DE4309745A1 - Wellenkupplung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine zweistufige dre
helastische Wellenkupplung nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Eine solche Wellenkupplung ist aus einer Presseveröf
fentlichung der amerikanischen Firma MerCruiser bekannt.
Sie wurde konstruiert, um insbesondere im Leerlauf des An
triebs oder bei geringer Teillast entstehende Geräusche
(das sogenannte "gear hammering") zu vermindern. Solche Ge
räusche entstehen insbesondere dann, wenn eine Kupplung für
derartige Lastverhältnisse nicht drehweich genug ausgelegt
ist. Bei der zweistufigen MerCruiser-Wellenkupplung ist der
Kupplungsflansch über einen elastischen, relativ drehweich
eingestellten Gummiringkörper mit der Nabe verbunden. Das
vom Schwungrad des Bootsmotors auf den Kupplungsflansch
über tragende Drehmoment wird also über diesen gummielasti
schen Ring auf die Nabe übertragen, mit der die Getriebe
welle drehfest gekuppelt ist. Im Leerlauf und bei niedrigen
Motordrehzahlen ist als elastisches Kupplungselement
zunächst allein der Gummiring in den Kraftfluß eingeschal
tet.
Mit der Nabe ist sodann ein Teller- oder scheibenarti
ges, sekundäres Kraftübertragungsglied fest verbunden, wel
ches zu einer Seite der Kupplungsanordnung angeordnet ist.
Dieses Kraftübertragungsglied trägt sechs sich in Axial
richtung erstreckende Zapfen mit darauf aufgesteckten gum
mielastischen Hülsen, die drehsteifer sind als das erstge
nannte gummielastische Ringelement. Die Zapfen mit den Hül
sen greifen in sich über jeweils Teilbereiche des Umfangs
hinwegerstreckende Längsausnehmungen innerhalb des Kupp
lungsflansches ein. Solange das Antriebsmoment im Leerlauf
bereich oder bei geringer Teillast verbleibt, können die
Zapfen mit den elastischen Hülsen in diesen Längsausnehmun
gen frei oszillieren, ohne an die Berandungen der Längsaus
nehmungen anzustoßen. Bei einer Erhöhung des Antriebsdreh
moments und größeren Umfangsverlagerungen der Kupplungs
teile zueinander reicht die Rückstellkraft des gummielasti
schen Ringes allein nicht mehr aus, so daß nun eine größere
Relativbewegung in Umfangsrichtung zwischen dem Kupplungs
flansch und der Nabe und somit folglich auch zwischen den
mit den gummielastischen Hülsen versehenen Bolzen und den
Längsausnehmungen im Kupplungsflansch eintreten. Aufgrund
der größeren Winkelwege gelangen nun die gummielastischen
Hülsen an die in Drehrichtung des Kupplungsflansches wei
senden Berandungen der Längsausnehmungen und damit in
kraft- bzw. drehmomentübertragende Funktion.
Eine derartige zweistufige drehelastische Kupplung
zeigt eine Dämpfungskennlinie, die im Leerlauf und Teil
lastbereich bei Wirkung nur des aus dem Ring bestehenden
elastischen Kupplungskörpers einen flachen Anstieg aufweist
und diese Kurve in einen progressiv ansteigenden Ast über
geht, sobald sich die zweite Gruppe drehsteifer eingestell
ter elastischer Kupplungskörper zuschaltet.
Vom Grundprinzip der zweistufigen Auslegung her ist
die bekannte Kupplung geeignet, durch Bereitstellung der
ersten, drehweichen Dämpfungsstufe das Ziel zu erreichen,
die entstehenden Geräusche im Leerlauf oder im Teillastbe
trieb erheblich zu senken. Der Nachteil der vorbekannten
Kupplung besteht in ihrem recht aufwendigen und komplizier
ten Aufbau. Offensichtlich ist der Gummiring nämlich einer
seits mit dem Kupplungsflansch und andererseits mit der
Nabe verschraubt. Zum anderen muß der elastische Ringkör
per, damit er mit den Kupplungsteilen verschraubt werden
kann, mit Anschraubflanschen versehen sein, an die der Ring
anvulkanisiert sein muß. Dies macht Herstellung und Montage
aufwendig und entsprechend kostspielig.
Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde,
eine zweistufige drehelastische Wellenkupplung der im Ober
begriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art konstruktiv
erheblich zu vereinfachen. Ferner wird Wert gelegt auf er
höhte Betriebssicherheit.
Die Erfindung löst diese Aufgabe in erster Linie und
im wesentlichen durch die im Kennzeichenteil des Anspruchs
angegebenen Merkmale.
Damit entsteht eine im Gesamtaufbau einfache Kupplung,
die, - weil sie ohne vulkanisierte elastische Kupplungskör
per auskommt - auch sehr betriebssicher ist. Zwar sind Gum
mirollenkupplungen an sich bekannt. Die Erfindung macht da
von jedoch in besonders geschickter Weise Verwendung, indem
sie diese optimal in die zweite Kupplungsstufe integriert.
Diese Integration bezieht sich sowohl auf die radiale als
auch vor allem auf die axiale Zuordnung der beiden Stufen.
Während nämlich bei in eingangs erörterten Stand der Technik
der Gummiring zumindest teilweise axial vor dem Kupplungs
flansch angeordnet sein muß, lassen sich nunmehr beide Stu
fen so integrieren, daß sie keinen Axialversatz aufweisen,
vielmehr die eine Stufe von der anderen axial überdeckt
ist. Dies führt in vorteilhafter Weise auch zu einer axial
sehr schmal bauenden Kupplungseinheit.
Bei der drehelastischen Wellenkupplung nach der Erfin
dung berühren einander fast ausschließlich Gummi- und Me
tallteile, aber keine Metallteile untereinander. Vermieden
wird damit auch der bei wechselnden Kräften gefürchtete
Passungsrost zwischen einander berührenden Metallteilen.
Die Kupplung ist in höchstem Maße verschleißfest und war
tungsfrei.
Die Umrisse von Nabe und Kupplungsflansch-Ausnehmung
sind vorzugsweise von regelmäßigen vierseitigen Polygonen
definiert.
Eine besonders geschickte Ausgestaltung ist dann gege
ben, wenn die Kupplungsflansch-Ausnehmung einerseits und
die Längsausnehmungen andererseits jeweils von - relativ
dünnen - Wandabschnitten umgrenzt bzw. abgegrenzt sind, wo
bei jeweils eine Polygonecke in radialer Flucht zu einem
zwei Längsausnehmungen des Kupplungsflansches trennenden
Wandabschnitt angeordnet ist. Hierdurch wird eine skelett
artige Leichtbauweise der Kupplung, insbesondere des Kupp
lungsflansches erreicht mit durchgehend fast konstant aus
legbaren Wandstärken, womit sich die Herstellung des form
lich komplexen Kupplungsflansches als Gußteil aus Metall
oder Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärktem Kunst
stoff, besonders empfiehlt.
Weitere vorteilhafte Merkmale und zweckmäßige weitere
Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den
übrigen Unteransprüchen angegeben und verstehen sich auch
aus der nachfolgenden Erläuterung mehrerer Ausführungsbei
spiele anhand der beiliegenden Zeichnungen. In den Zeich
nungen zeigen:
Fig. 1 einen radialen Halbschnitt durch eine Wellenkupp
lung entsprechend einer ersten Ausführungsform im
lastfreien Zustand,
Fig. 2 eine Darstellung derselben Kupplung, nunmehr jedoch
drehmomentbelastet,
Fig. 3 eine gegenüber der Ausführung nach den Fig. 1 und 2
geringfügig abgewandelte Ausführungsform,
Fig. 4 einen Radialschnitt entsprechend den Schnittangaben
IV-IV in den Fig. 1 bis 3,
Fig. 5 und 6 Quer- und Längsschnitt einer alternativen
Kupplungsbauform,
Fig. 7 und 8 entsprechende Darstellungen einer weiteren
Ausgestaltung,
Fig. 9 einen Halbquerschnitt durch eine Anordnung mit
zweigeteilter Nabe,
Fig. 10 einen Längsschnitt zu Fig. 9,
Fig. 11 einen Schnitt entsprechend Fig. 9, jedoch in demon
tiertem Zustand, und
Fig. 12 eine Formvariante bezüglich der polygonalen Ausge
staltung von Nabe und Kupplungsflansch-Ausnehmung.
