DE4313846A1 - Elektromagnetische Aufhängung unter Verwendung eines supraleitenden Magneten - Google Patents
Elektromagnetische Aufhängung unter Verwendung eines supraleitenden MagnetenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektromagneti
sche Aufhängung für ein Hochgeschwindigkeits-Beför
derungssystem. Insbesondere bezieht sich die Erfin
dung auf ein Magnet-Schwebe-System gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Herkömmliche Antriebseinrichtungen für schienenge
bundene Beförderungssysteme, einschließlich der
Antriebsmotoren und der Räder, sind in der Praxis
bei Geschwindigkeiten oberhalb von 300 mph (Meilen
pro Stunde) d.s. 482,8 km/h nicht brauchbar. Die
den herkömmlichen Systemen anhaftenden Probleme
umfassen den Fahrwiderstand, die Haftung zwischen
Schienen und Rädern, Störungen durch Wind, Träg
heitseffekte, Unregelmäßigkeiten im Bahnkörper bzw.
hinsichtlich der Bettung sowie Antriebsschwierig
keiten. Um derartige Probleme zu überwinden, ist
bereits eine Vielzahl von Systemen vorgeschlagen
worden, welche anstelle der Verwendung von Rädern
und mechanischen Aufhängungen von Systemen mit
elektromagnetischer Aufhängung und Stabilisierung
Gebrauch machen, um die dynamische Reibung zu ver
mindern, und dementsprechend zum Betrieb bei super
hohen Geschwindigkeiten befähigt sind, während der
Energieverbrauch gleichzeitig vermindert wird. Das
Ausmaß des Verbrauchs der in einem solchen System
verwendeten Energie kann ferner durch die Benutzung
der auf dem Phänomen der Supraleitfähigkeit basie
renden Technologie vermindert werden, bei welcher
der elektrische Strom durch Drähte hindurch gelie
fert wird, welche scheinbar keinen inneren elektri
schen Widerstand besitzen, wodurch die Leistungs
fähigkeit, die Kosten, die Sicherheit, die Umwelt
belastung ebenso wie der energetische Wirkungsgrad
des Systems verbessert bzw. begünstigt wird.
Die Magnetschwebe-Technologie (im folgenden kurz
"MAGLEV-Technologie" genannt) läßt sich im großen
und ganzen in zwei Arten von primären Aufhängungs
systemen untergliedern, nämlich in das anziehende
oder elektromagnetische Aufhängungssystem (im fol
genden kurz "EMS" genannt) und in das zurückstoßen
de oder elektrodynamische Aufhängungssystem (im
folgenden kurz "EDS" genannt).
Das EMS-System ist durch das deutsche Transrapid-
System exemplifiziert, welches sich seit ungefähr
20 Jahren in der Entwicklung befindet und kurz vor
der kommerziellen Anwendung steht. Bei diesem Sy
stem werden übliche, d. h. keine supraleitenden
Elektromagnete verwendet, um ein Schweben des
Fahrzeuges durch Anziehung an ferromagnetische
Schienen zu erzielen, die an einer Leit- oder
Führungsbahn angebracht sind.
Die derzeitige Entwicklung des Transrapid-Systems
weist verschiedene bedeutende Vorteile und Nach
teile auf. Als positiv sind sein geringer Energie
verbrauch, sein Widerstand gegenüber Entgleisung
sowie die geringe magnetische Feldstärke in der
Passagierkabine zu bewerten. Zu den Nachteilen
dieses Systems sind der geringe Spielraum von 1 cm
zu rechnen, der zwischen den Magnetpolen und der
Leit- oder Führungsbahn erforderlich ist (woraus
eine Erhöhung der Bau- und Unterhaltungs-Kosten
resultiert), das hohe Fahrzeuggewicht aufgrund der
Verwendung von üblichen Magnetsystemen sowie die
begrenzte Nutzlast oder der begrenzte Frachtraum.
