DE4312224C1 - Vorrichtung zum Vorschub von Lotdraht - Google Patents
Vorrichtung zum Vorschub von LotdrahtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei der gattungsgemäßen Vorrichtung soll somit von einer Lotdraht
rolle über Transport- und Fördereinrichtungen mit Hilfe eines Motors
ein Lotdraht zu einem erhitzten Werkstück zugeführt werden, wo er die
gewünschte Lotverbindung herstellen soll.
Das allgemeine Problem besteht darin, daß die Zufuhr des Lotdrahtes
zum Werkstück möglichst so erfolgen soll, daß unter der Einwirkung
der Heizvorrichtung immer gerade so viel Lot vom Lotdraht abge
schmolzen wird, wie neu nachgeschoben wird. Da der Schmelzvorgang
nicht genau kontinuierlich abläuft, sondern immer etwas mehr oder
weniger Lot abgeschmolzen wird, abhängig auch von Temperatur
schwankungen im Lotdraht und im Werkstück, hat ein streng
kontinuierlicher Lotvorschub zur Folge, daß in der Regel zu viel oder
zu wenig Lotdraht an die Lötstelle am Werkstück gelangt. Wenn
Lotdraht zugeführt wird, der nicht rechtzeitig abgeschmolzen wird, so
erhöht sich der Vorschubwiderstand beim Transportmotor, da dann die
noch harte Spitze des Lotdrahtes auf dem Werkstück aufsitzt. Diese
Erhöhung des Vorschubwiderstandes wurde bei der gattungsgemäßen
Vorrichtung durch eine entsprechende Messung des Motorstromes ent
deckt und der Lotdrahtvorschub konnte dadurch reguliert werden.
Die Meßeinrichtung dient hier also zur Messung des Motorstromes.
Dieses Verfahren hat allerdings den Nachteil, daß damit nicht nur
solche Änderungen im Vorschubwiderstand erfaßt werden, die im
unmittelbaren Lötbereich entstehen, sondern auch solche, die
beispielsweise beim Abwickeln des Lotdrahtes von einer Lotdrahtrolle
entstehen, so daß diese Art der Steuerung nicht sehr zuverlässig ist,
da sie nicht nur auf den gewünschten Parameter "Widerstandsänderung
beim Werkstück" anspricht.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die gattungsgemäße Vorrichtung so
weiterzubilden, daß ausschließlich Widerstandsänderungen beim
Lotdrahtvorschub erfaßt werden und somit eine präzisere Reaktion des
Lotdrahtvorschubes auf die sich ständig ändernden Verhältnisse im
Werkstückbereich erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Grundgedanke der Erfindung ist somit der, daß in der Vorschub
strecke, die zwischen den Vorschubrollen und dem Werkstück liegt,
eine Richtungsänderung des Vorschubes vorgesehen ist, mit der Folge,
daß der Lotdraht hier gebogen verläuft, insbesondere einen Kreis
bogenabschnitt bildet. Stößt nun beispielsweise die Spitze des
Lotdrahtes beim Werkstück auf erhöhten Widerstand, so bewirkt dies
einen "Rückstau" im Bereich dieses gebogenen Lotdrahtabschnittes und
folglich eine Auslenkung des Lotdrahtes nach außen. Der Lotdraht wird
also in diesem Krümmungsbereich sich stärker durchbiegen und es
entsteht folglich ein Lotdrahtvorrat im Sinne eines Puffers, solange
die Förderung des Lotdrahtes durch die Transportrollen andauert.
Erfindungsgemäß wird nun eine Meßeinrichtung verwendet, die gerade
diese Auslenkung des Lotdrahtes im Krümmungsbereich mißt, wobei von
Bedeutung ist, daß das Maß der Auslenkung des Lotdrahtes aus dessen
Normalzustand, dem Kreisbogenabschnitt, ausschließlich bestimmt wird
durch die Verhältnisse im Lötbereich des Werkstückes, ohne Auswir
kungen oder Einkoppelungen sonstiger Einflüsse.
