DE4304124C1 - Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie in einem Kombi-Kraftwerk und Kombi-Kraftwerk zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie in einem Kombi-Kraftwerk und Kombi-Kraftwerk zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung
elektrischer Energie in einem Kombi-Kraftwerk mit einer
heißes sauerstoffhaltiges Gasturbinenabgas abgebenden
Gasturbine mit zugeordnetem Generator, einem mit
Kohlenstaub als Brennstoff und Gasturbinenabgas und
vorgewärmter Frischluft als Verbrennungsgas nachgefeuerten
Dampferzeugerabgas abgebenden Dampferzeuger und mit
mindestens einer dem Dampferzeuger zugeordneten
Dampfturbine und zugeordnetem Generator, bei dem Frischluft
durch Wärmetausch mit Abgas vorgewärmt wird, ein Teilstrom
heißen Abgases abgezweigt und einer Mahltrocknung mit
Kohlezufuhr zugeführt wird, und ermahlener Kohlenstaub
pneumatisch zum Dampferzeuger gefördert wird.
Aus der DE-Z. "Die Industriefeuerung", Heft 38, 1986,
Aufsatz: "Der Einsatz von Stufenmischbrennern in einer mit
Gasturbinenabgas betriebenen Steinkohlenstaubfeuerung", S
52-60 ist ein solches Verfahren bekannt, bei dem das
Gasturbinenabgas (ca. 500°C) einem mit einer
Steinkohlenstaubfeuerung betriebenen Dampferzeuger
zugeführt wird. Über einen Luftvorwärmer, der primärseitig
von heißem Dampferzeugerabgas (ca. 300°C) durchströmt wird,
wird dem sauerstoffarmen Turbinenabgas (< 16 Vol. % O2) so
viel erwärmte Frischluft zugemischt, daß der
Kohlenstaubfeuerung ein Verbrennungsgas mit einem
Sauerstoffgehalt zwischen 16 und 17 Vol. % zur Verfügung
steht. Neben der Abhitzenutzung des Turbinenabgases im
Dampferzeuger wird somit der Restsauerstoffgehalt des
Turbinenabgases zur Verbrennung von Steinkohlenstaub
genutzt. Um die Gasturbine anfahren oder in besonderen
Fällen auch betreiben zu können, ist es möglich, das
Gasturbinenabgas über einen getrennten Abgaskanal direkt in
die Atmosphäre zu leiten. Im Schwachlastbetrieb wird
Gasturbinenabgas ganz oder teilweise über einen Bypass in
den oberen Teil des Feuerraums geführt. Die Kohle wird
gemahlen, getrocknet und gesichtet und zur Verbrennung dem
Dampferzeuger zugeführt. Das zur Trocknung und
Kohlenstaubförderung benötigte Gasgemisch ist lastabhängig
aus unterschiedlichen Anteilen von Gasturbinenabgas sowie
heißer und kalter Frischluft zusammengesetzt. Bei Vollast
beträgt die Mischtemperatur vor der Mühle ungefähr 300°C,
die Sichtertemperatur liegt bei ca. 90°C.
Aus der DE 41 16 065 A1 ist ein Verfahren zur Erzeugung
elektrischer Energie in einem Kombi-Kraftwerk bekannt, bei
dem heißes, sauerstoffhaltiges Gasturbinenabgas nach
Abkühlung auf etwa 400°C durch Wärmetausch mit Dampf aus
dem Wasser-Dampf-Kreislauf in drei Teilströme aufgeteilt
wird. Ein Teilstrom des Turbinenabgases wird der
Kohlenstaubfeuerung des Dampferzeugers als Verbrennungsgas
zugeführt. Der zweite Teilstrom dient der Aufheizung von
Frischluft und wird danach dem aus dem Dampferzeuger
abgeführten Abgas zugeführt. Der dritte Teilstrom wird dem
den Dampferzeuger durchströmenden Rauchgas aus der
Kohlenstaubfeuerung zugemischt. Die aufgeheizte Frischluft
wird in zwei Teilströme aufgeteilt, von denen der eine zur
Sauerstoffanreicherung des als Verbrennungsgas zur
Kohlenstaubfeuerung geführten Teilstroms des
Gasturbinenabgases diesem beigemischt und der andere als
Trocknungsgas für die Kohle und als Fördergas für den
ermahlenen Kohlenstaub der mit der Kohlenstaubfeuerung
verbundenen Mahltrocknung zugeführt wird.
