DE4311469C1 - Verfahren zur Durchführung eines Werkzeugwechsels bei einer Werkzeugmaschine und Werkzeugmaschine zum spanabhebenden Bearbeiten von Werkstücken - Google Patents
Verfahren zur Durchführung eines Werkzeugwechsels bei einer Werkzeugmaschine und Werkzeugmaschine zum spanabhebenden Bearbeiten von WerkstückenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Durchführung eines Werkzeugwechsels bei einer Werkzeugmaschine
und auf eine Werkzeugmaschine zum spanabhebenden Bearbeiten
von Werkstücken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. dem
des Anspruchs 4.
Bei einer derartigen aus der DE 29 35 523 C2 bekannten
Werkzeugmaschine ist das Werkzeugmagazin in sich drehbar und
an einer von der Hauptspindel entfernten Stelle angeordnet.
Zwischen Hauptspindel und einer Übergabeposition im Magazin
ist ein Manipulator bspw. in Form eines Doppelarmgreifers
angeordnet, der beidendig Werkzeuge aufnehmen kann, d. h., der
bei einem Werkzeugwechsel mit dem einen Ende das abgearbeitete
Werkzeug von der Hauptspindel und mit dem anderen Ende das
folgende Werkzeug aus dem Magazin nimmt, eine etwa bspw.
180°-Drehung vollzieht und das abgearbeitete Werkzeug ins Magazin
und das neue folgende Werkzeug auf die Hauptspindel setzt.
Vorteilhaft hierbei ist der sehr schnelle Werkzeugwechsel, da
während der Bearbeitung mit der Hauptspindel ein Suchlauf des
Magazins erfolgen kann, derart, daß das benötigte folgende
Werkzeug während der Bearbeitung des Werkstücks in die
Übergabeposition gebracht wird. Außerdem sind auch hier die
Werkzeuge außerhalb des Spänebereiches, was auch zur Folge
hat, daß keine Störkanten auftreten. Nachteilig hieran ist
jedoch der konstruktive und damit finanzielle Aufwand, da der
Doppelarmgreifer mindestens drei elektromechanisch,
hydraulisch oder dgl. angetriebene Bewegungen ausführen muß,
nämlich eine Greif- und Loslaßbewegung bezüglich der
Werkzeuge, eine senkrecht zur Hauptspindelachse gerichtete
hin- und hergehende Bewegung zum Entnehmen und Aufsetzen der
Werkzeuge und eine Drehbewegung zum Überbringen der Werkzeuge
von der Hauptspindel zum Magazin bzw. umgekehrt.
Bei einer weiteren derartigen aus der DE 33 17 554 C2
bekannten Werkzeugmaschine ist das Werkzeugmagazin an einer
der Hauptspindel benachbarten Umfangsstelle aufspreizbar, so
daß aus dem Werkzeugmagazin ein Werkzeug ausgefahren, mit der
Hauptspindel aufgenommen und auf diese Weise auch wieder im
Werkzeugmagazin abgelegt werden kann. Die sogenannten Span-zu-
Span-Zeit kann bei dieser bekannten Werkzeugmaschine ebenfalls
konstant kurz gehalten werden, da es während der Bearbeitung
mit einem Werkzeug möglich ist, das nächstfolgend zu
benutzende Werkzeug in den Bereich der aufspreizbaren
Umfangsstelle innerhalb des Werkzeugmagazins zu verfahren.
Es hat sich jedoch bei diesem Typ eines sogenannten Pickup-
Systems herausgestellt, daß durch den Vorgang des Aufspreizens
des Werkzeugmagazins und des Aus- und Einfahrens des mit dem
betreffenden Werkzeug bestückten bzw. zu bestückenden Halters
aus dem Werkzeugmagazin die Kinematik für das Aufspreizen des
Werkzeugmagazins in ihrer konstruktiven Lösung relativ
aufwendig und besonders bei größeren Magazinen und/oder
schweren Werkzeugen störanfällig ist.
