DE4310936A1 - Einrichtung zum Kompensieren des Überschwingens oder Überschießens bei einem kraftbetriebenen Werkzeug - Google Patents
Einrichtung zum Kompensieren des Überschwingens oder Überschießens bei einem kraftbetriebenen WerkzeugInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft sich drehende kraftbetrie
bene Werkzeuge und insbesondere ein Steuer- und Regelsystem
sowie ein Verfahren zum Kompensieren von Drehmomentüberschwin
gen oder -überschießen in solchen Werkzeugen.
Ein Anwendungsgebiet der Erfindung besteht im Festziehen von
mit Gewinde versehenen Befestigungselementen, obwohl die Prin
zipien der vorliegenden Erfindung in verschiedener Hinsicht
Anwendung finden können. Bei einem typischen kraftbetriebenen
Werkzeugsystem, auf das sich die vorliegende Erfindung be
zieht, weist das Befestigungswerkzeug einen Drehmoment-Meß
wertwandler auf, der mit einer Mikroprozessor-Meßeinheit-
Kombination verbunden ist. In einem solchen gesteuerten oder
geregelten Werkzeug wird ein analoges Drehmomentsignal vom
Drehmoment-Meßwertwandler im Werkzeug der Mikroprozessor-
Meßeinheit zugeführt, in der ein Zieldrehmoment eingestellt
worden ist. Wird das Zieldrehmoment erreicht, so wird ein
Steuersignal von der Meßeinheit ausgesandt, um das Werkzeug
abzuschalten. Bei einem fluidbetriebenen Werkzeug kann der
Abschaltemechanismus ein solenoidbetriebenes Ventil im Werk
zeug sein. In einem elektrischen Werkzeug kann das Abschalten
durch einen elektronischen Schalter erreicht werden. Bei einer
Gewinderverbindung, die für großes Drehmoment ausgelegt ist,
kann Trägheit in den sich in ihrer Geschwindigkeit verlangsa
menden Hochgeschwindigkeitselementen im Werkzeug möglicher
weise das Enddrehmoment des Werkzeugs wesentlich über das An
haltedrehmoment des Werkzeugs treiben, und ein Abschalte- oder
Bremsmechanismus kann nicht schnell genug reagieren, um ein
Überschwingen oder Überschießen des Drehmoments über das am
Meßgerät eingestellt Zieldrehmoment zu verhindern.
Eine Möglichkeit, das vorgenannte Problem zu korrigieren, ist
es, den Einstellpunkt der Meßeinheit nach unten nachzustellen,
so daß das Überschießen das Enddrehmoment bis auf den Wert des
Zieldrehmoments bringt. Einige gegenwärtig erhältliche Steue
rungen haben eingebaute Schaltungen, um diese Einstellung
automatisch vorzunehmen, wobei tatsächlich nach einigen weni
gen Arbeitsvorgängen ein Lernen des geeigneten eingestellten
Kompensationspunktes stattfindet. Das Problem bei diesem
Lösungsversuch besteht darin, daß die Drehmomentrate bei Befe
stigungsvorgängen selten gleichförmig ist, so daß die Größe
des Überschießens variiert. Eine Steuerung, die von vorherigen
Betätigungsvorgängen mit hohen Drehmomentraten gelernt hat,
den Einstellpunkt zu verringern, wird ein niedriges Enddreh
moment ergeben, wenn die Drehmomentrate des nächsten Arbeits
vorganges plötzlich niedrig ist.
Es wäre daher im höchstens Ausmaß wünschenswert, ein System
und ein Verfahren zum Kompensieren von Drehmomentüberschießen
zu schaffen, das der Steuerung den dynamischen Charakter des
verwendeten kraftbetriebenen Werkzeugs lehrt, insbesondere die
Kurve zu finden, d. h. eine mechanische Funktion, die die Dreh
momentrate bei dem speziellen Befestigungsvorgang zum Über
schießen im Werkzeug in Beziehung setzt. Dann wird eine Über
wachung oder Beobachtung der Drehmomentrate eines Arbeitsvor
ganges bewirkt, während das Werkzeug tatsächlich den Vorgang
durchführt, so daß der Drehmomenteinstellpunkt in genau dem
richtigen Ausmaß abgesenkt werden kann, um das Überschießen zu
kompensieren, das mit der Drehmomentrate verknüpft ist.
Es ist daher eine Hauptaufgabe der Erfindung die Schaffung eines
neuen und verbesserten Systems und Verfahrens zum Kompensieren
von Drehmomentüberschießen in kraftbetriebenen Drehwerkzeugen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung
eines solchen Systems und eines solchen Verfahrens, die es dem
Werkzeug ermöglicht, von tatsächlichen Befestigungsvorgängen
zu lernen und automatisch sich einzustellen, so daß das Werk
zeug selbst den Befestigungsvorgang beobachtet, während dieser
geschieht, und Korrekturen zum Kompensieren des Drehmoment
überschießens während eines Befestigungsvorganges macht.
Eine speziellere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaf
fung eines solchen Systems und Verfahrens, das das Drehmoment
überschießen in einer Weise kompensiert, die zufällige Ereig
nisse bei kraftbetriebenen Befestigungsvorgängen berücksich
tigen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung
eines solchen Systems und Verfahrens, das an existierende
Anordnungen von kraftbetriebenen Werkzeugen leicht angepaßt
werden kann.
Durch die Erfindung wird ein System und ein Verfahren zum Kom
pensieren des Drehmomentüberschießens bei einem kraftbetrie
benen Drehwerkzeug geschaffen, bei dem das Werkzeug an einem
eingestellten Drehmomentwert abgeschaltet wird, der gleich dem
Zielwert des Drehmoments oder kleiner als dieser ist in Abhän
gigkeit von der Größe des Drehmomentüberschießens, wobei der
eingestellte Drehmomentwert in der folgenden Weise eingestellt
wird.
Wird das Werkzeug betrieben, um einen Befestigungsvorgang aus
zuführen, so wird die Beziehung zwischen der Drehmomentrate
bei dem Befestigungsvorgang und dem Überschießen im Werkzeug
bestimmt, die Drehmomentrate beim Vorgang wird überwacht, wäh
rend das Werkzeug den Vorgang einstellt, um das Drehmoment
überschießen zu kompensieren, das von der vorhergehenden Be
ziehung bestimmt worden ist. Die Beziehung zwischen der Dreh
momentrate beim Befestigungsvorgang und Überschießen im Werk
zeug folgt dem mathematischen Ausdruck Y=K/X, wobei Y das
Drehmomentüberschießen, X die Verzögerungszeit, die zum Fest
ziehen des Befestigungselements erforderlich ist, und K eine
Konstante ist, die durch Verwendung der gemessenen Verzöge
rungszeit und des Drehmomentüberschießens während eines vor
herigen Vorgangs mit hohem Drehmoment im vorstehenden Ausdruck
bestimmt worden ist, wobei die Verzögerungszeit zwischen den
selben ausgewählten Bruchteilwerten des Zieldrehmoments gemes
sen wird. Während eines nachfolgenden Befestigungsvorgangs
wird die Verzögerung zwischen denselben ausgewählten Bruch
teilen des Zieldrehmoments gemessen, das Überschießen wird aus
dem vorgehenden mathematischen Ausdruck unter Verwendung des
vorher bestimmten Wertes von K bestimmt, und der Drehmoment
einstellpunkt wird angepaßt, um den berechneten Wert des Über
schießens zu kompensieren. Das Vorstehende wird von Vorgang zu
Vorgang in einer Weise ausgeführt, die einen laufenden Durch
schnitt der Konstante K entwickelt. Obwohl die Verwendung von
Drehmoment-Zeit-Raten aus Gründen der Einfachheit und Wirt
schaftlichkeit bevorzugt wird, schließt die Erfindung auch den
Gedanken ein, eine Drehmoment-Winkel-Rate zu verwenden.