Jede Kupplung umfaßt zunächst einen Kupplungsflansch
10, der der Antriebsseite zugeordnet ist, und eine ab
triebsseitig mit einer Welle 11 z. B. eines Getriebes zu
verbindende Nabe. Der Kupplungsflansch 10 weist eine zen
trale Ausnehmung 13 auf mit einem polygonalen Umriß 14. Die
Nabe 12 weist ebenfalls einen entsprechenden polygonalen
Umriß 15 auf, jedoch mit geringeren Kantenlängen und somit
kleinerem Durchmesser.
Zwischen dem äußeren Umriß 15 der Nabe 12 und dem in
neren Umfang 14 der Kupplungsflansch-Ausnehmung 13 sind
stab- bzw. walzenförmige gummielastische Körper 16 einge
setzt, und zwar in die Freiräume, die sich ergeben, wenn
Nabe 12 und Kupplungsflansch-Ausnehmung 13, und zwar beim
dargestellten vierseitigen Polygonal um exakt 45°, umfangs
versetzt zueinander angeordnet sind. Die gummielastischen
Körper 13 sind unter erheblicher radialer Vorspannung vor
den Außenflächen 15 der Nabe 12 in die Kupplungsflansch-
Ausnehmung 13 eingebracht. Dies geschieht mittels besonde
rer Einrichtungen werkseitig. Danach ist die Anordnung im
praktischen Betrieb unlösbar.
Die beim Ausführungsbeispiel vier elastischen Kupp
lungskörper 16 bilden eine erste Gruppe und ersetzen in ih
rer Funktion den Gummiring des eingangs geschilderten Stan
des der Technik. Wird nun auf den als Antriebsflansch die
nenden Kupplungsflansch 10 ein Drehmoment in Umfangsrich
tung U eingeleitet, verlagert sich der Kupplungsflansch 10
in dieser Drehrichtung relativ zur Nabe 12, wobei die gum
mielastischen Elemente 16 wie Torsionsfedern wirken. Dieser
Zustand ist in Fig. 2 dargestellt, in der aus Gründen ver
einfachter Darstellung nicht der Umfangsversatz des Kupp
lungsflansches gegenüber der Nabe, sondern deren entgegen
gesetzte Verdrehung dargestellt ist. Bei kleinen, dem Leer
lauf oder geringer Teillast des Antriebs entsprechenden
Drehmomenten erfolgt die Drehmomentübertragung vom Kupp
lungsflansch 10 allein über die gummielastischen Elemente
16 auf die Nabe 12 und die damit gekuppelte Welle 11. Diese
erste Kupplungsstufe mit drehweichen Gummielementen 16 ist
somit in der Lage, Drehschwingungen bis zu einem gewissen
Grad allein zu dämpfen.
Bei größeren Drehmomenten und Schwingungsamplituden
gelangt eine zweite Gruppe gummielastischer Kupplungsele
mente 17 in den Kraftfluß. Diese gummielastischen Körper 17
sind jeweils an den entgegen der Umfangsdrehrichtung U lie
genden Enden von Umfangsausnehmungen 18 angebracht, die ra
dial außerhalb der zentralen Kupplungsflansch-Ausnehmung,
diese rings umgebend, im Kupplungsflansch angeordnet sind.
Über diese gummielastischen Kupplungskörper 17, die den An
schlag von Klauen 19 dämpfen, die in Axialrichtung in die
Umfangs-Aussparungen 18 eingreifen und mit einem Ende fest
an einem scheibenförmigen, sekundären Kraftübertragungs
glied 20 befestigt sind, erfolgt dann die Kraftübertragung
vom Kupplungsflansch 10 zur Nabe 12. Das sekundäre Kraft
übertragungselement 20 ist wiederum drehfest mit der Nabe
12 verbunden (vgl. z. B. Fig. 4). Die jeweilige Verbindung
sowohl der Klauen 19 mit dem Kraftübertragungsglied 20 als
auch dessen Verbindung mit der Nabe 12 geschieht form
schlüssig und mittels Vernietung bzw. Verstemmung. Auch
dies ist aus Fig. 4 wie auch aus den Fig. 6 und 8 ersicht
lich. Da die Nabe 12 einen von einem Kreis abweichenden Um
fang besitzt, brauchen hier keine besonderen Formschlußmaß
nahmen getroffen zu werden; es genügt ein entsprechend po
lygonaler Durchbruch 21 in dem Kraftübertragungsglied 20.