Bei dem Trend steigender Eintrittstemperaturen der
Abgasturbinenanlagen sinkt der Restsauerstoffgehalt des
Turbinenabgases ständig ab. Einerseits bedeutet das eine
Wirkungsgradsteigerung der Gasturbinen, andererseits aber
würde das dazu führen, daß die Zündstabilität im
Feuerungssystem aufgrund des mangelnden Sauerstoffangebots
des als Sauerstoffträger genutzten Turbinenabgases nicht
mehr gewährleistet ist. Unterhalb eines Sauerstoffgehalts
von 15 Vol. % im Verbrennungsgas ist besonders bei festem
Brennstoff, wie Kohle, überhaupt keine Zündung mehr zu
erreichen. Würde nun der zu niedrige Sauerstoffgehalt im
Turbinenabgas durch Zumischen von sauerstoffreicher
Frischluft ausgeglichen werden, so läge eine erhöhte
Verbrennungsgasmenge vor und das Feuerungssystem, wie z. B.
die Kohlenstaubbrenner, müßten diesem Umstand angepaßt,
d. h. größer ausgelegt werden. Ebenfalls entsteht ein
erhöhter Dampferzeugerabgasstrom im Kessel. Um dieser
erhöhten Abgasmenge zur Erreichung einer Abgastemperatur
von ca. 130° eine ausreichende Wärmesenke zur Verfügung zu
stellen, findet ein Teil der Speisewasservorwärmung über
dieses Dampferzeugerabgas statt (Teilstrom-ECO), was
üblicherweise mit Anzapfdampf aus den Turbinen durchgeführt
wird. Dadurch erleidet der Dampfprozeß eine
Wirkungsgradminderung, die aber auf Grund des erhöhten
Gesamtwirkungsgrades des Kombi-Prozesses gegenüber dem
einfachen Dampfprozeß in Kauf genommen wird. Mit sinkendem
O2-Gehalt im Turbinenabgas verstärken sich die
beschriebenen Probleme, da der Frischluftanteil zur
Verbrennung erhöht werden muß.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein
Verfahren der gattungsgemäßen Art anzugeben, bei dem bei
Gewährleistung einer stabilen Verbrennung auch bei
Vorliegen eines sauerstoffarmen Turbinenabgases ein
möglichst hoher Gesamtwirkungsgrad erreicht wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Abgas nach der
Mahltrocknung vom Kohlenstaub getrennt und danach abgeführt
wird und vom abgezweigten Teilstrom des Abgases vorgewärmte
Frischluft zur pneumatischen Förderung des Kohlenstaubes
nach der Trennung eingesetzt wird.
Das vom Kohlenstaub getrennte Abgas wird vorzugsweise mit
einer Temperatur zwischen 80 und 150°C aus der Trennstufe
abgezogen und abgeführt. Durch die pneumatische Förderung
des Kohlenstaubes nach der Trennung zur Verfeuerung im
Dampferzeuger mit vom abgezweigten Teilstrom Abgases auf
vorzugsweise ca. 350°C vorgewärmte Frischluft, wird
bereits bei der Förderung dem Kohlenstaub eine dessen
Zündwilligkeit verbessernde Wärmemenge zugeführt, wobei
dieser bis auf vorzugsweise 150°C auf gewärmt wird. Zudem
ersetzt die zur pneumatischen Förderung eingesetzte
sauerstoffreiche Frischluft (21 Vol. % O2) den abgeführten
Mahlbrüden enthaltenden Teilstrom Abgas, so daß eine
ausreichende Zündstabilität aufgrund des vorgewärmten
Kohlenstaubes, der Anreicherung des Verbrennungsgases mit
Sauerstoff auf beispielsweise 17-18 Vol. % und des
Fernhaltens des Mahlbrüdens aus der Zündzone, daß einer
Verbesserung des Heizwertes der Kohle und dem Wärmebedarf
der Trocknung entspricht, erreicht wird.
