DE4307379C1 - Sensor und Verfahren zur Erfassung der elektrischen Leitfähigkeit - Google Patents
Sensor und Verfahren zur Erfassung der elektrischen LeitfähigkeitInfo
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- G01N27/02—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance
- G01N27/04—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating resistance
- G01N27/06—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating resistance of a liquid
- G01N27/07—Construction of measuring vessels; Electrodes therefor
Description
Die Erfindung betrifft einen Sensor und ein Verfahren zur Er
fassung der elektrischen Leitfähigkeit.
Die elektrische Leitfähigkeit eines Gesteins oder eines Bau
materials ist im wesentlichen von dem in dem Porenraum befind
lichen Wasser bzw. Lauge (Elektrolyt) abhängig, sofern keine
metallischen Beimengungen vorhanden sind. Durch die Messung
der Leitfähigkeiten und durch die Kenntnis der Leitfähigkeit
des Porenelektrolyts kann die Menge des Elektrolyts und somit
der Durchfeuchtungsgrad eines Gebirgsbereiches oder Baumateri
als bestimmt werden.
Es gibt eine Reihe bekannter Verfahren und Möglichkeiten, wo
durch der elektrische Leitwert (inverser Widerstand) gemessen
werden kann. Dieser Wert beinhaltet aber zum größten Teil
Übergangswiderstände und ist auch von der Meßgeometrie abhän
gig und daher nur bedingt als Anzeige des eigentlichen Materi
algrundparameters, der elektrischen Leitfähigkeit, brauchbar.
Aus W. M. Telford et al., Applied Geophysics Cambridge, 1976,
Seite 654 bis 661 sind Elektrodenanordnungen bekannt, mit
denen die Leitfähigkeit (inverser spezifischer Widerstand) bei
Feldmessungen von der Oberflächen aus gemessen wird. Die da
beschriebenen Anordnungen lassen sich nicht beliebig verklei
nern, da die Elektroden für die Auswertung der Messungen
punktförmig sein sollen. Der Meßbereich ist dabei auf etwa 2
Zehnerpotenzen beschränkt.
Aus der US 3,924,175 ist eine Mehrelektroden-Anordnung zur
Messung der Leitfähigkeit von Elektrolyten bekannt. Zur
Messung der Leitfähigkeit in festem Material ist diese
Vorrichtung jedoch nicht geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es einen Sensor und ein Verfahren
der e. g. Art zur Verfügung zu stellen, mit denen die lokale
elektrische Leitfähigkeit im Gebirge und in Bauwerken über
sieben Größenordnungen gemessen werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
der Patentansprüche 1 und 6. Die Unteransprüche 2 bis 5 be
schreiben vorteilhafte Ausgestaltungen des Sensors.
Ein weiterer Vorteil dieses 4-Elektroden-Sensors besteht
darin, daß über eine Reziprok-Messung die korrekte Funktion
des Sensors überprüft werden kann.
Das wesentlich Neue der erfindungsgemäßen Lösung ist, daß nun
mehr der elektrische Grundparameter, nämlich die elektrische
Leitfähigkeit im Gebirge und/oder in Baumaterialien direkt ge
messen werden kann, da die Übergangswiderstände zwischen den
Elektroden A, B und dem sie umgebenden Medium nicht in die
Auswertung eingehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels und der Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt das Schema eines Leitfähigkeitssensors.
