DE4314132A1 - Kolbenpumpe - Google Patents
KolbenpumpeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kolbenpumpe und
insbesondere eine Kolbenpumpe zur Förderung von zähflüssi
gen Medien, wie Mörtel, Beton, Estriche, Farben und Putze,
sowohl mineralischer Struktur als auch Dispersionsputze
und dergleichen.
Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe wird nachstehend in bezug
auf ihre Anwendung als Mörtelpumpe beschrieben. Es wird
jedoch darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Ge
staltung auch für Pumpen verwendet werden kann, die zur
Förderung anderer Medien vorgesehen sind.
Mörtelpumpen werden verwendet, um Mörtel, wie Zementmör
tel, Betonspritzmörtel, Grundputzmörtel, Dämmputzmörtel,
Feuerschutzmörtel und dgl. von einer ersten Stelle, an
welcher der Mörtel angeliefert bzw. hergestellt wird, mit
tels einer Mörtelleitung zu einer zweiten Stelle, an wel
cher der Mörtel beispielsweise auf eine Wand aufgespritzt
wird, zu fördern. Eine typische bekannte Mörtelpumpe weist
eine Fördermenge von ca. 20-50 l/min und einen Förderdruck
von bis zu 40 bar auf. Zur Förderung an die Einsatzstelle
wird eine Schlauch- und/oder Rohrleitung verwendet.
Im Stand der Technik ist bekannt, derartige Mörtelpumpe
als Doppel-Kolbenpumpen mit zwei nebeneinander liegenden
horizontal angeordneten Zylindern zu gestalten. Der An
trieb dieser Pumpen erfolgt über einen Elektro- oder Ver
brennungsmotor, dessen Drehzahl über ein Getriebe auf eine
rotierende Antriebswelle übertragen wird. Auf der An
triebswelle sind zwei um 180° zueinander versetzte An
triebsnocken vorgesehen, die die Kolben während des Druck
hubes über eine Kolbenstange in Förderrichtung bewegen.
Die Zurückbewegung des Kolbens beim Saughub erfolgt über
eine als Schraubenfeder ausgebildete Gegenfeder.
Diese bekannten Kolbenpumpen haben den Nachteil, daß sie
verhältnismäßig aufwendig aufgebaut sind, ein großes Bau
volumen und insbesondere ein hohes Gewicht aufweisen. Wei
terhin ist von Nachteil, daß die Federn aufgrund ihrer
Charakteristik, insbesondere bei hohen Reibwerten, Be
triebsstörungen verursachen können.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu
grunde, eine zuverlässig arbeitende Kolbenpumpe insbeson
dere zur Förderung zähflüssiger Medien zu schaffen, welche
kompakt gebaut ist und welche ein vergleichsweises gerin
ges Gewicht aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des Anspruches 1 gelöst.
Zu bevorzugende Weiterbildungen sind Gegenstand der Unter
ansprüche.
Bei der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe wird zum Umsetzen
der Drehbewegung der Antriebseinrichtung in die hin- und
hergehende Bewegung des Kolbens nicht, wie beim Stand der
Technik, eine Nocken-Stößel-Paarung verwendet, sondern ein
in besonderer Weise gestaltetes und gelagertes Pleuel.
Auf einer Antriebswelle, die durch einen geeigneten Motor
über ein Getriebe angetrieben wird, ist eine kreisförmige
Exzenterscheibe angeordnet, auf der drehbeweglich ein
Pleuel gelagert ist. Das andere Ende des Pleuels ist mit
der Kolbenstange des Pumpenkolbens verbunden und wird über
eine Führungseinrichtung entlang der (fiktiven) Achse des
Pumpenzylinders geführt.
Dieser Aufbau hat den Vorteil, daß die Kraftübertragung
zwischen der Exzenterscheibe (die einen relativ großen
Durchmesser hat) und dem Pleuel mit einer vergleichsweise
geringen Flächenpressung erfolgt, so daß einerseits der
Verschleiß erheblich reduziert ist und andererseits der
Aufbau kompakt gestaltet werden kann. Die im Stand der
Technik erforderlichen Federeinrichtungen usw. können
vollständig entfallen.
