DE4302434C2 - Vorrichtung zur Bestimmung der Relativlage zweier Bauteile - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Relativlage zweier Bau
teile nach dem Oberbegriff eines der Ansprüche 1 bis 3 sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Bei Industrierobotern ist es bekannt, am letzten zu programmierenden Glied des In
dustrieroboters einen Programmiergriff anzubringen. Dieser Programmiergriff weist
ein Innenteil auf, das starr mit dem vorgenannten Glied verbunden ist und das von
einer Hülse umgeben wird. Zwischen dem Innenteil und der Hülse sind Federn und
Sensoren angeordnet. Die Federn ermöglichen eine Bewegung der Hülse relativ zum
Innenteil in drei zueinander rechtwinklig verlaufenden Achsen und relative Drehbe
wegungen der Hülse um diese drei Achsen. Wird die Hülse mit der Hand geführt,
dann erzeugen die Sensoren Signale entsprechend den Bewegungsrichtungen, in de
nen das letzte Glied des Industrieroboters sich bewegen soll. Die Sensoren erfassen
also die von Hand bewirkte Relativlage zwischen dem Innenteil und der Hülse.
Diese bekannten Programmiergriffe weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie relativ
kompliziert aufgebaut sind und eine genaue Justierung der Federn und der Sensoren
erforderlich ist.
Der Gegenstand des Oberbegriffs des Anspruches 1 ist der DE 36 31 395 A1 ent
nehmbar. Dort werden am einen Bauteil drei winkelig zueinander verlaufende kon
vergierende Lichtstrahlen erzeugt, die drei Lichtpunkte auf einer PSD-Abtasteinheit
am anderen Bauteil ergeben. Damit aus der Lage der Lichtpunkte die Relativlage
der beiden Bauteile errechenbar ist, müssen die drei Lichtstrahlen an einem gemein
samen Kreuzungspunkt zusammentreffen. Nachteilig ist hierbei, daß die Meßgenau
igkeit beeinträchtigt ist, da die Lichtstrahlen in Richtung der Abtasteinheit konver
gieren. Die Koordinaten der drei Lichtpunkte werden durch nur eine Abtasteinheit
abgetastet, was Zeit beansprucht. Die Berechnung der Relativlage der beiden Bau
teile aufgrund eines gedachten Dreiecks ist kompliziert und benötigt eine nicht uner
hebliche Rechnerkapazität. Sind die Lichtquellen nicht exakt so justiert, daß ihre
Lichtstrahlen sich am Kreuzungspunkt kreuzen, treten Fehlmessungen auf.
Nach der DE 33 14 089 C2 sind am einen Bauteil drei Lichtquellen angeordnet,
deren Lichtstrahlen rechtwinklig zueinander verlaufen. Diese Lichtstrahlen treffen
auf je ein Abtastfeld am anderen Bauteil auf, wobei die drei Abtastfelder eben
falls rechtwinklig zueinander angeordnet sind. Bei dieser Vorrichtung kann wohl
die Abtastgeschwindigkeit erhöht werden, mit der die Abtastfelder abgetastet wer
den, jedoch sind im wesentlichen die gleichen Nachteile wie bei der vorgenannten
Vorrichtung vorhanden.
Es besteht die Aufgabe, die Vorrichtung so zu verbessern, daß eine rasche, sichere
und genaue Relativlagenbestimmung möglich ist.
Gelöst wird diese
Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 3. Vor
teilhafte Ausgestaltungen der Verfahren sowie Vorrichtungen zur Durchführung des
Verfahrens sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Bestimmung der Relativlage zweier Bauteile;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Verhältnisse, wenn die beiden Bauteile
eine Null- oder Ausgangslage zueinander einnehmen
Fig. 3 schematische Darstellungen der verschiedenen vorkommenden Relativlagen
und
Fig. 4 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung.
