DE4307411A1 - Zahnärztliches Untersuchungsinstrument - Google Patents
Zahnärztliches UntersuchungsinstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein zahnärztliches Untersuchungs
instrument zur bildgebenden Darstellung von Bereichen im
Inneren der Zähne bzw. von Zahnersatzteilen sowie des
umgebenden Gewebes.
Zur bildgebenden Darstellung solcher Bereiche, insbesonde
re der Stellung der Zähne im Kiefer, der Lage und Beschaf
fenheit der Zahnwurzeln, des Zustandes des unter dem
Zahnfleisch verborgenen Teils der Zähne sowie der Lage und
Beschaffenheit von Zahnersatzteilen, sind Röntgenverfahren
bekannt.
Diese sind insofern nachteilig, als sie nur begrenzt Aus
sagen über den Zustand des die Zähne umgebenden Gewebes -
etwa das Vorhandensein von Zysten oder Vereiterungen und
die Durchblutung des Gewebes - zulassen, den Patienten ei
ner starken Strahlenbelastung aussetzen und schließlich
wegen der Gesundheitsschädlichkeit der verwendeten Strah
lung aufwendige Sicherheitsvorkehrungen erfordern und un
bequem zu handhaben sind.
Weiterhin sind - etwa aus DE 30 19 234 C2, DE 33 13 306 A1
oder DE 38 27 501 A1 - Vorrichtungen zur In-vivo-Messung
der Strömung und/oder des Sauerstoffgehalts des Blutes be
kannt, die auf der (insbesondere spektralfotometrischen)
Auswertung der Lichtstreuung oder -absorption durch das
Blut im Infrarotbereich beruhen.
Diese Verfahren sind allerdings wegen ihres mangelhaften
Auflösungsvermögens nicht bildgebend, also nicht zur Un
tersuchung von Strukturen im Körperinneren geeignet.
Aus EP 0 467 459 A2 sind ein Verfahren und ein Instrument
zur Infrarot-Diagnose des Zustandes einzelner Gefäße bzw.
Gefäßabschnitte im Körper bekannt, bei denen mittels eines
Katheders IR-Strahlung in das zu untersuchende Gefäß ein
geleitet und die vom Blut in dem Gefäß bzw. von einem Be
lag der Gefäßwandung absorbierte Strahlung gemessen und
ausgewertet wird.
Auch dieses Verfahren ist nicht bildgebend, nur für Gefäße
oder Körperhöhlen geeignet und erfordert einen Eingriff in
den Körper.
Aus EP 0 387 793 A1 sind ein Verfahren und eine Anordnung
zur Darstellung inhomogener biologischer Strukturen be
kannt, die auf der Verwendung von Infrarotstrahlung
(IR-Strahlung) beruhen, bei denen keine Eingriffe in den
Körper nötig und Gesundheitsgefährdungen prinzipiell aus
geschlossen sind und die als bildgebendes Verfahren auch
im Echtzeitbetrieb ("on line") einsetzbar sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein zahnärztliches Untersu
chungsinstrument der eingangs genannten Gattung anzugeben,
das für Aufgaben der Dentaldiagnostik universell und be
quem einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein zahnärztliches Untersuchungs
instrument mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß die infra
rotspektroskopische Untersuchung von Strukturen im Dental
bereich am zweckmäßigsten durch die Aufnahme und Auswer
tung von Absorptionsspektren gelingt, was bedeutet, daß
sich der zu untersuchende Bereich zwischen optischem Sen
der und optischem Empfänger befinden muß.
Die Erfindung schließt weiterhin den Gedanken ein, die zur
Realisierung des Verfahrens nach EP 0 387 793 A1 für Auf
gaben der Dentaldiagnostik erforderlichen Komponenten di
rekt am Arbeitsplatz des Zahnarztes in Gestalt leicht be
dienbarer und seinen üblichen diagnostischen Hilfsmitteln
weitestgehend angepaßter Geräte für sofortige Auswertung
verfügbar zu machen.
