DE4304760A1 - Antriebsvorrichtung für eine Drehanode - Google Patents
Antriebsvorrichtung für eine DrehanodeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung
für die Drehanode einer Röntgenröhre mit einem
Antriebsmotor mit Stator und Rotor, die auf
Anodenpotential betrieben werden, wobei eine Rotorwelle
die Drehanode antreibt.
Aus der US-PS 41 88 559 ist es bekannt, zum Antrieb der
Drehanode einer Röntgenröhre einen elektrischen
Innenläufermotor zu verwenden, wobei der gesamte Motor auf
Anodenpotential liegt. Mit dieser Anordnung wird erreicht,
daß zwischen dem Rotor und Stator nur ein kleiner Spalt
notwendig ist. Insgesamt ist die Anordnung aber, da ein
außen liegender Stator verwendet wird, relativ großbauend.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Antriebsvorrichtung der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, die weniger
kostenintensiv und kleinbauender gestaltet werden kann.
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Rotor des Antriebsmotors als Außenläufer
ausgebildet ist und die Speisung des Motors mittels einer
potentialtrennenden Übertragungsvorrichtung erfolgt.
Durch den Betrieb des Motors über eine potentialtrennende
Übertragungsvorrichtung ist zwischen Stator und Rotor ein
kleinerer Spalt notwendig, als wenn dieser Spalt
zusätzlich die Potentialtrennung von mehreren kV
gewährleisten sollte. Aufgrund dieses kleineren Spaltes
kann der Motor bereits kleinbauender realisiert werden.
Eine weitere wesentliche Verringerung des Volumens des
Motors kann dadurch erzielt werden, daß der Rotor als
Außenläufer realisiert wird. Da das Drehmoment des Motors
im wesentlichen durch die Bohrungsfläche bestimmt wird,
wird das Gesamtvolumen des Motors bei festgelegtem
gewünschtem Drehmoment durch die außerhalb der
Bohrungsfläche liegenden Motorteile bestimmt. Ein
außerhalb der Bohrungsfläche liegender Stator ist nun
wesentlich großbauender als ein außerhalb der
Bohrungsfläche liegender Rotor, insbesondere, wenn nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung der Rotor
aus einem oder mehreren konzentrischen Metallzylindern
besteht.
Der außen liegende Rotor hat zudem den Vorteil eines
höheren Massenträgheitsmomentes gegenüber einem innen
liegenden Rotor, so daß bei Störungen in der den Motor
speisenden Elektronik, z. B. durch hohe elektromagnetische
Felder, wie sie in Röntgenröhren typisch sind, kleinere
Drehzahlschwankungen auftreten werden. Somit kann dann auf
eine Drehzahlregelung verzichtet werden oder diese
einfacher ausgeführt werden.
Durch den außenliegenden Rotor wird das elektromagnetische
Feld des Motors besser gegenüber dem Elektronen- und
Röntgenstrahl abgeschirmt als bei einem außenliegenden
Stator. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn nach einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Rotorlänge größer
als die Blechpaketlänge des Stators ist, aber kleiner als
die Gesamtlänge des Stators. Durch diese Rotoranordnung
wird das Drehmoment zusätzlich erhöht.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Statorinnenraum durchbohrt ist, um das
Einleiten von Kühlflüssigkeit, beispielsweise Öl, zu
ermöglichen. Durch die Aufbohrung des Statorinneren werden
die Motoreigenschaften nicht negativ beeinflußt. Die
Kühlflüssigkeit kann aber an die gewünschten Stellen
transportiert werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Rotorzylinder aus Kupfer besteht.