Eine vorteilhafte Verfahrensführung wird dadurch erreicht,
daß ein Teilstrom heißen Dampferzeugerabgases der
Mahltrocknung zugeführt wird. Vom Kohlenstaub getrenntes
Dampferzeugerabgas wird vorzugsweise mit einer Temperatur
zwischen 130 und 150°C aus der Trennstufe abgeführt.
Es ist ebenfalls von Vorteil, daß ein Teilstrom
Gasturbinenabgas der Mahltrocknung zugeführt wird. Das vom
Kohlenstaub getrennte Abgas wird vorzugsweise mit einer
Temperatur zwischen 80 und 90°C aus der Trennstufe
abgezogen und vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 60
und 80°C, die der Taupunkttemperatur für Wasser entspricht
in die Umgebung abgeführt. Die Gasturbinenabgastemperatur
ist somit kälter als die übliche Kaminaustrittstemperatur
von zwischen 130 und 150°C für Dampferzeugerabgase, die
dem Säuretaupunkt entspricht, wodurch eine noch bessere
Energieausnutzung bzw. eine Verbesserung des
Gesamtwirkungsgrades um ca. 0,3% gegenüber der
gattungsgemäßen Verfahrensführung erreicht wird.
Es ist weiterhin von Vorteil, daß die Frischluft nach der
Abzweigung des Teilstromes heißen Dampferzeugerabgases mit
Dampferzeugerabgas zum Wärmetausch gebracht wird, wodurch
der überwiegende Teil des Wärmeinhaltes aus dem
Dampferzeugerabgas in den Prozeß zurückgeführt wird.
Es ist ebenfalls von Vorteil, daß die Frischluft mit dem
Teilstrom heißen Gasturbinenabgases vor der Mahltrocknung
zum Wärmetausch gebracht wird. Dadurch wird erreicht, daß
der mit einer Temperatur von vorzugsweise ca. 550°C
vorliegende Teilstrom Gasturbinenabgas auf eine für die
Mahltrocknung günstige Temperatur von vorzugsweise ca. 350°C
abgekühlt wird und die an die Frischluft abgegebene
Wärmemenge zur Aufheizung des Kohlenstaubes auf eine
Temperatur von vorzugsweise ca. 150°C bei dessen Förderung
eingesetzt werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Verfahrensführung besteht darin,
daß das Dampferzeugerabgas vor dessen Wärmetausch mit
Frischluft entstickt wird und der Teilstrom vor oder nach
der Entstickung abgezweigt wird. Der Teilstrom
Dampferzeugerabgas wird mit einer Temperatur von
vorzugsweise ca. 400°C abgezweigt und der Mahltrocknung
zugeführt. Somit liegt zur Mahltrocknung auch dann ein
ausreichend heißes Abgas von vorzugsweise 350°C vor, wenn
während der Zuführung des Dampferzeugerabgases
Wärmeverluste in Kauf genommen werden müssen. Nach der
Entstickung abgezweigtes Dampferzeugerabgas wird mit einer
Temperatur von vorzugsweise ca. 300 bis 350°C der
Mahltrocknung zugeführt.
Darüberhinaus ist es von Vorteil, daß vom Kohlenstaub
getrenntes Abgas einer Rauchgasreinigung zugeführt wird.
Der vor der Entstickung abgezweigte Teilstrom
Dampferzeugerabgas wird nach der Mahltrocknung und
Trennung vom Kohlenstaub dem verbliebenen
Dampferzeugerabgas vor dessen Entstickung wieder
zugemischt. Der nach der Entstickung abgezweigte Teilstrom
Dampferzeugerabgas wird nach der Mahltrocknung und der
Abtrennung des Kohlenstaubes in das Dampferzeugerabgas vor
dessen Entschwefelung wieder zugemischt. Bei Bedarf wird
der Teilstrom Abgas vor der Wiederzumischung einer
Feinentstaubung unterworfen.
Eine vorteilhafte Verfahrensführung wird dadurch erreicht,
daß dem zur Mahltrocknung führenden Abgases nach der
Trennung abgeführtes Abgas zugemischt wird. Durch
Zumischung von vorzugsweise ca. 80-150°C warmem
sauerstoffarmen Abgas wird die Temperatur des Teilstrom
Abgases von vorzugsweise ca. 350°C vor dessen Eintritt in
die Mühle auf eine für die Mahltrocknung vorteilhafte
Temperatur eingeregelt.