Die vorstehenden und zusätzlichen Vorteile und kennzeichnenden
Merkmale der Erfindung werden im folgenden anhand von vorteil
haften Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in einer schematischen Darstellung ein fluidbetätig
tes kraftbetriebenes Werkzeug und eine Drehmoment
überwachungsanordnung, die System und Verfahren der
Erfindung zum Kompensieren von Drehmomentüberschie
ßen verwenden;
Fig. 2 eine grafische Darstellung eines typischen Dreh
moments gegen den Drehwinkel beim Festdrehen eines
mit Gewinde versehenen Befestigungselements;
Fig. 3 in einer grafischen Darstellung die inverse Bezie
hung zwischen Drehmomentüberschießen und Verzöge
rungsrate, die durch Drehmomentaufbau bewirkt wird
und die erfindungsgemäß benutzt wird;
Fig. 4 ein Strukturdiagramm eines Programms zur Durchfüh
rung der Erfindung;
Fig. 5A und 5B Programmfließdiagramme, die die Erfindung darstel
len;
Fig. 6 ein schematisches Diagramm eines elektrisch betrie
benen Werkzeuges und einer Steuereinheit, die System
und Verfahren der Erfindung zum Kompensieren von
Drehmomentüberschießen verwenden; und
Fig. 7 eine schematische Darstellung, die Werkzeug und
Steuereinrichtung von Fig. 6 weiter erläutern.
Fig. 1 zeigt ein fluidbetriebenes kraftbetriebenes Werkzeug
und eine Drehmomentüberwachungsanordnung, die System und Ver
fahren der Erfindung zum Kompensieren von Drehmomentüberschie
ßen verwenden. Die vorliegende Erfindung ist ebenso auf elek
trische Werkzeuge anwendbar, wie dies weiter unten noch deut
licher beschrieben wird. Das kraftbetriebene Werkzeug 10 ist
als kraftbetriebenes Drehwerkzeug für die Verbindung zum Fest
schrauben von Schrauben, Muttern und anderen mit Gewinde ver
sehenen Befestigungselementen gezeigt. Typischerweise weist
ein Befestigungsluftwerkzeug einen Handgriff 13, einen Steuer
schalter 14, einen Hochgeschwindigkeitsmotor 16 mit vielen
Flügeln, ein Untersetzungsgetriebe 18 zum Verringern der
Geschwindigkeit und zum Erhöhen des Drehmoments und einen Aus
gangsantrieb 20 auf, der mit einem Befestigungselement verbun
den werden soll. Arbeitsfluid wie z. B. Druckluft wird von
einer (nicht gezeigten) geeigneten Quelle dem Motor 16 durch
eine Zuführungsleitung 22 zugeführt, in der ein Filter 24,
Regelventil 26 und ein Schmierelement 28 in dem Fachmann wohl
bekannter Weise verbunden sind. Der Ausgangsantrieb 20 ist mit
einem Vorsprung 30 für Verbindung mit der Hülse eines Dreh
moment-Meßwertwandlers 32 versehen, der wiederum mit einem
Vorsprung 34 für Verbindung mit der Hülse 36 verbunden ist,
die an ein Befestigungselement zum Festziehen desselben
angelegt werden soll. Anders gesagt wird die Hülse 36 direkt
durch den Werkzeugausgangsantrieb 20 durch direkte Kopplung
angetrieben, die durch den Wandler 32 geschaffen wird.
Fig. 1 stellt auch eine typische Befestigungstätigkeit dar,
bei der Bleche 40, 42 eines Werkstücks durch ein Befestigungs
element 44 verbunden werden, das einen Gewindebolzen 46 und
eine Mutter 48 aufweist, wobei die letztere in bekannter Weise
in die Hülse 36 hineinpaßt. Der Ausgang des Wandlers 32 ist
durch eine Leitung 50 mit dem Eingang einer Mikroprozessor-
Meßeinheit-Kombination 52 verbunden, die weiter unten detail
lierter beschrieben werden wird. Das Werkzeug 10 weist auch
ein solenoidbetriebenes Absperrventil 54 in bekannter Weise
auf, und der Ausgang der Mikroprozessor-Kombination 52 ist
über eine Leitung 56 mit dem Ventil 54 verbunden, um dasselbe
in noch zu beschreibender Weise zu steuern. Der Fachmann wird
erkennen, daß das in Fig. 1 gezeigte Werkzeug auch ein elek
trisch angetriebenes Werkzeug mit einem elektronischen
Abschaltschalter sein könnte, der im Werkzeug oder in einer
Entfernung von demselben angeordnet ist, und zwar anstelle des
solenoidbetriebenen Absperrventils. Der Fachmann wird weiter
erkennen, daß der Wandler in das Werkzeug eingebaut werden
könnte, daß das Werkzeug feststehen könnte anstatt in der Hand
gehalten zu werden, und daß solche feststehenden Werkzeuge
einzeln oder in Vielfachanordnungen aufgestellt sein könnten.
Beim Betrieb der Anordnung von Fig. 1 zum Befestigen eines
Befestigungselementes wie z. B. des mit 44 bezeichneten, wird
ein analoges Drehmomentsignal vom Wandler 32 an den Eingang
der Mikroprozessor-Meßeinheit-Kombination 52 angelegt, in der
ein Drehmomentzielwert eingestellt worden ist. Wird der Ziel
wert erreicht, so wird ein Steuersignal von der Kombination 52
über die Leitung 56 zum Ventil 54 gesandt, das das Werkzeug 10
beim Zieldrehmoment abschaltet. Für eine detailliertere
Beschreibung von Konstruktion und Betrieb eines fluidbetätig
ten Werkzeugs, wie z. B. eines Werkzeugs mit solenoidbetätigter
Abschaltung, wird auf US-PS 4 903 783 vom 27. Februar 1990 mit
dem Titel "Solenoid gesteuertes Druckluftwerkzeug" verwiesen.
Der Inhalt dieser Patentschrift wird hiermit auch zur Offenba
rung der vorliegenden Patentanmeldung gemacht.
Bei einer Gewindeverbindung mit hohem Drehmoment kann Trägheit
in den abgebremst werdenden Hochgeschwindigkeitselementen in
Werkzeug 10 möglicherweise das endgültige Werkzeugdrehmoment
weit über das Anhaltedrehmoment des Werkzeugs treiben, und das
solenoidbetätigte Ventil 54 kann nicht schnell genug reagie
ren, noch ist seine natürliche innere Bremswirkung ausrei
chend, um ein Überschießen des Drehmoments bis oberhalb des
Zieldrehmoments zu verhindern, das in der Meßeinheit 52 einge
stellt ist. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu korrigieren,
besteht darin, den Umfang des Überschießens zu messen und den
Einstellpunkt der Meßeinheit nach unten zu verstellen, so daß
das Überschießen das Enddrehmoment erhöht bis zum Zieldrehmo
ment. Einige Steuerungen führen diese Einstellung automatisch
durch, wobei praktisch der richtige Kompensationseinstellpunkt
nach einigen wenigen Vorgängen gelernt wird. Wie dies bereits
erwähnt wurde, ist die Drehmomentrate bei Befestigungsvorgän
gen selten gleichförmig mit dem Ergebnis, daß die Größe des
Überschießens variiert, so daß eine Steuerung, die gelernt
hat, den eingestellten Wert von vorherigen Vorgängen mit hohen
Drehmomenten zu erniedrigen, ein unakzeptierbares niedriges
Enddrehmoment ergeben wird, wenn die Drehmomentrate beim
nächsten Vorgang plötzlich niedrig ist.
Die Drehmomentrate eines Befestigungsvorgangs ist definiert
als die Anzahl von Drehmomenteinheiten, die pro Umdrehung
anwächst, z. B. 30 Newtonmeter (Nm) anwachsen pro Umdrehung,
oder einfach 30 Nm/Rev, wobei Rev (= Revolution) die Umdrehung
bezeichnet. In Fig. 2 ist eine typische Funktion 60 des Dreh
moments gegen den Winkel dargestellt, die beim Festschrauben
eines mit Gewinde versehenden Befestigungselements auftritt,
die eine nicht lineare Drehmomentrate 62 während des Anziehens
(pull-up) zeigt, der eine lineare Drehmomentrate 64 folgt.
Insbesondere hat ein freilaufender Bolzen keine Drehmoment
rate, und wenn der Kopf des Bolzens das Werkstück erreicht,
kann sich das Drehmoment um 25 Nm erhöhen, z. B. in einer
90°-Drehung oder 1/4 einer Umdrehung wie in Fig. 2. Die Dreh
momentrate des Vorganges würde dann 100 Nm pro Umdrehung sein.