Nachdem der Markt immer größere Magazine und komplexe
Werkzeuge verlangt, hat sich nach dem Bau einiger Prototypen
herausgestellt, daß derartige Spreizmagazine nicht nur zu
störanfällig sondern auch zu laut sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine
Werkzeugmaschine zum spanabhebenden Bearbeiten von Werkstücken
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der bei gleich
kurzer Span-zu-Span-Zeit und gleichzeitig konstruktiver und
steuerungstechnisch vereinfachter Kinematik die Bereitstellung
eines nachfolgend zu verwendenden Werkzeugs ohne Doppel-
Greifer und ohne Spreizmagazin erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Durchführung eines
Werkzeugwechsels bei einer Werkzeugmaschine und bei einer
Werkzeugmaschine zum spanabhebenden Bearbeiten von Werkstücken
der eingangs genannten Art durch die im Anspruch 1 bzw. im
Anspruch 4 angegebenen Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß wird also in unmittelbarer Nachbarschaft zum
nachfolgend zu verwendenden Werkzeug im Werkzeugmagazin eine
Lücke geschaffen, die der Ablage des gerade bzw. zuvor
verwendeten Werkzeugs dient, so daß der Zugriff zum
nachfolgend zu verwendenden Werkzeug sehr rasch vor sich gehen
kann. Da die Aufnahme und Ablage eines Werkzeugs durch die
Hauptspindel unmittelbar im Werkzeugmagazin erfolgt, wird die
Werkzeugwechselzeit kurz gehalten. Da die Ausrückstation nach
der Erfindung an beliebiger Stelle des Umfangs des
Werkzeugmagazins vorgesehen sein kann, kann auch der
notwendige Raumbedarf zwischen Werkzeugmagazin und Arbeitsraum
der Hauptspindel im Bereich der Werkzeugwechselstelle des
Werkzeugmagazins kleiner gehalten werden. Da in der
Ausrückstation das zum Herstellen einer Lücke im
Werkzeugmagazin entnommene Werkzeug lediglich aus einem Halter
im Werkzeugmagazin entnommen werden muß, reicht eine einfache
lineare Bewegung bei einfachst aufgebautem Halter für das
betreffende Werkzeug aus. Dies ist konstruktiv und
steuerungstechnisch in sehr einfacher Weise zu realisieren.
Um nach dem Ablegen des ausgebrauchten Werkzeugs im
Werkzeugmagazin das nächstfolgend zu benutzende Werkzeug mit
der Hauptspindel zu ergreifen, ist es bspw. möglich, die
Hauptspindel entsprechend zu verfahren. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung jedoch, bei dem die
Merkmale gemäß Anspruch 2 bzw. 5 vorgesehen sind, wird das
Werkzeugmagazin um einen Schritt in der betreffenden Richtung
weiter getaktet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, insbesondere
hinsichtlich der Ausrückstation ergeben sich aus den Merkmalen
einzelner oder mehrerer der Unteransprüche 3 und 6 bis 8.
Die Anzahl der Werkzeughalter innerhalb des Werkzeugmagazins
kann um eins größer sein als der Anzahl der zu verwendenden
Werkzeuge entspricht, oder sie kann, wie es gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 9 verwirklicht ist, gleich sein.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht eine Werkzeugmaschine
zum spanabhebenden Bearbeiten von Werkstücken gemäß
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung,
Fig. 2 mehrere schematische Draufsichten auf das
Werkzeugmagazin zur Darstellung des Werkzeugwechsels
einschließlich des Bereitstellungsvorganges und
Fig. 3 in schematischer und vergrößerter Darstellung eine
Ausführungsform der Ausrückstation der
Werkzeugmaschine nach Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Werkzeugmaschine 11 dient
zum spanabhebenden Bearbeiten von Werkstücken, bspw. zum
Bohren, Gewindeschneiden, Fräsen und dgl. Gemäß vorliegender
Erfindung ist die Werkzeugmaschine 11 mit einem
Werkzeugmagazin 12 versehen, derart, daß im sogenannten
Pickup-Verfahren, bei dem ein Werkzeug 14 mit einer Werkzeug- bzw.
