DE4305196A1 - Verfahren zur Herstellung einer Spritzgußform - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer SpritzgußformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Spritzgußform gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Herstellung von Kunststoffteilen mittels des Spritzguß
verfahrens werden Spritzgußformen benötigt, welche einer
seits den Anforderungen an die vom herzustellenden Kunst
stoffteil abhängigen Fertigungstoleranzen und die Standzeit
der Spritzgußform genügen, andererseits jedoch auch einfach
und kostengünstig herzustellen sind.
Es ist bekannt, für Kunststoffteile benötigte Spritzgußfor
men aus Metall durch Fräsen, Erodieren oder mittels Preß
verfahren zu fertigen. Diese Art der Formherstellung ist
jedoch relativ aufwendig und daher meist nur bei der Mas
senfertigung von Kunststoffteilen wirtschaftlich einsetz
bar.
Weiterhin ist es bekannt, Spritzgußformen für Kunststoff
teile nach dem Alu-Block-Baukastensystem herzustellen, wo
bei vorgefertigte Aluminium-Bauteile mittels Fräsverfahren
auf die endgültige Form gebracht werden. Auch dieses Ver
fahren ist aufgrund der relativ hohen Herstellungskosten
für die Spritzgußform nur bei großen Stückzahlen wirt
schaftlich einsetzbar. Ferner ist auch bei diesem Verfahren
nachteilig, daß der Hersteller in der Formgebung aufgrund
der vorzunehmenden Fräsbearbeitung beschränkt ist, da Geo
metrie und Verfahrwege des jeweiligen Fräswerkzeugs beach
tet werden müssen.
Spritzgußformen für Kunststoffteile werden weiterhin da
durch hergestellt, daß beispielsweise aus Holz bestehende
Modelle mit Werkzeuggießharzen oder anderen Kunststoffen
abgegossen werden. Dieses Verfahren verringert zwar die
Herstellkosten, erfüllt jedoch andererseits nicht die An
forderungen an die gewünschten Standzeiten der Spritzguß
formen.
Schließlich ist es bekannt, Spritzgußformen für Kunststoff
teile mittels eines Metallspritzverfahrens herzustellen,
wobei auf ein beispielsweise aus Holz bestehendes Modell
eine Schicht aus Metall aufgebracht wird. Dieses Verfahren
ist jedoch ebenfalls mit einem relativ hohen maschinellen
Aufwand verbunden. Außerdem sind die Standzeiten derartiger
Spritzgußformen häufig unbefriedigend.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs I zu schaf
fen, mit dem Spritzgußformen, die für kleinere und mittlere
Fertigungsstückzahlen eingesetzt werden, kostengünstig her
stellbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Spritzgußform durch Vergießen eines vergießfähigen, aus
härtbaren Materials in eine Werkzeug-Negativform herge
stellt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden Spritzgußformen für
Kunststoffteile entgegen dem diesbezüglich herrschenden
Vorurteil durch ein Gießverfahren hergestellt. Während bis
her angenommen wurde, Gießverfahren kämen für die Herstel
lung derartiger Spritzgußformen aufgrund einer zu schlech
ten Oberflächengüte und zu ungenauer Maßeinhaltung nicht in
Betracht, hat es sich überraschenderweise gezeigt, daß auch
mittels Gießverfahren diese Kriterien ohne weiteres einge
halten werden können, wobei an der Spritzgußform keine oder
eine tolerierbare Gußstruktur zurückbleibt. Ein etwaiges
Nacharbeiten kann mit geringem Aufwand durchgeführt werden,
falls dies bei besonders hohen Anforderungen an die Ober
fläche oder Maßgenauigkeit erforderlich sein sollte. Die
Wahl des zu vergießenden Materials hängt maßgeblich von der
späteren Beanspruchung der Spritzgußform im Produktionspro
zeß ab.
Von besonderem Vorteil ist beim erfindungsgemäßen Verfah
ren, daß die Spritzgußformen für Kunststoffteile auf eine
wesentlich kostengünstigere Weise als mit den bisher ver
wendeten Verfahren hergestellt werden können, da die Kosten
für die Werkzeug-Negativform relativ gering sind. Diese
verringerten Herstellkosten wirken sich insbesondere bei
kleinen und mittleren Fertigungslosen von Kunststoffteilen
im niedrigen Preisbereich vorteilhaft aus bzw. ermöglichen
dort erst den Einsatz der Spritzgußtechnik. Ferner können
mit Hilfe des Gießverfahrens Spritzgußformen realisiert
werden, die beispielsweise mit einem Fräsverfahren aufgrund
von geometrischen Besonderheiten nicht herstellbar wären.
Eine besonders hohe Standzeit der Spritzgußform kann er
reicht werden, wenn gemäß der vorteilhaften Ausführungsform
gemäß Anspruch 2 als vergießfähiges aushärtbares Material
Metall oder eine Metallegierung verwendet wird.