Es ist ebenfalls von Vorteil, daß der abgetrennte
Kohlenstaub einer Schulterfeuerung mit mindestens einem
Schlitzbrenner zugefördert wird. Es ist zwar vorgesehen,
das erfindungsgemäße Verfahren mittels verschiedener
Kohlenstaubfeuerungen, wie Boxerfeuerung, Eckenfeuerung mit
Rundbrennern oder Registerbrennern durchzuführen, doch
eignet sich die Schulterfeuerung in Verbindung mit
Schlitzbrennern in besonders vorteilhafter Weise für die
Kohlenstaubfeuerung mit O2-armem Gasturbinenabgas
hinsichtlich des Ausbrandes und der Zündung des
Kohlenstaubes.
Die Erfindung richtet sich auch auf ein Kombi-Kraftwerk zur Durchführung des Verfahrens mit
einer heißes sauerstoffhaltiges Gasturbinenabgas abgebenden
Gasturbine mit zugeordnetem Generator, einem mit
Kohlenstaub als Brennstoff, Gasturbinenabgas und
vorgewärmter Frischluft als Verbrennungsgas nachgefeuerten
Dampferzeugerabgas abgebenden Dampferzeuger, mindestens
einer dem Dampferzeuger zugeordneten Dampfturbine und
zugeordnetem Generator, einem der Abgasturbine
nachgeschalteten und zumindest mit dem Dampferzeuger
verbundenen Abgaskanal, einem dem Dampferzeuger
nachgeschalteten Abgaskanal, mindestens einer mit einem
Zweig eines sich verzweigenden Abgaskanales verbundenen
Mühle, einer pneumatischen Fördereinrichtung zur Förderung
des Kohlenstaubes zum Dampferzeuger und einem über die
Kaltgasseite eines Wärmetauschers mit dem Dampferzeuger
verbundenen Frischluftgebläse, dessen Heißgasseite mit
Abgas beaufschlagbar ist.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Mühle eine
Trenneinrichtung zur Trennung des ermahlenen Kohlenstaubes
vom Abgas zugeordnet ist, die Fördereinrichtung der
Trenneinrichtung kohlenstaubseitig nachgeschaltet ist und
die Fördereinrichtung über die Kaltgasseite des
Wärmetauschers mit dem Frischluftgebläse verbunden ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Kombi-Kraftwerkes ist vorgesehen, daß ein von dem dem
Dampferzeuger nachgeschalteten Abgaskanal abgezweigter
Abgaskanal mit der Heißgasseite der Mühle verbunden ist.
Es ist aber auch von Vorteil, daß ein von dem der
Gasturbine nachgeschalteten Abgaskanal abgezweigter
Abgaskanal mit der Heißgasseite der Mühle verbunden ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Kombi-
Kraftwerkes ist darin zu sehen, daß der dem Dampferzeuger
nachgeschaltete Abgaskanal nach der Abzweigung mit der
Heißgasseite des Wärmetauschers verbunden ist.
Es ist aber auch von Vorteil, daß der von dem der
Abgasturbine nachgeschaltete Abgaskanal abgezweigte
Abgaskanal mit der Heißgasseite des Wärmetauschers
verbunden ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Kombi-
Kraftwerkes ist, daß in dem dem Dampferzeuger
nachgeschalteten Abgaskanal vor dessen Verbindung mit der
Heißgasseite des Wärmetauschers eine Entstickungsanlage
eingebunden ist und der mit Heißgasseite der Mühle
verbundener Abgaskanal vor oder nach der Entstickungsanlage
abgezweigt ist.
Desweiteren ist es von Vorteil, daß die Abgasseite der
Trenneinrichtung mit einer Rauchgasreinigungsanlage
verbindbar ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Kombi-Kraftwerkes ist vorgesehen, daß die
Abgasseite der Trenneinrichtung mit der Heißgasseite der
Mühle verbindbar ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Kombi-
Kraftwerks ist darin zu sehen, daß die Abgasseite der
Trenneinrichtung mit einem Sauggebläse verbunden ist. Damit
ist die Funktion der Mühle und der Trenneinrichtung
insbesondere dann, wenn die Trenneinrichtung als Zyklon
ausgeführt ist, durch Gewährleistung eines genügend großen
Abgasstromes sichergestellt.