In der Praxis ist die Drehmomentrate jedoch selten konstant,
insbesondere beim Beginn eines Vorganges, bei der die Kompo
nenten zuerst zusammengezogen werden. Beim Beispiel der Fig. 5
kann das Drehmoment 5 Nm in den ersten 30°, 15 Nm in den
nächsten 30° und 25 Nm in den letzten 30° erreicht haben. Die
Drehmomentrate würde dann in den innerhalb der ersten 30° 60
Nm pro Umdrehung, in den zweiten 30°, in denen das Drehmoment
vom 5 auf 15 Nm angewachsen ist, 120 Nm pro Umdrehung betra
gen, während in den letzten 30°, wo sich das Drehmoment von 15
auf 25 Nm erhöht, die Drehmomentrate immer noch 120 Nm pro
Umdrehung wäre. Eine Möglichkeit die Drehmomentrate eines
Vorgangs zu klassifizieren, besteht darin, die sich ändernde
Drehmomentrate zu ignorieren. Eine andere Art, die Drehmoment
rate eines Vorgangs zu klassifizieren besteht darin, den Dreh
winkel, bis die Hälfte des Enddrehmoments erreicht ist, zu
vernachlässigen, und dann die Drehmomentrate für den Punkt auf
halbem Wege zum Enddrehmoment zu messen. Dieses Verfahren eli
miniert den Teil des Befestigungszyklus mit den größten Verän
derungen, kann jedoch irreführend sein, wenn man versucht,
Werkzeuge bei bestimmten Vorgängen anzuwenden. Befestigungs
vorgänge haben normalerweise eine anwachsende Drehmomentrate
während des ursprünglichen Anziehens, was durch elastische und
plastische Deformierung der zusammengeklammerten Teile mit
niedriger Drehmomentrate bewirkt wird. Sind diese Unregelmä
ßigkeiten geglättet, so wird die Drehmomentrate steiler und
linear, was die lineare Elastizität des Befestigungselementes
selbst wiederspiegelt, wobei teilweise sogar ein lineares
Nachgeben der zusammengeklammerten Teile eingeschlossen ist.
Wenn für das Anziehen nur ein kleiner Prozentsatz des Ziel
drehmoments benötigt wird und anschließend ein steiles line
ares Anwachsen stattfindet, wird ein Vorgang als ein harter
Vorgang klassifiziert. Nimmt das Anziehen mit niedriger Dreh
momentrate einen beträchtlichen Prozentsatz des Zieldrehmo
ments in Anspruch, so wird ein Vorgang als ein sanfter Vorgang
klassifiziert. Ein Vorgang kann sehr hart oder sehr weich sein
oder eine irgendwo dazwischen liegende Drehmomentrate aufwei
sen. Vorgänge, die linear von ungefähr 5% des Zieldrehmoments
zu 100% des Zieldrehmoments in 30° variieren, stellen die
praktische Grenze der Vorgangshärte dar, die bei Befestigungs
vorgängen mit Gewinden auftreten.
Bei den meisten Vorgängen mit hoher Drehmomentrate gibt es
einen anfänglichen nichtlinearen Zeitraum mit niedrigerer
Rate, während der die zusammengeklammerten Teile elastische
und plastische Verformung erfahren, worauf dann ein steiles
lineares Anwachsen zu den gewünschten Größen stattfindet,
ähnlich wie dies durch Kurve 60 in Fig. 2 dargestellt ist. Es
ist erfindungsgemäß festgestellt worden, daß bei einem gege
benen Werkzeug bei einem gegebenen Einlaßdruck die Drehmo
ment-Winkel-Steigung zum Überschießen in Korrelation gesetzt
werden kann. D. h., daß eine Drehmomentrate von 10 Nm/rev. ein
5%iges Überschießen bewirken kann und 20 Nm/rev. 15% bewir
ken kann. Überschießen kann bei harten Vorgängen bedeutend,
bei sanften Vorgängen vernachlässigbar sein.
Bei der Drehmoment-Winkel-Analyse wird normalerweise ein Win
kelkodierer in einem Werkzeug verwendet. Es gibt jedoch keinen
Grund, warum nicht die Beziehung zwischen Drehmoment und Zeit
verwendet werden kann, wodurch die Notwendigkeit für einen
Kodierer wegfällt. Bei diesem Versuch, an die Sache heranzu
gehen, würde man mit dem Messen von Zeit bei irgendeinem nie
drigen Drehmoment im linearen Teil der Drehmoment-Winkel-Rate
beginnen, z. B. bei 25% des Zieldrehmoments, das auf der
Meßeinheit eingestellt ist. Dann würde man z. B. bei 75% des
Zieldrehmoments aufhören zu messen und die gemessene Zeit mit
der Größe des Überschießens vergleichen. Wenn die genaue Zeit
(in Millisekunden), die von 25% bis zu 75% beim nächsten
Befestigungselement detektiert wird, so wird der Einstellpunkt
schnell abgesenkt, um das Werkzeug bei einem niedrigen Drehmo
ment abzuschalten, und man erlaubt es dem Überschießen, das
Werkzeug und das Befestigungselement bis zum Zieldrehmoment
weiterzubewegen. Ein entscheidender Punkt, der dabei auftritt,
besteht darin, was man tun soll, wenn die Zeit kürzer oder
länger ist.
Die vorliegende Erfindung verwendet die Beziehung, die aus Be
rechnungen und Beobachtungen bestimmt wurde, daß das Über
schießen umgekehrt proportional zur Rate der Verzögerung ist,
die durch Aufbau von Drehmoment bewirkt wird. Je kürzer die
Verzögerungszeit ist, um so höher ist die mittlere Verschie
bung, d. h. das Überschießen. Dies folgt dem einfachen quadra
tischen Ausdruck von Y = K/X oder K = XY, wo Y das Überschie
ßen, X die Verzögerungszeit, die zum Festziehen des Befesti
gungselements benötigt wird, und K eine Konstante ist. In Fig.
3 zeigt die Kurve 68 mittlere Verschiebung oder Überschießen
als eine Funktion der Anzahl der Werkzeugrotorumdrehungen, die
notwendig sind, um das Befestigungselement festzuziehen. Wie
dies bereits bemerkt wurde, kann die Größe der Winkelumdrehun
gen des Rotors im linearen Teil der Drehmomentratenkurve durch
die Zeit ersetzt werden. Fig. 3 zeigt, daß dann, wenn es nur
wenige Rotorumdrehungen von lose bis fest gibt, die mittlere
Verschiebung oder das Überschießen hoch ist. Kleine Unter
schiede in der Drehmomentrate bei harten Vorgängen bewirken
große Unterschiede in mittlerer Verschiebung oder Überschie
ßen.
Die Konstante K im Ausdruck Y = K/X wird bestimmt, indem die
gemessene Verzögerungszeit und das Überschießen des Drehmo
ments während eines vorherigen Vorgangs mit hoher Drehmoment
rate im Ausdruck verwendet wird, wobei die Verzögerungszeit
zwischen ausgewählten Bruchteilwerten des Zieldrehmoments
gemessen wird. Wird dies z. B. für die Zeit von 25% bis 75%
des Zielwertes und das Überschießen angewendet, das bereits
beim Durchführen eines Vorgangs mit hoher Drehmomentrate
gefunden worden ist, und werden die beiden Größen multipli
ziert, so erhält man im obigen Ausdruck K. Bei einem nachfol
genden Vorgang kann man wiederum die Zeit von 25 bis 75% des
Zieldrehmoments feststellen und sie durch K dividieren, um das
zu kompensierende Überschießen zu finden. Da es immer zufälli
ge Elemente bei dem Befestigen mit kraftbetriebenen Werkzeugen
gibt, muß eine gewisse Mittelwertbildung von K stattfinden. Da
außerdem das Überschießen sehr klein wird, wenn die Verzöge
rungszeit anwächst, ist es zusätzlich notwendig, alle Zeit
werte oberhalb eines gewissen Wertes zu ignorieren.
Das Verfahren dieser Erfindung kann kurz wie folgt zusammen
gefaßt werden. Während das Werkzeug 10 betätigt wird, um einen
Befestigungsvorgang auszuführen, insbesondere einen harten
Vorgang, wird die Beziehung zwischen der Drehmomentrate beim
Befestigungsvorgang und dem Überschießen im Werkzeug bestimmt.