Da die Kolbenstange in einer Führungseinrichtung geführt
ist, wirken auf den Kolben keine aus dem Antrieb resultie
renden Seitenkräfte. Der Kolben und die Kolbenstange
brauchen deshalb nicht größer dimensioniert zu sein, als
beim Stand der Technik.
Die drehbewegliche Lagerung des Pleuels auf der Exzenter
scheibe erfolgt vorzugsweise mittels eines Wälzlagers.
Dies erleichtert den Aufbau, da derartige Wälzlager als
Standard-Bauelemente zu beziehen sind und macht es außer
dem möglich, auch hohe und höchste Drehmomente über das
Pleuel zu übertragen. Als Wälzlager wird vorzugsweise ein
Rillenkugellager, ein Nadellager oder ein Zylinderrollen
lager verwendet.
Alternativ kann statt des Wälzlagers aber auch ein Gleit
lager Verwendung finden.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist
die Führungseinrichtung so gestaltet, daß ein Verbindungs
zapfen zwischen Kolbenstange und Pleuel vorgesehen ist,
dessen (fiktive) Achse senkrecht zur Zylinderachse ange
ordnet ist und der in Führungsnuten geführt ist.
Vorzugsweise werden auf den Zapfen Wälzlager aufgesteckt,
deren Außendurchmesser geringfügig kleiner ist als die
Höhe der Führungsnut, so daß der Außenring auf der jewei
ligen Wand der Führungsnut abrollen kann.
Durch diese Gestaltung wird eine kompakte, einfache und
sehr zuverlässige Kolbenpumpe geschaffen, welche sich zur
Übertragung von hohen und höchsten Drehmomenten eignet.
Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe kann mit unterschiedli
cher Zylinderzahl aufgebaut werden. Beim Einsatz als Mör
telpumpe ist eine zweizylindrige Pumpe besonders bevor
zugt, da hier in Verbindung mit den elastischen Eigen
schaften des üblicherweise verwendeten Förderschlauches
ein verhältnismäßig gleichmäßiger Volumenstrom erzielt
wird.
Der Aufbau des Zylinders, des Kolbens und der Ventilein
richtungen sind im Stand der Technik bekannt und brauchen
hier nicht näher erläutert zu werden. Es soll lediglich
darauf hingewiesen werden, daß bei einer Verwendung als
Mörtelpumpe üblicherweise ein Scheibenkolben verwendet
wird, auf dem eine Dichtmanschette befestigt ist, die aus
Leder, Gummi oder dergleichen besteht. Die Pumpe ist vor
zugsweise als Einfachhubpumpe ausgeführt, das bedeutet,
daß nur bei der Bewegung des Kolbens von der Antriebswelle
weg Material in die Förderleitung gepreßt wird.
Bei einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kol
benpumpe, die wie vorstehend beschrieben, als zwei
zylindrige Mörtel-Kolbenpumpe aufgebaut ist, konnte das
Gewicht gegenüber den im Stand der Technik bekannten noc
kenbetriebenen Kolbenpumpe um mehr als die Hälfte verrin
gert werden. Dadurch ergibt sich nicht nur eine erhebliche
Einsparung von Material, sondern auch eine wesentliche
Vereinfachung der Handhabung und des Transportes entspre
chender Pumpen. Darüber hinaus macht es das geringe Ge
wicht auch möglich, diese Mörtelpumpen unmittelbar an den
Siloauslaß eines üblichen Putz-Mörtelsilos anzuschließen.
Dabei hat sich bei Versuchen gezeigt, daß trotz eines An
triebsdrehmomentes von 750 Nm (gemessen an der Antriebs
welle) kein nennenswerter Verschleiß an der Übertragungs
einrichtung auftrat.