Hauptspindel 13 unmittelbar aus dem Werkzeugmagazin
entnommen und wieder abgelegt wird, die Span-zu-Span-Zeit
dadurch konstant gehalten werden kann, daß während der
Bearbeitungszeit mit einem Werkzeug 14 die Bereitstellung
eines nachfolgend zu verwendenden Werkzeuges 14 in der Weise
erfolgt, daß diesem benachbart eine Lücke zur Aufnahme des
nach dem Bearbeitungsvorgang abzulegenden Werkzeugs 14
hergestellt bzw. vorbereitet wird.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die
Werkzeugmaschine 11 ein Maschinengestell 16, an dessen der
Bedienungsperson zugewandten Seite ein Tisch 17 üblicher
Bauart zum Aufspannen von Werkstücken befestigt ist und an
dessen parallel dazu verlaufendem, der Bedienungsperson
abgewandten Bereich eine erste horizontale Schlittenführung 18
gehalten ist, auf der ein erster Koordinatenschlitten 19
parallel zum Tisch 17 in X-Richtung verfahrbar ist, wobei der
dafür erforderliche Antrieb in nicht dargestellter Weise
innerhalb des Maschinengestells 16 angeordnet ist. Auf dem
auch als Kreuzteil bezeichneten ersten Koordinatenschlitten 19
ist eine zweite horizontale und senkrecht dazu verlaufende
Schlittenführung 21 vorgesehen, längs der in Y-Richtung ein
Fahrständer 24 mit Hilfe eines ebenfalls nicht dargestellten
Antriebsmotors verfahrbar ist. Der Fahrständer 24 ist an
seiner dem Tisch 17 zugewandten Vorderseite 26 mit einer
vertikalen Führung 27 für einen Spindelstock 28 versehen, der
die Hauptspindel 13 drehbar hält. Der Spindelstock 28 ist in
Richtung der vertikalen Z-Achse mit Hilfe eines nicht
dargestellten Antriebsmotors auf- und abbewegbar. Die
innerhalb des Spindelstocks 28 drehbar gelagerte Hauptspindel
13 ist von einem am Spindelstock 28 befestigten, jedoch nicht
dargestellten Hauptantriebsmotor rotierend angetrieben. Der
Werkstücktisch 17 ist entweder ortsfest oder in horizontaler
Ebene um eine vertikale Achse schwenkbar, so daß, während an
einem Ende des Tisches ein Werkstück bearbeitet wird, an
dessen anderem Ende oder Seite ein Werkstück aufgespannt
werden kann. Die Hauptspindel 13 ist in allen drei zueinander
senkrecht stehenden Koordinatenachsen X, Y und Z verfahrbar.
Das Werkzeugmagazin 12 ist um den Umfang des Kreuzteils
herumgeführt, d. h., es umgibt das Kreuzteil 19, wobei sich der
Höhenbereich des mit Werkzeugen 14 versehenen Werkzeugmagazins
12 etwa zwischen der der ersten horizontalen Schlittenführung
18 zugewandten Unterseite und der mit der zweiten horizontalen
Schlittenführung 21 versehenen Oberseite des Kreuzteils 19
erstreckt. Das Werkzeugmagazin 12 besitzt eine mit Radien
versehene langgestreckte Form. Das Werkzeugmagazin 12 kann in
üblicher Weise ausgebildet sein. Bspw. besitzt das
Werkzeugmagazin 12 eine Vielzahl nicht im einzelnen
dargestellter gabelartiger Halter, die kettenartig miteinander
verbunden und im Bereich ihrer geschlossenen Rückseiten an
einer horizontalen Führungsbahn umlaufend bewegbar geführt
sind. Aus einem derartigen gabelartigen Halter ist das
Werkzeug 14 durch Anheben und Querfahren herausnehmbar und in
umgekehrter Weise darin wieder ablegbar. Es versteht sich, daß
zur Verfahrbarkeit des Werkzeugmagazins ein hier nicht
dargestelltes Antriebselement vorgesehen ist.