Insbesondere liegt das Instrument in seinem U-förmigen
Bereich sattelartig im Gaumenbereich auf und überbrückt
dabei die zu untersuchende Zahnreihe bzw. den daran an
schließenden Kieferbereich. Dabei weist es bevorzugt eine
Abwinklung zwischen Kopf und Griff auf, die manuell oder
motorisch angetrieben verstellbar ist, so daß eine Anpas
sung der Position des Diagnosekopfes in Bezug auf die zu
untersuchende Zahnreihe erfolgen kann. Damit kann der
Handgriff zur einfacheren Handhabung und zum Durchqueren
der Mundöffnung des Patienten in einer im wesentlichen
gleichbleibenden Richtung geführt werden, während die
Richtung der IR-Strahlung der Richtung des zu untersuchen
den Zahnbereichs angepaßt wird, wobei die Durchstrahlung
im wesentlichen radial erfolgt.
Das so geschaffene Instrument ermöglicht eine gleichzeiti
ge bildgebende Untersuchung des inneren Zustandes der Zäh
ne, von Zahnersatzteilen, der Zahnwurzeln und des umgeben
den Gewebes in Echtzeit direkt im Behandlungsbereich und
zu jedem Zeitpunkt der zahnärztlichen Behandlung, und zwar
ohne jede Gefährdung für den Patienten oder den Arzt und
im wesentlichen mit den von der üblichen äußerlichen Be
gutachtung der Zähne und des diese umgebenden Gewebes her
gewohnten Handgriffen.
Das Instrument ermöglicht darüber hinaus die Speicherung
und Verarbeitung der aufgenommenen Bilder sowie bei Bedarf
die sofortige Gewinnung und Einspeisung ergänzender Bild
informationen in interaktiver Weise und bietet dem Zahn
arzt somit insgesamt völlig neuartige diagnostische Mög
lichkeiten sofort und direkt am Arbeitsplatz, ohne Ein
schaltung von Hilfspersonal und Labortechnik. Dabei bleibt
der Patient frei von jeglicher Strahlenbelastung, wie sie
beispielsweise bei Röntgenaufnahmen auftritt.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsgedankens
geht dahin, daß die im Aufnahmekopf angeordnete IR-
Empfangsoptik eine Bildwandlereinrichtung und der mit dem
Aufnahmekopf verbundene Führungsstab Leitungen zur elek
trischen Signalübertragung aufweist.
Hierbei findet also die Umwandlung der aufgenommenen op
tischen Signale in elektrische Signale gleich im Aufnahme
kopf statt, und es werden elektrische Signale zum Hand
griff und zur Auswertungs- und Anzeigeeinheit weiter
geleitet.
Eine Alternative zu dieser Ausgestaltung besteht darin,
daß die im Aufnahmekopf angeordnete IR-Empfangsoptik und
der mit dem Aufnahmekopf verbundene Stab Mittel zur IR-
Strahlführung aufweisen, also die optischen Signale nach
einer Formung (insbesondere Bündelung) der Transmissions-
Strahlung zunächst - insbesondere mittels Lichtleiterkabel - zumindest
bis zum Handgriff, aber ggf. auch bis zur
Auswertungs- und Anzeigeeinheit weitergeleitet und erst
dort in einer Aufnahmekamera in elektrische Signale umge
wandelt werden.
Bei dieser Alternative wird der Aufnahmekopf vom Gewicht
des Bildwandlers und der ihm unmittelbar zugehörigen Optik
entlastet und kann entsprechend kleiner ausgebildet sein.
Die Empfangsoptik weist vorzugsweise ein Objektiv mit ver
änderbarer Fokussierung auf, das eine Scharfeinstellung
auf unterschiedliche Tiefenzonen des zu betrachtenden Ge
webes ermöglicht. Die Tiefenschärfe ist andererseits wie
der durch eine einstellbare Blende veränderlich.
Unabhängig von der Plazierung des Bildwandlers weist die
ser vorzugsweise eine flächenhafte (matrixartige) Anord
nung miniaturisierter IR-Fotosensoren bzw. -detektoren
auf, die insbesondere in einer Halbleiterschaltung inte
griert sein können.
Auch für die Anordnung der IR-Sendeoptik werden zwei
vorteilhafte Alternativen vorgeschlagen:
Die erste geht dahin, daß die IR-Sendeoptik im Aufnahme
kopf eine flächenhafte Anordnung miniaturisierter Halb
leiter-Fotodioden bzw. -Laser aufweist.
Die zweite besteht darin, daß die IR-Sendeoptik im Aufnah
mekopf sowie der Stab Mittel zur Übertragung eines in der
Versorgungs-, Auswerte- und Anzeigeeinrichtung oder im
Handgriff erzeugten Meßstrahls sowie zur Strahlformung
aufweisen.