Solange Kupplungsflansch 10 und Nabe 12 im Leerlauf
oder unteren Teillastbereich in Umfangsrichtung gegeneinan
der oszillieren, wirken - wie oben erwähnt - allein die
gummielastischen Elemente 16 der ersten Gruppe schwingungs
dämpfend. Erreicht jedoch die Oszillation eine größere Am
plitude bei steigenden Drehzahlen und Drehmomenten, werden
mit zunehmendem Umfangsversatz der Kupplungsteile 10 und 12
gegeneinander die Klauen 19 in Richtung auf die gummiela
stischen Elemente 17 der zweiten Gruppe zu bewegt, bis auch
diese in den Kraftfluß eingeschaltet sind und nunmehr das
Drehmoment drehelastisch auf die Antriebswelle übertragen
können. Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt.
Um die drehelastischen Fähigkeiten der ersten Kupp
lungsstufe möglichst weit ausnutzen zu können, ist der in
Umfangsrichtung gemessene Freiraum, also der freie Weg Al
pha 2, bis eine Klaue 19 am zugehörigen elastischen Kupp
lungselement 17 der zweiten Gruppe anschlagen kann, größer
als der entsprechende rückwärtige Freiraum, der mit dem Um
fangswinkel Alpha 1 bezeichnet ist. Die rückwärtig erkenn
baren, plattenartig flachen elastischen Gummielemente 22
haben grundsätzlich eine andere Funktion als die kissenför
migen gummielastischen Körper 17, denn ihnen obliegt es im
wesentlichen, metallische Berührung zu vermeiden und den
Anschlag der Klaue 19 zu dämpfen, wenn negative Drehmomente
auftreten, was insbesondere bei Resonanzdurchfahrt im Tran
sientbetrieb der Fall sein kann.
Die geschilderte zweistufige drehelastische Wellen
kupplung besitzt ersichtlich einen einfachen Aufbau, ver
meidet Metall-auf-Metall-Berührung und damit eventuell an
sonsten auftretenden Passungsrost und läßt sich fabriksei
tig ohne Zuhilfenahme von Schraubfestigungsmitteln montie
ren. Die elastischen Kupplungskörper 17 und 22 sind einfach
in Axialrichtung in Aufnahmetaschen 37 eingesteckt und
hierin mittels Kraft- und Formschluß gehalten.
Das drehelastische Verhalten der Kupplung ist vorzüg
lich: Die erste Stufe unter Vermittlung der elastischen
Kupplungskörper 16 ist hochdrehelastisch mit leicht pro
gressiver Kennlinie; die zweite Stufe weist eine starke
Progressivität auf und ist damit zur Übertragung im Bereich
zwischen erhöhter Teillast bis zur Vollast bestens ge
eignet. Die Auslegung ist im wesentlichen so getroffen, daß
die erste Stufe etwa zu 10% und die zweite Stufe zu etwa
90%, bezogen auf das Nenndrehmoment der Kupplung, an der
Kraftübertragung und Dämpfung beteiligt ist.
Die Ausführung nach Fig. 3 unterscheidet sich von der
anhand von Fig. 1 und 2 erläuterten im wesentlichen da
durch, daß die Klauen 19 hier relativ flache Stege mit etwa
rechteckigem Querschnitt sind und keine zylindrischen Bol
zen. Daraus ergibt sich als funktionaler Unterschied, daß
die Dämpfung bei der Kupplung nach Fig. 1 weicher einsetzt
als bei der nach Fig. 3, bei der die Kontaktierung der
Klauen 19 mit den gummielastischen Körpern 17 weitestgehend
vollflächig erfolgt. Ferner ist die Anordnung so, daß in
der unbelasteten Ruhestellung der Kupplung die Klauen 19
umfangsmittig in den Längsausnehmungen 18 angeordnet sind,
so daß die Winkelwege in bzw. entgegen der Drehrichtung U
bis zum Anschlag an die hier gleichgestalteten elastischen
Kupplungskörper 17 identisch sind. Eine solche voll symme
trische Kupplung eignet sich besonders für Anwendungen mit
alternierenden Drehrichtungen.