Hierbei ist es nun grundsätzlich möglich, bei Erreichen eines
vorgegebenen Maximalwertes der Auslenkung den Motor und damit die
Vorschubrollen abzuschalten, da der zusätzlich verbogene Draht eine
ausreichende Kraft in Richtung zum Werkstück hin ausübt, um bei
zunehmendem Abschmelzvorgang einen gewissen Drahtvorschub noch zu
gewährleisten, der Drahtvorrat bzw. Puffer kann also zunächst
entleert werden, bevor dann der Vorschubmotor wieder eingeschaltet
wird, wenn die Auslenkung einen bestimmten, ebenfalls vorgegebenen
Wert wieder unterschreitet. Somit ist eine einfache Ein/Aus-Steuerung
des Vorschubes möglich.
Es ist jedoch genausogut auch möglich, den Vorschub des Lotdrahtes in
Abhängigkeit von dessen Auslenkung durch Steuerung der Drehzahl des
Motors zu regeln, wobei dann eine Regelschleife in dem Sinne
vorgesehen werden kann, daß mit zunehmender Auslenkung des Lotdrahtes
die Drehzahl des Motors herabgesetzt und somit eine Reduzierung der
Vorschubgeschwindigkeit vorgenommen wird.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen, ein Ausführungsbeispiel wird nun anhand der Zeichnung
erläutert:
Die Figur zeigt eine schematisierte Aufsicht auf eine Vorschubvor
richtung, ausgehend von einer Lötdrahtspule 10 bis zu dem Werkstück
14, das von einer Heizvorrichtung 15 erwärmt ist. Zum Vorschub des
Lötdrahtes 20 von der Lötdrahtspule 10 zum Lötbereich am Werkstück 14
dienen zwei Transportrollen 12A, 12B, die von einem Motor 12
angetrieben werden. Zwischen Lötdrahtspule 10 und Transportrollen
12A, 12B befindet sich eine erste Führungseinrichtung 11, zwischen den
Transportrollen und dem Werkstück 14 ist eine zweite Führungsein
richtung vorgesehen, die aus den beiden Abschnitten 13A und 13B
besteht.
Mit Hilfe der letztgenannten beiden Abschnitte 13A, 13B der zweiten
Führungseinrichtung wird eine Richtungsänderung des Lotdrahtes 20 um
einen Winkel α bewirkt, dadurch, daß die Längsachsen der beiden
Abschnitte 13A, 13B, die die Förderrichtung des Lotdrahtes 20
vorgeben, diesen Winkel α miteinander einschließen.
Dies hat zur Folge, daß im Zwischenbereich zwischen diesen beiden
Abschnitten 13A, 13B der Lotdraht 20 über diesen Winkel α einen
Kreisbogenabschnitt bildet mit dem Radius R, wobei die Normallage,
die in der Zeichnung durchgezogen dargestellt ist, diejenige ist, bei
der die Tangente an den Endpunkten dieses Kreisbogenabschnittes mit
den Richtungen der beiden Abschnitte 13A, 13B übereinstimmt.
In der Mitte dieses Kreisbogens, im Punkt X, wird nun ein Meßpunkt
definiert und eine Auslenkung a senkrecht zu diesem Kreisbogenab
schnitt im Punkt X bzw. in radialer Richtung des Kreises mit dem
Radius R und dem Mittelpunkt M nach außen. Schematisch ist durch die
Striche auf dieser Meßrichtung a eine Meßskala angedeutet.