Alternativ hierzu ist es in Abhängigkeit der Anforderungen
an die Spritzgußform auch möglich, als vergießfähiges aus
härtbares Material Mineralguß zu verwenden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung be
steht die für das Gießen der Spritzgußform erforderliche
Werkzeug-Negativform aus einer Gipsgußform oder einer Gips
vakuumgußform. Von Vorteil ist hierbei insbesondere die
einfache und kostengünstige Herstellung der Werkzeug-Nega
tivform bei gleichzeitiger hoher Oberflächengüte. Ferner
gewährleistet die Verwendung von Gips eine gute Maßhaltig
keit und bietet die Möglichkeit, auch geometrisch kompli
zierte Negativformen herzustellen.
Die Werkzeug-Negativform kann jedoch gemäß einer vorteil
haften Ausführungsvariante der Erfindung auch aus Mineral
guß oder Zement bestehen. Die Wahl des geeigneten Materials
und Herstellungsverfahrens der Werkzeug-Negativformen hängt
dabei jeweils von der Formgebung und den Qualitätsan
forderungen der herzustellenden Spritzgußformen und damit
indirekt auch von den zu produzierenden Kunststoffteilen
ab.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1 ein Positiv-Modell einer Spritzgußform;
Fig. 2 eine über das Positiv-Modell abgeformte Werkzeug-
Negativform;
Fig. 3 die Werkzeug-Negativform gemäß Fig. 2 nach dem
Eingießen des Spritzgußform-Materials;
Fig. 4 die Spritzgußform nach dem Entfernen der Werk
zeug-Negativform und
Fig. 5 die Spritzgußform gemäß Fig. 4 mit einem hiermit
geformten Kunststoff-Spritzgußteil.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht der erste
Schritt bei der Herstellung einer Spritzgußform für Kunst
stoffteile in der Herstellung eines Positiv-Modells 1 der
gewünschten Spritzgußform (siehe Fig. 1). Das Modell 1 kann
aus vielerlei geeigneten Materialien, beispielsweise aus
Holz, bestehen.
Über dieses Positiv-Modell 1 wird, wie aus Fig. 2 ersicht
lich, anschließend eine Werkzeug-Negativform 2 abgeformt,
indem das Positiv-Modell 1 in der gewünschten Weise bei
spielsweise in Gips eingebettet wird. Nach dem Entfernen
des Positiv-Modells 1 enthält die Werkzeug-Negativform 2
somit einen Hohlraum, der eine Negativabbildung des Posi
tiv-Modells 1 darstellt und nachfolgend zum Einfüllen eines
vergießfähigen aushärtbaren Materials, beispielsweise eines
Metalls, einer Metallegierung oder eines Mineralgusses,
dient.
Der Zustand nach dem Eingießen dieses vergießfähigen, aus
härtbaren Materials in die Werkzeug-Negativform 2 ist in
Fig. 3 dargestellt. Wie ersichtlich, liegt nach dem Aushär
ten des eingegossenen Materials eine fertig geformte
Spritzgußform 3 vor, die nach dem Entfernen der Werkzeug-
Negativform 2 (Fig. 4) entweder unmittelbar zur Herstellung
der gewünschten Kunststoffteile verwendet werden kann bzw.
gegebenenfalls noch entgratet oder einer anderen Nachbe
handlung unterzogen wird.
Die Verwendung der fertigen Spritzgußform 3 beim Spritz
gießen von Kunststoffteilen ist schließlich schematisch in
Fig. 5 dargestellt. Die Spritzgußform 3 weist hierzu einen
als Negativform für ein herzustellendes Kunststoffteil 4
ausgebildeten Hohlraum auf, in den der Kunststoff in be
kannter Weise eingespritzt wird. Nach dem Aushärten des
Kunststoffs liegt das Kunststoffteil 4 in der gewünschten
Form vor.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Spritzgußform (3)
für Kunststoffteile (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzgußform (3) durch Vergießen eines vergießfä
higen aushärtbaren Materials in eine Werkzeug-Negativform
(2) hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als vergießfähiges aushärtbares Material für die
Spritzgußform (3) Metall oder eine Metallegierung verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als vergießfähiges aushärtbares Material für die
Spritzgußform (3) Mineralguß verwendet wild.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Werkzeug-Negativform (2) eine Gips
gußform oder eine Gipsvakuumgußform verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Werkzeug-Negativform (2) eine sol
che aus Mineralguß oder Zement verwendet wird.
Priority Applications (1)
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DE19934305196 DE4305196C2 (de) | 1993-02-19 | 1993-02-19 | Verfahren zur Herstellung einer Spritzgußform |
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DE4305196C2 DE4305196C2 (de) | 1996-07-11 |
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1993
- 1993-02-19 DE DE19934305196 patent/DE4305196C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4305196C2 (de) | 1996-07-11 |
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