Bei der dritten Ausführungsform entsprechend den
Fig. 5 und 6 sind die gummielastischen Kupplungskörper 17
der zweiten Gruppe nicht unmittelbar den Längsausnehmungen
18, sondern den Klauen 19 zugeordnet und als darauf aufge
preßte Hülsenkörper ausgebildet. Die Vororientierung in Um
fangsrichtung ist hier in einer mit Fig. 1 vergleichbaren
Weise getroffen: siehe Umfangswinkelverhältnis Al
pha 2/Alpha 1. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht
in der Einfachheit der Gestaltung einerseits der elasti
schen Körper 17 und andererseits der einfach umrandeten,
etwa nierenförmigen Längsausnehmungen 18.
Die Kupplung der bisher geschilderten Typen ist in
Axialrichtung an die entsprechenden Antriebsaggregate an
steckbar. Während der Kupplungsflansch 10 an ein Maschinen
teil wie z. B. Schwungrad mittels nicht dargestellter, peri
phere Bohrungen 23 durchgreifender Schrauben erfolgt, ist
die Nabe 12 innen mit einem Evolventen-Vielkeilprofil 24
zum axialen Aufstecken auf eine entsprechend gestaltete
Welle 11 ausgebildet.
Demgegenüber ist bei der Ausführungsform, wie sie in
den Fig. 7 und 8 dargestellt ist, und die im übrigen in der
Auslegung dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 4
entspricht, die axiale Steckbarkeit der Kupplung mit Hilfe
einer elastischen Klauenkupplungen 25 realisiert, die je
weils eine mit Gummimanschette 26 sowie Schraube 27 am
Schwungradflansch 28 angeschraubte Hülse 29 umfassen. Die
Gummimanschetten 26 haben im wesentlichen toleranzausglei
chende Funktion, verhindern die Berührung von Metall zu Me
tall und dienen der unmittelbaren Steckaufnahme der Kupp
lungsflansch-Bohrungen 30.
Die Aufnahmebohrung 31 der Nabe 12 ist hier konisch
ausgebildet und entsprechend weist das Ende der Welle 12
einen Konus 32 auf. Zur Verbindung und Befestigung dienen
hier ein Keil 33 und eine Stirnverschraubung 34. Der Vor
teil dieser Ausgestaltung ist der einer rasch und einfach
durchzuführenden sowie gut zu sichernden Befestigung der
Nabe 12 auf der Welle 11.
In den Fig. 9 bis 11 ist eine Kupplung dargestellt,
deren Nabe 12 in den eigentlichen, mit der Welle 11 zu ver
bindenden Nabenkörper 12′ und eine Hülse 12′′ aufgeteilt
ist. Diese Hülse 12′′ ist Bestandteil der ersten Kupplungs
stufe; auf ihr sitzen die gummielastischen Kupplungskörper 16.
Hülse 12′′ und Nabe 12′ sind derart aneinander angepaßt,
daß sie sich im Schiebesitz drehfest miteinander steckver
binden lassen. Zur Anschlagbegrenzung sind Nabenkörper 12′
und Hülse 12′′ jeweils mit einem Stirnbund 12′a und 12′′a
versehen. Die Montage im Wege einer axialen Steckverbindung
vollzieht sich hier unter Bezugnahme auf Fig. 11 so, daß
zunächst der Nabenkörper 12′, an dem das sekundäre Kraft
übertragungsglied 20 mit den Klauen 19 befestigt ist auf
das Ende einer Getriebewelle 11 aufgekeilt und die restli
che Kupplungsanordnung (linke Hälfte der Fig. 11) motorsei
tig angebracht wird, indem man den Kupplungsflansch 10 an
das Motorschwungrad anschraubt. Sodann wird das Getriebe in
Axialrichtung zum Motor und dabei der Nabenkörper 12′ in
die Hülse 12′′ geschoben.