Infolge des geringen Spaltes zwischen Stator und Rotor
aufgrund der Speisung auf Anodenpotential besitzt auch der
außen liegende Rotor noch so geringe Abmessungen, daß in
dem als Kupferzylinder ausgebildeten Rotor keine
Festigkeitsprobleme bei hohen Drehzahlen (beispielsweise
zwischen 3000 U/min und 20000 U/min) auftreten. Es ist
aber auch möglich, den Rotor aus zwei konzentrischen
Metallzylindern aufzubauen, wobei der Kupferzylinder auf
der vom Spalt abgewandten Seite von einem Eisenzylinder
umgeben ist. Trotz der unterschiedlichen Ausdehnung der
beiden Materialien infolge Wärmedehnung und
Rotationsdehnung ist eine Verbindung der beiden
Rotorschichten möglich, da sich der innen liegende
Kupferzylinder stärker dehnt als der außen liegende
Eisenzylinder. Diese Verbindung der beiden Zylinder
vergrößert das Drehmoment und verringert die Verluste. Bei
Innenläuferrotoren ist eine solche Verbindung der beiden
Metallzylinder aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnung
dagegen nicht möglich. Die Motoreigenschaften von Motoren
mit innen liegendem Rotor sind deshalb für diesen
Anwendungsfall schlechter.
Mit Hilfe der beschriebenen Anordnung läßt sich ein
Drehanodenantrieb realisieren, der einen Leistungsfaktor
von 0,4 bis 0,5 und einen Wirkungsgrad von 40% bis 60%
besitzt. Dies führt zu deutlichen Aufwandreduzierungen im
Speisegerät des Motors und in der Kühleinrichtung der
Röntgenröhre.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Speisung des Antriebsmotors über eine
Trenntransformatoranordnung oder über einen
potentialtrennenden DC/DC-Wandler erfolgt. Durch die
Potentialtrennung mittels einer
Trenntransformatoranordnung oder eines potentialtrennenden
DC/DC-Wandlers ist der Antrieb des Antriebsmotor
gewährleistet. Zwar muß auch hier für Trenntransformator
und DC/DC-Wandler Volumen zur Verfügung gestellt werden.
Durch die räumliche Trennung von Motor und
Potentialtrennung wird aber ein geringeres Gesamtvolumen
erzielt und kann dieses Gesamtvolumen geschickter in dem
gesamten Gerät verteilt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Rotor vom Stator mittels einer
unmagnetischen Trennschicht vakuummäßig getrennt ist, die
zugleich das Statorblechpaket abstützt, wobei die
Trennschicht beispielsweise aus Nickel-Chrom-Stahl,
Keramik oder Glas besteht.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Antriebsvorrichtung für eine Drehanode einer
Röntgenröhre,
Fig. 2 die Speisung des Antriebsmotors über eine
Trenntransformatoranordnung,
Fig. 3 die Speisung des Antriebsmotors über eine
potentialtrennende DC/DC-Wandleranordnung.
Fig. 1 zeigt einen Teil einer Röntgenröhre mit einem auf
Erdpotential liegenden Röhrenteil 1, einem Isolator 2 und
einer Vakuumkammer 3. Innerhalb der Vakuumkammer 3
befindet sich der Rotor 5b des Antriebsmotors 5. Die
Trennung zur Vakuumkammer 3 wird im Spalt des Motors 5
durch die Trennschicht 4 realisiert, die z. B. aus
CrNi-Stahl, Keramik oder Glas bestehen kann. Diese
Trennschicht 4 dient gleichzeitig zur Aufnahme des
ortsfesten Statorblechpaketes 5d. In die Nuten dieses
Statorblechpaketes 5d ist die Statorwicklung 5c eingelegt.
Statorwicklung 5c und Statorblechpaket 5d bilden den
Stator 5a des Antriebsmotors 5. Der Rotor 5b besteht aus
zwei unterschiedlichen Materialien, einem Kupferzylinder
5e und einem diesen umschließenden Eisenzylinder 5f. Der
Antriebsmotor 5 treibt die Drehanode 7 über eine Welle 6
an. Die Lagerung 7a der Welle 6 ist als Kugellager
ausgebildet, kann aber auch eine Gleit- oder eine
Spiralrillenlagerung sein.