Als Mittel zur Übertragung des Meßstrahls kommen hier ins
besondere wieder Lichtwellenleiter zum Einsatz, denen als
Mittel zur Strahlformung ggf. Zylinderlinsen zur Strahl
aufweitung zugeordnet sein können.
Vorzugsweise ist ein Infrarotsender mit regelbarer Strahl
leistung vorgesehen, der damit eine Anpassung der Ein
dringtiefe der ausgesendeten IR-Strahlung an eine unter
schiedliche Beschaffenheit und Dicke des zu untersuchenden
Gewebebereichs ermöglicht.
Außerdem ist es bei einer anderen günstigen Ausführungs
form der Erfindung vorgesehen, daß die Wellenlänge der
verwendeten IR-Strahlung veränderbar ist, wobei bevorzugt
ein anderer Satz IR-Dioden eingeschaltet wird, so daß mit
der veränderten Wellenlänge unterschiedliche Informationen
über das betrachtete Gewebe erhalten werden können.
Neben den genannten Ausgestaltungen, die die Optik und die
Anordnung des Meßstrahlerzeugers und des Bildwandlers be
treffen, sind solche von besonderer praktischer Bedeutung,
die die Positionierung des Aufnahmekopfes zur möglichst
weitgehenden Erfüllung aller diagnostischen Aufgaben
betreffen.
Zu diesem Zweck wird insbesondere vorgeschlagen, daß zwi
schen Aufnahmekopf und Führungsstab eine vom Handgriff aus
steuerbare Gelenkverbindung vorgesehen ist, die so ausge
bildet ist, daß sie ein Verdrehen des Aufnahmekopfes ge
genüber dem Stab mindestens in einer die Längsachse des
Stabes enthaltenden Ebene erlaubt.
Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, daß in einem
mittleren Abschnitt des Führungsstabes oder zwischen Stab
und Handgriff eine Drehverbindung vorgesehen ist, die so
ausgebildet ist, daß sie ein Verdrehen des Stabes bzw.
dessen dem Aufnahmekopf zugewandten Vorderteiles um die
Längsachse des Handgriffes erlaubt.
Durch beide Maßnahmen wird es möglich, den Aufnahmekopf
auf ergonomisch günstige Weise in beliebigen dentalen Be
reichen des Patienten zu positionieren und dort auch exakt
bemessene Schwenkbewegungen auszuführen, womit die Erzeu
gung eines dreidimensionalen Abbildes des untersuchten Be
reiches in der Auswertungs- und Anzeigeeinrichtung ermög
licht wird.
Bei einer an die Handhabung zahnärztlicher Instrumente in
besonders günstiger Weise angepaßten Ausführung ist der
Kopf um eine sich durch einen der freien Schenkel des "U"
erstreckenden Achse schwenkbar gelagert, wobei sich die
Lagerung am freien Ende einer stabförmigen Verlängerung
des Handgriffs befindet. Wenn die Empfängeroptik in demje
nigen Schenkel des "U" angeordnet ist, der auch die Dreh
achse enthält, kann die empfangene IR-Strahlung mittels
geeigneter Lichtwellenleiter oder anderer optischer Über
tragungsmittel auf einem von scharfen Abwinklungen freien
Weg in den Handgriff geführt werden, wo sich ein CCD-Array
befindet. Die in dem anderen freien Schenkel des "U" vor
gesehene IR-Strahlungsquelle bedarf nur einer elektrischen
Zuleitung mit wenigen Adern, die gegebenenfalls ohne wei
teres auch um Abbiegungen mit engen Radien herumgeführt
werden können.
Die stabförmige Verlängerung des Handgriffs ist in der Nä
he des Drehlagers für den Diagnosekopf leicht abgewinkelt,
so daß die Drehachse eine im wesentlichen senkrechte Posi
tion einnehme kann, während der Handgriff einen Winkel im
Bereich von ca. 45° zur Senkrechten einnimmt. Damit kann
der U-förmige Diagnosekopf sattelförmig auf der Zahnreihe
aufsitzend gleitend auf dieser entlang geführt werden.
Wenn der brückenartige Durchlaß des "U" eine genügende
Tiefe aufweist, so daß es auf der Zahnreihe in Bewegungs
richtung über eine ausreichende Länge anliegt, erfolgt die
Schwenkbewegung des "U" selbsttätig passiv geführt unter
Ausrichtung entsprechend dem Bogen der Zahnreihe, so daß
zusätzliche Betätigungs- und Antriebselemente entbehrlich
sind. Das Instrument ist in dieser Ausführung sowohl für
die Diagnose des Unter- als auch für die des Oberkiefers
ohne Änderungen oder Umstellungen durch einfaches Schwen
ken um 180° verwendbar.