Auf der anderen Seite haben die Japaner ein EDS-
System gebaut und getestet (die MLU-Serien), wobei
Geschwindigkeiten von annähernd 300 Meilen pro
Stunde d.s. 482,8 km/h erreicht werden. Das
System der Japaner, welches dem deutschen Trans
rapid unähnlich ist, benutzt die Technologie supra
leitender Magnete und arbeitet daher mit einem
breiten Spielraum oder Spalt von 10,16 bis 15,24
cm. Das supraleitende Luft-Kernsystem, wie es bei
der japanischen Eisenbahn verwendet wird, erfährt
jedoch eine magnetische Dämpfung aufgrund dynami
scher Effekte, leidet unter dem Nachteil, daß die
magnetischen Feldstärken in den Fahrzeugen sehr
hoch sind, und erfordert ferner bedeutende zusätz
liche selbsttragende Bauelemente oder Trägerelemen
te für die lasttragenden Spulen. Die Notwendigkeit
von Trägerelementen zum Abstützen oder Tragen einer
Last auf den Spulen führt zu dem Problem von Erwär
mungs- oder Wärmeverlusten von der Spule zu den
warmen tragenden bzw. selbsttragenden Bauelementen.
Ferner erfordern die EDS-Systeme eine verhältnis
mäßig komplizierte Leit- oder Führungsbahn und
diese Systeme können erst schweben, wenn eine ge
wisse Geschwindigkeit erreicht worden ist, wodurch
die Verwendung von Hilfs-Rädern notwendig wird. Ein
Beispiel für ein supraleitendes Luft-Kern-System
für MAGLEV-Anwendungen ist in dem US-Patent No.
39 13 493 beschrieben.
Keines der beiden existierenden MAGLEV-Systeme hat
sich somit als vollständig zufriedenstellend erwie
sen. Durch Aufgeben der Verwendung von ferromagne
tischen Schienen, um, wie in herkömmlichen magneti
schen EMS-Aufhängungen, den magnetischen Fluß zu
erzwingen, ergeben die mit Luft-Kern arbeitenden,
supraleitenden Spulen, wie diejenigen, die in den
japanischen Systemen verwendet werden, bedeutende
Probleme, weil durch die Spulen hohe und freie
magnetische Felder erzeugt werden und weil ferner
Lasten vorhanden sind, welche von den Spulen getra
gen werden müssen. Während das deutsche EMS-System
mit derartigen Problemen nicht behaftet ist, be
schränkt die Verwendung von herkömmlichen Elektro
magneten bei einem gegebenen Strom die mögliche
Anziehungskraft und vermindert daher die Spalt
größe, wie oben erwähnt.
Mit Rücksicht auf die bei dem oben beschriebenen,
deutschen EMS-System und dem japanischen supralei
tenden EDS-System auftretenden Nachteile besteht
ein erster Gegenstand der Erfindung darin, die
besten Merkmale sowohl des deutschen EMS-Systems
als auch des japanischen EDS-Systems zu vereinigen,
ohne hierbei die Nachteile der beiden System mit zu
übernehmen.
Eine zweite Aufgabe der Erfindung besteht darin,
ein EMS-System vorzusehen, bei welchem die Techno
logie der Supraleitfähigkeit verwendet wird und bei
welchem überdies auch die äußeren magnetischen
Feldstärken verringert werden.
Eine dritte Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein MAGLEV-Aufhängungssystem vorzu
sehen, bei welchem die Größe des Spaltes zwischen
dem Fahrzeug und der Leit- oder Führungsbahn da
durch maximiert wird, daß supraleitende Spulen
benutzt werden, um die Anzahl der Amperewindungen
bei dem Elektromagneten zu erhöhen, während gleich
zeitig die Belastung an den Spulen dadurch mini
miert wird, daß für diese Spulen ein Eisenkern
vorgesehen wird.
Eine vierte Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein MAGLEV-Beförderungssystem vorzu
sehen, bei welchem die Technologie der Supraleitfä
higkeit benutzt wird, wobei die Spulen in effekti
ver Weise gegenüber der Leit- oder Führungsbahn
isoliert werden können, wodurch die Kühlung der
supraleitenden Spulen vereinfacht und Wärmeverluste
vermindert werden können.
