DE4315046A1 - Freikolbenmotor und Verfahren zur Umwandlung von in Kraftstoff gespeicherter Energie in elektrische Energie bei einem Freikolbenmotor - Google Patents
Freikolbenmotor und Verfahren zur Umwandlung von in Kraftstoff gespeicherter Energie in elektrische Energie bei einem FreikolbenmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Freikolbenmotor mit wenigstens einem Wandler,
mit wenigstens einem Zylinder, mit einem im Zylinder bewegbaren Kolben und
mit einer mit dem Kolben verbundenen Kolbenstange, wobei der Wandler mit
einem Anker und mit einem Stator versehen und die Kolbenstange mit dem Anker
verbunden ist. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Umwand
lung von in Kraftstoff gespeicherter Energie in elektrische Energie bei ei
nem Freikolbenmotor, wobei ein Kraftstoff-Luftgemisch in einem Zylinder des
Freikolbenmotors verbrannt, die dabei frei werdende Energie zumindest zum
Teil in kinetische Energie umgewandelt und auf einen Kolben des Freikolben
motors übertragen wird, und anschließend beim Arbeitshub des Kolbens zumin
dest ein Teil der kinetischen Energie über einen Wandler des Freikolbenmo
tors in elektrische Energie umgewandelt wird.
Kolbenmotoren können grundsätzlich in solche Motoren mit und ohne Kurbel
welle unterschieden werden. Kolbenmotoren ohne Kurbelwelle werden in der
Regel als Freikolbenmotoren bezeichnet. Die Vorteile von Freikolbenmoto
ren gegenüber Kolbenmotoren mit Kurbelwelle sind allgemein bekannt. Frei
kolbenmotoren haben im allgemeinen keine rotierenden Teile und dadurch ge
ringere bewegte Massen und ein geringeres Gewicht. Des weiteren ist bei
Freikolbenmotoren grundsätzlich ein größerer Hub des Kolbens innerhalb des
Zylinders möglich, was zur Folge hat, daß im wesentlichen der gesamte in
der Brennkammer des Zylinders vorhandene Brennstoff verbrennen kann, so
daß Freikolbenmotoren gegenüber Kolbenmotoren mit Kurbelwelle einen bes
seren thermodynamischen Wirkungsgrad haben. Schließlich sind die Kosten für
die Herstellung und den Betrieb eines Freikolbenmotors in der Regel gerin
ger als die entsprechenden Kosten eines vergleichbaren Kolbenmotors mit
Kurbelwelle. Die genannten Vorteile von Freikolbenmotoren gegenüber den
Kolbenmotoren mit Kurbelwelle bringen aber auch zum Teil schwerwiegende
Nachteile mit sich. Da keine rotierende Bewegung zum Antrieb der Freikol
benmotoren stattfindet, ergibt sich auch kein Massenausgleich durch eine
mechanische Verbindung einer Pleuelstange zu einer Kurbelwelle. Folglich
findet auch keine mechanische Energiespeicherung in der Kurbelwelle während
des Arbeitstaktes statt, so daß sich auch kein ausgleichendes Schwungmoment
ergibt. Daher sind Freikolbenmotoren relativ empfindlich gegen Unregelmäßig
keiten bei der Verbrennung.
Um das Problem des Massenausgleichs bzw. des fehlenden ausgleichenden Schwung
momentes zu lösen, ist bereits vorgeschlagen worden, zwei Freikolben mit gegen
sätzlicher Bewegung, aber synchronem Betriebszyklus arbeiten zu lassen. Hier
bei erreichen die Kolben ihren oberen und unteren Totpunkt gleichzeitig, wobei
auch der Verbrennungstakt gleichzeitig stattfindet. Die in der DE 27 13 548 A1
beschriebene Verbrennungsmaschine basiert auf dieser Idee. Bei dieser bekann
ten Verbrennungsmaschine soll der notwendige synchrone Betrieb durch eine ge
meinsame Brennkammer und eine zusätzliche elektro-pneumatische Kopplung und
Steuerung aufrechterhalten werden. Die Energiespeicherung erfolgt pneumatisch
durch einen Kompressionskolben, der zusätzlich als Verdichter benutzt werden
kann.
In der DT 26 00 054 A1 wird zur Lösung des Problems des Synchronismus zweier
Kolben vorgeschlagen, die beiden gegenläufigen Kolben mit einem Kurbeltrieb
mechanisch zu koppeln, wobei der Kurbeltrieb gering dimensioniert werden kann,
da er den Massenausgleich nicht durchführen muß.