Wie sich aus den Teilfig.
1 bis 11 der Fig. 2 in
schematischer Weise ergibt, ist das Werkzeugmagazin 12 an
einer Stelle 51 seines Umfanges mit einer Ausrückstation 52
versehen, die zwei gegenüberliegende Greifer 53, 54 aufweist,
mit welchen ein in einem der gabelförmigen Halter gehaltenes
Werkzeug ergriffen und aus dem betreffenden Halter
herausgefahren, beliebig lange gehalten und wieder in den
Halter eingebracht werden kann. Die beiden Greifer 53, 54 der
Ausrückstation 52 dienen somit auch dazu, ein entnommenes
Werkzeug 14 von der Bahn des Werkzeugmagazins 12 entfernt
soange zu lagern, bis es wieder in das Werkzeugmagazin 12
eingesetzt werden kann. Die Stelle 51 längs des Umfanges des
Werkzeugmagazins 12, an der sich die Ausrückstation 52
befindet, ist von derjenigen Stelle 56 entfernt, an der der
Werkzeugwechsel stattfindet. Bevorzugt jedoch ist die
Ausrückstation 52 nahe der Werkzeugwechselstelle 56
vorgesehen, wie dies aus Fig. 2 hervorgeht.
Gemäß den Teilfig.
der Fig. 2 geht ein Werkzeugwechsel
einschließlich der Bereitstellung eines Folgewerkzeuges in
folgenden Schritten vor sich:
Die Werkzeugspindel 13 ist mit einem Werkzeug 14A bestückt,
mit welchem ein hier nicht dargestelltes Werkstück gerade
bearbeitet wird (Teilfig. 2.1). Das für eine nachfolgende
Bearbeitung vorgesehene Werkzeug 14B ist bspw. in einer
hinteren Position des Werkzeugmagazins 12 angeordnet. Während
der Bearbeitung des Werkstücks mit dem Werkzeug 14A wird das
Werkzeugmagazin 12 in Richtung des Pfeiles A verfahren, und
zwar solange, bis dasjenige Werkzeug 14C, das dem nachfolgend
zu verwendenden Werkzeug 14B benachbart ist, in die
Ausrückstation 52 einlangt (Teilfig. 2.2). Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ist das Werkzeug 14C gegenüber dem
nachfolgend zu verwendeten Werkzeug 14B in Umlaufrichtung A
des Werkzeugmagazins 12 vorlaufend angeordnet. Es versteht
sich, daß dies auch nachlaufend angeordnet sein kann. In
dieser Position wird das jedenfalls nicht als nächstes zu
verwendende Werkzeug 14C von den beiden Greifern 53 und 54 der
Ausrückstation 52 ergriffen, wobei die beiden Greifer 53, 54
gemäß den Pfeilen B und C aufeinander zugehen (Teilfig. 2.3).
Dieses derzeit nicht benötigte Werkzeug 14C wird mit Hilfe der
Greifer 53, 54 aus dem Werkzeugmagazin 12 gebracht, indem, daß
es in Richtung des Pfeiles D nach außen bewegt wird (Teilfig.
2.4). Dadurch entsteht im Werkzeugmagazin 12 ein Leerplatz 57.
Das nicht benötigte Werkzeug 14C wird außerhalb der Bahn des
Werkzeugmagazins 12 in der Ausrückstation 52 von den Greifern
53 und 54 gehalten vorübergehend aufbewahrt. Das
Werkzeugmagazin 12 wird daraufhin weiter in Richtung des
Pfeiles A verfahren, und zwar soweit, bis der Leerplatz 57 an
der Werkzeugwechselstelle 56 angelangt ist (Teilfig. 2.5).