Insbesondere die Gewinnung dreidimensionaler Abbilder und
allgemein eine entwickelte Bildverarbeitung erfordern die
Aufnahme mehrerer bildgebender Meßsignale möglichst unter
Ausschaltung von zwischenzeitlichen Relativbewegungen zwi
schen Aufnahmekopf und zu untersuchendem Bereich.
In einer weiteren Ausgestaltung ist daher eine Vorrichtung
zum Befestigen des Aufnahmekopfes am Gebiß vorgesehen, die
am zweckmäßigsten einsetzbar ist, wenn gleichzeitig vor
übergehend die Verbindung zwischen Aufnahmekopf einerseits
und Stab und Handgriff andererseits gelöst wird.
Dies bedeutet die lösbare Ausbildung der entsprechenden
Gelenkverbindung in einer bevorzugten Ausführungsform.
Alternativ kann eine "verwacklungsfreie" Aufnahme aufein
anderfolgender Bilder auch im Rahmen der Bildverarbeitung
selbst durch eine entsprechende Logik - insbesondere durch
die bei Videokameras gebräuchlichen Schaltung zur Unter
drückung des Einflusses unerwünschter Bewegungen - sicher
gestellt werden.
Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Erläuterung eines Ausführungs
beispiels anhand der Figuren. Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemä
ßen zahnärztlichen Untersuchungsinstrumentes in perspekti
vischer Außenansicht,
Fig. 1a eine Variante des Ausführungsbeispiels gemäß
Fig. 1,
Fig. 2 ein (schematisches) Blockschaltbild der Funktions
baugruppen des zuvor dargestellten Instruments,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Instrumentes
in zwei Betriebsstellungen.
In Fig. 1 sind der im Querschnitt U-förmige Diagnosekopf
2, der Handgriff 3 und der zur Verbindung zwischen beiden
und damit quasi zur Verlängerung des Handgriffes 3 dienen
de, abgewinkelte Führungsstab 4 des zahnärztlichen Unter
suchungsinstruments 1 in einer Ausführungsform perspekti
visch dargestellt.
An der Abwinklungsstelle des Führungsstabes 4 ist eine von
einem innenliegenden (nicht dargestellten) ersten Stellmo
tor mit Zahnradgetriebe zu verstellende Drehverbindung 5
zur Drehung des Vorderabschnitts 4b des Führungsstabes 4
um die Längsachse seines hinteren Abschnitts 4a vorgese
hen, während zwischen dem Führungsstab 4 und dem Diagnose
kopf 2 ein über der Oberseite 2a des Diagnosekopfes lie
gendes zweifaches Drehgelenk 6a, 6b aus zwei senkrecht zu
einander drehbaren Scheiben vorgesehen ist, das über je
weils einen (nicht dargestellten) Reibantrieb von einem
zweiten und einem dritten (ebenfalls nicht gezeigten)
Stellmotor betätigt wird, womit sich der Diagnosekopf um
zwei senkrecht zur Längsachse des Handgriffes 4 und senk
recht zueinander stehende Achsen drehen läßt.
Die drei Stellmotore werden durch Betätigung der Schalter
7a, 7b bzw. 7c der Schaltergruppe 7 auf dem Handgriff 3
angesteuert und erlauben es in ihrem Zusammenwirken, durch
Vorgabe dreier Winkelinkremente bei ihrer Ansteuerung je
den Raumwinkelbereich mit dem Diagnosekopf zu erreichen
und gleichzeitig dessen Koordinaten bezüglich einer defi
nierten Ausgangsposition verfügbar zu haben.
Vom Ende des Handgriffes 3 führt ein Stromversorgungs-,
Steuer- und Signalleitungen umfassendes Kabel 8 zur (in
Fig. 1 nicht gezeigten) Versorgungs-, Auswertungs- und An
zeigeeinheit.
Bei der weiteren in Fig. 1a dargestellten Ausführung ist
der Kopf 2′ um eine sich durch einen der freien Schenkel
des "U" erstreckenden Achse 2" schwenkbar gelagert, wobei
sich die Lagerung am freien Ende einer stabförmigen Ver
längerung des Handgriffs 3′ befindet. Die Empfängeroptik
ist in demjenigen Schenkel des "U"-förmigen Kopfes 2′ an
geordnet, der auch die Drehachse enthält, wobei die emp
fangene IR-Strahlung mittels eines Lichtwellenleiters un
mittelbar in den Handgriff geführt wird, wo sich ein CCD-
Array befindet. In dem anderen freien Schenkel des "U" ist
eine IR-Strahlungsquelle vorgesehen.