Der häufigste Lösungsvorschlag für Freikolbenmotoren beruht jedoch auf der di
rekten mechanischen Kopplung zweier sich auf einer Achse bewegenden Kolben mit
alternierendem Betriebszyklus (vgl. DE 26 54 629 A1, DE 27 55 434 A1, DE
32 24 723 A1, DE 34 38 687 A1 und EP 0 120 986 A1). Zur Erzeugung eines har
monischen Betriebes bis hin zum Viertaktverhalten werden verschiedene Steue
rungsmechanismen verwendet, wobei als Abtriebsenergieträger pneumatische und
elektrische Systeme dienen. Auf den direkten Massenausgleich wird verzichtet.
Alle mit Freikolben arbeitende Systeme haben jedoch den gemeinsamen Nachteil,
daß wegen des fehlenden Schwungmomentes schon geringe Unterschiede bei der
Verbrennung, die betriebstechnisch nicht zu umgehen sind, zu Unregelmäßigkei
ten im Betrieb führen.
Die Erfindung geht nun von einem Stand der Technik aus, wie er aus der
DE 39 13 806 A1 bekannt ist. Dort ist ein Freikolbenmotor beschrieben, der
als Einkolben-Motor ausgebildet und - als Freikolbenmotor - ebenfalls mit
den vorgenannten Nachteilen behaftet ist. Bei diesem bekannten Freikolben
motor findet die Energiespeicherung während des Arbeitstaktes durch einen
Lineargenerator statt, während die Steuerung des Freikolbenmotors und die
elektrische Leistungsabnahme durch einen elektrischen Linearmotor vorge
nommen wird. Die Taktfrequenz und der Hub sollen mit Hilfe einer elektro
nischen Regelung mit dem notwendigen Gleichmaß gesteuert werden. Allerdings
sind die bei der Energiespeicherung vor allem beim Arbeitstakt im unteren
Totpunkt entstehenden Kräfte erheblich. Daher ist ein entsprechend groß di
mensionierter Linearmotor erforderlich, der den Verbrennungsanteil des Mo
tors um ein Vielfaches übersteigt. Selbstverständlich müssen bei diesem be
kannten Freikolbenmotor mit elektrischem Linearmotor relativ hohe elektrische
Ströme aufgebracht werden, was ebenfalls wiederum eine entsprechende Ausle
gung des Motors und der Stromführungskabel bedingt.
Die Erfindung geht nun einen anderen Weg, dessen Grundgedanke im Patentan
spruch 1 wiedergegeben ist. Bei einem Freikolbenmotor mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 ist erfindungsgemäß ein mechanisches Fe
dersystem vorgesehen, das mit dem Kolben zusammenwirkt, beim Arbeitshub des
Kolbens Energie speichert und beim Verdichtungshub die gespeicherte Energie
zumindest zum Teil an den Kolben wieder abgibt. Bei dem erfindungsgemäß vor
geschlagenen Freikolbenmotor erfolgt die Energiespeicherung während des Ar
beitstaktes also durch ein mechanisches Federsystem, welches ohne weiteres
durch Wahl geeigneter Federmittel an einen harmonischen Betrieb des Frei
kolbenmotors angepaßt werden kann. Dabei stellt der Kolben des Freikolben
motors (einschließlich der mit dem Kolben verbundenen Teile) zusammen mit
dem Federsystem einen sogenannten Feder/Masse-Schwinger dar, der das fehlende
Schwungmoment ersetzt, wodurch der Lauf des Freikolbenmotors vergleichmäßigt
werden kann. Die bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luftgemisches auftreten
den Unregelmäßigkeiten im Betrieb können ohne weiteres durch das erfindungs
gemäße Federsystem kompensiert werden, wodurch auch ggf. erforderliche Steuer
kräfte relativ gering sind. Schließlich überzeugt ein mechanisches Federsystem
aufgrund seiner Einfachheit, seiner Federn innewohnenden Robustheit und seiner
Langlebigkeit, wobei der konstruktive Aufwand zur Verwendung eines mechani
schen Federsystems äußerst gering ist.