Das als nächstes zu übernehmende Werkzeug 14B ist diesem
Leerplatz 57 unmittelbar benachbart. Dieser Vorgang der
Bereitstellung eines Leerplatzes 57 und des neuen zu
verwendenden Werkzeugs 14B erfolgt während des
Bearbeitungsvorganges mit dem Werkzeug 14A, wobei dieser
Bereitstellungsvorgang im allgemeinen vor Ende des
Bearbeitungsvorganges beendet ist. Nach dem
Bearbeitungsvorgang wird das Werkzeug 14A mit Hilfe der
Hauptspindel 13 in dem Leerplatz 57 des Werkzeugmagazins 12
abgelegt, wie diese durch den Pfeil E dargestellt ist
(Teilfig. 2.6). Ist die Hauptspindel 13 wieder außerhalb der
Bahn des Werkzeugmagazins 12, wird dieses um eine Position in
Richtung des Pfeiles A weitergedreht, so daß das nunmehr zu
verwendende Werkzeug 14B in der Werkzeugwechselstelle 56
angeordnet ist (Teilfig. 2.7). Die Hauptspindel 13 entnimmt
dann das neue Werkzeug 14B dem Werkzeugmagazin 12 (Teilfig.
2.8), worauf das Werkzeugmagazin 12 entweder in Richtung des
Pfeiles A weiterverfahren oder, wie beim dargestellten
Ausführungsbeispiel in Gegenrichtung gemäß Pfeil F soweit
zurückverfahren wird, bis der jetzige Leerplatz 58, an dem das
jetzt verwendete Werkzeug 14B gehalten war, in der
Ausrückstation 52 angelangt ist (Teilfig. 2.9). In diesen
Leerplatz 58 wird dann das bisher in Speicherlage gehaltene
Werkzeug 14C durch Verfahren der Greifer 53, 54 in Richtung G
eingefahren (Teilfig. 2.10) und durch Auseinanderfahren der
Greifer 53, 54 in den Richtungen H und I auf diesem Platz bzw.
Halter abgelegt (Teilfig. 2.11).
Danach beginnt für ein weiteres zu verwendendes Werkzeug
während der Bearbeitung mit dem in der Hauptspindel 13
gehaltenen Werkzeug 14B ein neuer Such- und
Bereitstellungslauf des Werkzeugmagazins 12.
Steuerungstechnisch und zuordnungsmäßig kann die Anordnung aus
Werkzeugmagazin 12 und einzelnen Werkzeugen 14 derart
getroffen sein, daß bspw. jedes Werkzeug 14 mit einer von
einem Sensor abzutastenden Kennung versehen ist. Es ist aber
auch möglich, in einer Art Tabelle ausgehend von der
anfänglichen Zuordnung jedes Werkzeugs 14 zu jedem
Werkzeugmagazinplatz den entsprechenden Wechsel zwischen
Werkzeugmagazinplatz und Werkzeug tabellarisch zu verfolgen,
so daß mit Hilfe einer entsprechenden Prozessoransteuerung
stets die momentane Zuordnung bzw. deren Erkennen
gewährleistet ist.
Gemäß Fig. 3 sind die beiden Greifer 53, 54 in der
Ausrückstation 52 mit Hilfe eines Pneumatikantriebs 61 in
Richtung der Pfeile B und C′ bzw. H und I′ aufeinander zu und
von einander weg bewegbar und in Richtung der Pfeile D und G
zum Ein- und Ausrücken eines Werkzeugs 14 verschiebbar bzw.
verfahrbar. Dazu ist ein ortsfester Pneumatikzylinder 62
vorgesehen, dessen Kolbenstange 63 an ihrem freien Ende mit
einem L-förmigen Bügel 64 fest verbunden ist, an dessen langem
Schenkel 65 der eine Greifer 53 unmittelbar starr gehalten
ist. Der Greifer 53, der entsprechend dem Werkzeug-
Einspannkonus 68 schräg angeordnet ist, ist damit linear
verfahrbar. Demgegenüber ist der andere Greifer 54 am Schenkel
65 des L-förmigen Bügels 64 schwenkbar gehalten, derart, daß
beim Verfahren der Kolbenstange 63 in Richtung des Pfeiles D
der Arm 66 des Greifers 54 aufgrund zweier Nocken 67 und 67′
und ortsfester Kurven 74 und 74′ in Richtung des Pfeiles C′
abgesenkt und verschwenkt und sich ebenso wie der linear in
Richtung des Pfeiles B sich bewegende Greifer 53 gegen den
Konus 68 des Werkzeugs 14 anlegt. Dadurch wird der
Einspannkonus 68 des Werkzeugs 14 zwischen die Greifer 53 und
54 geklemmt. Gleichzeitig wird das Werkzeug 14 aufgrund zweier
schräger Formschlußflächen 69 und 70 am Greifer 53 bzw.