Gemäß Fig. 1 weist das eine Bauteil eine starr mit ihm verbundene Lichtquelle 1
auf. Unterhalb dieser Lichtquelle ist ein lichtundurchlässiger Körper 2 angeordnet,
der vier Bohrungen 3.1, 3.2, 3.3 und 3.4 aufweist. Diese vier Bohrungen verlaufen
alle in Richtung der möglichst punktförmigen Lichtquelle 1. Diese Bohrungen 3
bilden die Ecken eines Pyramidenstumpfs mit quadratischer Grundfläche. Dieser
lichtundurchlässige Körper 2 ist ebenfalls starr mit dem einen Bauteil verbunden.
Auf diese Weise werden beim einen Bauteil vier Lichtstrahlen 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4
erzeugt, die pyramidenstumpfförmig verlaufen.
Das andere Bauteil weist eine Grundplatte 5 auf, welche vier Abtastfelder 6.1, 6.2,
6.3 und 6.4 trägt. Diese Abtastfelder bestehen bevorzugt aus PSD-Diodenfeldern.
Jeder Lichtstrahl 4 erzeugt auf einem der Diodenfelder 6 einen Lichtpunkt, also die
Lichtpunkte 7.1, 7.2, 7.3 und 7.4.
Für die nachfolgende Beschreibung sei angenommen, daß das andere Bauteil starr
im Raum angeordnet ist, während das eine Bauteil in Richtung der X-Achse, der
Y-Achse und der Z-Achse verschiebbar und zusätzlich um diese Achsen drehbar ist.
Die Drehbeweglichkeit ist mit dx, dy und dz bezeichnet.
Befindet sich das eine Bauteil in seiner Nullage, d. h. es ist gegenüber dem anderen
Bauteil weder verschoben noch verdreht, dann erzeugen die Lichtstrahlen 4 Licht
punkte 7 in der Mitte eines jeden Diodenfeldes, die, wenn sie gedanklich miteinander
verbunden werden, die Eckpunkte eines Quadrats bilden. Dies ist der Fall bei den
Darstellungen in Fig. 1 und 2.
Die Diodenfelder 6 erzeugen Signale entsprechend der Lage der Lichtpunkte 7. Da
mit sind also die Koordinaten der Lage der Lichtpunkte innerhalb eines Diodenfeldes
bestimmbar.
Wird das eine Bauteil längs der X-Achse relativ zum anderen Bauteil verschoben,
dann treten die Verhältnisse entsprechend Fig. 3.1 auf. Links sind die Verhält
nisse bei einer Verschiebung nach plus x und rechts nach minus x dargestellt. Die
Verhältnisse bei einer Verschiebung längs der Y-Achse zeigt die Fig. 3.2. Links
erfolgt die Verschiebung nach plus y, rechts nach minus y. Die Verhältnisse bei einer
Verschiebung längs der Z-Achse zeigt die Fig. 3.3. Links sind die Verhältnisse dar
gestellt, wenn das eine Bauteil in Richtung des anderen Bauteils verschoben wurde
und rechts, wenn die Bauteile voneinander wegbewegt wurden.
Führen die beiden Bauteile nur Relativbewegungen in Richtung der X-, Y- und
Z-Achsen aus, nicht jedoch Drehbewegungen um diese Achsen, dann genügen zwei
Lichtpunkte, beispielsweise die Lichtpunkte 7.1 und 7.2 zur Bestimmung der Rela
tivlage.
Bei einer Verschiebung längs der X-Achse verschiebt sich das von den Lichtpunkten
7 gebildete Quadrat längs dieser Achse. Bei einer Verschiebung in Y-Richtung
verschiebt sich das Quadrat in dieser Richtung. In beiden Fällen bleibt die Größe
des Quadrats unverändert. Bei einer Verschiebung längs der Z-Achse ändert sich
die Größe des Quadrats konzentrisch. Liegen die Koordinaten der Lichtpunkte 7
vor, ist die Relativverschiebung leicht errechenbar.