Eine fünfte Aufgabe der Erfindung besteht darin,
ein MAGLEV-System zu schaffen, welches die folgen
den Vorteile bietet:
1. Die Fähigkeit einer sicheren Funktionsweise
bei allen Geschwindigkeiten;
2. ein magnetisches Streufeld im Passagierraum,
welches auf einige wenige Gauß (Gleichstrom)
und einige wenige Milligauß (Wechselstrom)
beschränkt ist;
3. Minimierung der Kosten für die Leit- oder
Führungsbahn (Bahnkörper);
4. leicht zu handhabender, bordeigener Leistungs
bedarf oder -verbrauch;
5. ein Fahrzeug, welches scheinbar unfähig zur
Entgleisung ist; und
6. ein zwischen dem Fahrzeug und der Leit- oder
Führungsbahn vorhandener Luftspalt, welcher
angemessen ist, um einen Spielraum unter nor
malen Betriebsbedingungen zu ergeben und um
die mit der Installation, Wartung bzw. In
standhaltung und Unterhaltung der Führungsbahn
verbundenen Kosten möglichst gering zu halten.
Die wie vorstehend definierten Aufgaben der Erfin
dung werden durch ein Magnetschwebe-System gelöst,
welches erfindungsgemäß durch die Gesamtheit der
Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet ist. Weite
re vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsge
mäßen Systems ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Als Kerngedanke der vorliegenden Erfindung wird es
angesehen, supraleitende Spulen mit Eisenkernen
vorzusehen, um den magnetischen Fluß innerhalb des
Eisenkerns sowie einer an der Leit- oder Führungs
bahn bzw. dem Bahnkörper vorgesehenen Schiene zu
begrenzen, wobei der Eisenkern dazu dient, das
Gewicht des Fahrzeuges zu tragen, während der ma
gnetische Fluß begrenzt und eingeschränkt wird,
derart, daß sich lediglich eine sehr geringe Streu
ung der magnetischen Felder ergibt. Die Verwendung
von supraleitenden Magneten mit Eisenkern erlaubt
es ferner, daß das Gewicht des Fahrzeuges eher
durch den Eisenkern als durch die Spulen getragen
wird, wodurch die im Zusammenhang mit dem Transport
von großen Lasten auftretenden Probleme des Wärme
verlustes von den supraleitenden Spulen zu der
verhältnismäßig warmen Tragkonstruktion hin verrin
gert werden.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung dient die
nachfolgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Zeichnungen, in welchen zei
gen:
Fig. 1 eine endseitige Querschnittsansicht eines
MAGLEV-Fahrzeuges (d. h. also eines
Magnetschwebe-Fahrzeuges) sowie einer
Leit- bzw. Führungsbahn, welche ein
Aufhängungssystem umfaßt, das in Überein
stimmung mit den Prinzipien einer bevor
zugten Ausführungsform der Erfindung
ausgebildet ist;
Fig. 2 eine vergrößerte, teilweise im Quer
schnitt dargestellte Endansicht der
primären Komponenten des Aufhängungs
systems gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der in Fig.
2 dargestellten primären Komponenten des
Aufhängungssystems; und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer bevor
zugten alternativen Ausführungsform der
in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Kompo
nenten des primären Aufhängungssystems.
Fig. 1 zeigt im Querschnitt ein MAGLEV-Fahrzeug und
ein Schienensystem 1, dessen allgemeine Konstrukti
onsweise derjenigen des deutschen Transrapid-Sy
stems ähnlich ist. Hierzu gehören ein Schienenfahr
zeug 2 mit Fahrgastraum, eine Führungsbahn 3, ein
Fahrzeug-Aufhängungssystem 4 sowie ein Träger 6 für
die Aufhängung.
Obwohl das Aufhängungssystem 4 in einer solchen
Weise dargestellt ist, daß es seine Benutzung in
Verbindung mit einer einzelnen Führungsbahn 3 ver
anschaulicht, sind andererseits aber auch Anpassun
gen des bevorzugten Systems an Doppel-Führungsbah
nen möglich. Die Gestalt des Fahrzeuges und seiner
Innenausstattung ist selbstverständlich eine Ange
legenheit der jeweiligen Wahl von Konstruktion und
Ausführung im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung und die Erfindung ist somit in keiner
Weise auf einen besonderen Fahrzeugtyp beschränkt,
d. h. die Erfindung ist davon unabhängig, ob es sich
um ein Fahrzeug zur Beförderung von Personen oder
um ein Fahrzeug für den Frachtverkehr handelt; die
Erfindung ist aber auch nicht auf eine solche spe
zielle Anwendung beschränkt, wie sie hier in Ver
bindung mit einem Hochgeschwindigkeits-Massen
transport-System für die Beförderung von Personen
über große Entfernungen erläutert ist.