Die Motorspeisung erfolgt über potentialtrennende
Übertragungseinrichtungen nach Fig. 2 oder 3. Die
potentialtrennende Übertragungseinrichtung nach Fig. 2
besteht aus einem an Netzklemmen 10a und 10b
angeschlossenen Gleichrichter 11, einem sich daran
anschließenden Wechselrichter 12 und einer
Trenntransformatoreinrichtung 13 mit den
Trenntransformatorspulen 13a und 13b. Durch einen Rahmen
14 ist angedeutet, daß sich die Spule 13b und der Motor 5
im Hochspannungsbereich der Röntgenröhre befinden. Der
wechselstromseitige Teil des Wechselrichters sowie die
Spulen 13a und 13b und der Motor 5 sind dreiphasig
ausgebildet.
Fig. 3 zeigt eine andere Variante der
Übertragungsvorrichtung. Wie in Fig. 2 wird über die
Klemmen 10a und 10b eine Wechselspannung an den
Gleichrichter 11 abgegeben, der den zugeführten
Wechselstrom in einen Gleichstrom umwandelt und einem
DC/DC-Wandler 15 zuleitet. Der DC/DC-Wandler 15 hat einen
Wechselrichterteil 15a, einen Gleichrichterteil 15b und
einen Trenntransformatorteil 15c. Der
Trenntransformatorteil 15c besitzt zwei Spulen 15d und
15e. Der Gleichrichterteil 15b liefert eine Gleichspannung
an einen Wechselrichter 12, der die ihm zugeführte
Gleichspannung in ein dreiphasiges Wechselspannungssystem
umwandelt und an den Motor 5 abgibt. Aus Fig. 3 ist zu
erkennen, daß der Hochspannungsbereich, umrissen durch die
Linie 14, die Spule 15e und den Gleichrichterteil 15b des
DC/DC-Wandlers 15, den Wechselrichter 12 und den Motor 5
umfaßt.
Claims (12)
1. Antriebsvorrichtung für eine Drehanode einer
Röntgenröhre mit einem Antriebsmotor (5) mit Stator (5a)
und Rotor (5b), die auf Anodenpotential betrieben werden,
wobei die Rotorwelle (6) die Drehanode (7) antreibt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (5b) des
Antriebsmotors (5) als Außenläufer ausgebildet ist und die
Speisung des Motors (5) mittels einer potentialtrennenden
Übertragungsvorrichtung erfolgt.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Speisung des Antriebsmotors (5)
über eine Trenntransformatoranordnung (13) erfolgt.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Speisung des Antriebsmotors (5)
über einen potentialtrennenden DC/DC-Wandler (15) erfolgt.
4. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorlänge gleich oder
größer als die Blechpaketlänge des Stators, aber kleiner
als die Gesamtlänge des Stators ist.
5. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorlänge kleiner als die
Blechpaketlänge des Stators ist.
6. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Statorinnenraum durchbohrt
ist, um das Einleiten von Kühlflüssigkeit zu ermöglichen.
7. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (5b) ein reiner
Kupfer-, Eisen- oder Aluminiumzylinder ist.
8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rotor (5b) aus Kupfer oder
Aluminium (5e) auf der vom Spalt abgelegenen Seite von
Eisen (5f) umgeben ist.
9. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor als Käfigläufer
ausgebildet ist.
10. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor vom Stator mittels
einer unmagnetischen Trennschicht vakuummäßig getrennt
ist, die zugleich das Statorblechpaket abstützt.
11. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennschicht aus
Nickel-Chrom-Stahl, Keramik oder Glas besteht.
12. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die potentialtrennende
Übertragungseinrichtung aus dem Einphasen-Netz, aus dem
Dreiphasen-Netz oder aus der in einer Röntgenröhre
vorhandenen Gleichspannung gespeist wird.
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