DE4311182A1 - Verfahren zur berührungslosen Drehzahlmessung - Google Patents
Verfahren zur berührungslosen DrehzahlmessungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des Haupt
anspruchs.
Zur Bestimmung der Drehzahl von rotierenden Teilen werden üblicher
weise Markierungen, die am rotierenden Teil angebracht sind, mit Hilfe
eines speziellen Sensors, beispielsweise eines Induktivsensors abge
tastet. Bei rotierenden Teilen, die vollständig von einem Gehäuse um
geben sind, ist eine solche Drehzahlermittlung jedoch nicht möglich.
Bei Elektrokraftstoffpumpen beispielsweise, die komplett gekapselt
sind, sind keine drehbaren Teile nach außen geführt, so daß andere
Drehzahlmessungen erforderlich sind.
Daher wird beispielsweise in der nicht vorveröffentlichten
DE-P 41 33 269 eine Drehzahlerfassung vorgeschlagen, bei der insbeson
dere in Verbindung mit einer Messung der Drehzahl einer Elektrokraft
stoffpumpe das Stromsignal der Elektrokraftstoffpumpe ausgewertet
wird. Durch wechselnde Bestromung der Ankerwicklung während der
Drehung des Ankers entstehen drehzahlabhängige Stromschwankungen.
Diese Stromschwankungen, die mit einer drehzahlabhängigen Frequenz
auftreten, werden durch Abtastung des Stromsignales digitalisiert und
in einer Recheneinrichtung zweimal fouriertransformiert. Nach der
zweiten Fouriertransformation wird ein Spektrum erhalten, bei dem die
Drehzahl direkt aus dem absoluten Maximum ermittelbar ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat gegenüber den bereits bekannten Lösungen den Vor
teil, daß mit einem vertretbaren Rechenaufwand eine sehr sichere und
genaue Aussage über die Drehzahl eines Gleichstrommotors möglich ist,
ohne daß ein zusätzlicher Drehzahlsensor erforderlich ist.
Erzielt wird dieser Vorteil, indem das Stromsignal des Gleichstrom
motors abgetastet wird und die durch das wechselnde Bestromen der
Ankerwicklungen während der Drehung des Ankers entstehenden Strom
schwankungen, die einen Wechselstromanteil darstellen und mit einer
ganz bestimmten drehzahlabhängigen Frequenz auftreten, in einer Re
cheneinrichtung in geeigneter Weise verarbeitet werden. Dabei wird
nach der Abtastung des Stromsignales mit genügend hoher Abtastrate und
genügend vielen Abtastpunkten eine Autokorrelationsfolge gebildet.
Diese Autokorrelationsfolge ist periodisch, die Auswertung der Perio
de, beispielsweise die Auswertung der Abstände der Maxima der Autokor
relationsfolge ist ein direktes Maß für die gewünschte Drehzahl.
Wird die Drehzahl nicht nur aus dem Abstand zweier Maxima sondern über
eine Mittelwertbildung der Abstände mehrerer Maxima oder Minima gebil
det, wird die Genauigkeit der Drehzahlerfassung erhöht.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß der Einfluß der gewählten
Frequenz, mit der das Stromsignal abgetastet wird, auf die sichere Er
kennung der Drehzahl wesentlich geringer als bei bekannten Lösungen
ist.
Weitere Vorteile der Erfindung lassen sich mit den in den Unteran
sprüchen angegebenen Weiterbildungen erzielen.
In Fig. 1 ist eine Einrichtung schematisch dargestellt, mit der das
erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann. Fig. 2 zeigt den
abgetasteten Stromverlauf über die diskreten Abtastpunkte n, in Fig.
3 ist die berechnete Autokorrelationsfolge dargestellt und in Fig. 4
das Spektrum, das nach einer zweifachen Fouriertransformation erhalten
wird.
In Fig. 1 ist eine Einrichtung, mit der das erfindungsgemäße Verfah
ren durchgeführt werden kann, in Form eines Blockschaltbildes darge
stellt. Dabei bezeichnet 10 die Elektrokraftstoffpumpe, als Beispiel
eines Gleichstromelektromotors, deren Drehzahl D ermittelt werden
soll. Mit 11 ist eine Strommeßeinrichtung bezeichnet, die das Strom
signal I(t) oder die vom Stromsignal verursachten Magnetfelder der
Elektrokraftstoffpumpe 10 mißt und das Stromsignal I1(t) abgibt.
An die Meßeinrichtung 11 schließt sich ein Bandpaßfilter 12 zur Ab
trennung des Gleichanteils und zur Abschneidung der höheren Frequenz
anteile des Signals an. Der so erhaltene Strom I2(t) wird in einem
nachfolgenden Verstärker 13, beispielsweise einem adaptiven
Verstärker, dessen Verstärkungsfaktor veränderbar ist, zur weiteren
Verarbeitung verstärkt.