Die primäre Last auf der Aufhängung ist das Ergeb
nis des Gewichtes des Fahrzeuges sowie der durch
das Antriebssystem verursachten Reaktionskräfte.
Diese Last bzw. dieses Gewicht wird durch eine aus
geblättertem Eisen bestehende Schiene 7 getragen,
die auf einer Erstreckung 10 einer Führungsbahn 3
aufgebaut ist. Bekanntlich können verschiedene
elektromagnetische oder permanentmagnetische Auf
hängungs-Anordnungen verwendet werden, wie bei
spielsweise der dargestellte Magnet 12, um eine
seitliche Stabilisierung des Fahrzeuges 2 zu erzie
len. Im Falle erhöhter Anforderungen an das Aufhän
gungsverhalten können zusätzlich herkömmliche
elektromagnetische Hilfssysteme mit hinzu genommen
werden. Ein jedes dieser Elemente kann von herkömm
licher Art sein und bildet keinen Bestandteil der
vorliegenden Erfindung.
Wie sich am besten aus den Fig. 2 und 3 ersehen
läßt, weist das Aufhängungs-System 4 eine im
wesentlichen w-förmige, aus geblättertem Eisen
bestehende Kern-Struktur 5 auf, welche an dem Auf
hängungs-Träger 6 befestigt ist, um den Kern eines
supraleitenden Magneten zu bilden, der das Fahrzeug
durch Anziehung an die aus geblättertem Eisen be
stehende Schiene 7 zum Schweben bringt, wobei diese
Schiene 7 an einem sich nach abwärts erstreckenden
Abschnitt 10 der Führungsbahn 3 angebracht ist.
Eine supraleitende Spule 8 ist an dem mittleren
Schenkel 9 der W-förmigen Kern-Struktur 5 be
festigt. Die Spule kann entweder in andauernder Art
und Weise erregt werden, wobei der Magnet als ein
Permanentmagnet ohne Energieversorgung erscheint,
oder aber in der Art einer Energieversorgung mit
einem veränderlichen Fluß.
Die supraleitende Spule 5, welche den mittleren
Schenkel 9 des Elementes 5 umgibt, ist in einem
abgedichteten Tieftemperatur-Behälter 11 für Kühl
zwecke untergebracht. Der Behälter ist vorzugsweise
mit flüssigem Helium gefüllt und weist eine ring
förmige Gestalt auf, um den Schenkel 9 zu umgeben.
Der Behälter 11 kann so ausgebildet sein, daß er
eine Vakuumstrecke 14 umfaßt, die von mit Helium
gefüllten Abteilen oder Zellen 15 umgeben ist. Die
Vakuumstrecke kann ferner ungefähr 3 cm einer
Superisolation oder eines (nicht gezeigten) me
tallisierten Mylar (eingetragenes Warenzeichen)
enthalten, wie dies in der Technik der supraleiten
den Magneten bekannt ist. Es wird jedoch darauf
hingewiesen, daß die Ausführung dieses Kühlsystems
modifiziert oder aber im Hinblick auf zukünftige
Entwicklungen im Bereich der Technologie der Hoch
temperatur-Supraleiter entbehrt werden kann.
Für die Fachwelt auf dem hier in Rede stehenden
Gebiet versteht es sich ferner, daß ein zusätzli
ches Antriebssystem erforderlich ist, um das Fahr
zeug entlang der Führungsbahn in Bewegung zu ver
setzen. Das Antriebssystem bildet keinen Bestand
teil der vorliegenden Erfindung, obwohl bereits
verschiedenartige supraleitende, lineare In
duktionsmotoren hoher Leistung vorgeschlagen worden
sind, welche in Verbindung mit dem bevorzugten
Aufhängungs-System Anwendung finden können. In Fig.