Die Drehmomentrate im Vorgang wird beobachtet, während das
Werkzeug das Anziehen durchführt, und der Drehmomenteinstell
punkt wird nachgestellt, während das Werkzeug den Befesti
gungsvorgang ausführt, um das Drehmomentüberschießen zu be
stimmen, das aus der vorgenannten Beziehung zwischen Drehmo
mentrate und Überschießen bestimmt worden ist. Die Beziehung
zwischen Drehmomentrate beim Befestigungsvorgang und Über
schießen im Werkzeug folgt dem mathematischen vorher beschrie
benen Ausdruck Y = K/X. Die Konstante K wird unter Verwendung
der gemessenen Verzögerungszeit X und des Drehmomentüberschie
ßens Y während eines Vorgangs mit hoher Drehmomentrate im Aus
druck bestimmt, wobei die Verzögerungszeit zwischen gemessenen
Bruchteilwerten des Zieldrehmoments gemessen wird. Während
eines nachfolgenden Befestigungsvorgangs wird die Verzöge
rungszeit zwischen denselben ausgewählten Bruchteilwerten des
Zieldrehmoments gemessen, das Überschießen wird aus dem
vorstehenden mathematischen Ausdruck unter Verwendung des
vorher bestimmten Wertes von K berechnet, und der Drehmoment
einstellpunkt wird angepaßt, um den berechneten Wert des Über
schießens zu kompensieren. Das Vorstehende wird von Vorgang zu
Vorgang in einer Weise durchgeführt, die einen laufenden
Durchschnittswert der Konstanten K ergibt.
Vorteilhafterweise wird die Kompensation des Überschießens
erfindungsgemäß durch die verhältnismäßig einfache Anordnung
der Fig. 1 erreicht, die nur den Drehmomentwandler 32, d. h.
den Meßwertwandler 32 für das Drehmoment, und die program
mierte Mikroprozessor-Meßeinrichtung der Kombination 52
benötigt. Das System dieser Erfindung ist in Fig. 4 darge
stellt, die ein Strukturbild der hauptsächlichen Module in
einem Teil eines typischen Programms im Mikroprozessor der
Kombination 52 zum Durchführen der Erfindung zeigt. Das momen
tane Drehmoment, das vom Wandler oder Meßwertwandler 32
erhalten wird, wird an einen Eingang jedes der Programmodule
70 und 72 angelegt, die die Zeit bestimmen, bei dem die
ausgewählten Bruchteilwerte des Zieldrehmoments auftreten,
z. B. 25 und 75% beim vorliegenden Beispiel. In dieser Verbin
dung legt ein anderes Modul 74, das das in der Meßeinrichtung
eingestellte Zieldrehmoment enthält, dieses Zieldrehmoment an
einen anderen Eingang der Module 70 und 72. Die Ausgänge der
Module 70 und 72 werden an die Eingänge eines Moduls 76 ange
legt, das die Verzögerungszeit zwischen den ausgewählten
Bruchteilwerten des Zieldrehmoments berechnet, d. h. die Größe
X in der Beziehung K = XY.
Das vom Wandler 32 erhaltene momentane Drehmoment wird auch an
den Eingang eines Moduls 80 angelegt, der das Enddrehmoment
oder Spitzendrehmoment während des Befestigungsvorgangs be
stimmt, und dies wird dann als ein Eingang an ein Modul 82
angelegt, das auch einen Eingang vom Zieldrehmoment-Modul 74
empfängt, wobei das Modul 82 das Überschießen des Drehmoments
bestimmt, d. h. die Größe Y in der Beziehung K = XY.
Die Ausgänge der Module 76 und 82 werden an die Eingänge eines
Moduls 90 angelegt, das die Konstante K entsprechend der
Beziehung K = XY bestimmt. Der Wert von K wird dann verwendet,
um das Überschießen bei nachfolgenden Vorgängen zu bestimmen,
um den eingestellten Drehmomentwert nachzuregeln, wie dies
vorher beschrieben worden ist. Insbesondere wird das Ausgangs
modul 90, d. h. der Wert von K als ein Eingang an ein Modul
92 angelegt, das das Überschießen entsprechend der Beziehung
Y = K/X berechnet. Der andere Eingang zum Modul 92 ist die
Verzögerungszeit X, die vom Modul 76 erhalten wird. Der Aus
gang von Modul 92, d. h. der berechnete Wert des Überschießens
Y, wird an den Eingang eines Moduls 94 angelegt, der den ein
gestellten Drehmomentpunkt in der Meßeinrichtung einstellt, um
eine Kompensation bezüglich des berechneten Wertes des Über
schießens durchzuführen.
Wie dies vorher erwähnt wurde, ist es notwendig, alle Zeitab
lesungen zu ignorieren, die über eine gewisse Anzahl von
Millisekunden hinausgehen, da das Überschießen sehr klein
wird, wenn die Zeit anwächst. Wenn das Überschießen klein
wird, so wird es untergehen in den zufällig gestreuten Dreh
momentwerten, die immer bei jedem Befestigen mit kraftbetrie
benen Werkzeugen auftreten. Eine Drehmomentablesung 1% über
dem Zielwert kann in einer Zeit von 25% bis 75% von 30
Millisekunden auftreten, und es kann auch bei einem Zeitinter
vall von 25% bis 75% von 300 Millisekunden auftreten. Wird K
bei 300 ms berechnet und der nächste Vorgang ergibt 30 ms von
25% bis 75% des Zieldrehmoments, würde die Meßeinrich
tung 52 automatisch den Einstellpunkt reduzieren, um ein
10%iges Überschießen zu kompensieren (300 ms mal 1% = 3;
30 mx mal 10% = 3). Für praktische Zwecke verhindert man
gemäß einer bevorzugten Arbeitsweise der Erfindung die Hebel
wirkungen der Effekte des Streuens kleiner zufälliger Werte in
bezug auf die K = XY-Kurve, indem alle Vorgänge weggelassen
werden, die mehr als 30 ms ergeben.
Es folgt nun eine detailliertere Beschreibung des Verfahrens
der Erfindung. Zuerst wird die Mikroprozessor-Meßeinheit 52
auf ihren Zieldrehmomentwert eingestellt, und das Werkzeug 10
wird für einen Befestigungsvorgang betrieben. Der nächste
Schritt besteht in der Messung der Zeit, die zwischen ausge
wählten Bruchteilwerten des Zieldrehmoments vergangen ist,
z. B. zwischen 25 und 75% des Zieldrehmoments. Wie dies vorher
beschrieben wurde, ist dies normalerweise im linearen Bereich
der Drehmomentratenkurve, und es können andere Prozentberei
che, z. B. 30 bis 50, 35 bis 60 usw. verwendet werden. Die ge
messene Zeit wird als X1 bezeichnet. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung wird, wenn diese gemessene Zeit
oder irgendeine andere gemessene Zeit X größer als 30 ms ist,
eine Kompensation des Überschießens nicht durchgeführt, und
dieser Befestigungsvorgang wird von dem Verfahren ausgelassen.
Der nächste Schritt besteht darin, das Zieldrehmoment vom ge
messenen Drehmoment abzuziehen, um das Überschießen zu finden,
und diese Größe wird als Y1 bezeichnet. Im folgenden Schritt
werden die Verzögerungszeit X1 und das Überschießen Y1 mitein
ander multipliziert, um den Wert der Konstanten K1 zu erhal
ten.
Als nächstes wird das Werkzeug 10 während eines zweiten Befe
stigungsvorganges betrieben und es werden, während das Werk
zeug läuft, die nächsten drei Schritte ausgeführt, um Über
schießen zu kompensieren. Insbesondere wird erst die Verzö
gerungszeit von 25 bis 75% des Zieldrehmoments gemessen und
diese als X2 bezeichnet. Als nächstes wird K1 vom ersten
Befestigungsvorgang durch die gemessene Zeit X2 vom zweiten
Vorgang dividiert, um einen Wert eines vorbestimmten Über
schießens bei diesem Vorgang zu bestimmen. Dieser vorbestimmte
Wert des Überschießens wird als Y2p bezeichnet. Dieser Schritt
ist mathematisch durch den Ausdruck Y2p = K1/X2 definiert. Im
letzten Schritt dieses Teils des Verfahrens wird zunächst das
vorhergesagte Überschießen Y2p zum Zieldrehmoment hinzugefügt.