Im Analog/Digital-Wandler 14 wird das Signal I3(t) digitalisiert. Das
sich daraus ergebende Signal I3(n) ist in Fig. 2 dargestellt. Die
weitere Auswertung erfolgt in einem Rechner 15, beispielsweise einem
Signalprozessor, der über die mit 16 bezeichnete Ausgabeeinheit die
ermittelte Drehzahl D ausgibt. Der Analog/Digital-Wandler 14 kann auch
Bestandteil des Rechners 15 selbst sein, er wird von diesem
angesteuert.
Bei der mit 10 bezeichneten Elektrokraftstoffpumpe, deren Drehzahl n
ermittelt werden soll, kann es sich um eine beliebige Elektropumpe
handeln, die von einem Gehäuse vollständig umgeben ist, so daß von
außen kein drehbares Teil zugänglich ist. Selbstverständlich läßt sich
die Erfindung jedoch auf beliebige Gleichstromelektromotoren
ausdehnen.
Der der Elektrokraftstoffpumpe 10 zugeführte elektrische Strom, der
letztendlich eine Drehung des Ankers bewirkt, der aber vom Elektro
motor selbst ebenfalls beeinflußt wird, wird erfindungsgemäß ausge
wertet. Durch das wechselnde Bestromen der Ankerwicklungen der Pumpe
während der Drehung entstehen periodische Stromschwankungen. Diese
Stromschwankungen sind drehzahlabhängig und werden zur Bestimmung der
Drehzahl herangezogen, wobei zunächst das sogenannte Stromformbild
I3(n) ermittelt wird.
Der zeitliche Verlauf des Stromes bei einem Gleichstrommotor hat neben
dem das Nutzmoment bildenden Gleichanteil auch einen Wechselanteil,
der durch die stattfindenden Schaltvorgänge am Kommutator entsteht.
Der mit einer Einrichtung nach Fig. 1 gemessene Wechselanteil des
Stromes I3(n) eines Gleichstrommotors ist in Fig. 2 dargestellt. In
der erkennbaren Periodizität des Signales ist, wie bereits erläutert,
die Information über die augenblickliche Motordrehzahl enthalten. Die
Periodizität wird im wesentlichen durch die Kommutierungsvorgänge am
Kommutator hervorgerufen. Zur Ermittlung dieser Periodizität wird das
Signal digitalisiert und mit Hilfe eines Rechners 15 abgetastet. In
diesem Rechner 15 wird der Zeitverlauf abgespeichert.
Aus einer genügend großen Anzahl N von Abtastwerten x wird eine end
liche Autokorrelationsfolge (AKF(i)) bestimmt, die sich nach der fol
genden Gleichung ergibt:
Diese Gleichung ist beispielsweise bekannt aus: Kammeyer,
U. D./Kroschel, K.: Digitale Signalverarbeitung und Spektralanalyse,
B. G. Teubner-Verlag 1989, Stuttgart.
Die Wahl der Werte von n und m ist abhängig von der Anzahl N der auf
genommenen Abtastwerte x, deren Augenblickswerte zur Berechnung der
AKF verwendet werden, von der geforderten Genauigkeit und der zuläs
sigen Rechenzeit. Die Wahl kann empirisch erfolgen.
Beispielsweise hat es sich als sinnvoll erwiesen, bei einer gewählten
Anzahl der Abtastpunkte N=1024, die Werte von n und m zu n=200 und
m=200 festzulegen. Diese Werte stellten für diesen Fall einen guten
Kompromiß zwischen Rechenzeit und Genauigkeit des Ergebnisses dar.
Werden geeignete Werte für n und m ausgewählt, ergibt sich eine Auto
korrelationsfolge AKF(i) wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Aus die
ser Autokorrelationsfolge AKF(i) läßt sich die Drehzahl bestimmen, in
dem die Differenz der Positionen i1 und i2 zweier aufeinanderfolgender
Maxima oder Minima ausgewertet wird. Die Drehzahl errechnet sich zu:
D = (60*fa)/((i2-i1)*k)
Mit fa ist die Abtastfrequenz bezeichnet, k gibt die Anzahl der Kom
mutatorsegmente an. Beim Beispiel nach Fig. 2, also bei einem 8-nuti
gen Gleichstrommotor beträgt k = 8.
Auswertbare Positionen i1 und i2 sind beispielhaft in der Fig. 3
eingetragen.
Die Genauigkeit des ermittelten Drehzahlwertes kann gesteigert werden,
indem die Drehzahl nicht nur aus dem Abstand zweier aufeinanderfol
gender Maxima oder aufeinanderfolgender Minima gebildet wird, sondern
indem die Abstände mehrerer oder aller auswertbarer Maxima oder Minima
ermittelt werden und daraus ein Mittelwert gebildet wird.
Eine weitere Möglichkeit, die Genauigkeit bei der Drehzahlermittlung
zu steigern, läßt sich erzielen, indem die Lage der Maxima und Minima
durch Interpolation mit Hilfe eines geeigneten Algorithmus im Rechner
noch genauer bestimmt wird.
