dabei kondensieren die Methylolphenole über die Resol- und Resitolharze
schließlich zu raumvernetzenden Resitharzen zur erfindungsgemäßen
Verbundschicht. Die Methacrylatmonomere können durch basekatalytische
Additionsreaktionen der Methylengruppe des Methacrylatmonomers an die
Karbonylfunktion des Aldehyds (Aldoladdition) bzw. durch interpenetrierende
Netzwerke in dieses Phenolharzraumnetz eingebunden werden.
Für gewisse Metallegierungen, insbesondere goldreduzierte Dental
legierungen mit einem geringen Kupfergehalt sowie Silber-Palladium-
Legierungen erweist es sich als vorteilhaft, vor dem Auftragen der
Phenolharz-Methacrylat-Dispersion, die Metallegierung mit einer
Reinigungslösung (100 ml Reinigungslösungslösung enthalten
50 ml dest. Wasser, 50 ml Alkohol und 0,05 g Kupfer- bzw. Chromnitrat )
zu behandeln.
Gegenüber dem Stand der Technik weist die erfindungsgemäße Lösung folgende
Vorteile auf:
- Die aufgebrachte Schicht verhindert den Verbund schwächende Wasser diffusion über einen Kunststoff bzw. Klebstoff zu einer z. B. Metalle gierungsoberfläche.
- Das Verfestigen der Schicht erfolgt in einem relativ niedrigen Temperatur bereich (120-220°C), so daß es z. B. an kritischen Dentallegierungen zu keinen Verfärbungen oder Verzunderungen kommt.
- Die erfindungsgemäße Lösung ist völlig unabhängig von den in Kontakt zu bringenden Verbundmaterialien.
- Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird keine zusätzliche Haftvermittler lösung benötigt, da die Haftvermittlermoleküle bereits in der Verbund schicht integriert sind.
- Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich durch geringen apparativen Aufwand, wie einfache Wärmequellen, problemlos in jedem Anwendungsbereich ohne aufwendige Einhaltung von Prozeßparametern realisieren.
- Die aufgebrachte Schicht verhindert den Verbund schwächende Wasser diffusion über einen Kunststoff bzw. Klebstoff zu einer z. B. Metalle gierungsoberfläche.
- Das Verfestigen der Schicht erfolgt in einem relativ niedrigen Temperatur bereich (120-220°C), so daß es z. B. an kritischen Dentallegierungen zu keinen Verfärbungen oder Verzunderungen kommt.
- Die erfindungsgemäße Lösung ist völlig unabhängig von den in Kontakt zu bringenden Verbundmaterialien.
- Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird keine zusätzliche Haftvermittler lösung benötigt, da die Haftvermittlermoleküle bereits in der Verbund schicht integriert sind.
- Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich durch geringen apparativen Aufwand, wie einfache Wärmequellen, problemlos in jedem Anwendungsbereich ohne aufwendige Einhaltung von Prozeßparametern realisieren.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, insbesondere ihr Einsatz in der
Dentaltechnik, sind den Unteransprüchen entnehmbar und sollen in folgenden
Ausführungsbeispielen, die die Erfindung nicht beschränken, näher abgehandelt
werden.
Die im weiteren aufgeführten Zug- bzw. Druckscherfestigkeitswerte von Me
tall-Kunststoff-Verbunden bzw. Metall-Metall-Verklebungen dienen der Bestäti
gung der erfindungsgemäßen Lösung, ohne jedoch die Art des eintretenden Haft
mechanismus näher erklären zu können, da hier bisherige Erklärungen zur Haf
tung revidiert werden müssen.
Als ein Vergleichswert der Verbundfestigkeit dient die unkonditionierte Ober
fläche (Leerwert), wobei diese Oberfläche, wie auch die zum Einsatz der Erfin
dung dienenden Oberflächen, zunächst gesandstrahlt wird (Aluminiumkorund 50
bis 250 µm, 1-5 bar). Ein weiterer Vergleichswert ist die Haftfestigkeit,
die erreicht wird, wenn die Festkörperoberflächen lediglich mit einem Teil der
erfindungsgemäßen Dispersion (Dispersion A) beschichtet werden, und schließ
lich als dritter Vergleichswert die Scherfestigkeiten, die mit der erfindungs
gemäßen Dispersion erzielt werden.
