DE4305737A1 - Vorrichtung zum Regeln der Fahrgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zum Regeln der Fahrgeschwindigkeit eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln der Fahrge
schwindigkeit eines Kraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1, wie es beispielsweise aus der DE 30 19 562 C2 als
bekannt hervorgeht.
Dort wird ein Fahrpedal beschrieben, das die Motorleistung
nicht direkt regelt, sondern in Funktion der Pedalstellung
elektrische Signale erzeugt, die in einer Steuereinheit verar
beitet und mittels eines Kennfeldes oder einer Kennlinie in ein
Steuersignal umgesetzt werden, wobei mit dem Steuersignal die
Motorleistung geregelt wird.
Bei Fahrzeugen mit großer Masse wird nach einer Fahrpedalver
stellung eine sehr langsame Annäherung der Geschwindigkeit an
den Gleichgewichtszustand bewirkt. Bei leistungsstarken Motoren
mit entsprechend langen Übersetzungen fällt das Motormoment bei
steigender Geschwindigkeit nur langsam ab. Beide Effekte sorgen
für eine schleichende Geschwindigkeitserhöhung in der Nähe der
menschlichen Längsbeschleunigungsreizschwelle. Der Fahrer muß
um überhöhte Fahrgeschwindigkeiten zu vermeiden den Tachometer
häufig kontrollieren. Diese Kontrollaufgabe beeinträchtigt das
Komfortgefühl des Fahrers und lenkt vom Straßenverkehr ab.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäß zugrundegelegte
Fahrpedal dahingehend zu verbessern, daß bei Fahrpedalverstel
lungen der Gleichgewichtszustand rasch erreicht und der so
gewünschte Fahrzustand stabil beibehalten wird, ohne daß der
Fahrer ständig in die Fahrgeschwindigkeitsregelung durch Fahr- und
ggf. auch Bremspedalbetätigung eingreifen muß.
Diese Aufgabe wird bei Zugrundelegung des gattungsgemäßen Fahr
pedales erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von
Anspruch 1 gelöst. Das Fahrpedal dient hierbei nur noch der
Erfassung eines gewünschten längsdynamischen Fahrzustandes.
Dies ist entweder eine Verzögerung, eine konstante Fahrge
schwindigkeit oder eine Beschleunigung. Die eigentliche Rege
lung der Motorleistung wird von der Steuereinheit übernommen.
Hat das Fahrzeug einmal die vom Fahrer gewünschte Fahrgeschwin
digkeit erreicht, so muß er das Fahrpedal nur noch in den Be
reich von Pedalstellungen überführen, in dem die Geschwindig
keit konstant gehalten wird. Eine gesonderte Überwachung der
Fahrgeschwindigkeit seitens des Fahrers ist dann nicht mehr
notwendig, er kann sich ganz auf den Straßenverkehr konzen
trieren.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den
Unteransprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung
an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbei
spieles nachfolgend noch erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 eine mögliche Ausführung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 ein Beispiel für den Kennlinienverlauf der Pedalkraft
in Funktion des Stellweges des Fahrpedales und der
Unterteilung in die Bereiche mit definiertem
längsdynamischen Fahrzustand.
Die Fig. 1 zeigt eine mögliche Ausführung einer Vorrichtung
zum Regeln der Fahrgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeugs, mit
einem erfindungsgemäßen Fahrpedal 10. Das Fahrpedal 10 ist mit
Kraftspeichern 12 versehen, die das Pedal in Richtung der Leer
laufstellung 13 beaufschlagen. Es ist mit einem Signalgeber 11
versehen, der ein aus dem vom Fahrer erzeugten Stellweg s des
Fahrpedales 10 aus der Leerlaufstellung 13 heraus abhängiges
Fahrsignal 14 erzeugt. In der Steuereinheit 20 wird unter Ver
wendung des Fahrsignales 14, eines Signales für die Fahrzeugge
schwindigkeit 22 und eines Signales für die Fahrzeugbeschleuni
gung 23 ein Steuersignal 21 zur Steuerung der Motorleistung
erzeugt. Dazu wird die Motorleistung durch die Stellung der
Drosselklappe 31, durch ein Stellglied und/oder durch entspre
chende Veränderung der Kraftstoffeinspritzung 28 entweder di
rekt oder mittelbar über auch andere Parameter berücksichtigen
de andere Steuerungen 26,27 gesteuert. Das Signal für die Fahr
zeuggeschwindigkeit 22 kann dabei beispielsweise von den Ge
schwindigkeitsgebern des Antiblockiersystemes übernommen werden.
Die Fahrzeugbeschleunigung 23 kann zum Beispiel aus der numeri
schen zeitlichen Ableitung des Fahrzeuggeschwindigkeitssignales
22 gewonnen werden.