Die Erfindung wird nun weiter anhand von Ausführungsbei
spielen beschrieben. Darin zeigen in schematisierter Wei
se
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Kolbenpumpe gemäß der
Erfindung;
Fig. 2 eine Aufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 ohne Antriebsmotor;
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Darstellung des Aus
führungsbeispieles gemäß Fig. 1;
Fig. 4 eine Aufsicht auf die Führungseinrichtung beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2; und
Fig. 5 eine Seitenansicht der Führungseinrichtung gemäß
Fig. 4.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen in schematisierter Weise ein Aus
führungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dieses Aus
führungsbeispiel ist eine zweizylindrige Mörtelpumpe, wel
che ein Gehäuse 1 aufweist, in dem die Kolben sowie eine
Übertragungseinrichtung angeordnet sind.
Die beiden Zylinder 3, 4 sind (in Gebrauchslage der Vor
richtung) horizontal nebeneinander angeordnet und weisen
jeweils eine (fiktive) Zylinderachse 6 bzw. 7 auf.
In den beiden Zylindern ist jeweils ein Kolben 8 angeord
net, der als Scheibenkolben ausgebildet ist und mit einer
Kolbenstange 9 verbunden ist. Die (fiktive) Zylinderachse
der zylindrischen Kolbenstange 9 fällt mit der Zylinder
achse der Zylinder 6 bzw. 7 zusammen.
Am Scheibenkolben ist eine Dichtmanschette befestigt, wel
che mittels eines Spreizringes auf die Zylinderwand ge
preßt wird. Weiterhin sind Ventileinrichtungen zum Steuern
des Saug- und Druckhubes und eine Überdrucksicherungsein
richtung vorgesehen. Da die vorgenannten Einrichtungen
jedoch durchweg im Stand der Technik bekannt sind, werden
diese Teile weder dargestellt noch im einzelnen erläutert.
Im Gehäuse 1 ist eine Antriebswelle 12 in Lagern 13, 14,
die vorzugsweise als Wälzlager ausgebildet sind, gelagert.
Auf der Antriebswelle 12 ist eine erste Exzenterscheibe 15
und eine zweite Exzenterscheibe 16 befestigt. Beide Exzen
terscheiben sind als kreisförmige Scheiben gestaltet und
sind, derart auf der Antriebswelle 12 befestigt, daß sich
zwischen der (fiktiven) Drehachse 20 der Antriebswelle 12
und dem Mittelpunkt 21 der Exzenterscheiben eine Exzentri
zität "e" ergibt. Die beiden Exzenterscheiben sind um 180°
Winkelabstand zueinander versetzt.
Auf den Exzenterscheiben ist jeweils ein Pleuel 24, 25
befestigt, wobei beide Pleuel eine kreisförmige Ausnehmung
27 aufweisen, wie dies in Fig. 1 zu sehen ist. Die Verbin
dung zwischen den Pleueln 24, 25 und den Exzenterscheiben
15, 16 erfolgt derart, daß sich das Pleuel auch bei hoher
Belastung leicht gegen die beiden Exzenterscheiben drehen
kann.
Diese Drehbarkeit kann durch die Verwendung eines Gleit
lagers, welches vorzugsweise eine hydrodynamische oder
eine hydrostatische oder eine gemischt hydrodynamische/
hydrostatische Lagerung des Pleuels auf der Exzenterschei
be ermöglicht, erreicht werden. Weiterhin ist es möglich,
die Reibpartner Exzenterscheibe/Pleuelbohrung derart zu
gestalten, daß ein niedriger Reibungskoeffizient und ein
niedriger Verschleiß erreicht wird. Dies kann z. B. gesche
hen, indem einer der beiden Reibpartner aus einem geeigne
ten Material, beispielsweise einer Lagerbronze gefertigt
oder mit dieser beschichtet wird. Weiterhin kann auch eine
reibungsmindernde Schicht wie beispielsweise eine Teflon
schicht verwendet werden.
Bevorzugt ist weiterhin eine Lagerung mittels eines Wälz
lagers, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Für diesen
Fall ist auf die Exzenterscheibe (dargestellt ist die Ex
zenterscheibe 17) der Innenring 31 eines insgesamt mit 30
bezeichneten Wälzlagers gepreßt. Der Außenring 32 dieses
Wälzlagers ist in die Bohrung 27 des Pleuels 25 gepreßt.