Die Verhältnisse bei einer Drehung und die Y-Achse in der einen oder anderen Dreh
richtung sind in Fig. 3.4 dargestellt. Die Verbindungslinien zwischen den Licht
punkten bilden ein Trapez, das in Richtung der X-Achse verzerrt ist. Wird das eine
Bauteil in der einen oder anderen Drehrichtung um die X-Achse gedreht, dann ent
steht aus dem Quadrat wiederum ein Trapez, das in Richtung der Y-Achse verzerrt
ist. Erfolgt eine Verdrehung um die Z-Achse, dann wird das von den Lichtpunkten 7
gebildete Quadrat um diese Achse in der einen oder anderen Drehrichtung gedreht.
Führen die beiden Bauteile nur Drehbewegungen relativ zueinander aus, nicht jedoch
Bewegungen längs der vorgenannten Achsen, dann genügen wiederum zwei Licht
punkte, wie beispielsweise die Lichtpunkte 7.1 und 7.2, um diese Drehbewegungen
zu erfassen.
Um die Relativbewegungen längs der X-, Y- und Z-Achsen und um Drehbewegun
gen um diese Achsen erfassen zu können, genügen drei Lichtpunkte, die ein Dreieck
bilden und denen jeweils ein PSD-Diodenfeld zugeordnet ist. Der im vorgenann
ten Beispiel vorhandene vierte Lichtpunkt und die Anordnung der Lichtpunkte im
Quadrat erleichtert jedoch die Rechenarbeit.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist die Platte 9 Teil des einen Bauteils. In
dieser Platte 9 sind lichtemittierende Dioden 10 angeordnet, welche die Lichtstrahlen
4 erzeugen. Das andere Bauteil ist U-förmig ausgebildet und trägt die Grundplatte
5, die ihrerseits die PSD-Diodenfelder 6 trägt. Das andere Bauteil 8 ist mit der
Platte 9 über elastische Kissen 11 verbunden, die eine Verschiebung und Verdrehung
der Platte 9 relativ zum Bauteil 8 in den vorgenannten Achsen zulassen. Am Bauteil
8 sind Justierschrauben 12 vorgesehen, die beim Justieren in die Platte 9 eingreifen,
womit die Nullage entsprechend Fig. 2 festlegbar ist.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Relativlage zweier Bauteile, die in drei zuein
ander rechtwinklig verlaufenden Achsen relativ zueinander verschiebbar und
um diese Achsen relativ zueinander drehbar sind, wobei am einen Bauteil mehrere
gebündelte, winkelig zueinander verlaufende Lichtstrahlen erzeugt werden, die
als Lichtpunkte auf einer Abtasteinheit des anderen Bauteils abgebildet wer
den und aus den Koordinaten der Lichtpunkte die Relativlage der beiden Bau
teile errechnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß am einen Bauteil vier, in
Richtung des anderen Bauteils divergierende Lichtstrahlen (4) erzeugt werden,
deren Lichtpunkte (7) in Nullage der beiden Bauteile die Ecken eines gedach
ten Quadrats bilden, die Abtasteinheit für jeden Lichtpunkt (7) ein Abtastfeld
(6) aufweist,
die Abtastfelder (6) in einer Ebene liegen und in
der Nullage die Lichtpunkte (7) sich in der Mitte eines jeden Abtastfelds (6)
befinden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung
der Lichtstrahlen (4) lichtemittierende Dioden (10) in das eine Bauteil einge
baut sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am ei
nen Bauteil eine Lichtquelle (1) angeordnet ist und dieses eine Bauteil zwischen
der Lichtquelle (1) und dem anderen Bauteil einen lichtundurchlässigen Körper
(2) trägt, der für jeden Lichtstrahl eine Bohrung (3) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtastfelder (6) jeweils aus PSD-Diodenfeldern bestehen.
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