Mit dem hier beschriebenen Verfahren läßt sich die Drehzahl eines
Elektromotors zuverlässig bestimmen. Das Verfahren der Drehzahlermitt
lung mittels einer Autokorrelationsfolge kann auch im Zusammenhang
bzw. in Kombination mit einem Verfahren zur Drehzahlermittlung mittels
einer zweifachen schnellen Fouriertransformation, wie es in der nicht
vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE-P 41 33 269 beschrie
ben wird, angewendet werden. Der Inhalt der genannten Patentanmeldung
DE-P 41 33 269 soll im übrigen zur Offenbarung dieser Anmeldung gehö
ren.
Im obengenannten Fall kann mit der beschriebenen Drehzahlermittlung
über eine Autokorrelationsfolge AKF(i) ein Schätzwert D* für die Dreh
zahl ermittelt werden und mit diesem Schätzwert D* können die für die
sichere Auswertung nach der schnellen Fouriertransformation (FFT) not
wendigen Parameter, insbesonders eine geeignete Abtastrate, mit der
das Stromsignal bei der Digitalisierung abgetastet wird, abgeschätzt
werden, damit wird dieses Verfahren noch sicherer gegenüber
Falschmessungen.
Die Fouriertransformationen werden mit einer Fouriertransformations
karte, die Bestandteil des Rechners sein kann, durchgeführt. Aus dem
Stromsignal wird nach der zweifachen Fouriertransformation ein Spek
trum U4(t), das ein absolutes Maximum X(t) aufweist, das proportional
zur Drehzahl ist. Durch Bestimmen der zu diesem Maximum gehörenden
Zeit kann die Drehzahl aus dem Kehrwert der Zeit berechnet werden.
Der aus der AKF(i) ermittelte Schätzwert für die Drehzahl kann auch
Ausgangspunkt für die Festlegung der Abtastrate für die nächste Bil
dung einer AKF(i) sein.
Claims (11)
1. Verfahren zur Messung der Drehzahl eines rotierenden Teiles, insbe
sondere eines von einem Gehäuse umgebenen rotierenden Teiles, dadurch
gekennzeichnet, daß ein von der Drehzahl (D) abhängiges Signal (I1(t))
erfaßt wird, daß das Signal (I1(t)) gefiltert und durch Abtastung
digitalisiert wird und daß in einer Recheneinrichtung (15) eine
Autokorrelationsfolge (AKF(i)) gebildet wird, aus deren Maxima
und/oder Minima die Drehzahl (D) bestimmt wird, indem der Abstand
zwischen wenigstens zwei aufeinanderfolgender Maxima oder Minima
ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine endli
che Autokorrelationsfolge (AKF(i)) gebildet wird und die Wahl der
Anzahl der Abtastwerte und/oder der Abstand zwischen den Abtastwerten
in Abhängigkeit von der gewünschten Genauigkeit und der zur Verfügung
stehenden Rechenkapazität gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehzahl aus dem Abstand zweier benachbarter Maxima oder zweier be
nachbarter Minima der Autokorrelationsfolge (AKF(i)) gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
rotierende Teil der Anker einer Elektrokraftstoffpumpe (10) ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Signal (I1(t)) das Stromsignal oder das Magnetsignal
der Elektrokraftstoffpumpe (10) ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bildung der Autokorrelationsfunktion (AKF(i))
und/oder die weitere Auswertung in einem Rechner (15) erfolgt,
insbesonders einem Mikrorechner.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ermittelte Drehzahl als Schätzwert (D*) verwendet
wird, der zur Festlegung der Abtastrate, mit der das Stromsignal bei
der nächsten Auswertung abgetastet wird, verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das abgeta
stete Stromsignal zweimal fouriertransformiert wird, zur Erzeugung
eines Spektrums U(t) und die Drehzahl (D) durch Auswertung des im
zweimal fouriertransformierten Spektrum U(t) vorhandenen absoluten
Maximums X(t) bestimmt wird, wobei bei der Festlegung der Parameter
der Fouriertransformation der zuvor ermittelte Drehzahlschätzwert (D*)
berücksichtigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl
(D) durch Bestimmung der zum Maximum X(t) gehörenden Zeit (t) ermit
telt ist, die umgekehrt proportional zur Drehzahl (D) ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorher
gehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Strom
meßeinrichtung (11) für das von der Drehzahl (D) abhängige Signal
(I2(t)) vorgesehen ist, die ein Signal (I1(t)) abgibt, das über einen
Bandpaß (12) und einen Verstärker (13) einem Analog/Digital-Wandler
(14) zugeführt wird, an den sich ein Rechner (15) anschließt und die
Drehzahl (D) über eine Ausgabeeinheit (16) ausgegeben wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorher
gehenden Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Rechner
ein Bereich zur Bildung einer Autokorrelationsfunktion AKF(i) und
gegebenenfalls auch ein Bereich zur Durchführung von
Fouriertransformationen vorhanden ist.
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