Die für den erfindungsgemäßen Freikolbenmotor angegebenen Vorteile ergeben
sich selbstverständlich auch bei einem Verfahren zur Umwandlung von in Kraft
stoff gespeicherter Energie in elektrische Energie gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 14, wobei ein Teil der bei der Verbrennung des Kraftstoff-
Luftgemisches freiwerdenden Energie in einem mechanischen Federsystem unter
Kompression des Federsystems gespeichert und beim Verdichtungshub durch Ent
spannung des Federsystems dem Kolben zumindest zum Teil wieder zugeführt wird.
Sowohl beim erfindungsgemäßen Freikolbenmotor, als auch beim genannten Ver
fahren ist es zur Rückführung des Kolbens beim Verdichtungshub an sich nicht
erforderlich, einen, beispielsweise wie beim Stand der Technik verwendeten
und unbedingt notwendigen Linearmotor einzusetzen. Ein ggf. zu verwendender
Linearmotor zur Beeinflussung des Bewegungsablaufs des erfindungsgemäßen Frei
kolbenmotors kann zwar grundsätzlich vorgesehen sein, kann dann aber entspre
chend gering dimensioniert werden, da wie bereits erwähnt, lediglich geringe
Steuerkräfte beim erfindungsgemäßen Freikolbenmotor und Verfahren erforder
lich sind.
Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus den weiteren Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen anhand der Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden
alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in
beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unab
hängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Die einzige Figur zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines erfindungs
gemäßen Freikolbenmotors in zwei Betriebszuständen, wobei eine untere und eine
obere Position eines Kolbens des Freikolbenmotors dargestellt ist.
Der erfindungsgemäße Freikolbenmotor 1, der als sogenannter Einkolben-Motor
ausgebildet ist, weist einen Wandler 2, einen Zylinder 3 und einen in dem
Zylinder hin und her bewegbaren Kolben 4 auf. Unter einem Einkolben-Motor
wird ein Motor verstanden, der pro Zylinder nur einen einzigen Kolben auf
weist. Dessen ungeachtet kann sich ein Antriebsaggregat selbstverständlich
aus mehreren erfindungsgemäßen Freikolbenmotoren zusammensetzen, wobei jeder
einzelne Freikolbenmotor dann völlig unabhängig von den anderen Freikolben
motoren betrieben wird.
Mit dem Kolben 4 des Freikolbenmotors 1 ist eine Kolbenstange 5 verbunden.
Der Kolben 4 wirkt dabei über die Kolbenstange 5 mit dem Wandler 2 zusammen.
Der Wandler, der vorzugsweise als Lineargenerator ausgebildet ist, weist ei
nen Anker 6 und einen um den Anker 6 herum angeordneten Stator 7 auf, der im
dargestellten Beispiel als Spule ausgebildet ist. Der Anker 6 ist fest mit
der Kolbenstange 5 verbunden und bewegt sich aufgrund der linearen Hin- und
Herbewegung des Kolbens 4 im Zylinder 3 relativ zum Stator 7. Bei dem gezeig
ten Anker 6 und Stator 7 handelt es sich um im Stand der Technik bekannte Mit
tel (vgl. obengenannte Druckschriften, wobei auf den dort jeweils gezeigten
und beschriebenen Aufbau des Lineargenerators ausdrücklich Bezug genommen
wird), so daß auf eine detaillierte Beschreibung an dieser Stelle verzich
tet werden kann.
Dem Freikolbenmotor 1 ist ein mechanisches Federsystem 8 zugeordnet, das mit
dem Kolben 4 zusammenwirkt. Der Kolben 4 ist grundsätzlich während des Be
triebes des Freikolbenmotors 1 zwischen einer oberen und einer unteren Posi
tion bewegbar (vgl. rechte und linke Darstellung des Kolbens 4 in der Figur).
Die obere und die untere Position des Kolbens 4 ist mit dem oberen und unte
ren Totpunkt eines Kolbens bei einem Kolbenmotor mit Kurbelwelle nicht direkt
vergleichbar, da die obere und die untere Position bei dem erfindungsgemäßen
Freikolbenmotor 1 immer von der Schwingungsamplitude des schwingenden Feder
systems 8 abhängt.