Zusammensetzung der Dispersion A:
- 0,75 g Phenolharz und Phenol mit freien Methylolgruppen
- 0,1 g Polyvinylformal bzw. Polyvinylbutyral
- 2 g dispergiertes Acrylat (1,8 g Copolymer aus Acryl nitril und Butylacrylat, 0,2 g Ammoniumacrylat)
- 20 ml destilliertes Wasser
- 60 ml Isopropanol
- 20 ml Aceton.
- 0,75 g Phenolharz und Phenol mit freien Methylolgruppen
- 0,1 g Polyvinylformal bzw. Polyvinylbutyral
- 2 g dispergiertes Acrylat (1,8 g Copolymer aus Acryl nitril und Butylacrylat, 0,2 g Ammoniumacrylat)
- 20 ml destilliertes Wasser
- 60 ml Isopropanol
- 20 ml Aceton.
Zu 100 ml dieser Dispersion, deren Gehalt an Phenol mit freien Methylolgruppen
0,1 Masse-% beträgt, werden zur Erzielung der erfindungsgemäßen Zusammen
setzung (Dispersion B)
- 2 g Methacrylsäure-3-trimethoxysilylpropylester
- 5 g Methylmethacrylat
- 2 g Triethylenglykoldimethacrylat
- 1 g 1,4-Butandioldimethacrylat
- 1 g Trimethylolpropantriacrylat
- 0,1 g Campherchinon
- 0,2 g Triethanolamin
zugegeben.
- 2 g Methacrylsäure-3-trimethoxysilylpropylester
- 5 g Methylmethacrylat
- 2 g Triethylenglykoldimethacrylat
- 1 g 1,4-Butandioldimethacrylat
- 1 g Trimethylolpropantriacrylat
- 0,1 g Campherchinon
- 0,2 g Triethanolamin
zugegeben.
Diese Dispersion und zur Schaffung der genannten Vergleichswerte auch die
Dispersion A allein wird im Beispiel auf gesandstrahlte Dentallegierungen
aufgebracht und einer ca. 15minütigen Temperaturbehandlung bei 120 bis 220°C,
vorzugsweise 150°C, unterzogen. Im weiteren kann auf diese Oberfläche ein
lichthärtender Opaker auf Methacrylat-Basis aufgetragen und polymerisiert
werden. Daran anschließend wird aus lichthärtendem Kunststoff ein Zylinder (im
Beispiel mit 5 mm Durchmesser und 2 mm Höhe) aufmodelliert und ebenfalls poly
merisiert. In diesem Fall ist es von Vorteil, der erfindungsgemäßen Dispersion
0,1 bis 1 Masse-% von photoaktiven Komponenten, wie das System aus Campher
chinon und Triethanolamin bzw. N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat o. ä., zuzu
setzen, was eine weitere Haftverbesserung bewirkt. Diese so hergestellten
Metall-Kunststoff-Verbunde werden eine Stunde in destilliertem Wasser gekocht,
24 h im Wasser gelagert und danach in einem Druck-Scher-Versuch (Vorschubge
schwindigkeit 1 mm min-1) auf Verbundfestigkeit getestet. Die erzielten
Verbundfestigkeitswerte sind in Tabelle 1 und 2 aufgeführt.
Neben den in den Tabellen 1 und 2 dargestellten Metall-Kunststoff-Verbunden
dienen die in Tabelle 3 aufgeführten Zug-Scherfestigkeitswerte von Metall-Me
tall-Verklebungen der weiteren Bestätigung des erfindungsgemäßen Erfolges. Die
Metalloberflächenkonditionierung erfolgt dabei analog der bereits zur Erstel
lung der Metall-Kunststoff-Verbunde beschriebenen Vorgehensweise. Die Über
lappungslänge der Klebung beträgt dabei 10 mm und die Klebefläche 50 mm².
Diese Verklebungen wurden 10 Stunden gekocht.
Im Vergleich zu den methacrylathaltigen Dentalklebstoffen Chemiace, Brilliant
enamel kit, Palavit 55 und Microfill pontic nimmt Helapox blau (Epoxidharz)
eine gewisse Sonderstellung ein.