Soweit von "polygonalen Umrissen" die Rede ist, bedeu
tet dies nicht etwa ausschließlich exakt "rechteckig". Auch
eine Formgestaltung etwa der Art, wie sie in Fig. 12 auße
numfänglich der Nabe 12 und innenumfänglich der Kupplungs
flansch-Ausnehmung 13 dargestellt ist, ist im Sinne der Er
findung eine polygonale Anordnung. Wesentlich ist, daß die
gummielastischen Körper 16 zwischen der Nabe 12 und der
Kupplungsflansch-Ausnehmung derart am Platze gehalten sind,
daß sie sich zwar verformen lassen, aber nicht "wegrollen"
können. Deshalb ist es günstig, sie in Eckbereichen der
Kupplungsflansch-Ausnehmung zu plazieren und sie nabensei
tig Flächen 15 kontaktieren zu lassen. Diese Flächen 15
müssen durchaus nicht eben sein. Sie können z. B. auch ent
sprechend der Darstellung in Fig. 12 zu den Gummielementen
16 hin konkav gestaltet sein. Das hat im übrigen eine stei
lere Federkennlinie (erhöhte Progressivität der elastischen
Dämpfung) zur Folge. Fig. 12 zeigt auch, daß die gummiela
stischen Kupplungskörper 16 in der Ruhelage hier nur unter
recht geringer radialer Vorspannung stehen. Die Dämp
fungscharakteristik ist hier also zu Beginn drehweicher und
wird dann rascher drehsteifer.
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß man das plat
tenartige sekundäre Kraftübertragungsglied bewußt überdi
mensionieren, es insbesondere mit einem größeren Durchmes
ser versieht als notwendig. Infolge einer derartigen Erhö
hung des sekundärseitigen Massenträgheitsmoments kann die
Resonanz des Kupplungssystems vorteilhaft zu niedrigeren
Drehzahlen verlagert werden.
Hervorzuheben ist letztlich noch die bei allen Ausfüh
rungen vorherrschende skelettartige Bauweise des Kupplungs
flansches 10 und die geschickte An- und Zuordnung der Aus
nehmungen 13 und 18 sowie der sie umgrenzenden bzw. gegen
einander abgrenzenden Wände. Erreicht wird dies im wesent
lichen dadurch, daß eine der Anzahl der Polygonseiten von
Nabe 12 und Kupplungsflansch-Ausnehmung 13 entsprechende
Zahl von Umfangsausnehmungen 18 vorgesehen sind und die die
Umfangsaussparungen 18 unterteilenden Trennwände 35 in ra
dialer Flucht zu den Polygonecken 36 angeordnet sind. Da
durch lassen sich alle Materialquerschnitte in günstiger
Weise annähernd gleich dimensionieren.
Claims (14)
1. Zweistufige drehelastische Wellenkupplung für ins
besondere Bootsantriebe, im wesentlichen bestehend aus ei
nem antriebsseitig anzuordnenden Kupplungsflansch und einer
abtriebsseitig anzuordnenden, axial in eine zentrale Aus
nehmung des Kupplungsflansches eingreifenden Nabe, einem
drehfest mit der Nabe verbundenen sekundären Kraftübertra
gungsglied mit achsparallel in sich in Umfangsrichtung er
streckende Längsausnehmungen des Kupplungsflansches eintau
chenden Klauen, und mit zwei Gruppen von elastischen Kupp
lungselementen, von denen die erste, mindestens ein elasti
sches Element aufweisende Gruppe zwischen dem Kupplungs
flansch und der Nabe angeordnet ist und die zweite Gruppe
den Längsausnehmungen im Kupplungsflansch zugeordnet ist,
denen die Klauen in Umfangsrichtung umfangsbeweglich zuge
ordnet sind, wobei die erste Gruppe von elastischen Kupp
lungskörpern drehweicher abgestimmt ist als die zweite
Gruppe und die Kraftübertragung bei geringem Drehmoment
bzw. Leerlauf oder geringer Teillast vom Kupplungsflansch
ausschließlich über die erste Gruppe elastischer Kupplungs
körper auf die Nabe übertragen wird und erst bei größerer
Teillast bis Vollast bei höherem Drehmoment die zweite
Gruppe drehsteifer eingestellter elastischer Kupplungskör
per selbsttätig in die Kraftübertragung eingeschaltet wird,
gekennzeichnet durch Ausbildung der ersten elastischen
Kupplungsstufe nach Art einer an sich bekannten Gummirol
lenkupplung mit zwischen der Nabe und einem äußeren Polygon
gelagerten stabförmigen, gummielastischen Kupplungskörpern,
ferner dadurch, daß diejenigen Wandpartien des Kupplungs
flansches, die die Längsausnehmungen zum Eingriff der
Klauen zum Zentrum hin begrenzen, zugleich das äußere Poly
gon ausbilden und dadurch, daß die elastischen Kupplungs
körper beider Gruppen im wesentlichen axialversatzfrei kon
zentrisch zueinander angeordnet sind.