Diese Größe wird dann in das Quadrat des Zieldrehmoments divi
diert oder geteilt. Das Ergebnis ist der neue Drehmomentein
stellpunkt, d. h. der Einstellpunkt der Meßeinrichtung der
Kombination 52 wird auf diesen Wert verringert. Insbesondere
ist der neue Einstellpunkt S2 definiert durch die Beziehung:
S2 = ((Zielwert)/(Zielwert + Y2p)) (Zielwert).
Der nächste Teil des Verfahrens betrifft das Herstellen eines
laufenden Durchschnittswerts der Konstanten K. Um einen
solchen Durchschnittswert von K zu erhalten, besteht der erste
Schritt darin, das tatsächliche Überschießen Y2a eines vorher
gehenden Vorgangs zu berechnen. Insbesondere wird der gemes
sene Drehmomentwert M2 durch den eingestellten Drehmomentwert
S2 dividiert. Das Ergebnis wird dann mit dem Zieldrehmoment
wert multipliziert, und vom Ergebnis wird das Zieldrehmoment
subtrahiert. Dies ergibt das tatsächliche Überschießen Y2a
eines vorhergehenden Vorgangs. Zusammengefaßt ist dies:
Y2a = (M2/S2) (Zielwert) - Zielwert.
Als nächstes wird das tatsächliche Überschießen des vorher
gehenden Vorgangs mit der gemessenen Zeit des vorherigen
Vorgangs multipliziert, um den nächsten Wert K zu finden.
Anders gesagt wird Y2a mit X2 multipliziert, um K2 zu finden.
Als nächstes wird K2 von K1 subtrahiert und 15% dieser Diffe
renz werden zu K1 addiert, um den neuen Wert von K zu erhal
ten, d. h. K2a. Zusammengefaßt ist dies:
K2a = (K2 - K1) (0,15) + K1.
Die nächsten sechs Schritte sind eine Wiederholung der vorher
gehenden sechs Schritte, um einen laufenden Durchschnitt für K
darzustellen. Insbesondere wird das Werkzeug 10 in einem
dritten Vorgang betrieben, und es wird die Zeit, die von 25%
bis 75% des Zieldrehmoments verstrichen ist, gemessen und als
X3 bezeichnet. Als nächstes wird der vorher bestimmte Wert K2a
durch X3 dividiert, um ein vorhergesagtes Überschießen Y3p zu
finden. Zusammengefaßt ist dies Y3p = K2a/X3. Als nächstes
wird ein neuer Drehmomenteinstellwert S3 wie vorher aus der
Beziehung erhalten:
S3 = ((Zielwert)/(Zielwert + Y3p)) (Zielwert).
Der Einstellpunkt auf der Mikroprozessor-Meßeinheit 52 wird
auf diesen Wert reduziert. Der nächste Schritt besteht darin,
wie zuvor das tatsächliche Überschießen Y3a in einem vorheri
gen Vorgang unter Benutzung der Beziehung:
Y3a = (M3/S3) (Zielwert) - (Zielwert)
zu berechnen.
Der nächste Wert von K wird wie vorher durch Multiplizieren
des tatsächlichen Überschießens bei vorherigen Vorgang mit der
gemessenen Zeit des vorherigen Vorgangs erhalten, d. h.
(Y3a)(X3) = K3. Schließlich wird der neue Wert von K wie zuvor
bestimmt durch die Beziehung:
K3a = (K3 - K2a) (0,15) + K2a.
Das Vorstehende wird weiter in den Fig. 5A und 5B dargestellt,
die ein Fließschema eines Programms zum Ausführen der Erfin
dung zeigen. Die ersten fünf Programmschritte stellen ver
schiedene während des Verfahrens benutzte Parameter ein. Ins
besondere wird das Zieldrehmoment To wie bei 100 angedeutet
eingestellt, und Schritt 102 setzt die Zeit Xo, über die alle
Ablesungen ignoriert werden, d. h. den 30-ms-Zeitgrenzwert, der
in der vorhergehenden Beschreibung erwähnt wurde. Anschließend
wird der Prozentsatz des Überschießens, der in Block 104 mit J
bezeichnet ist, für die Verwendung beim laufenden Durch
schnittsbilden von K eingestellt. Dies war der 15%-Faktor,
der im vorherigen Beispiel erwähnt wurde. Die übrigen anfäng
lichen Programmschritte 106 und 108 stellen die ausgewählten
Bruchteilwerte des Zieldrehmoments ein, die als T1 und T2
bezeichnet sind, zwischen denen die abgelaufene Zeit gemessen
wird, d. h. die 25% und 75% des Zieldrehmoments, die bei der
vorstehenden Beschreibung verwendet worden sind.
Programmschritt 110 stellt den Start eines Zyklus des Pro
gramms während eines Befestigungsvorgangs dar, und der erste
Schritt, der mit 112 bezeichnet ist, besteht darin, die
abgelaufene Zeit, die mit X1 bezeichnet ist, zwischen den
gemessenen Bruchteilwerten des Zieldrehmoments T1 und T2 zu
messen. Die gemessene abgelaufene Zeit X1 wird dann mit
Grenzwert Xo im Programmschritt 114 verglichen. Ist die
gemessene abgelaufene Zeit X1 größer als der Grenzwert Xo,
d. h. größer als 30 ms gemäß dem vorgehenden Beispiel, dann
wird keine Kompensation des Überschießens durchgeführt und das
Werkzeug wird ganz einfach abgeschaltet beim Zieldrehmoment
To, wie dies durch den Programmschritt 116 angedeutet ist.
Dann kehrt das Programm einfach zum Anfangspunkt 110 zurück.
Ist andererseits die gemessene abgelaufene Zeit X1 kleiner als
der Grenzwert Xo, wie dies während des Schritts 114 bestimmt
wurde, dann schreitet das Programm fort, um das Überschießen
zu kontrollieren, wie dies beim Programmschritt 118 darge
stellt ist. Insbesondere erhält man im Programmschritt 120 das
vorhergesagte Überschießen Y unter Verwendung der Beziehung Y
= K/X, wie es vorher beschrieben wurde, wobei der Wert der
Konstante K aus dem vorherigen Vorgang bekannt sein würde.
Durch den Programmschritt 122 erhält man den neuen Drehmoment
einstellpunkt S, bei dem das Werkzeug gemäß der Beziehung
S = (To)2/(To+Y),
abgeschaltet wird, wie dies vorher beschrieben wurde, wobei T
das Zieldrehmoment ist, das während des Programmschritts 100
eingestellt worden ist, und Y das vorhergesagte Überschießen
vom Programmschritt 120 ist. Das Werkzeug wird abgeschaltet,
wenn das Drehmoment den Einstellpunkt S überschreitet, wie
dies im Programmschritt 124 angedeutet ist.
Der restliche Teil des Programms stellt einen neuen Wert für
die Konstante K zum Bilden des laufenden Durchschnitts von K
her. Dies wird getan, nachdem das Werkzeug abgeschaltet ist,
wie dies durch den Schritt 126 angedeutet ist. Zunächst wird
durch den Schritt 128 der gemessene Drehmomentspitzenwert M
des vorherigen Vorgangs gemessen, wobei dieser Wert gemessen
und gespeichert wird, bevor das Werkzeug abgeschaltet worden
ist. Als nächstes wird im Schritt 130 das tatsächliche Über
schießen Y vom vorherigen Vorgang entsprechend der Beziehung
Y1 = (M/S)To-To
bestimmt, wobei M das gemessene Drehmoment vom Schritt 128,
S das eingestellte Drehmoment vom Schritt 122 und To der ein
gestellte Zieldrehmomentwert während des Schritts 100 ist. Der
folgende Schritt 132 findet den nächsten Wert von K, indem das
tatsächliche Überschießen des vorherigen Vorgangs mit der ge
messenen Zeit zwischen ausgewählten Bruchteilwerten des Ziel
drehmoments während des vorherigen Vorgangs wie oben beschrie
ben multipliziert wird. Insbesondere findet der Schritt 132
K1, den nächsten Wert von K, entsprechend der Beziehung K1 =
(Y1)(X1), wobei Y1 das tatsächliche Überschießen vom vorhe
rigen Vorgang ist, das durch den Schritt 130 zur Verfügung
gestellt wird, und X1 die gemessene Zeit ist, die durch
Schritt 112 zur Verfügung gestellt wird. Schließlich erhält
man mit Schritt 134 den nächsten Wert von K, indem der vor
herige Wert von K vom nächsten Wert von K, d. h. K1 subtrahiert
wird und indem der Prozentsatz des Überschießens auf diesen
Unterschied angewendet wird und das Ergebnis zum vorherigen
Wert von K addiert wird. Insbesondere wird im Schritt 134 KN,
der nächste Wert von K, entsprechend der Beziehung
KN = ((K1-K) J) + K
gefunden, wobei K1 der nächste Wert von K vom Schritt 132, K
der vorherige Wert von K und J der Prozentsatz des Überschie
ßens ist, der durch den Schritt 104 eingestellt ist.
