DE4314450C2 - Befestigungselement für die Befestigung von Dämmstoffplatten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Befestigungselement für die Befestigung von Dämmstoff­ platten in Verbindung mit einem Wärmedämmverbundsystem gemäß der Gattung des Anspruches 1.

Ein Wärmedämmverbundsystem wird durch an einem Mauerwerk befestigte Dämmstoff­ platten gebildet, auf deren Außenfläche ein Putz aufgebracht ist. Die Dämmstoffplatten sind mit Befestigungselementen am Mauerwerk befestigt, um die Belastungen mecha­ nisch in das Mauerwerk einzuleiten. In der Regel ist es zusätzlich erforderlich, die Ge­ wichtsbelastung durch die Putzschicht durch vertikal verlaufende Schienen aufzufan­ gen.

Durch unterschiedliche Wärmedehnungen des Mauerwerks und des Putzes bzw. der Dämmstoffplatten ergeben sich Spannungen, die als Biegemomente auf die Befesti­ gungselemente wirken.

Beim Einsatz von bekannten Befestigungselementen, beispielsweise gemäß der DE 30 45 986 A1, kann dies dazu führen, daß die Befestigungselemente soweit geschädigt werden, daß sie ihre Haltefunktion nicht mehr erfüllen können. Gleichzeitig wird der Wärmedehnung über die Befestigungselemente ein Widerstand entgegengesetzt, der zu einer Zerstörung der Putzschicht, beispielsweise durch Rißbildung, führen kann.

Aus der WO 88/05487 A1 ist ein Befestigungselement für die Befestigung von Dämm­ stoffplatten bekannt, das eine Halteplatte und ein die Halteplatte durchgreifendes Verlängerungsstück aufweist. Am hinteren Ende des Verlängerungsstückes ist ein Bund ausgebildet, der in eine entsprechende Vertiefung im Bereich der Durchgangsöffnung dar Halteplatte eingreift, so dass eine gelenkige Verbindung zwischen der Halteplatte und dem Verlängerungsstück entsteht.

Am vorderen Ende des Verlängerungsstücks verengt sich dessen Innenbohrung zur Bildung einer Schulter, an der der Kopf einer direkt in den Ankergrund einzudrehenden Schraube aufsitzt. Durch die Verspannung entsteht eine feste Verbindung zwischen dem Verlängerungsstück und der Schraube. Das bekannte Befestigungselement wird üblicherweise zur Befestigung von Dämmstoffplatten auf Dächern verwendet, so dass einerseits keine Putzschicht aufzubringen ist und andererseits keine Querkräfte auf­ treten. Durch die starre Verbindung zwischen der Schraube und dem Verlängerungs­ stück würden bei einem Einsatz des bekannten Befestigungselementes für Wärme­ dämmverbundsysteme Spannungen entstehen, die die Putzschicht und/oder die Befestigungselemente schädigen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungselement für die Befestigung von Dämmstoffplatten in Verbindung mit einem Wärmedämmverbundsystem zu schaf­ fen, das in der Lage ist, die aus Wärmedehnungen resultierenden Verschiebungen un­ beschadet aufzunehmen.

Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale er­ reicht. Durch die gelenkige Verbindung zwischen dem Spreizdübel und dem Verlänge­ rungsstück einerseits und dem Verlängerungsstück und der Halteplatte andererseits er­ hält man eine flexible Befestigung der Dämmstoffplatten, die Verschiebungen nach allen Richtungen zuläßt. Aufgrund des Doppelgelenks bleibt die Halteplatte trotz der Schrägstellung des Verlängerungsstückes bei der Verschiebung vollflächig auf der Dämmstoffplatte verspannt. Durch die Anpassungsmöglichkeit des Befestigungsele­ mentes nach allen Richtungen werden Zwängungen vermieden, die entweder zu einer Beschädigung des Befestigungselementes oder der Putzschicht führen könnten.

Die Ausbildung des Gelenkes sowohl zwischen dem Spreizdübel und dem Verlänge­ rungsstück als auch zwischen dem Verlängerungsstück und der Halteplatte kann vor­ teilhafterweise dadurch erfolgen, daß der Spreizdübel mit einem Rand bzw. das Ver­ längerungsstück mit einer Verdickung versehen ist, deren Mantelfläche konvex ausge­ bildet und jeweils von einer kalottenförmigen Verengung des Verlängerungsstückes bzw. eines Anschlußflansches der Halteplatte umgriffen wird. Der Schrauben- bzw. Nagelkopf stützt sich an der Stirnfläche des Dübelrandes ab, so daß die Verschiebe­ möglichkeit des Verlängerungsstückes durch die Schraube nicht behindert wird. Des weiteren ist für die Verankerung im Mauerwerk eine kurze und damit kostengünstige Schraube verwendbar.