Vorteilhaft ist es auch, daß dem Frischluftgebläse ein sich
verzweigender Kanal nachgeschaltet ist, dessen einer Zweig
mit der Kaltgasseite des Wärmetauschers und dessen anderer
Zweig mit der Mühle verbunden ist, wodurch ein zweites
Frischluftgebläse für die Zumischung der Frischluft in den
zur Mühle führenden Teilstrom Gasturbinenabgas eingespart
werden kann.
Ebenso ist es von Vorteil, daß die pneumatische
Fördereinrichtung mit einer Schulterfeuerung mit mindestens
einem Schlitzbrenner verbunden ist.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild eines Kombi-Kraftwerkes, bei dem die
Mühle mit Gasturbinenabgas beaufschlagt ist und
Fig. 2 ein Schaltbild eines Kombi-Kraftwerkes, bei dem die
Mühle mit Dampferzeugerabgas beaufschlagt ist.
Gemäß Fig. 1 wird ein in einer Gasturbinenanlage mit einer
Gasturbine 1 mit zugeordnetem Generator 2, mit Brennstoff
3a beaufschlagter Brennkammer 3 und Luftverdichter 4
erzeugtes und entspanntes Gasturbinenabgas 5 (vorzugsweise
mit 550°C, 13,5% O2-Gehalt) in zwei Teilströme 5a und 5b
aufgeteilt. Ein Teilstrom 5a wird über einen Zweig 6a eines
sich in zwei Zweige 6a, 6b teilenden Abgaskanales 6 einem
mit Kohlenstaub 7 als Brennstoff nachgefeuerten
Dampferzeuger 8 mit einer Feuerung 9 in der Bauweise einer
Schulterfeuerung mit Schlitzbrenner 9a zugeführt.
Dem Dampferzeuger ist ein Wasserdampfkreislauf 10 mit einer
Dampfturbine 10a mit zugeordnetem Generator 10b, einem
Kondensator 10c und einer Speisewasserpumpe 10d zugeordnet.
Aus dem Dampferzeuger 8 abgeführtes Dampferzeugerabgas 11
wird über einen in Fig. 1 nicht dargestellten Rauchgaskanal
mit Entstickungsanlage, Entstaubungsanlage,
Rauchgasentschwefelungsanlage und einem Saugzuggebläse über
einen nicht dargestellten Kühlturm abgeführt.
Der andere Teilstrom 5b des Gasturbinenabgases wird über
einen den anderen Zweig 6b des Abgaskanals 6, in dem
heißgasseitig ein Wärmetauscher 12 eingebunden ist, einer
mit Kohle 13 beaufschlagten Mühle 14 zugeführt.
Der in der Mühle 14 ermahlene, getrocknete und gesichtete
Kohlenstaub 7 wird in einer der Mühle nachgeschalteten
Trenneinrichtung 15, die als Staubfilter oder als
Fliehkraftabscheider ausgeführt ist, von dem
Gasturbinenabgasteilstrom 5b getrennt und danach über eine
die Trenneinrichtung 15 und die Feuerung 9 verbindende
Fördereinrichtung 16 pneumatisch in die Feuerung 9 geführt.
Die pneumatische Förderung des Kohlenstaubes 7 erfolgt
durch vorzugsweise auf ca. 350° vorgewärmte Frischluft 17,
die von einem Frischluftgebläse 18 gefördert wird und über
einen mit der Fördereinrichtung 16 und der Kaltgasseite des
Wärmetauschers 12 verbundenen Zweig 19a eines an das
Frischluftgebläse 18 angeschlossenen und sich in zwei
Zweige 19a, 19b teilenden Kanals 19 zugeführt wird.
Der andere Zweig 19b ist mit der Mühle 14 verbunden, so daß
beim Abstellen der Mühle 14 diese mit vorzugsweise
ca. 50°C kalter Frischluft 17 gekühlt werden kann.
Das vom Kohlenstaub getrennte feuchte Gasturbinenabgas 5b
wird mit einer Temperatur von vorzugsweise ca. 80°C
mittels eines der Trenneinrichtung 15 abgasseitig
nachgeschalteten, die Strömungswiderstände der Mühle 14 und
der Trenneinrichtung 15 überwindenden Sauggebläses 20
abgesaugt und über einen weiteren Abgaskanal 21 bei einer
Temperatur von vorzugsweise 60-80°C in die Atmosphäre
überführt. Bei Bedarf ist in dem in die Atmosphäre
führenden Abgaskanal 21 ein nicht dargestellter
Feinabscheider zu Feinabscheidung von Feinstaub
eingebunden.