Da die Verbindung zwischen Exzenterscheibe und Pleuel nur
radial, nicht aber axial belastet ist, sind die Preßkräfte
ausreichend, um eine sichere Verbindung zwischen Exzenter
scheibe und Pleuel zu bewirken. Sollte dies im Einzelfall
Probleme bereiten, ist es jedoch auch möglich, entspre
chende Befestigungseinrichtungen vorzusehen, beispielswei
se entsprechend gestaltete Sprengringe, um ein axiales
Verschieben der einzelnen Teile gegeneinander zu verhin
dern.
Als Wälzlager wurde beim Ausführungsbeispiel ein Rillenku
gellager gewählt, da dies axiale Kräfte aufnehmen kann und
somit eine axiale Verschiebung der einzelnen Teile gegen
einander zuverlässig verhindern kann. Statt eines Rillen
kugellagers kann aber auch ein Nadellager, ein Zylinder
rollenlager, oder bei hohen Beanspruchungen, auch ein Pen
delrollenlager verwendet werden.
Die Exzenterscheiben müssen drehfest auf der Antriebswelle
12 angeordnet sein. Dies kann mit einer Paßfeder erfolgen,
die in einer Nut in der Antriebswelle angeordnet ist und
in eine entsprechenden Nut in der Exzenterscheibe ein
greift. Mit einer Paßfeder kann aber auch eine (im Stand
der Technik bekannte) andere Wellen-Naben-Verbindung, bei
spielsweise eine Keilverzahnung, verwendet werden. Im In
teresse eines einfachen Aufbaus ist es auch möglich, die
Exzenterscheiben auf der Antriebswelle festzuschweißen,
wobei dann jedoch Vorkehrungen getroffen werden müssen, um
die Antriebswelle 12 mit den Lagern 13 und 14 noch in das
Gehäuse 1 einbauen zu können.
Wie sich aus der Darstellung gemäß Fig. 1 ergibt, ist die
Achse der Antriebswelle 12 gegenüber den Längsachsen 6, 7
der Zylinder 3, 4 in der Höhe versetzt, wobei der Versatz
(vgl. Fig. 1) dem Abstand "h" entspricht. Dieser Versatz
hat zum einen Vorteile bezüglich der räumlichen Gestal
tung, da die Pumpe dadurch insgesamt flach bauend fertig
werden kann.
Ferner hat diese Gestaltung den Vorteil, daß die Kraft
übertragung vom Pleuel auf die Kolbenstange während des
Druckhubes in einem günstigeren Winkel erfolgt, so daß der
Anteil der senkrecht zur Zylinderachse gerichtete Quer
kraft geringer ist.
Die Führung des Pleuels durch die Führungseinrichtung wird
nun in bezug auf die Fig. 4 und 5 im einzelnen be
schrieben.
Das Pleuel weist in seinem vorderen, der Exzenterscheibe
abgewandten Bereich eine Bohrung 40 auf, in der ein Zapfen
41 beweglich geführt ist. Die Kolbenstange 9 ist in ihrem
vorderen Bereich gabelförmig gestaltet und weist ebenfalls
eine Bohrung 43 auf, in welche der Zapfen 41 fest einge
preßt ist. Der Zapfen 43 ist über die Kolbenstange 9 hin
aus zu beiden Seiten verlängert und trägt an seinen jewei
ligen Enden 41a, 41b ein Wälzlager 45 bzw. 46. Die Wälz
lager 45, 46 weisen jeweils einen Innenring auf, der fest
auf den Zapfen 41 aufgepreßt ist, sowie einen Außenring.
Als Wälzkörper werden vorzugsweise Kugeln verwendet, es
ist jedoch auch die Verwendung von Zylinderrollen, Pendel
rollen oder Nadeln möglich. Weiterhin ist auch die Verwen
dung von Gleitlagern vorteilhaft.