Nach Beendigung des Vorhergehenden kehrt das Programm zum
Anfangspunkt 110 für einen nächsten Zyklus zurück.
Beispielsweise sei erwähnt, daß für ein typisches System die
Mikroprozessor-Meßeinheit 52 kommerziell erhältlich ist von
Stanley Air Tools, Cleveland, Ohio, USA unter der Bezeichnung
T701 und T702 und einen Intel 8088 Mikroprozessor und Nach
folger wie z. B. Intel 80286, 80386, 80486 usw. aufweist. Das
Programm der Fig. 5A und 5B ist für die Ausführung auf dem
beispielsweise erwähnten Mikroprozessor in Assembler-Sprache
geschrieben.
Obwohl die vorliegende Ausführungsform der Erfindung aus
Gründen der Einfachheit und Wirtschaftlichkeit Drehmoment-
Zeit-Raten verwendet, schließt die Erfindung auch innerhalb
ihres Erfindungsbereiches die Verwendung von Drehmoment-
Winkel-Raten ein. In diesem Zusammenhang wird der Fachmann
erkennen, daß der im vorstehenden im Zusammenhang mit den Fig.
1 bis 5 verwendete Ausdruck "Drehmomentrate" sowohl Drehmo
ment-Winkel-Raten als auch Drehmoment-Zeit-Raten beschreibt.
Die Verwendung von Drehmoment-Winkel-Raten wird durch die
Anwendung der Erfindung auf die vorher beschriebenen elek
trischen Werkzeuge dargestellt. Insbesondere weist ein elek
trisches Werkzeug, das durch einen bürstenlosen Gleichstrom
motor betrieben wird, einen Koordinaten-Wandler (resolver) auf
der Rückseite des Motors, der ein Rückkopplungssignal an einen
Servoverstärker abgibt, und einen elektronischen Schalter auf,
der nacheinander Strom an die vielen Pole des Status abgibt,
welche Pole den permanentmagnetischen Rotor stoßen und ziehen,
so daß er sich dreht. Der Koordinaten-Wandler erlaubt es dem
Servoverstärker, ein RPM-Programm (Umdrehungsprogramm) auszu
führen, das es in optimaler Weise aufweist, indem das Schalten
dazu verwendet wird, die eingestellte Umdrehungszahl zu errei
chen und aufrechtzuerhalten. Solche Gleichstrommotoren mit
Permanentmagnet-Rotor und geschalteten Polen, die manchmal
gepulste Gleichstrommotoren oder bürstenlose Gleichstrommoto
ren oder EC-Motoren genannt werden, werden in weitem Umfang in
Geräten zum Setzen und Anziehen von Muttern mit Vielfachspin
deln und in einigen wenigen Fabrikaten von tragbaren Werkzeu
gen verwendet. Der Koordinaten-Wandler, ein integraler Teil
des Antriebssystems, wird auch als Kodierer verwendet, der
eine Ausgangsspindel-Winkelinformation derjenigen Auflösung
liefert, die das Getriebe liefert. Da die Winkelinformation
ohne weiteres bei solchen Motoren zur Verfügung steht, ist
System und Verfahren dieser Erfindung ohne weiteres auf solche
elektrischen Werkzeuge anwendbar.
Bei der vorgehenden Beschreibung der Fig. 1 bis 5 ist der
Winkel mit der Zeit gleichgesetzt. Demgemäß ist X die Verzöge
rungszeit oder der Verzögerungswinkel, der erforderlich ist,
um das Befestigungselement festzuziehen, und K ist eine
Konstante, die unter Benutzung der gemessenen Verzögerungszeit
oder des Verzögerungswinkels und des Drehmomentüberschießens
während eines vorherigen Vorgangs mit hoher Drehmomentrate
bestimmt worden ist. Die Verzögerungszeit oder der Verzöge
rungswinkel wird zwischen ausgewählten Bruchteilwerten des
Zieldrehmoments gemessen. Es würden daher in dem Fließdiagramm
der Fig. 5a und 5B in den Blöcken 102, 106, 108, 112 die
Größe "Zeit" durch die Größe "Winkel" ersetzt werden müssen.
Ein elektrisches Werkzeug, bei dem die vorliegende Erfindung
anwendbar ist, ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt. Ein
gepulstes elektrisches Gleichstromwerkzeug 140 ist mit einer
Steuerungs-Meßeinheitskombination 142 verbunden, die einen
Servoverstärker 144, einen Drehmoment-Winkel-Kontroller 146
und eine Meßeinheit 148 aufweist. Ein Drehmoment-Winkel-Meß
wertwandler 150 ist im Werkzeug 140 eingebaut. Wie das in Fig.
1 gezeigte Werkzeug 10 hat das Werkzeug 140 einen von Hand
betätigbaren Ein-Aus-Schalter 150 und eine Ausgangsantriebs
welle 154. In der detaillierteren Darstellung von Fig. 7 ist
das Werkzeug 140′ mit der Steuer-Meßeinheit 142′ durch ein
Motorkabel 160 und ein Wandlerkabel 162 verbunden. Die Anord
nung kann falls gewünscht einen Kasten 164 für externe Verbin
dung und ein Hilfskabel 166 einschließen.
Es ist demgemäß ersichtlich, daß die Erfindung ihre Aufgaben
löst. Durch die oben beschriebene Ausführungsform werden ein
System und ein Verfahren geschaffen, um Drehmomentüberschie
ßen zu kompensieren, die die Steuerung des kraftbetriebenen
Werkzeuges lehren, den dynamischen Charakter des kraftbetrie
benen drehenden Werkzeugs bei der Verwendung zu steuern, wobei
insbesondere die mathematische Funktion gefunden wird, die die
Drehmomentrate beim betreffenden Befestigungsvorgang und
Überschießen im Werkzeug betrifft. Die Beobachtung und Über
wachung der Drehmomentrate eines Vorgangs wird daher bewirkt,
während das Werkzeug tatsächlich den Vorgang ausführt, so daß
der eingestellte Drehmomentpunkt um exakt die richtige Menge
verringert werden kann, um eine Kompensation für das Über
schießen zu erhalten, das mit dieser Drehmomentrate verknüpft
ist. System und Verfahren der Erfindung ermöglichen es dem
Werkzeug, von tatsächlichen Befestigungsvorgängen zu lernen
und sich automatisch einzustellen, so daß das Werkzeug selbst
den Befestigungsvorgang beobachtet, während dieser passiert,
und Korrekturen ausführt, um Drehmomentüberschießen während
eines Befestigungsvorgangs zu kompensieren. Das offenbarte
System und das offenbarte Verfahren berücksichtigen zufällige
Ereignisse bei Befestigungsvorgängen mit kraftbetriebenen
Werkzeugen, indem ein laufender Durchschnitt der Konstante K
gebildet wird. Da nur die Drehmomentmeßwertwandler-Meßein
heit-Mikroprozessoranordnung erforderlich ist, ist System und
Verfahren der Erfindung verhältnismäßig einfach im Aufbau und
kann ohne weiteres an bereits existierende kraftbetriebene
Werkzeuganordnungen angepaßt werden. Obwohl die Verwendung von
Drehmoment-Zeit-Raten aus Gründen von Einfachheit und Wirt
schaftlichkeit bevorzugt wird, ist die Verwendung von Drehmo
ment-Winkel-Raten im Bereich der Erfindung mit erfaßt.