Die Position des Meßpunktes X, d. h. der Wert a des Meßpunktes X wird
von einer optischen Meßeinrichtung 16 erfaßt und in einem nachge
schalteten Komparator 17 mit zwei vorgebbaren Meßwerten a1 und a2
verglichen. In Abhängigkeit von diesem Vergleich wird dann der Motor
12 zur Steuerung der Transportrollen 12A, 12B angesteuert. Die Vor
richtung arbeitet wie folgt:
Solange im Bereich des Werkstückes 14 genau so viel Lotdraht
abgeschmolzen wird, wie von den Transportrollen 12A, 12B nachgeschoben
wird, wird sich der in der Figur durchgezogen dargestellte
Kreisbogenabschnitt des Lotdrahtes zwischen den Abschnitten 13A, 13B
der zweiten Führungseinrichtung nicht verändern und der Meßpunkt X
behält folglich einen Nullwert oder Normalwert a0. Sobald jedoch
weniger vom Lotdraht 20 am Werkstück 14 abgeschmolzen wird, als
nachgefördert wird, bildet sich ein Rückstau mit der Folge, daß der
gebogene Lotdrahtabschnitt nach außen ausweicht, da dies die einzige
Ausweichmöglichkeit ist. Die verzögerte Abschmelzung des Lotdrahtes
am Werkstück 14 führt somit eindeutig und zwangsläufig zu einer
Auslenkung des Meßpunktes X auf der Meßskala a. Erreicht diese
Auslenkung aX einen ersten vorgegebenen Grenzwert a1, so veranlaßt
der Komparator 17 die Abschaltung des Motors 12 und damit die
Abschaltung des Vorschubes der Transportrollen 12A, 12B. Infolge der
dem Lötdraht 20 innewohnenden Elastizität hat infolge der
Auslenkung a1 bewirkte Überbiegung, die in der Figur schematisch
gestrichelt dargestellt ist, die Folge, daß dies kräftemäßig in einen
Vorschub des Lotdrahtes zum Werkstück 14 hin umgesetzt wird, d. h.,
der während des "Lotdrahtstaus" am Werkstück 14 aufgebaute
Lotdrahtvorrat baut sich nun wieder ab und der Meßpunkt X wandert auf
der Meßskala a wieder zu seiner Normalposition zurück in Richtung des
Mittelpunktes M. Erreicht er bei dieser Rückkehr in seine Normallage
die Position a2 (a2 kann gleich Null sein, kann aber auch einen
positiven Wert annehmen), so wird vom Komparator 17 der Transport
motor 12 wieder angeschaltet und der Vorschub mittels der Trans
portrollen 12A, 12B wird wieder aktiviert.
Durch geeignete Wahl und Abstimmung der Schaltgrenzen a1 und a2 kann
somit erreicht werden, daß die Vorschubschwankungen bzw. die
Schwankungen der Kraft, mit dem das Ende des Lotdrahtes auf das
Werkstück 14 gedrückt wird, in einem definierbaren Bereich gehalten
werden, unabhängig davon, ob die aktuelle Vorschubkraft nun gerade
von den Transportrollen zur Verfügung gestellt wird, oder von einer
resultierenden Streckkraft des ausgelenkten - gebogenen Lotdrahtab
schnittes.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Vorschub von Lotdraht an ein beheiztes Werkstück,
mit einem steuerbaren Motor zur kontinuierlichen Förderung des
Lotdrahtes zum Werkstück, und mindestens einer Führungseinrichtung
für den Lotdraht sowie mit einer Meßeinrichtung, die den Vorschub
in Abhängigkeit vom aktuellen Schmelzvorgang des Lötdrahts am
Werkstück steuert,
dadurch gekennzeichnet, daß Motor (12) und/oder Führungseinrich
tungen (13A, 13B) so angeordnet sind, daß die Vorschubrichtung der
Vorschubrollen (12A, 12B) des Motors (12) und die Zuführrichtung am
Werkstück (14) miteinander einen Winkel (α) einschließen, und
daß die Meßeinrichtung (16) die Auslenkung (a) des Lotdrahtes (20)
in dessen Krümmungsbereich erfaßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung (16) die Position (a) einer Meßstelle (X) des
Lötdrahtes (20) auf einer Meßgeraden senkrecht zum Lötdraht
erfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßstelle (X) in der Mitte des Krümmungsbereichs liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungseinrichtung einen ersten Abschnitt (13A) beinhaltet, der
mit der Vorschubrichtung des Motors (12) fluchtet und einen
zweiten Abschnitt (13B), der die Zuführrichtung zum Werkstück (14)
vorgibt, so daß die Längsachsen dieser beiden Abschnitte (13A, 13B)
den Winkel (α) bestimmen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkel (α) im Bereich von 10-40° liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung (16) die Drehzahl des Motors (12) in Abhängigkeit
vom Wert der Auslenkung (a) steuert oder regelt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung (16) bei Überschreitung eines vorgegebenen ersten
Grenzwertes (a1) der Auslenkung (a) den Vorschub stoppt und bei
Unterschreitung eines vorgegebenen zweiten Grenzwertes (a2) den
Vorschub (wieder) aktiviert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934312224 DE4312224C1 (de) | 1993-04-14 | 1993-04-14 | Vorrichtung zum Vorschub von Lotdraht |
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Publications (1)
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DE (1) | DE4312224C1 (de) |
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