Die stabförmige Verlängerung 4′ des Handgriffs 3′ ist in
der Nähe des Drehlagers für den Diagnosekopf leicht (in
der Zeichnung nach unten) abgewinkelt, so daß die Drehach
se eine im wesentlichen senkrechte Position einnehmen
kann, während der Handgriff einen Winkel im Bereich von
ca. 45° zur Senkrechten einnimmt. Damit kann der U-förmige
Diagnosekopf 2′ sattelförmig auf der Zahnreihe aufsitzend
gleitend auf dieser entlang geführt werden. Der brückenar
tige Durchlaß des "U" weist eine genügende Tiefe auf, um
unter Ausrichtung entsprechend dem Bogen der Zahnreihe oh
ne eigenen Antrieb geführt zu werden.
Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, enthält der Diagnosekopf 2
in der einen seiner beiden Seitenwangen eine IR-Sendeoptik
9 mit einstellbarer Strahlleistung, die bei vorgegebenen
Wellenlängen im Bereich zwischen 500 und 1300 nm arbeitet
und eine integrierte Matrixanordnung von 256×256 entspre
chend der benutzten Wellenlänge ausgewählten lichtemittie
renden Dioden (LED) aus einem AIII-BV-Halbleitermaterial
sowie optische Elemente zur Strahlformung aufweist. Um ei
ne Betrachtung bei unterschiedlichen Wellenlängen vorneh
men zu können, ist das gesamte LED-Array gegen ein solches
mit Dioden, welche IR-Licht einer anderen Wellenlänge ab
strahlen austauschbar, so daß Einzelheiten des zu untersu
chenden Gewebes bei unterschiedlicher Wellenlänge betrach
tet werden können, um auf diese Weise Rückschlüsse auf be
sondere Eigenschaften der betreffenden Gewebebereiche ge
winnen zu können. Die Steuerung der Bestrahlungsleistung
kann durch eine einstellbare Blende oder durch Zu- bzw.
Abschalten von Dioden erfolgen.
In der zweiten Seitenwange 2c, der Sendeoptik 9 gegenüber
liegend und zugewandt, enthält der Diagnosekopf 2 eine IR-
Empfangsoptik 10, die ebenfalls Elemente zur Strahlformung
sowie eine integrierte Matrixanordnung im Wellenlängenbe
reich der Sendedioden empfindlicher Halbleiter-CCD-Foto
detektoren aufweist, die die durch den bestrahlten Bereich
des Gebisses hindurchgegangene Strahlung aufnehmen und in
elektrische Signale umwandeln. Die empfangsseitige Optik
ist auf verschiedene Tiefenbereiche des Objekts fokussier
bar. Darüberhinaus kann durch eine Blende auch die Tiefen
schärfe variiert werden, wobei zur Erzielung einer gleich
bleibenden Empfangslichtstärke gegebenenfalls die Intensi
tät der Strahlungsquelle entsprechend gegensinnig verän
dert werden kann.
Die beiden Seitenwangen 2b, 2c des Diagnosekopfes 2 weisen
einen Abstand in der Größenordnung von 1 bis 2 cm auf, der
ausreichend zur Aufnahme auch eines Backenzahnes 11 ist,
sowie eine Höhe und eine Breite von etwa 2 bis 3 cm auf,
die es erlauben, die Zähne in ihrer gesamten Länge vom
Wurzelbereich bis zur Bißfläche sowie zwei benachbarte
Zähne zusammen aufzunehmen.
Weiter sind im Diagnosekopf 2 schematisch der zweite und
der dritte Stellmotor 12 und 13 für die (in Fig. 2 nicht
dargestellten) Gelenkteile 6a und 6b gezeigt, die über ei
ne im Handgriff 3 untergebrachte Positionsstell-Baugruppe
14 angesteuert werden.
Auch der zum Drehen des Vorderteils des Führungsstabes 4
über die (in Fig. 2 ebenfalls nicht gezeigte) Drehverbin
dung 5 dienende erste Stellmotor 15 wird von der Baugruppe
14 angesteuert.