Beim Arbeitshub des Kolbens 4, also nach der Zündung und nach bzw. während
der Expansion und Verbrennung eines Kraftstoff-Luftgemisches im Zylinder 3
und der sich daraus ergebenden Bewegung des Kolbens 4 entlang einer nicht
dargestellten Achse von der in der rechten Hälfte der Darstellung gezeigten
oberen Position in die in der linken Hälfte der Darstellung gezeigte unte
re Position, speichert das Federsystem 8 durch Kompression einen Teil der
bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luftgemisches freiwerdenden Energie. Ein
weiterer Teil der durch die Verbrennung des Kraftstoff-Luftgemisches frei
werdenden Energie wird in kinetische Energie umgewandelt und auf den Kol
ben 4 beim Arbeitshub übertragen, wodurch auch der Anker 6 durch den Stator
7 hindurchbewegt wird. Hierdurch wird (in bekannter Weise) elektrischer Strom
erzeugt, der von dem Wandler 2 beispielsweise an einen nicht dargestellten
Elektromotor abgegeben und/oder zur Aufladung einer Batterie verwendet wird.
Um die bei dem Freikolbenmotor 1 periodisch auftretenden Massen- und Gaskräf
te gut speichern und kompensieren zu können, ist es besonders vorteilhaft,
wenn das Federsystem 8 eine nicht lineare Charakteristik, d. h. eine progres
sive Federkennlinie aufweist. Insgesamt ist das Federsystem 8 selbstverständ
lich derart ausgelegt, daß es selbst bei Vollast des Freikolbenmotors 1 nicht
vollständig komprimiert werden kann, also der maximale Federweg nicht ausge
nutzt wird, wodurch sichergestellt ist, daß weder das Federsystem 8 noch der
Kolben 4 oder die Kolbenstange 5 beim Arbeitshub beschädigt werden.
Das in der Figur dargestellte Federsystem 8 weist eine Schraubendruckfeder 9
auf, bei der sich die nicht lineare Federcharakteristik in besonders ein
facher Weise verwirklichen läßt. Statt der dargestellten Schraubendruckfe
der 9 kann das Federsystem aber auch ein Federpaket aus Tellerfedern aufwei
sen, was nicht dargestellt ist. Gerade Tellerfedern bieten den Vorteil, daß
sie bei geringem Platzbedarf und relativ kleinen Federwegen eine hohe Energie
speicherung garantieren.
An den Zylinder 3 schließt sich ein Gehäuse 10 an. Das Gehäuse 10 kann, wie
dargestellt, einteilig mit dem Zylinder 3 oder aber als separates Teil ausge
bildet sein, welches dann mit dem Zylinder 3 verbunden ist. Im Gehäuse 10 ist
im dargestellten Ausführungsbeispiel sowohl das Federsystem 8, als auch der
Wandler 2 aufgenommen. Dabei ist im oberen, dem Zylinder 3 zugewandten Bereich
des Gehäuses 10 das Federsystem 8 angeordnet, während im unteren Bereich des
Gehäuses 10 der Wandler 2 vorgesehen und der Stator 7 befestigt ist. Zur Ab
stützung des Federsystems 8 ist im Gehäuse 10 eine, vorzugsweise umlaufende
Schulter 11 ausgebildet, wobei das Federsystem 8 um die Kolbenstange 5 und
den daran befestigten Anker 8 herum angeordnet ist und sich mit seinem einen
Ende auf der Schulter 11 abstützt. Mit seinem anderen Ende stützt sich das
Federsystem 8 - vorzugsweise direkt - am Kolben 4 ab und ist fest mit diesem
verbunden. Dazu greift das Federsystem 8 direkt an der Unterseite 12 des als
Hohlkörper gebildeten Kolbens 4 an.
Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist das Feder
system zwar ebenfalls innerhalb des Gehäuses angeordnet, stützt sich an die
sem auch ab, es wirkt jedoch nur indirekt mit dem Kolben zusammen. Im Gegen
satz zu der gezeigten Ausführungsform ist das Federsystem dann nicht mehr
vor, sondern hinter dem Wandler angeordnet und wirkt unmittelbar auf den An
ker. Die dargestellte Ausführungsform hat gegenüber der genannten, nicht ge
zeigten Ausführungsform den Vorteil, daß sie kleiner bauend ist, da der sich
aufgrund der hohlkörperförmigen Ausbildung des Kolbens 4 ergebende Raum inner
halb des Kolbens 4 zur Aufnahme der Schraubendruckfeder 9 genutzt wird.