2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Ausnehmung (13) des Kupplungsflansches
(10) wie auch die Nabe (12) jeweils einen polygonalen Umriß
aufweisen, Nabe (12) und Kupplungsflansch-Ausnehmung (10)
mit ihren Konturen umfangsversetzt ineinandergreifen und in
den durch den Umfangsversatz geschaffenen Freiräumen zwi
schen Nabe (12) und Kupplungsflansch-Ausnehmung (13) die
elastischen Kupplungskörper (16) der ersten Gruppe, vor
zugsweise unter radialer Vorspannung, eingesetzt sind.
3. Kupplung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umrisse von Nabe (12) und
Kupplungsflansch-Ausnehmung (13) von regelmäßigen viersei
tigen Polygonen definiert sind.
4. Kupplung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsflansch-Ausnehmung
(10) einerseits und die Längsausnehmungen (18) andererseits
jeweils von - relativ dünnen - Wandabschnitten (35) um
grenzt bzw. abgegrenzt sind, wobei jeweils eine Polygonecke
(36) in radialer Flucht zu einem zwei Längsausnehmungen
(18) des Kupplungsflansches (10) trennenden Wandabschnitt
(35) angeordnet ist.
5. Kupplung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
daß das die in die Längsausnehmungen (18) des Kupplungs
flansches (10) eintauchenden Klauen (19) aufweisende sekun
däre Kraftübertragungsglied (20) als im wesentlichen flache
Scheibe ausgebildet und drehfest unmittelbar mit der Nabe
(12) verbunden ist.
6. Kupplung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das sekundäre Kraftübertragungsglied (20) eine im we
sentlichen dem polygonalen Umriß der Nabe (12) aufweisende
zentrale Aufnahmeausnehmung (21) aufweist und mit der Nabe
(12) mittels Verstemmung oder Vernietung verbunden ist.
7. Kupplung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Kupplungskörper
(17) der zweiten Gruppe als Hülsen ausgebildet sind, die
auf Klauen (19) des mit der Nabe (12) verbundenen sekun
dären Kraftübertragungsgliedes (20) aufgesteckt sind und
mit den Querrändern der Längsausnehmungen (18) zusammenwir
ken.
8. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elastischen Körper (17; 22) der zweiten Gruppe als
kissenartige Formteile ausgebildet und in taschenartigen
Aufnahmen (37) im Bereich beider Querränder der Längsaus
nehmungen (18) eingesteckt gehalten sind.
9. Kupplung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß im unbelasteten Zustand der Kupplung die Klauen (19)
ihre Ruhelage jeweils etwa mittig zwischen den elastischen
Elementen (17,17; 17, 22) einnehmen.
10. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in Antriebsdrehrichtung (U) weisenden Kupplungskör
per (17) der zweiten Gruppe als kissenartige Formteile und
die entgegen der Antriebsdrehrichtung (U) weisenden elasti
schen Kupplungskörper (22) im wesentlichen nur als platten
haft flache Anschlagkörper mit langrechteckigem Querschnitt
ausgebildet sind.
11. Kupplung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß im unbelasteten Zustand der Kupplung die
Klauen (19) ihre Ruhelage zu den entgegen der Drehrichtung
(U) des Kupplungsflansches (10) weisenden Querrändern der
Längsausnehmungen (18) bzw. elastischen Kupplungskörpern
(17) hin versetzt einnehmen.
12. Kupplung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (12) aufgeteilt ist in
einen eigentlichen, mit der Welle (11) fest zu verbindenden
Nabenkörper (12′) und in eine Hülse (12′′) als Bestandteil
der ersten elastischen Kupplungsstufe und daß der Nabenkör
per (12′) mit der Hülse (12′′) eine drehfeste, axial gleit
fähige Passung nach Art eines Schiebesitzes ausbildet.
13. Kupplung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (12′′) aus einem Kunststoff wie insbesondere
Polyamid besteht.
14. Kupplung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß das sekundäre Kraftübertra
gungsglied (20) über seine notwendige Festigkeit hinaus
überdimensioniert ist zur Bildung einer Schwungmasse mit
erhöhtem Massenträgheitsmoment.
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