Obwohl offenbarte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
im Detail beschrieben worden sind, so geschah dies nur zum
Zwecke der Illustration und nicht der Einschränkung.
Claims (19)
1. Verfahren zum Kompensieren des Drehmomentüberschießens
oder -überschwingens in einem kraftgetriebenen Drehwerk
zeug, bei dem das Werkzeug bei einem Zieldrehmoment
abgeschaltet werden soll und tatsächlich bei einem einge
stellten Drehmomentwert abgestellt wird, der gleich dem
Zieldrehmoment ist oder geringer ist als derselbe in
Abhängigkeit von der Größe des Drehmomentüberschießens,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren die Schritte
aufweist:
- a) das Werkzeug zum Durchführen eines Befestigungs vorgangs zu betätigen,
- b) die Beziehung zwischen Drehmomentrate im Befesti gungsvorgang und Überschießen des Werkzeugs zu bestimmen, während das Werkzeug den Vorgang aus führt;
- c) die Drehmomentrate im Vorgang zu überwachen, während das Werkzeug den Vorgang ausführt; und
- d) den eingestellten Drehmomentwert zu ändern, während das Werkzeug den Vorgang ausführt, um Überschießen zu kompensieren, das mit der Drehmomentrate ver knüpft ist, und zwar entsprechend der Beziehung zwischen Drehmomentrate und Überschießen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beziehung zwischen Drehmomentrate beim Befestigungsvorgang
und Überschießen im Werkzeug den mathematischen Ausdruck
Y=K/X folgt, wobei Y das Überschießen, X die Verzögerungs
zeit, die zum Festziehen des Befestigungselementes erfor
derlich ist, und K eine Konstante ist, die durch Verwen
dung der gemessenen Verzögerungszeit und des Drehmoment
überschießens während eines vorhergehenden Vorgangs mit
hoher Drehmomentrate im Ausdruck bestimmt ist, wobei die
Verzögerungszeit zwischen gemessenen Bruchteilwerten des
Zieldrehmoments gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
während eines nachfolgenden Befestigungsvorgangs die
Verzögerungszeit zwischen denselben ausgewählten Bruch
teilwerten des Zieldrehmoments gemessen wird, wobei das
Überschießen aus dem vorgenannten mathematischen Ausdruck
und der Verwendung des vorherbestimmten Wertes von K
berechnet wird, und daß der Drehmomenteinstellpunkt
nachgestellt wird, um den berechneten Wert des Überschie
ßens zu kompensieren.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beziehung zwischen Drehmomentrate beim Befestigungsvorgang
und Überschießen im Werkzeug dem mathematischen Ausdruck
Y=K/X folgt, wobei Y das Überschießen, X der Verzögerungs
winkel, der zum Festziehen des Befestigungselements
erforderlich ist, und K eine Konstante ist, die unter
Verwendung des gemessenen Verzögerungswinkels und des
Drehmomentüberschießens während eines vorhergehenden
Vorgangs mit hoher Drehmomentrate in dem Ausdruck bestimmt
ist, wobei der Verzögerungswinkel zwischen ausgewählten
Bruchteilswerten des Zieldrehmoments gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
während eines nachfolgenden Befestigungsvorganges der
Verzögerungswinkel zwischen denselben ausgewählten Bruch
teilswerten des Zieldrehmoments gemessen wird, daß das
Überschießen aus dem vorstehenden mathematischen Ausdruck
unter Verwendung des vorherbestimmten Wertes von K berech
net wird, und daß der Drehmomenteinstellpunkt zum Kompen
sieren des berechneten Wertes des Überschießens einge
stellt wird.
6. Verfahren zum Kompensieren des Drehmomentüberschießens in
einem kraftbetriebenen Drehwerkzeug, bei dem das Werkzeug
bei einem Zieldrehmoment abgestellt werden soll und
tatsächlich an einem eingestellten Drehmomentwert abgeschal
tet ist, der gleich ist dem Zieldrehmoment oder geringer
ist als dasselbe in Abhängigkeit von der Größe des Drehmo
mentüberschießens, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfah
ren die Schritte aufweist:
- a) das Werkzeug zur Durchführung eines Befestigungs vorgangs mit hoher Drehmomentrate zu betätigen,
- b) die Zeitdauer zwischen ausgewählten Bruchteilen des Zieldrehmoments zu messen, die während des Teils des Befestigungsvorgangs auftreten, in dem die Drehmo mentrate linear ist, um einen Verzögerungszeitwert für das Befestigungselement zu erhalten,
- c) das Drehmomentüberschießen bei dem Vorgang zu messen;
- d) den Wert von K aus dem Ausdruck K=XY zu bestimmen, wobei Y das Drehmomentüberschießen und X die Verzö gerungszeit ist, die zum Festziehen des Befesti gungselements erforderlich ist,
- e) das Werkzeug zum Durchführen des nächsten Befesti gungsvorgangs zu betätigen,
- f) die Zeitdauer zwischen denselben ausgewählten Bruch teilen des Zieldrehmoments zu messen, um eine Ver zögerungszeit für den nächsten Befestigungsvorgang zu erhalten;
- g) das Drehmomentüberschießen für den nächsten Befe stigungsvorgang aus dem Ausdruck Y=K/X unter Verwen dung des vorherbestimmten Wertes von K und des während des nächsten Befestigungsvorgangs gemessenen Wertes von X zu bestimmen und
- h) den eingestellten Drehmomentwert einzustellen, um den berechneten Wert des Überschießens zu kompen sieren.
7. Verfahren zum Kompensieren des Drehmomentüberschießens in
einem kraftbetriebenen Drehwerkzeug, bei dem das Werkzeug
bei einem Zieldrehmoment abgeschaltet werden soll und
tatsächlich bei einem eingestellten Drehmoment abgestellt
wird, das gleich dem Zieldrehmoment ist oder niedriger ist
als dasselbe in Abhängigkeit von der Größe des Drehmoment
überschießens, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
die Schritte aufweist:
- a) das Werkzeug zur Durchführung eines ersten Befe stigungsvorgangs zu betätigen,
- b) die Zeitdauer zwischen ausgewählten Bruchteilen des Zieldrehmoments zu messen, die während des Teils des Befestigungsvorgangs auftreten, bei denen die Dreh momentrate linear ist, um einen Verzögerungszeitwert für ein Befestigungselement zu erhalten,
- c) das Drehmomentüberschießen durch Abziehen des gemes senen Drehmoments am Ende des Befestigungsvorgangs vom Zieldrehmoment zu bestimmen,
- d) den Wert von K aus dem Ausdruck K=XY zu bestimmen, wobei Y das Drehmomentüberschießen und X die Verzö gerungszeit ist, die zum Festziehen des Befesti gungselements erforderlich ist,
- e) das Werkzeug zur Durchführung eines weiteren Befe stigungsvorgangs zu betätigen,
- f) die Zeitdauer zwischen denselben ausgewählten Bruch teilen des Zieldrehmoments zu messen, um eine Verzögerungszeit für den zweiten Befestigungsvorgang zu erhalten,
- g) das Drehmomentüberschießen für den zweiten Befesti gungsvorgang aus dem Ausdruck Y=K/X und der Verwen dung des Wertes von K, der während des ersten Befe stigungsvorgangs bestimmt ist, und der Verzögerungs zeit zu bestimmen, die während des zweiten Befesti gungsvorgangs erhalten wurde,
- h) einen neuen Drehmomenteinstellwert entsprechend der
Beziehung
S = ((Zielwert)/(Zielwert + Y))(Zielwert)
zu bestimmen, wobei S der neue Einstellpunkt, Ziel wert des Zieldrehmoment und Y das Drehmomentüber schießen ist, das für den zweiten Befestigungsvor gang bestimmt wurde, und - i) einen laufenden Durchschnitt der Konstante K zu bilden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schritt zum Bilden eines laufenden Durchschnitts der
Konstanten K aufweist:
- a) das tatsächliche Überschießen eines vorhergehenden Befestigungsvorgangs zu berechnen,
- b) den nächsten Wert der Konstante K zu berechnen, und
- c) den nächsten Wert von K vom vorherigen Wert von K abzuziehen und einen Bruchteil des Unterschiedes zum vorherigen Wert von K zu addieren, um einen neuen Wert von K zu erhalten.
9. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem der Schritt, einen
laufenden Durchschnitt der Konstanten K zu bilden, die
Schritte aufweist:
- a) das tatsächliche Überschießen eines vorherigen
Befestigungsvorgangs Ya entsprechend der Beziehung
Ya = (M/S) (Zielwert) - Zielwert
zu berechnen, wo bei M das gemessene Drehmoment am Ende des Befestigungsvorgangs, S der eingestellte Drehmomentwert und "Zielwert" das Zieldrehmoment ist; - b) den nächsten Wert der Konstanten K entsprechend der Beziehung K1 = YaX zu berechnen, wobei K1 der nächste Wert von K, Ya das berechnete tatsächliche Überschießen bei einem vorhergehenden Befesti gungsvorgang und X die gemessene Verzögerungszeit beim vorherigen Befestigungsvorgang ist, und
- c) den nächsten Wert von K vom vorherigen Wert K abzuziehen und ungefähr 15% des Unterschiedes zum vorherigen Wert von K zu addieren, um einen neuen Wert von K zu erhalten.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder der Schritte der Messung der Zeitdauer zwischen
ausgewählten Bruchteilen des Zieldrehmoments es ein
schließt, zu bestimmen, ob die gemessene Zeitdauer größer
als ein vorbestimmter Wert ist und, falls dies der Fall
ist, eine Kompensation des Überschießens zu vermeiden.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es
darüber hinaus die Schritte aufweist:
- a) das Werkzeug zur Durchführung eines dritten Befesti gungsvorgangs zu betreiben,
- b) die Zeitdauer zwischen denselben ausgewählten Bruch teilen des Zieldrehmoments zu messen, um eine Verzö gerungszeit für den dritten Befestigungsvorgang zu erhalten,
- c) das Drehmomentüberschießen für den dritten Befesti gungsvorgang aus dem Ausdruck Y=K/X unter Verwendung des neuen Wertes von K und der Verzögerungszeit zu bestimmen, die während des dritten Befestigungs vorgangs erhalten worden sind, und
- d) den neuen Drehmomenteinstellwert entsprechend der
Beziehung
S = ((Zielwert)/(Zielwert) +Y)(Zielwert)
zu bestimmen, wobei S der neue Einstellpunkt, "Ziel wert" das Zieldrehmoment und Y das Drehmomentüber schießen sind, die beim dritten Befestigungsvorgang bestimmt worden sind.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
darüber hinaus ein neuer Wert der Konstanten K durch die
Schritte erhalten wird
- a) das tatsächliche Überschießen bei einem vorherge henden Befestigungsvorgang zu berechnen,
- b) den nächsten Wert der Konstanten K zu bestimmen, und
- c) den nächsten Wert von K vom vorherigen Wert von K zu subtrahieren und einen Teil des Unterschiedes zum vorherigen Wert K zu addieren, um einen neuen Wert von K zu erhalten.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schritt zum Erhalten eines neuen Wertes der Konstanten
K die Schritte aufweist
- a) das tatsächliche Überschießen bei einem vorhergehen
den Befestigungsvorgang Ya entsprechend der Bezie
hung
Ya = (M/S) (Zielwert) - Zielwert
zu berechnen, wobei M das gemessene Drehmoment am Ende des Befestigungsvorganges, S der eingestellte Drehmomentwert und "Zielwert" das Zieldrehmoment ist, - b) den nächsten Wert der Konstanten K gemäß der Bezie hung K1 = YaX zu berechnen, wobei K1 der nächste Wert von K, Ya das berechnete tatsächliche Über schießen bei einem vorhergehenden Befestigungsvor gang und X die gemessene Verzögerungszeit beim vor herigen Befestigungsvorgang ist, und
- c) den nächsten Wert von K vom vorherigen Wert von K zu subtrahieren und ungefähr 15% des Unterschieds zum vorherigen Wert von K zu addieren, um einen neuen Wert von K zu erhalten.
14. Verfahren zum Kompensieren des Drehmomentüberschießens in
einem kraftbetriebenen Werkzeug, bei dem das Werkzeug bei
einem Zieldrehmoment abgeschaltet werden soll und tatsäch
lich bei einem Drehmomenteinstellwert abgeschaltet wird,
der gleich dem Zieldrehmoment ist oder kleiner ist als
dieser Wert in Abhängigkeit von der Größe des Drehmoment
überschießens, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
die Schritte aufweist
- a) das Werkzeug zum Durchführen eines Befestigungsvor gangs mit hoher Drehmomentrate zu betätigen,
- b) Drehmomentwinkel zwischen ausgewählten Bruchteilen des Zieldrehmoments zu messen, die während des Teils des Befestigungsvorgangs auftreten, wenn die Dreh momentrate linear ist, um einen Verzögerungswinkel wert für ein Befestigungselement zu erhalten,
- c) das Drehmomentüberschießen bei dem Vorgang zu messen,
- d) den Wert von K aus dem Ausdruck K=XY zu berechnen, wobei Y das Drehmomentüberschießen und X der Verzö gerungswinkel ist, der erforderlich ist, um das Be festigungselement festzuziehen,
- e) das Werkzeug zum Durchführen eines nächsten Befesti gungsvorgangs zu betätigen,
- f) den Drehmomentwinkel zwischen denselben ausgewählten Bruchteilen des Zieldrehmoments zu messen, um einen Verzögerungswinkel für den nächsten Befestigungsvor gang zu erhalten,
- g) das Drehmomentüberschießen für den nächsten Befesti gungsvorgang aus dem Ausdruck Y=K/X zu bestimmen, wobei der vorher bestimmte Wert von K und der während des nächsten Befestigungsvorgangs gemessene Wert von X verwendet werden,
- h) den eingestellten Drehmomentwert einzustellen, um den berechneten Wert des Überschießens zu kompen sieren.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3, 5, 6, 7 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß weiter der Wert von K von
Vorgang zu Vorgang bestimmt wird, um eine laufende Durch
schnittsbildung von K durchzuführen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3, 5, 6, 7 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug fluidbetätigt
ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3, 5, 6, 7 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug elektrisch
betätigt ist.
18. System zum Kompensieren des Drehmomentüberschießens in
einem kraftbetriebenen Drehwerkzeug, das Steuermittel ein
schließt, um normalerweise das Werkzeug bei einem Ziel
drehmoment abzuschalten und es tatsächlich abzuschalten
bei einem eingestellten Drehmoment, das gleich dem Ziel
drehmoment ist oder kleiner ist als dasselbe in Abhängig
keit von der Größe des Drehmomentüberschießens, dadurch
gekennzeichnet, daß das System aufweist
- a) Drehmomentmeßmittel (32), die arbeitsmäßig mit dem Werkzeug (36) zusammenwirken, um ein Ausgangssignal zu erhalten, das das Drehmoment des Werkzeugs (36) anzeigt,
- b) Prozessormittel (52), von denen ein Eingang operativ mit dem Drehmomentmeßmittel (32) verbunden ist und von dem ein Ausgang operativ mit dem Steuermittel verbunden ist, und
- c) wobei das Prozessormittel (52) Mittel zum Berechnen der Verzögerungszeit zwischen ausgewählten Bruch teilwerten des Zieldrehmoments und Mittel aufweist, die arbeitsmäßig mit den Mitteln zum Berechnen der Verzögerungszeit und mit den Mitteln zum Berechnen des Überschießens zum Berechnen der Konstanten K in der Beziehung K=XY verbunden sind, wobei Y das be rechnete Überschießen und X die berechnete Verzöge rungszeit sind, wobei Mittel mit den Mitteln zum Berechnen von K und mit den Mitteln zum Berechnen der Verzögerungszeit zum Berechnen des Überschießens gemäß der Beziehung Y=K/X verbunden sind, so daß der Ausgang der Mittel zum Berechnen des Überschießens verwendet wird für das Einstellen des eingestellten Drehmoments über die Steuermittel, um den berechne ten Wert des Drehmomentüberschießens zu kompensie ren.
19. System nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das
Werkzeug fluidbetätigt ist.
Applications Claiming Priority (1)
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DE4310936A Ceased DE4310936A1 (de) | 1992-04-03 | 1993-04-02 | Einrichtung zum Kompensieren des Überschwingens oder Überschießens bei einem kraftbetriebenen Werkzeug |
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