Der in die Atmosphäre führende Abgaskanal 21 ist über einen
von diesem abzweigenden Abgaskanal 22 mit dem zur Mühle 14
führenden Abgaskanal 6b verbunden, so daß bei Bedarf die
Temperatur des zur Mühle 14 führenden heißen Teilstromes 5b
Gasturbinenabgas durch Einmischen von aus der
Trenneinrichtung 15 abgesaugtes kaltes Gasturbinenabgas 5b
auf eine für die Mahltrocknung günstige Temperatur geregelt
wird.
Der das Gasturbinenabgas 5 führende Abgaskanal 6 ist
zusätzlich über einen Abgaskanal 23 mit dem Konvektionszug
des Dampferzeugers 8 und über einen weiteren Abgaskanal 24
mit dem in die Atmosphäre führenden Abgaskanal 21
verbunden. In den Frischluft und Abgas führenden Kanälen
sind Absperrklappen 25 angeordnet, die bei entsprechenden
Stellungen unterschiedliche Betriebsweisen, wie Schwach-
oder Vollast und separaten Gasturbinen- oder
Dampferzeugerbetrieb, sowie die Regelung der Temperatur des
zur Mühle 14 führenden Gasturbinenabgasteilstromes und die
Beaufschlagung der Mühle mit kalter Frischluft beim
Abfahrvorgang ermöglichen.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten im
wesentlichen dadurch, daß anstelle des für die
Mahltrocknung 14 vorgesehenen Gasturbinenabgases 5
Dampferzeugerabgas 11 vorgesehen ist.
Der überwiegende Teil 26 des Dampferzeugerabgases 11 wird
über einen dem Dampferzeuger 8 nachgeschalteten Abgaskanal
27 mit eingebundener Rauchgasreinigung 28 über einen nicht
dargestellten Kühlturm in die Atmosphäre abgeführt. Die
Rauchgasreinigung 28 besteht im einzelnen aus einer
Entstickungsanlage 29 (SCR-Anlage), in der das
Dampferzeugerabgas 26 bei vorzugsweise ca. 420 bis 300°C
entstickt wird, einem der Entstickungsanlage 29
nachgeschalteten Elektrofilter 30 zur Entstaubung des
Dampferzeugerabgases 26 und einem, dem Elektrofilter 30
nachgeschalteten Rauchgaswäscher 31 (REA).
Bevor das Dampferzeugerabgas 11 der Entstickung 29
zugeführt wird, wird ein Teilstrom 32 von vorzugsweise ca.
10% des Gesamtstroms 11 Dampferzeugerabgas über einen von
dem dem Dampferzeuger 8 nachgeschalteten Abgaskanal 27
abgezweigten und mit der Heißgasseite der Mühle 14
verbunden Abgaskanal 33 mit einer Temperatur von
vorzugsweise ca. 300 bis 400°C der Mahltrocknung 14
zugeführt.
Es ist alternativ vorgesehen, den zur Mahltrocknung 14
einzusetzenden Teilstrom 32 Dampferzeugerabgas nach der
Entstickung des Dampferzeugerabgases 11 abzuzweigen und
über einen von dem dem Dampferzeuger 8 nachgeschalteten
Abgaskanal 27 abgezweigten Abgaskanal 34 der Mahltrocknung
zuzuführen.
Der in der Trenneinrichtung 15 vom Kohlenstaub 7 und
anderen festen Verbrennungsrückständen weitgehendst
befreite Teilstrom 32 Dampferzeugerabgas wird mit einer
Temperatur von vorzugsweise ca. 110 bis 150°C in die
Atmosphäre überführt.