Da bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luftgemisches relativ häufig betriebs
technisch nicht zu umgehende Unregelmäßigkeiten während des Betriebes auf
treten, ist der erfindungsgemäße Freikolbenmotor 1 weiterhin mit einer nicht
dargestellten Steuereinrichtung versehen. Diese Steuereinrichtung überwacht
und steuert den Bewegungsablauf des Freikolbenmotors 1 in Abhängigkeit von
vorgegebenen Betriebsparametern. Vorteilhafterweise sind zur Überwachung des
Bewegungsablaufs nicht näher dargestellte Stellungsindikatoren vorgesehen, die
auf die jeweilige Stellung bzw. Position beispielsweise des Ankers 6 und/oder
des Kolbens 4 reagieren. Um nun dem Bewegungsablauf im Falle von Unregelmäßig
keiten, die selbst durch das erfindungsgemäße Federsystem nicht kompensiert
werden können, zu vergleichmäßigen, ist vorgesehen, daß die Steuereinrichtung
mit einem Motor, der ebenfalls nicht dargestellt ist, zur Beeinflussung des
Bewegungsablaufes zusammenwirkt. Dabei bietet es sich der Einfachheit halber
an, daß der Wandler 2 nicht nur, wie dargestellt, als Lineargenerator ausge
bildet ist, sondern gleichzeitig auch als Linearmotor betreibbar ist, wobei
die Steuereinrichtung in Abhängigkeit von vorgegebenen Betriebsparametern den
Wandler 2 vom Generatorbetrieb auf Motorbetrieb und umgekehrt schalten kann.
Ein Umschalten vom Generatorbetrieb auf Motorbetrieb ist aber lediglich bei
nicht mehr über das Federsystem 8 zu kompensierenden Unregelmäßigkeiten oder
besonderen gewünschten Betriebszuständen erforderlich, während beim gattungs
bildenden Stand der Technik das Hin- und Herschalten zwischen Generator- und
Motorbetrieb periodisch erfolgen muß, was neben den bereits obengenannten
Nachteilen einen relativ großen Verschleiß der entsprechenden dafür notwendi
gen Schaltelemente bedeutet.
Zur genauen Führung des insgesamt im Freikolbenmotors 1 beweglichen Systems
aus Kolben 4, Kolbenstange 5 und Anker 6 ist im Gehäuse 10 eine Führungsstange
13 vorgesehen, die an einer hinteren Stirnwandung 14 des Gehäuses 10 befestigt
ist. Die Führungsstange 13 ragt in den Anker 6 hinein, der dementsprechend mit
einer nicht dargestellten Öffnung zur Aufnahme der Führungsstange 13 versehen
ist. Es versteht sich, daß statt der Führungsstange 13 auch eine andere Füh
rung vorgesehen sein kann. Dem Anker 6 ist bei der dargestellten Ausführungs
form ein weiteres Federsystem 15 zugeordnet. Dieses weitere Federsystem 15
besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Tellerfedern 16, 17.
Das weitere Federsystem 15 dient im wesentlichen dazu, im Vollastbetrieb den
Anker 6 abzufedern und ihn an einer Berührung des Gehäuses 10 zu hindern, so
daß ggf. mögliche Beschädigungen des Ankers 6 und/oder des Gehäuses 10 selbst
bei Vollastbetrieb des Freikolbenmotors 1 nicht auftreten können. Im Teillast
betrieb wirkt das weitere Federsystem 15 in der Regel nicht mit dem Anker 6
zusammen.
Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei der einzigen Figur lediglich um eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Freikolbenmotors 1. Aus Über
sichtlichkeitsgründen wurde auf die Darstellung von ggf. erforderlichen Ein- und
Auslaßventilen, einer Zündkerze und einer Einspritzdüse oder von Über
strömkanälen, wie sie für einen nach dem Zweitaktverfahren arbeitenden Motor
üblich sind, verzichtet. Es versteht sich aber, daß der erfindungsgemäße Frei
kolbenmotor 1, der sowohl nach dem Zweitakt-, als auch nach dem Viertaktver
fahren arbeiten kann, mit den im Stand der Technik bekannten Mitteln, die zum
Betrieb des Freikolbenmotors erforderlich, aber nicht dargestellt sind, ver
sehen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Umwandlung von in Kraftstoff gespeicherter
Primärenergie in elektrische Energie bei dem dargestellten Freikolbenmotor 1
läuft nun wie folgt ab:
In Ausgangsstellung befindet sich der Kolben 4 in einer Stellung F, die ge
strichelt angedeutet ist. Die Stellung F gibt den unbelasteten Zustand der
Schraubendruckfeder 9 an. Oberhalb der Oberseite 18 des Kolbens befindet sich
eine Brennkammer 19, der zum Starten über die nicht dargestellten Ventile bzw.