Kleinstmögliche Durchmesserverhältnisse sind entsprechend einer weiteren Ausgestal­ tung der Erfindung dadurch erreichbar, daß der Innendurchmesser des hülsenförmigen Verlängerungsstückes dem Größtmaß des Randes des Spreizdübels und der Innen­ durchmesser des Durchgangsloches der Halteplatte dem Größtmaß der Verdickung des Verlängerungsstückes entspricht.

Als Korrosionsschutz und zur Vermeidung, daß in das hülsenförmige Verlängerungs­ stück Putz eindringt, ist es zweckmäßig, das Durchgangsloch der Halteplatte mit einem Stopfen zu verschließen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Das zur Befestigung einer Dämmstoffplatte 1 dienende Befestigungselement 2 besteht aus einem Spreizdübel 3, der mittels einer Befestigungsschraube 4 im Mauerwerk 5 verankert ist. Die Verspreizung des aus Kunststoff bestehenden Dübels 3 im Bohrloch 6 des Mauerwerks 5 erfolgt durch Eindrehen bzw. Einschlagen der Schraube 4 in die sich verjüngende Innenbohrung 7 des Spreizdübels 3. Die Schraube 4 wird soweit einge­ dreht bzw. eingeschlagen, bis deren Schraubenkopf 8 auf der Stirnseite des Randes 9 aufsitzt.

Mit diesem Rand 9 wird über das hülsenförmige Verlängerungsstück 10 und der Halte­ platte 11 die Dämmstoffplatte 1 gegen die Außenfläche des Mauerwerks 5 verspannt. Die Zugkräfte aufnehmende Verbindung zwischen dem Verlängerungsstück 10 und dem Spreizdübel 3 erfolgt über eine Verengung 12 des vorderen Endes des Verlänge­ rungsstückes 10, die den Rand 9 des Spreizdübels umgreift. Um auch bei hoher Zug­ spannung eine gute Verschwenkbarkeit des Verlängerungsstückes 10 nach allen Richtungen zu erreichen, ist die Mantelfläche des Dübelrandes 9 konvex gerundet, und die Verengung 12 des Verlängerungsstückes 10 entsprechend kalottenförmig ange­ paßt.

Die gleiche Verbindung besteht auch zwischen dem hinteren, eine Verdickung 13 auf­ weisenden Ende des Verlängerungsstückes 10 und dem einstückig an der Halteplatte 11 angeformten Anschlußflansch 14, der eine der Verdickung 13 angepaßte Ver­ engung 18 aufweist. Durch das Doppelgelenk wird sichergestellt, daß die Halteplatte 11 stets vollflächig auf der Dämmstoffplatte 1 auch nach einer Verschiebung aufliegt.

Nach der Befestigung der Dämmstoffplatten wird das Durchgangsloch 15 der Halte­ platte 11 mit einem Stopfen 16 verschlossen und die Putzschicht 17 auf die Außen­ fläche der Dämmstoffplatte 1 aufgebracht. Die Innenbohrung 19 des Verlängerungs­ stückes 10 ist somit gegen eindringenden Putz geschützt.

Claims (5)

1. Befestigungselement für die Befestigung von Dämmstoffplatten in Verbindung mit einem Wärmedämmverbundsystem, bestehend aus einem mit einer Schraube oder Nagel in einem Mauerwerk verankerbaren Spreizdübel, der mit einem die Dämmstoffplatte durchdringenden hülsenförmigen Verlängerungs­ stück versehen ist, an dessen Ende sich eine tellerförmige, mit einem Durch­ gangsloch versehene Halteplatte zur Verspannung der Dämmstoffplatte be­ findet, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizdübel (3), das Verlängerungs­ stück (10) und die Halteplatte (11) separate Teile sind, und daß die Verbindung zwischen dem Spreizdübel (3) und dem Verlängerungsstück (10) sowie zwi­ schen dem Verlängerungsstück (10) und der Halteplatte (11) gelenkig ausgebil­ det ist.

2. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Ende des Spreizdübels (3) einen den Schrauben- bzw. Nagelkopf (8) abstützenden Rand (9) aufweist, dessen Mantelfläche konvex ausgebildet ist, die von einer kalottenförmigen Verengung (12) des vorderen Endes des Verlän­ gerungsstückes (10) umgriffen wird.

3. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Ende des Verlängerungsstückes (10) eine Verdickung (13) mit einer konvexen Mantelfläche aufweist, die von einer kalottenförmigen Verengung (18) eines Anschlußflansches (14) der Halteplatte (11) umgriffen wird.

4. Befestigungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Innenbohrung (19) des Verlängerungsstückes (10) dem Größtmaß des Dübelrandes (9) und das Durchgangsloch (15) der Halteplatte (11) dem Größtmaß der Verdickung (13) des Verlängerungsstückes (10) ent­ spricht.

5. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchgangsloch (15) der Halteplatte (11) mit einem Stopfen (16) verschließbar ist.