Sowohl die Zug-Scherfestigkeiten der Metall-Metall-Verklebungen als auch die
Druck-Scherfestigkeiten der Metall-Dentalkunststoff-Verbunde zeigen, daß mit
der erfindungsgemäßen Lösung eine um etwa 100% höhere Haftfestigkeit gegenüber
den unkonditionierten Oberflächen zu erreichen ist. Der Bruch stellt sich als
reiner Kohäsionsbruch dar. Durch die Erfindung steht eine haftfeste, wasser
undurchlässige und hydrolysebeständige Verbundschicht zur Verfügung, die sich
für die vielfältigsten Verbunde eignet und somit auch nicht auf die Verwendung
in der Dentaltechnik beschränkt ist. Eine ebenso vorteilhafte Verwendung der
erfindungsgemäßen Dispersion als Lackunterschicht ist im Maschinen- und Karos
seriebau gegeben, wodurch eine deutliche Verlängerung der Lebensdauer des
Verbundschichtsystems selbst unter tropischen Bedingungen erreichbar ist.
Claims (18)
1. Haftfeste, wasserundurchlässige und hydrolysebeständige Ver
bundschicht für Metall-, Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-
Verbunde, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundschicht durch
eine verfestigte Phenolharz-Methacrylat-Dispersion gebildet
ist.
2. Dispersion zur Herstellung einer Verbundschicht nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß einer Phenolharz-Dispersion, die
zumindest Phenol mit freien Methylolgruppen, dispergiertes
Acrylat, destilliertes Wasser und Aceton enthält, eine oder
mehrere ein- bzw. mehrfunktionelle Methacrylatverbindungen zu
gesetzt sind.
3. Dispersion nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß 100 ml
einer Phenolharz-Dispersion, die 0,5 bis 5 g Phenolharz und
Phenol mit freien Methylolgruppen, 0,05 bis 0,5 g Polyvinylfor
mal bzw. Polyvinylbutyral, 1 bis 5 g dispergiertes Acrylat, 10
bis 30 ml destilliertes Wasser und 10 bis 30 ml Aceton enthält,
2 bis 20 g einer oder mehrerer ein- bzw. mehrfunktioneller Me
thacrylatverbindungen zugesetzt sind.
4. Dispersion nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem dispergiertem Acrylat um ein Copolymer aus Ac
rylnitril und Butylacrylat sowie um Ammoniumpolyacrylat han
delt.
5. Dispersion nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei den Methacrylatverbindungen um Urethanmethacrylate
und/oder Hydroxymethacrylate bzw. andere mono- und mehrfunktio
nelle Methacrylate handelt.
6. Dispersion nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Dispersion 1 bis 10 g eines Alkoxysilans zu
gesetzt sind.
7. Dispersion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei den Alkoxysilanen um solche mit drei, zwei oder einer
Methoxy- bzw. Ethxygruppe und mindestens einer funktionellen
organischen Gruppe handelt.
8. Dispersion nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei der funktionellen organischen Gruppe des Alkoxysilans
um eine Vinyl-, Methacrylat- oder Epoxygruppe handelt.
9. Dispersion nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei den Alkoxysilanen um Vinyltrime
thoxysilan, Methacrylsäure-3-trimethoxysilylpropylester, 3-
Glycidoxyproyltriethoxysilan oder Aminoethylaminopropyl
trimethoxysilan handelt.
10. Dispersion nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Dispersion 0,1 bis 1 Masse-% von photoakti
ven Komponenten, bezogen auf die Masse der Methacrylatverbin
dungen, zugesetzt sind.
11. Dispersion nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
photoaktive Komponente vorzugsweise ein photoaktives System
aus Campherchinon und Triethanolamin bzw. N,N-Dimethylamino
ethylmethacrylat ist.
12. Dispersion nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dispersion einen pH-Wert zwischen 7,2 und 8
aufweist.
13. Verfahren zur Herstellung einer haftfesten, wasserundurchläs
sigen und hydrolysebeständigen Verbundschicht für Metall-,
Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-Verbunde, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor dem Aufbringen der eigentlichen Phenolharz-
Methacrylat-Dispersion das zu beschichtende Substrat mit ei
ner Reinigungslösung behandelt wird. 100 ml Reinigungslösung
enthalten 50 ml destilliertes Wasser, 50 ml Alkohol und 0,01-
0,5 g Kupfernitrat (vorzugsweise 0,05 g Kupfernitrat) bzw.
0,01-0,5 g Chromnitrat (vorzugsweise 0,05 Chromnitrat).