Zu beiden Seiten jedes Pleuels ist jeweils eine obere Füh
rungsbahn 50 und eine untere Führungsbahn 52, 53 angeord
net. Diese Führungsbahnen bilden eine im wesentlichen ebe
ne Auflagefläche, auf welcher der Außenring der Wälzlager
45, 46 abrollen kann. Dazu ist erforderlich, daß der Ab
stand a (siehe Fig. 5) der oberen zu den unteren Führungs
bahnen zumindest geringfügig größer ist, als der Außen
durchmesser der Wälzlager 45, 46.
Die Länge "l" der Führungsbahnen ist so bemessen, daß die
Wälzlager 45, 46 während des gesamten Hubes des Kolbens
auf den jeweiligen Führungsbahnen aufliegen.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist eine Platte 56
vorgesehen, welche parallel zur Ebene des Pleuels 24 im
Gehäuse befestigt ist, wobei bei der Doppel-Kolbenpumpe
gemäß dem hier erläuterten Ausführungsbeispiel insgesamt
vier Platten erforderlich sind. In jeder Platte ist ein
Schlitz 58 vorgesehen, dessen Länge l und Höhe a den vor
stehend erörterten Kriterien entspricht.
Statt eines solchen Schlitzes können die Führungsbahnen
aber auch auf andere Weise gestaltet sein, beispielsweise
durch entsprechend gestaltete U-Eisen usw.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Abstützung der durch
die Bewegung des Bolzens entstehenden Querkräfte über ein
Wälzlager die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
ist. Es ist jedoch auch möglich, die Querkräfte über ande
re Längsführungen aufzunehmen, beispielsweise über eine
Gleitführung oder dgl.
Das in bezug auf die Fig. 1 bis 5 dargestellte Ausfüh
rungsbeispiel ist dafür vorgesehen, mit einer Drehzahl von
50 min-1 und einem Fördervolumen von 20 bis 40 l/min zu
arbeiten. Bei dieser Auslegung ist ein Antriebsdrehmoment
von bis zu ca. 700 Nm erforderlich. Je nach Ausführungsart
und Anwendungsfall sind aber auch andere Werte möglich.
Zum Antrieb wird ein Elektromotor, ein Verbrennungsmotor,
vorzugsweise ein Dieselmotor oder ein pneumatisch betrie
bener Motor (z. B. in explosionsgefährdeter Umgebung), ver
wendet, dessen Ausgangsdrehzahl, wenn erforderlich, über
ein geeignetes Getriebe auf die Eingangsdrehzahl unter
setzt wird. Um das Fördervolumen der Kolbenpumpe an die
jeweiligen Arbeitsbedingungen anzupassen, kann der Antrieb
drehzahlveränderbar gestaltet werden. Für die Änderung der
Drehzahl gibt es mehrere Möglichkeiten:
Eine erste Möglichkeit besteht darin, die Ausgangsdrehzahl
des Motors in entsprechender Weise zu beeinflussen. Dies
kann bei einem Elektromotor stufenlos durch eine Änderung
der Frequenz oder, bei einer Gleichstrommaschine, durch
eine Veränderung der Erregerspannung bewirkt werden. Eine
gestufte Drehzahländerung kann bei einem Elektromotor auch
durch eine Polumschaltung bewirkt werden.
Bei einem Verbrennungsmotor kann zur Drehzahlregelung un
mittelbar in die Kraftstoffzufuhr eingegriffen werden.
Bei allen genannten Motorentypen kann die Drehzahländerung
auch durch ein Schaltgetriebe verwirklicht werden, indem
Zahnräder in unterschiedlicher Weise miteinander in Ein
griff gebracht werden bzw. drehbeweglich oder drehfest mit
einer Welle verbunden werden, um verschiedene Übersetzun
gen zu erreichen. Weiterhin ist auch die Verwendung eines
Getriebes mit stufenlos änderbarer Übersetzung (Verstell
getriebe) sowohl im Zusammenwirken mit einem Elektromotor
als auch mit einem Verbrennungsmotor möglich.