Überströmkanäle oder eine Einspritzdüse ein Kraftstoff-Luftgemisch zugeführt
wird. Das Kraftstoff-Luftgemisch kann nun direkt gezündet werden, oder aber
der Wandler 2 schaltet auf Motorbetrieb, so daß der Kolben 4 in die dargestell
te obere Position (rechte Hälfte der Darstellung) geführt wird, woraufhin erst
in dieser Stellung das Kraftstoff-Luftgemisch bei erhöhter Verdichtung gezün
det wird. Nach Zündung des der Brennkammer 19 zugeführten Kraftstoff-Luftge
misches expandiert dieses, woraufhin der Kolben 4 in die dargestellte untere
Position (linke Hälfte der Darstellung) bewegt wird, wobei gleichzeitig das
Federsystem 8 komprimiert und der Anker 6 durch den Stator 7 hindurch bewegt
wird. Die im Kraftstoff-Luftgemisch enthaltene Energie wird also - abgesehen
von Wärme- und Reibungsverlusten - zum einen zur Kompression des Federsystems
8 verwendet bzw. in entsprechende Kompressionsenergie umgesetzt und zum an
deren in kinetische Energie umgewandelt, die auf den Kolben 4 übertragen wird,
so daß sich dieser von der oberen in die untere Position bewegt und dabei den
Anker 6 durch den Stator 7 hindurch bewegt. Während dieser Relativbewegung
des Ankers 6 zum Stator 7 arbeitet der Wandler 2 im Generatorbetrieb, wandelt
also die kinetische Energie des Kolbens 4 bzw. des Ankers 6 in elektrische
Energie um und erzeugt auf diese Weise elektrischen Strom. Bei der anschließen
den Bewegung des Kolbens 4 von der unteren Position zurück in die obere
Position kann der Wandler 2 wiederum im Generatorbetrieb arbeiten, was jedoch
nicht unbedingt erforderlich ist. Die im Federsystem 8 gespeicherte Energie
wird jedenfalls zumindest im wesentlichen in kinetische Energie umgesetzt,
die zumindest zur Bewegung des Kolbens 4 in die Stellung F ausreicht. Da das
Federsystem 8 bei seiner Entspannungsbewegung schwingt (schon allein wegen
der Trägheit des Kolbens 4, der Kolbenstange 5 und des Ankers 6) wird aber
die Stellung F überschritten und es tritt eine Längung des Federsystems 8 ein,
bis die obere Position erreicht ist. Sobald dies der Fall ist, beginnt der
geschilderte Vorgang von neuem.
Ist eine Beeinflussung der Bewegung des Kolbens 4 während des Betriebes des
Freikolbenmotors 1 erforderlich, so schaltet die Steuereinrichtung den Wandler
2 auf Motorbetrieb, so daß dann elektrische Leistung über den Wandler 2 abge
geben wird.
Der erfindungsgemäße Freikolbenmotor 1 eignet sich insbesondere für einen Be
trieb im Zweitaktverfahren, jedoch ist, wie erwähnt, auch ein Betrieb im Vier
taktverfahren möglich, wobei dann jedoch ein periodischer Betrieb des Wandlers
als Motor erforderlich ist. Neben den bereits genannten Vorteilen ergibt sich
beim erfindungsgemäßen Zweikolbenmotor 1 der zusätzliche Vorteil, daß sich un
terhalb des Kolbens 4 im Gehäuse 10 eine Vorkompression erzielen läßt. Gegen
über Kurbelwellenmotoren kann, wie bereits ausgeführt, der maximale Hub ver
größert und die thermodynamische Ausnutzung verbessert werden. Im Teillastbe
reich wird die Schwingungsamplitude stufenlos wünschenswert verkleinert.
Claims (14)
1. Freikolbenmotor mit wenigstens einem Wandler, mit wenigstens einem Zylin
der, mit einem im Zylinder bewegbaren Kolben und mit einer mit dem Kolben
verbundenen Kolbenstange, wobei der Wandler mit einem Anker und mit einem
Stator versehen und die Kolbenstange mit dem Anker verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mechanisches Federsystem (8) vorgesehen ist, das
mit dem Kolben (4) zusammenwirkt, beim Arbeitshub des Kolbens (4) Energie
speichert und beim Verdichtungshub die gespeicherte Energie zumindest teil
weise an den Kolben (4) abgibt.
2. Freikolbenmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Feder
system (8) eine progressive Federkennlinie aufweist.
3. Freikolbenmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Federsystem (8) eine Schraubendruckfeder (9) aufweist.
4. Freikolbenmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Federsystem ein Federpaket aus Tellerfedern aufweist.
5. Freikolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein sich an den Zylinder (3) anschließendes Gehäuse (10) vorgesehen ist,
an dem sich das Federsystem (8) mit seinem Ende abstützt, um mit dem Kolben (4)
zusammenzuwirken.
6. Freikolbenmotor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse
eine umlaufende Schulter (11) zur Abstützung des Federsystems (8) vorgesehen
ist und daß das Federsystem (8) um die Kolbenstange (5) und/oder um den Anker (6)
herum angeordnet ist.
7. Freikolbenmotor nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Federsystem (8) mit seinem anderen Ende mit dem Kolben (4) fest verbunden ist,
und daß der Kolben (4) als Hohlkörper ausgebildet ist.
8. Freikolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine elektronische Steuereinrichtung vorgesehen ist, die den durch das
Federsystem (8) bedingten schwingenden Bewegungsablauf während des Betriebes
überwacht und in Abhängigkeit von vorgegebenen Betriebsparametern steuert.
9. Freikolbenmotor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Überwachung
des Bewegungsablaufes Stellungsindikatoren vorgesehen sind.
10. Freikolbenmotor nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtung mit einem vorzugsweise als Linearmotor ausgebildeten Motor
zur Steuerung des Bewegungsablaufes zusammenwirkt.
11. Freikolbenmotor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandler (2)
derart ausgebildet ist, daß er sowohl als Generator als auch als Motor be
treibbar ist und daß die Steuereinrichtung in Abhängigkeit von vorgegebenen
Betriebsparametern den Wandler (2) vom Generatorbetrieb auf Motorbetrieb und
umgekehrt schaltet.
12. Freikolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anker (6) an seinem dem Kolben (4) abgewandten Ende vorzugsweise ent
lang einer Führungsstange (13) geführt ist, und daß die Führungsstange (13)
in den Anker (6) hineinragt.
13. Freikolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Anker (6) ein weiteres Federsystem (15) zugeordnet ist, das vorzugs
weise allenfalls im Vollastbetrieb mit dem Anker (6) zusammenwirkt.
14. Verfahren zur Umwandlung von in Kraftstoff gespeicherter Energie in elek
trische Energie bei einem Freikolbenmotor, insbesondere nach einem der An
sprüche 1 bis 13, wobei ein Kraftstoff-Luftgemisch in einem Zylinder des Frei
kolbenmotors verbrannt, die dabei freiwerdende Energie zumindest zum Teil
in kinetische Energie umgewandelt und auf einen Kolben des Freikolbenmotors
übertragen wird, und anschließend beim Arbeitshub des Kolbens zumindest ein
Teil der kinetischen Energie über einen Wandler des Freikolbenmotors in elek
trische Energie umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der
bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luftgemisches freiwerdenden Energie in
einem mechanischen Federsystem unter Kompression des Federsystems gespei
chert und beim Verdichtungshub durch Entspannung des Federsystems dem Kolben
zumindest zum Teil wieder zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315046 DE4315046A1 (de) | 1993-05-06 | 1993-05-06 | Freikolbenmotor und Verfahren zur Umwandlung von in Kraftstoff gespeicherter Energie in elektrische Energie bei einem Freikolbenmotor |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19934315046 DE4315046A1 (de) | 1993-05-06 | 1993-05-06 | Freikolbenmotor und Verfahren zur Umwandlung von in Kraftstoff gespeicherter Energie in elektrische Energie bei einem Freikolbenmotor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4315046A1 true DE4315046A1 (de) | 1994-11-10 |
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ID=6487364
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934315046 Withdrawn DE4315046A1 (de) | 1993-05-06 | 1993-05-06 | Freikolbenmotor und Verfahren zur Umwandlung von in Kraftstoff gespeicherter Energie in elektrische Energie bei einem Freikolbenmotor |
Country Status (1)
Country | Link |
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