Die Sendeoptik wird über eine in der Versorgungs-, Auswer
tungs- und Anzeigeeinheit 16 enthaltene Sender-Stromver
sorgung 17 bei geschlossenem Sendeschalter 18 mit Strom
versorgt, ebenso wie die Stellmotore 12, 13 und 15 und
die übrigen Komponenten des Gerätes, wobei die entspre
chenden Stromleitungen jedoch der besseren Übersichtlich
keit halber nicht dargestellt sind.
Die Positionsstell-Baugruppe 14 ist mit einer Einrichtung
19 zur Positionserfassung in der Versorgungs-,
Auswertungs- und Anzeigeeinheit 16 verbunden, die die auf
eine Ausgangsstellung bezogenen Winkel-Koordinaten des
Diagnosekopfes 2 während einer Aufnahme einer Auswertungs-
Baugruppe 20 zuführt, der auch das gewonnene Meßsignal
zugeführt wird.
Die Auswertungs-Baugruppe 20 ist ein leistungsfähiger Mi
krorechner zur Synthese eines Abbilds des aufgenommenen
Gebiß-Bereiches nahezu in Echtzeit und zur Verarbeitung
dieses Bildes unter verschiedenen Aspekten, dessen Funk
tion an dieser Stelle jedoch nicht im einzelnen zu erläu
tern ist, da sie nicht zum Gegenstand der Erfindung ge
hört.
Das Ergebnis der Auswertung der Aufnahme und der ggf. vor
genommenen Bildnachverarbeitung wird auf einem Bildschirm
21 dargestellt.
Zur Eingabe von Betriebsparametern des Gerätes sowie von
Vorgaben für die Bildverarbeitung usw. dient eine Eingabe
einheit 22, die beispielweise als herkömmliche Computerta
statur mit Maussteuerung ausgebildet ist oder eine Funk
tionseinheit mit dem Bildschirm 21 als interaktives Dis
play aufweist.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 die
Handhabung und Funktion des zahnärztlichen Untersuchungs
instrumentes in der beschriebenen Ausführungsform erläu
tert.
Der Zahnarzt ergreift den Handgriff 3 mit Führungsstab 4
und Diagnosekopf 2 ähnlich wie einen Zahnspiegel und führt
den Diagnosekopf zu dem zu untersuchenden Gebißbereich ei
nes Patienten derart, daß dieser Bereich von den beiden
Seitenwangen 2b und 2c eingeschlossen ist, wobei er je
nach Lage des zu untersuchenden Bereiches durch Betätigung
der Schalter 7a bis 7c das Vorderteil 4b des Führungssta
bes 4 gegenüber dessen hinterem Abschnitt 4a und/oder den
Diagnosekopf 2 gegenüber dem Vorderteil des Führungssta
bes 4 derart verdreht, daß er die Bereiche 11 oder 11′
leicht erreichen kann.
Durch die Möglichkeit, das Vorderteil des abgewinkelten
Führungsstabes um 360° um die Längsachse des Handgriffs 3
zu drehen, lassen sich Unter- und Oberkieferbereiche glei
chermaßen gut bei ergonomisch vorteilhafter Handstellung
des Arztes erreichen.
Wenn der zu untersuchende Bereich 11 sich zwischen den
Seitenwangen des Diagnosekopfes 2 befindet, betätigt der
Zahnarzt den Schalter für den IR-Sender, von der Sendeop
tik 9 aus wird ein Sendeimpuls in den Bereich 11 emittiert
und von der Empfangsoptik 10 das sich nach Durchgang der
Infrarotstrahlung durch den Bereich 11 ergebende
Transmissions-Signal aufgenommen.
Das im CCD-Array der Empfangsoptik 10 in ein elektrisches
Signal umgewandelte Signal, das die auf der unterschiedli
chen IR-Absorption in unterschiedlichem "weichem" Gewebe
(gut oder schlecht durchblutetem Zahnfleisch, Eiteransamm
lungen, stark wasserhaltigem Gewebe), Zähnen und Kiefer
knochen beruhende Strukturinformation über den zu unter
suchenden Bereich enthält, wird der Auswertungs-Baugruppe
20 zugeleitet und dort einer Nachverarbeitung unterzogen.
Das Ergebnis dieser Verarbeitung wird dem Zahnarzt als
bildliche Darstellung des inneren Aufbaus des untersuchten
Bereiches auf dem Bildschirm 21 angezeigt.