Bei Bedarf ist aber auch vorgesehen, den vom Kohlenstaub 7
und anderen festen Verbrennungsrückständen befreiten
Teilstrom 32 Dampferzeugerabgas über einen mit dem in die
Atmosphäre führenden Abgaskanal 21 und einem mit diesem
verbundenen Abgaskanal 35 der Reinigungsanlage 28
zuzuführen. Der zuvor entstickte Teilstrom 32
Dampferzeugerabgas wird nach der Feinentstaubung dem
Wäscher 31 der Rauchgasreinigungsanlage 28 zugeführt. Für
den Fall, daß ein zuvor nicht entstickter Teilstrom 32 zu
reinigen ist, wird dieser über mit der Entstickungsanlage 29
verbundene Abgaskanäle 36, 37 der Entstickungsanlage 29
zugeführt. Eine Feinentstaubung des Teilstroms 32 kann
entfallen, da dieser mit dem verbleibenden
Dampferzeugerstrom 26 nach dessen Entstickung 29 dem
Elektofilter 30 zugeführt wird.
Die Kombination des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer
mit Schlitzbrennern bestückten Schulterfeuerung eignet sich
insbesondere für den Betrieb eines Dampferzeugers mit sehr
niedrigem O2-Gehalt des Verbrennungsgases
(Gasturbinenabgas) hinsichtlich der hohen Zündstabilität
und der niedrigen Emissionswerte.
Durch die Vorheizung des Kohlenstaubes vor Eintritt des
Kohlenstaubes in die Feuerung bis auf vorzugsweise ca.
150°C und durch das Fernhalten der Mahlbrüden aus der
Zündzone wird die Zündstabilität weiter verbessert. Dabei
deckt die miteingebrachte vorgewärmte Transportluft als
Verbrennungsluft den zur Verbrennung nötigen O2-Gehalt des
Verbrennungsgases mit ab. Die Ausnutzung des Wärmeinhaltes
des Gasturbinenabgases bzw. Dampferzeugerabgases zur
Vorwärmung der Frischluft bzw. Transportluft für den
Kohlenstaub und zur Mahltrocknung führt mit zu einem hohen
Gesamtwirkungsgrad des Kombi-Kraftwerkes.
Claims (20)
1. Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie in einem
Kombi-Kraftwerk mit einer heißes sauerstoffhaltiges
Gasturbinenabgas abgebenden Gasturbine mit zugeordnetem
Generator, einem mit Kohlenstaub als Brennstoff und
Gasturbinenabgas und vorgewärmter Frischluft als
Verbrennungsgas nachgefeuerten Dampferzeugerabgas
abgebenden Dampferzeuger und mit mindestens einer dem
Dampferzeuger zugeordneten Dampfturbine und
zugeordnetem Generator, bei dem Frischluft durch
Wärmetausch mit Abgas vorgewärmt wird, ein Teilstrom
heißen Abgases abgezweigt und einer Mahltrocknung mit
Kohlezufuhr zugeführt wird, und ermahlener Kohlenstaub
pneumatisch zum Dampferzeuger gefördert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abgas nach der Mahltrocknung vom Kohlenstaub
getrennt und danach abgeführt wird und vom abgezweigten
Teilstrom Abgases vorgewärmte Frischluft zur
pneumatischen Förderung des Kohlenstaubes nach der
Trennung eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teilstrom heißen Dampferzeugerabgases der
Mahltrocknung zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teilstrom heißen Gasturbinenabgases der
Mahltrocknung zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Frischluft nach der Abzweigung des Teilstromes
heißen Dampferzeugerabgases mit Dampferzeugerabgas zum
Wärmetausch gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Frischluft mit dem Teilstrom heißen
Gasturbinenabgases vor der Mahltrocknung zum
Wärmetausch gebracht wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1, 2, 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dampferzeugerabgas vor dessen Wärmetausch mit
der Frischluft entstickt wird und der Teilstrom vor
oder nach der Entstickung abgezweigt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß vom Kohlenstaub getrenntes Abgas einer
Rauchgasreinigung zugeführt wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem zur Mahltrocknung führenden Abgas nach der
Trennung abgeführtes Abgas zugemischt wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der abgetrennte Kohlenstaub einer Schulterfeuerung
mit mindestens einem Schlitzbrenner zugefördert wird.