Bei einem sehr einfachen weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist zur Änderung der Drehzahl vorgesehen, die
Antriebswelle nicht direkt an den Motor anzuflanschen, wie
dies in Fig. 2 durch die Antriebswelle und die dort ge
zeigte Paßfeder angedeutet ist, sondern auf die Antriebs
welle zwei oder mehr Riemenscheiben mit unterschiedlichem
Durchmesser aufzusetzen, und an der Antriebswelle des Mo
tors entsprechende Riemenscheiben vorzusehen. Die Drehzahl
kann dann auf einfache Weise geändert werden, indem der
Riemen von einer auf die andere Riemenscheibe umgelegt
wird. Außerdem kann auch ein entsprechender Kettenantrieb
verwendet werden.
Um den Transport und die Handhabung der Kolbenpumpe zu
erleichtern, kann das Gehäuse mit Rädern versehen werden,
so daß die Kolbenpumpe beispielsweise an ein Zugfahrzeug
angehängt bzw. auf einfache Weise geschoben werden kann.
Es ist weiterhin möglich, am Gehäuse der Kolbenpumpe eine
Halteeinrichtung vorzusehen, mit welcher die Kolbenpumpe
unmittelbar am Auslaß eines Fertigmörtel-Behälters, z. B.
einem Silo, angeordnet werden kann. Dies erlaubt ein ra
tionelles Fördern des Mörtels zur jeweiligen Einsatzstel
le.
Claims (19)
1. Kolbenpumpe, insbesondere zur Förderung von zähflüs
sigen Medien, wie Mörtel, Beton, Estriche, Farben,
mineralische Putze, Dispersionsputze und dgl., mit
wenigstens einem Zylinder,
einem Kolben, der verschieblich in dem Zylinder an geordnet ist,
einer Antriebseinrichtung, welche eine rotierende Antriebswelle aufweist und mit einer Einrichtung ver sehen ist, um die rotierende Bewegung dieser An triebswelle in eine hin- und hergehende Bewegung des Kolbens umzuwandeln,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Umwandeln der rotierenden Bewe gung in eine hin- und hergehende Bewegung eine runde Exzenterscheibe (15, 16) umfaßt, die exzentrisch auf die Antriebswelle aufgesetzt ist und mit dieser ro tiert, sowie
ein Pleuel (24) an dessen ersten Ende eine Bohrung (27) vorgesehen ist, mit welcher das Pleuel drehbe weglich auf der Exzenterscheibe (15, 16) gelagert ist und dessen zweites Ende mit einer Kolbenstange (9) des Kolbens (8) verbunden ist, und
eine Führungseinrichtung (45, 46, 56), durch welche dieses zweite Ende des Pleuels in einer Richtung par allel zu der Längsachse (6, 7) des Zylinders (3, 4) geführt ist.
wenigstens einem Zylinder,
einem Kolben, der verschieblich in dem Zylinder an geordnet ist,
einer Antriebseinrichtung, welche eine rotierende Antriebswelle aufweist und mit einer Einrichtung ver sehen ist, um die rotierende Bewegung dieser An triebswelle in eine hin- und hergehende Bewegung des Kolbens umzuwandeln,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Umwandeln der rotierenden Bewe gung in eine hin- und hergehende Bewegung eine runde Exzenterscheibe (15, 16) umfaßt, die exzentrisch auf die Antriebswelle aufgesetzt ist und mit dieser ro tiert, sowie
ein Pleuel (24) an dessen ersten Ende eine Bohrung (27) vorgesehen ist, mit welcher das Pleuel drehbe weglich auf der Exzenterscheibe (15, 16) gelagert ist und dessen zweites Ende mit einer Kolbenstange (9) des Kolbens (8) verbunden ist, und
eine Führungseinrichtung (45, 46, 56), durch welche dieses zweite Ende des Pleuels in einer Richtung par allel zu der Längsachse (6, 7) des Zylinders (3, 4) geführt ist.
2. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die drehbewegliche Lagerung zwischen der Exzen
terscheibe (15, 16) und der Bohrung (27) des Pleuels
(24) mittels eines Wälzlagers (30) erfolgt.
3. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Pleuel (24) und die Kolbenstange
(9) mittels eines Zapfens (41) verbunden sind, wobei
entweder das Pleuel oder die Kolbenstange im Verbin
dungsbereich so gestaltet sind, daß das eine Teil
gabelförmig das andere Teil umfaßt.
4. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zapfen eine (fiktive) Längsachse
aufweist, die senkrecht zur (fiktiven) Zylinderachse
(6, 7) des Zylinders angeordnet ist und daß zumindest
eine untere und eine obere Führungsbahn vorgesehen
ist, durch welche der Zapfen während der hin- und
hergehenden Bewegung der Kolbenstange geführt ist.
5. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Enden des Zapfens (41) von einer oberen und
einer unteren Führungsbahn geführt sind.
6. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf beiden Enden des Zapfens ein Wälzlager (45,
46) vorgesehen ist, dessen Außenring, abhängig von
der Bewegungsrichtung, auf der unteren oder der obe
ren Führungsbahn abrollt.
7. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung des Zapfens als Gleitführung ausge
bildet ist.
8. Kolbenpumpe gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Führungsbahnen als Nu
ten ausgebildet sind, welche in Platten angeordnet
sind, die senkrecht zur (fiktiven) Längsachse des
Zapfens (41) in einem Gehäuse (l) der Kolbenpumpe
befestigt sind.
9. Kolbenpumpe gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben als
Scheibenkolben ausgestaltet ist und daß eine Dich
tungseinrichtung, vorzugsweise eine Dichtmanschette,
vorgesehen ist, welche den Kolben gegenüber dem Zy
linder abdichtet.
10. Kolbenpumpe gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallel zu
einander angeordnete Zylinder vorgesehen sind und auf
der Antriebswelle zwei zueinander versetzte Exzenter
scheiben vorgesehen sind, die jeweils über ein Pleuel
mit den Kolben in den Zylindern verbunden sind.
11. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Zylinder (in Gebrauchslage) horizontal
angeordnet sind.
12. Kolbenpumpe gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle
über ein Getriebe mit einem Elektromotor, einem Ver
brennungsmotor oder einem pneumatisch betriebenen
Motor verbunden ist.
13. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß eine Einrichtung vorgesehen ist, um die
Drehzahl des Motors zu steuern und/oder zu regeln.
14. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 12 oder Anspruch 13, da
durch gekennzeichnet, daß das Getriebe ein Schaltge
triebe ist, durch welche die Übertragung der Drehbe
wegung vom Motor auf die Antriebswelle in Stufen ver
ändert werden kann.
15. Kolbenpumpe gemäß Anspruch 12 oder Anspruch 13, da
durch gekennzeichnet, daß das Getriebe ein Getriebe
mit stufenlos veränderbarer Übersetzung ist.
16. Kolbenpumpe gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (1)
der Kolbenpumpe wenigstens zwei Räder angeordnet
sind.
17. Kolbenpumpe gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halteein
richtung vorgesehen ist, mit der die Kolbenpumpe un
mittelbar am Auslaß eines Vorratsbehälters, wie z. B.
ein Silo, ein Container und dergleichen befestigbar
ist.
18. Verwendung der Kolbenpumpe gemäß mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 17 zum Fördern von Mörtel, insbeson
dere von Putzmörtel und/oder Farben und/oder Estri
che.
19. Verwendung der Kolbenpumpe gemäß mindestens einem der
Ansprüche bis 1 bis 17 zum Fördern von Fertigmörtel,
welcher aus einem Behälter, z. B. einem Silobehälter,
entnommen wird.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4314132A DE4314132A1 (de) | 1993-05-02 | 1993-05-02 | Kolbenpumpe |
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Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE4314132A DE4314132A1 (de) | 1993-05-02 | 1993-05-02 | Kolbenpumpe |
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Family Applications (2)
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