Dabei wird in einem ersten Bereich BI von Fahrpedalstellungen
in der Steuereinheit 20 ein Steuersignal 21 erzeugt, das eine
Verringerung der Fahrgeschwindigkeit bewirkt. Vorzugsweise ent
spricht die dabei erzeugte Verzögerung einer Verzögerung, wie
sie bei herkömmlichen Fahrzeugen mit handgeschaltetem Getriebe
durch die Bremswirkung des Motors auftritt, wenn über das Fahr
pedal 10 die Motorleistung verringert wird.
In einem zweiten Bereich BII von Fahrpedalstellwegen wird die
Fahrzeuggeschwindigkeit konstant gehalten. Dieser zweite Be
reich BII von Fahrpedalstellungen entspricht Stellwegen s, bei
denen die zur Erzeugung des Stellweges s notwendige Stellkraft
F der Auflagekraft FA des das Fahrpedal 10 betätigenden Körper
teiles 41 des Fahrers entspricht. Dieser Bereich ist relativ
begrenzt, da beispielsweise bei fußbetätigten Fahrpedalen 10
durch die Einstellung von Sitzentfernung und Sitzhöhe auch bei
Personen unterschiedlicher Größe und Körpergewicht, die auf das
Fahrpedal 10 einwirkenden Auflagekräfte FA nur in engen Grenzen
variieren.
In einem dritten Bereich BIII von Fahrpedalstellwegen wird eine
im Rahmen der Motorleistung konstante Beschleunigung erzeugt,
wobei die Größe der Beschleunigung von dem Stellweg s des Fahr
pedales 10 abhängig und vorzugsweise direkt proportional zum
Stellweg s ist. Es wird also nicht mehr eine bestimmte Motor
leistung gesteuert, sondern die Motorleistung wird so gesteuert,
daß eine gewünschte Beschleunigung erzeugt wird. Die erzeugbare
Beschleunigung ist dabei natürlich absolut durch die zur Ver
fügung stehende Motorleistung begrenzt.
Bei Fahrzeugen mit automatisch geschaltetem Getriebe ist es
insbesondere zur besseren Steuerung einer Beschleunigung oder
Verzögerung, aber auch zur Auswahl eines verbrauchsgünstigen
Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit vorteilhaft, in der Steu
ereinheit 20 ein das die Antriebsgetriebeübersetzung steuerndes
Signal 21′ zu erzeugen. Damit können entsprechende Schaltvor
gänge im Antriebsgetriebe 29 veranlaßt werden. Die gewünschte
Fahrzustandsänderung wird somit besser umgesetzt. Bei Fahrzeu
gen mit elektronisch gesteuertem Getriebe 29 ist die Berück
sichtigung dieses Signales in der Getriebesteuerung 25 einfach.
Bei hydraulisch gesteuerten Getrieben 29 kann es notwendig sein,
Stellglieder anzuordnen, die eine Betätigung eines Kick-down-
Schalters oder eine Betätigung des Getriebewählhebels zum Ver
ändern der Schaltstufe ersetzten und somit Schaltvorgänge des
Getriebes 29 zu provozieren.
In einer weiteren Ausgestaltung ist es in einfacher Weise mög
lich, eine Fahrgeschwindigkeitsautomatik in die Steuereinheit
20 zu integrieren, die es bei längeren Fahrstrecken mit kon
stanter Geschwindigkeit dem Fahrer ermöglichen, den Fuß vom
Fahrpedal 10 zu nehmen. Dazu wird lediglich ein Bedienelement
36 im Griffbereich des Fahrers angeordnet, das aus einem Ruhe
zustand 38 in einen Wirkzustand 37 überführt werden kann. Im
Wirkzustand 37 wird der Steuereinheit 20 ein Signal zuführt,
das dem zweiten Bereich BII von Fahrpedalstellungen entspricht,
wobei die vom Fahrpedal 10 kommenden Signale von der Steuerein
heit 20 solange nicht beachtet oder unterdrückt werden, bis sich
das Fahrpedal 10 in einer Stellung des dritten Bereiches BIII
befindet oder die Fahrzeugbremse betätigt wird. Zumindest bei
einer Betätigung der Fahrzeugbremse findet eine Überführung des
Betätigungselementes in die Ruhestellung statt.
In der Fig. 2 ist in einem Diagramm ein möglicher Verlauf
der Stellkraft F in Funktion des Stellweges s des Fahrpedals 10
dargestellt. Auch die Unterteilung in die den drei Fahrzuzu
standsbereichen entsprechende Stellwegbereiche ist dargestellt.
In dem ersten Bereich BI, dem Verzögerungsbereich, erfolgt un
mittelbar an die Leerlaufstellung 13 anschließend, zuerst eine
sprunghafte, anschließend eine allmähliche, vorzugsweise pro
portionale Erhöhung der notwendigen Stellkraft F.