10. Kombi-Kraftwerk zur Durchführung des Verfahrens
nach mindestens einem der Ansprüche 1-9,
mit einer heißes sauerstoffhaltiges Gasturbinenabgas
abgebenden Gasturbine mit zugeordnetem Generator, einem
mit Kohlenstaub als Brennstoff, Gasturbinenabgas und
vorgewärmter Frischluft als Verbrennungsgas
nachgefeuerten Dampferzeugerabgas abgebenden
Dampferzeuger, mindestens einer dem Dampferzeuger
zugeordneten Dampfturbine und zugeordnetem Generator,
einem der Abgasturbine nachgeschalteten und zumindest
mit dem Dampferzeuger verbundenen Abgaskanal, einem dem
Dampferzeuger nachgeschalteten Abgaskanal, mindestens
einer mit einem Zweig eines sich verzweigenden
Abgaskanales verbundenen Mühle, einer pneumatischen
Fördereinrichtung zur Förderung des Kohlenstaubes zum
Dampferzeuger und einem über die Kaltgasseite eines
Wärmetauschers mit dem Dampferzeuger verbundenen
Frischluftgebläse, dessen Heißgasseite mit Abgas
beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mühle (14) eine Trenneinrichtung (15) zur
Trennung des ermahlenen Kohlenstaubes (7) vom Abgas
(5b, 32) zugeordnet ist, die Fördereinrichtung (16) der
Trenneinrichtung (15) kohlenstaubseitig nachgeschaltet
ist und die Fördereinrichtung (16) über die
Kaltgasseite des Wärmetauschers (12) mit dem
Frischluftgebläse (18) verbunden ist.
11. Kombi-Kraftwerk nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein von dem dem Dampferzeuger (8) nachgeschalteten
Abgaskanal (27) abgezweigter Abgaskanal (33; 34) mit der
Heißgasseite der Mühle (14) verbunden ist.
12. Kombi-Kraftwerk nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein von dem der Gasturbine (1) nachgeschalteten
Abgaskanal (6) abgezweigter Abgaskanal (6b) mit der
Heißgasseite der Mühle (14) verbunden ist.
13. Kombi-Kraftwerk nach Anspruch 10 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Dampferzeuger (8) nachgeschaltete
Abgaskanal (27) nach der Abzweigung mit der
Heißgasseite des Wärmetauschers (12) verbunden ist.
14. Kombi-Kraftwerk nach Anspruch 10 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der von dem der Abgasturbine (1) nachgeschaltete
Abgaskanal (6) abgezweigte Abgaskanal (6b) mit der
Heißgasseite des Wärmetauschers (12) verbunden ist.
15. Kombi-Kraftwerk nach mindestens einem der Ansprüche 10,
11, 14, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem dem Dampferzeuger (8) nachgeschalteten
Abgaskanal (27) vor dessen Verbindung mit der
Heißgasseite des Wärmetauschers (12) eine
Entstickungsanlage (29) eingebunden ist und der mit der
Heißgasseite der Mühle (14) verbundene Abgaskanal
(33; 34) vor oder nach der Entstickungsanlage abgezweigt
ist.
16. Kombi-Kraftwerk nach mindestens einem der Ansprüche
10-15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgasseite der Trenneinrichtung (15) mit einer
Rauchgasreinigungsanlage (28) verbindbar ist.
17. Kombi-Kraftwerk nach mindestens einem der Ansprüche
10-16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgasseite der Trenneinrichtung (15) mit der
Heißgasseite der Mühle (14) verbindbar ist.
18. Kombi-Kraftwerk nach mindestens einem der Ansprüche
10-17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgasseite der Trenneinrichtung (15) mit einem
Sauggebläse (20) verbunden ist.
19. Kombi-Kraftwerk nach mindestens einem der Ansprüche
10-18, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Frischluftgebläse (18) ein sich verzweigender
Kanal (19) nachgeschaltet ist, dessen einer Zweig (19a)
mit der Kaltgasseite des Wärmetauschers (12) und dessen
anderer Zweig (19b) mit der Mühle (14) verbunden ist.
20. Kombi-Kraftwerk nach mindestens einem der Ansprüche
10-19, dadurch gekennzeichnet,
daß die pneumatische Fördereinrichtung (16) mit einer
Schulterfeuerung (9) mit mindestens einem
Schlitzbrenner (9a) verbunden ist.
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DE4304124A DE4304124C1 (de) | 1993-01-23 | 1993-02-11 | Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie in einem Kombi-Kraftwerk und Kombi-Kraftwerk zur Durchführung des Verfahrens |
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