Werkzeugkonus 68 angehoben, so daß es leichter aus dem
gabelförmigen Halter freikommt. Eine untere formschlüssige
Halterung zwischen einem Greiferarm 75 und Werkzeugkonus 68
ergibt sich durch einen Vorsprung 71 am Arm 75 und einer
entsprechenden Rille 73 im Werkzeugkonus 68. Bei weiterer
Bewegung der Kolbenstange 63 in Richtung des Pfeiles D wird
das Werkzeug 14 aus dem betreffenden Halter des
Werkzeugmagazins bis zu einem Abstell- bzw. Speicherplatz, wie
er durch die strichpunktierte Linie 72 dargestellt ist,
herausgefahren. Aus dem vorstehenden ist auch ersichtlich, daß
das Ablegen eines Werkzeugs 14 in einen Leerplatz im
Werkzeugmagazin in umgekehrter Weise erfolgt, daß somit am
Ende der Bewegung der Kolbenstange 63 in Richtung des Pfeiles
G beide Greifer 53 und 54 bei Bewegung in Richtung der Pfeile
I′ und H vom Werkzeugkonus 68 freikommen derart, daß die
beiden Greifer 53 und 54 aus der Bahn des Werkzeugmagazins 12
bzw. der einzelnen Konus 68 der Werkzeuge 14 sind.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist davon ausgegangen,
daß die Anzahl der Werkzeughalter im Werkzeugmagazin 12 gleich
der Anzahl der in der Werkzeugmaschine 11 zu verwendenden
Werkzeuge 14 ist. Es ist aber auch möglich, die Anzahl der
Werkzeughalter im Werkzeugmagazin größer als die Anzahl der zu
verwendenden Werkzeuge zu machen.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird von einer
Werkzeugmaschine mit einer einzigen Hauptspindel 13
ausgegangen. Es versteht sich, daß die erfindungsgemäßen
Maßnahmen auch bei Werkzeugmaschinen mit zwei oder mehr
Hauptspindeln verwendet werden können. Desweiteren ist diese
Art der Werkzeughandhabung beim Werkzeugwechsel nicht nur bei
der dargestellten vertikal angeordneten Hauptspindel bzw.
-spindeln sondern auch bei sogenannten Horizontalmaschinen
anwendbar.
Das Werkzeugmagazin 12 ist gemäß Fig. 1 von einer
Blechabdeckung 32 zum Schutz gegenüber dem Bearbeitungs- bzw.
Späneraum 39 der Werkzeugmaschine 11 umgeben. In nicht
dargestellter Weise ist ein L-förmiges Abdeckungsteil an der
Blechabdeckung 32 vorgesehen, die für den Werkzeugwechsel
einen Zugang der Werkzeugspindel 13 zum abzulegenden bzw.
entnehmenden Werkzeug ermöglicht.