In dem zweiten Bereich BII erfolgt eine sprunghafte, starke
Erhöhung der Stellkraft F bei geringem Stellweg s, um nur in
einem kurzen, scharf definierten Bereich der Stellwege s die
Geschwindigkeit konstant zu halten. Dabei ist es wichtig, daß
dieser Bereich für den Fahrer deutlich fühlbar ist und er an
dererseits keine großen Kräfte aufbringen muß, um das Fahrpedal
10 in diesem Bereich zu halten.
In dem dritten Bereich BIII ist eine lineare Beziehung zwischen
Stellweg s und Stellkraft F gegeben. Je stärker das Pedal vom
Fahrer betätigt wird, desto größer wird auch die erzeugte Fahr
zeugbeschleunigung.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Regeln der Fahrgeschwindigkeit eines Kraft
fahrzeugs, insbesondere mit Automatikgetriebe, mit einem Fahr
pedal, das mit einem Signalgeber versehen ist, wobei der Sig
nalgeber ein von dem gegen die Wirkung von Kraftspeichern vom
Fahrer erzeugten Stellweg aus der Leerlaufstellung des Fahrpe
dales abhängiges Fahrsignal erzeugt, mit einer Steuereinheit,
die unter Verwendung des Fahrsignales ein Steuersignal zur
Steuerung der Motorleistung erzeugt und mit einer Motorsteue
rung zur Beeinflussung der Motorleistung in Abhängigkeit des
Steuersignales,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuereinheit (20) Signale für Fahrzeuggeschwindigkeit
(22) und Fahrzeugbeschleunigung (23) zugeführt werden, und daß
die Steuereinheit (20) ein Steuersignal (21) erzeugt, das
- - in einem ersten Bereich (BI) von Fahrpedalstellwegen eine Verringerung der Fahrgeschwindigkeit bewirkt,
- - in einem zweiten Bereich (BII) von Fahrpedalstellwegen eine konstante Geschwindigkeit bewirkt,
- - in einem dritten Bereich (BIII) von Fahrpedalstellwegen eine im Rahmen der Motorleistung konstante Beschleunigung erzeugt, wobei die Größe der Beschleunigung von dem Stell weg (s) des Fahrpedales (10) abhängig ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in dem dritten Bereich (BIII) erzeugte Beschleunigung
proportional zum Stellweg (s) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Bereich (BII) von Fahrpedalstellungen Stellwegen
(s) entspricht, bei denen die zur Erzeugung des Stellweges (s)
notwendige Stellkraft (F) der Auflagekraft (FA) des das
Fahrpedal (10) betätigenden Körperteiles (41) des Fahrers ent
spricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Stellweg (s) zu Stellkraft (F) des Fahr
pedals (10) in drei den Fahrzustandsbereichen entsprechende
Stellwegbereiche unterteilt ist, wobei
- - in dem ersten Bereich (BI) unmittelbar an die Leerlauf stellung (13) zuerst eine sprunghafte, anschließend eine allmähliche, proportionale Erhöhung der notwendigen Stell kraft (F),
- - in dem zweiten Bereich (BII) eine sprunghafte, starke Erhö hung der Stellkraft (F) bei geringem Stellweg (s) und
- - in dem dritten Bereich (BIII) eine lineare Beziehung zwi schen Stellweg (s) und Stellkraft (F) gegeben ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung der Motorleistung über die Stellung der
Drosselklappe (31) und/oder der Kraftstoffeinspritzung (28)
erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Steuereinheit (20) ein das die Antriebsgetriebeüber
setzung steuerndes Signal (21′) erzeugt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein Bedienelement (36) im Griffbereich des Fah
rers angeordnet ist, das aus einem Ruhezustand (38) in einen
Wirkzustand (37) überführt werden kann und im Wirkzustand (37)
der Steuereinheit (20) ein Signal zuführt, das dem zweiten Be
reich (BII) von Fahrpedalstellungen entspricht, wobei die vom
Fahrpedal (10) kommenden Signale von der Steuereinheit (20)
solange nicht beachtet oder unterdrückt werden, bis sich das
Fahrpedal (10) in einer Stellung des dritten Bereiches (BIII)
befindet oder die Fahrzeugbremse betätigt wird und wobei zumin
dest die Betätigung der Fahrzeugbremse eine Überführung des
Betätigungselementes in Ruhestellung bewirkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4305737A DE4305737A1 (de) | 1993-02-25 | 1993-02-25 | Vorrichtung zum Regeln der Fahrgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4305737A DE4305737A1 (de) | 1993-02-25 | 1993-02-25 | Vorrichtung zum Regeln der Fahrgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4305737A1 true DE4305737A1 (de) | 1994-03-03 |
Family
ID=6481262
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4305737A Withdrawn DE4305737A1 (de) | 1993-02-25 | 1993-02-25 | Vorrichtung zum Regeln der Fahrgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges |
Country Status (1)
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