14. Verfahren zur Herstellung einer haftfesten, wasserundurchläs
sigen und hydrolysebeständigen Verbundschicht für Metall-,
Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-Verbunde, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf einem Träger eine Phenolharz-Methacrylat-
Dispersion aufgebracht wird, diese einer Temperaturbehandlung
im Bereich von 120 bis 220 °C unterworfen wird und danach auf
diese Schicht ein weiterer Stoff des Verbundes aufgebracht
wird.
15. Verfahren zur Herstellung einer haftfesten, wasserundurchläs
sigen und hydrolysebeständigen Verbundschicht für Metall-,
Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-Verbunde, insbesondere im
Bereich der Dentaltechnik, nach Anspruch 13 und 14, dadurch
gekennzeichnet, daß auf einem Träger eine Phenolharzacrylat-
Methacrylat-Dispersion aufgebracht wird, diese einer Tempera
turbehandlung im Bereich von 120 bis 220 °C unterworfen wird,
diese Schicht mit einem Opaker auf Methacrylat-Basis versehen
wird und danach anschließend auf diese Schicht ein methacry
lathaltiger Kunststoff aufgebracht wird.
16. Haftfeste Lack-Verbundschicht für die Verwendung im Maschinen-
und Karosseriebau, dadurch gekennzeichnet, daß als Lackunter
schicht eine Phenolharz-Methacrylat-Dispersion, hergestellt
aus einer Phenolharz-Dispersion, die wenigstens hydroxymethy
liertes Phenol mit freien Methylolgruppen, dispergiertes Acry
lat, destilliertes Wasser, Aceton und eine oder mehrere ein-
bzw. mehrfunktionelle Methacrylatverbindungen enthält, einge
setzt ist, die zur Verfestigung einer Temperaturbehandlung un
terworfen wird.
17. Haftfeste Verbundschicht nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Phenolharz-Methacrylat-Dispersion Teile von
Bestandteilen der danach auf sie aufzubringenden Lackschicht
zugegeben sind.
18. Haftfeste Verbundschicht nach Anspruch 16 oder 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verfestigung der Phenolharz-Methacrylat
Dispersion vor Aufbringung einer oder mehrerer Lackschichten
durch eine Temperaturbehandlung bei Temperaturen von 120 bis
220 °C erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4315451A DE4315451A1 (de) | 1992-08-27 | 1993-05-10 | Haftfeste, wasserundurchlässige und hydrolysebeständige Verbundschicht für Metall-, Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-Verbunde und Dispersion zu deren Herstellung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4228530A DE4228530A1 (de) | 1991-12-09 | 1992-08-27 | Haftfeste, wasserundurchlaessige und hydrolysebestaendige verbundschicht fuer metall-, keramik-, glas-, polymer-kunststoff-verbunde und dispersion zu deren herstellung |
DE4315451A DE4315451A1 (de) | 1992-08-27 | 1993-05-10 | Haftfeste, wasserundurchlässige und hydrolysebeständige Verbundschicht für Metall-, Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-Verbunde und Dispersion zu deren Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4315451A1 true DE4315451A1 (de) | 1994-11-17 |
Family
ID=25917948
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4315451A Ceased DE4315451A1 (de) | 1992-08-27 | 1993-05-10 | Haftfeste, wasserundurchlässige und hydrolysebeständige Verbundschicht für Metall-, Keramik-, Glas-, Polymer-Kunststoff-Verbunde und Dispersion zu deren Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4315451A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19708880A1 (de) * | 1997-03-05 | 1998-09-10 | Widia Gmbh | Schneideinsatz zum Zerspanen |
DE19737685A1 (de) * | 1997-08-29 | 1999-04-01 | Sonderhoff Ernst Fa | Abschirmdichtung |
-
1993
- 1993-05-10 DE DE4315451A patent/DE4315451A1/de not_active Ceased
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19708880A1 (de) * | 1997-03-05 | 1998-09-10 | Widia Gmbh | Schneideinsatz zum Zerspanen |
US6159909A (en) * | 1997-03-05 | 2000-12-12 | Widia Gmbh | Cutting insert for machining |
DE19737685A1 (de) * | 1997-08-29 | 1999-04-01 | Sonderhoff Ernst Fa | Abschirmdichtung |
DE19737685C2 (de) * | 1997-08-29 | 1999-08-12 | Sonderhoff Ernst Fa | Abschirmdichtung |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
AF | Is addition to no. |
Ref country code: DE Ref document number: 4228530 Format of ref document f/p: P |
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8131 | Rejection |