Claims (9)
1. Verfahren zur Durchführung eines Werkzeugwechsels bei
einer Werkzeugmaschine zum spanabhebenden Bearbeiten von
auf einem an einem Maschinengestell angeordneten Tisch
aufgespannten Werkstücken, mit einem Ständer, mit
mindestens einer vertikalen oder horizontalen
Hauptspindel und mit einem Werkzeugmagazin, wobei der
Werkzeugwechsel an einer ersten Umfangsstelle des
Werkzeugmagazins, die der relativ zum Werkzeugmagazin
verfahrbaren Hauptspindel zugewandt ist, durchgeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Schaffung zumindest
einer ersten Leerstelle im Werkzeugmagazin, die der das
nächstfolgend zu benutzende Werkzeug aufnehmenden Stelle
direkt benachbart ist, ein Werkzeug aus dem
Werkzeugmagazin entnommen wird, daß dieses Werkzeug im
Bereich einer zweiten Umfangsstelle zwischengelagert
wird, daß der Werkzeugwechsel unmittelbar mit Hilfe der
Hauptspindel in der Weise durchgeführt wird, daß das
ausgebrauchte Werkzeug in die erste Leerstelle des
Werkzeugmagazins abgelegt und das hierzu benachbarte, zu
benutzende Werkzeug aus dem Werkzeugmagazin entnommen
wird und daß danach in die dadurch entstehende zweite
Leerstelle das zwischengelagerte Werkzeug wieder abgelegt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Ablegen des ausgebrauchten Werkzeugs und dem
Entnehmen des nachfolgend zu benutzenden Werkzeugs das
Werkzeugmagazin um einen Schritt weitergetaktet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das zwischenzulagernde Werkzeug in einer
Ausrückstation von Greifern ergriffen und während des
Werkzeugwechsels abseits der Umlaufbahn des
Werkzeugmagazins gehalten wird.
4. Werkzeugmaschine (11) zum spanabhebenden Bearbeiten von
Werkstücken, mit einem an einem Maschinengestell (16)
angeordneten Tisch (17) zum Aufspannen der Werkstücke,
mit einem Fahrständer (24), an dem mindestens eine
vertikale oder horizontale Hauptspindel (13) angeordnet
ist, der ein Werkzeugmagazin (12) für den Werkzeugwechsel
zugeordnet ist, welcher an einer ersten Umfangsstelle
(56) des Werkzeugmagazins (12), die der relativ zum
Werkzeugmagazin verfahrbaren Hauptspindel (13) zugewandt
ist, stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß an einer
von der ersten Umfangsstelle (56) für den Werkzeugwechsel
entfernten zweiten Umfangsstelle (51) des
Werkzeugmagazins (12) eine Ausrückstation (52) vorgesehen
ist, in welcher zur Schaffung einer ersten Leerstelle
(57) im Werkzeugmagazin (12) ein Werkzeug (14C) aus dem
Werkzeugmagazin (12) entnehmbar, während des
Werkzeugwechsels zwischenlagerbar und an einer zweiten
Leerstelle (58) wieder in das Werkzeugmagazin (12)
ablegbar ist und daß der Werkzeugwechsel mit Hilfe der
Hauptspindel (13) unmittelbar durch Ablegen des
ausgebrauchten Werkzeugs (14A) in die erste Leerstelle
(57) des Werkzeugmagazins (12) und durch Entnehmen eines
hierzu benachbarten, zu benutzenden Werkzeugs (14B) aus
dem Werkzeugmagazin (12) erfolgt ist.
5. Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Ablegen des ausgebrauchten Werkzeugs
(14A) und dem Entnehmen des nachfolgend zu benutzenden
Werkzeugs (14B) das Werkzeugmagazin (12) um einen Schritt
weitergeschaltet ist.
6. Werkzeugmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausrückstation (52) mit
vorzugsweise zwei Greifern (53, 54) versehen ist, die zu
beiden Seiten der Bahn des Werkzeugmagazins (12)
angeordnet sind und die in ein Werkzeug (14) klemmenden
Zustand in einem Bereich neben der Bahn verfahrbar sind.
7. Werkzeugmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifer (53, 54) an ihren Klemmflächen eine dem
Aufnahmekonus (68) der Werkzeuge (14) entsprechende Form
aufweisen.
8. Werkzeugmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klemmbewegung der Greifer (53, 54)
und eine gleichzeitige Werkzeug-Anhebebewegung mittels
Schrägen (69, 70) aus der Querbewegung abgeleitet ist.
9. Werkzeugmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 4
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der
Kettenglieder im Werkzeugmagazin (12) gleich der Anzahl
der zu verwendenden Werkzeuge (14) ist.
Priority Applications (4)
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