Der Sensor besteht aus vier Kugelelektroden M, N, B mit einem
Durchmesser von 2 cm, die jeweils in 10 cm Abstand zueinander
angeordnet sind. Die Größe der Kugelelektroden ist angesichts
der Übergangswiderstände, der zu benutzenden Einspeisespannung,
der zu erreichenden Stromstärken und dem zu messen
den Leitfähigkeitsbereich optimiert. Eine Toleranz der Dimen
sionen von 10% ist möglich. Die Kugelelektroden A, M, N, B
sind durch einen durch die Elektroden durchgehenden Glasfaser
stab 1 mit 4,5 mm Durchmesser mechanisch fixiert. Die einzel
nen Kabel 2 zu den Elektroden A, M, N, B sind seitlich abge
führt. Sowohl die Kabel 2 als auch der Glasfaserstab 1 führen
in einen Sockel 3. Der ganze Sensor ist durch Schrumpfschläu
che und Vergußmaterial (hier nicht dargestellt) hermetisch
isoliert, so daß keine Lauge eindringen und zu Kurzschlüssen
führen kann. Die Leitfähigkeitssensoren können in das Baumate
rial direkt während des Baus mit eingebaut werden. Im Gebirge
oder nachträglich in Baumaterialien können Bohrlöcher zur In
stallation benutzt werden, die mit geeigneten Materialien, z. B.
Beton oder Salzbeton zementiert sein müssen. Sensoranbrin
gung durch rein mechanische Druckkopplung reicht für eine
meßbare Stromspeisung nicht aus.
Die Aufgabe, die Leitfähigkeit in einem Gebirge oder Bauwerk
zu messen wird dadurch gelöst, daß in einer Anordnung von vier
Elektroden über zwei Elektroden A und B in das Material Strom
eingespeist bzw. ein elektrisches Feld aufgebaut wird und an
weiteren zwei Elektroden M und N das elektrische Feld bzw. die
Spannung gemessen wird. Demnach kann die elektrische Leit
fähigkeit berechnet werden mit:
mit
σ = elektrische Leitfähigkeit (S/m)
I = durch die Elektroden A und B eingespeister Strom (A)
ΔV = über die Elektroden M und N gemessene Spannung (V)
G = Geometriefaktor (1/m)
I = durch die Elektroden A und B eingespeister Strom (A)
ΔV = über die Elektroden M und N gemessene Spannung (V)
G = Geometriefaktor (1/m)
rAM = Abstand der Elektroden A und M
rAN = Abstand der Elektroden A und N
rBM = Abstand der Elektroden B und M
rBN = Abstand der Elektroden B und N.
rAN = Abstand der Elektroden A und N
rBM = Abstand der Elektroden B und M
rBN = Abstand der Elektroden B und N.
Dieser Rechnung liegt zugrunde, daß im umgebenden Bereich der
gesamten Elektrodenanordnung die Leitfähigkeit homogen ist.
Durch Installation bedingte Abweichungen hiervon müssen geson
dert berücksichtigt werden.
Sehr günstig ist eine Elektrodenanordnung mit vier Elektroden
in einer Reihe jeweils mit einem Abstand von a, wobei die
Stromspeiseelektroden A und B außen und Spannungselektroden M
und N innen sind. Dadurch reduziert sich die Rechnung der
Leitfähigkeit zu
Die Anwendung dieser Art der Leitfähigkeitsberechnung im Ge
birge und Bauwerken wird mit dem Sensor ermöglicht.
Die Messung mit dem Leitfähigkeitssensor erfolgt über speziell
hergerichtete Meßkanäle. Für die Einspeisespannung wird ein
Konstantstrom-Sinusoszillator mit 10 Hz im Bereich von 0.2 V
bis 20 V benutzt, durch welchen den beiden Elektroden A, B ein
konstanter Strom aufgeprägt wird. Für die Messung muß Wechsel
strom benutzt werden, damit Verfälschungen wegen Polarisationseffekt
an den Elektroden vermieden werden. Einstellbar sind
über einen BDC-Schalter Einspeiseströme von 0.001, 0.01, 0.1,
1 oder 10 mA. Abhängig von dem Gesamtwiderstand, der aus den
Übergangswiderständen und dem Widerstand des Gebirges
und/oder des Baumaterials zusammengesetzt ist, stellt sich
eine Versorgungs- oder Einspeisespannung ein. Liegt die Ein
speisespannung unter 0.4 V, so sollte der nächst höhere Strom
bereich gewählt werden. Bei Einspeisespannungen über 20 V
sollte der nächst niedere Strombereich gewählt werden. Durch
die verfügbaren Strombereiche wird angenähert ein Leitfähig
keitsbereich von 1 S/m bis 10-7 S/m bedeckt. Dieser Leitfä
higkeitsbereich ist bei der Durchfeuchtung mit Lauge (gesät
tigter Salzlösung) zu erwarten.