Sollte die erste Darstellung noch keinen befriedigenden
Aufschluß geben, so können weitere Aufnahmen unter Schwen
ken des Diagnosekopfes angefertigt werden, womit sich auch
die Möglichkeit der Erzeugung eines 3D-Bildes - ein
schließlich dessen weiterer Verarbeitung durch Drehen um
die Raumachsen - eröffnet.
Dabei erweist sich der elektrische Antrieb der Gelenke in
sofern als nützlich, als die Stellimpulse über die Posi
tionserfassungseinheit 19 der Auswertungseinheit 20 zuge
leitet werden und unmittelbar für die Erzeugung des drei
dimensionalen Bildes genutzt werden können.
Unabhängig davon, aber ggf. auch in Kombination mit diesem
Vorgehen, kann die aufgenommene Struktur durch Zuordnung
definierter Falschfarben zu Bereichen unterschiedlicher
Absorption kontrastreicher dargestellt werden.
Gegenüber der beschriebenen Ausführungsform sind vielfäl
tige Abwandlungen möglich, die in den Bereich der Erfin
dung fallen.
Eine insbesondere für die routinemäßige Erzeugung dreidi
mensionaler Bilder vorteilhafte Abwandlung schließt das
Vorsehen einer Befestigungsvorrichtung am Diagnosekopf 2
oder am Führungsstab 4 zu deren vorübergehender Anbringung
am Gebiß des Patienten ein, wodurch verhindert wird, daß
Bewegungen des Patienten zwischen aufeinander folgenden
Aufnahmen die Synthese eines dreidimensionalen Bildes aus
diesen Aufnahmen erschweren.
Bei einer vereinfachten Ausführung kann andererseits auf
die Möglichkeit der Positionserfassung des Diagnosekopfes
oder - noch weitergehend - auf einen Antrieb der Gelenke
überhaupt verzichtet werden.
Auch die Anzahl und Funktion der Gelenke als solche sind
abwandelbar.
So ist bei einer anderen Ausführungsform der Führungsstab
nicht abgewinkelt, und an der Verbindungsstelle zwischen
Handgriff und Führungsstab ist eine Drehverbindung ange
ordnet.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Handgriff starr
mit dem Führungsstab verbunden, und dieser weist an seinem
mit dem Diagnosekopf verbundenen Ende ein Kugelgelenk auf.
Es ist im Rahmen der Erfindung in anderen Ausführungsfor
men auch möglich, sowohl die Meßstrahlerzeugung als auch
die Bildwandlung oder eines von beidem nicht im Diagnose
kopf, sondern im Handgriff oder in der Versorgungs-,
Auswertungs- und Anzeigeeinheit vorzunehmen und die
Sende-und/oder Empfangsstrahlung dem Diagnosekopf über
Lichtleiter zuzuführen bzw. aus ihm abzuleiten.
Das wird sendeseitig insbesondere zweckmäßig sein, wenn
anstelle miniaturisierter Halbleiter-Strahlungsquellen et
wa ein (voluminöserer und schwererer) Festkörper- oder
Gaslaser eingesetzt werden soll.
Anstelle der Leitungen 8 zwischen Handgriff 3 und Versor
gungs-, Auswertungs- und Anzeigeeinheit 16 kann auch eine
Kombination aus Akku-Stromversorgung im Handgriff und ei
ner Infrarot-Signalübertragungsstrecke vorgesehen sein.
Claims (19)
1. Zahnärztliches Untersuchungsinstrument zur bildgeben
den Darstellung des Inneren von Zahn- bzw. daran anschlie
ßenden Gewebebereichen,
gekennzeichnet durch
- - einen Kopf (2) mit im wesentlichen U-förmigem Quer schnitt mit einer an einer Seitenflanke (2b) des "U" ange ordneten Quelle - insbesondere einer Sendeoptik (9) -, welche IR-Strahlung von ausreichender Energie abgibt, um den zu untersuchenden Zahn- bzw. Zahnfleischbereich bis zu einer an der gegenüberliegenden Seitenflanke (2c) des "U" angeordneten, der Sendeoptik (9) zugewandten bildgebenden IR-Empfangsoptik (10), zu durchdringen wobei die freien Schenkel des "U" einen ausreichenden Abstand aufweisen, um eine Zahnreihe zu übergreifen,
- - einen Handgriff (3) zur Positionierung des Aufnahme kopfes (2) und
- - eine zumindest elektrisch mit dem Handgriff (3) ver bundenen Stromversorgungs-, Auswertungs- und Anzeigeein heit (16).