3 sind in der laminierten oder geblätterten Schiene
7 Schlitze oder Einschnitte 16 gezeigt, um dort
(nicht dargestellte) Antriebs-Spulen anzuordnen.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann der
Kern 5 U-förmig gestaltet sein und eine Basis und
zwei Schenkel aufweisen, deren distalen Enden der
Schiene 7 gegenüberliegen, wobei eine Spule 8 die
Basis des U umgibt, wie in Fig. 4 gezeigt. Es wird
selbstverständlich bemerkt, daß die Spule 8 schema
tisch dargestellt ist und daß sie in der Praxis
innerhalb eines ringförmigen Tieftemperatur-Behäl
ters eingeschlossen sein wird, welcher ähnlich dem
in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Behälter ist. Für
viele Anwendungen ist die Konfiguration gemäß Fig.
4 derjenigen gemäß den Fig. 1 bis 3 vorzuziehen.
Im Rahmen einer beispielhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Aufhängungs-Systems wird von
einem Spalt von ungefähr 5,08 cm und einer Fluß
dichte von 1,5 T (T = Tesla) Gebrauch gemacht. Es
sind ungefähr 120 kA-Windungen des Supraleiters
erforderlich, um eine Last von 100,000 lb = 45 400
kg zu tragen. Dieses Erfordernis von 120 kA-Windun
gen ist bedeutend geringer als die 700 kA-Windun
gen, welche für das japanische EDS-System erforder
lich sind. Das Gesamtgewicht des Schwebe-Systems
gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt
annähernd 3,485 lbs. = ca. 1582 kg. Jedoch kann
eine Reduzierung hinsichtlich des Gewichtes nicht
als eine optimale Situation angesehen werden, da in
vielen Systemen die Verwendung einer größeren An
zahl von supraleitenden Magneten mit Eisenkern an
dem Fahrzeug (bei höheren Kosten pro Fahrzeug) eine
geringere Schienenabmessung ermöglichen und zu
einer Kosteneinsparung beim gesamten System führen
würde.
Die Verwendung von Eisen in einem im wesentlichen
geschlossenen magnetischen Kreis bedeutet, daß
außen auftretende magnetische Flußdichten aufgrund
Streuung minimal sind. Äußere Felder in der Nähe
des Spaltes werden von der Spaltgröße und von dem
äußeren Feld abhängen, welches das Magnetfeld in
dem Eisen ist. Die B/H-Kurve bestimmt die Stärke
des Magnetfeldes an der Eisenoberfläche. In typi
scher Weise ergibt ein 1,8 T-Feld in dem Eisen ein
Oberflächenfeld von 0,005 T bis 0,01 T (50 bis 100
Gauß), welches durch geeignete Abschirmung in dem
Fahrgast-Abteil noch um Größenordnungen weiter
reduziert werden könnte, woraus eine sichere magne
tische Umgebung resultiert.
Ein Problem, welches bei einem Magneten mit Eisen
kern auftritt, der bei 1,8 T betrieben wird, be
steht darin, daß er bis nahe an die Sättigungs
grenze des Eisens geht, wodurch das Vorsehen von
großen Stromschwankungen in dem supraleitenden
Magneten zum Zwecke der Steuerung notwendig gemacht
wird. Falls dies erforderlich ist, kann dieses
Problem dadurch überwunden werden, daß zusätzliche
kleinere Magnete mit Eisenkern vorgesehen werden,
und zwar entweder bei Raumtemperatur arbeitende
oder supraleitende Magnete, welche bei 1 T betrie
ben werden, wodurch ein ausreichender Bereich vor
gesehen wird, um den Spulenstrom zum Steuern der
Höhe des Luftspaltes zu mäßigen.
Eines der hauptsächlichsten Merkmale dieser Ausge
staltung besteht darin, daß die meisten der Fahr
zeug-Lasten auf das Eisen und nicht auf den Leiter
übertragen werden. Dies stellt einen großen kon
struktionsmäßigen Vorteil für ein supraleitendes
Magnetsystem dar. In Luft-Kern-Systemen werden die
Kräfte unmittelbar auf die supraleitende Spule
ausgeübt. Diese Belastungen müssen von den Tief
temperatur-Spulen durch schwere Streben mit den
diesen anhaftenden hohen Wärmeverlusten auf Struk
turen mit Raumtemperatur übertragen werden. Wenn
Eisen den Leiter umgibt, dann werden die magneti
schen Haupt-Kräfte durch das Eisen getragen. Die
auf den Leiter einwirkenden Kräfte werden bis zu
einem geringen Bruchteil derjenigen Kräfte redu
ziert, welche auf ein Luft-Kern-System einwirken.