Die durch die Einspeisespannung sich über den inneren Elektro
den einstellende Spannung wird stromlos gemessen, z. B. nach
dem sie durch einen Gleichrichter umgewandelt wird. Hierbei
handelt es sich um einen aktiven Präzisions-Vollweggleichrich
ter. Als Eingangswiderstand wird ein Impedanzwandler verwen
det, um den angeschlossenen Leitfähigkeitssensor nicht zu
belasten. Es sind zwei Eingangsbereiche vorhanden, die vom 0 V
bis zu 2 V oder bis zu 20 V gehen und automatisch gewählt wer
den. Das Ausgangssignal kann wahlweise 0 bis 2 V oder 0 bis 20
mA betragen.
Prinzipiell reicht zur Erfassung der Leitfähigkeit die Kennt
nis von Einspeisestrom und der Spannung auf den inneren Elek
troden. Die Genauigkeit wird durch Einrichtung von Kontroll
meßstellen erhöht. Durch eine Meßstelle wird der Null-Punkt
des Gleichrichters kontrolliert, womit sowohl die Messung der
Einspeisespannung als auch die Spannung an den inneren Elek
troden korrigiert werden kann. Eine weitere Kontrollmeßstelle
überprüft den Spannungsabfall an definierten Testwiderständen
um den genauen durch den Oszillator gegebenen Strom zu erfas
sen.
Claims (6)
1. Sensor zur Erfassung der elektrischen Leitfähigkeit mit
vier linear und symmetrisch zu einem gedachten Mittelpunkt
angeordneten Elektroden, von denen die beiden äußeren Elek
troden der Stromeinspeisung und die beiden inneren Elektro
den der Erfassung des durch diesen Strom erzeugten elektri
schen Feldes dienen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Elektroden (A, B, M, N) kugelförmig ausgebildet sind,
- b) der Abstand A-B 15 bis 60 cm beträgt, wobei
- c) der Abstand M-N ein Drittel bis ein Fünftel des Ab standes A-B beträgt und
- d) das Verhältnis vom Abstand benachbarter Elektroden zum Kugeldurchmesser zwischen 4,5 und 10 liegt.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
stände zwischen benachbarten Elektroden alle gleich sind.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis von Elektrodenabstand zu Kugeldurchmesser
zwischen 5 und 6 liegt.
4. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektrodenabstände 10 ±1 cm betragen.
5. Sensor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser für alle Elektroden gleich ist und zwischen 1,8
und 2,2 cm liegt.
6. Verfahren zur Erfassung der elektrischen Leitfähigkeit im
Gebirge und in Bauwerken unter Verwendung eines Sensors ge
mäß einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch fol
gende Verfahrensschritte:
- a) einzementieren des Sensors im Gebirge oder Bauwerk,
- b) Aufprägen eines niederfrequenten konstanten Stromes mit den möglichen Stromstärken 0,001 bis 0,01, 0,1, 1 und 10 mA auf die beiden Elektroden A, B, wobei dann zur Mes sung derjenige Wert eingestellt wird, für den die be nötigte Spannung etwa in der Mitte zwischen 0,2 und 20 Volt liegt,
- c) bei diesem Strom wird dann der Spannungsabfall über den Elektroden M, N stromlos gemessen und
- d) daraus die Leitfähigkeit des von dem Strom durchflosse nen Bereiches bestimmt,
- e) bei weiteren Messungen wiederholen ab Schritt b).
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DE19934307379 DE4307379C1 (de) | 1993-03-09 | 1993-03-09 | Sensor und Verfahren zur Erfassung der elektrischen Leitfähigkeit |
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