2. Untersuchungsinstrument nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Handgriff (3) und dem Aufnahmekopf (2) ein Führungsstab
(4) vorgesehen ist, der Steuerleitungen und Signalübertra
gungselemente aufnimmt.
3. Untersuchungsinstrument nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß Aufnahmekopf
(3) und Handgriff über den Führungsstab - insbesondere mit
tels mindestens eines Gelenks - richtungsveränderlich ver
bundenen sind.
4. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenen
den Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die im Aufnahmekopf (2) angeordnete IR-
Empfangsoptik (10) eine Bildwandlereinrichtung und der
Führungsstab (4) Leitungen zur elektrischen Signalübertra
gung aufweist.
5. Untersuchungsinstrument nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die im Aufnahmekopf (2) angeordnete IR-Empfangsoptik (10)
und der Führungsstab (4) Mittel zur IR-Strahlführung auf
weisen.
6. Untersuchungsinstrument nach Anspruch 5 , da
durch gekennzeichnet, daß der Hand
griff (3) eine Bildwandlereinrichtung enthält.
7. Untersuchungsinstrument nach einem der Ansprüche 4
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bildwandlereinrichtung eine flächenhafte Anordnung mi
niaturisierter IR-Fotosensoren aufweist.
8. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die IR-Sendeoptik (9) im Aufnahmekopf eine flächenhaf
te Anordnung miniaturisierter Halbleiter-Fotodioden bzw.
-Laser aufweist.
9. Untersuchungsinstrument nach einem der Ansprüche 1
bis 7 , dadurch gekennzeichnet, daß
die IR-Sendeoptik (9) im Aufnahmekopf (2) sowie der Füh
rungsstab (4) Mittel zur Übertragung eines in der Ver
sorgungs-, Auswerte und Anzeigeeinrichtung (16) oder im
Handgriff (3) erzeugten Meßstrahls sowie zur Strahlformung
aufweisen.
10. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Aufnahmekopf (2) und Führungsstab (4) eine
vom Handgriff (3) aus steuerbare Gelenkverbindung (6a, 6b)
vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, daß sie ein Ver
drehen des Aufnahmekopfes (2) gegenüber dem Führungsstab
(4) mindestens in einer die Längsachse des Führungsstabes
(4) enthaltenden Ebene erlaubt.
11. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Führungsstab (4) und Handgriff (3) eine Dreh
verbindung (5) vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, daß
sie ein Verdrehen des Führungsstabes (4) um seine Längs
achse gegenüber dem Handgriff (3) erlaubt.
12. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am Aufnahmekopf (2) oder am Führungsstab (4) eine Be
festigungsvorrichtung zu dessen Feststellung am Gebiß ei
nes Patienten vorgesehen ist.
13. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Verbindung zwischen Stab und Aufnahme
kopf lösbar ist, wobei die Verbindung so ausgebildet ist,
daß bei deren Lösen die Steuerleitungen und Signalübertra
gungselemente nicht unterbrochen werden.
14. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopf (2′) um eine sich durch einen der freien
Schenkel des "U" erstreckende Achse (2") frei schwenkbar
gelagert ist.
15. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Lagerung am freien Ende einer stabförmigen
Verlängerung (3′) des Handgriffs (4′) befindet.
16. Untersuchungsinstrument nach Anspruch 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Empfän
geroptik in demjenigen Schenkel des "U"-förmigen Kopfes
(2′) angeordnet ist, der auch die Drehachse enthält, wobei
die empfangene IR-Strahlung mittels eines Lichtwellenlei
ter oder eines anderen optischen Übertragungsmittels un
mittelbar in den Handgriff geführt wird, wo sich ein CCD-
Array befindet.
17. Untersuchungsinstrument nach einem der Ansprüche 14
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
daß die stabförmige Verlängerung (3′) des Handgriffs in
der Nähe des Drehlagers für den Kopf (2′) um einen Winkel
zwischen 30 und 45° abgewinkelt ist.
18. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Quelle (9) für IR-Strahlung mit einer Vorrich
tung zur Leistungsregelung und/oder Veränderung der Wel
lenlänge der ausgesandten IR-Strahlung versehen ist.
19. Untersuchungsinstrument nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die IR-Empfangsoptik (10) mit einer Einrichtung zur
unterschiedlichen Fokussierung und/oder zur Veränderung
des Schärfentiefenbereiches versehen ist.
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