Diese kraftarme Umgebung ist sehr vorteilhaft für
die Ausgestaltung der supraleitenden Wicklungen,
wodurch die Gefahr einer festen Magnet-Zusammen
pressung (magnet clench) durch Windungs- oder
Wicklungs-Schlupf (winding slip), welcher sich
durch auferlegte hohe Lasten ergibt, reduziert
wird.
Es wird bemerkt werden, daß die grundlegenden Kon
zepte der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
in einer Anzahl von Art und Weisen realisiert wer
den können, ohne von dem Rahmen und dem Geist der
Erfindung abzuweichen. Daher soll die vorangehende
Beschreibung nicht als eine Beschränkung verstanden
werden. Es ist statt dessen beabsichtigt, daß die
Erfindung ausschließlich durch die beigefügten
Ansprüche abgesteckt werden soll.
Claims (10)
1. Magnetschwebe-System, welches eine
Führungsbahn mit einer magnetisch leitfähigen
Schiene (7), die sich entlang einer Längsachse der
Führungsbahn erstreckt, sowie ein Fahrzeug-Aufhän
gungselement (4) aufweist, welches einen magnetisch
leitfähigen Kern (5) umfaßt, wobei Abschnitte oder
Teile dieses Kerns der Schiene gegenüberliegen und
von dieser durch einen Spalt getrennt sind,
gekennzeichnet durch
eine supraleitende Spule (8), welche den genannten
Kern in einer solchen Weise umgibt, daß die genann
te supraleitende Spule in dem genannten Kern ein
magnetisches Feld induziert, um zu verursachen, daß
der genannte Kern zu der genannten Schiene hingezo
gen wird, wodurch die Breite des genannten Spaltes
reduziert wird, wenn ein elektrischer Strom in der
genannten Spule vorhanden ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der genannte Kern (5) aus geblätter
tem Eisen gebildet ist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der genannte Kern (5) eine im
wesentlichen W-förmige Gestalt besitzt und einen
mittleren Schenkel (9) umfaßt, wobei die genannte
supraleitende Spule (8) den genannten mittleren
Schenkel umgibt, und wobei distale Enden eines
jeden der genannten Schenkel Oberflächen aufweisen,
welche der genannten Schiene quer durch den genann
ten Spalt hindurch gegenüberliegen.
4. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der genannte Kern (5) eine im
wesentlichen U-förmige Gestalt aufweist und eine
Basis und zwei Schenkel umfaßt, wobei distale Enden
der Schenkel Oberflächen aufweisen, welche der
genannten Schiene quer durch den genannten Spalt
hindurch gegenüberliegen, und wobei die supra
leitende Spule (8) die genannte Basis umgibt.
5. System nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte
supraleitende Spule (8) innerhalb eines ringförmi
gen Tieftemperatur-Behälters eingeschlossen ist.
6. System nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte
Schiene (7) eine aus Eisenblättern bestehende
Schiene ist.
7. System nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte
Spule (8) eine 120 kA-Windung-supraleitende Spule
ist.
8. System nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahr
zeug-Aufhängungselement an einem Eisenbahn-Passa
gierwaggon (2) angebracht ist.
9. System nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Weite
des genannten Spaltes zwischen dem genannten Kern
(5) und der genannten Schiene (7) annähernd 5,08 cm
beträgt, wenn ein Strom in der genannten Spule (8)
vorhanden ist.
10. Ein Magnetschwebe-Eisenbahnsystem,
gekennzeichnet durch wenigstens ein Fahrzeug (2)
und wenigstens ein Magnetschwebe-System nach einem
der Ansprüche 1-9, bei welchem das genannte Fahr
zeug-Aufhängungselement (4) an dem genannten Fahr
zeug angebracht ist.
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